DE19545648A1 - Drehschlag-Wendelbohrer - Google Patents
Drehschlag-WendelbohrerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehschlag-Wendelbohrer gemäß dem gattungsbildenden
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Drehschlag-Wendelbohrer sind Bohrwerkzeuge, die in Verbindung mit axialschlag
unterstützten Drehbohrgeräten eingesetzt werden. Insbesondere handelt es sich dabei in
der Regel um Gesteins- oder Mauerwerksbohrer, die für die drehschlagende Erstellung
von Bohrungen oder Durchbrüchen in Beton oder Mauerwerk verwendbar sind. Aus der
DE-C-30 20 284 ist ein Wendelbohrer für Bohrarbeiten in festem Gestein bekannt, der
einen Bohrerschaft mit zwei spiralförmig am Schaft verlaufenden Abfuhrnuten für das
Bohrmehl aufweist. Am Schaftende sind Hartmetallschneiden vorgesehen, die den
Untergrund zur Erstellung eines Bohrloches meißelnd und abrasiv bearbeiten. Die
Hartmetallschneiden sind kreuzförmig in der Stirnfläche des Schaftendes angeordnet
ragen axial über die Stirnfläche hinaus. Insbesondere sind die Hartmetallschneiden
einerseits an einer durchgehenden, sich über den Durchmesser des Bohrerschaftes
erstreckenden Hartmetallplatte, und an zusätzlichen Hartmetallelementen vorgesehen,
die entlang eines in 90° zur Hartmetallplatte stehenden Durchmessers des Schaftes
angeordnet sind. Zwischen den an der Hartmetallplatte angeordneten Hauptschneiden
und den Zusatzschneiden sind jeweils im wesentlichen achsparallel zum Schaft
verlaufende Nuten vorgesehen, die in die Abfuhrnuten am Schaft münden. Diese dienen
der Abfuhr des bei der abrasiven Bearbeitung des Untergrundes entstehenden
Bohrmehls. Die Haupt- und Zusatzschneiden besitzen auch einen radialen Überstand
gegenüber dem Mantel des Schaftes, um ein Verklemmen des Bohrwerkzeuges in der
Bohrung zu verhindern. Dieser bekannte Wendelbohrer erlaubt eine mäßige
Bohrleistung bei vertretbarer Abnutzung der Hartmetallschneiden.
Aus der EP-B-0 452 255 ist ein Drehschlag-Wendelbohrer bekannt, der eine entlang
eines Durchmessers des Schaftes angeordnete Schneidplatte und von Hartmetallstiften
gebildete Zusatzschneiden aufweist, welche jeweils einen axialen und einen radialen
Überstand über den Schaft aufweisen. An der Schneidplatte aus Hartmetall sind die
Hauptschneiden des Bohrwerkzeuges vorgesehen. Die Zusatzschneiden sind gegenüber
den Hauptschneiden axial zurückgesetzt und erfüllen im wesentlichen nur
Führungsfunktionen für das Bohrwerkzeug. Bei diesem verbesserten Drehschlag-
Wendelbohrer sind die Haupt- und die Zusatzschneiden in einem von 90° abweichenden
Winkel zueinander angeordnet. Insbesondere ist die Anordnung derart gewählt, daß
bezogen auf die Drehrichtung des Bohrwerkzeugs die der Schneidplatte vorlaufende
Zusatzschneide mit dieser einen Winkel einschließt, der größer ist als 90°, während die
der Schneidplatte nachfolgende Zusatzschneide mit ihr einen spitzen Winkel
einschließt. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Bereich, welcher der
jeweiligen Hauptschneide vorgelagert ist, erweitert ist und die Mündung einer
verbreiterten Hauptabfuhrnut erlaubt. Im schmäleren Bereich, zur nachlaufenden
Zusatzschneide hin, ist noch eine schmale Zusatzabfuhrnut vorgesehen. Bei dieser
"X-artigen" Anordnung der Schneidplatte und der Nebenschneiden ist durch die der
Schneidplatte vorgelagerten verbreiterten Hauptabfuhrnuten eine verbesserte
Bohrmehlabfuhr und über die Zusatzschneiden eine ausreichende Führung gewährleistet.
Es besteht dennoch der Wunsch, die Bohrleistung des Drehschlag-Wendelbohrers noch
weiter zu verbessern. Insbesondere soll die Voraussetzung geschaffen werden, um die
Schneidplatte und die Zusatzschneiden im Hinblick auf ihre spezifische Beanspruchung
optimieren zu können. Dabei ist zu beachten, daß der zentrale Teil der
Hartmetallschneidplatte durch die axialen Schläge des Drehschlag-Bohrgerätes anderen
Belastungen unterworfen ist als die peripheren Bereiche der Schneidplatte oder die
Zusatzschneiden, an denen vornehmlich Scherkräfte auftreten. Insbesondere beim
Anbohren eines Bohrloches muß die gesamte Schlagenergie des Drehschlag-
Bohrgerätes vom zentralen Teil der Hartmetallschneidplatte aufgenommen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Drehschlag-Wendelbohrer
dahingehend zu modifizieren, daß diesen unterschiedlichen Belastungen der
Hartmetallschneiden Rechnung getragen werden kann. Dabei soll die Leistungsfähigkeit
des Bohrwerkzeuges zumindest erhalten bleiben und ein sehr guter Abtransport des
Bohrmehls gewährleistet sein.
Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt durch einen Drehschlag-Wendelbohrer, welcher die
im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist.
Gemäß der Erfindung überragen die Zusatzschneiden die peripheren Bereiche der
Schneidplatte axial und/oder radial. Bezogen auf die Drehrichtung des Drehschlag-
Wendelbohrers ist der Winkel zwischen den Zusatzschneiden und der nachfolgenden
Schneidplatte kleiner als 90°. Dabei ist jeder Zusatzschneide eine Hauptabfuhrnut
vorgelagert. Indem die Zusatzschneiden die peripheren Bereiche der Schneidplatte axial
oder radial bzw. sowohl axial als auch radial überragen, übernehmen die
Zusatzschneiden die Funktion von Hauptschneiden und erfahren bei Erstellung eines
Bohrloches die größte Scherbeanspruchung. Da der eigentliche Materialabtrag an den
Zusatzschneiden erfolgt, sind die breiten Hauptabfuhrnuten für das Bohrmehl, bezogen
auf die Drehrichtung des Bohrwerkzeuges, den Zusatzschneiden vorgelagert. Auf diese
Weise wird das abgetragene Material direkt in die Hauptabfuhrnuten gefördert. Die
Anordnung der Schneidplatte und der Zusatzschneiden in der Form eines X, bei welcher
die in Bezug auf die Drehrichtung des Bohrwerkzeugs vorauseilenden Zusatzschneiden
mit der nachfolgenden Schneidplatte einen spitzen Winkel kleiner als 90° einschließen,
erlaubt es die Hauptabfuhrnuten zu verbreitern. Auf diese Weise ist eine noch bessere
Abfuhr des Bohrmehls gewährleistet. Die Schneiden der Schneidplatte erfüllen nur noch
Führungsfunktion für den Drehschlag-Wendelbohrer und können hinsichtlich ihrer
Aufgabe weiter optimiert werden.
Da die Schneidplatte infolge ihrer auf die Führung des Bohrwerkzeuges reduzierten
Aufgaben nur mehr geringen Scherkräften ausgesetzt ist, ist auch die Gefahr eines
Lockerns der nur entlang ihrer Längsseiten eingefaßten Schneidplatte reduziert. Die
Zusatzschneiden, welche den Hauptmaterialabtrag besorgen, erstrecken sich nicht über
den gesamten Durchmesser des Schaftes und sind somit zumindest mit einem Großteil
ihres axialen Umfanges in den Bohrerschaft eingebettet. Dadurch ist bei den
Zusatzschneiden trotz der großen auf sie wirkenden Scherkräfte die Gefahr eines
Lockerns reduziert.
Für eine weitere Verbesserung der Abfuhr des Bohrmehls erweist es sich als vorteilhaft,
wenn Zusatzabfuhrnuten vorgesehen sind, die in Bezug auf die Drehrichtung des
Drehschlag-Wendelbohrers den Zusatzschneiden nachgelagert sind. Die
Zusatzabfuhrnuten sind im verengten Bereich zwischen den vorlaufenden
Zusatzschneiden und der Schneidplatte angeordnet.
Beim Materialabtrag von der Bohrlochwandung durch die Zusatzschneiden tendiert das
Schaftende zum seitlichen Ausweichen. Für den Rundlauf des Bohrwerkzeuges ist es
von Vorteil, wenn der radiale Überstand der Schneidplatte wenigstens 50% des radialen
Überstands der Zusatzschneiden beträgt. Auf diese Weise kann das Ausweichen des
Schaftendes nur in einem sehr begrenzten Ausmaß erfolgten und es ist ein
ausreichender Rundlauf gewährleistet.
Die Führungsfunktion der peripheren Bereiche der Schneidplatte werden dadurch weiter
verbessert, daß die achsparallel zur Schaftachse verlaufenden Stirnflächen der
Schneidplatte gekrümmt ausgebildet sind, wobei ihre Krümmung der Krümmung des
Mantels des Bohrerschaftes angeglichen ist. Wenn die über den Schaftmantel
hinausragenden Bereiche der Schneidplatte in Berührung mit der Bohrlochwandung
kommen, gleiten sie wegen der gekrümmten Form ihrer Stirnflächen nur an der
Bohrlochwandung entlang und leisten praktisch keinen Beitrag zum abrasiven
Materialabtrag. Dadurch ist die Reibung des Bohrwerkzeuges in dem Bohrloch reduziert.
Um den Drehschlag-Wendelbohrer beim Anbohren und während des Erstellens eines
Bohrloches ausreichend zu zentrieren, überragt der Zentrumsbereich der Schneidplatte
vorzugsweise die peripheren Bereiche und die Zusatzschneiden. Dabei ist der
Zentrumsbereich vorzugsweise axial verdickt ausgebildet. Auf diese Weise wird der sehr
hohen Schlagbelastung des Zentrumsbereiches der Schneidplatte insbesondere beim
Anbohren Rechnung getragen.
In einer vorteilhaften Variante der Erfindung ist die Schneidplatte in Segmente unterteilt,
die über dünne Materialstege miteinander verbunden sind. Auf diese Weise werden an
der Schneidplatte Sollbruchstellen geschaffen, die verhindern, daß die Schneidplatte
unkontrolliert bricht, wenn sie übergroßer mechanischer Beanspruchung unterworfen ist.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die segmentierte Ausbildung der
Schneidplatte Material, in der Regel ein teures, spezielles Hartmetall, eingespart werden
kann.
Insbesondere bei Drehbohr-Wendelbohrern großer Durchmesser ist es von Vorteil,
wenn der radiale Abstand der Zusatzschneiden vom erhabenen zentralen Bereich der
segmentierten Schneidplatte größer ist als die Länge der Materialstege. Bei einem
derart nach dem Muster eines Durchbruchsbohrers ausgebildeten Bohrwerkzeug ist der
Reibungswiderstand beim Erstellen des Bohrlochs reduziert. Der nicht abrasiv
bearbeitete ringförmige Bereich des Untergrundes weist eine sehr geringe Stabilität auf
und wird einfach durch die führende Schneidplatte oder die Stirnfläche des Schaftes
zerkleinert.
Es ist von Vorteil, wenn die Schneidplatte aus einem schlagzähen Material besteht. Auf
diese Weise wird dem Umstand Rechnung getragen, daß insbesondere der
Zentrumsbereich der Schneidplatte einer hohen Schlagbelastung durch die vom
Drehbohrgerät auf das Bohrwerkzeug übertragenen axialen Schläge ausgesetzt ist. Die
Zusatzschneiden, welche den hauptsächlichen Materialabtrag besorgen, bestehen bei
dieser Ausführungsvariante der Erfindung mit Vorteil aus einem härteren Material als die
Schneidplatte. Auf diese Weise sind die Schneiden gemäß ihren unterschiedlichen
Beanspruchungen optimiert.
Bei einem aus Gründen einer symmetrischen Belastung vorteilhaften
Ausführungsbeispiel der Erfindung liegen die Zusatzschneiden einander auf einem
Durchmesser gegenüber und sind im gleichen Abstand vom Zentrum der Stirnfläche
angeordnet.
Für die Wirksamkeit der den hauptsächlichen Materialabtrag besorgenden
Zusatzschneiden sind diese vorzugsweise als dachkantförmige Schneiden tragende
Hartmetallplättchen ausgebildet.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen des
erfindungsgemäßen Drehschlag-Wendelbohrers unter Bezugnahme auf die
schematischen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Stirnansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Drehschlag-
Wendelbohrers gemäß der Erfindung;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Drehschlag-
Wendelbohrers gemäß der Erfindung;
Fig. 3 eine Stirnansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer segmentierten Schneidplatte;
Fig. 5 eine Aufsicht der Schneidplatte gemäß Fig. 4; und
Fig. 6 und 7 zwei Seitenansichten einer Zusatzschneide.
Das in Fig. 1 in Aufsicht dargestellte Ausführungsbeispiel eines Drehschlag-
Wendelbohrers umfaßt einen Schaft 1 mit zwei Hauptabfuhrnuten 4, 5 für Bohrmehl. An
seinem einen Schaftende 10 ist der Schaft 1 mit einer Schneidplatte 6 ausgestattet, die
in einer sich über den Durchmesser des Schaftes 1 erstreckenden Nut 9, beispielsweise
durch Einlöten, fixiert ist. Die Schneidplatte 6 besitzt etwa dachkantförmig ausgebildete
Hartmetallschneiden 7, die von einer sich über der Stirnfläche 3 erhebenden
Schneidenspitze 8 nach außen zum Mantel 2 des Schaftes 1 axial zurücktreten.
Zusätzlich sind in der Stirnfläche Zusatzschneiden 11 angeordnet, deren Längsachse L
mit der Längserstreckung der Schneidplatte 6 einen spitzen Winkel einschließt. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Zusatzschneiden 11 einander diametral
gegenüberliegend angeordnet, wobei ihre Längsachsen L mit einem Durchmesser des
Schaftes 1 zusammenfallen. Auf diese Weise bilden die Schneidplatte 6 und die
Zusatzschneiden 11 im wesentlichen die Form eines X. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Zusatzschneiden 11 im gleichen Abstand vom Zentrum der
Stirnfläche 3 angeordnet.
Die Zusatzschneiden 11 besitzen gegenüber dem Mantel 2 des Schaftes 1 einen
radialen Überstand r, der größer ist als der radiale Überstand s der Schneidplatte 6.
Dabei beträgt der radiale Überstand der Schneidplatte wenigstens 50% des radialen
Überstands der Zusatzschneiden. Auf diese Weise legen die Zusatzschneiden 11 den
Hüllkreis H fest, der in Fig. 1 strichliert angedeutet ist. Bezogen auf die Drehrichtung R
des Drehschlag-Wendelbohrers ist jeder Zusatzschneide 11 eine der Hauptabfuhrnuten
4, 5 vorgelagert. Zwischen den Zusatzschneiden 11 und der in Drehrichtung R
nacheilenden Schneidplatte 6 sind Nebenabfuhrnuten 14, 15 für Bohrmehl angeordnet,
die vorzugsweise entlang des Schaftes 1 in die Hauptabfuhrnuten 4, 5 münden.
Wie in Fig. 1 angedeutet, sind die achsparallel verlaufenden Stirnflächen 13 der
Schneidplatte 6 gekrümmt ausgebildet. Die Krümmung der Stirnflächen 13 ist dabei der
Krümmung des Mantels 2 des Schaftes 1 angeglichen und vorzugsweise Teil einer
Zylinderfläche. Die achsparallel orientierten Stirnflächen 12 der den Hüllkreis H
festlegenden Zusatzschneiden 11 sind vorzugsweise als Schneiden 22 ausgebildet, um
ihre abrasive Wirkung noch zu erhöhen.
Fig. 2 und 3 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Drehschlag-Wendelbohrers. Er umfaßt einen Schaft 1 mit zwei Hauptabfuhrnuten 4, 5
für Bohrmehl und ist an seinem einen Schaftende 10 mit einer Schneidplatte 6
ausgestattet, die segmentiert ausgebildet ist. Insbesondere ist die Schneidplatte 6 in
eine Zentralschneide 17 und in periphere Segmente 18 unterteilt, die über schmale
Materialstege 19 miteinander verbunden sind, wie in Fig. 4 und 5 näher dargestellt ist.
Die Zentralschneide 17 überragt die peripheren Segmente 18 und weist in ihrem
Zentrumsbereich eine Querschnittsverdickung 20 auf. Die sich über den Durchmesser
des Schaftes 1 erstreckende Nut 9 weist im Zentrumsbereich der Stirnfläche 3 eine
Ausnehmung 16 auf, die zur Aufnahme des verdickten Zentrumsbereichs 20 der
Schneidplatte 6 ausgebildet ist. Auf diese Weise ist die Schneidplatte 6 formschlüssig in
der Nut 9 fixiert.
Die Zusatzschneiden 11 überragen die peripheren Segmente 18 der Schneidplatte
sowohl axial als auch radial. Der Abstand der Zusatzschneiden 11 vom erhabenen
Bereich der Zentralschneide 17 ist größer als die Länge der dünnen Materialstege 19.
Damit erfüllen die peripheren Segmente 18 nur mehr Führungsfunktionen für den
Drehschlag-Wendelbohrer. Die eigentliche Abbauleistung wird von den Zusatzschneiden
11 und zu einem kleineren Anteil auch von der Zentralschneide 17 übernommen. Da die
Schneidplatte 6 und insbesondere die Zentralschneide 17 bei der beispielsweise
dargestellten segmentierten Variante der Schneidplatte in erster Linie axialen
Belastungen durch die axialen Schläge auf das Werkzeug ausgesetzt ist, ist es von
Vorteil, die Schneidplatte 6 aus einem schlagzähen Material herzustellen. Die
Zusatzschneiden 11, welche die eigentliche Abbauleistung vollbringen und hohen
abrasiven Kräften unterworfen sind, bestehen aus einem härteren Material als die
Schneidplatte 6. In beiden Fällen handelt es sich dabei um geeignete Hartmetall-
Legierungen, die an sich aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß die seitlichen Stirnflächen 13 der Schneidplatte 6, bzw., im
Fall der beispielsweise dargestellten segmentierten Schneidplatte, die seitlichen
Stirnflächen 23 der peripheren Segmente 18 gekrümmt ausgebildet sind. Beispielsweise
sind die Stirnflächen 23 Teile einer Zylinderfläche, deren Krümmung der Krümmung des
Mantels 2 des Schaftes 1 weitgehend entspricht.
In Fig. 6 und 7 ist ein Ausführungsbeispiel einer Zusatzschneide 11 in zwei
Seitenansichten dargestellt. Fig. 7 ist dabei eine Stirnansicht aus Richtung der im
Einsatz mit der Bohrlochwandung in Eingriff stehenden freien Stirnfläche 12 der
Zusatzschneide 11. Die Zusatzschneide 11 weist etwa dachkantförmige Schneiden 24
auf. Ihre freie Stirnfläche 12 ist gleichfalls als Schneide 22 ausgebildet, um ihre abrasive
Wirkung im Einsatz noch zu erhöhen. Das Fußteil 25 der Zusatzschneide ist
beispielsweise abgerundet ausgebildet und ist auf diese Weise noch besser der Form
des Grundes der Aufnahmenut 26 im Schaft 1 angeglichen. Die Aufnahmenuten 26 für
die Zusatzschneiden sind, wie in Fig. 1 und 3 beispielsweise dargestellt, als separate
Nuten ausgebildet. Auf diese Weise können die Zusatzschneiden 11 unabhängig
voneinander in ihrer Ausrichtung zur Schneidplatte 6 angeordnet werden. Es ist aber
auch denkbar, die Zusatzschneiden 11 in einer einzigen, sich über den Durchmesser des
Schaftes 1 erstreckenden Aufnahmenut 26 anzuordnen und dort beispielsweise durch
Einlöten zu fixieren.
Bei dem erfindungsgemäßen Drehschlag-Wendelbohrer überragen die Zusatzschneiden
die peripheren Bereiche der Schneidplatte axial oder radial bzw. sowohl axial als auch
radial. Damit übernehmen die Zusatzschneiden die Funktion von Hauptschneiden und
erfahren bei Erstellung eines Bohrloches die größte Scherbeanspruchung. Da der
eigentliche Materialabtrag an den Zusatzschneiden erfolgt, sind die breiten
Hauptabfuhrnuten für das Bohrmehl, bezogen auf die Drehrichtung des
Bohrwerkzeuges, den Zusatzschneiden vorgelagert. Auf diese Weise wird das
abgetragene Material direkt in die Hauptabfuhrnuten gefördert. Die Anordnung der
Schneidplatte und der Zusatzschneiden in der Form eines X, bei welcher die bezogen
auf die Drehrichtung des Bohrwerkzeugs vorauseilenden Zusatzschneiden mit der
nachfolgenden Schneidplatte einen spitzen Winkel kleiner als 90° einschließen, erlaubt
es, die Hauptabfuhrnuten zu verbreitern. Auf diese Weise ist eine noch bessere Abfuhr
des Bohrmehls gewährleistet. Die Schneiden der Schneidplatte erfüllen nur noch
Führungsfunktion für den Drehschlag-Wendelbohrer und können hinsichtlich ihrer
Aufgabe weiter optimiert werden.
Claims (10)
1. Drehschlag-Wendelbohrer mit einem Bohrerschaft (1), der mit wenigstens einer,
spiralförmig entlang seiner Längserstreckung verlaufenden Hauptabfuhrnut (4, 5)
für Bohrmehl ausgestattet ist und am Schaftende (10) mit einer Schneidplatte (6)
und mit Zusatzschneiden (11) ausgestattet ist, die im wesentlichen X-förmig
zueinander in der Stirnfläche (3) am Ende des Bohrerschaftes (1) angeordnet und
fixiert sind und die Stirnfläche (3) und den Mantel (2) des Bohrerschaftes (1) axial
bzw. radial überragen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzschneiden (11) die peripheren Bereiche der Schneidplatte (6) axial
und/oder radial überragen, daß, bezogen auf die Drehrichtung (R) des
Drehschlag-Wendelbohrers, der Winkel zwischen den Zusatzschneiden (11) und
der nacheilenden Schneidplatte (6) kleiner ist als 90° und jeder Zusatzschneide
(11) eine Hauptabfuhrnut (4, 5) vorgelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zusatzabfuhrnuten
(14, 15) für Bohrmehl vorgesehen sind, die bezogen auf die Drehrichtung (R) des
Drehschlag-Wendelbohrers den Zusatzschneiden (11) nachgelagert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale
Überstand (s) der Schneidplatte (6) wenigstens 50% des radialen Überstands der
Zusatzschneiden (r) beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die achsparallel zur Schaftachse verlaufenden Stirnflächen
(13; 23) der Schneidplatte (6) gekrümmt ausgebildet sind, wobei ihre Krümmung
der Krümmung des Mantels (2) des Bohrerschaftes (1) angeglichen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zentrumsbereich der Schneidplatte (6) die peripheren
Bereiche und die Zusatzschneiden (11) überragt und vorzugsweise eine axiale
Verdickung (20) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidplatte (6) in Segmente (17, 18) unterteilt ist, die
über dünne Materialstege (19) miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale
Abstand der Zusatzschneiden (11) vom erhabenen zentralen Bereich (17) der
segmentierten Schneidplatte (6) größer ist als die Länge der Materialstege (19).
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneidplatte (6) aus einem schlagzähen Material
besteht und daß die Zusatzschneiden (11) aus einem härteren Material
bestehen als die Schneidplatte (6).
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzschneiden (11) einander auf einem Durchmesser
des Schaftes (1) gegenüberliegen und im gleichen Abstand vom Zentrum der
Stirnfläche (3) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusatzschneiden (11) als dachkantförmige Schneiden
(22, 24) tragende Hartmetallplättchen ausgebildet sind.
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