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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter zur diskontinuierlichen
Herstellung von geschäumtem Material. Sie betrifft weiterhin
ein Verfahren zur diskontinuierlichen Herstellung von geschäumtem
Material unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Behälters.
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Blockschaumstoff
aus Polyurethan kann durch zwei verschiedene Herstellungsverfahren
erhalten werden. Man unterscheidet zwischen dem kontinuierlichen
und dem diskontinuierlichen Verfahren. Im kontinuierlichen Verfahren
werden die Ausgangsstoffe in einem Mischkopf vermischt und kontinuierlich
auf ein sich bewegendes Förderband aufgetragen. Hierbei
steigt der Schaum auf, härtet aus und wird in Blöcke
geschnitten.
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Das
diskontinuierliche Verfahren wird auch als Schäumkisten-Verfahren
oder "box foaming" bezeichnet. Hierbei wird das Reaktionsgemisch,
aus dem der Polyurethanschaum entsteht, auf den Boden eines dafür
vorgesehenen Behälters aufgebracht. Der Schaum expandiert
und nimmt dabei die Form des Behälters an. Nach dem Aushärten
können die Seitenwände des Behälters über
Scharniere geöffnet werden und der Block entnommen werden.
Die Vorteile des diskontinuierlichen Verfahrens sind insbesondere
geringe Kosten für die benötigten Anlagen und
die Möglichkeit, Blöcke großen Volumens herzustellen.
Die diskontinuierlich hergestellten Blöcke können
ein Volumen von 2 m
3 oder mehr einnehmen
und ein Gewicht von über 100 kg aufweisen. Ein Überblick über
einen typischen Behälter für dieses Verfahren
wird in
"Flexible Polyurethane Foams", Ron Herrington, Kathy
Hock, Dow Chemical Company, 1991, 5.11 bis 5.17 gegeben.
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Wünschenswert
bei der Herstellung von Schaumstoffblöcken ist es, über
den gesamten Block hinweg eine einheitliche Dichte zu erreichen.
Dieses liegt darin begründet, dass für die Weiterverarbeitung und
den Einsatz der hergestellten Schaumstofferzeugnisse wichtigen Eigenschaften
eine Funktion der Dichte, also der Größe und Verteilung
Gasräumen, darstellen.
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Eine
einheitliche Dichte oder eine zumindest ausreichend gering schwankende
Dichteverteilung lässt sich mit herkömmlichen
Schäumkisten-Verfahren nur schwer erreichen. Im schäumenden
Reaktionsgemisch herrschen je nach Alter des betrachteten Volumenelements,
wobei schon einige Sekunden einen Unterschied ausmachen können,
unterschiedliche Temperaturen, Wärmedämmungen,
Viskositäten und Drücke. Weiterhin breitet sich
der expandierende Schaum nach allen Richtungen, also horizontal
und vertikal aus. Trifft der expandierende Schaum auf eine Behälterwand,
so erfolgt hier eine Kompression der Gasblasen durch den Druck des
in der Umgebung weiter expandierenden Materials. Im Ergebnis erhält
man einen Schaumblock, welcher horizontal gesehen in seiner Mitte
und vertikal gesehen in der Mitte die geringste Dichte, also den
größten Gasraum, aufweist.
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Eine
Modifizierung der Behälterwand einer Schäumkiste
wird in
EP 1 018 417
A1 vorgeschlagen. Diese Schrift offenbart einen Behälter
zur Herstellung von Gegenständen aus flexiblem Polyurethanschaum,
wobei die innere Seitenwand des Behälters Polyalkylen,
sehr bevorzugt Polypropylen umfasst. Dieses kann bedeuten, dass
die innere Seitenwand eine Schicht aus Polyalkylen ist, die an das
Innere des Behälters angebracht wurde oder dass der gesamte
Behälter aus Polyalkylen hergestellt ist. Die Hülle
kann eine Wanne, ein Mischkopf, eine Kiste oder eine Form sein.
Wenn sie eine Wanne oder ein Mischkopf ist, ist sie nützlich
in der kontinuierlichen Fertigung von Blockschaumstoff. Wenn sie
eine Kiste oder eine Form ist, kann sie in Schäumkisten-Verfahren
beziehungsweise in Formschaum-Verfahren eingesetzt werden. Jedoch
wird die Beschichtung aus Polyalkylen eingesetzt, um das Anhaften
des entstandenen Schaumes an der Behälterwand zu verhindern.
Dieses soll durch das Vermeiden von Reinigungsoperationen Arbeitszeit
einsparen. Ein Bezug zur Dichteverteilung des entstandenen Schaumblocks
wird nicht hergestellt.
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Aus
dem kontinuierlichen Herstellungsverfahren lassen sich keine Erkenntnisse
ableiten, wie die Dichte des Schaumes zum Rand hin auf eine vergleichbare
Größe wie die Dichte des Schaumes im Blockinneren
eingestellt werden kann. Beispielsweise offenbart
EP 1 393 877 A2 ein Verfahren
und eine Anlage zur Herstellung von Schaumstoff in einem kontinuierlichen
Blockschaumprozess. Das Verfahren weist die Schritte der Erfassung
von Ist-Steighöhen des Schaumstoffs entlang einer Förderrichtung und
der Bestimmung einer Stellgröße für den
Blockschaumprozess in Abhängigkeit von einer Abweichung
der Ist-Steighöhen von den Soll-Steighöhen auf.
Die Anlage weist ein Transportband auf, welches in Förderrichtung
bewegt wird. Am Anfang des Transportbandes befindet sich oberhalb
angeordnet ein Mischkopf zur Aufbringung eines reaktiven chemischen
Systems auf die Oberfläche des Transportbandes. Dieses
Gemisch expandiert auf dem Transportband, so dass ein Expansionsbereich
mit expandierendem Schaum entsteht. Auf die Schaumoberfläche wird
Abdeckpapier aufgebracht, welches über Rollen zugeführt
wird. Aus Sicht des einmal aufgebrachten und dann expandierenden
Schaumes sind seine Begrenzungen ebenfalls stationär, so
dass im Prinzip die gleichen Verhältnisse wie in der Schäumkiste herrschen.
Weiterhin wird das kontinuierliche Verfahren üblicherweise
eingesetzt, um Schaumkörper mit vergleichsweise geringer
Querschnittsfläche herzustellen.
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US 2,649,620 offenbart eine
Vorrichtung zur Herstellung von Blockschaumstoff, wobei die Vorrichtung
in vertikaler Richtung bewegliche, feste Seitenwände der
Schaumform umfasst. Zu Beginn des Schäumvorgangs sind die
Seitenwände in einer unteren Position. Während
des Schäumens, also während der Expansion des
Kunststoffs, werden die Seitenwände hochgezogen. Nachteilig
hieran ist insbesondere, wie aus den Zeichnungen dieser Patentschrift
zu erkennen, dass ein Lasthebevorrichtung benötigt wird,
um die Seitenwände hochzuziehen. Dieses beschränkt
den Einsatz dieser Vorrichtung auf Orte, an denen eine solche Vorrichtung,
beispielsweise in Kran, verfügbar ist.
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Es
wird deutlich, dass weiterhin der Bedarf nach einer einfacheren
Möglichkeit besteht, Blockschaumstoff in großen
Blöcken herzustellen, welche eine gleichmäßigere
Verteilung der für die Weiterverarbeitung wichtigen Eigenschaften
aufweisen. Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, mindestens
einen der Nachteile im Stand der Technik zu überwinden.
Insbesondere hat sie sich die Aufgabe gestellt, einen Behälter
zur diskontinuierlichen Herstellung von geschäumtem Material
bereitzustellen, welcher es ermöglicht, dass der darin
hergestellte Schaumstoffblock verringerte Unterschiede in der Dichte
von Innen zu den Rändern hin aufweist.
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Erfindungsgemäß gelöst
wird die Aufgabe durch einen Behälter zur diskontinuierlichen
Herstellung von geschäumtem Material, umfassend einen horizontal
angeordneten Boden zur Aufnahme eines expandierenden schaumbildenden
Reaktionsgemisches und mindestens eine vertikal angeordnete Seitenwand,
wobei die mit dem expandierenden Schaum in Kontakt tretende Oberfläche
der Seitenwand in vertikaler Richtung beweglich ist und wobei die
Seitenwand ein flexibles Flächenelement umfasst, welches
zwischen Walzen aufgespannt ist.
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Der
erfindungsgemäße Behälter kann somit als
Schäumkiste eingesetzt werden. Das schaumbildende Reaktionsgemisch
kann auf den Boden oder in eine wahlweise bereitgestelle Wanne,
zum Beispiel eine Pappwanne, aufgebracht werden. Anschließend
setzt die Schaumbildung ein und das Gemisch expandiert.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass die mit dem expandierenden Schaum in Kontakt tretende Oberfläche
der Seitenwand in vertikaler Richtung beweglich ist. Dieses bedeutet,
dass die Oberfläche der Seitenwand oder auch die gesamte
Seitenwand der Bewegung des sich nach oben ausdehnenden Schaumes
folgen kann. Als Folge davon verringert sich die Relativgeschwindigkeit
des aufsteigenden Schaumes zur Behälterwand. Vorteilhaft
ist, wenn der aufsteigende Schaum und die sich aufwärts
bewegende Seitenwand oder deren Oberfläche die gleiche
Geschwindigkeit aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist
weiterhin vorgesehen, dass die Seitenwand ein flexibles Flächenelement umfasst,
welches zwischen Walzen aufgespannt ist. Die Walzen dienen als obere
und untere Kante der Seitenwand. Weiterhin können zusätzliche
Walzen zur Stabilisierung dienen. Entsprechend sind die Walzen horizontal
angeordnet. Das Flächenelement wird um die äußersten
Walzen herum umlaufend ausgestaltet. Es kann als Endlosband oder
zwischen zwei Rollen, auf die es aufgewickelt wird, vorliegen. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet "flexibel", dass das
Flächenelement seine Form ändern kann, beispielsweise
wenn es um eine Rolle oder um eine Walze umgelenkt wird. Das Flächenelement kann
beispielsweise ein textiles Flächenelement, eine Schicht
eines Polymers oder ein gummi- oder polymerverstärktes
Gewebe, Gelege oder Vlies sein.
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Geeignete
Polymere, welche ein Festkleben von Schaumresten verhindern, sind
unter Anderem Polyethylen oder Polytetrafluorethylen (Teflon). Weiterhin
kann die Oberfläche des Flächenelements, welche
mit dem Reaktionsgemisch in Kontakt tritt, mit Polysiloxanen beschichtetes
Papier umfassen. Auch dieses verhindert ein Festkleben von Schaumresten, insbesondere
von Polyurethanschaumresten.
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Vorteilhaft
an der Ausgestaltung als flexibles Flächenelement ist,
dass die Möglichkeit der Umlenkung die Gesamtbauhöhe
des Behälters niedrig hält und dass keine externen
Hebevorrichtungen für die Seitenwand bereitgestellt werden
müssen. Zur Erleichterung der Bewegung des Flächenelements können
eine oder mehrere der Walzen drehbar ausgeführt sein.
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Ohne
auf eine Theorie festgelegt zu sein, wird angenommen, dass die Möglichkeit
des Weitertransports von schäumendem Material die Kompression
der Gasphase in den in der Mitte liegenden und somit von der Reaktionszeit
her gesehen jüngeren Volumenelementen der schäumenden
Reaktionsmischung verringert. Wenn der sich ausdehnende Schaum die
Seitenwand des Behälters erreicht und sich nicht mehr zur
Seite, sondern nur noch nach oben hin ausdehnen kann, drückt
er die Seitenwand hoch und muss so nur verringerte oder sogar keine Reibungskräfte
mehr überwinden. Die Reibungskräfte würden
ansonsten entweder bei Kontakt mit der Seitenwandoberfläche
auftreten und/oder sich in Form eines horizontal nach außen
hin abnehmenden Profils der Strömungsgeschwindigkeit bemerkbar machen.
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Im
Ergebnis wird also erreicht, dass die Größe und
Verteilung der Gasblasen oder Poren in dem erhaltenen Schaum gleichmäßiger
ausfällt.
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In
einem Behälter gemäß der vorliegenden Erfindung
weist mindestens eine vertikal angeordnete Seitenwand beziehungsweise
deren mit dem Schaum in Kontakt tretende Oberfläche die
Beweglichkeit in vertikaler Richtung auf. Es können aber auch
zwei, drei oder vier Wände diese Beweglichkeit aufweisen.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass diese Seitenwand
oder Seitenwände eben oder gekrümmt ausgestaltet
sein können. So können Behälter verwirklicht
werden, deren horizontaler Querschnitt gerade oder gekrümmte
Anteile besitzt. Als Beispiele seien quaderförmige Behälter,
also mit rechteckigem Querschnitt, und zylindrische Behälter, also
mit kreisförmigem Querschnitt, genannt.
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Der
Behälter gemäß der vorliegenden Erfindung
ist insbesondere geeignet zur Herstellung von Polyurethanschaum.
Dieses ergibt sich aus der Eigenschaft des Polyurethanschaums beziehungsweise
des zum Schaum führenden Reaktionsgemisches, zeitlich und
auch räumlich veränderliche Temperaturen, Viskositäten
und Aushärtungsgrade aufzuweisen.
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Zwecks
besserer Abdichtung an den vertikalen Kanten kann das Flächenelement
auch versteift sein. Beispielsweise können die Kanten so
versteift sein, dass deren Elastizitätsmodul gemäß ISO
178 den ≥ 1-fachen bis ≤ 2-fachen, ≥ 1,5-fachen
bis ≤ 3-fachen oder ≥ 1,8-fachen ≤ 4-fachen
Wert des Elastizitätsmoduls gemäß ISO
178 des restlichen Flächenelements annimmt.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Seitenwand
weiterhin eine Wärmedämmung. Durch die Wärmedämmung
kann cm Abkühlen der Reaktionsmischung zum Rand hin verringert werden.
Das Material der Wärmedämmung kann beispielsweise
eine Wärmeleitfähigkeit λ von ≥ 0,004 W/m·K
bis ≤ 1,0 W/m·K aufweisen. So weist ein einsetzbarer
Polyurethanschaum eine Wärmeleitfähigkeit λ von ≥ 0,02
W/m·K bis ≤ 0,03 W/m·K auf. Die Wärmeleitfähigkeit
kann anhand der Norm EN ISO 8497 bestimmt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das flexible
Flächenelement in der vertikalen Bewegung durch einen Motor
angetrieben. Dieses ist als Alternative zum passiven Antrieb durch den
aufsteigenden Schaum zu sehen. Durch einen Motorantrieb wird es
ermöglicht, das Flächenelement mit einer Geschwindigkeit
zu bewegen, welche größer als die Steiggeschwindigkeit
des Schaums ist. Auf diese Weise kann ein gewünschtes Geschwindigkeitsprofil
des aufsteigenden Schaums von Außen nach Innen eingestellt
werden.
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Es
kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Motorgeschwindigkeit Teil
eines Regelkreises ist. So kann die Höhe des aufsteigenden
Schaums durch Abstandsmessungen mittels optischer Methoden, Laser
oder Ultraschall bestimmt werden. Die daraus berechnete Steiggeschwindigkeit
kann dann in die Einstellung der Motordrehzahl einfließen.
Dieses hat den Vorteil, dass unerwartet hohe oder niedrige Steiggeschwindigkeiten
des Schaums, wie sie in einer Produktionsumgebung auch wetterbedingt
auftreten können, zumindest teilweise kompensiert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die
Seitenwand weiterhin auf der mit dem expandierenden Schaum in Kontakt
tretenden Oberfläche eine Ausbuchtung. Die Ausbuchtung kann über
die ganze Breite der Seitenwand oder nur an ausgewählten
Stellen angebracht sein. Die Anbringung einer Ausbuchtung ist vorteilhaft,
da sie durch die Oberfläche des expandierenden Schaums nach
oben gedrückt werden kann. Auf diese Weise wird die vertikale
Bewegung der Seitenwand nach oben insgesamt unterstützt.
Es können auch zwei oder mehr Ausbuchtungen vorliegen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Ausbuchtung so dimensioniert,
dass sie durch einen auf den expandierenden Schaum aufgelegten Deckel erfasst
wird. Somit drückt der expandierende Schaum zunächst
den Deckel nach oben und dann der Deckel die Ausbuchtung und die
damit verbundene Seitenwand. Durch die Kombination mit dem Deckel
wird die Ausbuchtung sicherer nach oben gedrückt als durch
den direkten Kontakt mit dem Schaum. Weiterhin wird dadurch ein
Verschmutzen der Ausbuchtung vermieden.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Seitenwand
zur formschlüssigen Verbindung mit einem Deckel eingerichtet.
Solch ein Deckel begrenzt den expandierenden Schaum nach oben hin.
Beispielsweise kann der Deckel in die Seitenwand oder in geeignete
Vorrichtungen an der Seitenwand eingerastet sein. Zweckmäßigerweise
ist die formschlüssige Verbindung reversibel, das heißt
lösbar und wieder herstellbar. Durch die formschlüssige Verbindung
wird die vertikale Bewegung der Seitenwand nach oben insgesamt unterstützt.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist auf der
dem expandierenden Schaum entgegengesetzten Seite der Seitenwand
eine Führungsfläche angeordnet. Hierunter ist
zu verstehen, dass auf der Rückseite der Seitenwand, welche
mit dem Schaum in Kontakt ist, eine Unterstützung eingerichtet
wird, um dem Druck des expandierenden Schaums entgegenzutreten.
Hierdurch können Undichtigkeiten der Seitenwand vermieden
werden. Es ist vorgesehen, dass die Seitenwand über die
Führungsfläche gleiten kann. Somit kann selbst
bei Bewegung der Seitenwand nach oben oder unten diese abgestützt
werden. Die Führungsfläche kann beispielsweise
als Platte, als gelochte Platte oder als Drahtgitter vorliegen.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Führungsfläche
zum Heizen und/oder Kühlen der Seitenwand eingerichtet
ist. Da die Größe der Gashohlräume im
Schaum auch von der Temperatur abhängt, lässt
sich auf diese Weise die Schaumdichte am Rand des Schaumblocks gezielt beeinflussen.
Geeignete Elemente können beispielsweise elektrische Heizfäden
oder Peltier-Kühlelemente sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Seitenwand an den Kontaktstellen zum expandierenden Schaum eine
Gasdurchlässigkeit für Kohlendioxid von ≥ 0,15
bis ≤ 0,8 m3 CO2/(m2·h·bar) auf. Die Gasdurchlässigkeit
kann auch in einem Bereich von ≥ 0,57 bis ≤ 0,6
m3 CO2/(m2·h·bar) liegen. Die Gasdurchlässigkeit
kann in Anlehnung an ISO 2556 bestimmt werden.
Bei den hier angegebenen Werten handelt es sich um die Gasdurchlässigkeit
des Teils der Seitenwand, welcher mit dem expandierenden Schaum
in Berührung steht. Alternativ kann die Gasdurchlässigkeit
durch das verwendete Material für die Seitenwand charakterisiert
werden. So kann das Material, in einem 100 μm dicken Film,
eine Gasdurchlässigkeit gemäß ISO 2556 von ≥ 0,15
bis ≤ 0,8 m3 CO2/(m2·h·bar) aufweisen. Die
Gasdurchlässigkeit kann auch in einem Bereich von ≥ 0,57
bis ≤ 0,6 m3 CO2/(m2·h·bar) liegen. Gasdurchlässige
Seitenwände verhindern, dass sich im Schaumkörper
ein unerwünschter Überdruck aufbaut, welcher nachteilig
für die Eigenschaften des fertigen Produktes ist. So wird
beispielsweise bei der Herstellung von Polyurethanschaum Kohlendioxid frei,
welches entweichen muss. Wenn das Kohlendioxid auch über
die Seitenwände entweichen kann, so ergibt sich ein viel
kontrollierterer Druckabbau.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die
Seitenwand Elemente zum Heizen und/oder Kühlen. Da die
Größe der Gashohlräume im Schaum auch
von der Temperatur abhängt, lässt sich auf diese
Weise die Schaumdichte am Rand des Schaumblocks gezielt beeinflussen.
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Geeignete
Elemente können beispielsweise elektrische Heizfäden
oder Peltier-Kühlelemente sein.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur diskontinuierlichen
Herstellung von geschäumtem Material, wobei ein expandierendes
schaumbildendes Reaktionsgemisch in einen Behälter gemäß der
vorliegenden Erfindung eingebracht wird. Vorzugsweise umfasst das
expandierende schaumbildende Reaktionsgemisch eine Mischung aus
einem Polyol und einem Isocyanat. Somit wird ein Polyurethanschaum
gebildet.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt:
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1 einen
Behälter gemäß der vorliegenden Erfindung
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1 zeigt
einen Behälter zur diskontinuierlichen Herstellung von
geschäumtem Material gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Behälter weist einen horizontal angeordneten
Boden 1 auf. Auf dem Boden 1 befindet sich Deckel 2.
Der Deckel 2 liegt mit seinen Seitenwänden auf
dem Boden 1 auf und bildet so einen Hohlraum. Durch das
Loch 3 im Deckel 2 kann ein expandierendes schaumbildendes
Reaktionsgemisch, beispielsweise eine direkt vorher hergestellte
Mischung aus Polyol-System und Isocyanat-System, auf den Boden 1 aufgebracht
werden.
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Der
Behälter weist weiterhin vertikal angeordnete Seitenwände 4 auf,
welche die Stirnseiten bilden. Die Längsseiten werden durch
weitere Wände gebildet, wovon aus Gründen der Übersichtlichkeit
nur Wand 5 schematisch gezeigt ist. Insgesamt liegt ein
oben offener Behälter vor.
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Eine
Seitenwand 4 umfasst ein umlaufendes flexibles Flächenelement 6,
welches zwischen zwei Walzen 7, 7' aufgespannt
ist. Die Walzen 7, 7' sind um die horizontale
Achse drehbar gelagert. Das flexible Flächenelement 6 kann
also über die Walzen 7, 7' umlaufend
auf und ab, das heißt in vertikaler Richtung, bewegt werden.
Der Deckel 2 und die Seitenwände 4 schließen
im Wesentlichen bündig ab. Dieses bedeutet, dass höchstens
ein Spalt von wenigen Millimetern Breite, beispielsweise 1, 2, 3,
4 oder 5 Millimetern zwischen dem Rand des Deckels 2 und den
Seitenwänden 4 vorliegt. Solch ein Spalt ist günstig,
um während der Schaumbildung entstehendes Gas aus der Reaktionsmischung
entweichen zu lassen.
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Auf
der nach außen gerichteten Seite des flexiblen Flächenelements 6 sind
Ausbuchtungen 8, 8' angebracht, welche vom Deckel 2 erfasst
werden und so während der Expansion des Schaums nach oben
gedrückt werden können. Die Ausbuchtungen 8 werden
vom Deckel 2 erfasst. Die Ausbuchtungen 8' liegen
um eine halbe Umdrehung des Flächenelements 6 versetzt
auf diesem. So kann die nach einem Produktionslauf mit dem expandierenden
Schaum in Berührung gekommene Seite des Flächenelements 6 gereinigt
werden, während die andere Seite für den nächsten
Produktionslauf zur Verfügung steht. Dieses erhöht
die Arbeitsgeschwindigkeit.
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Alternativ
ist es möglich, dass der Deckel 2 in die Ausbuchtungen 8, 8' einrastet
und somit eine reversible formschlüssige Verbindung aufgebaut
wird. Hierbei kann dann der Deckel 2 ohne Seitenwände aufgebaut
sein.
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Auf
der Innenseite des flexiblen Flächenelements 6 ,
also auf der dem Schaum abgewandten Seite, ist die Führungsfläche 9 angebracht.
Sie dient dem Flächenelement 6 als Stütze
gegen den Druck des sich ausdehnenden Schaums. Die Führungsfläche 9 ist über
die gesamte Breite des Flächenelements 6 ausgebildet.
Im Gegensatz zu den Ausbuchtungen 8, 8' ist die
Führungsfläche 9 nicht mit dem Flächenelement
verbunden. Damit das Flächenelement 6 abgestützt
werden kann, muss es über die Führungsfläche 9 hinweg
gleiten können. Die Führungsfläche 9 kann
weiterhin als Wärmedämmung fungieren. Hierzu kann
sie beispielsweise aus Polyurethanschaum gefertigt sein.
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Wird
ein expandierendes schaumbildendes Gemisch, also beispielsweise
ein zu einem Polyurethanschaum reagierendes Gemisch, durch das Loch 3 im
Deckel 2 auf den Boden 1 aufgebracht, so nimmt es
im Verlauf seiner Expansion zunächst den durch den Deckel 2 bereitgestellten
Raum ein. Reicht dieser Raum nicht mehr aus, wird der Deckel 2 nach oben
gedrückt. Der expandierende Schaum berührt die
Oberfläche der Seitenwand 4 und der Deckel erfasst
die Ausbuchtung 8. Im Zuge der weiteren Ausdehnung des
Schaums wird das flexible Flächenelement 6 über
die Einwirkung des Deckels 2 auf die Ausbuchtung 8 nach
oben gedrückt. Das Flächenelement 6 wird über
die untere Walze 7' nachgeführt. Gleichzeitig
rollt es über die obere Walze 7 nach unten ab.
Insgesamt folgt also die Oberfläche der Seitenwand 4 in
Gestalt der Oberfläche des flexiblen Flächenelements 6 der
vertikalen Ausdehnung des Schaums. Für ein kontrolliertes
Entweichen von Reaktionsgas wie CO2 kann
das flexible Flächenelement 6 vorteilhafterweise
gasdurchlässig gestaltet sein.
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- 1
- Boden
- 2
- Deckel
- 3
- Loch
im Deckel
- 4
- Seitenwand
- 5
- Weitere
Wand
- 6
- Flexibles
Flächenelement
- 7,
7'
- Walzen
- 8,
8'
- Ausbuchtungen
- 9
- Führungsfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1018417
A1 [0006]
- - EP 1393877 A2 [0007]
- - US 2649620 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - "Flexible
Polyurethane Foams", Ron Herrington, Kathy Hock, Dow Chemical Company,
1991, 5.11 bis 5.17 [0003]
- - ISO 178 [0020]
- - EN ISO 8497 [0021]
- - ISO 2556 [0028]
- - ISO 2556 [0028]