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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines thermoelektrischen
Bauelementes sowie ein thermoelektrisches Bauelement.
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Aus
dem Stand der Technik sind thermoelektrische Bauelemente bekannt,
die als Kühler (Peltierkühler) oder Thermogeneratoren
in verschiedenen Bereichen der Technik eingesetzt werden. Beispielsweise
werden thermoelektrische Kühler zum Kühlen von
Computerprozessoren verwendet.
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Insbesondere
sind miniaturisierte thermoelektrische Bauelemente bekannt, die
Abmessungen im Bereich von einigen Mikrometern aufweisen. Ein derartiges
thermoelektrisches Bauelement ist z. B. in der
DE 198 45 104 A1 beschrieben.
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Das
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem besteht darin,
ein thermoelektrisches Bauelement mit verbessertem Wirkungsgrad sowie
ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen thermoelektrischen
Bauelementes anzugeben.
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Dieses
Problem wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein thermoelektrisches Bauelement mit den Merkmalen des
Anspruchs 19 gelöst. Besonders bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
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Danach
wird ein Verfahren zum Herstellen eines thermoelektrischen Bauelementes
angegeben, wonach an einem thermoelektrischen Material mindestens
ein elektrischer Kontakt in Form eines Platin aufweisenden Materialbereiches
angeordnet wird, wobei zwischen dem Platin aufweisenden Materialbereich
und dem thermoelektrischen Material ein Antimon aufweisender Teilbereich,
insbesondere eine Antimonschicht, angeordnet wird.
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Es
sei erwähnt, dass allgemein unter einem thermoelektrischen
Material ein Material verstanden wird, das einen im Vergleich mit
anderen Materialien hohen thermoelektrischen Koeffizienten aufweist, also
eine vergleichsweise hohe Temperaturdifferenz bezogen auf eine an
das Material angelegte Spannung erzeugen kann. Dabei liegt insbesondere
ein Seebeck-Koeffizient von größer als 50 μV/K
vor. Besonders vorteilhaft sind thermoelektrische Materialien der
Hauptgruppen V/VI und IV/VI.
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Der
elektrische Kontakt erstreckt sich bevorzugt angrenzend zu dem thermoelektrischen
Material.
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Ein
niederohmiger Kontaktwiderstand zum thermoelektrischen Material
ist für die Kühlleistung (wenn das thermoelektrische
Bauelement als Kühler betrieben wird) bzw. für
den Wirkungsgrad für die Konversion von Temperaturdifferenzen
(Wärmeströme) in Strom (Thermogenerator) eines
thermoelektrischen Bauelementes von wesentlicher Bedeutung. Dies
ist dadurch bedingt, dass bei einem Stromfluss durch das thermoelektrische
Material neben der in dem Volumenbereich des thermoelektrischen
Materials abfallenden Joulschen Wärme (~R·I2, R: Volumenwiderstand des thermoelektrischen
Materials; I: Stromstärke durch das Material) eine zusätzliche Joulsche
Wärme aufgrund des elektrischen Kontaktwiderstandes zwischen
dem Kontaktmaterial und dem thermoelektrischen Material entsteht.
Diese zusätzlich durch den Kontaktwiderstand hervorgerufene
Joulsche Wärme ist proportional zu 2·Rc·I2 (Rc: Kontaktwiderstand), wobei der Faktor 2
daher rührt, dass in einem thermoelektrischen Bauelement
zum Beschalten des thermoelektrischen Materials zwei Kontakte notwendig
sind. Somit hängt die an den Kontakten erzeugte Joulsche
Wärme proportional vom Kontaktwiderstand ab. Die aufgrund
des Kontaktwiderstands hervorgerufene zusätzliche Joulsche Wärme
wiederum reduziert die Kühlleistung bzw. die Konversion
Wärmestrom zu elektrischer Energie eines thermoelektrischen
Bauelementes.
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Eine
besonders große Rolle spielt der Kontaktwiderstand bei
miniaturisierten thermoelektrischen Bauelementen. In diesen Bauelementen
ist das Volumen des thermoelektrischen Materials geringer als bei üblichen
thermoelektrischen Bauelementen, weshalb das thermoelektrische Material
einen geringeren elektrischen (Volumen-)Widerstand aufweist. Der
Kontaktwiderstand verringert sich dagegen nur in dem Maße,
wie sich die Kontaktfläche zwischen dem thermoelektrischen
Material und dem elektrischen Kontakt verringert. Die Kontaktfläche
in miniaturisierten Bauelementen ist zumeist jedoch nur unwesentlich
kleiner als in nicht-miniaturisierten Bauelementen, so dass der
Kontaktwider stand in miniaturisierten Bauelementen einen größeren
Anteil am Gesamtwiderstand des Bauelementes ausmacht. Dies insbesondere,
wenn das Bauelement zur Miniaturisierung im Wesentlichen in einer
Richtung (die Höhe) verkleinert wird (wie z. B. in vertikalen
thermoelektrischen Bauelementen), während die Grundfläche
gleich bleibt. Hier reduziert sich zwar der Serienwiderstand des
thermoelektrischen Materials proportional zur Höhe, der
Kontaktwiderstand bleibt jedoch konstant.
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Für
thermoelektrische Bauelemente, die aus Massivmaterialien hergestellt
werden, spielen die elektrischen Übergangswiderstände
zwischen dem aktiven thermoelektrischen Material und dem Kontaktmaterial
aufgrund des im Verhältnis zum Kontaktwiderstand hohen
Volumenwiderstands des thermoelektrischen Materials eine geringere
Rolle. So können kommerziell erhältliche Bauelemente
bereits bei einem Kontaktwiderstand im Bereich zwischen 10–9 bis 10–10 Ωm2 ihre typischen Leistungsparameter erreichen.
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Wie
oben ausgeführt, weisen miniaturisierte thermoelektrische
Bauelemente aufgrund ihres geringeren Volumens einen deutlich geringeren
Eigenwiderstand des thermoelektrischen Materials als nicht-miniaturisierte
Bauelemente auf, weshalb der Kontaktwiderstand eine größere
Rolle spielt. Mit den Materialien, die bisher zum Herstellen eines
elektrischen Kontaktes zu einem thermoelektrischen Material bei
konventionellen oder kommerziellen Bauelementen verwendet werden
(mit denen – wie erwähnt – Kontaktwiderstände
im Bereich von 10–9 bis 10–10 Ωm2 realisierbar
sind), lassen sich lediglich verkleinerte Bauelemente herstellen,
die nur einen Bruchteil der theoretisch möglichen Leistung
(d. h. der erreichbaren Temperaturdifferenz bzw. der Kühlleistungsdichte
im Falle eines Peltierkühlers) aufweisen. Angestrebt werden
für derartige miniaturisierte thermoelektrische Bauelemente
spezifische Kontaktwiderstände im Bereich zwischen 10–11 bis 10–12 Ωm2.
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In
einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist das
thermoelektrische Material ein Material der Hauptgruppen V-VI oder
IV-VI auf, das p- oder n-dotiert sein kann. In einer Ausführungsform
wird als thermoelektrisches Material Bismuttellurid, insbesondere
eine (Bi1-x Sbx)2 Te3-Verbindung, verwendet.
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Das
verwendete thermoelektrische Material weist z. B. eine Bandlücke
im Bereich von ca. 100 meV bis 400 meV auf; insbesondere bei Verwendung im
Raumtemperaturbereich. Als n-leitendes Material wird z. B. eine
Bi2 (Te1-x Sex)3-Verbindung und
für p-leitende Bereiche des thermoelektrischen Materials
beispielsweise eine (Bi1-x Sbx)2 Te3-basierende Verbindung
verwendet.
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Je
nach gewünschter Einsatztemperatur können den
n-leitenden Materialien Anteile von Antimon im Metalluntergitter
bzw. den p-leitenden Materialien Anteile von Selen im Chalkogen-Untergitter zur
Optimierung zugesetzt werden. Die im thermoelektrischen Material
nötige Ladungsträgerkonzentration wird entweder
durch Fremddotierung und/oder durch den Chalkogengehalt (d. h. durch
die Eigendotierung) der Materialien eingestellt. Charakteristisch ist
bei den V-VI-Materialien, dass ein Chalkogenüberschuss
ein n-leitendes Material, ein Chalkogenmangel dagegen zu einem p-leitenden
Material führt.
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Der
Platin aufweisende Materialbereich ist insbesondere im Wesentlichen
aus Platin gebildet und wird z. B. in Form einer Platinschicht erzeugt.
Zudem kann sich der Platin aufweisende Materialbereich angrenzend
an das thermoelektrische Material erstrecken. Das Erzeugen des Materialbereiches
erfolgt bevorzugt durch einen Vakuumprozess, wie z. B. Sputtern,
thermisches Aufdampfen oder Elektronenstrahlaufdampfen.
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In
einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens des zweiten
Erfindungsaspektes wird mit dem Platin aufweisenden Materialbereich ein
Temperschritt durchgeführt, d. h. die Temperatur im Bereich
des Platin aufweisenden Materialbereiches zeitlich begrenzt erhöht
wird. Insbesondere wird beim Tempern der Platin aufweisende Materialbereich
auf eine Temperatur zwischen 200 und 300°C erwärmt.
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Auch
für derartige Kontakte wurden niederohmige Kontaktwiderstände
im Bereich zwischen 10–11 10–12 Ohm m2 gemessen
(per TLM-Verfahren). Als thermoelektrisches Material wird bevorzugt
ein V-VI-Material (z. B. Bismuttellurid) verwendet, wobei sich zwischen
dem V-VI-Material und dem Platin-Kontakt Phasen ausbilden. Diese
Phasen besitzen einen spezifischen elektrischen Widerstand, der wesentlich
geringer ist als der des thermoelektrischen V-VI-Materials selbst.
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Gleichzeitig
ist vorteilhaft, dass die im Bereich der Grenzfläche zwischen
dem elektrischen Kontakt und dem thermoelektrischen Material gebildete
Phasen gleichzeitig auch als Diffusionsbarriere zwischen dem thermoelektrischen
Material und weiteren Materialien wirkt, die auf dem Platin aufweisenden
Materialbereich deponiert werden, wie z. B. weitere Metallschichten
oder auch thermoelektrisches Material.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung weist der Platin aufweisende Materialbereich
zusätzlich Titan auf. Insbesondere wird der Materialbereich
durch eine Schichtfolge Titan-Platin-Titan-Platin gebildet oder
weist eine derartige Schichtfolge auf. Mit einer derartigen Schichtfolge
wird bevorzugt ebenfalls ein Temperschritt, wie oben erläutert,
durchgeführt.
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Des
Weiteren kann der Platin aufweisende Materialbereich mit Vorteil
zwischen einem elektrisch leitfähigen Kontaktmaterial (z.
B. aus Kupfer) und dem thermoelektrischen Material angeordnet sein.
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Das
Anordnen des Antimon aufweisenden Materialbereiches zwischen dem
Platin aufweisenden Materialbereich und dem thermoelektrischen Material
kann unter Temperaturerhöhung erfolgen, insbesondere derart,
dass eine oder mehrere Platin und Antimon aufweisende Phasen entstehen.
Wird z. B. Bismuttellurid als thermoelektrisches Material verwendet,
enthalten die gebildeten Phasen teilweise zusätzlich Tellur.
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Bevorzugt
werden der Platin aufweisende und der Antimon aufweisende Material
schichtförmig ausgebildet, wobei die Dicke der Platinschicht
so gewählt wird, dass die Platinschicht ein Eindiffundieren von
Antimon in die Kontaktstruktur verhindert. Die Dicke der Platinschicht
wird insbesondere in Abhängigkeit von der Dicke oder allgemein
der Beschaffenheit der Antimonschicht bemessen. Insbesondere ist
die Platinschicht so beschaffen, dass sie nach einem Temperaturschritt
nicht vollständig aufgebraucht, d. h. in eine Pt-Sb-Mischphase übergegangen
ist, sondern dick genug ist, um weiterhin als Diffusionssperre zu
wirken.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Herstellungsverfahren
gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt die Schritte:
- – Anordnen des thermoelektrischen
Materials an einem ersten Substrat;
- – Erzeugen eines elektrisch leitfähigen Kontaktmaterials
an einem zweiten Substrat;
- – Erzeugen des Platin aufweisenden Materialbereiches
auf dem Kontaktmaterial;
- – Erzeugen des Antimon aufweisenden Materialbereiches
auf dem Platin aufweisenden Materialbereich; und
- – Erzeugen des elektrische Kontaktes an dem thermoelektrischen
Material durch zumindest abschnittsweises Verbinden des Antimon
aufweisenden Materialbereiches mit dem thermoelektrischen Material.
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In
dieser Variante wird demnach eine an einem (zweiten) Substrat ausgebildete
Kontaktstruktur (Kontaktmaterial) mit Platin, insbesondere einer
Platinschicht, versehen und mit einem an einem weiteren (ersten),
zunächst separaten Substrat abgeschiedenen thermoelektrischen
Material in Verbindung gebracht, wodurch ein niederohmiger elektrischer
Kontakt zwischen der Kontaktstruktur und dem thermoelektrischen
Material erzeugt wird.
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Hierbei
kann das Kontaktmaterial als Kontaktstruktur auf das Substrat strukturiert
werden (mittels eines Halbleiterprozesses wie z. B. Ätzen
oder Lift-Off) und mit der Platinschicht versehen werden, bevor
es mit dem thermoelektrischen Material kontaktiert wird. Dies ist
insbesondere bei vertikal aufgebauten thermoelektrischen Bauelementen
vorgesehen. Hier wird eine Kontaktstruktur (Elektroden) für eine
serielle Verschaltung von alternierenden thermoelektrischen n- und
p-Materialien (die sich auf einem ersten Substrat befinden) zunächst
auf einem (zweiten) Substrat strukturiert, bevor die Kontaktstruktur
mit dem thermoelektrischen Material, d. h. das zweite mit dem ersten
Substrat, verbunden wird.
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Als
Material für derartige Kontaktstrukturen wird z. B. Gold,
Silber oder Kupfer verwendet. Derartige, aus diesen Materialien
gebildete Kontaktstrukturen sollen jedoch keinen unmittelbaren Kontakt
zum thermoelektrischen Material bekommen, um ein Hineindiffundieren
des Materials in das thermoelektrische Material zu vermeiden. Deshalb
wird auf ihnen Platinmaterial (der Platin aufweisende Materialbereich
des elektrischen Kontaktes, z. B. in Form einer Platinschicht) als
Diffusionsbarriere erzeugt. Vorzugsweise wird eine Platinschicht
mit einer Dicke zwischen 10 bis 500 nm deponiert. Das Deponieren von
Platin erfolgt – wie oben bereits zur zweiten Erfindungsvariante
erläutert – bevorzugt mit einem Vakuumverfahren
und einer anschließenden Temperung.
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Zusätzlich
wird auf der Platinschicht bzw. auf dem Platinmaterial des zweiten
Substrates eine Antimonschicht angeordnet. Hierbei kann zunächst
z. B. mit einem Vakuumprozess die Platinschicht auf das Kontaktmaterial
aufgebracht und in einem nachfolgenden Schritt die Antimonschicht
erzeugt werden. Insbesondere wird die Antimonschicht auf der Platinschicht
unter Temperaturerhöhung im Bereich des zweiten Substrates
erzeugt, d. h. während der Deposition des Antimons wird
das zweite Substrat bzw. die Platinschicht erwärmt.
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Ein
sowohl Platin als auch Antimon aufweisender Kontakt hat den Vorteil,
dass er einen geringen Kontaktwiderstand aufweist und gleichzeitig
als effiziente Diffusionsbarriere zwischen dem thermoelektrischen
Material und dem Kontaktmaterial (Gold, Silber oder Kupfer) dient.
Der so gebildete elektrische Kontakt kann sowohl zusammen mit einem
n- als auch mit einem p-dotierten thermoelektrischen Material verwendet
werden.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren ein thermoelektrisches Bauelement
mit mindestens einem an einem thermoelektrischen Material angeordneten elektrischen
Kontakt in Form eines Platin aufweisenden Materialbereiches, wobei
zwischen dem Platin aufweisenden Materialbereich und dem thermoelektrischen
Material ein Antimon aufweisender Materialbereich angeordnet ist.
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Ein
derartiges thermoelektrisches Bauelement wird bevorzugt durch ein
wie oben erläutertes Verfahren erzeugt.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung dieses thermoelektrischen Bauelementes
ist der elektrische Kontakt zwischen dem thermoelektrischen Material und
einem elektrisch leitfähigen Kontaktmaterial, insbesondere
aus Gold, Silber oder Kupfer, ausgebildet, z. B. mit mäanderförmigem
Verlauf. Das elektrisch leitfähige Kontaktmaterial ist
z. B. an einem weiteren Substrat ausgebildet. Als thermoelektrisches
Material kommen insbesondere – wie oben bereits mit Bezug
zu den erfindungsgemäßen Verfahrensvarianten erwähnt – V-VI
oder IV-VI-Materialien in Frage.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Figuren genauer erläutert. Es
zeigen:
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1 schematisch
ein erstes, nicht erfindungsgemäßes Beispiel eines
Herstellungsverfahrens;
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2 ein
zweites, nicht erfindungsgemäßes Beispiel eines
Herstellungsverfahrens;
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3 ein
drittes, nicht erfindungsgemäßes Beispiel eines
Herstellungsverfahrens;
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4 ein
viertes, nicht erfindungsgemäßes Beispiel eines
Herstellungsverfahrens;
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5 ein
fünftes, nicht erfindungsgemäßes Beispiel
eines Herstellungsverfahrens;
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6 eine
erste Variante des Herstellungsverfahrens gemäß der
Erfindung;
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7 und 8 eine
zweite Variante des Herstellungsverfahrens gemäß der
Erfindung;
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9 eine
dritte Variante des Herstellungsverfahrens gemäß der
Erfindung.
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1 zeigt
schematisch eine Momentaufnahme beim Herstellen eines thermoelektrischen Bauelementes.
Ein schichtartiges thermoelektrisches Material 1 (z. B.
Bismuttellurid) ist an einem Substrat 2 (z. B. ein Silizium-Substrat)
angeordnet. Das Substrat 2 weist eine elektrisch isolierende
Schicht (nicht dargestellt) auf, die das thermoelektrische Material 1 vom
Substrat 2 elektrisch isoliert. Die isolierende Schicht
ist z. B. aus Siliziumoxid oder Siliziumnitrid gebildet. Zwischen
dem thermoelektrischen Material 1 und dem Substrat 2 (d.
h. genauer zwischen dem Material 1 und der isolierenden
Schicht) befindet sich eine elektrisch leitfähige Kontaktstruktur 3 (z.
B. aus Kupfer), über die das thermoelektrische Material 1 an seiner
dem Substrat 2 zugewandten Seite elektrisch kontaktiert
wird. Des Weiteren ist auf dem thermoelektrischen Material 1 (d.
h. an dessen dem Substrat 2 abgewandten Seite) ein erster
Materialbereich in Form einer Bismutschicht 6 erzeugt worden.
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An
einem zweiten (zum ersten Substrat 2 zunächst
separaten) Substrat 4 (das z. B. ebenfalls aus Silizium
mit SiO2 als Deckschicht gebildet sein kann) ist
ein zweiter Materialbereich in Form einer Goldschicht 5 angeordnet.
Zum Erzeugen eines elektrischen Kontaktes auf dem thermoelektrischen
Material 1 wird der erste Materialbereich mit dem zweiten Materialbereich
(d. h. die Bismutschicht 6 mit der Goldschicht 5)
verbunden, d. h. die Substrate 2 und 4 werden
mit einander zugewandten Schichten 5, 6 zusammengefügt.
Das Verbinden der Materialbereiche erfolgt insbesondere unter Temperaturerhöhung im
Bereich der miteinander zu verbindenden Schichten 5 und 6,
wodurch sich ein Übergang Bi-(Au2Bi)-Au
ausbildet. Der auf diese Weise erzeugte elektrische Kontakt zwischen
dem thermoelektrischen Material und der verbliebenen Au-Schicht weist
einen im Vergleich zu vorbekannten Kontaktmaterialien niedrigeren
Kontaktwiderstand aufweist.
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Ein
zweites, nicht erfindungsgemäßes Beispiel zeigt 2.
Analog zu 1 ist auf einem ersten Substrat 2 eine
Schicht aus einem thermoelektrischen Material 1 angeordnet,
wobei sich zwischen dem thermoelektrischen Material 1 und
dem Substrat 2 eine elektrisch leitfähige Kontaktstruktur 3 befindet. Im
Unterschied zur 1 besteht der erste Materialbereich
jedoch nicht nur aus einer Bismutschicht, sondern weist neben einer
Bismutschicht 6, die auf dem thermoelektrischen Material 1 erzeugt
wurde, zudem eine Goldschicht 7 auf. Auf der Goldschicht 7 befindet
sich darüber hinaus eine weitere Materialschicht 8,
die eine Gold-Zinn-Mischung aufweist.
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Wiederum
analog zu 1 wird zum Herstellen des thermoelektrischen
Bauelementes ein zweites Substrat 4 mit einem als Goldschicht 5 ausgebildeten
zweiten Materialbereich mit dem ersten Substrat 2 derart
zusammengefügt, dass der erste Materialbereich (der die
Bismutschicht 6, die Goldschicht 7 sowie die Gold-Zinn-Schicht 8 umfasst)
mit dem zweiten Materialbereich (d. h. mit der Goldschicht 5)
verbunden wird. Hierdurch wird auf dem thermoelektrischen Material 1 ein
elektrischer Kontakt erzeugt.
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Ein
drittes, nicht erfindungsgemäßes Beispiel stellt 3 dar.
Analog zu den 1 und 2 ist auf
einem ersten Substrat 2 eine elektrische Kontaktstruktur 3 und
darüber eine Schicht aus einem thermoelektrischen Material 1 angeordnet.
Auf dem thermoelektrischen Material 1 befindet sich ein
erster Materialbereich, der neben einer Bismutschicht 6 eine
Schicht 8 aus einer Gold-Zinn-Mischung umfasst. Der Unterschied
zur 2 besteht somit darin, dass sich zwischen der
Bismutschicht 6 und der Gold-Zinn-Schicht 8 keine
zusätzliche Goldschicht befindet.
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Der
auf dem Substrat 2 angeordnete erste Materialbereich wird – wie
bei den anhand der 1 und 2 beschriebenen
Ausführungsformen – mit einer an einem zweiten
Substrat angeordneten Goldschicht 5 in Verbindung gebracht
(insbesondere unter thermischer Einwirkung), wodurch ein niederohmiger
elektrischer Kontakt auf dem thermoelektrischen Material 1 erzeugt
wird.
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Die 4 und 5 beziehen
sich auf die Herstellung eines thermoelektrisches Bauelementes gemäß weiteren,
nicht erfindungsgemäßen Beispielen. Wie in 4 dargestellt,
wird gemäß einer ersten Variante ein thermoelektrisches
Material 1 an einem Substrat 2 angeordnet, wobei
sich analog zu den 1 bis 3 eine elektrische
Kontaktstruktur 3 (Kontaktmaterial) zwischen dem thermoelektrischen Material 1 und
dem Substrat 2 befindet. An dem thermoelektrischen Material 1 ist
ein elektrischer Kontakt in Form einer Platinschicht 9 angeordnet.
Die Platinschicht 9 befindet sich hierbei auf dem thermoelektrischen
Material 1, d. h. an dessen dem Substrat 2 abgewandten
Seite.
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Gemäß 5 ist
eine Platinschicht 9 als elektrischer Kontakt zwischen
einer Kontaktstruktur 3 und einem thermoelektrischen Material 1 angeordnet,
so dass die elektrische Kontaktstruktur 3 über den
elektrischen Kontakt mit dem thermoelektrischen Material 1 elektrisch
verbunden ist. Zusätzlich kann natürlich auch
auf der dem Substrat 2 abgewandten Seite des thermoelektrischen
Materials 1 eine Platinschicht als weiterer elektrischer
Kontakt angeordnet werden.
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Das
Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß 6 entspricht
vom Prinzip her der Variante der 5, wobei
zusätzlich eine Antimonschicht 10 zwischen der
Platinschicht 9 und dem thermoelektrischen Material 1 angeordnet
ist, wobei die Platinschicht 9 und die Antimonschicht 10 zusammen
den elektrischen Kontakt zum thermoelektrischen Material bilden.
Auch hier kann ein selbstverständlich ein weiterer derartiger
elektrischer Kontakt an der dem Substrat abgewandten Seite des thermoelektrischen Materials
angeordnet werden, um auf beiden Seiten des thermoelektrischen Material
einen niederohmigen Kontakt zu schaffen.
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Die 7 und 8 betreffen
eine weitere Variante der Erfindung, wobei die 7 die
Situation vor einer Temperaturerhöhung (Temperschritt)
und 8 nach dem Temperschritt zeigt. Analog der in den 4 bis 6 illustrierten
Herstellungsverfahren ist an einem Substrat 2 eine Kontaktstruktur 3 angeordnet.
Auf der Kontaktstruktur 3 ist eine Platinschicht 9 vorgesehen,
auf der sich wiederum eine Antimonschicht 10 befindet.
Ein thermoelektrisches Material 1 ist an einem (zweiten)
Substrat (nicht dargestellt) angeordnet und kann mit der Platin-Antimonschicht 9, 10 in
Kontakt gebracht werden.
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Beim
oder nach dem Erzeugen der Antimonschicht 10 wird ein Temperschritt
durchgeführt, d. h. die Temperatur wird im Bereich der
Platin- und der Antimonschicht 9, 10 erhöht.
Der Temperschritt wird derart ausgeführt, d. h. der Temperaturverlauf
wird derart gewählt, dass sich oberhalb der Platinschicht 9 ein
Materialbereich in Form einer oder mehrerer Phasen 101 aus
Platin und Antimon einstellt. Hierbei geht ein Teil der Platinschicht
in die Mischphase über, so dass die Dicke der Platinschicht
nach dem Tempern geringer ist als vor dem Tempern. Dennoch ist die
verbleibende Platinschicht dick genug, um ein Eindiffundieren von
insbesondere Antimon in die Kontaktstruktur 3 im Wesentlichen
zu verhindern. Um die Wirkung der verbleibenden Platinschicht als
Diffusionssperre nach dem Tempern sicherzustellen, wird sie mit
einer Dicke erzeugt, die von der (vorgesehenen) Dicke der Antimonschicht
(d. h. von der für die Mischphase zur Verfügung
stehenden Antimonmenge) abhängt.
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Bevorzugt
wird das thermoelektrische Material 1 vor oder während
des Temperschrittes mit der Antimonschicht 10 in Kontakt
gebracht. Weist das thermoelektrische Material z. B. Bismuttellurid
(oder ein anderes Tellur haltiges V-VI-Material) auf, entsteht zwischen
der (verbliebenden) Platinschicht 9 und dem thermoelektrischen
Material 1 Phasen 101, die neben Platin und Antimon
auch Tellur aufweisen. Zusätzlich wird ein Übergangsbereich 102 erzeugt, der
von der Platinschicht 9 zum thermoelektrischen Material 1 hin
eine abnehmende Tellurkonzentration aufweist.
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9 zeigt
eine Abwandlung des in den 7 und 8 beschriebenen
Verfahrens. Anstelle einer einzelnen Platinschicht ist ein Schichtsystem, das
mehrere abwechselnd übereinander angeordnete Platin- und
Titanschichten 9, 11 aufweist, vorgesehen. Das
Tempern und Verbinden des an einem separaten Substrat angeordneten
thermoelektrischen Materials 1 kann wie mit Bezug zu 7, 8 erläutert
erfolgen. Insbesondere ent steht nach dem Tempern ein Platin-Titan-Gefüge
als Diffusionssperre und zwischen dem Platin-Titan-Gefüge
und dem thermoelektrischen Material eine Platin und Antimon aufweisende
Mischphase.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass generell die Herstellungsvarianten
der 1–3 und 4–9 auch
miteinander kombiniert werden können. So kann z. B. ausgehend
von der Schichtfolge der 5 oder 6 (bei der
sich ein Platinkontakt zwischen dem Substrat und dem thermoelektrischen
Material befindet) ein weiterer Kontakt oberhalb des thermoelektrischen
Materials gemäß einer Variante des ersten Erfindungsaspektes
hergestellt werden (z. B. ein Eismut-Gold-Kontakt).
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- 1
- thermoelektrisches
Material
- 2
- erstes
Substrat
- 3
- Kontaktstruktur
- 4
- zweites
Substrat
- 5
- Goldschicht
- 6
- Bismutschicht
- 7
- Goldschicht
- 8
- Gold-Zinn-Schicht
- 9
- Platinschicht
- 10
- Antimonschicht
- 101
- Mischphase
- 102
- Übergangsbereich
- 11
- Titanschicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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