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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
eines grobkörnigen kristallinen Ammoniumsulfat-Produkts
gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Ammoniumsulfat
((NH4)2SO4) ist ein in großem Maßstab
hergestelltes Produkt, das hauptsächlich als Düngemittel
in der Landwirtschaft zur Lieferung von Stickstoff und Schwefel
benutzt wird. In industrieller Hinsicht fällt Ammoniumsulfat
als Nebenprodukt bei einigen chemischen Prozessen, insbesondere
bei der Produktion von Caprolactam an. Um den Anforderungen als
Düngemittel zu genügen, muss das Ammoniumsulfat
als grobkörniges Produkt (Korngröße d'
(RRSB) im Bereich von 1 bis 4 mm) zur Verfügung stehen.
Dies ist wichtig, um eine gute Streufähigkeit zu gewährleisten
und im Falle einer Vermischung mit anderen Düngestoffen
die Neigung zur Entmischung, die durch Feinanteile in einem Korngemisch
verstärkt würde, zu unterdrücken.
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Grundsätzlich
lassen sich grobkörnige Kristallisate aus Lösungen
in Kristallisatoren der Bauart DTB (Draft Tube Baffled) oder des
Oslo-Typs herstellen. In beiden Fällen tritt das Problem
auf, dass die im Kristallisator erzeugte mittlere Korngröße
des Produktkristallisats periodischen Schwankungen unterliegt, d.
h. Phasen mit hohem Grobkornanteil wechseln ab mit Phasen, in denen
vorwiegend feinkörniges Kristallisat (z. B. Korngröße
unter 1 mm) anfällt. Dies ist die Folge einer starken spontanen
primären Keimbildung bei erhöhter Übersättigung
im Kristallisator. In Betriebsphasen mit ausgeprägter Grobkornbildung
werden alle gebildeten Keime durch die starke Feinkristallauflösung
infolge der Temperaturerhöhung im Wärmetauscher
des externen Kreislaufs eines DTB-Kristallisators bzw. in der Umwälzung
eines Oslo-Kristallisators aufgelöst.
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Aus
der
EP 0632738 B1 ist
ein kontinuierliches Kristallisationsverfahren bekannt, bei dem
ein grobkörniges Ammoniumsulfat-Kristallisat aus einer übersättigten
wässrigen Ammoniumsulfat-Lösung in einem DTB-Kristallisator
herstellbar ist. In diesem Verfahren wird eine Suspension aus übersättigter Ammoniumsulfat-Lösung
und bereits gebildetem Kristallisat innerhalb des DTB-Kristallisators
in einem internen Kreislauf ständig umgewälzt.
Durch Verdampfung des Lösungsmittels (Wasser) wird ständig neue Übersättigung
geschaffen, die infolge der stattfindenden Kristallisation wieder
abgebaut wird. Der bei der Verdampfung entstehende Brüden
wird am Kopf des DTB-Kristallistors abgezogen. Aus einem durch Strömungsleitwände
im oberen Bereich des Kristallisationsraums des DTB-Kristallistors
vom internen Kreislauf der Suspension abgetrennten Teil, in dem
im Unterschied zum Bodenbereich des Kristallisators eine geklärte
Lösung mit einem im Wesentlichen aus Kristallisationskeimen
und Feinkristallen bestehenden Feststoffanteil vorliegt, wird ein
Teilstrom an geklärter Lösung abgezogen und nach
Auflösung des darin enthaltenen Feststoffanteils wieder in
den Bodenbereich des Kristallisationsraums zurückgeführt.
Zur Auflösung des Feststoffanteils ist in den externen
Kreislauf ein Wärmetauscher eingeschaltet, der die Temperatur
der geklärten Lösung und damit das Lösungsvermögen
des Lösungsmittels für Ammoniumsulfat erhöht.
Außerdem mündet in den externen Kreislauf vor
dem Wärmetauscher auch die Zuführleitung, durch
die neue konzentrierte Ammoniumsulfat-Lösung in den Kristallisator
eingespeist werden kann. Aus dem Bodenbereich wird kontinuierlich
ein Teilstrom an Suspension mit dem darin enthaltenen Anteil an
Feststoff in der gewünschten Korngröße
des Produktkristallisats abgezogen. Das Produktkristallisat wird
von der Mutterlösung in einem Eindicker und durch anschließendes Zentrifugieren
abgetrennt und die Mutterlösung wieder in den DTB-Kristallisator
zurückgeführt. Um die Erzeugung eines ausreichend
grobkörnigen Kristallisats zu erhöhen und die
Produktion hinsichtlich der zyklischen Schwankungen der Korngröße
zu verbessern, wird zusätzlich zur Zuführung gesättigter
Ammoniumsulfat-Lösung in diesem Verfahren eine Kristallisat-Suspension
aus Ammoniumsulfat mit einer konstanten Zuflussrate aus einer externen
Quelle in den Kristallisator eingespeist. Es finden sich in der
EP 0632738 B1 keine
Hinweise auf die Art der Herstellung der Suspension, also ob sie
etwa durch Auflösung von zerkleinertem Produktkristallisat
oder in einem separaten Kristallisator hergestellt wurde. Es wird
lediglich vorgegeben, dass diese Suspension bestimmten Bedingungen
genügen muss:
Die Temperatur der eingespeisten Suspension
darf die Betriebstemperatur im Kristallisator nicht überschreiten.
Außerdem muss die Suspension 6–24 Vol.-% Kristallisat
enthalten, wobei mindestens 35% der Kristalle größer
als 1,2 mm sind, und die Einspeisung der Suspension ist so zu bemessen,
dass das Gewicht der Kristalle in der eingespeisten Suspension im
Bereich von 4–25% des Gewichts der Kristalle in der aus dem
Bodenbereich des Kristallisators abgezogenen Suspension mit dem
Produktkristallisat liegt.
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Diese
gezielte Einspeisung von Kristallsuspension in einen Kristallisator
zur Beeinflussung der Korngröße wird auch als
Impfen bezeichnet.
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Weiterhin
ist aus der
WO 00/56416 ein
Verfahren zur Steuerung der Korngröße bei der
kontinuierlichen Massenkristallisation bekannt, das auch für die
Erzeugung von grobkörnigem Ammoniumsulfat-Kristallisat
in einem Oslo-Kristallisator oder DTB-Kristallisator vorgesehen
ist und bei dem ähnlich wie in dem Verfahren gemäß
EP 0632738 B1 ein Impfen
mit von außen zugeführter Kristallsuspension erfolgt.
Bei dem Impfprodukt handelt es sich um ein Kristallisat, das in
seinen Parametern unabhängig vom aktuellen Kristallisationsprozess
hergestellt wird und das einen mittleren Korndurchmesser von 0,1–1,0
mm aufweist. Die Temperatur des Impfproduktes bei der Zugabe darf
auch in diesem Verfahren nicht über der Betriebstemperatur
im Kristallisator liegen, sondern muss bis zu 40°C, vorzugsweise 10–30°C,
geringer sein. Alle anderen Einspeisungen und Rückführungen
sind feststofffrei. Das bedeutet im Einzelnen, dass das Einsatzmaterial
für die Erzeugung des Ammoniumsulfat-Produktkristallisats
als vorgewärmte feststofffreie Ammoniumsulfat-Speiselösung
zugeführt wird, und dass der externe Kreislauf aus abgezogener
Lösung mit feinteiligem Feststoffanteil aus dem Kristallisator
heraus zunächst zu einem Wärmetauscher führt,
der durch Temperaturerhöhung der Lösung eine Wiederauflösung
des Feststoffanteils bewirkt, bevor die feststofffreie Lösung
dann in den Kristallisator zurückgeleitet wird. Die Wärmeenergie
zur Beheizung des Wärmetauschers wird mittels des aus dem
Kristallisator abgezogenen Dampfes, der zunächst noch durch
eine Brüdenkompression auf ein höheres Temperaturniveau
gebracht wird, bereitgestellt. Aus dem Bodenbereich des Kristallisators
wird kontinuierlich eine Suspension mit einem Feststoffanteil in
der gewünschten Korngröße abgezogen und
durch Zentrifugieren in Produktkristallisat und Mutterlösung
getrennt, wobei die Mutterlösung in einen Zwischenbehälter
gefördert und von dort in die Umwälzleitung des
externen Kreislaufs des Kristallisators zurückgespeist
wird. Das Impfprodukt wird vorzugsweise in einer Menge zugegeben,
deren Feststoffanteil 5–30 Gew.-% des aus dem Kristallisator
jeweils ausgetragenen Feststoffs beträgt. Der Feststoffanteil
des Impfprodukts kann beispielsweise durch mechanisches Zerkleinern
eines Teils des Produktkristallisats und/oder durch eine separate
Kristallisationsstufe erzeugt werden.
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Schließlich
ist aus der gattungsbildenden
JP 2005-194153 A eine als DTB-Kristallisator
ausgeführte Anlage zur Herstellung von Ammoniumsulfat-Kristallisat
bekannt, bei der ein an eine Klärzone des Kristallisators
angeschlossener externer Kreislauf für geklärte
Lösung vorgesehen ist, in den wahlweise zur Auflösung
des enthaltenen Feststoffanteils ein Wärmetauscher oder
eine Zuleitung für Lösungsmittel (z. B. Wasser
oder untersättigte Ammoniumsulfat-Lösung) eingebaut
ist. Außerdem ist die Klärzone direkt oder indirekt über
den externen Kreislauf an eine weitere Abzugsleitung angeschlossen,
mit der eine Suspension, die als Feststoff nur Feinkristallisat enthält,
ganz aus dem Prozess ausgeschleust werden kann, um z. B. feinkörniges
Ammoniumsulfat-Produkt zu gewinnen. Darüber hinaus ist
an den obersten Teil der Klärzone noch eine dritte Abzugsleitung
angeschlossen, durch die im Bedarfsfall ein Überschuss
an Kristallisationskeimen und feinstem Kristallisat abgezogen und
in einen Auffangbehälter geführt werden kann.
In den Auffangbehälter wird zur Auflösung der
Feststoffe Lösungsmittel gegeben. Von dort wird die erhaltene
Lösung in einen Neutralisationsbehälter geführt,
in dem sie mit Schwefelsäure und Ammoniak versetzt und
durch die damit verbundene Neutralisierungsreaktion erwärmt
wird. Die erwärmte Lösung wird dann in den Kristallisator
eingespeist.
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Bei
dieser bekannten Anlage wird zur Auflösung des Feinkristallisats
im externen Kreislauf entweder der Bauaufwand für einen
indirekten Wärmetauscher benötigt oder die Einspeisung
von Lösungsmittel, wodurch die Verdampfungsarbeit bei der
Kristallisation und der dafür erforderliche Energieaufwand
erhöht werden. Außerdem verursachen der Sammelbehälter
und der Neutralisationsbehälter mit den dafür
benötigten Rohrleitungen und Förder- und Mischeinrichtungen
zusätzlichen Anlagenaufwand.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes
Verfahren dahingehend zu verbessern, dass die Herstellung von grobkörnigem Ammoniumsulfat
mit relativ geringem Anlagenaufwand und möglichst geringem
Bedarf an extern zuzuführender Wärmeenergie und
mit möglichst geringen periodischen Schwankungen der mittleren
Korngröße erfolgen kann. Außerdem soll
eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens angegeben
werden.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
eines grobkörnigen kristallinen Ammoniumsulfat-Produkts
durch Kristallisation aus einer übersättigten
Ammoniumsulfat-Lösung in einer DTB-Kristallisationsstufe,
- – wobei eine Suspension aus übersättigter
Ammoniumsulfat-Lösung und in der Kristallisationsstufe
gebildetem Kristallisat in einem internen Kreislauf umgewälzt
wird,
- – wobei die Übersättigung der Lösung
durch Verdampfung in der Kristallisationsstufe erzeugt und der dabei
gebildete Brüden aus der Kristallisationsstufe abgezogen
wird,
- – wobei ferner aus einem Klärbereich der Kristallisationsstufe,
in dem im Unterschied zu deren Bodenbereich eine Suspension mit
einem im Wesentlichen aus Kristallisationskeimen und Feinkristallen
bestehenden Feststoffanteil vorliegt, ein Teilstrom abgezogen und
in einem externen Kreislauf nach Auflösung des Feststoffanteils
als Lösung wieder in die Kristallisationsstufe zurückgeführt
wird
- – und wobei aus dem Bodenbereich der Kristallisationsstufe
kontinuierlich eine Suspension mit dem darin enthaltenen Anteil
an Feststoff in der gewünschten groben Korngröße
abgezogen, das Produktkristallisat von der Mutterlösung
abgetrennt und die Mutterlösung in die Kristallisationsstufe
zurückgeführt wird,
- – und wobei das im Verfahren benutzte Einsatzmaterial
an Ammoniumsulfat zumindest teilweise durch eine chemische Reaktion
von separat voneinander zugeführter konzentrierter Schwefelsäure
und Ammoniak gebildet wird,
- – wobei zumindest der wesentliche Teil der Schwefelsäure
mit mindestens einem Teil der geklärten Lösung
im externen Kreislauf vermischt und erwärmt wieder in die
Kristallisationsstufe zurückgeführt wird.
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Erfindungsgemäß ist
für ein solches Verfahren vorgesehen,
- – dass
das Einsatzmaterial zumindest weit überwiegend durch die
Reaktion der Schwefelsäure und des Ammoniaks gebildet wird,
- – dass die Einspeisung der Schwefelsäure auf
der Druckseite des externen Kreislaufs unmittelbar in die Rohrleitung
des externen Kreislaufs ohne vorherige Vermischung in einem Behälter
erfolgt
- – und dass die Auflösung der Feinkristalle
im externen Kreislauf ohne indirekten Wärmetausch allein
durch freigesetzte Reaktionswärme bewirkt wird. Dies erspart
den Bauaufwand für einen entsprechenden Wärmetauscher.
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Die Übersättigung
der Lösung in der Kristallisationsstufe wird erfindungsgemäß in
einem so niedrigen Bereich gehalten, dass die primäre Kristallisationskeimbildung
weitgehend unterbleibt und nur sekundäre Kristallisationskeimbildung
auftreten kann. Diese geringe Übersättigung gewährleistet
also, dass keine spontane Kristallbildung stattfindet. Während
eines einzigen Zirkulationszyklus des internen Kreislaufs wird die
durch Verdampfung erzielte Übersättigung der Lösung
durch das Kristallwachstum auf die gewünschte mittlere
Korngröße jeweils wieder abgebaut.
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Überraschenderweise
hat sich die Eindüsung von Schwefelsäure und vorzugsweise
auch Ammoniak direkt in die Rohrleitung des externen Lösungskreislaufs
trotz der äußerst starken Aggressivität
dieser Medien gegenüber dem Leitungsmaterial als machbar
und im Hinblick auf die Feststoffauflösung durch die schlagartige
Temperaturerhöhung bei vergleichsweise kurzer Verweildauer
in der Rohrleitung als ausreichend erwiesen. Dadurch ließ sich
der Aufwand für Mischbehälter gänzlich
einsparen.
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Ein
vergleichsweise kleiner Teil des Einsatzmaterials (weniger als 25%,
insbesondere weniger als 10%) kann in herkömmlicher Weise
als konzentrierte Ammoniumsulfat-Lösung in das Verfahren
eingespeist werden. Wenn der weitaus überwiegende Teil,
also mindestens 75%, vorzugsweise mindestens 90%, insbesondere 100%
des Einsatzmaterials in Form von konzentrierter Schwefelsäure
und Ammoniak separat in den DTB-Kristallisator eingeführt
wird, reicht die freigesetzte Reaktionswärme völlig
aus, um durch Temperaturerhöhung die Wiederauflösung
von Feinanteilen in der im externen Kreislauf des Kristallisators
umgewälzten Lösung zu gewährleisten.
Da bereits durch die Einleitung von konzentrierter Schwefelsäure
in die Lösung eine starke Wärmeentwicklung bewirkt
wird, sieht die Erfindung deren Einspeisung in den Teil des Verfahrensablaufs
vor, in dem die Auflösung von Feinkristallisat und Kristallisationskeimen
erfolgen soll, nämlich in den externen Kreislauf der Lösungsumwälzung.
Wenn in bevorzugter Weise auch das Ammoniak in den externen Kreislauf
eingespeist wird, zweckmäßig stromabwärts
der Einspeisung der Schwefelsäure, dann steht dort auch
noch die durch die Bildung von Ammoniumsulfat freigesetzte Wärme
zur Feststoffauflösung zur Verfügung. Es kann
aber auch eine Ammoniak-Einspeisung (ganz oder teilweise) und gegebenenfalls eine
Teileinspeisung der Schwefelsäure direkt in den Kristallisationsbereich,
also in den internen Kreislauf des Kristallisators, erfolgen, so
dass dieser Teil der freigesetzten Wärme dann im Wesentlichen
nur zur Wasserverdampfung dient. Die Einspeisung der Recktanten
in den externen Kreislauf hat den Vorteil, dass dabei eine besonders
intensive und gleichmäßige Vermischung gewährleistet
ist, da die umlaufende Stoffmenge des externen Kreislaufs erheblich
kleiner ist als die des internen Kreislaufs, und die gesamte freigesetzte
Wärme zur Feststoffauflösung nutzbar ist, so dass
eine untersättigte Lösung aus dem externen Kreislauf
in die Kristallisationsstufe zurückgeführt wird.
Die hohe Zirkulationsrate des inneren Kreislaufs ermöglicht
einen Betrieb mit niedriger Übersättigung (Δc
kleiner 3 g/l, vorzugsweise kleiner 1,5 g/l), die erforderlich ist
zur Ausbildung eines grobkörnigen Kristallisats.
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Die
erfindungsgemäße Art der Einspeisung des Einsatzmaterials
hat den großen Vorteil, dass ein indirekter Wärmetauscher
sowohl innerhalb des externen Lösungskreislaufs als auch
zur Vorwärmung des Einsatzmaterials für eine ausreichende
Verdampfung von Lösungsmittel entfallen kann. Dies reduziert
den Anlagenaufwand und auch die Kosten für extern zuzuführende
Prozessenergie entsprechend.
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Zweckmäßigerweise
erfolgt die Zufuhr an Schwefelsäure, die eine Funktion
der gesteuerten Zufuhr von Ammoniak ist, pH-Wert-geregelt, wobei
in der Kristallisationsstufe stets ein leichter Überschuss an
freier Schwefelsäure aufrechterhalten wird. Dadurch wird
gewährleistet, dass kein freies Ammoniak im Umlauf bleibt,
sondern vollständig umgesetzt wird. Der pH-Wert wird zweckmäßig
im externen Kreislauf gemessen. Die Zuführung des Ammoniaks,
das üblicherweise in flüssiger Form angeliefert
wird, erfolgt bevorzugt in gasförmigem Zustand.
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Es
empfiehlt sich, die Verdampfung in der Kristallisationsstufe unter
Vakuum vorzunehmen; sie kann grundsätzlich aber auch bei
atmosphärischem Druck und sogar bei leichtem Überdruck
von bis zu 1 bar erfolgen. Bei der Vakuumverdampfung weist die Suspension,
die durch die überschüssige, also nicht zur Feinkristallisatauflösung
verbrauchte freigesetzte Reaktionswärme temperiert wird,
typischerweise eine Temperatur im Bereich von 75–80°C
auf. Im internen Kreislauf verdampft das Lösungsmittel
mit zunehmender Annäherung an den Flüssigkeitsspiegel adiabatisch.
Der aus der Kristallisationsstufe abgezogene Brüden wird
vorteilhaft mittels eines Kühlmittels indirekt gekühlt
und das dabei entstehende Kondensat gesammelt. Dadurch ist es auch
möglich, für die Bereitstellung des zuzuführenden
gasförmigen Ammoniaks das erwärmte Kühlmittel
des Kondensators als Wärmequelle zur druckkontrollierten
Verdampfung von flüssigem Ammoniak zu verwenden.
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Die
abgezogene Suspension, die das Produktkristallisat enthält,
wird zweckmäßig nach einer Eindickung noch einer
Zentrifugierung unterzogen und dabei mit einem Teilstrom des gesammelten Kondensats
gewaschen. Hierdurch wird die Suspension in ein von anhaftender
Mutterlösung und Schwefelsäure befreites, also
reines Kristallisat, und in flüssige Phase aufgeteilt.
Das gewaschene Kristallisat sollte dann einer Trocknung sowie einer
Abtrennung von Feinkristallisat unterzogen werden, um ein verkaufsfähiges
grobkörniges Ammoniumsulfat-Produkt zu erhalten.
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Das
abgetrennte Feinkristallisat kann vorteilhaft unter Vermischung
mit der in der Eindickung abgetrennten, feine Feststoffanteile enthaltenden
flüssigen Phase sowie mit der aus der Zentrifugierung abgeführten
flüssigen Phase und mit einem restlichen Teilstrom an Kondensat
aufgelöst und in die Kristallisation zurückgeführt
werden. Diese Rückführung kann unmittelbar in
den mit Suspension gefüllten Raum des Kristallisators hinein
erfolgen, kann aber vorteilhafterweise auch in den externen Kreislauf
der Suspension bzw. Lösung hinein erfolgen. Zudem kann
bei Bedarf vorgesehen sein, einen gewissen Anteil an Kondensat direkt
wieder in die Kristallisation zurückzuführen,
insbesondere diesen Kondensatanteil zur Erhöhung des Lösungsvermögens
und damit zur Unterstützung der Wiederauflösung
von Feststoffanteilen in den externen Kreislauf einzuspeisen. Im
Regelfall wird das gesamte Kondensat letztlich wieder in die Kristallisation
zurückgeführt, so dass abgesehen von unvermeidlichen
Verlusten keine laufende Lösungsmittelzufuhr erfolgen muss.
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Mit
besonderem Vorteil wird zur Verringerung der Herstellkosten als
Schwefelsäure eine aus einem anderen Prozess, insbesondere
aus der Caprolactam-Produktion, stammende Abfallsäure eingesetzt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand des in der einzigen Figur schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels einer Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens näher
beschrieben.
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Kern
der dargestellten Anlage ist ein DTB-Kristallisator 1,
dessen Kopf mit 4 und dessen Bodenbereich mit 2 bezeichnet
ist. Im Inneren des Kristallisators 2 ist koaxial zu dem
im Wesentlichen zylindrischen Mantel des Kristallisatorgehäuses
ein Strömungsleitrohr 6 angeordnet. Der nicht
eingezeichnete Flüssigkeitsspiegel liegt bei in Betrieb
befindlicher Anlage im Bereich des oberen Endes des Strömungsleitrohrs 6,
an dessen unterem Ende eine Umwälzpumpe 5 für
einen internen Suspensionskreislauf angeordnet ist. Die Umwälzpumpe 5,
deren Antrieb außen am Boden des Kristallisators 1 angeflanscht
ist, ist so ausgelegt, dass sie möglichst wenig mechanische
Energie in die Suspension einbringt, diese also besonders schonend
fördert und folglich nur wenig Abrieb und Kornbruch im
Kristallisat entsteht. Insoweit wird die Entstehung von feinen Feststoffen
reduziert. In einem oberen Bereich des Kristallisators 1 ist
eine unterhalb des Flüssigkeitsspiegels endende, eine ringförmige,
nach unten offene Kammer bildende Strömungsleitwand vorgesehen,
die im Sinne eines Klärbereichs 3 als strömungsberuhigter
Raum vom internen Suspensionskreislauf abgekoppelt ist. Selbstverständlich
kann diese ringförmige Klärkammer auch durch radiale Trennwände
in mehrere Teilkammern aufgeteilt sein. Aus dem Klärbereich 3 führt
eine Leitung 7 eines externen Lösungskreislaufs
heraus, die mit einer Umwälzpumpe 8 versehen ist
und in der Nähe des unteren Endes des Strömungsleitrohrs 6 in
den Bodenbereich 2 des Kristallisators 1 zurückführt.
In Strömungsrichtung hinter der Umwälzpumpe 8 münden eine
Schwefelsäurezuführung 9 und hinter dieser eine
Ammoniakzuführung 10 in die Leitung 7.
Die Ammoniakzuführung 10 weist einen Ammoniakverdampfer 11 auf.
Weiterhin ist an den Kristallisator 1 im Bodenbereich 2 eine
Suspensionsabzugsleitung 12 mit einer Suspensionspumpe 13 angeschlossen. Die
Suspensionsabzugsleitung 12 führt zu einem beispielsweise
als Hydrozyklon ausgebildeten Eindicker 25. Am Kopf 4 des
Kristallisators 1 ist eine Brüdenableitung 14 angeschlossen,
die zu einem indirekt gekühlten Kondensator 15 führt.
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Das
zur Kühlung des Kondensators 15 eingesetzte Kühlmittel
(z. B. Wasser) ist von einer Kühlmittelzuleitung 17 durch
einen Leitungsstrang 17a dem Kondensator 15 zuleitbar
und kann über einen Leitungsstrang 18a erwärmt
wieder an eine Kühlmittelableitung 18 abgegeben
werden und z. B. vorteilhaft noch zur Beheizung des Ammoniakverdampfers 11 eingesetzt
werden (nicht dargestellt). Der Kondensator 15 ist über
eine Vakuumleitung 19 an ein Vakuumerzeugungssystem 20 angeschlossen,
so dass die Verdampfung des Lösungsmittels im Kristallisator 1 als
Vakuumverdampfung stattfinden kann. Der Unterdruck in der Vakuumleitung 19 und
somit der Unterdruck bei der Vakuumverdampfung sind mittels eines
Lufteinlasses 21 vor dem Vakuumerzeugungssystem 20 auf
einfache Weise regelbar. Der aus dem Kristallisator 1 abgezogene
Brüden kann als Kondensat aus dem Kondensator 15 durch
eine Kondensatableitung 16 in einen Kondensatsammelbehälter 22 geführt
und dort für eine anschließende Weiterverwendung
gesammelt werden.
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In
dem Eindicker 25 ist eine grobe Feststoff/Flüssigkeit-Trennung
durchführbar, wobei die abgetrennte flüssige Phase
mit feinteiligem Kristallisat durch eine Lösungsableitung 29 in
einen Löseapparat 37 eingeleitet und der abgetrennte
Feststoff durch eine Kristallisatleitung 26 in eine Zentrifuge 27 gegeben
werden kann. Die Zentrifuge 27 ist zur Kühlung
des zugeführten Kristallisats mit einem Kühler 28 versehen,
der über die beiden Leitungsstränge 17b und 18b von
der Kühlmittelzuleitung 17 und der Kühlmittelableitung 18 mit
Kühlmittel versorgt werden kann. Aus dem Kondensatsammelbehälter 22 kann Kondensat mittels
einer Kondensatpumpe 24 über die Kondensatleitungen 23 und 23a als
Waschmittel in die Zentrifuge 27 eingeleitet werden. Der
in der Zentrifuge 27 abtrennbare Feststoff ist über
eine Kristallisatleitung 30 zur Trocknung einem Trockner 32 zuführbar,
während die flüssige Phase durch eine Waschflüssigkeitsableitung 31 in
den Löseapparat 37 einleitbar ist. Das aus dem
Trockner 32 kommende trockene Kristallisat kann zweckmäßigerweise
mit einem Trockengutförderer 33 zu einer Siebanlage 34 geführt
werden, in der Feinkristallisat von einem Ammoniumsulfat-Produkt 35 mit
dem gewünschten gröberen Korngrößenspektrum
abgetrennt wird. Die abgetrennte Feinfraktion kann über
eine Feinkristallisatleitung 36 ebenfalls wie die flüssigen
Phasen aus dem Eindicker 25 und der Zentrifuge 27 in
den Löseapparat 37 gefördert werden.
Da über eine an die Kondensatleitung 23 angeschlossene
Kondensatleitung 23b auch Kondensat in den zweckmäßig
mit einem Rührapparat ausgestatteten Löseapparat 37 eingeleitet
werden kann, ist eine vollständige Auflösung des
zugeführten Feststoffs zu einer wieder verwendbaren Lösung
erreichbar. Diese Lösung kann durch eine z. B. als Überlaufleitung
gestaltete Lösungsleitung 38 einem Lösungsbehälter 39,
der ebenfalls zweckmäßig mit einem Rührwerk
versehen ist, zugeführt und von diesem aus mittels einer
Lösungspumpe 40 und einer Lösungsrückleitung 41 in den
Kristallisator 1 zurückgeführt werden.
Die Einspeisung der zurückgeführten Lösung
kann beispielsweise, wie dargestellt, in den ringförmigen
oberen Bereich 3 des Kristallisators 1 erfolgen.
Besonders zweckmäßig kann aber auch eine Einspeisung z.
B. am Beginn der Leitung 7 des externen Suspensionskreislaufs
sein. Zur Förderung einer vollständigen Feststoffauflösung
im externen Kreislauf kann eine Kondensatleitung 23c (gestrichelt
dargestellt) vorgesehen sein, durch die ein Teil des anfallenden Kondensats
aus der Kondensatleitung 23 in die Leitung 7 einspeisbar
ist.
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Bei
einem DTB-Kristallisator, bei dem man die Recktanten (NH4 und H2SO4) zur Bildung von Ammoniumsulfat in einem
separaten Reaktor zusammenführt und die sich darin ergebende
warme Ammoniumsulfat-Lösung in den Kristallisierraum einspeist
oder bei dem die Recktanten unmittelbar in den Kristallisierraum
gegeben werden, und sich dort umsetzen, muss die Feststoffauflösung
im externen Kreislauf allein durch Zugabe von Lösungsmittel (Kondensat)
erfolgen. Dies führt dazu, dass in der aus dem Bodenbereich
eines solchen DTB-Kristallisators abgezogenen Suspension ein Produktkristallisat
enthalten ist, das eine typische Korngröße D50
im Bereich von 0,7–1,0 mm aufweist. Demgegenüber liefert
das erfindungsgemäße Verfahren eine Kristallgröße
D50 von mindestens 1,2 mm (entsprechend einer RRSB-Verteilung mit
d' im Bereich 1,4–2,0 mm bei n größer/gleich
2).
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Ausführungsbeispiel
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In
einem DTB-Kristallisator, der mit 250 m3 Ammoniumsulfat-Suspension
gefüllt ist, findet eine interne Umwälzung mit
einer Zirkulationsrate von 10000 m3/h statt.
Die Betriebstemperatur beträgt 75°C. Durch den
externen Kreislauf werden 700 m3/h geklärte
Lösung, die als Feststoff nur Feinanteile enthält,
aus dem Kristallisator entnommen und nach separater Einspeisung
von 14,5 t/h konzentrierter Schwefelsäure und 4,9 t/h gasförmigem
Ammoniak wieder in den Kristallisator zurückgeführt,
wobei die zurückgeführte Lösung feststofffrei
ist und eine Temperatur von 87°C aufweist. Am Kopf des
Kristallisators werden 18 t/h Brüden bei einem Druck von
0,7 bar abgezogen, während im Bodenbereich eine Suspensionsentnahme
von 90 t/h erfolgt. Diese entnommene Suspension führt nach
Abtrennung der Flüssigphase sowie Trocknung zu einem Roh-Kristallgemisch
von 21 t/h. Das Roh-Kristallgemisch wird durch Sieben in ein Feinkristallisat
von 2 t/h und ein Ammoniumsulfat-Produktkristallisat von 19 t/h
aufgeteilt, wobei das Produktkristallisat eine Korngröße
D50 von 1,3 mm aufweist.
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- 1
- Kristallisator
- 2
- Bodenbereich
- 3
- Klärbereich
- 4
- Kopf
des Kristallisators
- 5
- interne
Umwälzpumpe
- 6
- Strömungsleitrohr
- 7
- Leitung
des externen Kreislaufs
- 8
- externe
Umwälzpumpe
- 9
- Schwefelsäurezuführung
- 10
- Ammoniakzuführung
- 11
- Ammoniakverdampfer
- 12
- Suspensionsabzugsleitung
- 13
- Suspensionspumpe
- 14
- Brüdenableitung
- 15
- Kondensator
- 16
- Kondensatableitung
- 17
- Kühlmittelzuleitung
- 17a,
b
- Leitungsstrang
- 18
- Kühlmittelableitung
- 18a,
b
- Leitungsstrang
- 19
- Vakuumleitung
- 20
- Vakuumerzeugungssystem
- 21
- Lufteinlass
- 22
- Kondensatsammelbehälter
- 23
- Kondensatleitung
- 23a,
b, c
- Kondensatleitung
- 24
- Kondensatpumpe
- 25
- Eindicker
- 26
- Kristallisatleitung
- 27
- Zentrifuge
- 28
- Kühler
- 29
- Lösungsableitung
- 30
- Kristallisatleitung
- 31
- Waschflüssigkeitsableitung
- 32
- Trockner
- 33
- Trockengufförderer
- 34
- Siebanlage
- 35
- grobkörniges
Ammoniumsulfat-Produkt
- 36
- Feinkristallisafförderer
- 37
- Löseapparat
- 38
- Lösungsleitung
- 39
- Lösungsbehälter
- 40
- Lösungspumpe
- 41
- Lösungsrückleitung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0632738
B1 [0004, 0004, 0006]
- - WO 00/56416 [0006]
- - JP 2005-194153 A [0007]