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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln einer laufenden
Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn, bei dem die Materialbahn nacheinander
auf mehrere Wickelkerne zu Wickelrollen aufgewickelt wird, wobei
die Materialbahn über einen Umfangsbereich einer vorzugsweise
verlagerbaren und mit der zu bildenden Wickelrolle einen Wickelspalt
bildenden Tragtrommel geführt wird, wobei vor dem Beginn
des Überführens der Materialbahn die zu bildende
Wickelrolle von der Tragtrommel bei Auflösung des Wickelspalts
und bei Ausbildung eines freien Zugs in der Materialbahn wegbewegt
wird und wobei ein neuer Wickelkern an die Tragtrommel bei Ausbildung
eines neuen Wickelspalts derart gebracht wird, dass er zumindest
in einem Umfangsbereich von der Materialbahn umschlungen wird.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer
laufenden Materialbahn, insbesondere einer Faserstoffbahn, bei der
die Materialbahn nacheinander auf mehrere Wickelkerne zu Wickelrollen
aufgewickelt wird, wobei die Materialbahn über einen Umfangsbereich
einer vorzugsweise verlagerbaren und mit der zu bildenden Wickelrolle
einen Wickelspalt bildenden Tragtrommel geführt ist, wobei
vor dem Beginn des Überführens der Materialbahn
die zu bildende Wickelrolle von der Tragtrommel bei Auflösung
des Wickelspalts und bei Ausbildung eines freien Zugs in der Materialbahn
wegbewegbar ist, und wobei ein neuer Wickelkern an die Tragtrommel
bei Ausbildung eines neuen Wickelspalts derart bringbar ist, dass
er zumindest in einem Umfangsbereich von der Materialbahn umschlingbar ist.
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Derartige
Aufwickelverfahren und Wickelmaschinen werden beispielsweise in
der Papier- oder Kartonherstellung angewendet, um die fertige und laufende
Papier- oder Kartonbahn ohne Unterbrechung des Herstellungsprozesses,
das heißt ohne Abschalten der Papier- oder Kartonmaschine,
nacheinander auf mehrere Wickelkerne, die auch als Tamboure bezeichnet
werden, zu Wickelrollen aufzuwickeln. Auch können sie dazu
dienen, eine bereits fertig gewickelte Wickelrolle umzuwickeln.
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Dabei
muss dafür gesorgt werden, dass der durch das Durchtrennen
der Materialbahn entstehende neue Anfang der Materialbahn dem neuen
Wickelkern zugeführt wird, um auf diesem danach eine neue
Wickelrolle zu bilden.
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Ein
derartiges Aufwickelverfahren ist beispielsweise aus der europäischen
Patentschrift
EP 1 035
054 B1 bekannt. In dieser Offenbarung ist überdies
vorgesehen, dass die Materialbahn mittels zweier allgemein quer
zu der Bahnlaufrichtung verfahrbarer Trennelemente geschnitten wird,
indem die beiden Trennelemente in dem Bereich der beiden Bahnränder
zur Bildung eines Streifens im Abstand vom jeweiligen Bahnrand angesetzt
und anschließend bei laufender Materialbahn zumindest bis
zu der Bahnmitte verfahren werden. Hierbei kann die Materialbahn
mittels der zwei Trennelemente an dem neuen, noch leeren Tambour
geschnitten werden. Auch kann zur Unterstützung des Anwickelns
der ersten Lagen an den neuen Tambour ein doppelseitiges Klebeband verwendet
werden. Es sind jedoch keine weiteren Ausführungen hinsichtlich
der Verwendung des doppelseitigen Klebebands gemacht. So ist es
beispielsweise völlig offen, wo und wie das doppelseitige
Klebeband eingebracht wird.
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Ein
erster Nachteil dieses Aufwickelverfahrens besteht darin, dass die
Materialbahn nicht vollständig durchtrennt wird. Die vollständige
Durchtrennung der teilweise geschnittenen Materialbahn hat mit einem
selbstständigen und unkontrollierten Reißen der
Materialbahn in ihren zwei Randbereichen zu erfolgen. Und dieses
Reißen kann insbesondere bei höheren Grammsturen,
also höheren Flächengewichten mit einigen Schwierigkeiten,
die sich nachteilhaft sowohl auf die Prozesssicherheit als auch
auf die Runnability des Aufwickelverfahrens auswirken, verbunden
sein.
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Ein
weiterer Nachteil dieses Aufwickelverfahrens ist darin zu sehen,
dass die Materialbahn nicht sauber auf den neuen, noch leeren Tambour aufgeführt
werden kann. Die beiden in den zwei Randbereichen gebildeten Überführstreifen
erfahren keinerlei Wirkungen für ein sauberes und geordnetes Überführen
auf den neuen, noch leeren Tambour. Somit lässt die Überführqualität
und die Überführsicherheit in mancherlei Fällen
doch zu wünschen übrig.
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Weiterhin
ist aus der europäischen Patentschrift
EP 0 997 417 B1 ein Verfahren
zum Durchtrennen einer laufenden Materialbahn bekannt. Bei dem Verfahren
wird die Materialbahn nacheinander auf mehrere Wickelkerne aufgewickelt
und jeweils mit dem Aufwickeln auf einen neuen Wickelkern begonnen,
wenn eine auf dem vorherigen alten Wickelkern gebildete Wickelrolle
einen vorbestimmten Durchmesser erreicht hat. Dabei wird der neue
Wickelkern zwischen eine Wickelwalze und den alten Wickelkern, dem
die Materialbahn über die Wickelwalze zugeführt
wird, gebracht. Die Materialbahn wird dann in dem Bereich zwischen
einem Spalt, der von der Wickelwalze und dem neuen Wickelkern gebildet
wird, und der auf dem alten Wickelkern gebildeten Wickelrolle durchtrennt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Materialbahn
dabei in einem den neuen Wickelkern berührenden Bereich durchtrennt.
Auch kann nach dem Durchtrennen der Materialbahn der neue Anfang
der Materialbahn auf den neuen Wickelkern insbesondere durch Blasen, Anfeuchten,
Leimen und/oder Vorsehen von Klebestreifen aufgebracht werden. Es
sind jedoch keine weiteren Ausführungen hinsichtlich der
Aufbringung des neuen Anfangs der Materialbahn auf den neuen Wickelkern
gemacht. So ist es beispielsweise völlig offen, wo und
wie ein mögliches Anfeuchten vollzogen wird. An diesem
Verfahren ist nachteilhaft, dass seine Durchführung einerseits
recht aufwändig ist, andererseits einer hohen Präzision
bedarf.
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Aus
der deutschen Patentschrift
DE
42 08 746 C2 ist ferner ein Verfahren zum Wechseln von Spulen
bekannt, bei welchem eine kontinuierlich zu einer Aufrolltrommel
zugeführte Materialbahn auf eine neue Spule aufgewickelt
wird, wobei die neue Spule zuerst in einer Warteposition über
der Auftrolltrommel gehalten und anschließend in Kontakt
mit der Aufrolltrommel gebracht wird.
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Danach
wird die Materialbahn mittels zweier Schneideinrichtungen in dem
Mittelteil entlang zweier paralleler Linien geschnitten, wobei die
Schnittstellen oberhalb einer Aufrolltrommel, das heißt
in Bahnlaufrichtung vor der Aufrolltrommel liegen. Anschließend erfolgt
ein Schneiden in Dreiecksform durch Bewegen der Schneideinrichtung
in Richtung der jeweiligen Bahnkanten zur Abtrennung der gesamten
Materialbahn. Dabei wird der schmale Mittelstreifen der Materialbahn
in Bahnlaufrichtung hinter der Kontaktstelle von neuer Spule und
Aufrolltrommel quergetrennt. Auch wird ein Klebeetikett mit beidseitigen Klebeflächen
einem Kontaktpunkt an der Spule zugeführt, der zwischen
den beiden Linien liegt, um so ein Führungsband zu bilden,
wobei das Führungsband durch das Etikett exakt auf die
neue Spule gebracht, befestigt und das vordere Ende des Führungsbands durch
das Etikett von der Aufrolltrommel unter Bildung eines Raums angehoben
wird, so dass es leicht in Laufrichtung vor dem Etikett durch einen
gegen diesen Raum eingeblasenen Hochdruck-Luftstrahl durchtrennbar
ist. Auch an diesem Verfahren ist nachteilhaft, dass seine Durchführung
einerseits recht aufwändig ist, andererseits einer hohen
Präzision bedarf.
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In
der kanadischen Patentanmeldung
CA 2,227,113 A1 wird eine Maschine zum kontinuierlichen
Aufwickeln einer laufenden Materialbahn offenbart, bei dem die Materialbahn
nacheinander auf mehrere Wickelkerne zu Wickelrollen aufgewickelt wird,
wobei die Materialbahn über einen Umfangsbereich einer
mit der zu bildenden Wickelrolle einen Wickelspalt bildenden Tragtrommel
geführt ist und wobei ein neuer Wickelkern an die Tragtrommel
bei Ausbildung eines neuen Wickelspalts bringbar ist. Es ist mindestens
eine Wasserstrahlschneideinrichtung vorgesehen, mittels derer die
Materialbahn nach der Ausbildung des neuen Wickelspalts durchtrennt
wird, wobei die mindestens eine Trennstelle in Bahnlaufrichtung
vor dem Wickelspalt und auf der Tragtrommel liegt. Ergänzend
kann eine Auftragseinrichtung zum Auftragen eines adhäsiven
Fluids in dem Bereich des Anfangs der Materialbahn vorgesehen sein.
Abschließend wird die Materialbahn durch ein Bewegen der
Wasserstrahlschneideinrichtung bahnbreit durchtrennt.
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Und
letztlich wird in der europäischen Patentschrift
EP 0 907 600 B1 eine
Anwickelvorrichtung für eine aufzuwickelnde Materialbahn
gezeigt. Es ist ein Schneidmittel vorgesehen, das zur Bewegung in Richtung
senkrecht zu der Maschine angebracht ist, um die Materialbahn zu
schneiden und dabei ein Bahnende zu definieren. Ferner ist eine
Aufrollrolle unter dem Schneidmittel angebracht, um dadurch die Materialbahn
zu unterstützen. Auch ist eine Spule über der
Aufrollrolle und im Eingriff mit derselben angebracht, um in der
Richtung entgegen gesetzt zu der Rotationsrichtung der Aufrollrolle
zu rotieren, worin sich das Ende zwischen die Aufrollrolle und die Spule
und auf die Spule aufweitet. Weiterhin ist ein Mittel zum Auftragen
eines Klebstoffs auf die Materialbahn vorgesehen, um die Materialbahn
mit der Spule klebend zu verbinden, wobei es keinen offenen Zug
der Materialbahn zwischen dem Schneidmittel und der Spule gibt.
Das Schneidmittel umfasst ein Wassermesser, das sich zum Schneiden
der Materialbahn gegen die Aufrollrolle bewegen kann, um ein Ende
zu definieren, und das Klebstoffauftragemittel bringt den Klebstoff
auf das Bahnende auf, wodurch das Bahnende mit der Spule klebend
verbunden wird.
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Es
ist also Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Wickelmaschine
der eingangs genannten Arten zu schaffen, die ein optimales Anwickeln
des neuen Anfangs der Materialbahn auf dem neuen Wickelkern bei
einer gleichzeitigen Reduzierung des Ausschusses ermöglichen.
Weiterhin soll ein möglichst sicherer Trennvorgang bei
minimalem baulichem Aufwand gewährleistet sein. Zudem sollen auch
beste Voraussetzungen für eine optimale Runnability und
günstige Investitions- und Verfahrenskosten gegeben sein.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass die Materialbahn in dem von der Materialbahn umschlungenen
Umfangsbereich des neuen Wickelkerns von einer ein Trennelement
umfassenden und somit eine Trennlinie erzeugenden Trenneinrichtung
durchtrennt wird, wobei das Trennelement der Trenneinrichtung allgemein
quer zu der Laufrichtung der Materialbahn bewegt wird und somit die
erzeugte Trennlinie einen neuen Anfang der Materialbahn ausbildet,
und dass wenigstens in dem Bereich des auszubildenden neuen Anfangs
der Materialbahn ein adhäsives Medium unmittelbar oder
mittelbar zwischen die Materialbahn und den neuen Wickelkern eingebracht
wird, damit der neue und mit dem adhäsiven Medium versehene
neue Anfang der Materialbahn auf den neuen Wickelkern überführt wird.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst.
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Durch
das Durchtrennen der Materialbahn in dem von ihr umschlungenen Umfangsbereich
des neuen Wickelkerns, also nach dem neuen Wickelspalt und vor dem
freien Zug in der Materialbahn wird der Trennvorgang insgesamt prozesssicherer,
so dass die Gefahr eines Bahnabrisses auf nahezu Null reduziert
wird. Zudem muss der Bahnzug vor der Aufrollung zum Durchtrennen
und Überführen der Materialbahn nicht wesentlich,
im Grunde gar nicht abgesenkt werden, da keine Schwächung
der Materialbahn vor dem neuen Wickelspalt erfolgt.
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Durch
die Ausbildung des dargelegten neuen Anfangs der Materialbahn aufgrund
der Schneidung der beiden erzeugten Trennlinien und das Aufbringen
des adhäsiven Mediums wird eine saubere und faltenfreie
Trennung der Materialbahn erreicht, die sich insbesondere in einem
deutlich reduzierten Kernausschuss auf dem neuen Wickelkern bemerkbar
macht.
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Ferner
wird durch das Trennen auf dem neuen Wickelkern und das Erzeugen
einer überkreuzten Trennung in Kombination mit dem Aufbringen
des adhäsiven Mediums die Materialbahn nicht von dem neuen
Wickelkern abgeschält.
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Die
unmittelbare oder mittelbare Aufbringung des adhäsiven
Mediums gewährleistet ein ausgezeichnetes Haften des neuen
Anfangs der Materialbahn auf dem neuen Wickelkern von Anbeginn an. Der
neue Anfang der Materialbahn wird sauber und faltenfrei an dem neuen
Wickelkern befestigt und von der Verwendung eines Hilfsmittels zum Überführen des
neuen Anfangs der Materialbahn auf den neuen Wickelkern, wie beispielsweise
eines Luftstroms, kann gänzlich abgesehen werden.
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Auch
ist die Tennvorrichtung unterhalb der Materialbahn angeordnet, was
letztlich einen sehr guten Zugang zu ihr ermöglicht, und
dies auch während des Betriebs der Wickelmaschine. Zudem
kann das erfindungsgemäße Verfahren problemlos
auch mehrmals durchgeführt werden, beispielsweise im Falle
einer temporären Nichtfunktion eines Trennelements.
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Im
Regelfall wird ein neuer und leerer Wickelkern an die Tragtrommel
bei Ausbildung eines neuen Wickelspalts gebracht. Es kann im Einzelfall aber
auch sein, dass ein neuer, jedoch bereits angewickelter Wickelkern
an die Tragtrommel gebracht wird, um diesen auf den vorgegebenen
Wickelrollendurchmesser fertig zu wickeln. Die Anwicklung des Wickelkerns
erfolgte beispielsweise vor einem Bahnabriss.
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Weiterhin
wird das adhäsive Medium in bevorzugter Weise zumindest
während des Trennens der Materialbahn aufgebracht, damit
wenigstens der auszubildende neue Anfang der Materialbahn prozesssicher
mit dem adhäsiven Medium versehen ist.
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Das
adhäsive Medium erwirkt allgemein eine Adhäsion,
die Haftkräfte an den Kontaktflächen zweier unterschiedlicher
oder gleicher Stoffe durch Molekularkräfte umfasst. Die
Stoffe können sich in festem oder in flüssigem
Zustand befinden. Im Bereich der Klebstoffe versteht man unter Adhäsion
die Haftung von Klebschichten an den Fügeteiloberflächen.
Die Vorgänge bei der Adhäsion sind noch nicht
vollständig aufgeklärt. Sie gestalten sich besonders
schwierig, weil die Abhängigkeiten zwischen den Klebstoffsystemen
und den verschiedenen Fügeteiloberflächen sehr
komplex sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird das adhäsive
Medium bereits vor der Ausbildung des neuen Anfangs der Materialbahn
zwischen die Materialbahn und den neuen Wickelkern eingebracht,
so dass der neue Anfang von Anbeginn an an den neuen Wickelkern
anhaftet.
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Das
Trennelement zum Durchtrennen der Materialbahn kann in dem Bereich
eines Rands der Materialbahn angesetzt und anschließend
bei laufender Materialbahn zumindest bis zu der Mitte der Materialbahn,
vorzugsweise bis zu dem gegenüber liegenden Rand der Materialbahn
bewegt werden. Hierbei kann das Trennelement an dem Rand der Materialbahn
oder in einem Abstand zu dem Rand der Materialbahn angesetzt werden.
Somit ergeben sich verschiedene Trennkonturen, die eine individuelle Anpassung
an möglicherweise unterschiedliche Materialbahnqualitäten
erlauben.
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Weiterhin
kann das Trennelement während des Durchtrennens der Materialbahn
in einer zu der Materialbahn etwa parallelen Ebene relativ zu der Materialbahn
bewegt werden, wodurch die Materialbahn in idealer Weise vollständig
durchtrennt wird. Zudem muss die Geschwindigkeit der Materialbahn bei
ihrem Durchtrennen der Materialbahn nicht verringert werden und
die beiden Trennelemente werden bevorzugt mit einer Geschwindigkeit
im Bereich von 2 bis 20 m/s, vorzugsweise von 4 bis 15 m/s, insbesondere
von 6 bis 12 m/s, bewegt. Somit wird ein undefiniertes Einreißen
der Materialbahn verhindert, so dass die führende Kante
des neuen Anfangs der Materialbahn stets die gleiche, vorgebbare
Form aufweist und somit in definierter Weise an den neuen Wickelkern
herangeführt werden kann.
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Überdies
kann das Trennelement mittels einer elektromotorisch, pneumatisch
und/oder hydraulisch betriebenen Antriebseinrichtung bewegt werden.
Eine derartige Antriebseinrichtung erfüllt einerseits in
ausreichendem Maße die an sie gestellten Betriebsanforderungen,
andererseits zeichnet sie sich durch relativ geringe Anschaffungs-
und Betriebskosten bei jeweils geringem Wartungsaufwand aus.
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Im
Hinblick auf eine möglichst einfache und doch prozesssichere
Konstruktion wird das Trennelement bevorzugt mittels eines Linearantriebsaggregats
allgemein quer zu der Laufrichtung der Materialbahn bewegt. Ein
derartiges Linearantriebsaggregat hat sich in ähnlichen
Anwendungsfällen bereits bestens bewährt und es
weist eine zuverlässige und doch ausreichend hohe Dynamik
auf.
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Ferner
ist im Hinblick auf eine ausreichende und somit prozesssichere Erzeugung
des neuen Anfangs der Materialbahn vorgesehen, dass als Trennelement
bevorzugt ein berührungslos arbeitendes und eine hohe Energiedichte
aufweisendes Trennelement wie insbesondere ein Wasserstrahl- oder
Laserstrahl-Trennelement verwendet werden. Derartige Techniken haben
sich in ähnlichen Anwendungsfällen bereits bestens
bewährt, insbesondere im Hinblick auf einen geringst möglichen
maschinenbaulichen Aufwand und die Funktionssicherheit beziehungsweise
Runnability.
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Je
nach Auslegung der Wickelmaschine kann die Drehachse des neuen Wickelkerns
während des Durchtrennens der Materialbahn im Wesentlichen
in oder oberhalb einer die Drehachse der Tragtrommel enthaltenden
horizontalen Ebene liegen. Dabei weist der von der Materialbahn
umschlungene Umfangsbereich an dem neuen Wickelkern bevorzugt einen
Umschlingungswinkel im Bereich von 5 bis 90°, vorzugsweise
von 15 bis 80°, insbesondere von 30 bis 75°, auf.
Diese Winkelbereiche unterstützen in ausreichendem Maße
die Haftung der Materialbahn an dem neuen Wickelkern.
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Hinsichtlich
der Auf- beziehungsweise Einbringung des adhäsiven Mediums
bestehen mehrere vorteilhafte und somit bevorzugte Möglichkeiten:
Das adhäsive Medium kann in Laufrichtung der Materialbahn
vor dem neuen Wickelspalt, insbesondere in dem von der Materialbahn
umschlungenen Umfangsbereich der Tragtrommel oberseitig auf die
Materialbahn aufgebracht werden. Es kann aber auch auf die Oberfläche
des neuen, mit der Tragtrommel den neuen Wickelspalt bildenden Wickelkerns
aufgebracht oder in den neuen, von der Tragtrommel und dem neuen
Wickelkern gebildeten Wickelspalt eingebracht werden. In allen Fällen
wird das adhäsive Medium bevorzugt mit mindestens einem
Auftragswerk auf- bzw. eingebracht.
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Bei
einer anderen vorteilhaften und somit bevorzugten Möglichkeit
wird das adhäsive Medium unterseitig auf die Materialbahn
vorzugsweise nach deren Ablauf von dem neuen Wickelkern derart aufgebracht,
dass es durch die Materialbahn hindurch dringt und die Oberfläche
des neuen Wickelkerns zumindest bereichsweise benetzt. Hierbei wird
das adhäsive Medium bevorzugt mit mindestens einem unterseitig
der Materialbahn angeordneten Hochdruck-Auftragswerk aufgebracht.
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Damit
eine ausreichende Adhäsionswirkung zwischen dem neuen Anfang
der Materialbahn und dem neuen Wickelkern gegeben ist, weist das
adhäsive Medium bevorzugt einen Wirkbereich mit einer Wirkbreite
im Bereich von 5 bis 150 mm, vorzugsweise von 10 bis 100 mm, insbesondere
von 15 bis 30 mm, auf.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe wird bei einer Wickelmaschine
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass eine ein Trennelement umfassendes und somit
eine Trennlinie erzeugende Trenneinrichtung zur Durchtrennung der Materialbahn
in dem von der Materialbahn umschlungenen Umfangsbereich des neuen
Wickelkerns vorgesehen ist, wobei das Trennelement der Trenneinrichtung
allgemein quer zu der Laufrichtung der Materialbahn bewegbar ist
und somit die erzeugte Trennlinie einen neuen Anfang der Materialbahn
ausbildet, und dass mindestens ein Auftragswerk vorgesehen ist,
welches zumindest während des Trennens der Materialbahn
wenigstens in dem Bereich des auszubildenden neuen Anfangs der Materialbahn
ein adhäsives Medium unmittelbar oder mittelbar zwischen
die Materialbahn und den neuen Wickelkern einbringt, damit der neue
und mit dem adhäsiven Medium versehene neue Anfang der
Materialbahn auf den neuen Wickelkern überführt
wird.
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Diese
erfindungsgemäße Wickelmaschine eignet sich in
hervorragender Weise zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, so dass sich letztlich die bereits genannten erfindungsgemäßen
Vorteile ergeben.
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Das
Trennelement ist während des Durchtrennens der Materialbahn
bevorzugt in einer zu der Materialbahn etwa parallelen Ebene relativ
zu der Materialbahn bewegbar, wodurch die Materialbahn in idealer
Weise vollständig durchtrennt wird. Zudem muss die Geschwindigkeit
der Materialbahn bei ihrem Durchtrennen der Materialbahn nicht verringert werden
und das Trennelement ist bevorzugt mit einer Geschwindigkeit im
Bereich von 2 bis 20 m/s, vorzugsweise von 4 bis 15 m/s, insbesondere
von 6 bis 12 m/s, bewegbar. Somit wird ein undefiniertes Einreißen
der Materialbahn verhindert, so dass die führende Kante
des neuen Anfangs der Materialbahn stets die gleiche, vorgebbare
Form aufweist und somit in definierter Weise an den neuen Wickelkern
herangeführt werden kann.
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Ferner
ist in einer vorteilhaften Ausführungsform eine elektromotorisch,
pneumatisch und/oder hydraulisch betriebene Antriebseinrichtung
zur Bewegung des Trennelements vorgesehen. Eine derartige Antriebseinrichtung
erfüllt einerseits in ausreichendem Maße die an
sie gestellten Betriebsanforderungen, andererseits zeichnet sie
sich durch relativ geringe Anschaffungs- und Betriebskosten bei
jeweils geringem Wartungsaufwand aus.
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Im
Hinblick auf eine möglichst einfache und doch prozesssichere
Konstruktion ist das Trennelement bevorzugt mittels eines Linearantriebsaggregats
allgemein quer zu der Laufrichtung der Materialbahn bewegbar. Ein
derartiges Linearantriebsaggregat hat sich in ähnlichen
Anwendungsfällen bereits bestens bewährt und es
weist eine zuverlässige und doch ausreichend hohe Dynamik
auf.
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Ferner
ist im Hinblick auf eine ausreichende und somit prozesssichere Erzeugung
des neuen Anfangs der Materialbahn vorgesehen, dass das Trennelement
bevorzugt ein berührungslos arbeitendes und eine hohe Energiedichte
aufweisendes Trennelement wie insbesondere ein Wasserstrahl- oder
Laserstrahl-Trennelement umfasst. Derartige Techniken haben sich
in ähnlichen Anwendungsfällen bereits bestens
bewährt, insbesondere im Hinblick auf einen geringst möglichen
maschinenbaulichen Aufwand und die Funktionssicherheit beziehungsweise Runnability.
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Hinsichtlich
der Auf- beziehungsweise Einbringung des adhäsiven Mediums
bestehen mehrere vorteilhafte und somit bevorzugte Möglichkeiten:
Der einzelne Auftragswerk kann derart angeordnet sein, dass das
adhäsive Medium in Laufrichtung der Materialbahn vor dem
neuen Wickelspalt oberseitig auf die Materialbahn aufgebracht wird
oder auf die Oberfläche des neuen, mit der Tragtrommel
den neuen Wickelspalt bildenden Wickelkerns aufgebracht wird oder in
den neuen, von der Tragtrommel und dem neuen Wickelkern gebildeten
Wickelspalt eingebracht wird. Bei einer Aufbringung des adhäsiven Mediums
in Laufrichtung der Materialbahn vor dem neuen Wickelspalt kann
das einzelne Auftragswerk auch so angeordnet sein, dass das adhäsive
Medium in dem von der Materialbahn umschlungenen Umfangsbereich
der Tragtrommel oberseitig auf die Materialbahn aufgebracht wird.
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Bei
einer anderen vorteilhaften und somit bevorzugten Möglichkeit
ist ein Hochdruck-Auftragswerk derart angeordnet, dass das adhäsive
Medium unterseitig auf die Materialbahn vorzugsweise nach deren
Ablauf von dem neuen Wickelkern derart aufgebracht wird, dass es
durch die Materialbahn hindurch dringt und die Oberfläche
des neuen Wickelkerns zumindest bereichsweise benetzt.
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Damit
eine ausreichende Adhäsionswirkung zwischen dem neuen Anfang
der Materialbahn und dem neuen Wickelkern gegeben ist, weist das
Auftragswerk bzw. das Hochdruck-Auftragswerk bevorzugt eine vorzugsweise
einstellbare Auftragsbreite auf, so dass das adhäsive Medium
einen Wirkbereich mit einer Wirkbreite im Bereich von 5 bis 150
mm, vorzugsweise von 10 bis 100 mm, insbesondere von 15 bis 30 mm,
ausbildet.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht in der
jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
und in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigen
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1 eine
schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine während
der Hauptwickelphase;
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2 eine
schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine während
der Endwickelphase;
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3 eine
schematisierte Detailansicht „Z” der in der 2 dargestellten
Wickelmaschine während der Endwickelphase;
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4 einen
Teil der in der 3 dargestellten Wickelmaschine
in Richtung des Pfeils „Y” gesehen;
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5 eine
weitere schematisierte und teilweise Seitenansicht einer Wickelmaschine
während der Endwickelphase; und
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6 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für
einen Trennvorgang, bei dem die Materialbahn mittels zweier Trennelemente in
einem Umfangsbereich auf dem neuen Wickelkern geschnitten wird.
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Die
in 1 in schematisierter Seitenansicht dargestellte
Wickelmaschine 1 dient zum Aufwickeln einer laufenden Materialbahn 4,
wobei die Materialbahn 4 nacheinander auf mehrere Wickelkerne 10, 11 zu
Wickelrollen 6 aufgewickelt wird. Bei der Materialbahn 4 kann
es sich insbesondere um eine Faserstoffbahn, wie beispielsweise
eine Papier-, Karton- oder Tissuebahn, handeln und sie weist eine
Laufrichtung R (Pfeil) auf.
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Die
Wickelmaschine
1 umfasst eine auch als Anpresstrommel oder
Stützwalze bezeichnete Tragtrommel
2, die entweder
starr gelagert oder entlang einer gedachten, gestrichelt dargestellten
horizontalen Geraden G mittels einer nicht dargestellten Anpresseinrichtung
verlagerbar ist (Doppelpfeil
3) und von einem Antrieb angetrieben
ist. Die Tragtrommel
2 kann in bekannter Weise eine geschlossene,
gummierte, gerillte und/oder gebohrte Oberfläche aufweisen.
Die verschiedenen Lagerungs- und Bewegungsarten für die
Tragtrommel
2 sind insbesondere in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 07 897 A1 offenbart;
ihr Inhalt wird hiermit zum Gegenstand dieser Beschreibung gemacht.
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Die
Materialbahn 4 wird entweder aus einem hier nicht dargestellten
Glättwerk oder aus einer hier ebenfalls nicht dargestellten
Trockenpartie einer Papier- oder Kartonmaschine herausgeführt.
Sie umschlingt dann zunächst eine nicht dargestellte Breitstreckwalze,
läuft sodann in Pfeilrichtung auf der Mantelfläche 5 der
Tragtrommel 2 auf und umschlingt diese Mantelfläche 5 um
einen gewissen Winkel („Umfangsbereich”) bis zum
Ablösen durch die zu bildende Wickelrolle 6. Dabei
kann die Materialbahn 4, wie gestrichelt angedeutet, in
verschiedenen Geometrien auf die Mantelfläche 5 der
Tragtrommel 2 auflaufen. Das Ablösen der Materialbahn 4 von
der Tragtrommel 2 und das Überführen
auf die zu bildende Wickelrolle 6 geschieht im so genannten
Wickelspalt („Nip”) 7, der sich während
der Hauptwickelphase zwischen der Tragtrommel 2 und der
zu bildenden Wickelrolle 6 ausbildet. Die zu bildende Wickelrolle 6 wird
mittels einer nicht dargestellten Hub- oder Anpresseinrichtung einer
verfahrbaren Transporteinrichtung in die mit dem Pfeil 8 gekennzeichnete
Bewegungsrichtung geführt. Die Hubeinrichtung kann beispielsweise
zumindest ein Spindelantrieb, der eine von einer Motoreinheit angetriebene
Gewindespindel umfasst, oder zumindest ein Stellantrieb in Ausgestaltung
eines Linearantriebs oder eines Hydraulikzylinders sein. Die Transporteinrichtung
dient zum Halten und Führen des auf den Schienen („Führungsbahn”) 9 aufliegenden
Wickelkerns 10 der zu bildenden Wickelrolle 6.
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Eine
Vorrichtung zum Regeln der im Wickelspalt
7 entstehenden
Linienkraft L während der Hauptwickelphase ist beispielsweise
in der bereits genannten deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 07 897 A1 offenbart.
In der in
1 dargestellten Hauptwickelphase
wird ein neuer Wickelkern („Leertambour”)
11 von
einer nicht dargestellten Haltevorrichtung in einem Abstand von
der Tragtrommel
2 gehalten („Bereitschaftsposition”).
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Unterhalb
der zu bildenden Wickelrolle 6, also in einem unteren Bereich
der Wickelmaschine 1, ist in strichpunktierter Form eine
Luftabquetscheinrichtung in Ausgestaltung einer Luftabquetschwalze 12 dargestellt,
die während der dargestellten Hauptwickelphase in keinem
Wirkverhältnis mit der zu bildenden Wickelrolle 6 steht.
Sie steht vielmehr in einer Warteposition. Die Luftabquetschwalze 12 wird
erst bei Erreichen einer gewünschten Schichtdicke mittels
mindestens einer nicht dargestellten Bewegungseinrichtung an die
zu bildende Wickelrolle 6 angelegt. Die Luftabquetscheinrichtung
kann selbstverständlich auch als eine Bürste,
ein Foil, eine Röllchen-Anordnung oder dergleichen ausgebildet
sein.
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Die
Luftabquetschwalze 12 kann mit allgemein bekannten Mechanismen
sowohl im Wesentlichen linear, vorzugsweise horizontal und/oder
vertikal, als auch im Wesentlichen entlang einer Kontur eines Kreissegments
bewegbar sein.
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Die 2 zeigt
eine schematisierte Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 mit
der Luftabquetschwalze 12 während der Endwickelphase.
Die räumliche Anordnung der dargestellten Luftabquetschwalze 12 weist
lediglich exemplarischen Charakter auf; sie kann auch in angedeuteter
Weise direkt unterhalb der Tragtrommel 2 oder unterseitig der
Wickelrolle 6 und sogleich gegenseitig der Tragtrommel 2 angeordnet
sein.
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Während
dieser Endwickelphase wird die zu bildende Wickelrolle 6 mit
der bereits beschriebenen Transporteinrichtung von der Tragtrommel 2 bei
Auflösung des Wickelspalts 7 (vgl. 1)
und bei Ausbildung eines freien Zugs in der eine Laufrichtung R (Pfeil)
aufweisenden Materialbahn 4 in der mit dem Pfeil 8 gekennzeichneten
Bewegungsrichtung 8 weg bewegt. Zeitlich versetzt wird
dann der bisher in einem Abstand von der Tragtrommel 2 gehaltene
neue Wickelkern 11 von der nicht dargestellten Haltevorrichtung
auf die Tragtrommel 2 mit Ausbildung eines neuen Wickelspalts 7.1 auf
die Schienen 9 aufgesetzt, womit er zumindest in einem
Umfangsbereich 13 von der Materialbahn 4 umschlungen
wird. Die Drehachse des neuen Wickelkerns 11 liegt also
im Wesentlichen in einer die Drehachse der Tragtrommel 2 enthaltenden
horizontalen Ebene H. In einer alternativen Ausführung
kann die Drehachse des neuen Wickelkerns 11 auch oberhalb
einer die Drehachse der Tragtrommel 2 enthaltenden horizontalen Ebene
H liegen.
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Mit
der nicht dargestellten Trennung der Materialbahn 4 beginnt
dann die Anwickelphase für den Wickelkern 11,
wobei die vorzugsweise volle Wickelrolle 6 dann nicht mehr
bewickelt und horizontal in eine Endposition E („Tambourwechselposition”)
bewegt wird.
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Vor
der Öffnung des Wickelspalts 7 (vgl. 1)
zwischen der Tragtrommel 2 und der zu bildenden Wickelrolle 6 wird
die Luftabquetschwalze 12 an die zu bildende Wickelrolle 6 angelegt.
Sofort bei Ausbildung eines Wirkbereichs W zwischen der zu bildenden
Wickelrolle 6 und der Luftabquetschwalze 12 wird
die Wirkkraft F im Wirkbereich W durch eine Verlagerung der Luftabquetschwalze 12 geregelt. Hierdurch
wird ein gutes, bis in die letzten Wickellagen vorliegendes Wickelergebnis,
das heißt eine zu bildende Wickelrolle 6 mit einer
definierten, gleichmäßigen Wickelhärte über
die gesamte Wickeldauer, erzielt, da eine Feinstregulierung der
Wirkkraft F im Wirkbereich W zwischen der zu bildenden Wickelrolle 6 und
der Luftabquetschwalze 12 auch während der abschließenden
Wickelphase, in der kein Wickelspalt zwischen der Tragtrommel 2 und
der zu bildenden Wickelrolle 6 mehr vorliegt, möglich
ist. Die Luftabquetschwalze 12 wird unter Beibehaltung
der Wirkkraft F im Wirkbereich W zu der zu bildenden Wickelrolle 6 verlagert.
Die Verlagerung wird erst dann beendet, wenn die zu bildende Wickelrolle 6 horizontal ihre
Endposition E („Tambourwechselposition”) erreicht
hat.
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Die 3 zeigt
eine schematisierte Detailansicht „Z” der in der 2 dargestellten
Wickelmaschine 1 während der Endwickelphase.
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Der
neue Wickelspalt 7.1 wird zwischen der Tragtrommel 2 und
dem auf die Schienen 9 aufgesetzten neuen Wickelkern 11 ausgebildet
und der neue Wickelkern 11 wird in dem Umfangsbereich 13 von
der Materialbahn 4 umschlungen. Der Umfangsbereich 13 auf
dem neuen Wickelkern 11 ist hierbei per Definition die
Umfangslänge l.11 zwischen dem neuen Wickelspalt 7.1 und
dem Ablaufpunkt P der Materialbahn 4 von dem neuen Wickelkern 11.
Der Umfangsbereich 13 auf dem neuen Wickelkern 11 erstreckt
sich in vorliegender Ausführung über einen Umschlingungswinkel α von
beinahe 90°; er kann jedoch auch einen größeren
oder kleineren Wert annehmen. Der Umschlingungswinkel α sollte
unter prozesstechnischen Aspekten jedoch immer einen Wert im Bereich
von 5 bis 90°, vorzugsweise von 15 bis 80°, insbesondere
von 30 bis 75°, aufweisen.
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In
dem von der Materialbahn 4 umschlungenen Umfangsbereich 13 des
neuen Wickelkerns 11 ist nun eine ein Trennelement 15 umfassende
und somit eine Trennlinie 16 (vgl. 4) erzeugende Trenneinrichtung 14 zur
Durchtrennung der Materialbahn 4 vorgesehen.
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Das
Trennelement 15 der Trenneinrichtung 14 ist, wie
in der 4 dargestellt, allgemein quer zu der Laufrichtung
R (Pfeil) der Materialbahn 4 zum jeweils gegenüber
liegenden Rand 17.2 der Materialbahn 4 bewegbar.
Somit bildet die erzeugte Trennlinie 16 in einem Bereich
des Rands 17.1 der Materialbahn 4 einen neuen
Anfang 18 der Materialbahn 4 aus. Überdies
ist das Trennelement 15 der Trenneinrichtung 14 während
des Durchtrennens der Materialbahn 4 in einer zu der Materialbahn 4 etwa
parallelen Ebene relativ zu der Materialbahn 4 bewegbar und
es ist eine elektromotorisch, pneumatisch und/oder hydraulisch betriebene
Antriebseinrichtung 19 zur Bewegung des Trennelements 15 vorgesehen.
So ist das Trennelement 15 beispielsweise mittels eines
Linearantriebsaggregats 20 allgemein quer zu der Laufrichtung
R (Pfeil) der Materialbahn 4 bewegbar. Das Trennelement 15 umfasst
ein berührungslos arbeitendes und eine hohe Energiedichte aufweisendes
Trennelement wie insbesondere ein Wasserstrahl- oder Laserstrahl-Trennelement.
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Die
Trenneinrichtung 14 selbst ist an einem Träger 21 angebracht,
der mittels eines Betätigungselements 22 zwischen
einer in der 3 in durchgezogenen Linien dargestellten
Trennstellung und einer nicht näher dargestellten Wartestellung
verschwenkbar ist. Die Verschwenkbarkeit des Trägers 21 und somit
des Trennelements 15 ist durch einen Doppelpfeil 23 angedeutet.
Die Verschwenkbarkeit des Trennelements 15 ist insbesondere
bei einer verlagerbaren Tragtrommel 2 von Vorteil. Der
das Trennelement 15 umfassende Teil der Trenneinrichtung 14 kann
selbstverständlich aber auch ortsfest angeordnet sein.
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Ferner
ist ein Auftragswerk 24 vorgesehen, welches zumindest während
des Trennens der Materialbahn 4 wenigstens in dem Bereich
des auszubildenden neuen Anfangs 18 der Materialbahn 4 ein
adhäsives Medium 25 unmittelbar oder mittelbar
zwischen die Materialbahn 4 und den neuen Wickelkern 11 einbringt,
damit der neue und mit dem adhäsiven Medium 25 versehene
neue Anfang 18 der Materialbahn 4 auf den neuen
Wickelkern 11 überführt wird. Das beispielsweise
an einem nicht dargestellten Träger angebrachte Auftragswerk 24 ist
in vorliegender Ausführung derart angeordnet, dass das
adhäsive Medium 25 auf die Oberfläche 26 des
neuen, mit der Tragtrommel 2 den neuen Wickelspalt 7.1 bildenden Wickelkerns 11 aufgebracht
wird. Das Auftragswerk 24 weist hierbei eine vorzugsweise
einstellbare Auftragsbreite A auf, so dass das adhäsive
Medium 25 nach dem Durchlaufen des neuen Wickelspalts 7.1 einen
Wirkbereich B mit einer Wirkbreite C im Bereich von 5 bis 150 mm,
vorzugsweise von 10 bis 100 mm, insbesondere von 15 bis 30 mm, ausbildet
(vgl. 6).
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Die 4 zeigt
einen Teil der in der 3 dargestellten Wickelmaschine 1 in
Richtung des Pfeils „Y” gesehen.
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Das
Trennelement 15 der Trenneinrichtung 14 wird in
dem Bereich eines Rands 17.1 der Materialbahn 4 angesetzt
und anschließend bei laufender Materialbahn 4 allgemein
quer zu der Laufrichtung R (Pfeil) der Materialbahn 4 und
zumindest bis zu der Mitte der Materialbahn 4, vorzugsweise
bis zu dem gegenüber liegenden Rand 17.2 der Materialbahn 4 bei
gleichzeitiger Erzeugung einer Trennlinie 16 bewegt. Hierdurch
ergibt sich ein spitz zulaufender neuer Anfang 18 der Materialbahn 4.
Das Trennelement 15 zum Durchtrennen der Materialbahn 4 wird
bevorzugt an dem Rand 17.1 der Materialbahn 4 oder
in einem Abstand zu dem Rand 17.1 der Materialbahn 4 angesetzt.
Um die Materialbahn 4 vollständig zu durchtrennen,
wird das Trennelement 15 vorbeschleunigt und in Abhängigkeit
von ihrer eigenen Geschwindigkeit im Bereich von 2 bis 20 m/s, vorzugsweise
von 4 bis 15 m/s, insbesondere von 6 bis 12 m/s, bewegt.
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Die 5 zeigt
eine weitere schematisierte und teilweise Seitenansicht einer Wickelmaschine 1 während
der Endwickelphase, wobei die vorhandene und in dem Umfangsbereich 13 mit
einer Umfangslänge l.11 wirkende Trenneinrichtung 14 (vgl. 3 und 4)
der Übersicht halber nicht detailliert dargestellt ist.
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In
der in der 5 dargestellten Ausführung ist
das Auftragswerk 24 derart angeordnet, dass das adhäsive
Medium 25 auf die Oberfläche 26 des neuen,
mit der Tragtrommel 2 den neuen Wickelspalt 7.1 bildenden
Wickelkerns 11 aufgebracht wird. Der für diese
Anordnung des Auftragswerks 24 mögliche Bereich
ist mit dem Bezugszeichen „I” gekennzeichnet.
-
In
weiteren und lediglich gestrichelt angedeuteten Ausführungen
ist es auch möglich, dass das jeweilige Auftragswerk 24 zur
Auf- bzw. Einbringung des adhäsiven Mediums 25 derart
angeordnet ist, dass das adhäsive Medium 25 in
Laufrichtung R (Pfeil) der Materialbahn 4 vor dem neuen
Wickelspalt 7.1 oberseitig auf die Materialbahn 4 aufgebracht wird.
Hierbei ist insbesondere eine Anordnung möglich, bei welcher
das adhäsive Medium 25 in dem von der Materialbahn 4 umschlungenen
Umfangsbereich 27 der Tragtrommel 2 oberseitig
auf die Materialbahn 4 aufgebracht wird, wobei der Umfangsbereich 27 auf der
Tragtrommel 2 hierbei per Definition die Umfangslänge
l.2 zwischen dem Auflaufpunkt Q der Materialbahn 4 auf
die Tragtrommel 2 und dem neuen Wickelspalt 7.1 ist.
Der für diese beiden Anordnungen des einzelnen Auftragswerks 24 jeweils
mögliche Bereich ist mit den Bezugszeichen „II” und „III” gekennzeichnet.
Auch ist es möglich, dass das jeweilige Auftragswerk 24 derart
angeordnet ist, dass das adhäsive Medium 25 in
den neuen, von der Tragtrommel 2 und dem neuen Wickelkern 11 gebildeten
Wickelspalt 7.1 eingebracht wird. Der für diese
Anordnung des Auftragswerks 24 mögliche Bereich
ist mit dem Bezugszeichen „IV” gekennzeichnet.
Rein beispielhaft ist für jeden Bereich „1” bis „IV” ein
Auftragswerk 24 dargestellt bzw. angedeutet.
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Ferner
kann auch ein lediglich angedeutetes Hochdruck-Auftragswerk 28 derart
angeordnet sein, dass das adhäsive Medium 25 unterseitig
auf die Materialbahn 4 vorzugsweise nach deren Ablauf (Ablaufpunkt
P) von dem neuen Wickelkern 11 derart aufgebracht wird,
dass es durch die Materialbahn 4 hindurch dringt und die
Oberfläche 26 des neuen Wickelkerns 4 zumindest
bereichsweise benetzt. Der für diese Anordnung des Hochdruck-Auftragswerks 28 mögliche
Bereich ist mit dem Bezugszeichen „V” gekennzeichnet,
wobei sich dieser Bereich auch entgegen der Laufrichtung R (Pfeil)
der Materialbahn vor den Ablaufpunkt P erstrecken kann.
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Die 6 zeigt
eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
für einen Trennvorgang, bei dem die eine Breite D aufweisende
Materialbahn 4 mittels eines Trennelements 15 in
einem Umfangsbereich auf dem neuen Wickelkern geschnitten wird.
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Das
Trennelement 15 der Trenneinrichtung 14 ist allgemein
quer zu der Laufrichtung R (Pfeil) der Materialbahn 4 zum
gegenüber liegenden Rand 17.2 der Materialbahn 4 bewegbar.
Somit bildet die erzeugte Trennlinie 16 in einem Bereich
des Rands 17.1 der Materialbahn 4 einen neuen
Anfang 18 der Materialbahn 4 aus. Das Trennelement 15 umfasst ein
berührungslos arbeitendes und eine hohe Energiedichte aufweisendes
Trennelement wie insbesondere ein Wasserstrahl- oder Laserstrahl-Trennelement.
Die dargestellte lineare Trennlinie 16 weist lediglich
exemplarischen Charakter auf; sie kann auch nichtlinear, wie beispielsweise
gebogen und dergleichen, ausgeführt sein.
-
Das
Trennelement 15 werden hierbei in dem Bereich eines Rands 17.1 der
Materialbahn 4 angesetzt und bei laufender Materialbahn 4 zumindest
bis zu der Mitte der Materialbahn 4, vorzugsweise bis zu dem
gegenüber liegenden Rand 17.2 der Materialbahn 4 bewegt.
Wie in gestrichelten Darstellungen angezeigt, wird das Trennelement 15 an
dem Rand 17.1 der Materialbahn 4 oder in einem
Abstand zu dem Rand der Materialbahn 4, sowohl innerhalb
als auch außerhalb, angesetzt. Zudem wird das Trennelement 15 während
des Durchtrennens der Materialbahn 4 bevorzugt in einer
zu der Materialbahn 4 etwa parallelen Ebene relativ zu
der Materialbahn 4 bewegt.
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Das
lediglich angedeutete Auftragswerk 24 für das
adhäsive Medium 25 weist eine vorzugsweise einstellbare
Auftragsbreite A auf, so dass das adhäsive Medium 25 nach
dem Durchlaufen des neuen Wickelspalts (vgl. 3) einen
Wirkbereich B mit einer Wirkbreite C im Bereich von 5 bis 150 mm,
vorzugsweise von 10 bis 100 mm, insbesondere von 15 bis 30 mm, ausbildet.
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Die
in den 1 bis 6 dargestellte Wickelmaschine 1 eignet
sich in besonderem Maße zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Aufwickeln einer laufenden Materialbahn 4,
bei dem die Materialbahn 4 nacheinander auf mehrere Wickelkerne 10, 11 zu
Wickelrollen 6 aufgewickelt wird, wobei die Materialbahn 4 über
einen Umfangsbereich 13 einer vorzugsweise verlagerbaren
und mit der zu bildenden Wickelrolle 6 einen Wickelspalt 7 bildenden
Tragtrommel 2 geführt wird, wobei vor dem Beginn
des Überführens der Materialbahn 4 die
zu bildende Wickelrolle 6 von der Tragtrommel 2 bei
Auflösung des Wickelspalts 7 und bei Ausbildung
eines freien Zugs in der Materialbahn 4 wegbewegt wird und
wobei ein neuer Wickelkern (11) an die Tragtrommel (2)
bei Ausbildung eines neuen Wickelspalts (7.1) derart gebracht
wird, dass er zumindest in einem Umfangsbereich (13) von
der Materialbahn (4) umschlungen wird.
-
Dabei
wird die Materialbahn 4 in dem von der Materialbahn 4 umschlungenen
Umfangsbereich 13 des neuen Wickelkerns 11 von
einer ein Trennelement 15 umfassenden und somit eine Trennlinie 16 erzeugenden
Trenneinrichtung 14 durchtrennt, wobei das Trennelement 15 der
Trenneinrichtung 14 allgemein quer zu der Laufrichtung
R (Pfeil) der Materialbahn 4 bewegt wird und somit die
erzeugte Trennlinie 16 einen neuen Anfang 18 der
Materialbahn 4 ausbildet. Ferner wird wenigstens in dem
Bereich des auszubildenden neuen Anfangs 18 der Materialbahn 4 ein
adhäsives Medium 25 unmittelbar oder mittelbar zwischen
die Materialbahn 4 und den neuen Wickelkern 11 eingebracht,
damit der neue und mit dem adhäsiven Medium 25 versehene
neue Anfang 18 der Materialbahn 4 auf den neuen
Wickelkern 11 überführt wird.
-
Zusammenfassend
kann festgehalten werden, dass durch die Erfindung ein Verfahren
und eine Wickelmaschine der eingangs genannten Arten geschaffen
werden, die ein optimales Anwickeln des neuen Anfangs der Materialbahn
auf dem neuen Wickelkern bei einer gleichzeitigen Reduzierung des Ausschusses
ermöglichen. Weiterhin wird ein möglichst sicherer
Trennvorgang bei minimalem baulichem Aufwand gewährleistet
und auch beste Voraussetzungen für eine optimale Runnability
und günstige Investitions- und Verfahrenskosten gegeben.
-
- 1
- Wickelmaschine
- 2
- Tragtrommel
- 3
- Doppelpfeil
- 4
- Materialbahn
- 5
- Mantelfläche
- 6
- Wickelrolle
- 7
- Wickelspalt
- 7.1
- Neuer
Wickelspalt
- 8
- Pfeil
- 9
- Schiene
- 10
- Wickelkern
- 11
- Neuer
Wickelkern
- 12
- Luftabquetschwalze
- 13
- Umfangsbereich
- 14
- Trenneinrichtung
- 15
- Trennelement
- 16
- Trennlinie
- 17.1
- Rand
- 17.2
- Rand
- 18
- Neuer
Anfang
- 19
- Antriebseinrichtung
- 20
- Linearantriebsaggregat
- 21
- Träger
- 22
- Betätigungselement
- 23
- Doppelpfeil
- 24
- Auftragswerk
- 25
- Adhäsives
Medium
- 26
- Oberfläche
- 27
- Umfangsbereich
- 28
- Hochdruck-Auftragswerk
- A
- Auftragsbreite
- B
- Wirkbereich
- C
- Wirkbreite
- D
- Breite
- E
- Endposition
- F
- Wirkkraft
- G
- Horizontale
Gerade
- H
- Horizontale
Ebene
- I
- Bereich
- II
- Bereich
- III
- Bereich
- IV
- Bereich
- ✓
- Bereich
- L
- Linienkraft
- l.2
- Umfangslänge
- l.11
- Umfangslänge
- P
- Ablaufpunkt
- Q
- Auflaufpunkt
- R
- Laufrichtung
(Pfeil)
- W
- Wirkbereich
- Y
- Pfeil
- Z
- Detailansicht
- α
- Umschlingungswinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1035054
B1 [0005]
- - EP 0997417 B1 [0008]
- - DE 4208746 C2 [0009]
- - CA 2227113 A1 [0011]
- - EP 0907600 B1 [0012]
- - DE 19807897 A1 [0053, 0055]