-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tür mit einem Drehschloss
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1, sowie das Drehschloss dieser
Tür selbst. Eine solche Tür mit Drehschloss ist
aus der
DE 10
2005 020 729 B3 bekannt.
-
Die
heute in nahezu jeder Tür eingesetzten Schlösser
sind unbeweglich im Türblatt fixiert. Ein solches Schloss
umfasst in der Regel auf jeder Seite des Türblatts eine
Handhabe (Türklinke oder Türdrücker),
auf deren Betätigung die aus dem Schlosskasten hervorstehende
und bei geschlossener Tür in die Türzarge eingreifende
Falle zurückgezogen wird, um so ein Aufschwenken des Türblatts
zu ermöglichen. Im geschlossenen Zustand hingegen ragt
die Falle in das an der Türzarge befestigte Schließblech
ein und blockiert auf diese Weise das Türblatt.
-
Um
die Tür zu durchschreiten, muss der Benutzer zunächst
die Handhabe betätigen, um die Falle einzuziehen. Das Türblatt
ist dann frei, es kann aufgeschwenkt werden und der Benutzer kann
die Tür durchschreiten. Prinzipbedingt muss der Benutzer,
nachdem er die Handhabe betätigt hat, diese während
des Durchschreitens der Tür wieder los lassen, da anderenfalls
sein Arm zwischen Türblatt und Türzarge eingeklemmt
werden würde.
-
Bei
den hier zur Rede stehenden Drehschlössern ist dies anders:
Das Schloss ist nicht unbeweglich im Türblatt fixiert,
sondern um eine Kastendrehachse relativ zum Türblatt drehbar
gelagert. Dies hat den Vorteil, dass der Benutzer während
des gesamten Öffnungs- und Schließvorgangs der
Tür seine Hand an der Handhabe belassen kann. Er nimmt
die Klinke beim Durchschreiten der Tür auf dies andere
Seite mit. Das Drehschloss führt somit während
eines Öffnungsspiels gegenüber dem Türblatt
eine Drehung von 180° aus; die zuvor innen liegende Handhabe
liegt danach außen und umgekehrt. Aus diesem Grunde weisen
Drehschlösser stets zwei Fallen auf, nämlich eine
zum Verriegeln des Drehschlosses gegenüber dem Türblatt
und eine zweite zum Verriegeln des Drehschlosses gegenüber der
Türzarge. Zu weiteren Eigenschaften von Drehschlössern
wird auf die
DE
10 2005 020 729 B3 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt
hier vollständig übernommen wird.
-
Nachteilig
bei dem in
DE
10 2005 020 729 B3 offenbarten Drehschloss ist seine Anfälligkeit
für Fehlbedienungen. So ist es bei dem vorbekannten Drehschloss
zwingend erforderlich, dass der Benutzer während des Durchschreitens
der Tür die Handhabe gedrückt hält: Denn
allein in Betätigungsstellung der Handhabe sind beide Fallen
eingezogen, was ein Drehen des Schlosskastens relativ zum Türblatt
erlaubt. Wenn der Benutzer hingegen die Handhabe nur kurz betätigt,
das Türblatt aufstößt und in diesem Moment
nicht den Drehvorgang des Schlosskastens einleitet, fährt
die innere Falle in diesem Augenblick bereits wieder in den Schlossrahmen
ein und fixiert den Schlosskasten in der Türblattebene. Der
Benutzer kann dann die Drehung nicht mehr einleiten.
-
Eine
zweite Fehlbedienungsmöglichkeit besteht darin, dass der
Benutzer die Handhabe zu lange gedrückt hält:
In diesem Fall wird das Schloss überdreht, da die beim
Schließen türblattseitige Falle nicht in den Schlossrahmen
eingreift und den Schlosskasten wieder in Türblattebene
fixiert.
-
Eine
dritte Fehlbetätigung findet dann statt, wenn der Benutzer
die Drehbewegung nicht vollständig abschließt,
sondern den aus der Türblattebene heraus geschwenkten Schlosskasten
zur Unzeit los lässt. Die Tür schließt
dann nicht mehr. In diesem Zusammenhang entstehen auch Folgeschäden,
wenn der Benutzer versucht, den ausgestellten Schlosskasten bei
in die Zarge eingeschwenktem Türblatt in die Türblattebene
zurückzudrehen. Wenn er den Schlosskasten in die falsche
Richtung dreht, verkratzen die Fallen das Schließblech
bzw. den Schlossrahmen.
-
Im
Hinblick auf diesen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Drehschloss anzugeben, welches Fehlbetätigungen
ausschließt.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Drehschloss mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruch 1.
-
Die
Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass die Falle, die beim Beginn
der Schwenkbewegung dem Schlossrahmen zugewandt ist, eingezogen
bleiben muss, sobald der Drehvorgang eingeleitet worden ist. Folglich
wird erfindungsgemäß jeder Falle ein Fallenfeststeller
zugeordnet, der zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung schaltbar
ist und in seiner Sperrstellung die ihm zugeordnete Falle in ihrer
eingefahrenen Position hält – und zwar unabhängig
von der Stellung der Handhabe. Weiter ist das Drehschloss mit mindestens
einem Informationsgeber zu versehen, der über eine Steuereinrichtung
mit den Fallenfeststellern gekoppelt ist und welcher ein Aufschwenken
des Türblatts aus der Türzarge detektiert und
in diesem Falle die Steuereinrichtung veranlasst, den Fallenfeststeller,
welcher der inneren Falle zugeordnet ist, in seine Sperrstellung
zu schalten. Dank des Informationsgebers „registriert” des
Drehschloss selbstständig die Einleitung des Drehvorgangs
und trägt sodann mit Hilfe ihrer Fallenfeststeller dafür
Sorge, dass die innere Falle einzogen bleibt. Damit bleibt das Drehschloss
relativ zum Türblatt nach Einleiten des Öffnungsvorgangs
selbst dann drehbar, wenn der Benutzer die Handhabe los lässt.
Bei dem bekannten Drehschloss wäre in diesem Augenblick
die innere Falle wieder ausgefahren und hätte ein Weiterdrehen
des Schlosskastens relativ zum Türblatt blockiert. Auf diese
Weise verhindert das erfindungsgemäße Schloss
schwerwiegendste Fehlbedienung.
-
Um
die zweite Fehlbetätigungsmöglichkeit auszuschließen,
sollte das Drehschloss mit einer Drehwegbegrenzung ausgestattet
sein, welche den Drehweg des Schlosskastens relativ zum Schlossrahmen
unabhängig von der Schaltstellung der Handhabe innerhalb
eines Öffnungsspiels der Tür auf 180° begrenzt.
Diese Weiterbildung fußt auf der Erkenntnis, dass das der
prinzipiell um 360° relativ zum Türblatt drehbare
Schlosskasten sich innerhalb eines Öffnungsspiels nur um
maximal 180° drehen darf. Ein darüber hinausgehender Drehweg
würde ein Schließen der Tür verhindern.
Wichtig ist, dass die Drehwegbegrenzung unabhängig von
der Stellung der Handhabe den Drehweg begrenzt, da nur so Fehlbedienungen
auszuschließen sind.
-
Die
Informationsgeber, die Steuereinrichtung und die Fallenfeststeller
können grundsätzlich nach jedem physikalischen
Prinzip arbeiten. So ist es denkbar, den Informationsgeber elektromagnetisch oder
optisch auszuführen; die Fallenfeststeller können
elektromagnetisch oder pneumatisch funktionieren. Bevorzugt ist
allerdings eine vollmechanische Lösung, da diese ohne Fremdenergie
auskommt und eine hohe Ausfahrsicherheit erreicht.
-
Ein
vollmechanischer Informationsgeber kann in Gestalt einer Steuerfalle
realisiert sein, die zwischen einer ausgerückten und einer
eingerückten Position im Schlosskasten beweglich gelagert
ist. Die Steuerfalle ist in Richtung ihrer ausgerückten
Position elastisch vorzuspannen und gelenkig an den zugehörigen
Fallenfeststeller dergestalt zu koppeln, dass die Steuerfalle in
ausgerückter Position den Fallenfeststeller in seine Sperrstellung
schaltet. Bei dieser Konstellation sind zwei Informationsgeber erforderlich,
die jeweils auf der gegenüberliegenden Seite der ihnen
zugeordneten Falle aus dem Schlosskasten austreten und bei geschlossenem
Türblatt bzw. bei im Türblatt liegenden Schlosskasten
ihre eingerückte Position einnehmen. Die Informationsgeber erfassen
die Information darüber, ob die Schwenkbewegung eingeleitet
ist dadurch, dass sie ihrer elastischen Vorspannung folgend die
ausgerückte Position einnehmen. In dieser Position schalten
sie die Fallenfeststeller in ihre Sperrstellung.
-
Vorzugsweise
wird die Drehwegbegrenzung über die Fallen realisiert.
Zu diesem Zwecke ist dafür Sorge zu tragen, dass die türblattseitige
Falle ausfährt, bevor der Schlosskasten um 180° gedreht
ist. Jedoch ist zu beachten, dass zu diesem Zeitpunkt der Fallenfeststeller
die blattseitige Falle erfindungsgemäß eingezogen
hält, weswegen sie nicht als Anschlag dienen kann. Dieses
Problem kann mit einem Fallenauslöser gelöst werden,
der bei Erreichen eines bestimmten Auslösewinkels zwischen
Schlosskasten und Schlossrahmen die Fallenfeststeller in ihre Freigabestellung
schaltet und die Fallen unabhängig von der Stellung der
Handhabe in ihre jeweilige ausgefahrene Position entlässt.
Die Unabhängigkeit von der Stellung der Handhabe schließt
Fehlbedienungen aus. Somit verhindert der Fallenauslöser, dass
das Drehschloss bei gedrückter Handhabe innerhalb eines Öffnungsspiels über
180° gedreht werden kann. Die ausgelöste Falle
dient als Anschlag zwischen Schlosskasten und Schlossrahmen. Der Auslösewinkel
liegt vorzugsweise bei etwa 80°.
-
Ein
vollmechanischer Fallenauslöser wird vorzugsweise mit Hilfe
einer geteilten Nuss realisiert. Hierzu umfasst der Fallenauslöser
eine von der Handhabe drehend antreibbare Innennuss und eine mittels
eines Nussbolzens an die Innennuss koppelbare, gelenkig an die Fallen
angebundene Außennuss. Der Nussbolzen ist dabei verschieblich
auf einem seinerseits in der Außennuss verschieblich gelagerten
Mitnehmer zu lagern und mittels eines zwischen Nussbolzen und Mitnehmer
wirkenden Federorgans in Richtung der Innennuss vorzuspannen. Die dieser
Weiterbildung zugrunde liegende Idee besteht darin, die Nuss in
eine Innen- und Außennuss aufzuteilen, wobei die Innennuss
an die Handhabe angebunden ist, während dessen die Außennuss
die Fallen antreibt. Durch die federnd gelagerten Nussbolzen und
Mitnehmer können die Nüsse unabhängig von
der Schaltstellung der Handhabe durch Herausziehen des Nussbolzens
getrennt werden. Die Rückstellung der Fallen erfolgt dann über
die Fallenfeder.
-
Eine
weitere Fehlbedienung des bekannten Drehschlosses besteht in einem
verfrühten Loslassen der Handhabe, bevor das Drehschloss
um 180° gedreht ist. Der Schlosskasten bleibt dann außerhalb der
Türblattebene stehen und verhindert ein Schließen
der Tür. Um dies zu vermeiden, sollte das Drehschloss mit
einer Rückstelleinrichtung ausgestattet werden, welche
den aus der Türblattebene herausgedrehten Schlosskasten
in die Türblattebene zurückstellt.
-
Eine
solche Rückstelleinrichtung wird vorzugsweise mit Hilfe
einer zwischen Schlosskasten und Schlossrahmen wirkenden Hubwendelanordnung
umgesetzt. Eine geeignete Hubwendelanordnung umfasst zwei koaxial
auf der Kastendrehachse angeordnete Hubwendelhälften, von
denen die eine drehfest mit dem Schlosskasten und die andere drehfest
mit dem Schlossrahmen verbunden ist. Eine der beiden Hubwendeln
ist dabei gegen die Wirkung eines Federorgans auf der Kastendrehachse
axial verschieblich anzuordnen. Mindestens eine der beiden Hubwendelhälften
ist mit einer helikalen Lauffläche zu versehen, die einen
Läufer der anderen Hubwendelhälfte kontaktiert.
Beim Verdrehen der beiden Hubwendelhälften gegeneinander
läuft der Läufer auf der Lauffläche ab
und verdrängt dabei die axial verschiebliche Hubwendelhälfte
gegen die Wirkung des Federorgans. Mit steigendem Verdrehwinkel
zwischen den Hubwendelhälften wächst die Spannung im
Federorgan. Auf diese Weise drückt die Feder die beiden
Hubwendelhälften stets in ihre Ausgangslage und stellt
somit den Schlosskasten in den Schlossrahmen zurück.
-
Der
besondere Vorteil einer mit Hilfe von Hubwendelanordnungen realisierten
Rückstelleinrichtung besteht darin, dass diese zugleich
zur Steuerung der Fallenauslöser verwendet werden kann. Hierzu
wird an die axial verschiebliche Hubwendelhälfte eine im
Schlosskasten linear geführte Steuerstange angebunden,
die, von der gegen das Federorgan laufenden Steuerstange mitgenommen,
beim Drehen des Schlosskastens im Schlossrahmen einen Steuerweg
durchläuft. Mit Erreichen des Auslösewinkels gelangt
die Steuerstange an einen Auslösepunkt, in welchen sie
einerseits über ein erstes Getriebe beide Fallenfeststeller
in ihre Freigabestellung schaltet und andererseits über
ein zweites, an den Mitnehmer angebundenes Getriebe Innen- und Außennuss
voneinander trennt. Der Vorteil der Verbindung von der Rückstelleinrichtung
mit dem drehwegsbegrenzenden Fallenauslöser besteht in
einer besonders hohen Betriebssicherheit des Drehschlosses. Das
Drehschloss führt die notwendigen Betätigungsschritte
auf diese Weise stets selbständig und richtig aus.
-
Das
Drehschloss erreicht eine besonders hohe Bewegungsharmonie, wenn
die Handhabe drehbeweglich im Schlosskasten gelagert ist. Damit führt
die Handhabe während eines Öffnungsspiels im Raum
eine Drehbewegung um drei überlagerte Drehachsen aus, nämlich
erstens um die Drehachse zwischen Handhabe und Schlosskasten, dann
zweits um die Kastendrehachse zwischen Schlosskasten und Schlossrahmen
und schließlich drittens um die Türdrehachse zwischen
Türblatt und Türzarge. Damit das Drehschloss von
Links- und Rechtshändern gleichgut und von beiden Seiten
des Türblatts betätigt werden kann, sollte die
Handhabe ausgehend von ihrer Ruhestellung in zwei gleichwertige
Betätigungsstellungen drehbar sein, nämlich eine
linke durch Drehung nach links und eine rechte Betätigungsstellung
durch Drehen nach rechts. Ein solches Drehschloss erreicht die höchstmögliche
Ergonomie. Um dies mechanisch umzusetzen, ist die im Schlosskasten
schwenkbar gelagerte Außennuss zwischen einer linken und
einer rechten Auslenkposition schwenkbar zu lagern. Das Schloss
ist so einzurichten, dass durch Drehen der Handhabe in eine ihrer Betätigungsstellungen
die Außennuss in die korrespondierende Auslenkposition
geschwenkt wird. An der Außennuss sind zwei sich diametral
zueinander von dem Drehpunkt der Außennuss forterstreckende Arme
vorzusehen, an deren distalen Enden vorder- und rückseitig
je ein Gelenkbolzen aus der Schwenkebene der Außennuss
hervorsteht. Diese Gelenkbolzen dienen zum Betätigen der
Fallen. Die Fallen sind hierzu gegeneinander verschieblich im Schlosskasten
zu lagern. Sie sind im Wesentlichen Y-förmig auszuführen,
so dass sich die Fallen, von dem aus dem Schlosskasten hervorstehenden
Fallenkopf abgewandt, jeweils in zwei Endzweige aufzweigen. In alle
vier Endzweige ist jeweils ein Langloch einzubringen, in welches
einer der genannten Gelenkbolzen eingreift. Die ganze Konstellation
ist so zu dimensionieren, dass in Ruhelage der Außennuss
die vier Gelenkbolzen jeweils an den Innenanschlag der vier Langlöcher
anliegen. Auf diese Weise werden stets beide Fallen eingezogen,
wenn die Außennuss in ihre linke oder in ihre rechte Betätigungslage
geschwenkt wird.
-
Die
vorliegende Erfindung versteht sich am besten anhand eines Ausführungsbeispiels,
welches nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert
wird. Die Zeichnungen zeigen:
-
1:
Gesamtansicht Tür mit Drehschloss;
-
1i:
Ausschnittsvergrößerung aus 1;
-
2:
Drehschloss in Ausgangslage;
-
2+:
wie 2, mit weiteren Bezugszeichen;
-
2++: wie 2, mit weiteren
Bezugszeichen;
-
3a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 0°, Türblatt
in Zarge liegend;
-
4a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 0°, Türblatt
aus Zarge geschwenkt;
-
5a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 15°;
-
6a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 30°;
-
7a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 45°;
-
8a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 80°;
-
9a/b:
Drehschloss betätigt, Schwenkwinkel 90°;
-
10:
Nussbolzenanordnung;
-
11:
Detailansicht der Nüsse gemäß 3;
-
12:
Detailansicht der Nüsse gemäß der 4 bis 7;
-
13:
Detailansicht der ausgelenkten Nüsse im Augenblick ihrer
Entkopplung;
-
14:
Detailansicht der Nüsse gemäß 8;
-
15:
Nüsse gegen Ende des Öffnungsspiel bei gedrückter
Handhabe;
-
16: Übertragungsfunktion
der Hubwendelanordnung;
-
17:
Detailansicht des Riegelsystems;
-
18a–f: Vorschließen des Riegels.
-
1 zeigt
eine erfindungsgemäße Tür 1 eingebaut
in eine Wand 2. Die Tür 1 umfasst eine
unbeweglich in die Wand 2 eingesetzte Türzarge 3 und ein
Türblatt 4, welches um eine Türdrehachse 5 schwenkbar
in der Türzarge 3 gelagert ist. In das Türblatt
eingesetzt ist ein Drehschloss 6.
-
1i zeigt
das Drehschloss 6 im Detail. Es umfasst einen im Wesentlichen
U-förmigen Schlossrahmen 7, der unbeweglich in
das Türblatt 4 eingesetzt ist. Der U-förmige
Schlossrahmen 7 ist zur Türzarge 3 hin
geöffnet. Des Weiteren umfasst das Drehschloss 6 einen
Schlosskasten 8, welcher um eine Kastendrehachse 9 um
360° drehbar im Schlossrahmen 7 gelagert ist.
Im Schlosskasten 8 wiederum schwenkbar gelagert ist eine
Handhabe 10, die in den 1 und 1i in
ihrer Ruhestellung dargestellt ist. Die Schwenkachse 11 der
Handhabe 10 erstreckt sich senkrecht zur Zeichenebene.
Um die Schwenkachse 11 herum lässt sich die Handhabe
um 30° nach links oder rechts schwenken, geschwenkt nimmt
die Handhabe 10 entsprechend eine linke Betätigungsstellung
L oder eine rechte Betätigungsstellung R ein. In der gezeigten
Ruhestellung ist die Handhabe 10 horizontal ausgerichtet.
-
Das
Schwenken der Handhabe 10 bewirkt ein Einfahren zweier
Fallen 121, 122 in den Schlosskasten 8.
Die Fallen 121, 122 sind gegeneinander verschieblich
jeweils zwischen einer ausgefahrenen und einer eingefahrenen Position
im Schlosskasten 8 gelagert. In der in 1i dargestellten
ausgefahrenen Position ragen die Fallen 121 und 122 jeweils
mit ihrem Fallenkopf (der liegt dort, wo der Bezugspunkt der Positionsnummern 121, 122 markiert
sind) in die Türzarge 3 bzw. den Schlossrahmen 7 ein.
Die in den Schlossrahmen 7 eingreifende, innere Falle 121 verhindern
somit ein Drehen des Schlosskastens 8 um die Kastendrehachse 9,
wohingegen die in die Türzarge 3 eingreifende, äußere
Falle 122 ein Schwenken des Türblatts 4 um
die in 1 dargestellte Türdrehachse 5 verhindert.
-
Durch
Betätigen der Handhabe 10 in die linke oder rechte
Betätigungsstellung werden beide Fallen 121, 122 synchron
eingezogen, so dass der Schlosskasten gegenüber seinem
Rahmen 7 und das Türblatt 4 gegenüber
seiner Zarge 3 gedreht werden kann. In diesem Zustand ist
die Tür 1 geöffnet und kann in der für
ein Drehschloss 6 charakteristischen Art durchschritten
werden. Der Benutzer behält dabei die ihm zugewandte Handhabe 10 in
der Hand und „nimmt” sie mit auf die andere Seite.
Während dieses Öffnungsspiels führt das
Türblatt 4 eine Öffnungs- und Schließbewegung
um die Türdrehachse 5 von typischerweise 80° (je
nachdem wie weit die Tür geöffnet wird) und zurück
aus, währenddessen der Schlosskasten 8 um genau
180° um die Kastendrehachse 9 gedreht wird.
-
Nach
dem Öffnungsspiel greift die zuvor innere Falle 121 in
die Türzarge 3 ein, währenddessen die
zuvor äußere Falle 122 nunmehr in den
Schlossrahmen 7 eingreift.
-
Das
Innenleben des Drehschlosses 6 wird nun anhand der 2, 2+ und 2++ erläutert. Diese Figuren zeigen den
geöffneten Schlosskasten 8 in demselben Zustand.
Die Figuren unterscheiden sich allein durch die eingetragenen Bezugszeichen.
Die Übersichtlichkeit einer einzigen Figur hätte
unter der Eintragung aller in den 2, 2+ und 2++ verwendeter Bezugszeichen gelitten.
-
Zentrum
des Schlosskastens 8 ist die Drehachse 11 der
in 2 nicht sichtbaren Handhabe. Die Drehachse 11 verläuft
senkrecht zur Ebene des Schlosskastens 8 bzw. der Zeichenebene
der 2. Schwenkbar um die Drehachse 11 der
Handhabe im Schlosskasten gelagert ist eine Innennuss 13,
die mit einem Vierkant 14 versehen ist. Der Vierkant 14 schafft
die Verbindung zur Handhabe. Um die Innennuss 13 herum
schwenkbar angeordnet ist eine Außennuss 15, von
der sich zwei Arme 151 und 152 fort erstrecken.
Die beiden Nüsse 13, 15 sind durch einen in 2 nicht
erkennbaren Nussbolzen 16 miteinander koppelbar. Die Kopplungsfähigkeit
wird später anhand der 10 bis 14 erläutert.
-
Die
beiden Fallen 121, 122 sind gegeneinander verschieblich
im Schlosskasten 8 gelagert. Sie greifen in der dargestellten
ausgefahrenen Position entweder in den Schlossrahmen 7 bzw.
das Schließblech der Türzarge 3 ein.
Sie sind elastisch in die ausgefahrene Position vorgespannt; in
der Zeichnung sind die hierfür erforderlichen Federn nicht
dargestellt. An ihrem dem Fallenkopf abgewandten Ende zweigen sich
die Y-förmigen Fallen 121, 122 jeweils
in zwei Endzweige auf, in die jeweils ein Lachloch 171, 172, 173 und 174 eingebracht
ist. Die Endzweige der Fallen liegen in der Zeichenebene übereinander.
In jedes der vier Langlöcher 171, 172, 173, 174 greift
jeweils ein Abschnitt eines Gelenkbolzen 181, 182 ein.
Die Abschnitte der Gelenkbolzen 181, 182 erheben
sich jeweils an den distalen Enden der Arme 151, 152 vorder-
und rückseitig aus der Schwenkebene der Außennuss 15 hervor.
In der in 2 dargestellten Nullstellung
der Außennuss 15 befinden sich die Gelenkbolzen 181, 182 jeweils
in der Endstellung innerhalb der Langlöcher 171 bis 174.
Auf diese Weise bewirkt ein Schwenken der Außennuss 15 sowohl
nach links, als auch nach rechts jeweils ein Einziehen beider Fallen 121, 122.
In jede Betätigungsrichtung greift stets ein Abschnitt
eines Gelenkbolzens in ein Langloch jeder der beiden Fallen ein.
Vergleiche hierzu auch 10 und 11.
-
Jeder
Falle 121, 122 ist jeweils ein Informationsgeber
zugeordnet. Die beiden Informationsgeber sind als Steuerfalle 191, 192 ausgeführt
und gegeneinander verschieblich im Schlosskasten 8 gelagert. Die
Steuerfallen 191, 192 sind elastisch in Richtung ihrer
ausgerückten Position vorgespannt. In der in 2 dargestellten
Ausgangsstellung befinden sich die Steuerfallen 191, 192 in
ihrer eingerückten Position, in der sie gegen die Türzarge 3 bzw.
den Schlossrahmen 7 anliegen. Anders als die Fallen 121, 122 greifen
die Steuerfallen 191, 192 nicht in die Türzarge 3 bzw.
den Schlossrahmen 7 ein. Die Steuerfallen 191, 192 sind
jeweils der diametral gegenüberliegenden Falle 121, 122 zugeordnet.
So fungiert die an der Türzarge 3 anliegende äußere
Steuerfalle 191 als Informationsgeber für die
innere Falle 121, die in den Schlossrahmen 7 eingreift.
-
An
die Steuerfallen 191, 192 gelenkig angelenkt sind
hebelartige Fallenfeststeller 201, 202, die jeweils
zwischen einer dargestellten Freigabestellung und einer Sperrstellung
um einen Drehpunkt 23 schwenkbeweglich im Schlosskasten
gelagert sind. Ein nicht dargestelltes Federorgan spannt die Fallenfeststeller
in Richtung ihrer Sperrstellung vor. Hierzu greift es einerseits
an dem längeren Hebelarm des Fallenfeststellers an und
zieht diesen nach unten. Jeder Fallenfeststeller ist jeweils einer
Falle und ihrer zugehörigen Steuerfalle zugeordnet. Die
den beiden Zuordnungs-Tripeln 121; 191; 201 und 122; 192; 202 zugehörigen
Komponenten sind durch die gemeinsame Endziffer ihrer Positionsnummern
identifizierbar.
-
In
der Sperrstellung hintergreifen die Fallenfeststeller mit einem
Haken 21 einen Gegenhaken 22 am Endzweig der jeweiligen
Falle (vgl. 4a und 4b). In
diese Sperrstellung gerät beispielsweise Fallenfeststeller 201,
sobald seine korrespondierende Steuerfalle 191 nach außen
rückt (vgl. 4a). Das Federkraft folgende
Schalten der Fallenfeststeller in die Sperrstellung ist erst dann
möglich, wenn die korrespondierende Steuerfalle ausgerückt
ist: Die Steuerfallen 191, 192 sind nämlich
jeweils über eine Langloch/Gelenkbolzenkombination 24 mit
dem korrespondierenden Fallenfeststeller 202 verbunden. Diese
Verbindung 24 leitet die auf den längeren Hebelarm
des Fallenfeststellers 202 lastende, nach unten wirkende
Federkraft über die Steuerfalle 192 nach außen
auf den Schlossrahmen 7 ab. Ein Schalten des Fallenfeststellers 202 in
seine angestrebte Sperrstellung ist erst dann möglich,
wenn die Steuerfalle 192 ausgerückt ist, also
keinen Kontakt mehr zum Schlossrahmen 7 hat. Folglich schalten
die jeweiligen Fallenfeststeller 201, 202 in die
Sperrstellung, sobald Drehbewegung eingeleitet ist, da dann die
korrespondiere Steuerfalle 191, 192 nicht mehr an
dem Schlossrahmen 7 bzw. an der Türzarge 3 anliegt.
-
Das
Langloch der Langloch/Gelenkbolzenkombination 24 ist erforderlich,
um das Einfangen der Falle 122 zu ermöglichen:
Wenn der Fallenfeststeller 202 nach unten in seine Sperrstellung
bewegt ist, fängt er die Falle 122 ein, indem
sich die beiden Haken 21 und 22 hinterfassen.
Das Einhaken erfordert ein kurzes Ausweichen des fallenfeststellerseitigen Hakens 21 vor
dem Gegenhaken 23. Dies wird über das Langloch 24 gewährleistet.
Außerdem sind die beiden Haken 21, 22 mit
einer entsprechenden Auflaufschräge versehen.
-
Ein
vollständiges Zurückschalten der Fallenfeststeller 202, 202 aus
ihrer Sperrstellung in die in 2 gezeigte
Freigabestellung wird einerseits über das Einfahren der
Steuerfallen 191, 192 erzwungen und ist zusätzlich
auch über eine Wippe 25 möglich. Die
schwenkbar im Schlosskasten 8 gelagerte Wippe 25 ist
mit ihrem einen Ende an eine linear im Schlosskasten 8 geführte
Steuerstange 26 angebunden, mit ihrem anderen Ende drückt
sie gegen die längeren Hebelarme beider Fallenfeststeller 201, 202.
Die Wippe 25 setzt eine Abwärtsbewegung der Steuerstange 26 in
ein Schalten beider Fallenfeststeller 201, 202 in
ihre Freigabestellung um.
-
Der
Antrieb der Steuerstange
26 erfolgt über eine
Hubwendelanordnung
27. Diese dient zugleich als Rückstelleinrichtung
und stellt den aus der Türblattebene herausgedrehten Schlosskasten
8 in
die Türblattebene zurück. Die Hubwendelanordnung
27 umfasst
zwei Hubwendelhälften
271,
272, die koaxial auf
der ersten Kastendrehachse
9 angeordnet sind. Jede Hubwendelhälfte
271,
272 weist
eine helikale Lauffläche auf, sie liegen mit ihren Laufflächen
aneinander an. Die obere Hubwendelhälfte
271 ist
dabei unbeweglich an den Schlosskasten
8 angebunden, wohingegen
die untere Hubwendelhälfte
272 zwar drehfest,
jedoch axial entlang der Kastendrehachse
9 verschieblich
am Schlossrahmen
7 gelagert ist. Ein Verdrehen der Hubwendelhälften
um den Winkel ϕ zueinander bewirkt aufgrund der helikalen
Laufflächen einen axialen Versatz x der unteren Hubwendelhälfte
272.
Die Übertragungsfunktion x(ϕ) zeigt
16.
Ein am Schlossrahmen
7 angeordnetes Federorgan
28 spannt
die untere Hubwendelhälfte
272 gegen die obere
Hubwendelhälfte
271 axial vor, so dass diese stets
die in
2 dargestellte Ausgangsstellung anstreben. Bei
dem Federorgan
28 handelt es sich um einen geschäumten
Elastomer, der als Druckfeder mit „eingebauter” Dämpfung
dient. Die Verwendung von geschäumten Elastomeren als Federorgan
in Schlössern ist für sich bekannt aus der
DE 10 2004 049 547
B3 . Im Übrigen ist es möglich, bei einer
Hubwendelhälfte auf die helikale Lauffläche zu
verzichten und stattdessen einen die Lauffläche der anderen
Hubwendelhälfte kontaktierenden Läufer vorzusehen.
-
Die
helikale Lauffläche im Kontaktbereich der beiden Hubwendelhälften 271, 272 setzt
sich aus vier Gewindeabschnitten von je 90° zusammen. Die Kontaktfläche
umfasst somit zwei Hochpunkte und zwei Tiefpunkte, die jeweils diametral
zueinander angeordnet sind. Die Gewindelinie bestimmt den Zusammenhang
zwischen der Winkelstellung ϕ zwischen Schlosskasten 8 und
Schlossrahmen 7 und dem Weg x der Steuerstange 26,
der dem axialen Hub der unteren Hubwendelhälfte 272 entspricht. Wenn
der Schlosskasten 8 sich zusammen mit der oberen Hubwendelhälfte 271 relativ
zur unteren Hubwendelhälfte 272 und dem Schlossrahmen 8 verdreht,
gleiten die beiden Kurven im Kontaktbereich aufeinander ab, so dass
die drehfeste untere Hubwendelhälfte 272 axial
nach unten gedrückt wird und damit über einen
Steuerstangenmitnehmer 29 die Steuerstange 26 linear
betätigt. Der Steuerweg S wird dann erreicht, wenn die
Hubwendelhälften 271, 272 um etwa 80° zueinander
verdreht sind. Die verbleibenden 10° bis zum Erreichen
des maximalen Auslenkung der unteren Hubwendelhälfte 272 bei 90° Verdrehwinkel
hat für die Steuerung des Drehschlosses keine Funktion.
Hier läuft die Steuerstange 26 leer.
-
Der
von der Wendelfläche erzeugte Übertragungsfunktion
zwischen dem Verdrehwinkel ϕ mit der axialen Auslenkung
x der unteren Hubwendelhälfte 272 geht aus dem
als 16 beigefügten Diagramm hervor. In dem
Diagramm wurde der Steuerweg S, der bereits 10° vor dem
Maximum der Auslenkung X erreicht wird, gesondert eingezeichnet.
Der Winkelweg ϕ des Schlosskastens gegenüber dem
Rahmen wurde in dem Diagramm über 360° aufgetragen.
Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass der Drehweg
des Kastens 8 innerhalb eines Öffnungsspiels nur
180° beträgt. An der Übertragungsfunktion
ist auch zu erkennen, dass bei einem Verdrehwinkel von 90° bzw.
270° der Schlosskasten auf der Spitze der Übertragungsfunktion
eine metastabile Lage einnimmt, die in der Praxis zum Rückstellen des
Schlosskastens in die Türblattebene (also bei 0, 180 oder
360°) führt. Die vom Federorgan 28 aufgebrachte
Rückstellkraft ist an diesen Punkten am höchsten
und sorgt somit für eine rasche Rückstellung.
An den Flanken der Übertragungsfunktion ist die Rückstellkraft
geringer, so dass der Schlosskasten gemächlich zurückgestellt
wird. Aufgrund des besonderen Werkstoffs des Federorgans 28 wohnt
diesem auch eine Dämpfungseigenschaft inne.
-
Wie
bereits erwähnt, nimmt die untere Hubwendelhälfte 272 einen
Steuerstangenmitnehmer 29 mit. Dieser folgt der axialen
Bewegung der unteren Hubwendelhälfte 272, seine
Winkelausrichtung relativ zum Schlosskasten 8 bleibt jedoch
konstant. Der Steuerstangenmitnehmer 29 dient zum Antrieb
der Steuerstange 26. Der axiale Hubweg x der unteren Hubwendelhälfte 272 entspricht
somit dem Steuerweg S der Steuerstange 26. Der Steuerweg
S wird zum einen dafür benötigt, die Fallenfeststeller 201, 202 über
die Wippe 25 in die Freigabestellung zurückzuschalten
und zum anderen die Kopplung der beiden Nüsse 13, 15 über
ein Getriebe 30 aufzulösen.
-
Das
Getriebe 30 umfasst einen ersten Gleitstein 301,
der unbeweglich an der Steuerstange 26 fixiert ist und
mit ihr den Steuerweg S ausführt. Über eine Keilverbindung
wird die vertikale Bewegung der Steuerstange 26 in eine
horizontale Bewegung eines zweiten Gleitsteins 302 umgesetzt,
der an den ersten Gleitstein 301 angebunden ist. Beim Durchlaufen
des vertikalen Steuerwegs S führt der zweite Gleitstein 302 einen
horizontalen Hub H aus. Ausgehend von der in 2 gezeigten
Stellung bewegt sich der erste Gleitstein 301 um S nach
unten und der zweite Gleitstein 302 um H nach links. Der
zweite Gleitstein 302 ist mit einer entlang einer Kreisbahn
verlaufenden Kulissenführung 31 versehen, die
einen den Nussbolzen 16 steuernden Mitnehmer 32 führt.
Das Zusammenspiel des Getriebes 30 mit den Mitnehmern 32 und
dem Nussbolzen 16 wird später anhand der 10 bis 15 erläutert.
-
Der
Ablauf der verschiedenen Schaltzustände des Drehschlosses
bei einem halben Öffnungsspiel bis Verdrehwinkel 90° soll
nun anhand der 3 bis 9 beschrieben
werden. Die 3a bis 9a zeigen
dabei jeweils eine Ansicht in die Schlosskastenebene, die daneben
liegenden 3b bis 9b eine
entsprechend perspektivische Ansicht.
-
In
der 3 beträgt der Verdrehwinkel ϕ = 0°,
d. h. der Schlosskasten 8 befindet sich in der Türblattebene.
Die Tür ist geschlossen, die äußere Falle 122 greift
in das Schließblech der Türzarge 3 ein
und die innere Falle 121 in den Schlossrahmen 7.
Beide Steuerfallen 191, 192 befinden sich in ihrer
eingerückten Position, in der sie die Fallenfeststeller 201, 202 in
ihre Freigabeposition zwingen. An der waagerechten Ausrichtung des
Vierkants 14 erkennt man, dass die hier nicht dargestellte
Handhabe sich in Ruhestellung befindet. Die Wippe 25 ist
in den 3 und 4 nicht
gezeichnet, um den Blick auf die Haken 21, 22 nicht
zu verdecken.
-
In 4 wurde die Handhabe ihrer Linksbetätigungsstellung
schwenkt, so dass die Innennuss 13 um etwa 30° nach
links geschwenkt wird. Da zu diesem Zeitpunkt die beiden Nüsse 13, 15 noch
aneinander gekoppelt sind, folgt die Außennuss 15 der
Innennuss 13 in ihre linke Auslenkposition. In diese greift
der obere Gelenkbolzen 181 mit seinem in der Zeichenebene
verdreckten Abschnitt in das ebenfalls verdeckt liegende obere Langloch 171 der
inneren Falle 121 ein und zieht diese in ihre eingefahrene
Position zurück, womit die Kopplung von Schlosskasten 8 und
Schlossrahmen 7 aufgelöst wird (vgl. Übergang
von 3 auf 4).
-
Die
Schwenkbewegung der Außennuss 15 bewirkt auch
ein Einziehen der äußeren Falle 122. Dies
erfolgt über den in der Zeichenebene sichtbaren Abschnitt
des unteren Gelenkbolzens 182, der in das untere Langloch 174 der äußeren
Falle 122 eingreift. Damit wird auch die äußere
Falle 122 in ihrer eingefahrenen Position zurückgezogen
und verlässt damit das Schließblech der Türzarge 3 (vgl. Übergang
von 3 auf 4).
Die Langlöcher 171 bis 174 sind so dimensioniert,
dass auch die Betätigungsbewegung der Außennuss
nach rechts dieselbe Wirkung erzielt hätte, entsprechend
würden die eben nicht erwähnten Gelenkbolzenabschnitte
in eben nicht erwähnten Langlöcher des jeweils
anderen Endzweiges der Fallen eingreifen.
-
Die
Tatsache, dass die äußere Falle 122 inzwischen
die Zarge 3 verlassen hat, erlaubt es dem Benutzer, das
Türblatt ein wenig aufzustoßen, so dass sich das
Türblatt um die Türdrehachse aus der Wandebene
herausdreht. Der Öffnungsvorgang der Tür hat begonnen.
Diese Information erhält das Schloss von einem Informationsgeber,
der hier durch die äußere Steuerfalle 191 repräsentiert
ist. Diese rückte unter Federlast in ihre ausgefahrene
Position, nachdem sie nicht mehr durch das Schließblech
der Türzarge 3 in ihrer eingerückten
Position gehalten wurde (vgl. Übergang von 3 auf 4). Die von der äußeren
Steuerfalle 191 festgestellte Information, dass der Schlossrahmen 7 nunmehr
aus der Wandebene herausgeschwenkt ist, wird benötigt,
um ein erneutes Einrücken der inneren Falle 121 in
den Schlossrahmen 7 selbst dann zu vermeiden, wenn der
Benutzer in diesem Augenblick die Handhabe los ließe und
damit die Nüsse 13, 15 in die Ruhestellung zurückstellte.
Ein Ausrücken der inneren Falle 121 in den Schlossrahmen 7 ist
zu vermeiden, da anderenfalls der Schlosskasten 8 nicht
mehr relativ zum Türblatt drehbar wäre, was den
harmonischen Bewegungsablauf zunichte machte. Somit muss die mit
der in diesem Augenblick problematischen, inneren Falle 121 korrespondierende
Steuerfalle 191 dafür Sorge tragen, dass die Falle 121 vorerst
nicht wieder ausrückt. Dies geschieht über den
korrespondierenden Fallenfeststeller 201, der auf Veranlassung
der Steuerfalle 191 die innere Falle 121 feststellt.
Dies geschieht dadurch, dass die in 4 nunmehr
ausgerückte äußere Steuerfalle 191 den
schwenkbar im Schlosskasten gelagerten, federbelasteten Fallenfeststeller 201 in
seine in 4 dargestellte Sperrstellung
entlässt. Dieser Sperrstellung hintergreift der Haken 21 am
längeren Hebel des Fallenfeststellers 201 den
Gegenhaken 22 am oberen Endzweig der inneren Falle 121.
Diese wird im Schlosskasten selbst dann gehalten, wenn in diesem
Augenblick die Handhabe losgelassen und somit sich Innen- und Außennuss 13, 15 wieder
in waagerechte Position stellten, in der der in der Zeichnung verdeckte
hintere Abschnitt des oberen Gelenkbolzens 181 nicht mehr
in dem Langloch 171 des oberen Endzweiges der inneren Falle 121 anliegt.
Der Fallenfeststeller 121 arbeitet somit unabhängig
von der Betätigungsstellung der Handhabe auf Veranlassung
der als Informationsgeber dienenden Steuerfalle 191.
-
In 5 ist der Schlosskasten 8 nunmehr um
15° gegenüber dem in der Türblattebene
liegenden Schlossrahmen 7 geschwenkt. Man erkennt, dass
die beiden Hubwendelhälften 271 und 272 nun zueinander
verdreht sind, was einen Axialhub der unteren Hubwendelhälfte 272 gegen
das Federorgan 28 bewirkt. Dieser Axialhub wird über
den Steuerstangenmitnehmer 29 auf die Steuerstange 26 übertragen,
welche ein stückweit nach unten wandert. Man erkennt dies
bei Vergleich der 4 und 5 an der Stellung der Hubwendelhälften 271, 272 zueinander
und der Lage des an die Steuerstange 26 angebundenen ersten
Gleitsteins.
-
Da
der Schlosskasten 8 nun aus dem Schlossrahmen 7 herausgedreht
ist, kommt auch die zweite Steuerfalle frei und kehrt federbelastet
in ihre ausgerückte Stellung zurück (vgl. Übergang
von 4 auf 5).
Das Ausrücken der inneren Steuerfalle 192 bewirkt
ein Schalten des zweiten Fallenfeststellers 202, der der äußeren
Falle 122 zugeordnet ist. Folglich wird in der 5 auch die äußere Falle 122 in
ihrer eingefahrenen Position fixiert.
-
Dies
hat jedoch keine technische Bewandnis, sondern ist dem symmetrischen
Aufbau der Komponenten des Drehschlosses geschuldet.
-
In
den 6 und 7 ändern
sich die Schaltzustände des Drehschlosses nicht. Man erkennt
lediglich, wie die Steuerstange 26 dem Steuerstangenmitnehmer 29 folgend
ihren Steuerweg durchwandert und sich dem Auslösepunkt
bei der Wegstrecke S nähert. Die Hubwendelhälften 271, 272 gleiten
stärker auseinander. Die von dem inzwischen stark komprimierten
Federorgan 28 aufgebrachte Rückstellkraft ist
bereits so groß, dass der Schlosskasten 8 nun rasch
in die Türblattebene zurückgestellt würde, wenn
der Benutzer die Handhabe losließe.
-
8 zeigt das Drehschloss in einer Winkelstellung ϕ von
80°. In dieser Stellung hat die Steuerstange 26 den
Steuerweg S durchlaufen (vgl. Übertragungsfunktion in 15).
Die Durchschreitung des Steuerwegs S bewirkt zweierlei: zunächst
ist die oben an die Steuerstange 26 angelenkte Wippe 22 so
stark ausgeschwenkt, dass ihr von der Steuerstange 26 abgewandter
Arm die beiden längeren Hebelarme der Fallenfeststeller 201, 202 nach
oben geschwenkt hat, so dass die Fallenfeststeller 201, 202 ihre
Freigabestellung einnehmen. Da in dieser die Haken 21, 22 sich
nicht mehr hintergreifen, können beide Fallen nunmehr in
ihrer ausgefahrenen Position zurückgelangen. Auch beide
Steuerfallen 191, 192 rücken nun wieder
in ihre ausgefahrene Position aus.
-
Wichtig
ist, dass das Ausfahren der Fallen 121, 122 unabhängig
von der Stellung der Handhabe erfolgen kann. Zu diesem Zwecke werden
bei dem Auslösewinkel von 80° nicht nur die Fallenfeststeller geschaltet,
sondern auch über das Getriebe 30 und dem Mitnehmer 32 die
beiden Nusshälften 13, 15 getrennt. So
ist in 8 zu erkennen, dass die mit
der Handhabe gekoppelte Innennuss 13 noch immer ausgeschwenkt
ist, was bedeutet, dass der Benutzer die Handhabe betätigt
hat. Die von der Innennuss nunmehr getrennte Außennuss 15 kann
somit den federbelasteten Fallen 121, 122 folgen
und in ihre vertikale Ruhestellung zurückkehren. Ohne die
bei Erreichen des Steuerwegs über das Getriebe 30 veranlasste
Nusstrennung könnten die Fallen 121, 122 nicht
in ihre ausgefahrene Position gelangen, falls der Benutzer die Handhabe
gedrückt hält.
-
Das
Ausfahren der beiden Fallen ist deshalb notwendig, da die am Ende
des Öffnungsspiels innere Falle (das wäre in den
Zeichnungen Falle 122, die zu Beginn des Öffnungsspiels
außen lag) als Drehwegbegrenzung für den Schlosskasten 8 relativ
zum Schlussrahmen 7 dient. Bei Erreichen eines Drehwinkels
von ϕ = 180° rastet nämlich die innere
Falle in den Schlossrahmen ein und beendet die Drehbewegung des
Drehschlosses. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Schlosskasten
durchdreht. Ab diesem Zeitpunkt verhält sich das Drehschloss
wie ein normales Einsteckschloss, dessen äußere
Falle 121 in die Türzarge einrastet und die Tür
schließt. Die Erfahrung zeigt, dass die Winkelgeschwindigkeit Δϕ/Δt
um die Kastendrehachse 9 höher ist als die Winkelgeschwindigkeit
des Türblatts 3 um die Türdrehachse 5.
Deshalb rastet zum Ende des Öffnungsspiels die innere Falle
zwischen Schlosskasten 8 und Schlossrahmen 7 ein,
noch bevor die äußere Falle das Türblatt
an der Zarge fixiert.
-
9 zeigt noch den Schlosskasten in 90° Stellung
am Höhepunkt der Übertragungsfunktion. Hier nimmt
die Hubwendelanordnung 270 eine metastabile Lage ein, die
in der Praxis stets zu einem Rückstellen des Schlosskastens 8 in
die Türblattebene (ϕ = 0°) führt.
-
Der
zweite Teil des Öffnungsspiels von ϕ = 90° auf ϕ =
180° verläuft entsprechend der 8 bis 3 rückwärts unter der
Maßgabe, dass die vorher außen liegenden Fallen 122, 191 nunmehr
innen liegen und umgekehrt.
-
In
den 9a und 9b ist
zu erkennen, dass sich die Fallen 121, 122 nach
Auslösen der Fallenfeststeller in ihre ausgefahrene Position
zurückgekehrt sind. Die Fallen 121, 122 stehen
somit weit aus dem Schlosskasten 8 hervor. Dies hat zur
Folge, dass beim Einrasten der Fallen in das Schließblech der
Türzarge bzw. in den Schlossrahmen die Fallen erneut tief
in den Schlosskasten eintauchen müssen, um sogleich wieder
auszufahren. Um das Einfahren der türblattseitigen Falle
in den Schlossrahmen unmittelbar vor dem Ende des Öffnungsspiels
zu gestatten, sind am Fallenkopf und am Rahmen großzügige Anlaufschrägen
vorzusehen. Die Anlaufschräge 71 des Rahmens 7 ist
in 6b gut erkennbar. Leider ist die Anlaufschräge 71 auch
im eingebauten Zustand des Drehschlosses erkennbar, sie macht sich mit
einer Abweichung von der geraden Linie des vertikalen Abschnitts
des Schlossrahmens bemerkbar. Aus ästhetischen Gründen
sollte die Anlaufschräge 71 möglichst
klein ausfallen.
-
Eine
Verkleinerung der Anlaufschräge 71 ist technisch
möglich durch Einführung einer Zwischenposition
für jede Falle. In Zwischenposition befindet sich die Falle
zwischen ihrer komplett in den Schlosskasten 8 eingefahrenen
Position (6) und ihrer komplett aus
dem Schlosskasten ausgefahrenen Position (9).
In Fallenzwischenposition ist die Falle nur halb aus- bzw. eingefahren.
Da der Einfahrweg aus der Fallenzwischenposition in die eingefahrene Position
kürzer ist als der Weg aus der ausgefahrenen Position in
die eingefahrene Position, kann die Anlaufschräge 71 am
Schlosskasten deutlich kleiner ausgeführt werden.
-
Dementsprechend
ist die Mechanik des Drehschlosses abweichend von dem gezeigten
Ausführungsbeispiel so abzuwandeln, dass die von den Fallenfeststellern
freigegebenen Fallen nicht unmittelbar in ihrer ausgefahrenen Positionen
eilen, sondern vorerst ihre Zwischenposition einnehmen. Das vollständige
Ausfahren der Innenfalle geschieht erst dann, wenn der Schlosskasten
in der Türblattebene liegt (ϕ = 0°).
Anlaufschrägen an der Türzarge stören in
der Regel nicht, da sie bei herkömmlichen Einsteckschlössern
erforderlich sind und deswegen auch akzeptiert werden. Aus Symmetriegründen muss
aber für beide Fallen je eine Zwischenposition vorgesehen
sein. Die Außenfalle würde dementsprechend im
Auslösezeitpunkt lediglich in ihre Zwischenposition entlassen
und erst dann in ihre vollständig ausgefahren Position
ausfahren, wenn das Türblatt in der Wandebene liegt.
-
Anhand
der 10 bis 15 soll
nun das Koppeln und Entkoppeln der Nüsse 13, 15 mit
Hilfe des Getriebes 30 erläutert werden. 11 zeigt
Innennuss 13 und Außennuss 15 in Ruhestellung
aneinandergekoppelt bei 0°-Ausgangslage des Schlosskastens
entsprechend den 2 und 3.
-
Die
Kopplung der beiden Nusshälften 13, 15 erfolgt
mit Hilfe eines Systems umfassend einen linear in der Außennuss 15 geführten
Mitnehmer 32 und einen koaxial auf einer Achse des Mitnehmers 32 geführten
Nussbolzen 16, der von einer zwischen Mitnehmer 32 und
Nussbolzen 16 gespannten Feder 33 in Richtung
der Innennuss 13 vorgespannt ist. Im gekoppelten Zustand
greift der Nussbolzen 16 in eine Vertiefung 34 an
der Innennuss 13 ein und fügt die beiden Nüsse 13, 15 aneinander,
so dass sie gemeinsam um die Nussachse 11 schwenkbar sind.
So zeigt der Übergang von 11 auf 12,
wie durch Drehen der Innennuss 13 die daran angekoppelte Außennuss 15 über
den Nussbolzen 16 mitgenommen wird.
-
Die
Kopplung der beiden Nüsse kann durch Herausziehen des Nussbolzens 16 aus
der Vertiefung 34 aufgehoben werden. Der Nussbolzen 16 wird jedoch
nicht direkt herausgezogen, sondern über den Mitnehmer 32,
wie die 10 zeigt. In 10 ist
zu erkennen, dass der in einer buchsenartigen Aufnahme 35 der
Außennuss 15 geführte Mitnehmer 32 um den
Hubweg H des zweiten Gleitsteins 302 von der Innennuss 13 radial
fortgezogen werden kann. Ein Anschlag 36 an der Führung
zwischen Nussbolzen 16 und Mitnehmer 32 trägt
dafür Sorge, dass die expandierende Feder 33 den
Nussbolzen 16 nicht in der Vertiefung 34 gedrückt
hält, sondern diesen herauszieht. Entlang der Achse des
Mitnehmers 32 ist der Nussbolzen 16 über
den Hubweg H relativ zum Mitnehmer 32 gegen Wirkung der
Feder 33 geführt. Dies ermöglicht ein
Einfahren des Mitnehmers 32 zurück in die Aufnahmebuchse 35 in
Richtung der Innennuss 13, ohne dass deren Vertiefung 34 koaxial zur
gemeinsamen Nussbolzen- und Mitnehmerachse ausgerichtet ist. Damit
wird der in 15 gezeigte Schaltzustand ermöglicht.
-
Das Öffnen
und Trennen der Nüsse 13, 15 über
das System aus Getriebe 30, Mitnehmer 32 und Nussbolzen 16 wird
nun anhand der 11 bis 15 beschrieben.
-
In 12 sind
beide Nüsse noch aneinander gekoppelt und befinden sich
im Auslenkzustand entsprechend der 4.
Der erste Gleitstein 301 des Getriebes 30 befindet
sich noch in seiner Ausgangslage.
-
Beim
Vergleich der 11 und 12 wird klar,
warum die Kulisse 31 im Gleitstein 302 entlang einer
Kreisbahn geführt ist. Dies stellt sicher, dass der Koppelpunkt
des Mitnehmers 32 der Kulisse beim Schwenken der Außennuss 15 folgen
kann. Der Radius der Kulissenbahn entspricht somit dem Abstand der
Kulisse 31 von der Nussdrehachse 11, wenn sich der
zweite Kulissenstein 302 in der Lage befindet, die ihm
Steuerstange 26 und der erste Kulissenstein 301 in
0° Lage des Schlosskastens relativ zum Schlossrahmen aufprägen.
-
13 zeigt
den in der Praxis nur äußerst kurzen Augenblick,
in dem die Steuerstange 26 den Steuerweg S durchlaufen
hat, so dass der daran angekoppelte zweite Gleitstein 302 seine
untere Position erreicht hat. In dieser ist der zweite, horizontal
bewegte Gleitstein 302 um den Hubweg H nach links gerückt
und hat den Mitnehmer 32 aus der Buchse 35 herausgezogen,
so dass auch der am Anschlag 36 anliegende Nussbolzen 16 nunmehr
aus der Vertiefung 34 herausgezogen ist. Die Nüsse 13, 15 sind
in diesem Augenblick getrennt, so dass über die Gelenkbolzen 181, 182 auf
die Außennuss die Rückstellkräfte der
Fallen 121, 122 wirken und die Außennuss 15 in
ihre vertikale Ausgangsposition zurückstellen. 13 zeigt
den äußerst kurzen Augenblick, bevor die Rückstellkräfte
der Fallen 121, 122 die noch ausgelenkte Außennuss 15 in
Richtung ihrer Ruhestellung beschleunigen. Die Darstellung der 13 entspricht
somit der in 8 gezeigten Schaltstellung.
-
Kurz
darauf wird die in 14 gezeigt Position erreicht,
in der die Innennuss 13 noch betätigt, die Außennuss 15 jedoch
schon zurückgestellt ist. Dies ist der Zustand der Nüsse
unmittelbar vor Abschluss des Öffnungsspiels, wenn der
Schlosskasten schon in der Türblattebene liegt, jedoch
die Handhabe noch betätigt ist. Erst wenn der Benutzer
die Handhabe los lässt, gelangt die Innennuss 13 in
ihre Ausgangslage, in der der federbelastete Nussbolzen 16 sofort
in die Vertiefung 34 einfährt. Sodann ist wieder
der in 11 gezeigte Ausgangszustand
erreicht.
-
Abschließend
soll noch die Verriegelungseinrichtung 37 des Drehschlosses 6 anhand
der 17 und 18 erläutert
werden. Grundsätzlich ist die Tür 1 bereits
geschlossen, sobald die innere Falle 121 und die äußere
Falle 122 in die Türzarge 3 bzw. den
Schlossrahmen 7 eingreifen. Um die Schließsicherheit
zu erhöhen, ist ein innerer Riegel 371 und ein äußerer
Riegel 372 vorgesehen, die im ausgeschlossenen Zustand
ebenso wie die Fallen 121, 122 in das Schließblech
der Türzarge 3 bzw. den Schlossrahmen 7 eingreifen.
Bei ausgeschlossenen Riegeln 371, 372 ist das
gewaltsame Aufbrechen der Tür erschwert. Den rückgeschlossenen
Zustand der Riegel 371, 372 zeigt 2.
-
Die
beiden Riegel 371, 372 sind gegeneinander linear
beweglich im Schlosskasten 8 geführt und über
eine Riegelkoppel 38 aneinander gekoppelt. Das Aus- bzw.
Einschließen des in 17 außen
liegenden Riegels 372 bewirkt somit ein entgegen gesetztes
Vorschließen des in 17 innenliegenden Riegels 371.
Die Riegel 371, 372 bewegen sich stets synchron
gegeneinander. Ein gewaltsames Eindrücken der Riegel wird
durch eine vertikal bewegliche Zuhaltung 39 verhindert,
die in den ersten Riegel 372 eingreift. Das Vorschließen
der Riegel erfolgt mit Hilfe eines herkömmlichen, in 17 nicht
dargestellten Schließzylinders 41, der mit einer
Schließnase in eine zugehörige Ausnehmung 40 des
ersten Riegels 372 eingreift.
-
Das
Vorschließen des äußeren Riegels 372 zeigen
die 18a bis 18e.
Der hier gezeichnete Schließzylinder 41 umfasst
eine Schließnase 42, die während einer
Schließtour (von 18a bis 18e) zunächst die Zuhaltung 39 hochschiebt (18b), dabei in die Ausnehmung 40 des
Riegels 372 eingreift und letzteren nach außen
vorschließt (18c und 18d). Am Ende der Schließtour fährt
die Schließnase 42 aus der Ausnehmung 40 aus,
so dass sich die Zuhaltung 39 wieder absenkt und den Riegel 372 blockiert
(18e).
-
Die
Kombination von Schließzylinder 41, Riegel 372 und
Zuhaltung 39 entspricht somit dem Stand der Technik auf
dem Gebiet der Einsteckschlösser. Die Anpassung für
das Drehschloss besteht in der Ankopplung des zweiten Riegels 371 über
die Riegelkoppel 38.
-
- 1
- Tür
- 2
- Wand
- 3
- Türzarge
- 4
- Türblatt
- 5
- Türdrehachse
- 6
- Drehschloss
- 7
- Schlossrahmen
- 8
- Schlosskasten
- 9
- Kastendrehachse
- 10
- Handhabe
- 11
- Nussachse
- 121
- Falle
eins
- 122
- Falle
zwei
- 13
- Innenuss
- 14
- Vierkant
- 15
- Außenuss
- 151
- erster
Arm der Außennuss
- 152
- zweiter
Arm der Außennuss
- 16
- Nussbolzen
- 171
- Langloch
im oberen Endzweig der Innenfalle
- 172
- Langloch
im oberen Endzweig der Außenfalle
- 173
- Langloch
im unteren Endzweig der Innenfalle
- 174
- Langloch
im unteren Endzweig der Außenfalle
- 181
- Gelenkbolzen
im oberen Außennussarm
- 182
- Gelenkbolzen
im unteren Außennussarm
- 191
- Steuerfalle
eins
- 192
- Steuerfalle
zwei
- 201
- Fallenfeststeller
eins
- 202
- Fallenfeststeller
zwei
- 21
- Haken
an Fallenfeststeller
- 22
- Gegenhaken
an Falle
- 23
- Drehpunkt
Fallenfeststeller
- 24
- Gelenkbolzen/Langloch-Kombination
- 25
- Wippe
- 26
- Steuerstange
- 27
- Hubwendelanordung
- 271
- obere
Hubwendelhälfte
- 272
- untere
Hubwendelhälfte
- 28
- Federorgan
in Hubwendelanordnung
- 29
- Steuerstangenmitnehmer
- 30
- Getriebe
- 301
- erster
Gleitstein
- 302
- zweiter
Gleitstein
- 31
- Kulisse
am zweiten Gleitstein
- 32
- Mitnehmer
für Nussbolzen
- 33
- Feder
für Nussbolzen
- 34
- Vertiefung
in der Innennuss
- 35
- Aufnahme
für Mitnehmer
- 36
- Anschlag
Nussbolzen/Mitnehmer
- 371
- Riegel
innen
- 372
- Riegel
außen
- 38
- Riegelkoppel
- 39
- Zuhaltung
- 40
- Ausnehmung
- 41
- Schließzylinder
- 42
- Schließnase
des Schließzylinders
- 71
- Anlaufschräge
am Schlossrahmen
- L
- linke
Betätigungsstellung der Handhabe
- R
- rechte
Betätigungsstellung der Handhabe
- S
- Steuerweg
der Steuerstange
- H
- Hub
des zweiten Gleitsteins
- X
- Auslenkung
der unteren Hubwendelhälfte
- ϕ
- Verdrehwinkel
zwischen Schlosskasten und -rahmen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005020729
B3 [0001, 0004, 0005]
- - DE 102004049547 B3 [0055]