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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Einzelhydraulikkreismodul, das an einem Zylinderkopf eines Motors angebracht werden kann, um bei mehreren Zylindern den Motorventilhub hydraulisch zu steuern. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie sie beispielsweise aus der
DE 601 18 478 T2 oder der
US 6 386 163 B2 bekannt geworden ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Motorventil-Stellgliedbaugruppen für Motoren wie etwa einen Verbrennungsmotor in einem Kraftfahrzeug besitzen typischerweise einen Rollen-Schlepphebel, der ein Motorventil kontaktiert und in Ansprechen auf eine Nockenbewegung schwenkbar ist, um das Ventil anzuheben. Ein typischer Rollen-Schlepphebel kann durch einen hydraulisch gesteuerten schaltbaren Rollen-Schlepphebel (switchable roller finger follower, SRFF) ersetzt sein. Ein hydraulisch gesteuerter SRFF, der hier auch als hydraulische Hebebaugruppe bezeichnet wird, kann zwei verschiedene Motorventilhübe verschaffen. Die hydraulische Steuerung des SRFF kann so entworfen sein, dass ein Niedrighub und ein Hochhub des Motorventils erreicht werden, oder so entworfen sein, dass ein Niedrighub ein Nullhub ist oder zu einer Ventilabschaltung führt. Eine alternative hydraulische Hebebaugruppe kann hydraulisch gesteuerte schaltbare Hydraulikstößelventile umfassen, die über eine Stößelstange zwei Niveaus des Motorventilhubs bereitstellen, wie Fachleuten bekannt ist.
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Herkömmlicherweise sind solche Veränderungen des Motorventilhubs erreicht worden, indem ein Zylinderkopf verwendet wird, der ein komplexes System von Fluidversorgungsdurchgängen besitzt, die ein Kommunizieren von unter Druck stehendem Fluid mit den hydraulischen Hebebaugruppen, die in dem Zylinderkopf unterstützt sind, ermöglichen. Zylinderköpfe mit einem solchen integrierten hydraulischen System sind zwangsläufig für jede Motorfamilie spezifisch und bringen zahlreiche Produktionsschritte mit sich wie etwa Gießen, Bohren und Endbearbeiten des Netzes von in dem Zylinderkopf vorgesehenen Kanälen.
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Die
US 6 584 951 B1 offenbart eine Motorbaugruppe, die für jeden Motorzylinder ein separates individuelles Hydraulikkreismodul erfordert, das in Übereinstimmung mit den hydraulischen Steuerungen, die in dem Zylindermodul, das dem Zylinder zugeordnet ist, vorgesehen sind, eine wahlweise Abschaltung jedes Zylinders erreicht. Die Zylindermodule nach der
US 6 584 951 B1 verwenden ein Magnetventil, um den Ölfluss von einem Strömungskanal zu einer Austrittsöffnung des Moduls wahlweise zu blockieren und dadurch einen Öldruck in dem Strömungskanal und an den Stößelöffnungen jedes einem Zylinder zugeordneten Ventils mit verbergbarem hydraulischem Stößel aufzubauen. Der Öldruck betätigt die verbergbaren Stößel, um die Zylinderabschaltung zu ermöglichen. Das Magnetventil kann auch so gesteuert werden, dass der Fluss zugelassen wird, was bewirkt, dass die hydraulische Hebebaugruppe ein wechselseitiges Heben und Senken (d. h. Öffnen und Schließen) des Motorventils (d. h. das Ingangsetzen des Zylin-ders) veranlasst. In dieser Weise wirkt jedes Magnetventil als Zweiwege-Schaltventil.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die in den Druckschriften
DE 601 18 478 T2 ,
US 6 386 163 B2 oder
US 4 928 641 A beschriebenen Vorrichtungen so weiterzubilden, dass dem Verlust von Hydraulikfluid effektiv entgegengewirkt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist eine Dichtung vorgesehen, die den Fluidversorgungskanal und den Steuerdurchgang (die Steuerdurchgänge) umschreibt, um die Vorrichtung abzudichten, wenn sie an dem Zylinderkopf angebracht ist. Ferner ist an der Oberfläche des Gehäuses ein Ablaufkanal gebildet, um den Fluidversorgungsdurchgang und den Steuerdurchgang (die Steuerdurchgänge) zu umschreiben. Der Ablaufkanal ist von der Dichtung umschrieben. Somit wird jegliches Fluid, das aus der Fluidverbindung zwischen dem Modul und dem Zylinderkopf heraussickert, in dem Ablaufkanal gesammelt. Vorzugsweise ist in dem Zylinderkopf gegenüber dem Ablaufkanal ein Abzugsdurchgang vorgesehen, um ein Zurückleiten zu der Fluidversorgung zu ermöglichen.
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Es wird eine Vorrichtung geschaffen, die als Einzelhydraulikkreismodul arbeitet, das eine Ventilhubsteuerung von mehreren Motorventilen in Ansprechen auf hydraulische Steuerungen in dem Hydraulikkreismodul ermöglicht. Das Einzelhydraulikkreismodul kann auf einen Motor mit oben liegender Nockenwelle oder einen Stößelstangen-Ventiltrieb angewandt werden. Das Einzelhydraulikkreismodul steuert den Ventilhub von mehreren Zylindern und vorzugsweise von mehreren Sätzen von Zylindern, wodurch im Vergleich zu Systemen, die ein separates Hydraulikkreismodul und/oder einen separaten in den Zylinderkopf integrierten Hydraulikkreis für jeden einzelnen Zylinder erfordern, die Anzahl von Komponenten, die erforderlich sind, um einen veränderlichen Ventilhub zu erzeugen, reduziert wird und Packungsprobleme minimiert werden.
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Genauer gesagt ist das Einzelhydraulikkreismodul für eine Motorbaugruppe mit einem Zylinderkopf, der wenigstens teilweise mehrere Zylinder bildet und wenigstens eine hydraulische Hebebaugruppe unterstützt, vorgesehen. Der Zylinderkopf steht mit einer Hydraulikfluidversorgung wie etwa dem Versorgungskorridor eines unter dem Zylinderkopf angebrachten Motorblocks in Fluidverbindung. Das Einzelhydraulikkreismodul umfasst ein Magnetventil und ein Gehäuse, das das Magnetventil lagert. Das Gehäuse bildet wenigstens teilweise einen Fluidversorgungsdurchgang und einen Steuerdurchgang. Das Magnetventil ist zwischen den Durchgängen positioniert und steuerbar, um das Volumen (und dadurch den Druck) des Fluidflusses von dem Fluidversorgungsdurchgang zu dem Steuerdurchgang zu verändern. Das Gehäuse ist für die Anbringung an dem Zylinderkopf so ausgestaltet, dass der Fluidversorgungsdurchgang mit dem Fluidversorgungskorridor in Fluidverbindung steht und der Steuerdurchgang mit hydraulischen Hebebaugruppen für einen ersten Satz der Zylinder in Fluidverbindung steht. Die Steuerung des Magnetventils ermöglicht dadurch ein Steuern der hydraulischen Hebebaugruppen für den ersten Satz von Zylindern in eine Niedrighubposition oder eine Hochhubposition entsprechend dem Volumen des von dem Magnetventil zugelassenen Fluidflusses. Die Niedrighubposition kann eine Nullhubposition sein, die zu einer Zylinderabschaltung führt.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung ein zweites Magnetventil, das durch das Gehäuse unterstützt ist, wobei in diesem Fall das Gehäuse wenigstens teilweise einen zweiten Steuerdurchgang bildet und das zweite Magnetventil zwischen einem Versorgungsdurchgang und dem zweiten Steuerdurchgang positioniert ist. Das zweite Magnetventil ist steuerbar, um den Fluidfluss und den Druck von dem Fluidversorgungsdurchgang zu dem zweiten Steuerdurchgang zu verändern. Der zweite Steuerdurchgang steht mit hydraulischen Hebebaugruppen des zweiten Satzes von Zylindern in Fluidverbindung, wenn das Gehäuse an dem Zylinderkopf angebracht ist. Somit können verschiedene Sätze von Zylindern gesteuert werden, um unabhängig voneinander veränderliche Hübe zu erreichen. Die Fähigkeit, verschiedene Sätze von Motorventilen unabhängig zu steuern, löst Probleme, die von Motorsteuerzeiten verursacht werden. Die Motorventile werden zeitlich so angesteuert, dass sich die verschiedenen Zylinder an verschiedenen Punkten in dem Verbrennungszyklus befinden. Es ist an bestimmten Punkten des Verbrennungszyklus nicht vorteilhaft, von einem höheren Ventilhub zu einem niedrigeren Ventilhub oder von einem niedrigeren Ventilhub auf einen höheren Ventilhub umzuschalten. Beispielsweise kann das Umschalten die Motorventiltriebkomponenten stärker beanspruchen oder an bestimmten Punkten des Zyklus ein inakzeptables hörbares Geräusch verursachen. Das Einzelhydraulikkreismodul kann den Motorventilhub durch hydraulische Steuerung von Sätzen hydraulischer Hebebaugruppen an verschiedenen Sätzen der Zylinder unabhängig voneinander steuern, womit ermöglicht wird, für jeden Zylindersatz das Umschalten des Ventilhubs an einem optimalen Punkt in dem Verbrennungszyklus vorzunehmen.
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In einem Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das Gehäuse des Einzelhydraulikkreismoduls separate Kammern, wovon jede für das Aufnehmen eines der Magnetventile ausgestaltet ist. Der Versorgungsdurchgang und die Steuerdurchgänge können jeweils einen an einer Außenfläche des Gehäuses gebildeten Kanal und eine Arbeitsöffnung aufweisen, die sich durch den Kanal erstreckt, der mit einer Fluidversorgung (im Fall des Versorgungsdurchgangs) und der Kammer (im Fall eines jeweiligen Steuerdurchgangs) in Fluidverbindung steht.
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In der Vorrichtung können verschiedene Merkmale vorgesehen sein, einschließlich eines in dem Versorgungsdurchgang stromaufwärts von dem Magnetventil positionierten Filters, um Fremdkörper, die andernfalls die Ventilleistung beeinträchtigen können, herauszufiltern.
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Das Einzelhydraulikkreismodul kann die hydraulische Steuerung für den Zweifach-Ventilhub von Einlassventilen und/oder Auslassventilen, die den jeweiligen Zylindern zugeordnet sind, vorsehen. In dem Zylinderkopf sind separate Speisedurchgänge vorgesehen, die mit dem ersten und dem zweiten Steuerdurchgang in Fluidverbindung stehen, wenn das Modul an dem Zylinderkopf angebracht ist. Der erste Speisedurchgang liefert Steuerfluid an die hydraulischen Hebebaugruppen des ersten Satzes von Zylindern, während der zweite Speisedurchgang Steuerfluid an die hydraulischen Hebebaugruppen des zweiten Satzes von Zylindern liefert. Der erste und der zweite Satz der Zylinder können einer einzigen oben liegenden Nockenwelle zugeordnet sein. Beispielsweise können der erste Satz und der zweite Satz sämtliche Einlassventile umfassen, die mit einer Einlassnockenwelle wirksam verbunden sind, oder sämtlich Auslassventile umfassen, die mit einer Auslassnockenwelle wirksam verbunden sind. Alternativ können der erste und der zweite Satz von Zylindern zwei oben liegenden Nockenwellen wie etwa einer Einlassnockenwelle und einer Auslassnockenwelle zugeordnet sein. In diesem Fall kann das Einzelhydraulikkreismodul den hydraulischen Hub an Einlass- und Auslassventilen des ersten Satzes von Zylindern oder an Einlass- und Auslassventilen des zweiten Satzes von Zylindern steuern.
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Auf Grund des minimalen Packungsraums, der von einem Einzelhydraulikkreismodul benötigt wird, ist eine flexible Packung möglich. Beispielsweise kann das Einzelhydraulikkreismodul hinter dem Zylinderkopf, d. h. an der Rückseite von diesem, angebracht sein.
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Die obigen Merkmale und Vorteile sowie weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden genauen Beschreibung der besten Arten zum Ausführen der Erfindung schnell deutlich, wenn diese in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen aufgenommen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils einer Motorbaugruppe;
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2 ist eine schematische Seitenansicht einer hydraulischen Hebebaugruppe, die eine hydraulische Spieleinstellvorrichtung und ein Motorventil besitzt und durch das Einzelhydraulikkreismodul nach 3 steuerbar ist;
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3 ist eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform eines Einzelhydraulikkreismoduls zum Steuern des Hubs eines Motorventils;
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4 ist eine schematische Darstellung in einem Aufriss des Einzelhydraulikkreismoduls von 3; und
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5 ist eine schematische perspektivische Darstellung eines Teils einer Motorbaugruppe mit dem Einzelhydraulikkreismodul aus den 3 und 4 (teilweise in gestrichelten Linien und in einem Querschnitt an den in 3 gezeigten Pfeilen gezeigt), das an einer Seitenfläche eines Zylinderkopfs angebracht ist.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt einen Zylinderkopf 12 einer Zylinderkopfbaugruppe 14, die einen Teil einer Motorbaugruppe 16 repräsentiert.
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Die Motorbaugruppe 16 ist ein Typ mit oben liegender Nockenwelle mit einer separaten Einlassnockenwelle und einer separaten Auslassnockenwelle (in 1 nicht gezeigt; in 2 nur die Einlassnockenwelle gezeigt) zum Heben und Senken von Einlassventilen bzw. Auslassventilen. Die Einlassnockenwelle dreht sich um die Einlassnockenwellenachse 24, während sich die Auslassnockenwelle um die Auslassnockenwellenachse 26 dreht. Das Einzelhydraulikkreismodul ist vorgesehen, um Einlassventile an mehreren Zylindern zu steuern. Wie hier noch erläutert wird, soll das Modul einen ersten Satz von Einlassventilen getrennt von einem zweiten Satz von Einlassventilen steuern. Das Modul kann Einlassventile und alternativ Auslassventile steuern.
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Mit Bezug auf 2 wird die Steuerung eines Motorventils, um einen Zweifachhub bereitzustellen, kurz beschrieben. 2 zeigt eine hydraulische Hebebaugruppe 30, die auch als SRFF-Baugruppe bezeichnet wird und durch den Zylinderkopf 12 gelagert ist. Die SRFF-Baugruppe 30 ist an einer hydraulischen Spieleinstellvorrichtung 32 schwenkbar angebracht und kontaktiert den Ventilschaft 34 eines Motoreinlassventils 36, das einen Einlassdurchgang 38 zu einem teilweise durch den Zylinderkopf 12 gebildeten Zylinder 40 wahlweise öffnet und schließt. Das Motoreinlassventil 36 wird in Ansprechen auf die Umdrehung einer Einlassnockenwelle 42, an der mehrere Nocken angebracht sind, wahlweise angehoben und abgesenkt. Die Einlassnockenwelle 42 dreht sich um die Einlassnockenwellenachse 24.
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Die SRFF-Baugruppe 30 umfasst einen inneren Kipphebel 44, der ein Rollenelement 46 drehbar lagert. Der innere Kipphebel 44 ist zwischen äußeren Kipphebeln 48, wovon einer sichtbar ist, positioniert. Der andere äußere Kipphebel 48 ist auf der gegenüberliegenden Seite des inneren Kipphebels 44 positioniert und genau wie der in 2 sichtbare Kipphebel 48 gestaltet. Ein erster Niedrighubnocken 50 dreht sich mit der Nockenwelle 42 und ist mit dem an dem inneren Kipphebel 44 angebrachten Rollenelement 46 in wirksamem Kontakt. Der innere Kipphebel 44 ist mit dem Ventilschaft 34 in Kontakt. Der innere und der äußere Kipphebel 44, 48 sind beide um eine Achse durch den Drehpunkt 53 schwenkbar. Die Hebel 44, 48 können wahlweise relativ zueinander schwenkbar sein oder für ein gemeinsames Schwenken um den Drehpunkt 53 miteinander verbunden sein. Der Hochhub wird erhalten, indem der innere Hebel 44 und der äußere Hebel 48 für ein gemeinsames Schwenken um den Drehpunkt 53 verstiftet werden. Wenn der innere Kipphebel 44 in Bezug auf den äußeren Kipphebel 48 frei schwenkt, beeinflusst die Wirkung des Hochhubnockens 52 auf den äußeren Kipphebel 48 den Hub des Motoreinlassventils 36 nicht. Stattdessen bewirkt der Hochhubnocken 52 einfach, dass sich der äußere Kipphebel 48 relativ zu dem inneren Kipphebel 44 um den Drehpunkt 53 im ”Totgang” ohne jegliche Auswirkung auf das Hubereignis des Motoreinlassventils 36 bewegt. Allerdings wird der Hub des Motoreinlassventils 36 durch die Wirkung des Niedrighubnockens 50 an dem Rollenelement 46 beeinflusst, da diese über den inneren Kipphebel 44, der den Ventilschaft 34 kontaktiert, auf das Motoreinlassventil 36 übertragen wird.
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Wenn ein hoher Ventilhub erwünscht ist, kann der äußere Kipphebel
48 für ein gemeinsames Schwenken mit dem inneren Kipphebel
44 mit diesem verbunden werden. Wenn dies der Fall ist, kann sich die Wirkung des Hochhubnockens
52 auf den äußeren Kipphebel
48 auf den inneren Kipphebel
44 und auf das Motoreinlassventil
36 übertragen. Das Umschalten zwischen dem Niedrighub- und dem Hochhubereignis wird durch Steuern des durch die hydraulische Spieleinstellvorrichtung
32 eingespeisten Hydraulikdrucks bewirkt. Die hydraulische Spieleinstellvorrichtung
32 steht mit einem Zapfen
54, der quer in Bezug auf die Hebel
44 und
48 an einer Achse durch den Drehpunkt
53 angebracht ist, in Fluidverbindung. Während eines Niedrighubereignisses wird ein relativ niedriger Hydraulikfluiddruck durch den Speisedurchgang
60 in eine in der hydraulischen Spieleinstellvorrichtung
32 gebildete Kammer
62 eingespeist. Der Speisedurchgang
60 ist in dem Zylinderkopf
12 gebildet oder herausgearbeitet. Die Kammer
62 steht mit einem Kanal
64 in Fluidverbindung, der auf eine innere Querfläche des Zapfens
54 einwirkt. Der relativ niedrige Druck reicht nicht aus, um den Zapfen
54 nach außen zu betätigen, um in einer in dem äußeren Kipphebel
48 gebildeten Zapfenbohrung
56 aufgenommen zu werden. Wenn ein hoher Ventilhub erwünscht ist, steuert eine elektronische Steuereinheit (nicht gezeigt) das Einzelhydraulikkreismodul
10 aus den
3–
5 so, dass der in dem Speisedurchgang
60 bereitgestellte Hydraulikfluiddruck erhöht wird, wodurch sich der Druck auf den Zapfen
54 ausreichend erhöht, um diesen nach außen zu betätigen, um den inneren Kipphebel
44 mit dem äußeren Kipphebel
48 zu verriegeln. Eine hydraulische Hebebaugruppe wie etwa die Baugruppe
30 ist in der
US 6 769 387 B2 näher besprochen.
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Nachstehend wird die Arbeitsweise des Einzelhydraulikkreismoduls
10 zum Verändern des Hydraulikfluiddrucks in dem Speisedurchgang
60 beschrieben. Es sei angemerkt, dass die durch das Steuermodul
10 bewirkte Hubsteuerung, die mit Bezug auf das Motoreinlassventil
36 beschrieben wird, auch auf ein Auslassventil wie etwa das in
2 gezeigte Auslassventil
66 angewandt werden kann. Außerdem sollte erkannt werden, dass die erfindungsgemäße Ausführungsform eines Einzelhydraulikkreismoduls, die mit Bezug auf die
3 bis
5 hier beschrieben wird, auch dazu dient, den Fluiddruck in einem ähnlichen mit Motorventilen in Fluidverbindung stehenden Speisedurchgang zu steuern, wie mit Bezug auf die SRFF-Baugruppe
30, die hydraulische Spieleinstellvorrichtung
32 und das Motoreinlassventil
36 von
2 beschrieben wird. Obwohl in
2 eine SRFF-Baugruppe
30, die innere und äußere Kipphebel
44,
48 besitzt, die für ein gemeinsames Schwenken wahlweise verbindbar sind, beschrieben wird, können im Umfang der Erfindung andere Typen hydraulischer Hebebaugruppen, die hydraulisch gesteuert werden, um einen veränderlichen Ventilhub zu ermöglichen, verwendet werden. Beispielsweise kann das hier beschriebene Einzelhydraulikkreismodul auch in Bezug auf einen Motor des Stößelstangentyps, bei dem ein Zapfen in einer hydraulischen Spieleinstellvorrichtung wahlweise in Eingriff gebracht wird, um den Ventilhub zu steuern, verwendet werden. Der Zweifach-Ventilhub, d. h. das Niedrighub- und das Hochhubereignis, kann derart sein, dass das Niedrighubereignis der Nullhub ist, was zu einer Zylinderabschaltung führt. Beispielsweise ist bezüglich eines Motors des Stößelstangentyps eine steuerbare hydraulische Spieleinstellvorrichtung, um eine Zylinderabschaltung zu bewirken, in der
US 6 584 951 , die hier in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme mit aufgenommen ist, beschrieben.
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Mit Bezug auf 3 wird eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Einzelhydraulikkreismoduls 210 beschrieben. Das Modul 210 umfasst ein Gehäuse 268, das ein erstes und ein zweites Magnetventil 270 bzw. 272 lagert. Wie in 4 gezeigt ist, sind die Magnetventile 270, 272 an einem ersten und einem zweiten Flansch 271, 273 des Gehäuses 268 gelagert, die die Ventile 270, 272 über Ventilbolzen 275 festhalten. Das Gehäuse 268 bildet außerdem eine erste und eine zweite Kammer 274 bzw. 278. Die erste Kammer 274 beherbergt den ersten Magnetventilkörper 276, der in 5 sichtbar ist. Die zweite Kammer 278 beherbergt den zweiten Magnetventilkörper 280, der ebenfalls in 5 sichtbar ist. Wie wiederum in 4 gezeigt ist, besitzt das Gehäuse 268 Bolzenöffnungen 220, die ein Verbinden des Gehäuses 268 mit einem Zylinderkopf 212, wie in 5 gezeigt ist, über Bolzen 218 ermöglichen. Die elektrischen Verbinderabschnitte 277, 279 der entsprechenden Magnetventile 270, 272 sind oberhalb des Gehäuses 268 zugänglich.
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In 3 ist das Gehäuse 268 vorzugsweise ein Gusselement, das einen Versorgungsdurchgang 292 bildet. Der Versorgungsdurchgang 292 umumfasst einen Fluidversorgungskanal 225 sowie eine erste Versorgungsöffnung 227 und eine zweite Versorgungsöffnung 229. Die Versorgungsöffnungen 227 und 229 erstrecken sich durch das Gehäuse 268. In 5, die das Gehäuse 268 in einem an den in 3 gezeigten Pfeilen aufgenommenen Teil-Querschnitt zeigt, steht der Fluidversorgungsdurchgang 292, wenn das Versorgungsmodul 210 an dem Zylinderkopf 212 angebracht ist, mit einem Versorgungskanal 294 in dem Zylinderkopf 212 in Fluidverbindung, der mit einem Fluidversorgungskorridor 296 in dem Motorblock (nicht gezeigt), für den der Zylinderkopf 212 entworfen ist, um nach dem Anbringen eine vollständige Motorbaugruppe 216 zu bilden, kommuniziert. Folglich wird Fluid durch den Fluidversorgungskanal 294 zu dem Fluidversorgungsdurchgang 292 und durch die entsprechenden Versorgungsöffnungen 227 und 229 zu den Magnetventilkörpern 276 und 280 zugeführt.
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Wie in 3 weiter gezeigt ist, bildet das Gehäuse 268 außerdem einen ersten Steuerdurchgang 284, der einen ersten Steuerkanal 285 sowie eine erste Steueröffnung 287 umfasst. Die erste Steueröffnung 287 erstreckt sich durch das Gehäuse 268 und steht mit der ersten Kammer 274 in Fluidverbindung.
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Das Gehäuse 268 ist außerdem mit einem zweiten Steuerdurchgang 286 ausgebildet, der einen zweiten Steuerkanal 288 sowie eine zweite Steueröffnung 289 umfasst. Die zweite Steueröffnung 289 erstreckt sich in Fluidverbindung mit der zweiten Steuerkammer 278 (in 4 gezeigt) durch das Gehäuse 268.
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In 5 steht der erste Steuerdurchgang 284 mit dem ersten Ventilkörper 276 über die erste Steueröffnung 287 und mit dem in dem Zylinderkopf 212 gebildeten ersten Einlassventil-Speisedurchgang 260A, der auf den ersten Steuerdurchgang 284 ausgerichtet ist, wenn das Gehäuse 268 mit dem Zylinderkopf 212 verschraubt ist, in Fluidverbindung. Der erste Steuerdurchgang 284 fluchtet außerdem mit einem in dem Zylinderkopf 212 vorgesehenen ersten Auslassventil-Speisedurchgang 260B. Der zweite Steuerdurchgang 286 steht über die zweite Steueröffnung 289 mit dem zweiten Ventilkörper 280 in Fluidverbindung und steht mit dem zweiten Einlassventil-Speisedurchgang 261A und einem zweiten Auslassventil-Speisedurchgang 261B, die beide in dem Zylinderkopf 212 vorgesehen sind, in Fluidverbindung.
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Die Zylinderbaugruppe 214 ist ein Typ mit oben liegender Nockenwelle, wobei sich eine Einlassnockenwelle (nicht gezeigt) um eine Einlassnockenwellenachse 224 dreht und eine Auslassnockenwelle um eine Auslassnockenwellenachse 226 dreht. Der Zylinderkopf 212 bildet vier Zylinder, die durch ihre oberen Enden angedeutet sind. Die Zylinder umfassen einen ersten Zylinder 212A, einen zweiten Zylinder 212B, einen dritten Zylinder 212C und einen vierten Zylinder 212D. Der erste Einlass-Speisedurchgang 260A führt durch den Zylinderkopf 212 in die Umgebung des ersten und des zweiten Zylinders 212A, 212B, um Hydraulikfluid zu den hydraulischen Hebebaugruppen zu schaffen, die in der Nähe von Zylindern angeordnet sind, um einen Hub von Motoreinlassventilen zu bewirken, wie mit Bezug auf den Ventiltrieb, der die hydraulische Spieleinstellvorrichtung 32, die SRFF-Baugruppe 30 und das Motoreinlassventil 36 von 2 umfasst, beschrieben worden ist.
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Der zweite Einlassventil-Speisedurchgang 261A ist durch den Zylinderkopf 212 geführt, um eine Fluidverbindung mit hydraulischen Hebebaugruppen zu ermöglichen, um einen Hub von Motoreinlassventilen für die Zylinder 3 und 4 bzw. 212C und 212D zu bewirken.
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Ähnlich führt der erste Auslass-Speisedurchgang 260B durch den Zylinderkopf 212, um Hydraulikfluiddruck für hydraulische Hebebaugruppen zu verschaffen, die positioniert sind, um einen Hub von Motorauslassventilen, die an den Zylindern 1 und 2 bzw. 212A und 212B angeordnet sind, zu bewirken. Der zweite Auslass-Speisedurchgang 261B führt durch den Zylinderkopf 212, um eine Fluidverbindung mit hydraulischen Hebebaugruppen zu ermöglichen, die positioniert sind, um einen Hub von Motorauslassventilen an den Zylindern 212C und 212D zu bewirken. Die Zylinder 1 und 2 sind ein erster Satz von Zylindern mit einem ihm zugeordneten ersten Satz hydraulischer Hebebaugruppen (entweder für Motoreinlassventile oder für Motorauslassventile). Die Zylinder 3 und 4 sind ein zweiter Satz von Zylindern mit einem ihm funktional zugeordneten und mit ihm verbundenen zweiten Satz von Hydraulikstößelventilen (entweder für Motoreinlassventile oder für Motorauslassventile).
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Wie in 5 gezeigt ist, sind der erste und der zweite Magnetventilkörper 276, 280 zwischen dem Fluidversorgungsdurchgang 292 und dem ersten bzw. dem zweiten Steuerdurchgang 284, 286 positioniert, um den Fluidfluss zu den entsprechenden Kammern 274, 278 (in 4 gezeigt) teilweise zu blockieren und somit nur einen relativ niedrigen Hydraulikfluidströmungspegel und einen damit zusammenhängenden Druck zu den jeweiligen Steuerdurchgangen 284, 286 zuzulassen. Die Ventilkörper 276 und 280 ermöglichen, wenn sie in eine solche Position gesteuert sind, demgemäß nur einen ersten Fluidströmungspegel zu den jeweiligen hydraulischen Hebebaugruppen des ersten und des zweiten Zylindersatzes 212A–212B bzw. 212C–212D. Jedoch steuert eine elektronische Steuereinheit (nicht gezeigt) die Magnetventile 270, 272, um ein Verschieben der Ventilkörper 276, 280 in den Kammern 274, 278 zu ermöglichen, so, dass dem ersten bzw. dem zweiten Steuerdurchgang 284, 286 von dem Versorgungsdurchgang 292 ein größerer Fluidströmungspegel bereitgestellt wird. Fachleute werden die Verwendung einer elektronischen Steuereinheit zum Verschieben der Position eines Magnetventilkörpers, um den an dem Ventilkörper vorbeigelassenen Fluidfluss zu verändern, sogleich verstehen. Wohlgemerkt können die Magnetventile 270, 272 getrennt voneinander gesteuert werden, um unabhängig von dem anderen Ventil eine Niederdruck- oder eine Hochdruckströmungssituation zu ermöglichen. Alternativ können die Magnetventile 270, 272 so gesteuert werden, dass sie gleichzeitig von einem niedrigen Durchfluss zu einem hohen Durchfluss oder umgekehrt umschalten. In dieser Weise wird durch Steuern der Magnetventile 270, 272 der Fluidfluss und der damit verbundene Druck zu den Zylindersätzen 212A–212B bzw. 212C–212D so gesteuert, dass ein Niedrighub oder ein Hochhub von zugeordneten Motoreinlassventilen oder Motorauslassventilen des jeweiligen Satzes ermöglicht wird. Ein Einzelhydraulikkreismodul 210 steuert in dieser Weise Einlass- und Auslassventile an vier Zylindern.
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Das Gehäuse 286 ist an eine Außenfläche 223 geschraubt, die in diesem Fall einer Seite des Zylinderkopfs 212 entspricht. Der Begriff ”Seite”, wie er hier verwendet wird, bedeutet eine Außenfläche des Zylinderkopfs 212, die im Allgemeinen parallel zu den Zylindern 212A, 212D ist. Die Seite 223 in 5 ist rückwärtig positioniert, wenn die Motorbaugruppe 216 in ein Fahrzeug gepackt ist. Wenn das Gehäuse 268 mit dem Zylinderkopf 212 verbunden ist, sind die elektrisch verbundenen Teile 277 und 279 der jeweiligen Magnetventile 270, 272 für das Prüfen, die Reparatur und die Verbindung mit einer elektronischen Steuereinheit ohne weiteres zugänglich, wie in 5 am besten zu sehen ist.
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Wieder mit Bezug auf 3 werden nun weitere Merkmale des Einzelhydraulikkreismoduls 212 beschrieben. Ein Filter 293 kann in Fluidverbindung mit dem Versorgungskanal 294 positioniert sein, um das Eindringen von Fremdkörpern in das Modul 210 zu verhindern. Das Gehäuse 268 enthält Mittel zum Entleeren jedes der Magnetventile 270, 272. Durch das Gehäuse 268 erstreckt sich ein Auslassdurchgang 201, der mit einem oberen Bereich der in 4 gezeigten ersten Kammer 274 in Fluidverbindung steht. In dieser Weise ist durch den Auslassdurchgang 201 ein Fluidauslass von dem ersten Magnetventil 270 geschaffen. Wie in 5 gezeigt ist, steht der Auslassdurchgang 201 mit einem Abzugsdurchgang 202 in Fluidverbindung, der in dem Zylinderkopf 212 gebildet ist, um das erste Magnetventil 270 zu entleeren. Ähnlich ist in dem Gehäuse 268 ein Auslassdurchgang 203 gebildet (siehe 3), der eine Arbeitsöffnung 205 umfasst, die sich durch das Gehäuse 268 zu einem oberen Bereich der zweiten Kammer 278 des zweiten Magnetventils 272 erstreckt. Wie in 5 gezeigt ist, steht der Auslassdurchgang 203, wenn das Gehäuse 268 an dem Zylinderkopf 212 befestigt ist, mit einem Abzugsdurchgang 207 in Fluidverbindung, der in dem Zylinderkopf 212 gebildet ist, um das zweite Magnetventil 272 zu entleeren. Die in dem Zylinderkopf 212 gebildeten Abzugsdurchgänge 202 und 207 sind zu einem Abzugsabschnitt eines Motorblocks geführt, wenn der Zylinderkopf 212 mit dem Motorblock verbunden ist.
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Wie in 3 weiter gezeigt ist, ist das Gehäuse 268 mit einem Ablaufkanal 209 ausgebildet, der den Fluidversorgungskanal 225 und den ersten und den zweiten Steuerdurchgang 284 und 286 umschreibt und eine flachere Tiefe als diese besitzt. Der Ablaufkanal 209 sammelt jegliches Fluid, das zwischen dem Gehäuse 268 und der Außenfläche 223 (siehe 5) des Zylinderkopfs 212 durchsickern kann. Das gesammelte Fluid wird durch einen Ablaufkanalabzug 211 in das Innere des Zylinderkopfs 212 gleitet, um zu einem Motorblock zurückgeführt zu werden, wenn der Motorblock mit dem Zylinderkopf 212 verbunden ist.
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Eine Dichtung 213 umschreibt den Ablaufkanal 211, den Versorgungskanal 225, den ersten und den zweiten Steuerdurchgang 284, 286 und die Auslassdurchgänge 201 und 203. Die Dichtung 213 garantiert eine hinreichende Abdichtung zwischen dem Modul 210 und dem Zylinderkopf 212.