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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Anzeigevorrichtung
in einem Fahrzeug zum Visualisieren von Verkehrsinformationen in
einem geografischen Bereich.
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In
zunehmendem Maße werden Kraftfahrzeuge mit Navigationssystemen
ausgerüstet, welche beispielsweise über Rundfunksignale
Verkehrsinformationen empfangen können. Diese Verkehrsinformationen
werden in dem Navigationssystem verarbeitet und dabei einem geografischen
Bereich bzw. Straßen eines Straßennetzes zugeordnet.
Es werden daraufhin Bilddaten erzeugt, welche eine geografische
Karte bzw. ein Straßennetz anzeigen. Ferner umfassen die
Bilddaten Hinweise auf Verkehrsinformationen wie beispielsweise
Staus auf bestimmten Streckenabschnitten des Straßennetzes.
Befinden sich beispielsweise Staus auf einer von dem Navigationssystem
berechneten Route, können von dem Navigationssystem automatisch
Alternativrouten berechnet werden, welche den Stau umgehen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem die Verkehrsinformationen so
visualisiert werden können, dass sie schnell und intuitiv vom
Fahrer des Fahrzeugs erfasst werden können.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass der anzuzeigende geografische Bereich rasterförmig
in Teilbereiche unterteilt wird, die Verkehrsinformationen, die
jeweils in einen Teilbereich fallen, kategorisiert werden und Bilddaten
erzeugt werden, bei denen die Teilbereiche in Abhängigkeit
von der Kategorie der dem jeweiligen Teilbereich zugeordneten Verkehrsinformationen
unterscheidbar dargestellt sind. Die Teilbereiche können
insbesondere in Abhängigkeit von der Kategorie der dem
jeweiligen Teilbereich zugeordneten Verkehrsinformationen dadurch
unterscheidbar dargestellt werden, dass für jede Kategorie
eine andere Hintergrundfarbe für die Teilbereiche verwendet
wird und/oder dass für jede Kategorie die Straßennetzinformation
eines Teilbereichs in einer anderen Farbe dargestellt wird.
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Des
Weiteren können die Verkehrsinformationen anhand von Zusatzinformationen
in einer Kartenansicht dargestellt werden. In diesem Fall können die
Teilbereiche in Abhängigkeit von der Kategorie der dem
jeweiligen Teilbereich zugeordneten Verkehrsinformation dadurch
unterscheidbar dargestellt werden, dass für jede Kategorie
die Zusatzinformation eines Teilbereichs in einer anderen Farbe
dargestellt wird.
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Vorteilhaft
an dem erfindungsgemäßen Verfahren ist, dass der
Fahrer mit einem kurzen Blick auf die von der Anzeigevorrichtung
wiedergegebenen Anzeige einen Überblick über die
Verkehrsinformationen erhalten kann. Die rasterförmige
Unterteilung des dargestellten geografischen Bereichs und die Unterscheidung
der Verkehrsinformationen anhand der vorgenommenen Kategorisierung
ermöglichen es dem Fahrer sehr schnell, zu erfassen, welcher Verkehrszustand
in den Teilbereichen des dargestellten geografischen Bereichs herrscht.
Werden die Verkehrsinformationen beispielsweise danach kategorisiert,
wie schnell man den geografischen Teilbereich durchqueren kann,
kann der Fahrer mit einem Blick erfassen, in welchen Bereichen für
ihn günstige Verkehrsverhältnisse herrschen. Dies
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Fahrer ohne eine vom
Navigationssystem vorgegebene Zielroute fährt, sondern
sich sein Route selbst aussucht.
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Des
Weiteren können die Verkehrsinformationen Informationen
zu freien Parkflächen enthalten. In Abhängigkeit
von der prozentualen Belegung der Parkplätze in den Teilbereichen
des Rasters kann z. B. die Hintergrundfarbe dieses Teilbereichs
unterschiedlich eingefärbt sein, sodass der Fahrer sehr schnell
und intuitiv erkennen kann, in welchen Bereichen es sich lohnt,
nach Parkplätzen zu suchen.
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Die
Verkehrsinformationen können unterteilt werden in Informationen
zu Sicherheitsanwendungen im Fahrzeug, zu Verkehrseffizienzanwendungen und
zu Komfortanwendungen. Zu den Sicherheitsanwendungen gehören
alle Warnungen, die insbesondere das Umfeld des Fahrzeugs betreffen,
wie beispielsweise Unfallwarnungen und dergleichen. Informationen
zu solchen Sicherheitsanwendungen werden stets angezeigt. Zu Verkehrseffizienzanwendungen
gehört beispielsweise die Visualisierung von Ampelschaltungen.
Anhand der Kategorisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens können hierfür Bilddaten erzeugt werden,
welche dem Fahrer anzeigen, wie er innerhalb einer so genannten „grünen"
Welle fahren kann, um mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an roten
Ampeln warten zu müssen. Zu den Informationen zu Komfortanwendungen
gehört beispielsweise die Anzeige von freien Parkplätzen,
die es dem Fahrer erleichtern, einen freien Parkplatz zu finden. Die
Grenzen dieser Unterteilungen sind jedoch fließend, da
die Anzeige freier Parkplätze auch einen Beitrag zur Verkehrseffizienz
leistet.
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Gemäß einer
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Verkehrsinformationen hinsichtlich ihrer Sicherheitsrelevanz
klassifiziert. Es ist in diesem Fall auswählbar, welche
nicht sicherheitsrelevanten Verkehrsinformationen visualisiert werden
sollen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst der anzuzeigende geografische Bereich ein Streckennetz.
Eine Verkehrsinformation wird einem Abschnitt des Streckennetzes
zugeordnet, und es werden die Auswirkungen der Verkehrsinformationen
auf andere Abschnitte des Streckennetzes berechnet. Daraufhin werden Bilddaten
erzeugt, bei denen die Abschnitte des Streckennetzes, die von der
Verkehrsinformation betroffen sind, hervorgehoben dargestellt sind.
Auch bei diesem Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
der Fahrer des Fahrzeugs schnell und intuitiv erfassen, welche Verkehrsinformationen
welche Auswirkungen auf das von ihm befahrene Streckennetz haben.
Auch hier eignet sich das Verfahren insbesondere, wenn der Fahrer
nicht einer von einem Navigationssystem berechneten Route folgt,
sondern sich die Route selbst sucht. In diesem Fall kann die Wahl der
Route von dem erfindungsgemäßen Verfahren unterstützt
werden.
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Bei
der Berechnung der Auswirkungen der Verkehrsinformation auf andere
Abschnitte des Streckennetzes wird insbesondere das Verkehrsaufkommen
auf den Abschnitten des Streckennetzes berücksichtigt.
Bevorzugt kann das jeweilige Verkehrsaufkommen auf den Abschnitten
des Streckennetzes mittels Kommunikation zwischen den Fahrzeugen auf
diesen Streckenabschnitten untereinander und/oder Kommunikation
zwischen den Fahrzeugen auf diesen Streckenabschnitten mit externen
Einrichtungen ermittelt werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird eine Verkehrsinformation, welche Auswirkungen auf
andere Streckenabschnitte hat, in den Bilddaten mittels sich ausbreitender
Wellen visualisiert. Des Weiteren können auch von Fahrzeugen
ausgesandte Verkehrsinformationen in den Bilddaten mittels sich
ausbreitender Wellen visualisiert werden.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit
Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
eine Anzeige, die von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugt wurde, bei welcher als Verkehrsinformation freie
Parkflächen visualisiert werden,
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2 zeigt
eine Anzeige, die von einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens erzeugt wurde, bei der freie Parkflächen auf andere
Weise visualisiert werden,
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3 zeigt
eine Anzeige eines anderen Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens, bei dem die Ausbreitung der Auswirkung einer Verkehrsinformation
visualisiert wird, und
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4 zeigt
eine Anzeige, die von dem anderen Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugt wurde, bei
der eine Gefahrenwarnung visualisiert wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise
in Verbindung mit einem an sich bekannten Navigationssystem durchgeführt
werden. Das Navigationssystem ist in der Lage, Verkehrsinformationen
zu empfangen. Die Verkehrsinformationen können einerseits
für alle Fahrzeuge z. B. über einen Rundfunksender
oder eine Mobilfunkverbindung übertragen werden. Des Weiteren
können Verkehrsinformationen von Fahrzeug zu Fahrzeug oder
von stationären Einrichtungen, beispielsweise an Ampeln,
an Fahrzeuge in der unmittelbaren Umgebung übertragen werden.
Die Verkehrsinformationen können insbesondere mittels eines
Fahrzeug-ad-hoc-Netzwerks, das beispielsweise Daten auf der Basis
eines drahtlosen LAN überträgt, ausgetauscht werden.
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Für
die Visualisierung der Verkehrsinformationen wird der anzuzeigende
geografische Bereich, der z. B. vom Nutzer ausgewählt werden
kann und der insbesondere von der aktuellen Position des Fahrzeugs
abhängt, rasterförmig in Teilbereiche unterteilt.
In 1 ist das regelmäßige Raster 1 erkennbar,
welches den geografischen Bereich in die quadratischen Teilbereiche 2 unterteilt.
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Im
Folgenden wird beschrieben, wie mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens Informationen über freie Parkflächen
visualisiert werden:
Die Informationen zu freien Parkflächen
werden z. B. über Parkuhren an vorbeifahrende Fahrzeuge übertragen,
welche die Informationen wiederum über andere vorbeifahrende
Fahrzeuge weiterverbreiten. Auf diese Weise kann sich die Information über
freie Parkflächen ausbreiten. Bevorzugt enthalten die Verkehrsinformationen
in diesem Fall nicht nur Informationen zu dem Ort der freien Parkfläche,
sondern auch zu dem Zeitpunkt, zu dem die Information generiert
wurde, da sich der Zustand einer freien Parkfläche schnell ändern
kann. Die Verkehrsinformationen zu den jeweiligen Teilbereichen
2 werden
dann zu Aggregaten zusammengefasst. Die Aggregate liefern somit
Informationen über die Parkplatzsituation in dem jeweiligen
Teilbereich
2. Sie können insbesondere eine Vielzahl
von möglichen freien Parkflächen abdecken. Die
Verbreitung der Verkehrsinformationen wird insbesondere gemäß der
deutschen Patentanmeldung Nr.
DE
10 2006 041 360.1 durchgeführt.
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Die
aggregierten Verkehrsinformationen werden danach kategorisiert.
Beispielsweise werden Teilbereiche 2 mit schlechten Parkmöglichkeiten
einer roten Kategorie zugeordnet, Teilbereiche 2 mit mittelmäßigen
Parkmöglichkeiten einer gelben Kategorie und Teilbereiche 2 mit
guten Parkmöglichkeiten einer grünen Kategorie.
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Von
dem Navigationssystem werden auf an sich bekannte Weise Bilddaten
zur Anzeige eines geografischen Bereichs erzeugt. Die Bilddaten
umfassen insbesondere eine Kartenansicht bzw. ein Straßennetz 3.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird über
diese an sich bekannte Anzeige des Navigationssystems das Raster 1 gelegt
und die Teilbereiche 2, zu denen Informationen zu freien
Parkflächen vorliegen, werden in Abhängigkeit
von der Kategorie in unterschiedlichen Farben dargestellt: Teilbereiche R,
in denen schlechte Parkmöglichkeiten herrschen, werden
mit einer roten Hintergrundfarbe dargestellt, Teilbereiche Y, in
denen mittelmäßige Parkmöglichkeiten
herrschen, werden mit einer gelben Hintergrundfarbe dargestellt
und Teilbereiche G mit guten Parkmöglichkeiten werden mit
einer grünen Hintergrundfarbe dargestellt. Auf diese Weise
kann der Nutzer mit einem Blick sehr intuitiv erfassen, in welchen
Bereichen des dargestellten geografischen Bereichs schlechte, mittelmäßige
bzw. gute Parkmöglichkeiten herrschen.
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Des
Weiteren können noch weitere andersartige Verkehrsinformationen
verarbeitet werden. Empfängt das System beispielsweise
Informationen darüber, mit welcher Geschwindigkeit man
auf Abschnitten des Straßennetzes 3 vorankommt,
können auch solche Straßennetzinformationen kategorisiert werden
und in Abhängigkeit von der Kategorie die Straßennetzinformationen
eines Teilbereichs in einer anderen Farbe dargestellt werden. Beispielsweise können
Straßennetzabschnitte, auf denen man nur sehr langsam vorankommt,
in rot dargestellt werden und freie Straßennetzabschnitte
in grün dargestellt werden. Dabei können auch
Ampelschaltungen berücksichtigt werden.
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In 2 ist
ein anderes Beispiel dargestellt, wie freie Parkflächen
visualisiert werden können. Die Parkflächeninformation
wird anhand von Zusatzinformationen alphanumerisch in der Kartenansicht
dargestellt. Auch in diesem Fall können die unterschiedlichen
Kategorien für die Parkflächeninformation in einer
unterschiedlichen Farbe dargestellt werden. Ferner können
prozentuale Angaben über die Belegung einzelner Parkautomaten
hinzugefügt werden, wie dies bei den Bezugszeichen 5, 6 und 7 der 2 gezeigt
ist.
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Mit
Bezug zu den 3 und 4 wird ein weiterer
Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert:
Wie
in 3 gezeigt, ist der anzuzeigende geografische Bereich,
der in diesem Fall perspektivisch dargestellt wird, ein Streckennetz 3.
Das Fahrzeug empfängt Verkehrsinformationen, die einem
Abschnitt dieses Streckennetzes 3 zugeordnet werden. Die Verkehrsinformationen
können beispielsweise den Zustand von Ampeln wiedergeben.
In diesem Fall wird die Verkehrsinformation der geografischen Position
der Ampel auf dem Straßennetz 3 zugeordnet. Daraufhin
werden die Auswirkungen dieser Verkehrsinformation, beispielsweise
der Information, dass eine bestimmte Ampel sich im Zustand „rot"
befindet, auf andere Abschnitte des Straßennetzes berechnet.
Hierzu werden Bilddaten erzeugt, bei denen die Abschnitte des Straßennetzes 3,
die von der Verkehrsinformation betroffen sind, hervorgehoben dargestellt.
In dem in 3 gezeigten Beispiel werden diese
Abschnitte dadurch hervorgehoben dargestellt, dass beispielsweise
ausgehend von einer Verkehrsinformation 8 zu einer roten
Ampel sich ausbreitende Wellen 4 visualisiert werden, welche
die Auswirkungen auf die anderen Straßenabschnitte 3 anzeigen. Geht
eine Verkehrsinformation von einem Fahrzeug aus, können
diese Wellen 4 sich auch ausgehend von Fahrzeugen ausbreiten.
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Bei
der Berechnung, wie sich eine bestimmte Verkehrsinformation auf
andere Abschnitte des Straßennetzes auswirkt, kann des
Weiteren das Verkehrsaufkommen auf den entsprechenden Abschnitten
des Straßennetzes 3 berücksichtigt werden,
sofern Informationen hierzu vorliegen. Die Wellen 4 müssen
sich daher nicht in konzentrischen Kreisen ausbreiten. Die Wellenfronten
können in Abhängigkeit von dem Verkehrsaufkommen
auch nichtkreisförmig sein. Außerdem können
sich die Wellen in unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich
schnell ausbreiten.
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In 4 ist
ein anderes Beispiel einer Anzeige gezeigt, welche von dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt wird. Eine Gefahrenwarnung wie z. B. ein Unfall wird mittels
eines Symbols 9 visualisiert. Ausgehend von diesem Symbol
breiten sich rot pulsierende Wellen 4 aus. Des Weiteren
werden die Abschnitte 10 des Straßennetzes 3 beispielsweise gelb
eingefärbt, welche die Gefahrenwarnung betreffen. Auf diese
Weise kann der Fahrer schnell und intuitiv feststellen, ob ihn die
Gefahrenwarnung betrifft.
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- 1
- Raster
- 2
- Teilbereiche
- 3
- Straßennetz
- 4
- Wellen
- 5,
6, 7
- Zusatzinformationen
- 8
- Verkehrsinformation
zu einer Ampel
- 9
- Gefahrenwarnung
- 10
- eingefärbter
Abschnitt eines Streckennetzes
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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