DE19807394A1 - Bohr- und/oder Meisselwerkzeug - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohr- und/oder Meißelwerkzeug mit einem der Aufnahme von
Antriebsgeräten angepaßtem Einsteckende, an das sich in Bohrrichtung ein Schaft mit
wenigstens einer zum Umfang hin offenen, wendelförmigen Abfuhrnut anschließt, wobei
dem Schaft ein Bohrkopf mit im wesentlichen dem Schaft entsprechenden Durchmesser
benachbart ist, der in Aussparungen, die zum freien Ende hin offen sind, einen oder
mehrere Hartmetalleinsätze aufweist, die ausgehend von einem Zentrierteil in drei
Richtungen radial bis zumindest zum Umfang des Kopfes verlaufend mit
Schneidbereichen versehen sind und zwischen den Schneidbereichen der Kopf drei zum
Umfang hin offene Kopfnuten aufweist, die mit den Abfuhrnuten in Verbindung stehen.
Die Werkzeuge der eingangs genannten Art dienen hauptsächlich der Bearbeitung von
Gestein, Beton und Mauerwerk. Zum Antrieb der Werkzeuge sind diese mit einem Ein
steckende versehen, welches der jeweils betreffenden Aufnahme des Anwendung finden
den Antriebsgerätes angepaßt ist. Dabei kommen als Antriebsgeräte beispielsweise
Bohrhämmer, Kombihämmer und Meißelhämmer in Betracht.
In Bohrrichtung schließt sich an das Einsteckende des Werkzeuges ein Schaft an,
welcher zumindest eine zum Umfang hin offene, wendelförmige Abfuhrnut aufweist. Diese
wendelförmige Abfuhrnut dient dem Transport des Bohrkleins, welches vom Bohrkopf,
welcher dem Schaft benachbart angeordnet ist, abgebaut wird. Zu diesem Zwecke ist der
Bohrkopf mit einem oder mehreren Hartmetalleinsätzen versehen, welche das freie Ende
des Bohrkopfes geringfügig überragen und in Aussparungen angeordnet sind, welche
zum freien Ende des Bohrkopfes hin offen sind.
Besonders bewährt hat sich die Anordnung von Hartmetall nach Art einer sternförmigen
Anordnung von Schneidbreichen, gemäß welcher von einem mittig angeordneten
Zentrierteil nach drei Richtungen unter im wesentlichen gleichen Winkel
Hartmetalleinsätze radial bis zumindest zum Umfang des Kopfes hin verlaufen. Diese Art
der Anordnung von Hartmetalleinsätzen führt zu Vorteilen in der Bohrleistung, in der
Genauigkeit der herzustellenden Bohrung sowie in der ruhigen und damit vibrationsarmen
Betriebsart.
Zwischen den Schneidbereichen der Hartmetalleinsätze weisen die in der vorgenannten
Art aufgebauten Werkzeuge Kopfnuten auf, die parallel zur Hauptachse verlaufen und
zum Umfang des Kopfes hin offen sind. Diese Kopfnuten sind wichtig, um das abgebaute
Bohrklein den Abfuhrnuten zuzuführen. Im Hinblick auf die dadurch notwendige
Verbindung zwischen Kopfnut und Abfuhrnut sind die bekannten Werkzeuge mit einer
analogen Zahl an Kopfnuten und Abfuhrnuten versehen, was dazu führt, daß die
Werkzeuge mit drei Kopfnuten auch drei Abfuhrnuten aufweisen.
Die Herstellung von drei Abfuhrnuten schränkt die zur Anwendung gelangenden Produkti
onsverfahren ein. So kommt nebst der spanabhebenden Bearbeitung von den
Umformverfahren allenfalls noch Rollwalzen in Betracht. An sich können beide Verfahren
derart entwickelt werden, daß sie wirtschaftlich sind. Jedoch bedarf diese Weiterentwick
lung zur Wirtschaftlichkeit eines besonderen apparativen Aufwandes und ist nicht von
vornherein von jedermann beherrschbar.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Bohr- und/oder Meißelwerkzeug
mit der eingangs genannten vorteilhaften Anordnung von Hartmetalleinsätzen derart
weiterzubilden, daß es sich auch unter Anwendung einfach beherrschbarer Umformver
fahren wirtschaftlich herstellen läßt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Bohr- und/oder Meißel
werkzeug höchstens zwei Abfuhrnuten aufweist.
Das Vorsehen von höchstens zwei Abfuhrnuten am geschilderten Werkzeug ermöglicht
den Einsatz einfacher Herstellverfahren. Nebst der an sich noch immer möglichen
spanabhebenden Herstellung eröffnet die erfindungsgemäße Ausbildung des Werkzeu
ges die Verwendung einer Umformung durch Drallwalzen. Diese Herstellungsart führt
beispielsweise gegenüber der Herstellung durch Rollwalzen zu Vorteilen bei der
Beherrschbarkeit und vermindert die Aufwendungen im Zusammenhang mit
Produktionsmaschinen.
Besonders bewährt hat sich beim erfindungsgemäßen Werkzeug das Vorsehen von zwei
Abfuhrnuten, dies sowohl aus der Sicht der Herstellung als auch aus der Sicht des Ein
satzes. Bei der Herstellung treten im Rahmen der Umformung symmetrische und damit
leicht beherrschbare Verformungskräfte auf. Beim Einsatz der Werkzeuge führen zwei
Abfuhrnuten zu einem problemlosen und ungehinderten Abbau des Bohrkleins.
Zur Verbindung der Abfuhrnuten mit den Kopfnuten bieten sich verschieden Möglichkeiten
an. Eine bevorzugte, sich insbesondere hinsichtlich der Abfuhr des Bohrkleins vorteilhaft
auswirkende Ausführungsform besteht darin, daß eine der zwei Abfuhrnuten mit zwei
Kopfnuten verbunden ist. Diese Ausführungsform hat nicht nur Vorteile aus der Sicht der
Herstellung und des Einsatzes, sondern sie führt auch optisch zu einer außerordentlich
ansprechenden Gestaltung des Kopfes. Auch dieses Argument ist für den wirtschaftlichen
Erfolg des erfindungsgemäßen Werkzeuges wichtig, da eine Bedienungsperson schon
vom optischen Eindruck her das Werkzeug als standfest und leistungsfähig beurteilt und
ihm somit entsprechendes Vertrauen entgegenbringt.
Bei der Gestaltung des Kopfes bieten sich im Zusammenhang mit den Kopfnuten weitere
Möglichkeiten an, welche sich wiederum vorteilhaft auf den Transport des Bohrkleins
auswirken. So besteht eine weitere bevorzugte Variante darin, daß zumindest eine der
Kopfnuten mit beiden Abfuhrnuten verbunden ist. Diese Bedingung ist einfach erfüllbar,
indem die betreffende Kopfnut mit einer derartigen Länge versehen wird, daß sie beide
Abfuhrnuten schneidet.
Die Abfuhrnuten können im Hinblick auf eine leicht beherrschbare Umformung durch
gleichmäßig verteilte Verformungskräfte, beispielsweise mit Abfuhrnuten, versehen sein,
die gleiche Querschnittsflächen aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Abfuhrnuten
unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen. Dies eröffnet beispielsweise die Möglich
keit, jene Abfuhrnut, die mit zwei Kopfnuten verbunden ist, in der Querschnittsfläche etwas
größer zu gestalten, so daß das aus zwei Kopfnuten resultierende Bohrklein ungehindert
transportiert werden kann.
Um den ruhigen Betrieb beim Einsatz der Bohrwerkzeuge nicht zu gefährden, weisen vor
zugsweise die drei Kopfnuten im wesentlichen gleiche Querschnittsflächen auf.
Wie eingangs erwähnt, ist der Kopf mit zum freien Ende hin offenen Aussparungen verse
hen, in welchen ein oder mehrere Hartmetalleinsätze angeordnet sind. Diese Aussparun
gen können verschiedenartig ausgebildet sein, durchsetzen aber vorzugsweise die bohr
richtungsseitige Stirnfläche des Kopfes über ihren gesamten Durchmesser. So können die
Aussparungen sternartig in Form eines Schlitzes verlaufen. Nebst der Anordnung
mehrerer Hartmetalleinsätze in diesen Aussparungen bietet es sich auch an, ein
einstückig ausgebildeter Hartmetalleinsatz zu verwenden. Entsprechend der Anordnung
der Aussparung kann ein solch einstückig ausgebildeter Hartmetalleinsatz als Stern
geformt sein. Bei Verwendung mehrerer Hartmetalleinsätze bieten sich beispielsweise vier
Teile an, nämlich deren drei mit radial sternförmig verlaufenden Schneidbereichen sowie
ein mittig angeordneter Zentrierteil.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Werkzeug in Seitenansicht;
Fig. 2 das Werkzeug der Fig. 1 in einer Draufsicht auf den Bohrkopf.
Das den Fig. 1 und 2 entnehmbare Werkzeug ist beispielsweise als Bohrwerkzeug aus
gebildet und weist ein Einsteckende 1, einen Schaft 2 sowie einen Kopf 3 auf.
Das Einsteckende 1 ist an eine zeichnerisch nicht dargestellte Aufnahme eines Antriebs
gerätes angepaßt und weist somit Mittel zur Verbindung mit dieser Aufnahme auf. Diese
Mittel bestehen zum einen aus axial geschlossenen Verriegelungsnuten 4 und einseitig
axial offenen Drehmitnahmenuten 5.
Der Schaft 2 ist mit zwei Abfuhrnuten 6, 7 versehen. Beide Abfuhrnuten 6, 7 sind zum
Umfang hin offen und weisen im vorliegenden Beispiel gleiche Querschnittsflächen auf.
Der Kopf 3 ist mit Aussparungen 8 versehen, die zum freien Ende hin offen sind. In diesen
Aussparungen 8 ist - wie auch Fig. 2 zeigt - im vorliegenden Beispiel ein einstückiger
Hartmetalleinsatz 9 angeordnet, welcher ausgehend von einem Zentrierteil 9b in drei
Richtungen radial bis über den Umfang des Kopfes 8 hin verlaufende Schneidbereiche 9a
aufweist. Zwischen den radial verlaufenden Schneidbereichen 9a des Hartmetalleinsatzes
9 sind drei Kopfnuten 10, 11, 12 vorgesehen, die parallel zur Hauptachse verlaufen und
zum Umfang des Kopfes 3 hin offen sind. Diese Kopfnuten 10, 11, 12 sind mit den
Abfuhrnuten 6, 7 verbunden. Im gezeigten Beispiel sind die Kopfnuten 10, 12 mit der
Abfuhrnut 6 und die Kopfnut 11 mit der Abfuhrnut 7 verbunden.
Claims (7)
1. Bohr- und/oder Meißelwerkzeug mit einem der Aufnahme von Antriebsgeräten ange
paßten Einsteckende (1), an das sich in Bohrrichtung ein Schaft (2) mit wenigstens
einer zum Umfang hin offenen, wendelförmigen Abfuhrnut (6, 7) anschließt, wobei
dem Schaft (2) ein Bohrkopf (3) mit im wesentlichen dem Schaft (2) entsprechenden
Durchmesser benachbart ist, der in Aussparungen (8) die zum freien Ende hin offen
sind, einen oder mehrere Hartmetalleinsätze (9) aufweist, die ausgehend von einem
Zentrierteil (9b) in drei Richtungen radial bis zumindest zum Umfang des Kopfes (3)
verlaufend mit Schneidbereichen (9a) versehen sind und zwischen den
Schneidbreichen (9a) der Kopf (3) drei zum Umfang hin offene Kopfnuten (10,11, 12)
aufweist, die mit den Abfuhrnuten (6, 7) in Verbindung stehen, dadurch ge
kennzeichnet, daß höchstens zwei Abfuhrnuten (6, 7) vorgesehen sind.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Abfuhrnuten (6, 7)
vorgesehen sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine der zwei Abfuhrnuten
(6) mit zwei Kopfnuten (10, 12) verbunden ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der
Kopfnuten (10, 11, 12) mit beiden Abfuhrnuten (6, 7,) verbunden ist.
5. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abfuhrnuten (6, 7) gleiche Querschnittsflächen aufweisen.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abfuhrnuten (6, 7) unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen.
7. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die drei
Kopfnuten (10, 11, 12) im wesentlichen gleiche Querschnittsflächen aufweisen.
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