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Die Erfindung betrifft eine Verbindung für Fußbodenpaneele gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Unter dem Schlagwort ”Leimlose Verbindung” oder ”Click-Verbindung” werden derzeit eine Vielzahl von Lösungen angeboten, die insbesondere bei Laminatböden aus HDF/MDF oder bei Parkettböden Anwendung finden.
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Die Druckschrift
DE 602 13 161 T2 zeigt zwei Fußbodenpaneele, die über ihre Kanten eine Nut-Feder-Verbindung aufweisen. Die Feder kragt dabei von einem der Paneele aus. Beim Verlegen der Paneele taucht die Feder durch eine planare Verschiebung in die Nut des anderen Paneels ein. Überhalb der Nut kragt an der Kante des Paneels ein Nasenvorsprung aus, der sich über die gesamte Länge der Kante erstreckt. Im verlegtem Zustand der Paneele liegt der Nasenvorsprung über die gesamte Kantenlänge dichtend an einem an der Kante des Paneels ausgebildeten Dichtelements an.
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In der
EP 1 024 234 B1 ist eine derartige ”Click-Verbindung” offenbart, bei der entlang den Längs- und Stirn- oder Querkanten Nut-/Federverbindungen zur Vertikalfixierung und zusätzliche Verriegelungselemente zur Horizontalverriegelung vorgesehen sind. Bei dieser bekannten Lösung ist eine untere, zu einer Auflagefläche des Fußbodens zugewandte Nutwange eines Paneels über eine vertikale Trennebene zwischen den Paneelen hinaus verlängert und trägt an seinem Endabschnitt einen Verriegelungsvorsprung, der in eine entsprechende Ausnehmung an der Unterseite einer Feder des anderen Fußbodenpaneel eintaucht. Die Horizontalverriegelung ist bei dieser Lösung spielfrei ausgeführt, so dass auch bei größeren Temperaturschwankungen nur vergleichsweise geringe Spalten zwischen den einander zuweisenden Kanten entstehen. Diese bekannte Lösung lässt sich durch planares Aufeinanderzuschieben der zu verlegenden Paneele oder durch Einwinkeln eines Paneels mit Bezug zum anderen Paneel in Eingriff bringen.
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In der
EP 0 698 162 B1 ist eine ähnliche Lösung gezeigt, bei der die Horizontalverriegelung jedoch mit einem gewissen Spiel ausgeführt ist, so dass sich die Paneele im verlegten Zustand noch entlang ihrer aneinander liegenden Kanten verschieben lassen.
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In der
EP 1 250 503 B1 ist eine Verbindung für Fußbodenpaneele gezeigt, bei der die beiden Fußbodenpaneele nur durch Einwinkeln miteinander verbindbar sind – ein planares Verschieben der Paneele zum Herstellen des Verriegelungseingriffs ist nicht vorgesehen.
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Bei der eingangs genannten Lösung können die Fußbodenpaneele entlang der Längs- und Querkanten durch das planare Aufeinanderzuschieben miteinander verbunden werden. Von manchen Kunden wird es jedoch bevorzugt die Paneele durch Einwinkeln miteinander zu verbinden.
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Bei einigen Lösungen, wie beispielsweise bei der in der
EP 1 250 503 B1 offenbarten Lösung ist diese Verbindung sogar nur durch Einwinkeln möglich. Dabei wird an ein bereits verlegtes Paneel ein zu verlegendes Paneel in Schrägstellung entlang der Längskante angesetzt, so dass beispielsweise die Feder des zu verlegenden Paneels in die Nut des verlegten Paneels eintaucht. Anschließend wird das zu verlegende Paneel aus einer Schrägposition nach unten verschwenkt, wobei die Feder vollständig in die Nut eintaucht und die Horizontalverriegelungseinrichtungen derart ineinander greifen, dass die beiden Paneele entlang der Längskante verriegelt sind.
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Problematisch bei diesen Lösungen ist, dass die Verriegelung an den kürzeren Stirn- oder Querkanten bei dem vorbeschriebenen Einschwenkvorgang schwierig herzustellen ist, so dass – je nach konstruktiver Lösung – entlang der Stirnkanten entweder keine Vertikalverriegelung erfolgt oder diese nur mit erheblichem Aufwand herstellbar ist.
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Aus der gattungsgemäßen
DE 19 962 830 C2 ist eine Verbindung bekannt, bei der die horizontale Verriegelung über einen getrennten Verriegelungszapfen erfolgt, der zusätzlich zu einer herkömmlichen Nut-/Federverbindung ausgebildet ist. Selbst bei einem Bruch dieses Verriegelungszapfens ist bei dieser technisch überlegenen Lösung die Relativanordnung der Paneele in Vertikalrichtung gewährleistet.
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Bei denjenigen Lösungen, bei denen die Verbindung entlang der Querkanten durch planares Verschieben erfolgt, wird das zu verlegende Paneel durch einen Schlagklotz in Verriegelungseingriff mit dem bereits verlegten Paneel gebracht. Dazu müssen die beiden Paneele entlang ihrer Kanten ausgerichtet werden und dann möglichst gleichmäßig mit Hilfe des Schlagklotzes und eines Hammers verbunden werden. Diese Vorgehensweise mag für professionelle Verleger kein Problem darstellen, da die beschriebenen leimlosen Verbindungen jedoch auch von weniger geübten Personen verlegt werden, kann es in der Praxis bei unsachgemäßer Handhabung vorkommen, dass die Fußbodenpaneele entlang der zu verbindenden Querkanten aufspitzen, sodass entsprechend die Trennfuge zwischen den beiden Paneelen beschädigt werden kann.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verbindung für Fußbodenpaneele zu schaffen, bei der das Verbinden entlang der Querkanten durch planares Verschieben vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verbindung für Fußbodenpaneele mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß haben die entlang zweier Kanten zu verbindenden Fußbodenpaneele eine Nut-/Federverbindung, die durch planares Verschieben oder Einwinkeln in Verriegelungseingriff bringbar ist. Bei dieser Verbindung ist eine Querkante an einem an die Längskante angrenzenden Bereich in Richtung der Längskante zu einem Anschlagbereich verlängert, so dass das zu verlegende Paneel beim Verlegen nur entlang dieses Anschlagbereiches an der benachbarten Querkante des bereits verlegten Paneels anliegt und beim Herabschwenken eine Beschädigung verhindert wird.
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Dieser Anschlagbereich ist an der federseitigen Querkante ausgeführt.
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Der Anschlagbereich ist vorzugsweise lediglich um einige 1/10 Millimeter in Längskantenrichtung verlängert, wobei die Breite dieses Anschlagbereiches (in Querkantenrichtung) mehr als 0,5 cm, vorzugsweise etwa 1 cm (bei einem Standardpaneel) betragen kann.
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Der Anschlagbereich ist so ausgeführt, dass er bei verbundenen Querkanten in die Nut der benachbarten Querkante eintaucht, ohne Kontakt mit dem Nutgrund zu haben.
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Die Paneele sind entlang der Querkanten durch etwa planares Verschieben in Eingriff bringbar.
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Die Nutseiten der Paneele sind vorzugsweise mit verlängerten Nutunterwangen ausgeführt.
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Die Paneele sind entlang der Längskanten durch planares Verschieben oder Einwinkeln und entlang der Querkanten durch planares Verschieben in Eingriff bringbar.
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Das Ansetzen der Paneele in die Zwischenposition kann durch eine kombinierte Vertikal- und Horizontalverschiebung erfolgen, wobei während dieser Bewegung die beiden Paneele im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Die Verbindung ist an den Querkanten der Fußbodenpaneele ausgeführt. An den Längskanten kann dann eine der eingangs beschriebenen Lösungen verwendet werden.
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Die Erfindung kann besonders vorteilhaft bei Fußbodenpaneelen mit HDF/MDF-Kern realisiert werden.
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Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine stark vereinfachte Draufsicht auf ein mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verbindung ausgeführten Fußbodenpaneel;
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2 einen Schnitt entlang der Linie A-A durch eine Querkante des Fußbodenpaneels aus 1;
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3 einen entsprechenden Schnitt entlang der Linie B-B in 1;
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4 die Einzelheit X in 1;
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5 Verlegeschritte zum Verbinden zweier Fußbodenpaneele entlang ihrer Querkanten;
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6 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verbindung, wobei zwei miteinander zu verbindende Paneele in Schnitten entlang der Linie A-A bzw. B-B gemäß 1 dargestellt sind und
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7 die beiden Paneele aus 5 im verriegelten Zustand.
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1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Fußbodenpaneels 1 eines Laminat- oder Parkettbodens. Ein derartiges Fußbodenpaneel 1 hat eine in der Draufsicht rechteckförmige Form mit zwei Längskanten 2, 4 und zwei kürzeren Querkanten 6, 8. Zur leimlosen Verbindung zweier Fußbodenpaneele ist entlang der Längskante 2 eine Feder 12 und entlang der Längskante 4 eine Nut 10 mit verlängerter Unterlippe 11 ausgebildet, wie sie beispielsweise aus dem eingangs beschriebenen Stand der Technik bekannt sind.
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Diese Nut-/Federverbindungen sind mit Horizontalverriegelungssystemen ausgeführt, wie sie etwa aus dem eingangs beschriebenen Stand der Technik bekannt sind. Diese Verriegelungssysteme lassen sich entweder durch planares Verschieben und/oder durch Einwinkeln miteinander in Eingriff bringen.
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An den beiden kürzeren Querkanten 6, 8 sind ebenfalls jeweils eine Nut 14 und eine Feder 16 ausgeführt. Die Profilierung der beiden Querkanten 6, 8 wird anhand der 2 und 3 erläutert, die Schnitte entlang der Linien A-A bzw. B-B in 1 zeigen.
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Gemäß dem Schnitt entlang der Linie A-A in 2 ist an der Querkante 8 die Nut 14 ausgebildet, die sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nach innen, d. h., nach rechts in 2 leicht öffnet. Dazu ist eine obere Nutfläche 17 zur Horizontalen leicht angestellt. Eine untere Nutfläche ist mit einer etwa horizontal verlaufenden Nutfläche 18 und einer sich zum Nutgrund hin anschließenden Nutschrägfläche 20 ausgebildet. Die beiden letztgenannten Flächen 18, 20 sind an einer verlängerten Nutunterwange 22 vorgesehen, die sich in Horizontalrichtung (nach links in 2) über eine Oberwange 24 hinaus erstreckt. Die Oberwange 24 ist stirnseitig durch eine Stirnkante 26 begrenzt.
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An der Nutunterwange 22 ist im Anschluss an die horizontale Nutfläche eine konkav ausgebildete Ausnehmung 28 vorgesehen, die nach links, d. h., zum freien Endabschnitt der Unterwange 22 in einen Verriegelungsvorsprung 30 übergeht, der mit einer bei diesem Ausführungsbeispiel vergleichsweise kurzen Verriegelungsfläche 32 ausgeführt ist, die schräg zur Horizontalen angestellt ist. Der Verriegelungsvorsprung 30 fällt dann entlang seiner Rückseite 34 zu einem Führungsvorsprung 36 hin ab, der sich in Vertikalrichtung über den Verriegelungsvorsprung 30 hinaus erstreckt. Wie sich aus der strichpunktierten Linie in 2 ergibt, liegt eine die Vertikalerstreckung des Führungsvorsprungs 36 begrenzende Oberseite 38 näher zur oberen Nutfläche 16 als zur horizontalen Nutfläche 18. Die Oberseite 38 geht über eine schräg nach unten abfallende Führungsfläche 40 in die Rückseite 34 des Verriegelungsvorsprungs 30 über. Der Verriegelungsvorsprung 30 ist unterhalb der die Nutfläche 18 beinhaltenden Horizontalebene angeordnet.
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Die in 3 dargestellte Querkante 6 des Fußbodenpaneels 1 ist entsprechend mit der Feder 16 ausgeführt, deren Endabschnitt in der Darstellung gemäß 3 konisch ausgeführt ist. Diese Konifizierung erfolgt durch eine obere Federschrägfläche 42 und eine leicht ballig ausgeführte Federfläche 44. Im Übergangsbereich zwischen den beiden Flächen 42, 44 ist die Feder 16 mit einer Verrundung 46 versehen. Die Federschrägfläche 42 geht in eine zur Horizontalen leicht nach unten hin abfallende Federoberseite 48 über, die sich etwa bis zu einer federseitigen Stirnkante 50 erstreckt. Im Übergangsbereich zwischen der federseitigen Stirnkante 50 und der Federoberkante 48 ist eine Schrägfase 52 angefräst.
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Die leicht ballig ausgeführte Federfläche 44 geht in eine horizontal verlaufende Federunterseite 54 über, an die sich nach links hin eine leicht schräg zur Horizontalen angestellte Fläche 56 anschließt, die im Horizontalabstand zu einer Unterseite 58 des Fußbodenpaneels 1 verläuft. Diese Fläche 56 erstreckt sich praktisch von der durch die federseitige Stirnseite 50 vorgegebenen Trennebene nach innen hinein bis zu einer Verriegelungsausnehmung 60. Diese öffnet sich im Anschluss an die Fläche 56 mit einer schräg angestellten Anlagefläche 62, die in eine etwa parallel zur Unterseite 58 verlaufende Ausnehmungsfläche 64 übergeht. Der linke Endabschnitt der Verriegelungsausnehmung 60 ist durch eine Vertikalfläche 66 ausgebildet, die über einen Übergangsradius 68 in die Ausnehmungsfläche 64 übergeht.
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Wie 3 des Weiteren entnehmbar ist, verläuft die Ausnehmungsfläche 64 etwa in der Horizontalebene, in der auch die durch die Verrundung 46 ausgebildete Spitze der Feder 16 verläuft.
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Beim Verlegen der vorgeschriebenen Paneele 1, 1' kann es – insbesondere bei ungeübten Verlegern – vorkommen, dass die bereits verlegten Paneele nicht sorgfältig in Längsrichtung zueinander fluchten. Das heißt, insbesondere bei größeren Flächen können die Paneele 1, 1' in Längsrichtung gesehen leicht bogenförmig angeordnet sein, so dass es im Querkantenbereich beim Abwinkeln eines zu verlegenen Paneels in Richtung des bereits verlegten Paneels zu Beschädigungen kommen kann, da die Querkanten 6, 8 nicht parallel verlaufen, sondern einen spitzen Winkel zueinander bilden. In dem Fall; in dem die nicht sachgemäß verlegten Paneele 1, 1' einen sich zum Verleger hin konkaven Bogen ausbilden, verringert sich der Abstand zwischen den Querkanten 6, 8 zum Verleger hin, so dass die diesem zugewandten Querkantenabschnitte beim Abwinkeln kollidieren und somit die Gutkante beschädigt wird.
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Um eine derartige Kollision aufgrund eines Winkelversatzes zwischen den Querkanten 6, 8 der zu verlegenden Paneele 1, 1' zu verhindern, ist bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel die Feder 16 an der Querkante 6 des zu verlegenden Paneels 1 in dem an die Längskante 2 angrenzenden Bereich zu einem Anschlagbereich 78 verlängert, wobei diese Verlängerung L lediglich einige 1/10 Millimeter, beispielsweise weniger als 0,5 cm beträgt. Die Breite B dieses verlängerten Anlagebereiches 78 beträgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 1 cm. Durch diesen Anschlagbereich 78 werden die nach vorne, hin zum Verleger gerichteten Bereiche der Querkanten 6, 8 der zu verlegenden Paneele 1, 1' vor dem Einschlagen im Abstand L zueinander gehalten, so dass eine Beschädigung des verlegten Paneels 1 beim Herabschwenken des Paneels 1 in die Zwischenposition vermieden wird. Somit ist gewährleistet, dass der Verleger das zu verlegende Paneel 1 nicht entlang der gesamten Querkante 6 an das bereits verlegte Paneel 1' anlegen kann.
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Die Funktion der in den 2, 3 und 4 dargestellten Nut-/Federverbindung sei anhand eines Verlegevorgangs erläutert. Es sei angenommen, dass bereits einige Fußbodenpaneele verlegt sind und nunmehr ein weiteres Fußbodenpaneel 1 an die bereits verlegten Fußbodenpaneele angesetzt werden sollen. Dazu wird das zu verlegende Fußbodenpaneel 1 entlang seiner Längskante – beispielsweise der Längskante 12 – mit dem bereits verlegten Paneel 1' verbunden, wobei diese durch planares Verschieben oder durch Einwinkeln erfolgen kann. Zum Verbinden der beiden benachbarten Querkanten wird gemäß 5a das zu verlegende Fußbodenpaneel 1 mit seiner Querkante 6 mit Bezug zur korrespondierenden Querkante 8 des bereits verlegten Fußbodenpaneels 1' derart ausgerichtet, dass die Feder 16 knapp seitlich der Stirnkante 26 und in Vertikalrichtung oberhalb der verlängerten Unterwange 22 des bereits verlegten Fußbodenpaneels 1' verläuft und nur mit der Stirnfläche des Anschlagbereichs 78 an der Stirnkante 26 der Nutoberwange 24 anliegt.
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Im Anschluss daran wird die Querkante 6 des zu verlegenden Fußbodenpaneels 1 in Pfeilrichtung in 5a nach unten zur verlängerten Nutwange 22 des verlegten Fußbodenpaneels 1' abgesenkt, bis die Fläche 56 an der Querkante 6 auf dem Verriegelungsvorsprung 30 der Unterwange 22 zu liegen kommt. In dieser Anlageposition liegt dann auch die rückseitige Anlagefläche 62 der Verriegelungsausnehmung 60 an der Führungsfläche 40 des Führungsvorsprungs 36 an. Um dies zu ermöglichen, ist die Länge L der Nutunterwange (gemessen von der durch die Stirnkante 26 vorgegebenen Trennebene bis zum Beginn der Führungsfläche 40 (siehe 5b)) etwas größer oder gleich groß wie die Länge l der Feder 16, gemessen von der Verrundung 46 bis zum Beginn der Anlagefläche 62, ausgeführt, so dass die Feder 16 mit ihrer Unterseite auf der verlängerten Unterwange 22 zu liegen kommt, wobei die Relativposition in Horizontalrichtung nach links (Ansicht nach 5a) durch die Anlage der Flächen 62, 40 vorgegeben ist. Der im Abstand zum Verriegelungsvorsprung 30 vorgesehene Führungsvorsprung 36 sorgt somit für eine exakte Vorjustierung der beiden Fußbodenpaneele 1, 1' entlang ihrer Querkanten 6, 8, wobei in dieser sich einstellenden Zwischenposition eine Lücke S (siehe 5b) zwischen den benachbarten Stirnkanten 26, 50 verbleibt. Die Feder 16 taucht dabei mit dem Anschlagbereich 78 abschnittsweise in die Nut 14 ein.
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Im Anschluss daran wird an die in 5 nicht dargestellte Querkante 8 des zu verlegenden Fußbodenpaneels 1 ein Schlagklotz angesetzt und das Fußbodenpaneel 1 mittels eines Hammers in Horizontalrichtung (Pfeil in 5b) verschoben, so dass die Feder 16 in die Nut 14 eintaucht und die Anlage zwischen den beiden etwa parallel verlaufenden Flächen 62, 40 aufgehoben wird. Während dieses Einschlagvorganges schließt sich die Lücke S, bis die beiden Stirnkanten 26, 50 der beiden Paneele 1, 1' aneinander liegen und die Feder 16 vollständig in die Nut 14 eingetaucht ist, wobei dann die Verrundung 46 und die Stirnfläche des Anschlagbereichs 78 immer noch im Abstand zum Nutgrund 70 verläuft. Dabei liegt die Feder 16 entlang der Flächen 48 und 54 an den Nutflächen 16 bzw. 18 an und die schräg verlaufende Verriegelungsfläche 32 hintergreift die Anlagefläche 62 der Verriegelungsausnehmung 60, so dass die Querkanten 6, 8 in Horizontal- und Vertikalrichtung verriegelt sind. In dieser Verriegelungsposition ist der Führungsvorsprung 36 vollständig in der Verriegelungsausnehmung 62 aufgenommen, wobei die Führungsfläche 40 in einem der Lücke S entsprechenden Abstand zur Anlagefläche 62 ausgebildet ist. Die Oberseite 38 des Führungsvorsprungs 36 verläuft dabei im Abstand zur Ausnehmungsfläche 64.
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In der 5c dargestellten Verriegelungsposition verlaufen die Unterseiten 58 und Oberseiten 72 der Fußbodenpaneele 1, 1' exakt bündig zueinander, wobei ein Aufspitzen oder eine Beschädigung durch die Vorjustierung der beiden Fußbodenpaneele 1, 1' über den Führungsvorsprung 36 und über den Anschlagbereich 78 zuverlässig verhindert werden kann. Durch diese Verleghilfe wird es auch weniger Geübten ermöglicht, eine fehlerfreie Fußbodenverlegung in Profiqualität auszuführen.
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Anhand der 6 und 7 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert, dessen Grundaufbau weitgehend dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel entspricht, so dass hier nur die Unterschiede erläutert werden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist an der mit einer Feder 16 ausgeführten Querkante 6 ein Anschlagbereich 78 ausgeführt, der wiederum als Vorsprung an der Feder 16 ausgebildet ist. An der Federunterseite 54 der Feder 16 ist eine Hohlkehle 74 ausgebildet, die beim Absenken des zu verlegenden Paneels 1 in die Zwischenposition den Verriegelungsvorsprung 30 des bereits verlegten Paneels 1' überdeckt. In 6 ist dabei das zu verlegende Paneel 1 in einer Position kurz vor Erreichen der vorbeschriebenen Zwischenposition dargestellt. Bei einem weiteren Herabschwenken des Paneels 1 zum Paneel 1' hin, taucht dann der Verriegelungsvorsprung 30 in den von der Hohlkehle 74 geschaffenen Raum ein, so dass das Paneel 1 gegenüber der anhand der 1 bis 4 beschriebenen Lösung weiter zum Unterboden hin herabgeschwenkt werden kann. Aufgrund der daraus resultierenden flacheren Auflage liegt das zu verlegende, längsseitig schon eingewinkelte Paneel 1 dann wesentlich planer auf dem Unterboden auf, als es bei der eingangs beschriebenen Lösung der Fall ist, so dass auf eine längsseitig aufgesetzte Verlegehilfe verzichtet werden kann. Bei den eingangs beschriebenen Lösungen kann es dagegen erforderlich sein, im Bereich der Querkanten eine kurze Verlegehilfe längsseitig auf die Paneele 1, 1' aufzusetzen, so dass diese relativ zueinander lagefixiert sind. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist über den Anschlagbereich 78 eine Beschädigung der Feder 16 oder der oberen Nutwange 26 beim Herabwinkeln des Paneels 1 zum bereits verlegten Paneel 1' verhindert, da ein eventueller Winkelversatz zwischen den Querkanten 6, 8 kompensiert wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Feder 16 des zu verlegenden Paneels 1 in Vertikalrichtung wesentlich besser mit Bezug zur Nut 14 des bereits verlegten Paneels 1' ausgerichtet ist, so dass die stirnseitig angefräste Federschrägfläche 42 beim Verschieben aus der Zwischenposition in die Verriegelungsposition nur noch unterstützend wirkt und nicht – wie beim eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel – als Führungselement dient.
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In dem in 7 dargestellten verriegelten Zustand der beiden Paneele 1, 1' liegt die Hohlkehle 74 dann in dem durch die Ausnehmung 28 definierten Bereich, wobei dann eine vergrößerte Kammer 76 geschaffen wird, in der sich eventuelle Verunreinigungen oder dergleichen ansammeln können, ohne dass die Auszugskräfte verringert werden.
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Anhand der Darstellung gemäß 7 wird ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verbindung deutlich. Durch die Ausbildung des Führungsvorsprungs 36 an der unteren Nutwange 22 und den sich an den Führungsvorsprung 36 anschließenden, nach oben hin (Ansicht nach 7) durch die Führungsfläche 40 und die Rückseite 34 des Verriegelungsvorsprungs 30 begrenzten Übergangsbereich zum Scheitel des Verriegelungsvorsprungs 30, wird dessen Scherfestigkeit wesentlich vergrößert, da dieser Teil der Unterlippe 22 den Verriegelungsvorsprung 30 praktisch in Horizontalrichtung abstützt. Bei herkömmlichen Lösungen endet die verlängerte Unterwange 22 im Anschluss an den Verriegelungsvorsprung 30, so dass es, beispielsweise bei einem Schrumpfen des Paneels während der Heizperiode aufgrund der dann insbesondere in Längsrichtung des Paneels 1 auftretenden Kräfte zu einem Abscheren des Verriegelungsvorsprungs 30 und somit zu einer Spaltenbildung im Längskantenbereich kommen konnte. Aufgrund der Abstützung des Verriegelungsvorsprungs 30 über den Führungsvorsprung 36 und die sich daran anliegenden Abschnitte der verlängerten Unterwange 22, kann der Verriegelungsvorsprung 30 wesentlich höhere Schrumpfkräfte aufnehmen, so dass einer Spaltenbildung wirkungsvoll vorgebeugt ist.
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Diese Abstützung ist bei der erfindungsgemäßen Variante insbesondere dadurch verbessert, dass der tiefste Punkt des Übergangsbereiches, d. h. der Übergangsbereich zwischen der Führungsfläche 40 und der Rückseite 34 des Verriegelungsvorsprungs 30 in einer Ebene G liegt, die in der Ansicht gemäß 7 oberhalb einer Ebene H liegt, in der die Verriegelungsfläche 32 des Verriegelungsvorsprungs 30 endet oder – mit anderen Worten gesagt – die Ausnehmung 28 auf der Unterwange 22 beginnt.
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Bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sind die Querkanten 8 jeweils mit einem Führungsvorsprung 36 ausgeführt. Prinzipiell können derartige Führungsvorsprünge und die ansonsten offenbarten Varianten auch an den Längskanten 11 vorgesehen werden. Der vorbeschriebene Anschlagbereich 78 kann prinzipiell bei allen Nut-/Federverbindungen mit und ohne Horizontalverriegelungen und bei allen Paneelmaterialien (Laminat, Parkett, etc.) vorgesehen werden.
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Offenbart ist eine Verbindung für Fußbodenpaneele, die entlang ihrer Längs- oder Querkanten einen Anschlagbereich aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fußbodenpaneel
- 2
- Längskante
- 4
- Längskante
- 6
- Querkante
- 8
- Querkante
- 10
- Nut
- 12
- Feder
- 14
- Nut
- 16
- Feder
- 17
- obere Nutfläche
- 18
- horizontale Nutfläche
- 20
- Nutschrägfläche
- 22
- verlängerte Unterwange
- 24
- Oberwange
- 26
- Stirnkante
- 28
- Ausnehmung
- 30
- Verriegelungsvorsprung
- 32
- Verrieglungsfläche
- 34
- Rückseite
- 36
- Führungsvorsprung
- 38
- Oberseite
- 40
- Führungsfläche
- 42
- Federschrägfläche
- 44
- Federfläche
- 46
- Verrundung
- 48
- Federoberseite
- 50
- federseitige Stirnkante
- 52
- Schrägfase
- 54
- Federunterseite
- 56
- Fläche
- 58
- Unterseite
- 60
- Verriegelungsausnehmung
- 62
- Anlagefläche
- 64
- Ausnehmungsfläche
- 66
- Vertikalfläche
- 68
- Übergangsradius
- 70
- Nutgrund
- 72
- Oberseite
- 74
- Hohlkehle
- 76
- Raum
- 78
- Anschlagbereich