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Die
Erfindung betrifft einen Meißelhalter mit einer Bohrung
zur Aufnahme eines zylindrischen Schaftes eines um seine Längsachse
rotierbaren Meißels sowie einen Steckansatz zur Befestigung des
Meißels in einer im Querschnitt an den Querschnitt des
Steckansatzes angepassten Ausnehmung in einem Grundhalter, der zur
Verbindung mit einer drehbaren Walze eine Schrämmaschine
vorgesehen ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Meißel-Meißelhalter-Anordnung,
umfassend einen Meißelhalter der vorstehend beschriebenen
Art sowie einen Meißel mit einer aus Hartmetall bestehenden
Spitze und einem dieser gegenüberliegenden Schaft, der
in die Bohrung in dem Meißelhalter einführbar
ist, wobei der eingeführte Meißel während des
Betriebs um seine Längsachse rotierbar ist. Ferner betrifft
die Erfindung eine Spannhülse zur Befestigung eines Meißels
in einer Bohrung in einem Meißelhalter, wobei die Spannhülse
mit einem sich parallel zu ihrer Längsachse erstreckenden
Längsnut versehen ist.
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Stand der Technik
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Ein
Meißelhalter, eine Meißel-Meißelhalter-Anordnung
sowie eine Spannhülse der vorgenannten Art sind beispielsweise
aus der
DE 101 61 713
A1 bekannt. Ein Meißelhalter sowie eine Meißel-Meißelhalter-Anordnung,
bei denen die Halterung des Meißels mit Hilfe der Kraft
eines an dem Schaft des Meißels angreifenden Magneten erfolgt, ist
in der
DE 10 2004
046 719 A1 offenbart. Darüber hinaus beschreibt
die
DE 103 25 253
A1 eine alternative Meißel-Meißelhalter-Anordnung
gleichfalls ohne Spannhülse, bei der die Halterung des
Meißels in dem Meißelhalter mit Hilfe eines eine
Verklemmung bewirkenden radial aufweitbaren Elastomerelements erfolgt.
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Die
Bohrungen in den bekannten Meißelhaltern sind meist Durchgangsbohrungen,
die sich von der Seite des Meißelhalters her, auf der sich
die Spitze des Meißels befindet, bis hin zu der gegenüber
liegenden Seite des Meißelhalters erstrecken. Die Durchgangsbohrung
ist auch deshalb von Vorteil, weil beim Wechsel eines Meißels
dieser von seiner Rückseite her, d. h. von dem der Spitze
gegenüber liegenden Öffnungsquerschnitt der Aufnahmebohrung,
mittels eines Austreibers herausgeschlagen werden kann. Aus der
DE 10 2004 053 665
A1 ist schließlich noch ein Meißelkonzept
bekannt, bei dem sich Längskräfte des Meißels
nicht auf der der Spitze des Meißels zugeordneten Seite
des Meißelhalters abstützen, sondern auf dem dem
Grundhalter zugewandten Ende der Bohrung. In diese ist zu diesem Zweck
dort ein brückenartiges Lagerelement in den Querschnitt
der Bohrung eingesetzt, an den der Schaft des Meißels anstößt.
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Im
Betrieb der mit derartigen Meißel-Meißelhalter-Anordnungen
versehenen Schrämmaschinen wird mit Hilfe von Sprühbalken
Wasser in den Zerspanungsbereich bzw. auf das entstehende Spanmaterial
gesprüht, um einerseits die Staubentwicklung und andererseits
die Temperaturen im Bereich von Meißel und Meißelhalter
niedrig zu halten. Aus dem Wasser und den feinkörnigen
Anteilen des zerspanten Materials bildet sich eine milchige Suspension, die
aufgrund der darin enthaltenen sehr harten Partikel stark abrasive
Eigenschaften besitzt. Darüber hinaus enthält
die Suspension aber beim Zerspanen von asphalthaltigen Straßenbelägen
auch einen Anteil von Bitumen, der bei den durch den Zerspanungsvorgang
erhöhten Temperaturen eine zähe klebrige Konsistenz
besitzt.
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Von
der die Meißelspitze aufweisenden Seite des Meißels
her dringt in den zwischen Meißelschaft und Aufnahmebohrung
bestehenden Ringspalt während des Betriebs die vorstehend
genannte Suspension ein. Diese bewegt sich sowohl durch die Schwerkraft
als auch durch eine Pumpbewegung des Meißelschafts in der
Aufnahmebohrung selbst in das Innere des Meißelhalters
hinein. Die Pumpbewegung des Schaftes kommt dadurch zustande, dass
dieser infolge des Zerspanungsvorgangs Querkräfte zunächst
in die eine und während einer späteren Phase des
Schneidvorgangs in die andere Richtung erfährt und somit
aufgrund des stets vorhandenen Spiels eine periodische Kippbewegung
ausführt und dabei die Suspension in dem seine geometrische
Form stets ändernden Spalt vorwärts gequetscht
wird.
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Die
Erfahrung mit den bekannten Meißelhaltern zeigt, dass insbesondere
in einem Mittelbereich der Aufnahmebohrung – betrachtet über
die Länge des Meißelschaftes beginnend mit dem Öffnungsquerschnitt
der Aufnahmebohrung – zunehmend Verkrustungen aus der Suspension
entstehen. Dies dürfte daran liegen, dass das eindringende
Wasser sich im Zuge seiner Bewegung durch die Spaltbereiche zunehmend
erwärmt und dabei fortlaufend teilweise verdampft. Die
Suspension wird somit mit zunehmendem Abstand von Eintrittsquerschnitt
in die Aufnahmebohrung dickflüssiger und zäher,
um irgendwann an der Mantelfläche der Aufnahmebohrung anzuhaften
und dort einen harten Film bzw. sogar eine Schicht zu bilden. Dies
ist insbesondere dann fatal, wenn durch zunehmende Ablagerungen
von sinterartig verdichte tem Spanmaterial die Drehbarkeit des Meißels
um seine Längsachse eingeschränkt oder gar gänzlich
unterbunden wird. Sobald nämlich die Eigenrotation des
Meißels, die durch dessen Schrägstellung zur Rotationsrichtung
bedingt wird, ausbleibt, findet kein Selbst-Nachschärfen
des Meißels mehr statt. Dieser wird innerhalb kürzester
Zeit einseitig abgenutzt, d. h. abgeflacht, wodurch eine Rotation
in der Folge gänzlich unmöglich gemacht wird. Die
Schneideigenschaften eines derartig einseitig abgeflachten Meißels
werden dramatisch schlechter, die Zerspanungsleistung des Meißels
bricht zusammen und stattdessen wird die Antriebsleistung zum größten
Teil in Wärme umgewandelt, woraus eine starke Erhitzung
des betreffenden Meißels resultiert. In einem solchen Fall
ist es zwingend erforderlich, kurzfristig den betreffenden Meißel
auszutauschen, um zu verhindern, dass bei einer Fortsetzung des Zerspanungsvorgangs
auch der Meißelhalter noch mit zerstört wird.
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Aufgabe
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Meißelhalter,
eine Meißel-Meißelhalter-Anordnung sowie eine
Spannhülse zur Befestigung eines Meißels in einer
Bohrung eines Meißelhalters vorzuschlagen, die die Gefahr
des Entstehens von Ablagerungen an der Innenwand der Aufnahmebohrung
des Meißelhalters, der Innenwand der Spannhülse
oder dem Außenmantel des Meißelschafts verhindern,
um dauerhaft die Eigenrotation des Meißels während des
Schrämbetriebs zu gewährleisten.
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Lösung
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Ausgehend
von einem Meißelhalter sowie einer Meißel-Meißelhalter-Anordnung
der jeweils eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass der Meißelhalter einen Kanal aufweist,
der eine Verbindung von einem Halteabschnitt der Bohrung zur Aufnahme
des Schafts bis zur Umgebung des Meißelhalters bildet.
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Der
erfindungsgemäße Kanal wirkt der Bildung von Ablagerungen
im Schaftbereich des Meißels auf zweierlei Weise entgegen:
Zum einen wird eine Verbesserung der Durchspülung des Schaftbereichs
in dem Halteabschnitt der Bohrung, der im Wesentlichen mit dessen
mittleren Abschnitt zusammenfällt, dadurch erzielt, dass
sowohl ein weiterer Abflussquerschnitt für die die Verschmutzungen
tragende Suspension geschaffen wird als auch ein weiterer Zuflussquerschnitt.
Durch das feuchte Milieu im Bereich der die Meißelhalter
tragenden Walze dringt nämlich im Laufe der Walzenrotation
auch durch den erfindungsgemäßen "Spülkanal" weitere
Suspension bzw. weiteres Wasser in den kritischen Halteabschnitt
der Aufnahmebohrung ein. Der erfindungsgemäße
Kanal wirkt somit sowohl als Zulaufkanal als auch als Ablaufkanal
für Wasser bzw. Suspension. Andererseits wird aber auch
die Durchströmung der Aufnahmebohrung mit Suspension von
der Meißelseite mit der Spitze her verbessert, da die Abflussquerschnitte
vergrößert, der Strömungsweg verkürzt und
somit der Strömungswiderstand insgesamt deutlich reduziert
wird. Höhere Strömungsgeschwindigkeit und kürzere
Verweildauer der Suspension in dem Inneren des Meißelhalters
bedingen eine geringere Aufheizung der Suspension und daher eine
reduzierte Verdampfungsrate. Der Eintrocknungsprozess wird somit
gegenüber Meißelhaltern nach dem Stand der Technik
ganz wesentlich unterbunden.
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Der
zweite Effekt des erfindungsgemäßen Kanals besteht
in seiner Speicherfunktion für dort ankommende Suspension.
Auch wenn die Suspension nach Eintritt in einen Mündungsquerschnitt
des Kanals letzteren nicht vollständig durchströmt
und anschließend wieder ins Freie neben den Meißelhalter gelangt,
so wird die Suspension doch aus dem kritischen Halteabschnitt der
Aufnahmebohrung entfernt und kann dort nicht eindampfen und zu den
bekannten Verkrustungsproblemen und schließlich Drehproblemen
des Meißels führen.
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Im
Ergebnis hat sich herausgestellt, dass Meißelhalter mit
dem erfindungsgemäßen Spülkanal zu einem
deutlich verbesserten Drehverhalten der Meißel auch unter
erschwerten Bedingungen führen. Die Kosten für
Schrämarbeiten können daher reduziert werden,
weil die Meißel eine erhöhte Standzeit erreichen,
weniger durch Meißelwechsel bedingte Stillstandzeiten auftreten
und die Antriebsleistung aufgrund der stets optimal scharfen Meißelspitze sehr
effektiv in Zerspanungsleistung umgesetzt wird.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Meißelhalters besitzt der Kanal einen weiteren Abschnitt,
dessen Mündungsquerschnitt in die Bohrung dem Mündungsquerschnitt
des zur Umgebung führenden Abschnitts des Kanals gegenüber
liegt. Dieser weitere Kanalabschnitt kann grundsätzlich
gleichfalls eine eigene Verbindung ins Freie bilden, kann alternativ aber
auch einen "Sackkanal" darstellen und auf diese Weise eine Pufferfunktion
für in diesen Bereich vordringende Suspension bilden. Eine
besonders vorteilhafte Weiterbildung besteht in diesem Zusammenhang
auch darin, den weiteren Abschnitt des Kanals zur Unterbringung
eines Magneten zu nutzen, der an der Mantelfläche des rotierenden Meißelschafts
angreift und auf diese Weise ein Herausrutschen bzw. Herauswandern
des Meißels aus der Aufnahmebohrung des Meißelhalters
verhindert.
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In
fertigungstechnischer Hinsicht besonders einfach ist die Herstellung
des Kanals in Form einer Bohrung, die senkrecht zu der Bohrung zur
Aufnahme des Meißelschafts ausgerichtet ist und deren Längsachse
die Längsachse der Bohrung zur Aufnahme des Meißelschafts
schneidet, wobei sich die den Kanal bildende Bohrung beidseitig
der Längsachse der Bohrung zur Aufnahme des Schafts erstrecken
kann, um z. B. einen wie zuvor erwähnten Haltemagneten
aufzunehmen.
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Wenn
der Meißel selbst mit einer Spannhülse zur Fixierung
in der Aufnahmebohrung des Meißelhalters versehen ist,
kann die den Kanal bildende Bohrung mindestens zwei diametral gegenüber
liegende, sich in Achsrichtung der Bohrung erstreckende Längsnuten
in ihrer Mantelfläche aufweisen. In diese Längsnuten
können beispielsweise stegartige Halteelemente eingesetzt
werden, die sich mit Vorspannung in den Nuten abstützen
und mit einem vorderen Fixierabschnitt in den Längsnut
der Spannhülse eingreifen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass
der Längsnut der Spannhülse aufgrund einer Formschlussverbindung
mit dem Halteelement stets bestmöglich mit dem Spülkanal
korrespondiert, so dass die Durchströmeigenschaften optimal
sind.
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Die
Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass eine Längsachse
des der Spülung dienenden Kanals senkrecht zu der Drehachse
der Walze der Schrämmaschine ausgerichtet ist. Das Durchströmungsverhalten
wird weiter optimiert, wenn der Kanal ungefähr radial zur
Drehachse der Walze verläuft, da hierdurch auf die durchströmende
Suspension eine Komponente der Fliehkraft ausgeübt wird,
die die Suspension aus dem Spülkanal ins Freie heraus treibt.
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Wenn
der Meißel an seinem Schaft mit einer gegen axiale Verschiebung
gesicherten Spannhülse mit einem sich in deren Längsrichtung
erstreckenden durchgängigen Längsnut versehen
ist und die Spannhülse mit ihrer äußeren
Mantelfläche an der inneren Mantelfläche der in
dem Meißelhalter vorgesehenen Bohrung zur Aufnahme des
Meißelschafts anliegt, sollte zur Gewährleistung
eines bestmöglichen Suspensionsabflusses in der Spannhülse
eine kreisförmige Ausnehmung in deren Mantel vorgesehen werden,
wobei die Ausnehmung in dem Spannhülsenmantel mit dem in
dem Meißelhalter befindlichen Spülkanal korrespondiert.
Während die Breite des Längsnutes in der Spannhülse
im eingebauten Zustand der Spannhülse lediglich im Bereich
von einigen wenigen Millimetern liegt und somit der Spülquerschnitt
entsprechend klein ist, kann durch die in der Hülse vorgesehene
zusätzliche Spülausnehmung der Verbindungsquerschnitt
und damit die Spülwirkung des Spülkanals verbessert
werden.
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Vorzugsweise
wird die kreisförmige Ausnehmung in der Spannhülse
von dem darin befindlichen Längsnut durchdrungen, so dass
die Ausnehmung letztlich aus zwei halbkreisförmigen Teilen
zusammengesetzt ist, die vor dem Aufrollen des Blechmaterials der
Spannhülse im Wege eines Stanzvorgangs sehr kostengünstig
eingebracht werden können.
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Die
Spülausnehmung in der Spannhülse sollte eine quer
zu dem Längsnut, d. h. in Umfangsrichtung der Spannhülse,
gemessene Breite besitzen, die mindestens dem dreifachen, vorzugsweise dem
fünffachen der Breite des Längsnutes im montierten
Zustand der Spannhülse entspricht. Der zu bevorzugende
Durchmesser für die erfindungsgemäße
Spülbohrung in dem Meißelhalter und die Breite der
zugehörigen Spülausnehmung in der Spannhülse
liegen bei etwa 10 mm bis 30 mm, vorzugsweise etwa 20 mm.
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Ausführungsbeispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Meißel-Meißelhalter-Anordnungen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
Vorderansicht einer Meißel-Meißelhalter-Anordnung,
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2 einen
um 90° gedrehten Schnitt durch die Meißel-Meißelhalter-Anordnung
gemäß 1,
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3 eine
Draufsicht auf die Meißel-Meißelhalter-Anordnung
gemäß den 1 und 2,
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4 eine
perspektivische Vorderansicht des Meißelhalters der Meißel-Meißelhalter-Anordnung
gemäß den 1 bis 3,
jedoch mit modifiziertem Spülkanal,
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5 wie 2,
jedoch mit Spannhülse zur Halterung des Meißels,
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5a die
Spannhülse der Meißel-Meißelhalter-Anordnung
gemäß 5,
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6 eine
perspektivische Ansicht des Meißels der Meißel-Meißelhalter-Anordnung
gemäß 5, jedoch mit modifizierter
Spannhülse.
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Eine
in den 1 bis 3 gezeigte Meißel-Meißelhalter-Anordnung 1 besteht
aus einem Meißelhalter 2 und einem darin gehaltenen
Meißel 3. Der Meißelhalter 2 besitzt
ein verdicktes Oberteil 4 und einen sich davon ausgehend
nach unten erstreckenden Steckansatz 5, mit dem der Meißelhalter 2 in
einen nicht dargestellten Grundhalter, der mit einer angepassten
Halteausnehmung für den Steckansatz 5 versehen
ist, eingeführt und darin auf bekannte Weise mittels einer
Schraube, die an einer Spannfläche 6 (s. 2)
des Steckansatzes 5 angreift, gehalten wird. Der Grundhalter
wiederum ist typischerweise durch eine Schweißverbindung,
alternativ jedoch auch durch eine Schraubverbindung, an einer drehantriebbaren
Walze einer Schrämmaschine, beispielsweise zum Fräsen
des Belags einer Fahrbahn o. ä., befestigt.
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In
bekannter Weise ist der Meißel 3 auf der seiner
Spitze 7 gegenüberliegenden Seite mit einem kreiszylindrischen
Schaft 8 versehen, der in einer ebenfalls kreiszylindrischen
Bohrung 9 zu Haltezwecken aufgenommen ist. Damit der Meißel 3 innerhalb des
Meißelhalters 2 während des Schrämbetriebs um
seine eigene Achse 10 rotieren kann, ist der Durchmesser 11 der
Bohrung 9 geringfügig größer als
der Durchmesser 12 des Schaftes. Dieser Sachverhalt ist
in 2 der Anschaulichkeit halber übertrieben
und nicht maßstabsgerecht dargestellt.
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Bei
dem Meißel 3 handelt es sich um einen sogenannten
"Stangenmeißel", bei dem die im Schrämbetrieb
auftretenden Längskräfte nicht im Bereich eines
sich oberhalb der Bohrung 9 befindlichen Meißelkopfes
an einer die Bohrung 9 umgebenden Stützfläche
abgestützt werden, sondern an einem an dem gegenüberliegenden
Ende der Bohrung 9 angeordneten, aus Hartmetall hergestellten
Stützkörper 13. Dieser Stützkörper 13 steht
mit seiner oberen abgerundeten Kontaktfläche 14 in
Kontakt mit der unteren Stirnfläche des Schafts 8 des
Meißels 3 und andererseits mit einer unteren,
im Wesentlichen ebenen Kontaktfläche 15 in Kontakt
mit einer nicht gezeigten Stützfläche des Grundhalters.
Der Meißel 3 ist darüber hinaus oberhalb
des Schaftes mit einem flach kegelig ausgeführten Abweiseschild 16 versehen, durch
das übermäßiges Eindringen von Spanmaterial
in den Bereich der Bohrung 9 verhindert wird.
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Der
Meißel 3 wird mit Hilfe eines zylindrischen Magneten 17,
der in eine angepasste Bohrung in dem Meißelhalter 2 eingesetzt
ist, in der gezeigten Betriebsposition gehalten. Eine Vorderseite 18 des Magneten 17 besitzt
eine Mantelfläche in Form eines Teilzylinders, die der äußeren
Mantelfläche des Schafts 8 des Meißels 2 angepasst
ist. Der Magnet 17 liegt im Bereich seiner Vorderseite
in flächigem Kontakt mit dem Meißel 3,
wodurch zwar ein Herauswandern des Meißels 3 in
Richtung der Achse 10 verhindert wird, nicht jedoch eine
Rotation des Meißels 3 um die Achse 10.
Der Magnet 17 lässt sich in Richtung seiner Achse,
d. h. senkrecht auf den Schaft 8 des Meißels 3 zu,
mit Hilfe einer in eine Gewindebohrung eingesetzten Madenschraube 19 verschieben und
somit einstellen. In die Bohrung des Magneten 17 ist eine
Ringnut eingestochen, in die ein aus elastomeren Material bestehender
Haltering 20 eingesetzt ist.
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Im
Anschluss an die Madenschraube 19 befindet sich auf der
dem Stützkörper 13 gegenübergesetzten
Seite des Steckansatzes 5 eine Schwerspannhülse 21,
die zur Aufnahme der Kräfte bzw. Momente dient, die beim
Schrämvorgang in diesem Bereich auf eine nicht dargestellte
vordere Stütz- bzw. Kontaktfläche des Grundhalters
wirken.
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Der
Bohrung des Magneten 17 gegenüberliegend (in Bezug
auf den Schaft 8 des Meißels 3) befindet
sich eine weitere Bohrung 22, die die Bohrung 9 für
den Schaft des Meißels 8 durchdringt und sich auf
der dem Schaft 8 abgewandten Seite bis hin zu der äußeren
Umgebung U des Meißelhalters 2 erstreckt, d. h.
ins Freie mündet. Bei der Bohrung 22 handelt es
sich um eine "Spülbohrung", die eine aus kleinen Schmutzpartikeln
und Wasser gebildete Emulsion aus der Bohrung 9 heraus
ablaufen lässt. Typischerweise werden die Schmutzpartikel
und das Wasser in einem Spaltbereich 23 zwischen dem Abweiseschild 16 und
der Oberseite des Meißelhalters 2 in den Bereich
der Bohrung 9 eindringen. Dies wird begünstigt
durch eine Art "Pumpvorgang", der durch eine gewisse oszillierende
Bewegung des Meißels 3 sowohl in Richtung seiner
Achse 10, als auch eine Taumelbewegung des Meißels 3 um
seine Achse 10 (bedingt durch das Spiel zwischen dem Schaftaußendurchmesser
und dem Bohrungsinnendurchmesser) hervorgerufen wird. In einem gesamten
Halteabschnitt 24 der Bohrung 9 besteht durch
Anhaftungen an dem Schaft 8 des Meißels bzw. der
inneren Mantelfläche der Bohrung 9 jedenfalls
die Gefahr, dass die Rotation des Meißels 3 eingeschränkt
bzw. gänzlich unterbunden wird, wodurch ein äußerst
unerwünschter und zu einem vorzeitigen Ausfall führender
Verschleiß der Hartmetallspitze 7 resultieren
würde.
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Die
Durchflussrichtung der "Spülbohrung" 22 ist aber
nicht zwingend aus Richtung des Schaftes 8 hinaus in die
Umgebung U des Meißelhalters 2, sondern kann auch
umgekehrt sein. So kann Wasser, das während des Schrämvorgangs
in den Bereich der Meißel 3 eingebracht wird,
auch durch einen Eintrittsquerschnitt 25 der Bohrung 22 in
Richtung auf den Schaft und von dort nach oben bzw. unten in die Spaltbereiche
zwischen Schaft 8 und Bohrung 9 eindringen. Hierdurch
können gefährliche Betriebssituationen vermieden
werden, in denen bedingt durch große Wärmeeinwirkung
evtl. in den vorgenannten Spaltbereichen noch vorhandenes Wasser
zunehmend verdampft, wodurch die Schmutzpartikel quasi "einbrennen"
und auf diese Weise in Verbindung mit den großen Flächenpressungen
zwischen Schaft 8 und Bohrung 9 zu kaum entfernbaren
Ablagerungen führen. Die Bohrung 22 schafft somit
im mittleren Bereich des Halteabschnitts 24 einen sehr
direkten Zugang von der äußeren Umgebung U der
Meißel-Meißelhalter-Anordnung 1 zu den
Orten, an denen eine erhöhte Gefahr problematischer Ablagerungen
besteht. In Versuchen konnte nachgewiesen werden, dass Meißelhalter 2 mit
den erfindungsgemäßen Spülbohrungen 22 zu
einem dauerhaft verbessertem Drehverhalten der Meißel 3 und
somit zu einem geringeren Verschleiß, d. h. längere
Meißelstandzeiten, führen.
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Bei
der in 5 gezeigten alternativen Ausführungsform
einer Meißel-Meißelhalter-Anordnung 1' ist
der mit einem klassischen "Kopf" 26 versehene Meißel 3' nicht
als so genannter "Stangenmeißel" ausgeführt, sondern
besitzt in bekannter Weise eine um seinen Schaft 8 herum
angeordnete Spannhülse 27, die in 5a einzeln
dargestellt ist. Die Spannhülse 27 besitzt in
ihrem entspannten in 5a dargestellten Zustand einen
Außendurchmesser, der etwas größer als
der Durchmesser 11 der Bohrung 9 ist. Im montierten
Zustand ist die Spannhülse 27, die einen in ihrer
Längsrichtung verlaufenden durchgängigen Längsnut 28 besitzt,
komprimiert, d. h. in ihrem äußeren Umfang bzw.
Durchmesser reduziert, und übt somit eine Haltekraft auf
die innere Mantelfläche der Bohrung 9 aus. Ein
Herausrutschen des Meißels 3 aus der Bohrung 9 wird
nun dadurch verhindert, dass der Meißel 3' an
seinem dem Kopf 26 abgewandten Ende mit einem radial nach
außen vorstehenden Bund 30 versehen ist, der gegen
die untere Stirnfläche der Spannhülse 27 anstößt.
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Auch
der Meißelhalter 2', der nicht mit einem Magneten
zur Halterung des Meißels 3' versehen ist, besitzt
an derselben Stelle wie der Meißelhalter 2 gemäß den 1 bis 3 eine
Spülbohrung 22. Damit in diesem Bereich eine möglichst
großflächige Verbindung zu den Spaltbereichen
zwischen der inneren Mantelfläche 31 der Spannhülse 27 und
dem Außenmantel des Schafts 8' besteht, besitzt
die Spannhülse 27 an einer in Montageposition
mit der Bohrung 22 korrespondierenden Stelle eine Ausnehmung 32,
die in etwa kreisförmig ist. Die Ausneh mung 32 ist
spiegelsymmetrisch zu einer Mittelachse der Längsnut 28 der
Spannhülse 27 angeordnet.
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Damit
die Ausnehmung 32 im Betrieb der Schrämmaschine,
d. h. bei Rotation des Meißels 3', stets in Deckung
mit dem Querschnitt der Bohrung 22 bleibt und nicht durch
Rotation der Spannhülse 27 um die Achse 10 des
Meißels 3' andere unwirksame Positionen einnimmt,
wird die Spannhülse 27 mittels eines Sicherungsplättchens
in ihre Lage fixiert. Das Sicherungsplättchen besitzt den
Durchmesser der Bohrung 22 und wird im Bereich jeweils
zweier um 180° zueinander verdrehter Längsnuten 33v, 33h in die
Bohrung eingeschoben. Die Längsnuten 33v, 33h befinden
sich in einem dem Schaft 8' zugewandten Halteabschnitt 34 der
Bohrung 22, in dem der Innendurchmesser 35 geringfügig
reduziert ist, wodurch eine Rotation des klemmend in die Längsnuten 33v bzw. 33h eingesetzten
Sicherungsplättchens verhindert wird. Das Sicherungsplättchen
ist an seiner Vorderseite mit einer Nase versehen, die in die Längsnut 28 bzw.
die Ausnehmung 32 der Spannhülse 27 eingreift
und in Folge eines Kontaktes mit den jeweiligen Stirnflächen
der Spannhülse 27 in den vorgenannten Bereichen
eine Rotation der Spannhülse 27 verhindert. Auf
diese Weise wird stets eine korrekte Positionierung der Ausnehmung 32 in
Bezug auf die Spülbohrung 22 erzielt.
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Auch
der in den 1 bis 3 dargestellte Meißelhalter 2 besitzt
zwei Längsnuten 33v, in die jedoch kein Halteplättchen
eingeschoben werden braucht, weil der Meißel 3,
der sich in dem Meißelhalter 2 befindet, keine
Spannhülse zu seiner Halterung besitzt. Horizontal ausgerichtete
Längsnuten sind bei der Ausführungsform gemäß den 1 bis 3 nicht
vorhanden.
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Eine
alternative Möglichkeit zur Lagefixierung einer Spannhülse 27' ist
in 6 dargestellt. Um die Ausnehmung 32 der
Spannhülse 27' herum ist letztere mit einem sich
von der äußeren Mantelfläche 36 der
Spannhülse 27' nach außen erstreckenden
halbtorusförmigen Wulst 37 versehen, dessen Außendurchmesser
geringfügig kleiner als ein Durchmesser 38 der
Bohrung 22 ist und der in der korrekten Position der Spannhülse 27' in
den Querschnitt der Bohrung 22 einrastet und aufgrund der Vorspannung
der Spannhülse 27' zu einer dauerhaften Lagesicherung
führt.
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Der
Wulst 37 kann auch einen anders geformten Querschnitt besitzen.
Aus produktionstechnischer Sicht ist es vorteilhaft, dass der Wulst
vor den Rollen der Spannhülse 27' aus einem ebenen
Blech beim Stanzen der zwei etwa halbkreisförmigen Ausstanzungen
von dem Stanzwerkzeug gebildet wird und eine Art kleine Bördelung
oder Aufwerfung darstellt.
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- 1,
1'
- Meißel-Meißelhalter-Anordnung
- 2,
2'
- Meißelhalter
- 3,
3'
- Meißel
- 4
- Oberteil
- 5
- Steckansatz
- 6
- Spannfläche
- 7
- Spitze
- 8,
8'
- Schaft
- 9
- Bohrung
- 10
- Achse
- 11
- Messer
- 12
- Durchmesser
- 13
- Stützkörper
- 14
- Kontaktfläche
- 15
- Kontaktfläche
- 16
- Abweiseschild
- 17
- Magnet
- 18
- Vorderseite
- 19
- Madenschraube
- 20
- Halterung
- 21
- Schwerspannhülse
- 22
- Bohrung
- 23
- Spaltbereich
- 24
- Halteabschnitt
- 25
- Eintrittsquerschnitt
- 26
- Kopf
- 27,
27'
- Spannhülse
- 28
- Längsnut
- 29
- Innere
Mantelfläche
- 30
- Bund
- 31
- Innere
Mantelfläche
- 32
- Ausnehmung
- 33v,
33h
- Längsnut
- 34
- Halteabschnitt
- 35
- Innendurchmesser
- 36
- Äußere
Mantelfläche
- 37
- Wulst
- 38
- Durchmesser
- 39
- Abschnitt
- K
- Kanal
- U
- Umgebung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10161713
A1 [0002]
- - DE 102004046719 A1 [0002]
- - DE 10325253 A1 [0002]
- - DE 102004053665 A1 [0003]