DE102007058637A1

DE102007058637A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Abblendautomatik bei Fahrzeugen

Info

Publication number: DE102007058637A1
Application number: DE102007058637A
Authority: DE
Inventors: Harald Barth
Original assignee: Valeo Schalter und Sensoren GmbH
Current assignee: Valeo Schalter und Sensoren GmbH
Priority date: 2007-12-05
Filing date: 2007-12-05
Publication date: 2009-06-10

Abstract

Es werden Verfahren und Vorrichtungen zur Steuerung einer Abblendautomatik bei einem Fahrzeug (1) mit einer Sensorik zur Erfassung eines anderen Fahrzeugs (2) vorgeschlagen, bei dem zur Detektion eines überholenden Fahrzeugs (2) Ausgangssignale von mindestens einem Sensor (6) im fahrbahnseitigen Seitenbereich des überholten Fahrzeugs (1) ausgewertet werden und vorzugsweise mit dem mindestens einen Sensor (6) die Relativgeschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs (2) und aus der Relativgeschwindigkeit der Zeitpunkt des Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am überholten Fahrzeug (1) ermittelt wird.

Description

Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer Abblendautomatik bei Fahrzeugen nach der Gattung der Verfahrens- und der Vorrichtungsansprüche.
Es ist beispielsweise aus der DE 8900608 U bekannt, dass bei einem Fahrzeug eine automatisierte Umschaltung vom Fernlicht zum Abblendlicht vorgenommen wird, wenn ein entgegenkommendes Fahrzeug mit einer eigenen Lichtquelle detektiert wird. Die Detektion wird hier über eine elektronische Schaltung mit einem Fotowiderstand vorgenommen, wobei der Fotowiderstand, wenn er von einer solchen Lichtquelle gegebenenfalls über einen Lichtsammler getroffen wird, seinen Widerstandswert ändert und somit in der elektronischen Schaltung ein Schaltsignal für ein Relais zur Umschaltung von Fernlicht auf Abblendlicht erzeugbar ist.
Für dieses an sich bekannte Umschalten zwischen Fernlicht und Abblendlicht über lichtsensitive Sensoren, wozu auch Kamerasensoren zählen, ist es erforderlich, dass sich das entgegenkommende oder auch ein vorausfahrendes bzw. überholendes Fahrzeug mit einer Lichtquelle im Bereich dieser Sensorik mit einem nach vorn gerichteten Sensorbereich befindet, um erkannt zu werden und somit ein Schaltsignal zum Abblenden zu erzeugen.
Insbesondere bei überholenden Fahrzeugen ist es aber möglich, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeuges über die Rückspiegel geblendet wird, bevor beim überholten Fahrzeug abgeblendet wird. Dies wird eventuell auch dadurch verstärkt, dass ein Abblenden beim überholten Fahrzeug nicht sofort, sondern erst bei einem sicheren Erkennen und somit oft sehr spät erfolgt.
Für sich gesehen ist darüber hinaus noch aus der DE 10 2005 028 956 A1 ein Fahrerassistenzsystem bekannt, bei dem Informationsdaten über Hindernisse oder Abstellflächenbegrenzungen mit Ultraschallsensoren an einem zu parkenden oder abzustellenden Fahrzeug gewonnen werden.
Darstellung der Erfindung
Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Steuerung einer Abblendautomatik bei Fahrzeugen mit einer Sensorik zur Erfassung eines anderen Fahrzeugs aus und der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Abblendautomatik so auszubilden, dass im Falle eines überholenden Fahrzeug so rechtzeitig früh abgeblendet wird, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeuges vor allem über die Rückspiegel nicht geblendet wird. Gemäß der Erfindung erfolgt dies in vorteilhafter Weise dadurch, dass zur Detektion eines überholenden Fahrzeugs Ausgangssignale von Sensoren im fahrbahnseitigen Seitenbereich des überholten Fahrzeugs ausgewertet werden.
In besonders vorteilhafter Weise wird dazu mit den Sensoren die Relativgeschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs ermittelt und aus der Relativgeschwindigkeit wird der Zeitpunkt des Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am überholten Fahrzeug derart ermittelt, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs weder direkt noch indirekt über Rückspiegel durch das überholte Fahrzeug geblendet wird.
Es wird ferner eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der mindestens im Seitenbereich des Fahrzeugs mindestens ein Sensor vorhanden ist, mit dem oder denen ein überholendes Fahrzeug und dessen Relativgeschwindigkeit de tektierbar ist. Ferner ist eine entsprechende Auswerteeinheit zur Ermittlung eines Zeitpunktes der Umschaltung von Fernlicht auf Abblendlicht und zur Erzeugung eines Umschaltsignals vorhanden. Die Sensoren sind dabei bevorzugt Ultraschallsensoren und können in besonders vorteilhafter Weise Bestandteil eines bereits im Fahrzeug vorhanden Parkassistenzsystems sein mit dem auch der Seitenbereich des Fahrzeugs hinsichtlich der Abstände und Relativgeschwindigkeiten von Hindernissen erfasst wird.
Mit der Erfindung können somit die Informationen einer Sensorik, die den Bereich neben dem Fahrzeug überwacht, beispielsweise für das erwähnte Parkassistenzsystem, auf einfache Weise, gegebenenfalls zusätzlich zu einer nach vorn gerichteten Sensorik zur Erfassung entgegenkommender Fahrzeuge, ausgenutzt werden. Da somit das überholendes Fahrzeug und dessen Relativgeschwindigkeit zum eigenen Fahrzeug von der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfindungsgemäßen Verfahren mit der Sensorik erfasst wird, ist es berechenbar, wann dieses überholende Fahrzeug in den Lichtkegel des eigenen Scheinwerfers einfahren wird. Es kann somit am überholten Fahrzeug rechtzeitig abgeblendet werden, noch bevor das überholende Fahrzeug in den Bereich der nach vorn gerichteten Sensorik gelangt, gegebenenfalls auch gleichzeitig.
Bei weiteren Ausführungsformen der Erfindung können die Sensoren beispielsweise auch in vorteilhafter Weise Bestandteil einer Totwinkelüberwachung bei der Beobachtung überholender oder spurbenachbarter Fahrzeuge sein, wobei die Sensoren aus mindestens einer Kamera im Rückspiegel oder im Bereich des Rückspiegels des Fahrzeugs bestehen können oder auch ein Bestandteil von Radarsystemen, beispielsweise im Mikrowellenbereich, sein, die für Fahrassistenzsysteme zur Unterstützung des Fahrers im Verkehr, beispielsweise beim Spurwechsel, im seitlichen oder im rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs angebracht sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
1 eine schematische Ansicht eines überholenden und eines zu überholenden Fahrzeugs und deren eventuelle Blendbereiche beim Fernlicht und
2 eine schematische Ansicht des weiteren Verlauf des Überholvorgangs nach der 1.
Weg zur Ausführung der Erfindung
Aus 1 ist ein Fahrzeug 1 zu entnehmen, das von einem Fahrzeug 2 überholt wird. Es ist hier schematisch ein Lichtkegel eines vom Fahrzeug 1 ausgesendeten Fernlichts 3 dargestellt und es ist ein Bereich 4 eines Erfassungsbereichs einer Kamera 5 zur Detektion des Lichts entgegenkommender Fahrzeuge zur Bewirkung eines Umschaltsignals der hier nicht näher erläuterten Abblendautomatik von Fernlicht auf Abblendlicht am Fahrzeug 1 gezeigt.
In der 1 ist weiterhin am Fahrzeug 1 ein Sensor 6, beispielsweise ein Ultraschallsensor eines Parkassistenzsystems, vorhanden, der in seinem Erfassungsbereich 7 das Fahrzeug 2 detektiert und aus der Änderungscharakteristik des reflektierten Signals ist auch die Relativgeschwindigkeit des Fahrzeugs 2 zum Fahrzeug 1 ermittelbar.
2 zeigt die Fahrzeuge 1 und 2 in einem Stadium des Überholvorgangs, bei dem der Lichtkegel des Fernlichts 3 bereits einen Rückspiegel 8 des Fahrzeugs 2 erreicht und damit der Fahrer des Fahrzeugs 2 mit den hier schematisch angedeuteten reflektierten Lichtstrahlen 9 geblendet werden kann.
Die an sich vorhandene Sensorik für entgegenkommende Fahrzeuge mit der Kamera 5 und dem erfassten Bereich 4 könnte hier Rücklichter 10 des Fahrzeugs 2 noch nicht detektieren und somit käme das Umschaltsignal zum Abblendlicht zu spät.
Mit der erfindungsgemäßen Auswertung des Signals des Sensors 6 oder gegebenenfalls weiterer solcher Sensoren kann somit die Relativgeschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs 2 ermittelt und aus der Relativgeschwindigkeit kann nun ein frühzeitiger Zeitpunkt des Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am überholten Fahrzeug 1 ermittelt werden, bevor die normalerweise im Fahrzeug 1 vorhandene Sensorik mit der Kamera 5 anspricht und der in der 2 gezeigte Fall des Blendens des Fahrers des Fahrzeugs 2 nicht eintritt.
Als weitere Sensoren kommen hierbei insbesondere Sensoren in Betracht, die zur sogenannten Totwinkelüberwachung bei der Beobachtung überholender oder spurbenachbarter Fahrzeuge herangezogen werden können und hier nicht explizit dargestellt sind. Zum Beispiel können dazu Kameras im Rückspiegel des Fahrzeugs angebracht werden oder es können auch weitere Radarsensoren, zum Beispiel auch Mikrowellenradarsysteme, die beispielsweise für Fahrassistenzsysteme im Verkehr im seitlichen oder im rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs angebracht sind, für die erfindungsgemäße Auswertung herangezogen werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 8900608 U [0002]
- DE 102005028956 A1 [0005]

Claims

Verfahren zur Steuerung einer Abblendautomatik bei einem Fahrzeug (1) mit einer Sensorik zur Erfassung eines anderen Fahrzeugs (2), dadurch gekennzeichnet, dass zur Detektion eines überholenden Fahrzeugs (2) Ausgangssignale von mindestens einem Sensor (6) im fahrbahnseitigen Seitenbereich des überholten Fahrzeugs (1) ausgewertet werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem mindestens einem Sensor (6) die Relativgeschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs (2) ermittelt wird und aus der Relativgeschwindigkeit der Zeitpunkt des Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am überholten Fahrzeug (1) derart ermittelt wird, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs (2) weder direkt noch indirekt über Rückspiegel (8) durch das überholte Fahrzeug (1) geblendet wird.
Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens im Seitenbereich des Fahrzeugs (1) mindestens ein Sensor (6) vorhanden ist, mit dem oder denen ein überholendes Fahrzeug (2) und dessen Relativgeschwindigkeit detektierbar ist und dass im überholten Fahrzeug (1) eine Auswerteeinheit zur Ermittlung eines Zeitpunktes der Umschaltung von Fernlicht auf Abblendlicht und zur Erzeugung eines Umschaltsignals vorhanden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (6) Ultraschallsensoren sind.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ultraschallsensoren Bestandteil eines Parkassistenzsystems sind.
Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren Bestandteil einer Totwinkelüberwachung bei der Beobachtung überholender oder spurbenachbarter Fahrzeuge sind.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren aus mindestens einer Kamera im Rückspiegel oder im Bereich des Rückspiegels des Fahrzeugs bestehen.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren ein Bestandteil von Radarsystemen sind, die für Fahrassistenzsysteme im Verkehr im seitlichen oder im rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs angebracht sind.
Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren Radarsensoren als Bestandteile von Mikrowellenradarsystemen sind.