-
Die
Erfindung betrifft ein Projektionsobjektiv für die Mikrolithographie
zum Abbilden einer in einer Objektebene angeordneten Struktur auf
ein in einer Bildebene angeordnetes Substrat.
-
Ein
Projektionsobjektiv der vorstehend genannten Art wird im Rahmen
der mikrolithographischen Herstellung von Halbleitern verwendet,
bei der ein mit einer Struktur versehenes Objekt, das auch als Retikel
bezeichnet wird, mittels des Projektionsobjektivs auf ein Substrat,
das als Wafer bezeichnet wird, abgebildet wird. Das Retikel ist
in einer Objektebene des Projektionsobjektivs angeordnet, und der
Wafer ist in einer Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnet.
Der Wafer ist mit einer photosensitiven Schicht versehen, bei deren
Belichtung mittels Licht durch das Projektionsobjektiv hindurch
die Struktur des Retikels auf die photosensitive Schicht übertragen
wird. Nach Entwickeln der photosensitiven Schicht entsteht die gewünschte
Struktur auf dem Wafer, wobei der Belichtungsvorgang unter Umständen
mehrfach wiederholt wird.
-
Es
sind verschiedene Bauarten von Projektionsobjektiven bekannt, die
sich in drei Klassen einteilen lassen. Eine erste Klasse betrifft
dioptrische Bauarten, bei denen das Projektionsobjektiv nur refraktive
Elemente aufweist. Ein solches dioptrisches Projektionsobjektiv
ist beispielsweise aus
WO
00/33138 A1 bekannt.
-
Eine
zweite Klasse von Projektionsobjektiven bilden die katoptrischen
Projektionsobjektive, die nur aus reflektiven Elementen aufgebaut
sind, etwa wie in der
EP 1434093 gezeigt.
-
Eine
dritte Klasse von Projektionsobjektiven sind die katadioptrischen
Projektionsobjektive, deren optische Anordnung optischer Elemente
sowohl refraktive als auch reflektive Elemente aufweist. Ein solches
katadioptrisches Projektionsobjektiv ist beispielsweise in
WO 2004/010164 A2 beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere dioptrische und katadioptrische
Projektionsobjektive.
-
An
Projektionsobjektive werden allgemein hohe Anforderungen hinsichtlich
ihrer Abbildungsqualität gestellt. Diese Anforderungen
sind um so höher, je kleiner die durch das Projektionsobjektiv
abzubildenden Strukturen sind.
-
In
modernen Projektionsobjektiven kommt deren Pupillenebenen eine besondere
Bedeutung zu. Es ist allgemein bekannt, dass durch Korrekturmaßnahmen
in oder nahe einer Pupillenebene, beispielsweise durch Einbringen
eines Korrekturelements mit einer Korrekturasphäre, feldkonstante
Abbildungsfehler korrigiert werden können.
-
In
zumindest einer der Pupillenebenen ist ferner eine Aperturblende
angeordnet, deren Blendenöffnung möglichst veränderbar
ist, um dadurch die numerische Apertur des Projektionsobjektivs
gezielt einstellen zu können, ohne bezüglich der
Telezentrie der Abbildung und der relativen Bildöffnung
in der Meridionalebene und der Sagittalebene außer Spezifikation
zu geraten.
-
Außerdem
ist es wünschenswert, in der Pupillenebene einen Pupillenfilter
anzuordnen, der je nach den Anforderungen des Einsatzzweckes dazu
dient, diverse Beugungsordnungen aus dem Abbildungsstrahlengang
zu entfernen. Etwa kann die nullte Beugungsordnung aus dem Strahlengang
durch Anbringung eines solchen Pupillenfilters ausgeblendet werden.
-
Die
beiden zuletzt genannten Anforderungen, nämlich eine in
der Größe variable Aperturblende sowie die Anordnung
eines Pupillenfilters in der Pupillen- bzw. Blendenebene erweist
sich als schwierig, wenn die Aperturblende in der wafernahen Pupillenebene
angeordnet wird, wie dies bei dem aus der oben genannten
WO 00/33138 A1 bekannten
Projektionsobjektiv der Fall ist.
-
Bei
Projektionsobjektiven mit einer sehr großen numerischen
Apertur, die darüber hinaus eine waferseitige letzte Linse
mit stark brechendem Material aufweisen, gestaltet sich die Anordnung
der Aperturblende im wafernahen Objektivteil als schwierig. Insbesondere
denkbar sind hier Designformen, bei denen das letzte Linsenelement
aus LuAG oder keramischem Spinell besteht, und die bei 193 nm Lichtwellenlänge
ausreichende Transmissionseigenschaften aufweisen können.
Bei den Wellenlängen 248 nm ist darüberhinaus
noch eine letzte Linse aus synthetisch hergestelltem Diamant denkbar.
In der Regel ist die letzte Linse sehr brechkraftstark und deren
lichteintrittsseitige Vorderseite im Wesentlichen konzentrisch um
den Wafer herum gekrümmt. Dies führt zu einer
starken Blendenkrümmung, wobei die Blendenfläche
zum Wafer hin konkav ist. Dies bedingt es, dass die Aperturblende
sehr stark gekrümmt sein muss. Bei voll geöffneter
Aperturblende, wenn die Blendenlamellen aus dem optischen Strahlengang
herausgeschwenkt werden, ergibt sich ein Bauraumkonflikt mit der
Fassungstechnik der darunter liegenden Linsen. Die starke Blendenkrümmung
bei einer Anordnung der Aperturblende in der waferseitigen Pupillenebene
ist dadurch bedingt, dass dort die Petzvalsumme stark überkorrigiert
ist. Die Krümmung der Aperturblende ist dabei im Wesentlichen
durch die Lage der Tangentialschale der Pupillenabbildung gegeben.
-
Es
könnte versucht werden, die starke Blendenkrümmung
durch Einführung eines starken Astigmatismus in der Pupillenabbildung
mit den Linsen zwischen der letzten Linse und der waferseitigen
Pupillenebene zu korrigieren, um eine Ebnung der tangentialen Schale
der Pupillenabbildung zu erzeugen. Erfahrungsgemäß ist
dieses jedoch nur sehr schwer möglich und gelingt in der
Regel nicht.
-
Aus
der
WO 2004/010164
A2 ist ein katadioptrisches Projektionsobjektiv bekannt,
bei dein die Aperturblende im retikelnahen Objektivteil des Projektionsobjektivs
angeordnet ist. Die Aperturblende ist dabei ummittelbar vor einem
Hohlspiegel angeordnet und wird vom Licht somit zweimal durchtreten.
Die Aperturblende weist eine variable Blendenöffnung auf,
um den Querschnitt des Lichts, das durch das Projektionsobjektiv
hindurchgeht, zu begrenzen. Die Einführung eines Pupillenfilters
in den Hohlraum der Aperturblende stellt sich durch die Nähe
der Aperturblende zu dem Hohlspiegel aus Bauraumgründen
weiterhin als kritisch dar.
-
Aus
der
WO 2005/069055
A2 ist ein Projektionsobjektiv bekannt, das eine Aperturblende
aufweist, die im retikelseitigen Abschnitt dieses katadioptrischen
Projektionsobjektivs angeordnet ist.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Projektionsobjektiv für
die Mikrolithographie anzugeben, das hinsichtlich seiner Abbildungseigenschaften
verbessert ist.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch ein Projektionsobjektiv für die Mikrolithographie
zum Abbilden eines in einer Objektebene angeordneten Retikels auf
einen in einer Bildebene angeordneten Wafer gelöst, mit
einer Anordnung optischer Elemente zwischen der Objektebene und
der Bildebene, wobei die Anordnung der optischen Elemente eine retikelnahe
erste Pupillenebene und zumindest eine zweite Pupillenebene aufweist,
wobei die Anordnung ferner zumindest eine Aperturblende aufweist,
deren Blendenöffnung veränderbar ist, und die
vom Abbildungslicht nur einmal durchtreten wird, wobei die zumindest
eine Aperturblende innerhalb der Anordnung der optischen Elemente
zumindest optisch nahe zur retikelnahen Pupillenebene angeordnet
ist, und wobei sich in unmittelbarer Nähe der Aperturblende
ein Pupillenfilter befindet.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Projektionsobjektiv befindet
sich die Aperturblende im retikelseitigen Objektivteil, genauer
gesagt im Relay-System des Projektionsobjektivs. Zwar ist bei dem
aus
WO 2004/010164 A2 bekannten
Projektionsobjektiv die Aperturblende ebenfalls im retikelseitigen
Objektivteil des Projektionsobjektivs angeordnet, dort jedoch in
unmittelbarer Nähe eines Hohlspiegels, so dass die Aperturblende
zweimal vom Licht durchtreten wird. Bei dem erfindungsgemäßen
Projektionsobjektiv ist dagegen die Blendenposition so gewählt,
dass die Blendenöffnung der Aperturblende nur einmal vom
Abbildungslicht durchtreten wird. Eine Blendenposition für
die Aperturblende, an der die Aperturblende nur einmal vom Licht
durchtreten wird, hat jedoch den Vorteil, dass die Aperturblende
beim zweimaligen Durchtritt nicht vignettierend wirkt. Der weitere
Vorteil der Anordnung der Aperturblende im retikelnahen Objektivteil
besteht darin, dass der Wert der Krümmung der Aperturblende
in relativ großen Grenzen variiert werden kann, was im
wafernahen Objektivteil, wie oben beschrieben, nicht der Fall ist.
-
Unter „zur
Pupillenebene zumindest optisch nahe" sei hier verstanden, dass
das Verhältnis der Höhe des Hauptstrahls zur Höhe
des Randstrahls an einer optischen Fläche betragsmäßig
kleiner als 0,2 ist.
-
"Zumindest
optisch nahe" umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung auch eine
Wahl der Blendenposition ummittelbar in der Pupillenebene. Die Anordnung
der Aperturbiende in oder nahe einer Pupillenebene hat den Vorteil,
dass an der Blendenposition oder in deren unmittelbarer Nähe
ein Pupillenfilter angeordnet werden kann, der bei weit geöffneter
Aperturblende die zentrale Pupille abschattet, um beispielsweise
die nullte Beugungsordnung aus denn Abbildungsstrahlengang zu entfernen.
Außerdem eröffnet die Wahl der Blendenposition
in oder nahe einer Pupillenebene die Möglichkeit, ein weiteres
Korrekturelement in ausreichender Pupillennähe anzubringen,
das beispielsweise durch Asphärisierung Aberrationen korrigieren
kann, die etwa durch Lebensdauereffekte (Linsenerwärmung,
Kompaktierung) entstehen können, und die typischerweise
einen im Wesentlichen feldkonstanten Aberrationsverlauf zeigen.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Petzvalsumme zwischen Objekt-
und Aperturblendenebene unterkorrigiert.
-
Weiterhin
ist es bevorzugt, wenn die Blendenöffnung auf einer gekrümmten
Fläche veränderbar ist, die vorzugsweise zur Objektebene
hin hohl ist.
-
Dies
hat den Vorteil, dass die Korrektur der Blendenfunktion erleichtert
wird, da sie der natürlich auftretenden Petzvalkrümmung
der Eintrittspupille durch die erste Gruppe optischer Elemente zwischen
Retikel und Aperturblende entgegenkommt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung befindet sich die Aperturblende
unmittelbar zwischen zwei refraktiven Elementen der optischen Elemente.
-
Bei
einer solchen Anordnung der Aperturblende lässt sich die
Blende vorteilhafterweise mit geringem Aufwand im Optikdesign des
Projektionsobjektivs berücksichtigen, da hinsichtlich der
Ausgestaltung der benachbarten refraktiven optischen Elemente eine
größere Designfreiheit besteht als bei einem angrenzenden Spiegel.
-
Vorzugsweise
ist die Blendenposition zu der retikelnächsten Pupillenebene
zumindest optisch nahe.
-
Die
Vorteile dieser Ausgestaltung ergeben sich aus den Vorteilen des
erfindungsgemäßen Projektionsobjektivs in Verbindung
mit den Vorteilen einer Blendenposition in oder nahe einer Pupillenebene.
-
Da
der Pupillenfilter nicht für jeden Einsatzzweck erforderlich
ist, ist der Pupillenfilter gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung herausnehmbar.
-
Insbesondere
weist der Pupillenfilter in der Regel einen kleineren Durchmesser
als die Aperturblende auf. Ist die Blendenebene gekrümmt,
so sind die Blendenebene und die Ebene, in der ein Pupillenfilter
möglichst gut wirkt, achsial voneinander getrennt. Dies
erlaubt es, beide Elemente gleichzeitig im Objektiv zu verwenden.
-
Daher
ist der Pupillenfilter vorzugsweise innerhalb des von der gekrümmten
Fläche aufgespannten Hohlraums angeordnet.
-
Die
Krümmung der Fläche, entlang der die Blendenöffnung
der Aperturblende veränderbar ist, kann bei Vorsehen eines
Pupillenfilters so gewählt werden, dass eine mechanische
Trennung zwischen der Aperturblende und dem Pupillenfilter möglich
ist, während die Krümmung der Fläche
nicht so stark sein sollte, dass sich Bauraumkonflikte zwischen
der Fassungstechnik der Aperturblende und der sie umgebenden optischen Elemente
ergeben.
-
Vorzugsweise
gilt für die gekrümmte Fläche die Relation
0,5 > |h/r| > 0,1, wobei h der halbe
Durchmesser der Aperturblende bei voller numerischer Apertur und
r der Radius der gekrümmten Fläche ist. Wird die obere
Grenze verletzt, so ist die Blendenfläche zu schwach gekrümmt,
als dass Pupillenfilter und Aperturblende mit ausreichendem mechanischem
Abstand angebracht werden können. Wird die untere Grenze
verletzt, so ist die Krümmung der Blende zu stark, was
den Einsatz einer in der Größe veränderlichen
Aperturblende beeinträchtigen kann.
-
Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung des Projektionsobjektivs
eignet sich insbesondere für ein katadioptrisches Projektionsobjektiv,
dessen Anordnung optischer Elemente zumindest einen Hohlspiegel
aufweist.
-
Das
erfindungsgemäße Projektionsobjektiv kann jedoch
auch ein dioptrisches Projektionsobjektiv sein, bei dem sich die
Vorteile der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Projektionsobjektivs ebenso nutzen lassen.
-
Es
ist vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Projektionsobjektiv über
zumindest ein Zwischenbild verfügt.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten Zeichnung.
-
Es
versteht sich, dass sich die vorstehend genannten und nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwenden lassen, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden mit Bezug
auf diese hiernach näher beschrieben. Es zeigen:
-
1 ein
Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Projektionsobjektivs in einer Gesamtdarstellung;
-
2 eine
vergrößerte Darstellung des waferseitigen Objektivteils
des Projektionsobjektivs in 1 zur Veranschaulichung
des der Erfindung zugrunde liegenden Problems;
-
3 das
letzte Linsenelement des Projektionsobjektivs in 1 in
schematischer Darstellung;
-
4 eine
vergrößerte Darstellung eines retikelseitigen
Ausschnitts des Projektionsobjektivs in 1 mit einer
erfindungsgemäßen Anordnung der Blende und eines
Pupillenfilters;
-
5 ein
Diagramm, das die Beziehung zwischen dem Hauptstrahlwinkel am Wafer
und der numerischen Apertur bei Abblendung um eine ideale kugelförmige
Blendenfunktion zeigt;
-
6 bis 10 weitere
Ausführungsbeispiele von Projektionsobjektiven, bei denen
eine erfindungsgemäße Blendenanordnung eingesetzt
werden kann.
-
In 1 ist
ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10 versehenes Projektionsobjektiv
für die Mikrolithographie dargestellt. Das Projektionsobjektiv 10 dient
zum Abbilden eines in einer Objektebene O angeordneten Retikels
R auf einen in einer Bildebene B angeordneten Wafer.
-
Das
Projektionsobjektiv 10 weist eine Anordnung 12 aus
einer Mehrzahl optischer Elemente auf. Diese optischen Elemente
umfassen, beginnend von der Objektebene O, Linsen L1 bis
L12, die ein optisches Relay-System des
Projektionsobjektivs 10 bilden. Die Linsen L1 bis
L12 umfassen auch ein Korrekturelement L8, das beispielsweise in Form einer Planplatte
mit darauf aufgebrachten Korrekturasphären ausgebildet
sein kann. Das Korrekturelement kann insbesondere auch austauschbar
ausgebildet sein. Eine Pupillenebene P1 befindet
sich zwischen dem optischen Element L7 und
dem optischen Element L8.
-
Die
Anordnung 12 weist weiterhin einen ersten Hohlspiegel M1 und einen zweiten Hohlspiegel M2 auf.
-
In
Richtung des Strahlengangs gesehen schließt sich an den
Hohlspiegel M2 eine weitere Gruppe von Linsen
L13 bis L23 an.
-
Insgesamt
ist das Projektionsobjektiv 10 aufgrund der Tatsache, dass
es sowohl refraktive optische Elemente (insbesondere Linsen) als
auch reflektive optische Elemente (hier die Spiegel M1 und
M2) aufweist, katadioptrisch.
-
Die
Gruppe optischer Elemente L1 bis L12 wird in der vorliegenden Beschreibung
auch als der retikelseitige Objektivteil des Projektionsobjektivs 10 bezeichnet,
während die Gruppe der optischen Elemente L13 bis
L23 als waferseitiger Objektivteil bezeichnet
wird.
-
Im
waferseitigen Objektivteil befindet sich eine weitere Pupillenebene
P2 zwischen dem Element L19 und
dem Element L20.
-
Nachfolgend
wird beschrieben, welche Position innerhalb der Anordnung 12 sich
für die Anordnung einer Aperturblende eignet und welche
nicht, d. h. es wird beschrieben, welche Blendenposition innerhalb
der Anordnung 12 optimal ist.
-
Zunächst
ist in 2 der Fall dargestellt, dass eine Aperturblende
AP sich in unmittelbarer Nähe der Pupillenebene P2 befindet.
Eine solche Blendenposition für die Aperturblende AP erweist
sich als nachteilig, und zwar aus den folgenden Gründen.
-
Das
Projektionsobjektiv 10 weist eine sehr hohe numerische
Apertur auf und darüber hinaus ist das letzte optische
Element L23 sehr brechkraftstark. Das letzte
optische Element L23 ist eine Konvex-Plan-Linse, deren
konvexe Vorderseite im Wesentlichen konzentrisch um den in der Bildebene
B angeordneten Wafer herum gekrümmt ist. Dies führt
jedoch zu einer starken Blendenkrümmung der Aperturblende
AP, wobei, wie aus 2 hervorgeht, die Blendenfläche
zur Bildebene B bzw. zum Wafer hin hohl ist.
-
2 zeigt,
wie die Aperturblende AP bei dem Projektionsobjektiv 10 ausgebildet
sein muss, um eine in der Größe variable Blendenöffnung
aufzuweisen, um die numerische Apertur gezielt einstellen zu können, ohne
bezüglich der Telezentrizität der Abbildung außer
Spezifikation zu geraten. Es ist bereits aus 2 zu erkennen,
dass die Aperturblende AP aufgrund ihrer erforderlichen starken
Krümmung im Bauraumkonflikt mit den angrenzenden optischen
Elementen L19 und L20 steht.
Wenn die Aperturblende AP voll geöffnet ist, d. h. wenn
deren Blendenlamellen aus dem optischen Strahlengang herausgeschwenkt
werden, ist der Bauraumkonflikt mit der Fassungstechnik der benachbarten
optischen Elemente L19 und L20 unüberwindbar.
Das gilt für traditionelle Aperturblenden, deren Lamellen
als Kugelsegmente geformt sind.
-
3 zeigt,
wie es zu der starken Krümmung der Aperturblende AP kommt.
In 3 ist das letzte optische Element L23 vereinfacht
als Halbkugel dargestellt. Es ist zu erkennen, dass das Lichtstrahlbüschel
des Achspunktes auf die optische Achse OA fokussiert wird. Aus Symmetriegründen
muss der Rand der Austrittspupille aber auf einen konzentrischen
Kreis um den Wafer W abgebildet werden. Gäbe es zwischen
dem letzten optischen Element L23 und der
Aperturblende AP keine weiteren optischen Elemente, insbesondere
Linsenelemente mehr, so wäre die ideale Aperturblende AP
zwangsläufig konzentrisch um den Wafer B. Die Krümmung
der Fläche, auf der die Blendenöffnung der Aperturblende AP
veränderbar ist, ist dabei im Wesentlichen durch die Petzvalsumme
des letzten optischen Elements L23 gegeben,
da aus Symmetriegründen kein Astigmatismus in der Pupillenabbildung
vorliegt. Die Petzvalsumme an der Blendenposition der Aperturblende AP
gemäß 2 ist jedoch stark überkorrigiert.
-
Es
könnte nun versucht werden, diesen Effekt durch Einführung
eines starken Astigmatismus in der Pupillenabbildung mit den optischen
Elementen zwischen dem letzten optischen Element L22 und
der Blendenebene der Aperturblende AP zu korrigieren, d. h. die
für die Blendenlage relevante tangentiale Schale der Pupillenabbildung
zu ebnen. Erfahrungsgemäß ist dieses jedoch nur
sehr schwer möglich und gelingt in der Regel nicht.
-
In 4 ist
nun die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Projektionsobjektivs 10 dargestellt,
bei der die Aperturblende AP nicht im waferseitigen Objektivteil
angeordnet ist, sondern im retikelseitigen Objektivteil in bzw.
in unmittelbarer Nähe der Pupillenebene P1 zwischen
den optischen Elementen L7 und L8. Es geht bereits aus 4 hervor,
dass im retikelseitigen Objektivteil des Projektionsobjektivs 10 kein
Bauraumkonflikt zwischen der Aperturblende AP und den benachbarten
optischen Elementen besteht.
-
Die
Aperturblende AP ist erfindungsgemäß an einer
Blendenposition angeordnet, an der die Petzvalsumme der optischen
Elemente L1 bis L7 vom
Retikel R aus gesehen unterkorrigiert ist. Die Aperturblende AP befindet
sich insbesondere zwischen zwei refraktiven Elementen, hier den
optischen Elementen L7 und L8,
und wird vom Licht nur einmal durchtreten. Die Blendenöffnung
der Aperturblende ist entlang einer gekrümmten Fläche
veränderbar, die zum Retikel R hin hohl ist.
-
Die
Anordnung der Aperturblende AP im Bereich der Pupillenebene P1 im retikelseitigen Objektivteil des Projektionsobjektivs 10 ermöglicht
es darüber hinaus, einen Pupillenfilter PF in der Blendenposition
vorzusehen, die bei großer numerischer Apertur, d. h. bei
voll oder nahezu voll geöffneter Aperturblende AP, die zentrale
Pupille abschattet, um die nullte Beugungsordnung aus dem Abbildungsstrahlengang
zu entfernen, wenn dies für den vorzunehmenden Abbildungsvorgang
gewünscht ist.
-
Die
Aperturblende AP ist als Kugelblende mit einer deutlichen Durchbiegung
ausgelegt. Bei voller Öffnung der Aperturblende AP kann
der Pupillenfilter PF dann in ausreichendem Abstand von den Blendenlamellen
der Aperturblende AP eingeschoben werden. 4 zeigt
eine exemplarische Ebene für den Pupillenfilter PF bei
etwa 70% der vollen numerischen Apertur des Projektionsobjektivs.
Durch eine Veränderung der Größe des
Pupillenfilters und nachfolgender Verschiebung der Position des
Pupillenfilters PF in Richtung der optischen Achse OA können
prinzipiell auch andere numerische Aperturen des Pupillenfilters
realisiert werden.
-
Wird
der Pupillendurchmesser groß genug gewählt, so
kann des Weiteren ein Korrekturelement, wie hier das optische Element
L8, in ausreichender Pupillennähe
angebracht werden, das durch Asphärisierung Aberrationen
korrigieren kann, die etwa durch Lebensdauereffekte (Kompaktifizierung)
oder durch Effekte der Erwärmung des Linsenmaterials während
des Betriebs des Projektionsobjektivs 10 verursacht werden.
-
Wie
aus 4 hervorgeht, ist die Aperturblende AP zur Objektebene
O bzw. zum Retikel hin konkav. Dies erleichtert die Korrektur der
Blendenfunktion, da sie der natürlich auftretenden Petzvalkrümmung
der Eintrittspupille durch die erste Linsengruppe L1 bis
L7 entgegenkommt. Die Stärke der
Krümmung der Aperturblende AP lässt sich im retikelseitigen
Objektivteil des Projektionsobjektivs 10 in relativ großen
Grenzen variieren. Während sich eine stärkere
Krümmung günstig auf die mechanische Trennung
von Aperturblende AP und Pupillenfilter PF auswirkt, erhöht
die stärkere Krümmung die Anforderungen an die
Auslegung der Kugelblende und schafft schneller Bauraumkonflikte
zwischen der Fassungstechnik der Aperturblende AP und der sie umgebenden
optischen Elemente.
-
Vorzugsweise
ist die Krümmung so gewählt, dass für
die gekrümmte Fläche der Aperturblende AP die Relation
0,5 > |h/r| > 0,1 gilt, wobei h
der halbe Durchmesser der Aperturblende AP bei voller numerischer Apertur
und r der Radius der gekrümmten Fläche der Aperturblende
AP ist.
-
In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel wurde die Krümmung
der Aperturblende AP auf einen Wert von 1/r = 1/250 mm eingestellt.
Der halbe Durchmesser h der Aperturblende AP beträgt 78,1
mm. Angenommen, der Pupillenfilter PF füllt bei einer numerischen
Apertur von 1,1 gerade die gesamte Apertur aus, so kann der Pupillenfilter
PF als ebene Fläche im axialen Abstand von 7,2 mm hinter
der Licht begrenzenden Kante K der voll geöffneten Aperturblende
AP eingebracht werden. Dies erlaubt es, beide Elemente gleichzeitig
mechanisch im Strahlengang anbringen zu können.
-
Wird
nun das Projektionsobjektiv 10 von der maximalen numerischen
Apertur auf kleinere numerische Aperturen abgeblendet, so muss die
kugelförmige Aperturblende AP einem in guter Näherung,
sphärischen Verlauf folgen. Bei idealer Korrektur der Blendenfunktion
auf eine Kugelschale würde sich dann über den
gesamten Aperturbereich kein Telezentriefehler am Wafer W einstellen.
Aufgrund geringer und akzeptabler Restfehler weicht aber der Hauptstrahlwinkel
am Wafer beim Abblenden von der telezentrischen Richtung leicht
ab.
-
In
Tabelle 2 im Anhang sind die Systemdaten des Projektionsobjektivs 10 in
der Ausgestaltung gemäß 4 aufgelistet.
-
5 zeigt
ein Diagramm, in dem der Hauptstrahlwinkel mit der numerischen Apertur
in Beziehung gesetzt ist.
5 zeigt,
welcher Hauptstrahlwinkel bei Abblendung um die ideale, kugelförmige
Blendenfunktion resultiert. Aus
5 geht hervor,
dass die Abweichung nur minimal ist und im vorliegenden Beispiel
im Bereich numerischer Aperturen zwischen 0,90 und 1,55 unter 1
mrad liegt. Dieser Sachverhalt ist auch in der folgenden Tabelle
1 dargestellt. Tabelle 1
Numerische
Apertur | Aperturblendendurchmesser [mm] | Abweichung
von der Telezentrie am Wafer [mrad] |
1,55 | 155,3 | 0,21 |
1,51 | 149,9 | 0,65 |
1,47 | 144,3 | 0,85 |
1,42 | 138,5 | 0,91 |
1,37 | 132,4 | 0,84 |
1,32 | 125,9 | 0,70 |
1,25 | 118,8 | 0,48 |
1,18 | 110,6 | 0,19 |
1,08 | 100,4 | –0,20 |
0,85 | 77,1 | –1,15 |
-
In 6 bis 9 sind
weitere Ausführungsbeispiele von Projektionsobjektiven
dargestellt, die ebenfalls über mindestens ein Zwischenbild
verfügen, d. h. die ebenfalls eine erste, retikelnahe Pupillenfläche
P1 aufweisen, und bei denen sich die Erfindung ebenso verwenden
lässt.
-
6 zeigt
ein katadioptrisches Projektionsobjektiv, wie es in dem Dokument
US 6,995,833 B2 offenbart
und beschrieben ist. Für eine vollständige Beschreibung
des Projektionsobjektivs
20 wird auf jenes Dokument verwiesen.
-
Das
Projektionsobjektiv 20 weist eine erste Objekt- bzw. retikelseitige
Pupillenebene P1 auf, die sich für
die Anordnung einer Aperturblende AP, wie sie mit Bezug auf 4 beschrieben
wurde, eignet.
-
In
7 ist
ein Projektionsobjektiv
30 dargestellt, wie es in dem Dokument
JP 2004 317534 A offenbart
und beschrieben ist.
-
Als
Blendenposition für eine Aperturblende AP, wie mit Bezug
auf 4 beschrieben, kann hier ebenfalls das retikelseitige
Objektivteil genutzt werden, das eine erste Pupillenebene P1 aufweist.
-
Ein
weiteres Projektionsobjektiv
40, bei dem die Erfindung
verwendet werden kann, ist in
8 dargestellt.
Das Projektionsobjektiv
40 ist ebenfalls in dem bereits
oben genannten Dokument
US
6,995,833 B2 offenbart und beschrieben, worauf für
weitere Erläuterungen verwiesen wird. Auch dieses Projektionsobjektiv
40 weist
im retikelseitigen Objektivteil eine Pupillenebene P
1 auf,
in der bzw. in deren unmittelbarer Nähe eine Aperturblende
AP angeordnet werden kann, wie sie mit Bezug auf
4 beschrieben
wurde.
-
Während
die bisher beschriebene Projektionsobjektive 10 bis 40 katadioptrische
Projektionsobjektive sind, lässt sich die Erfindung auch
bei einem dioptrischen Projektionsobjektiv verwenden, wie es für
das Projektionsobjektiv 50 in 9 dargestellt
ist. Hier kommt als Blendenposition eine Position in oder in unmittelbarer
Nähe der Pupillenebene P1 in Frage, wobei dort allerdings
das Optikdesign geringfügig geändert werden muss,
um einen Bauraumkonflikt mit den angrenzenden refraktiven Elementen
zu vermeiden.
-
Ein
weiteres dioprisches Projektionsobjektiv
60, das in
US 2006/0056064 A1 offenbart
und beschrieben ist, ist in
10 dargestellt.
Bei diesem Projektionsobjektiv kann die Aperturblende, wie mit bezug
auf
4 beschrieben wurde, im Bereich der retikelseitigen
Pupillenebene P
1 angeordnet werden. Tabelle
2
NA | 1,55 | | | | |
OBH | 66,5 | | | | |
Wellenlänge | 193,3 | | | | |
| | | | | |
Oberfläche | Radius | Dicke | Material | Brechungsindex | Halber Durchmesser |
0 | 0,000000 | 30,199776 | | | 66,5 |
1 | 201,491308 | 25,668971 | SILUV | 1,560364 | 87,6 |
2 | 1236,256906 | 0,999895 | | | 88,1 |
3 | 172,377339 | 29,078421 | SILUV | 1,560364 | 91,7 |
4 | 559,975561 | 13,127379 | | | 90,4 |
5 | 170,703295 | 15,928233 | SILUV | 1,560364 | 87,2 |
6 | 106,032446 | 48,848781 | | | 79,6 |
7 | 186,698511 | 11,917466 | SILUV | 1,560364 | 84,9 |
8 | 190,269116 | 22,249404 | | | 85,1 |
9 | 222,328079 | 59,677014 | SILUV | 1,560364 | 92,9 |
10 | –176,121666 | 1,350327 | | | 93,3 |
11 | 664,209452 | 8,041381 | SILUV | 1,560364 | 85,2 |
12 | –518,774706 | 10,067606 | | | 84,8 |
13 | –792,570514 | 9,999886 | SILUV | 1,560364 | 82,4 |
14 | 637,728061 | 11,000851 | | | 81,4 |
15 | 0,000000 | 22,380074 | SILUV | | 77,7 |
16 | 0,000000 | 10,000000 | SILUV | 1,560364 | 82,8 |
17 | 0,000000 | 0,999691 | | | 84,3 |
18 | 876,109163 | 13,799798 | SILUV | 1,560364 | 85,2 |
19 | 524,346364 | 0,999669 | | | 87,4 |
20 | 225,223535 | 50,055286 | SILUV | 1,560364 | 89,8 |
21 | –172,128514 | 49,313262 | | | 90,7 |
22 | –122,611198 | 9,999918 | SILUV | 1,560364 | 81,3 |
23 | –179,799762 | 25,712157 | | | 85,6 |
24 | –198,093556 | 10,999919 | SILUV | 1,560364 | 86,6 |
25 | –226,255136 | 287,679680 | | | 88,7 |
26 | –195,777654 | –247,679748 | REFL | | 154,3 |
27 | 204,547591 | 287,679547 | REFL | | 145,4 |
28 | 201,259105 | 64,762666 | SILUV | 1,560364 | 128,3 |
29 | 288,146973 | 54,723056 | | | 121,4 |
30 | –381,425709 | 10,001661 | SILUV | 1,560364 | 111,8 |
31 | 133,082606 | 17,873163 | | | 99,9 |
32 | 148,292612 | 28,476807 | SILUV | 1,560364 | 101,7 |
33 | 396,599141 | 38,300442 | | | 101,9 |
34 | –2009,447123 | 29,276836 | SILUV | 1,560364 | 104,9 |
35 | 317,489701 | 1,397574 | | | 120,0 |
36 | 193,990317 | 44,622458 | SILUV | 1,560364 | 132,9 |
37 | 8453,282230 | 8,773806 | | | 135,2 |
38 | 336,634800 | 80,605801 | SILUV | 1,560364 | 143,9 |
39 | –224,451862 | 0,999648 | | | 146,2 |
40 | 578,602979 | 37,975699 | SILUV | 1,560364 | 132,6 |
41 | –424,640191 | 0,999544 | | | 130,1 |
42 | 174,628423 | 49,373790 | SILUV | 1,560364 | 116,8 |
43 | 378,132377 | 0,999336 | | | 113,5 |
44 | 147,616148 | 35,793710 | SILUV | 1,560364 | 96,0 |
45 | 951,402921 | 0,998410 | | | 91,4 |
46 | 100,642991 | 10,015425 | SILUV | 1,560364 | 69,4 |
47 | 77,836441 | 0,998441 | | | 59,5 |
48 | 75,953835 | 60,000000 | LUAG | 2,143500 | 58,7 |
49 | 0,000000 | 3,000000 | HIINDEX | 1,650000 | 24,8 |
50 | 0,000000 | 0,000000 | | | 16, |
-
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 00/33138
A1 [0003, 0011]
- - EP 1434093 [0004]
- - WO 2004/010164 A2 [0005, 0014, 0018]
- - WO 2005/069055 A2 [0015]
- - US 6995833 B2 [0070, 0074]
- - JP 2004317534 A [0072]
- - US 2006/0056064 A1 [0076]