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Die
Erfindung betrifft eine Intraokularlinse zur Implantation in die
Vorderkammer eines Auges, insbesondere eines menschlichen Auges.
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Intraokularlinsen
zur Implantation in die Vorderkammer eines Auges sind seit langem
bekannt und werden entweder nach Entfernung der natürlichen
Linse als Ersatz für
diese oder zusätzlich
zu der natürlichen Linse
zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit in das menschliche Auge implantiert.
Intraokularlinsen, die zusätzlich ohne
Entfernung der natürlichen
Linse implantiert werden, werden auch als phake Intraokularlinsen
bezeichnet. Bei der Entwicklung und Anwendung derartiger Intraokularlinsen
besteht ein stetiges Bedürfnis,
die Verträglichkeit
und die Abbildungseigenschaften der implantierten Intraokularlinsen
zu verbessern.
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Ein
bekannter Nachteil ist, dass durch Aberrationen herkömmlicher
Intraokularlinsen die Abbildungsqualität des gesamten optischen Systems
des Auges reduziert wird
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Intraokularlinse zur
Implantation in die Vorderkammer eines Auges weiterzuentwickeln,
bei der das Einbringen zusätzlicher
Abbildungsfehler ins Auge, durch die Intraokularlinse, vermieden
wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der
Kern der Erfindung besteht darin, dass mindestens eine der Optik-Flächen asphärisch ausgebildet
ist. Durch die Asphärizität werden
anderenfalls unumgängliche
Aberrationen der Intraokularlinse korrigiert. Die resultierende
aberrationsfreie Intraokularlinse kann in die Vorderkammer eines
Auges implantiert werden, ohne Abbildungsfehler ins optische System zu
induzieren. Mittels der Haptik-Arme ist die Optik einfach und gut
verträglich
an der Iris des Auges befestigbar.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Zusätzliche
Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
anteriore Ansicht einer Intraokularlinse,
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2 eine
seitliche Ansicht der Intraokularlinse in 1,
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3 einen
Querschnitt durch die Intraokularlinse entlang der Schnittlinie
III-III in 1,
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt
der Intraokularlinse in 3, und
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5 einen
Querschnitt durch die Intraokularlinse entlang der Schnittlinie
V-V in 1 mit vereinfachter Darstellung der Haptik-Arme,
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6 eine
Ansicht einer weiteren Intraokularlinse,
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7 eine
Ansicht einer dritten Intraokularlinse,
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8 eine
anteriore Ansicht einer weiteren Intraokularlinse und
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9 eine
seitliche Ansicht der Intraokularlinse in 8.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 5 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Intraokularlinse beschrieben. Eine Intraokularlinse 1 ist
mehrteilig ausgebildet und weist eine zentrale Optik 2 und
daran befestigte Haptiken 3 auf. Die Optik 2 besitzt
mittig eine optische Achse 4 sowie eine senkrecht zur optischen
Achse 4 durch die Optik 2 verlaufende Linsen-Ebene 5.
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Die
Optik 2 umfasst eine im implantierten Zustand der Hornhaut
des Auges zugewandte anteriore Optik-Fläche 6 und eine der
anterioren Optik-Fläche 6 relativ
zu der Linsen-Ebene 5 gegenüberliegende und der Iris des
Auges zugewandte posteriore Optik-Fläche 7. Die Optik-Flächen 6, 7 verlaufen
im Wesentlichen quer zu der optischen Achse 4 und sind
stetig, das heißt
die Optik-Flächen 6, 7 weisen
aufgrund des stetigen Verlaufs keine Fresnel-Stufen auf. Vorzugsweise
verlaufen die Flächen 6, 7 kontinuierlich
gekrümmt.
Zwischen den Optik-Flächen 6, 7 erstreckt
sich eine konzentrisch und parallel zu der optischen Achse 4 verlaufende, ringförmige Rand-Fläche 8.
Die Rand-Fläche 8 wird
in Richtung der anterioren Optik-Fläche 6 von einer kreisförmigen anterioren
Optik-Kante 9 und in Richtung der posterioren Optik-Fläche 7 von
einer kreisförmigen
posterioren Optik-Kante 10 begrenzt.
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Die
anteriore Optik-Kante 9 ist scharfkantig ausgebildet und
erstreckt sich entlang eines Teilkreisbogens mit einem Radius R1
von kleiner als 100 μm,
insbesondere von kleiner als 50 μm,
und insbesondere von kleiner als 10 μm. Die posteriore Optik-Kante 10 ist
ebenfalls scharfkantig ausgebildet und erstreckt sich entlang eines
Teilkreisbogens mit einem Radius R2 von kleiner als 100 μm, insbesondere
von kleiner als 50 μm, und
insbesondere von kleiner als 10 μm.
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Die
anteriore Optik-Fläche 6 ist
relativ zu der Linsen-Ebene 5 konvex gekrümmt und
weist in ihrem gesamten Bereich einen lokalen Krümmungsradius RA im
Bereich von 3 mm bis 90 mm, insbesondere von 4 mm bis 80 mm, und
insbesondere von 5 mm bis 70 mm auf. Alternativ kann die anteriore
Optik-Fläche 6 relativ zu
der Linsen-Ebene 5 auch konkav gekrümmt sein und einen lokalen
Krümmungsradius
RA in den genannten Bereichen aufweisen.
Die posteriore Optik-Fläche 7 ist
relativ zu der Linsen-Ebene 5 konkav gekrümmt und weist
in ihrem gesamten Bereich einen lokalen Krümmungsradius RP im
Bereich von 4 mm bis 20 mm, insbesondere von 6 mm bis 16 mm, und
insbesondere von 8 mm bis 12 mm auf.
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Mindestens
eine der Optik-Flächen
6,
7 ist
derart asphärisch
ausgebildet, dass die Intraokularlinse
1 aberrationsfrei
ist. Unter asphärisch
wird in diesem Zusammenhang eine Oberflächengeometrie verstanden, welche
von der sphärischen
abweicht, d. h. mindestens eine der Optik-Flächen
6,
7 lässt sich
nicht durch einen Kugeloberflächenausschnitt
beschreiben. Die Optik-Flächen
6,
7 sind
rotationssymmetrisch zur optischen Achse
4 ausgebildet.
Die Form der Optik-Flächen
6,
7 kann
hierbei allgemein durch folgende Gleichung beschrieben werden:
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Hierbei
bezeichnet z(h) die Pfeilhöhe,
d. h. den Abstand zwischen einem Punkt X auf der Optik-Fläche 6, 7 und
einem festen Bezugspunkt P auf der optischen Achse 4, r0 den Zentralradius, d. h. den Krümmungsradius
der Optik-Fläche 6, 7 an
deren Schnittpunkt mit der optischen Achse 4, h die Einfallshöhe, d. h.
den radialen Abstand des Punktes X auf der Optik-Fläche 6, 7 zur
optischen Achse 4 sowie Q den sogenannten Konic-Faktor,
ein Maß für die Asphärizität. Die Terme
höherer
Ordnung werden durch die Deformationskoeffizienten an bestimmt.
Falls Q = 0, beschreibt die Gleichung, abgesehen von den Termen
höherer
Ordnung, eine sphärische
Oberfläche.
Für den
Konic-Faktor Q der mindestens einen asphärischen Optik-Fläche 6, 7 gilt:
Q ≠ 0 und –10 < Q < 10, insbesondere –5 < Q < 5, insbesondere –1 < Q < 1.
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Die
Optik 2 ist einteilig aus einem Optik-Material hergestellt,
wobei als Optik-Material beispielsweise Silikon mit einem Brechungsindex
von ungefähr
1,43 dient. Alternativ ist als Optik-Material ein hydrophiles Acrylat
mit einem Brechungsindex von 1,46 oder ein hochbrechendes Optik-Material mit einem
Brechungsindex von größer als
1,5 einsetzbar.
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Die
zwei an der Optik 2 befestigten Haptiken 3 erstrecken
sich radial nach außen
und sind relativ zu der optischen Achse 4 einander gegenüberliegend
angeordnet. Alternativ ist es auch möglich eine andere Anzahl von
Haptiken vorzusehen, solange diese gleichmäßig über den Umfang der Optik verteilt
sind. Die Haptiken 3 sind identisch ausgebildet und an
der Optik 2 befestigt, so dass nachfolgend lediglich eine
Haptik 3 genau beschrieben ist.
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Die
einteilig ausgebildete Haptik 3 weist zwei einen Einklemm-Spalt 11 begrenzende
Haptik-Arme 12 und einen die Haptik-Arme 12 verbindenden
Haptik-Bügel 13 auf.
Der Haptik-Bügel 13 umfasst
einen in einer Optik-Ausnehmung 14 aufgenommenen
und von dem Optik-Material vollständig umgebenen Befestigungs-Abschnitt 15 und
daran angeordnete, freiliegende Verbindungs-Abschnitte 16.
Der Befestigungs-Abschnitt 15 verläuft mittig konzentrisch zu
der optischen Achse 4 und ist endseitig derart abgewinkelt,
dass er benachbart zu den Verbindungs-Abschnitten 16 und
entsprechend zu diesen radial nach außen verläuft. Der Haptik-Bügel 13 durchbricht
die Rand-Fläche 8 – umfänglich betrachtet – mit einem
Winkel α von
ungefähr
90°. Der
Haptik-Bügel 13 verläuft im Wesentlichen
tangential und bündig
zu der posterioren Optik-Fläche 7 und
erstreckt sich bis zu einer anterioren Haptik-Kante 17 und
einer posterioren Haptik-Kante 18. Die Verbindungs-Abschnitte 16 schließen – entlang
der optischen Achse 4 betrachtet – mit der Rand-Fläche 8 einen
dem lokalen Krümmungsradius
RP der posterioren Optik-Fläche 7 im
Bereich der posterioren Optik-Kante 10 angepassten Winkel β ein. Die
anteriore Haptik-Kante 17 und die posteriore Haptik-Kante 18 verlaufen
im Wesentlichen parallel zu der Rand-Fläche 8, wobei die anteriore
Haptik-Kante 17 aufgrund der Schrägstellung des Haptik-Bügels 13 relativ zu
der Linsen-Ebene 5 einen größeren Abstand zu der optischen
Achse 4 als die posteriore Haptik-Kante 18 aufweist.
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Der
Befestigungs-Abschnitt 15 weist mittig einen Querschnitt
in Form eines Parallelogramms auf, wobei eine obere und eine untere
Seitenwand parallel zu der Rand-Fläche 8 verlaufen, wie
die 3 und 4 zeigen. Im Bereich der Rand-Fläche 8 vergrößert sich
der Querschnitt des Befestigungs-Abschnitts 15 derart, dass
entlang der Rand-Fläche 8 eine
Breite BB des Befestigungs-Abschnitts 15 einer
Breite BV der Verbindungs-Abschnitte 16 entspricht.
Entlang der optischen Achse 4 betrachtet weisen die Verbindungs-Abschnitte 16 eine
Tiefe TV auf, die im Vergleich zu einer
Tiefe TB des Befestigungs-Abschnitts 15 größer ist,
so dass die Verbindungs-Abschnitte 16 einen sich in Richtung
der posterioren Optik-Kante 10 erstreckenden Vorsprung 19 ausbilden,
der an der Rand-Fläche 8 anliegt,
wie 5 zeigt.
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Zwischen
dem Befestigungs-Abschnitt 15 des Haptik-Bügels 13 und
dem Optik-Material ist eine Beschichtung 20 angeordnet,
die für
Licht des sichtbaren Spektrums undurchlässig ist. Die Beschichtung 20 weist eine
Dicke D von mindestens 0,5 μm,
insbesondere von mindestens 1 μm,
und insbesondere von mindestens 5 μm auf. Alternativ zu der Beschichtung
kann die Oberfläche
des Befestigungs-Abschnitts 15 aufgeraut sein.
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Ausgehend
von den anterioren Haptik-Kanten 17 und den posterioren
Haptik-Kanten 18 erstrecken sich die Haptik-Arme 12 parallel
zu der Linsen-Ebene 5.
Die Haptik-Arme 12 verlaufen ausgehend von den Haptik-Kanten 17, 18 zunächst radial
nach außen
und biegen sich im Weiteren derart, dass sie im Wesentlichen parallel
zu der Rand-Fläche 8 und
aufeinander zu verlaufen. An ihren freien Enden weisen die Haptik-Arme 12 senkrecht
zu der Linsen-Ebene 5 verlaufende Stirnflächen 21 auf,
die den Einklemm-Spalt 11 seitlich begrenzen.
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Zur
Befestigung der Intraokularlinse 1 an der Iris weisen die
Haptiken 3 an den Stirnflächen 21 eine mittlere
Rautiefe von mindestens 5 μm,
insbesondere von mindestens 10 μm,
und insbesondere von mindestens 20 μm auf. Die mittlere Rautiefe
der weiteren Haptik-Flächen
beträgt
weniger als 4 μm,
insbesondere weniger als 3 μm,
und insbesondere weniger als 2,5 μm.
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Die
Rand-Fläche 8 der
Optik 2, die Verbindungs-Abschnitte 16 des Haptik-Bügels 13 und die Haptik-Arme 12 begrenzen
im Wesentlichen eine Haptik-Ausnehmung 22. Die Haptik-Ausnehmung 22 steht
mit dem Einklemm-Spalt 11 in
Verbindung.
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Die
Haptiken 3 sind einteilig aus einem Haptik-Material geformt,
wobei als Haptik-Material insbesondere PMMA dient. Das Haptik-Material
weist ein erstes Elastizitätsmodul
EH und das Optik-Material ein zweites Elastizitätsmodul
EO auf, wobei vorzugsweise das Verhältnis der
Elastizitätsmodule
EH/EO größer als
1,5, insbesondere größer als
2, und insbesondere größer als
3 ist. Ferner weist das Haptik-Material einen ersten Brechungsindex
BH und das Optik-Material einen zweiten
Brechungsindex BO auf, wobei die Differenz
der Brechungsindizes BH–BO betragsmäßig mindestens
0,03, insbesondere 0,06 und insbesondere 0,09 ist.
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Die
Intraokularlinse 1 wird in die Vorderkammer eines Auges
implantiert. Sie dient entweder als Ersatz für die natürliche Linse, die beispielsweise
aufgrund von Grauem Star entfernt wurde, oder als Zusatz zu der natürlichen
Linse um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Die Intraokularlinse 1 wird
durch einen Schnitt in der Hornhaut in die Vorderkammer des Auges
eingeführt
und mittels der Haptik-Arme 12 an der Iris befestigt. Hierzu
wird die Iris zwischen den Haptik-Armen 12 in den Einklemm-Spalt 11 der
Haptiken 3 eingeklemmt. Die Breite des Einklemm-Spalts 11 und
die mittlere Rautiefe der Stirnflächen 21 ist derart
bemessen, dass die Intraokularlinse 1 mit den Haptiken 3 sicher
an der Iris befestigt ist. Die Haptik-Arme 12 liegen mit
ihren der Iris zugewandten, posterioren Seitenflächen an der Iris an, so dass
die Optik 2 aufgrund der schräg zu der Linsen-Ebene 5 verlaufenden
Haptik-Bügeln 13 von
der Iris abgehoben ist und frei liegt. Dadurch, dass lediglich die
Haptik-Arme 12 mit der Iris in Kontakt sind, weist die
Intraokularlinse 1 eine gute Verträglichkeit auf. Die scharfkantige
Ausbildung der Optik-Kanten 9, 10 und die parallel
zu der optischen Achse 4 verlaufende Rand-Fläche 8 sowie
insbesondere die Asphärizität mindestens
einer der Optik-Flächen 6, 7 führen zu
einer abberationsfreien, insbesonde re zu einer zumindest weitgehend
aberrationsfreien Intraokularlinse 1. Darüberhinaus
können
durch die Asphärizität mindestens
einer der Optik-Flächen 6, 7 auch
Aberrationen der Hornhaut und/oder der Linse und/oder des Glaskörpers des
Auges korrigiert werden.
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Die
Geometrie der Haptiken 3 und deren Befestigung an der Optik 2 ermöglichen
eine gleichmäßige Krafteinleitung
in die Optik 2 bei auf die Haptiken 3 wirkenden
Kräften,
wodurch Abbildungsfehler aufgrund einer Deformation der Optik 2 reduziert
werden. Zusätzlich
reduziert die Beschichtung 20 zwischen dem Haptik-Material
und dem Optik-Material Abbildungsfehler durch störende Lichteffekte aufgrund
der in dem Optik-Material
verlaufenden Haptik-Bügel 13.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 6 ein zweites
Ausführungsbeispiel
der Intraokularlinse 1a beschrieben. Identische Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen
Beschreibung hiermit verwiesen wird. Konstruktiv unterschiedliche
jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
mit einem nachgestellten a. Der zentrale Unterschied gegenüber dem
ersten Ausführungsbeispiel
besteht darin, dass die Intraokularlinse 1a in einem kreisförmigen Zentralbereich 24 um
die optische Achse 4 auf mindestens einer der Optik-Flächen 6a, 7a diffraktiv
gestaltet ist. Dabei hat der Zentralbereich 24 einen Durchmesser
Ddiff, welcher kleiner ist als der Durchmesser
Dtot der gesamten Optik-Fläche 6a, 7a.
Insbesondere gilt:
0,3·Dtot < Ddiff < 0,8·Dtot, insbesondere 0,4·Dtot < Ddiff < 0,6·Dtot. Im Zentralbereich 24 weist
mindestens eine der Optik-Flächen 6a, 7a eine
Vielzahl von konzentrischen Diffraktions-Ringen 25 mit
Durchmesser Di auf. Der Durchmesser Di des i-ten Rings 25, gezählt von
der optischen Achse 4, ist in guter Näherung proportional zur Wurzel
aus i. Die Anzahl der Diffrakti ons-Ringe 25 beträgt mindestens
5, insbesondere mindestens 9. Die Diffraktions-Ringe 25 sind
jeweils als Diskontinuität
in der Oberfläche
der jeweiligen Optik-Fläche 6a, 7a ausgebildet.
Die Diskontinuität
ist insbesondere als scharfkantige Stufe mit einer Stufenhöhe von mindestens
1,5 μm, insbesondere
mindestens 3 μm
ausgebildet. Dabei ist jede Stufe derart ausgebildet, dass die Dicke
der Optik 2a in Richtung der optischen Achse 4 in
Radialrichtung von Innen nach Außen im Bereich einer Stufe
jeweils um die Stufenhöhe
zunimmt. Im Bereich einer Stufe weist die Optik 2a somit
eine zur Optischen Achse 4 parallele zylindermantelförmige Oberfläche auf.
Alternativ zu einer geometrischen Stufe kann die Diskontinuität auch durch
eine Änderung
der Brechkraft oder Transparenz der Optik 2a gegeben sein.
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Die
Optik 2a weist somit im Zentralbereich 24 zumindest
teilweise die Struktur einer Fresnel-Zonenplatte auf und bildet
somit in diesem Bereich eine Beugungslinse. Der Zentralbereich 24 der
Optik 2a ist bifokal, d. h. er weist einen Nahbrennpunkt
und einen Fernbrennpunkt auf. Dabei entspricht die Lage des Nahbrennpunkts
bezüglich
der Lage des Fernbrennpunkts einer Zunahme der Brechkraft der Optik 2a von
weniger als 5 Dioptrien, insbesondere weniger als 3 Dioptrien, insbesondere
weniger als 2 Dioptrien.
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An
den Zentralbereich 24 schließt sich in Radialrichtung ein
Randbereich 27 an. Der Randbereich 27 der Optik 2a ist
monofokal. Sein Brennpunkt fällt
mit dem Fernbrennpunkt des Zentralbereichs 24 zusammen.
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Im
Folgenden wird die Funktion der Intraokularlinse 1a beschrieben.
Bei wenig geöffneter
Iris, wie beispielsweise bei Tageslicht, hat das auf die Optik 2a einfallende
Licht im Bereich der Linse-Ebene 5 einen Durchmes ser d,
für den
gilt d ≤ Ddiff.. Der Randbereich 27 der Optik 2a trägt in diesem
Fall nicht mehr zur optischen Abbildung bei. Im Zentralbereich 24 auf
die Optik 2a auftreffendes Licht wird von der Optik 2a auf
die beiden Brennpunkte fokussiert. Die Intensitätsverteilung zwischen dem Nahbrennpunkt
und dem Fernbrennpunkt ist unter diesen Umständen unabhängig von der freien Öffnung der
Iris und ist vollständig
durch die Eigenschaften des Zentralbereichs 24 der Optik 2a gegeben.
Dabei beträgt
die Intensität
in jedem Brennpunkt mindestens 20%, insbesondere mindestens 30%,
insbesondere mindestens 40% der Gesamtintensität. Etwa 18% des einfallenden
Lichtes werden auf Foki höherer
Ordnung verteilt. Die Optik 2a führt somit zu zwei optischen
Abbildungen mit unterschiedlicher Brennweite. Dabei dient die Abbildung
mit der kürzeren
Brennweite der Nahsicht, d. h. dem akkomodierten Sehen, während die
Abbildung mit der längeren
Brennweite der Fernsicht, d. h. dem nicht-akkomodiertem Sehen dient.
Zentrale kortikale Mechanismen führen
zur selektiven Dominanz jeweils einer der beiden Abbildungen bei
der bewussten Wahrnehmung.
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Bei
schwächerem
Licht, wie beispielsweise in der Dämmerung, öffnet sich die Iris weiter,
was zur Folge hat, dass der Durchmesser d des auf die Optik 2a einfallenden
Lichtes im Bereich der Linsen-Ebene 5 zunimmt. Wenn d > Ddiff,
trägt der
Randbereich 27 der Optik 2a zur optischen Abbildung
bei. Auf den Randbereich 27 der Optik 2a auftreffendes
Licht wird in den Fernbrennpunkt fokussiert. Daraus ergibt sich
eine relative Verschiebung der Intensitätsverteilung zugunsten des
Fernbrennpunkts. Dies ist von Vorteil, da bei schwächerem Licht,
wie beispielsweise beim Autofahren in der Nacht, die Nahsicht im
Vergleich zur Fernsicht an Bedeutung verliert. Im Folgenden wird
unter Bezugnahme auf 7 ein drittes Ausführungsbeispiel
beschrieben. Identische Teile erhalten dieselben Bezugszeichen wie
bei dem zweiten Ausführungsbeispiel,
auf dessen Beschreibung hier mit verwiesen wird. Konstruktiv unterschiedliche
jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
mit einem nachgestellten b. Der zentrale Unterschied gegenüber dem
zweiten Ausführungsbeispiel
besteht darin, dass sich der Zentralbereich 24b im Wesentlichen über die
gesamte Fläche
der Optik 2b erstreckt, d. h. Ddiff ≈ Dtot. Die gesamte Intraokularlinse 1b wirkt
somit als Beugungslinse. Die Intensitätsverteilung zwischen den beiden
Brennpunkten ist somit unabhängig
von der freien Öffnung
der Iris.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 8 und 9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Intraokularlinse 1c beschrieben. Identische Teile erhalten
dieselben Bezugszeichen wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel, auf dessen
Beschreibung hiermit verwiesen wird. Konstruktiv unterschiedliche
jedoch funktionell gleichartige Teile erhalten dieselben Bezugszeichen
mit einem nachgestellten c. Der zentrale Unterschied gegenüber dem
ersten Ausführungsbeispiel
besteht darin, dass die Haptik-Kanten 17c, 18c jeweils
auf einem Kreissegment liegen, dessen Radius RK größer ist
als der Radius Ri des Kreises durch die
inneren Scheitelpunkte der Verbindungs-Abschnitte 16c um die optische
Achse 4. Des Weiteren ist der Befestigungs-Abschnitt 15c geradlinig
ausgebildet. Die Optik 2 ist gemäß einem der vorhergehenden
Ausführungsbeispiele
ausgebildet.
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Auf
Grund des Verlaufs der Haptik-Kanten 17c, 18c biegen
sich die bezüglich
des Einklemm-Spalts 11 gegenüberliegenden Haptik-Arme 12c mit
ihren aufgerauten Stirnflächen 21 beim
Aufspreizen in die posteriore Richtung, das heißt in Richtung Iris. Hierdurch
erfassen sie bei der Rückbewegung
in ihre ursprüngliche Position
Irisgewebe und formen automatisch eine Irisfalte. Die Befestigung
der Intraokularlinse 1c an der Iris durch Enklavation einer
Irisfalte und die Implantation der Intraokularlinse 1c ist
hierdurch weiter vereinfacht.