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Die Erfindung betrifft ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Steuergerät zur Steuerung einer Abblendautomatik des Kraftfahrzeugs.
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Fahrassistenzsysteme von gewöhnlichen Kraftfahrzeugen umfassen mehr und mehr Steuerungen für eine Scheinwerferanlage des Kraftfahrzeugs, um zu gewährleisten, dass ein Fahrer des Kraftfahrzeugs möglichst frühzeitig eine zu befahrene Wegstrecke erkennen kann. Dabei soll zudem eine Blendung von weiteren Verkehrsteilnehmern vermieden werden.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2007 058 637 A1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung eine Abblendautomatik bei einem Kraftfahrzeug mit einer Sensorik zur Erfassung eines anderen Fahrzeugs bekannt, bei welchem zur Detektion eines überholenden Fahrzeugs Ausgangssignale von mindestens einem Sensor im fahrbahnseitigen Seitenbereich des überholten Fahrzeugs ausgewertet werden und vorzugsweise mit dem mindestens einen Sensor die Relativgeschwindigkeit des überholenden Fahrzeugs und aus der Relativgeschwindigkeit der Zeitpunkt des Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am überholten Fahrzeug ermittelt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug anzugeben, welches einfach ausgestaltet ist und mit welchem eine Abblendautomatik derart gesteuert werden kann, dass im Falle eines überholenden Fahrzeugs so rechtzeitig früh abgeblendet wird, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs nicht geblendet wird.
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Gemäß einer Ausführungsform wird diese Aufgabe gelöst durch ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug, welches eine Empfangsschnittstelle zum Empfangen von Daten, welche Informationen über einen fahrbahnseitigen Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs repräsentieren, eine Auswerteeinheit zum Auswerten der empfangenen Daten und zum Ermitteln von eines möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs sowie eine Ausgabeschnittstelle zum Ausgeben von Signalen an eine Scheinwerfersteuereinheit umfasst. Die Auswerteeinheit ist dabei ausgebildet, die Ausgabeschnittstelle anzuweisen, Signale zum Abblenden eines Fernlichtes auszugeben, falls sich bewegende Räder des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs ermittelt wurden.
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Ein derartiges Steuergerät hat den Vorteil, dass dieses einfach ausgestaltet ist und mit diesem die Abblendautomatik derart gesteuert werden kann, dass im Falle eines möglicherweise überholenden Fahrzeugs so rechtzeitig früh abgeblendet wird, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs nicht geblendet wird. Da das Steuergerät ausgebildet ist, die Steuerung auf Basis einer Detektion von sich drehenden Rädern eines überholenden Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich auszuführen, kann insbesondere verglichen mit Fahrassistenzsystem, welche auf der Erkennung von Rücklichtern eines überholenden Fahrzeugs basieren, ein überholendes Fahrzeug sehr viel früher erkannt werden und folglich der Zeitpunkt des Abblendens, das heißt eines Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am Kraftfahrzeug derart eingestellt werden, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeuges weder direkt noch indirekt, insbesondere über die Rückspiegel, durch das überholte Kraftfahrzeug geblendet wird. So können Rücklichter eines überholenden Fahrzeugs für gewöhnlich erst dann detektiert werden, wenn das überholende Fahrzeug bereits in dem Lichtkegel des Scheinwerfers des überholten Fahrzeugs eingefahren ist, wodurch die Gefahr gegeben ist, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs insbesondere über die Rückspiegel geblendet wird, bevor bei dem überholten Fahrzeug abgeblendet wird. Die Auswerteeinheit kann dabei einfach durch Überlagerung von durch optische Sensoren gewonnene Daten über den fahrbahnseitigen Umgebungsbereich, beispielsweise durch Überlagerung von durch eine Kamera gewonnenen Bildern, verifizieren, ob die durch die Daten repräsentierten Informationen Informationen über sich bewegende Räder des möglicherweise überholenden Fahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs umfassen, so dass das Steuergerät, insbesondere verglichen mit Steuergeräten, welche auf einer aufwendigen und komplexen Ermittlung einer Relativgeschwindigkeit eines überholenden Fahrzeugs basieren, einfach ausgestaltet ist.
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Dabei kann die Auswerteeinheit ausgebildet sein, durch Detektieren eines sich bewegenden Vorderrades des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs zu ermitteln, dass es sich um ein möglicherweise überholendes Kraftfahrzeug handelt und die Ausgabeschnittstelle anzuweisen, die Signale zum Abblenden eines Fernlichtes zu einem Zeitpunkt auszugeben, zu dem ein sich bewegendes Hinterrad des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs ermittelt wurde. Hierdurch kann die Genauigkeit der Steuerung des Abblendvorgangs weiter optimiert werden. So kann, falls ein sich bewegendes Vorderrad innerhalb des farbeinseitigen Umgebungsbereichs detektiert wird, die Auswerteeinheit dieses als Reifen eines parallel fahrenden Fahrzeugs verifizieren. Wird nun ein sich bewegendes Hinterrad des verifizierten Fahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich erkannt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich bei dem verifizierten Fahrzeug um ein Fahrzeug handelt, welches überholen möchte. Folglich erfolgt die Abblendung erst zu einem Zeitpunkt, zu dem tatsächlich die Gefahr besteht, dass das überholende Fahrzeug in den Lichtkegel des Scheinwerfers des überholten Fahrzeugs einfahren könnte.
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Mit einer weiteren Ausführungsform wird auch eine Vorrichtung zum Steuern eines Scheinwerfersteuersystems eines Kraftfahrzeugs angegeben, welche einen optischen Sensor zum Erfassen eines fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs des Kraftfahrzeugs, ein Scheinwerfersteuersystem zum Steuern eines Scheinwerfers des Kraftfahrzeugs sowie ein oben beschriebenes Steuergerät umfasst.
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Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, dass diese einfach ausgestaltet ist und mit dieser die Abblendautomatik des Scheinwerfersteuersystems derart gesteuert werden kann, dass im Falle eines möglicherweise überholenden Fahrzeugs so rechtzeitig früh abgeblendet werden kann, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs nicht geblendet wird. Da die Vorrichtung ausgebildet ist, die Steuerung auf Basis einer Detektion von sich drehenden Rädern eines überholenden Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich auszuführen, kann insbesondere verglichen mit Fahrassistenzsystemen, welche auf der Erkennung von Rücklichtern eines überholenden Fahrzeugs basieren, ein überholendes Fahrzeug sehr viel früher erkannt werden und folglich der Zeitpunkt des Abblendens, das heißt eines Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am Kraftfahrzeug derart eingestellt werden, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs weder direkt noch indirekt, insbesondere über die Rückspiegel, durch das überholte Kraftfahrzeug geblendet wird. So können Rücklichter eines überholenden Fahrzeugs für gewöhnlich erst dann detektiert werden, wenn das überholende Fahrzeug bereits in dem Lichtkegel des Scheinwerfers des überholten Fahrzeugs eingefahren ist, wodurch die Gefahr gegeben ist, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs insbesondere über die Rückspiegel geblendet wird, bevor bei dem überholten Fahrzeug abgeblendet wird. Die Auswerteeinheit kann dabei einfach durch Überlagerung von durch die optische Sensoren gewonnene Daten über den fahrbahnseitigen Umgebungsbereich, beispielsweise durch Überlagerung von durch eine Kamera gewonnenen Bildern, verifizieren, ob die durch die Daten repräsentierten Informationen Informationen über ein sich bewegende Räder eines möglicherweise überholenden Fahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs umfassen, so dass die Vorrichtung, insbesondere verglichen mit Vorrichtungen, welche auf einer aufwendigen und komplexen Ermittlung einer Relativgeschwindigkeit eines überholenden Fahrzeugs basieren, einfach ausgestaltet ist.
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Gemäß einer Ausführungsform handelt es sich bei dem optischen Sensor um eine Kamera. So sind in gewöhnlichen Kraftfahrzeugen integrierte Kamerasysteme bekannt, beispielsweise um Daten für eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen zu liefern, so dass deren Funktion genutzt werden kann, ohne dass aufwendige und kostspielige Umbauten vonnöten werden. Beispielsweise können die optischen Sensoren Bestandteil einer Totwinkelüberwachung bei der Beobachtung überholender oder spurbenachbarter Fahrzeuge sein, wobei die Sensoren aus mindestens einer Kamera im Rückspiegel beziehungsweise im Bereich des Rückspiegels des Kraftfahrzeugs bestehen können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem optischen Sensor um ein Radar. Als Radar werden allgemein Ortungsgeräte auf der Basis elektromagnetischer Wellen im Radiofrequenzbereich verstanden. Da sich elektromagnetische Wellen auch in Dunkelheit ausbreiten, eignet sich der Radar besonders zum Detektieren von möglicherweise überholenden Fahrzeugen auf schlecht beleuchteten Straßen. Auch sind Radarsysteme als Bestandteil einer Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen bekannt, beispielsweise zur Unterstützung eines Fahrers im Verkehr, beispielsweise beim Spurwechsel, so dass deren Funktion genutzt werden kann, ohne dass aufwendige und kostspielige Umbauten vonnöten werden.
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Weiter kann es sich bei dem optischen Sensor auch um ein Lidar handeln. Die Grundfunktion eines Lidar-Systems besteht in der Entfernungsmessung. Das Instrument sendet Laserpulse aus und detektiert das von einem Objekt zurückgestreute Licht. Aus der Laufzeit der Signale und der Lichtgeschwindigkeit kann ein Objekt detektiert und insbesondere die Entfernung zu dem Objekt berechnet werden. So lässt das zurückfallende Licht des Lasers von einer Oberfläche des Objekts, Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit und die Position des Objekts, beispielsweise eines möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs, zu.
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Ferner kann es sich bei dem optischen Sensor aber auch um jeden weiteren optischen Sensor handeln, welcher geeignet ist, drehende Räder eines Kraftfahrzeugs zu erkennen.
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Mit einer weiteren Ausführungsform wird zudem auch ein Kraftfahrzeug angegeben, welches eine oben beschriebene Vorrichtung aufweist.
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Ein derartiges Kraftfahrzeug hat den Vorteil, dass diese einfach ausgestaltet ist und mit diesem die Abblendautomatik eines Scheinwerfersteuersystems des Kraftfahrzeugs derart gesteuert werden kann, dass im Falle eines möglicherweise überholenden Fahrzeugs so rechtzeitig früh abgeblendet wird, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs nicht durch die Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs geblendet wird. Da das Kraftfahrzeug dabei ausgebildet ist, die Steuerung des Abblendsystems auf Basis einer Detektion von sich drehenden Rädern eines überholenden Kraftfahrzeugs in einem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich auszuführen, kann insbesondere verglichen mit Fahrassistenzsystemen, welche auf der Erkennung von Rücklichtern eines überholenden Fahrzeugs basieren, ein überholendes Fahrzeug sehr viel früher erkannt werden und folglich der Zeitpunkt des Abblendens, das heißt eines Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am Kraftfahrzeug derart eingestellt werden, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs weder direkt noch indirekt, insbesondere über die Rückspiegel, durch die Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs geblendet wird. So können Rücklichter eines überholenden Fahrzeugs für gewöhnlich erst dann detektiert werden, wenn das überholende Fahrzeug bereits in dem Lichtkegel des Scheinwerfers des überholten Fahrzeugs eingefahren ist, wodurch die Gefahr gegeben ist, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs insbesondere über die Rückspiegel geblendet wird, bevor bei dem überholten Fahrzeug abgeblendet wird.
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Dabei ist der optische Sensor bevorzugt in einem Frontbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass sich das Sichtfeld des optischen Sensors zumindest abschnittsweise mit dem Lichtkegel der Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs deckt, welche zur Ausleuchtung der Fahrbahn vor dem Kraftfahrzeug dienen.
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Zusammenfassend ist festzustellen, dass mit der vorliegenden Erfindung ein Steuergerät für ein Kraftfahrzeug angegeben wird, welches einfach ausgestaltet ist und mit welchem eine Abblendautomatik derart gesteuert werden kann, dass im Falle eines überholenden Fahrzeugs so rechtzeitig früh abgeblendet wird, dass der Fahrer des überholenden Kraftfahrzeugs nicht geblendet wird.
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So kann, insbesondere verglichen mit Fahrassistenzsystemen, welche auf der Erkennung von Rücklichtern eines überholenden Fahrzeugs basieren, ein möglicherweise überholendes Fahrzeug sehr viel früher erkannt werden und folglich der Zeitpunkt des Abblendens, das heißt eines Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am Kraftfahrzeug derart eingestellt werden, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs weder direkt noch indirekt, insbesondere über die Rückspiegel, durch das überholte Kraftfahrzeug geblendet wird, da das Steuergerät ausgebildet ist, die Steuerung auf Basis einer Detektion von sich drehenden Rädern eines möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich auszuführen.
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Auch ist das Steuergerät, insbesondere verglichen mit Steuergeräten, welche auf einer aufwendigen und komplexen Ermittlung einer Relativgeschwindigkeit eines überholenden Fahrzeugs basieren, einfach ausgestaltet ist, da die Auswerteeinheit des Steuergerätes ausgebildet sein kann, einfach durch Überlagerung von durch optische Sensoren gewonnene Daten über den fahrbahnseitigen Umgebungsbereich, beispielsweise durch Überlagerung von durch eine Kamera gewonnenen Bildern, zu verifizieren, ob die durch die Daten repräsentierten Informationen Informationen über sich bewegende Räder eines möglicherweise überholenden Fahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs umfassen.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Steuerung eines Scheinwerfersteuersystems eines Kraftfahrzeugs gemäß Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt eine schematische Ansicht eines überholenden und eines zu überholenden Kraftfahrzeugs, wobei das zu überholende Kraftfahrzeug eine Vorrichtung gemäß Ausführungsform der Erfindung aufweist.
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1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung 1 zur Steuerung eines Scheinwerfersteuersystems 2 eines Kraftfahrzeuges gemäß Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt dabei einen optischen Sensor 3 zum Erfassen eines fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs des Kraftfahrzeugs, ein Scheinwerfersteuersystem 2 zum Steuern eines Scheinwerfers 4 des Kraftfahrzeugs sowie ein Steuergerät 5.
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Der optische Sensor 3 ist dabei ausgebildet, Daten, welche Informationen über einen fahrbahnseitigen Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs repräsentieren, zu detektieren und diese an das Steuergerät 5 zu übermitteln. Der fahrbahnzeitige Umgebungsbereich wird hierbei durch die mit Bezugszeichen 6 gekennzeichnete strichlierte Linie symbolisiert sowie das Kraftfahrzeug durch die mit Bezugszeichen 7 gekennzeichnete strichpunktierte Linie. Das Steuergerät 5 ist dabei ausgebildet zu ermitteln, ob sich ein möglicherweise überholendes Fahrzeug in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich befindet und seinerseits entsprechend Signale zum Abblenden eines Fernlichtes an eine Abblendautomatik 8 des Scheinwerfersteuersystems 2 auszugeben.
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Das Steuergerät 5 gemäß 1 weist dabei eine Empfangsschnittstelle 9 zum Empfangen der Daten des optischen Sensors 3, eine Auswerteeinheit 10 zum Auswerten der empfangenen Daten und zum Ermitteln eines möglicherweise überholenden Fahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs sowie eine Ausgabeschnittstelle 11 zum Ausgeben von Signalen an das Scheinwerfersteuersystem 2 auf.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1, ist die Auswerteeinheit 10 dabei ausgebildet, die Ausgabeschnittstelle 11 anzuweisen Signale zum Abblenden eines Fernlichtes auszugeben, falls sich bewegende Räder des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs ermittelt wurden.
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Die Vorrichtung gemäß 1 hat den Vorteil, dass, insbesondere verglichen mit Fahrassistenzsystemen, welche auf der Erkennung von Rücklichtern eines überholenden Fahrzeugs basieren, ein möglicherweise überholendes Fahrzeug sehr viel früher erkannt werden und folglich der Zeitpunkt des Abblendens, das heißt eines Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am Kraftfahrzeug derart eingestellt werden, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs weder direkt noch indirekt, insbesondere über die Rückspiegel, durch das überholte Kraftfahrzeug geblendet wird, da das Steuergerät 5 ausgebildet ist, die Steuerung auf Basis einer Detektion von sich drehenden Rädern eines möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich auszuführen.
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Gemäß den Ausführungsformen der 1 ist die Auswerteeinheit 10 weiter ausgebildet, durch Detektieren eines sich bewegenden Vorderrades des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs zu ermitteln, dass es sich um ein möglicherweise überholendes Kraftfahrzeug handelt und die Ausgabeschnittstelle 11 anzuweisen die Signale zum Abblenden eines Fernlichtes zu einem Zeitpunkt auszugeben, zudem ein sich bewegendes Hinterrad des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs innerhalb des fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs ermittelt wurde und somit zu einem Zeitpunkt, zu welchem die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass es sich tatsächlich um ein Fahrzeug, welches überholen möchte, handelt.
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Bei dem optischen Sensor 3 der 1 handelt es sich dabei um eine Kamera 12. Ferner kann es sich bei dem optischen Sensor 3 aber auch um ein Radar, ein Lidar, oder auch jeden weiteren optischen Sensor, welcher ausgebildet ist, drehende Räder eines Kraftfahrzeugs erkennen zu können, handeln.
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2 zeigt eine schematische Ansicht eines überholenden 20 und eines zu überholenden Kraftfahrzeugs 21, wobei das zu überholende Kraftfahrzeug 21 eine Vorrichtung 22 gemäß Ausführungsform der Erfindung aufweist.
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2 zeigt dabei einen Lichtkegel 23 eines von dem zu überholenden Fahrzeug 21 ausgesendeten Fernlichtes sowie ein Bereich 24 eines Erfassungsbereichs eines im Frontbereich 25 des zu überholenden Fahrzeugs 21 angeordneten optischen Sensors 26 zum Detektieren des überholenden Fahrzeugs 20.
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Der optische Sensor 26 ist dabei ausgebildet Räder 27, 28 des überholenden Kraftfahrzeugs 20 zu erkennen. Mittels der Vorrichtung 22 kann nun das überholende Fahrzeug 20 als parallel fahrendes Fahrzeug erkannt werden, falls ein Vorderrad 27 von dem optischen Sensor 26 indessen Erfassungsbereich detektiert wird. Erfasst der optische Sensor 26 nun noch ein Hinterrad 28 des überholenden Fahrzeugs 20, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich um ein Fahrzeug handelt, welches tatsächlich überholen möchte. Die Vorrichtung 22 ist nunmehr ausgebildet, ein Signal zum Abblenden des Fernlichtes des zu überholenden Fahrzeugs 21 an ein Scheinwerfersteuersystem 29 des zu überholenden Fahrzeugs 21 zu senden. Hierdurch kann, insbesondere verglichen mit Fahrassistenzsystemen, welche auf der Erkennung von Rücklichtern eines überholenden Fahrzeugs basieren, das überholende Fahrzeug 20 sehr viel früher erkannt werden und folglich der Zeitpunkt des Abblendens, das heißt eines Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht am zu überholenden Kraftfahrzeug 21 derart eingestellt werden, dass der Fahrer des überholenden Fahrzeugs 20 weder direkt noch indirekt, insbesondere über die Rückspiegel, durch das zu überholende Kraftfahrzeug 21 geblendet wird.
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Eine Steuerung einer Abblendautomatik bei einem Kraftfahrzeug wird durch das Steuergerät beispielsweise mit einem der folgenden, mit Ziffern durchnummerierten Verfahren erzeugt.
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Rückbezüge deuten an, dass das betreffende Verfahren auch als Unterkombination der zuvor genannten allgemeinen Verfahrensschritte ausgeführt werden kann.
- 1. Verfahren zur Steuerung einer Abblendautomatik eines Kraftfahrzeugs, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- – Überwachen eines fahrbahnseitigen Umgebungsbereichs des Kraftfahrzeugs;
- – Detektieren eines möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Bereich;
- – Umschalten von Fernlicht auf Abblendlicht, falls sich bewegende Räder des möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs detektiert werden.
- 2. Verfahren nach Ziffer 1, wobei der Schritt des Detektierens eines möglicherweise überholenden Kraftfahrzeugs ein Detektieren eines sich bewegenden Vorderrades eines weiteren Kraftfahrzeugs in dem fahrbahnseitigen Umgebungsbereich sowie der Schritt des Umschaltens von Fernlicht auf Abblendlicht ein Detektieren eines sich bewegenden Hinterrades des weiteren Kraftfahrzeugs in dem fahrzeugseitigen Bereich umfasst.
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Obwohl zumindest eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung gezeigt wurde, können verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen werden. Die genannten Ausführungsformen sind lediglich Beispiele und nicht dazu vorgesehen, den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration in irgendeiner Weise zu beschränken. Vielmehr stellt die vorhergehende Beschreibung dem Fachmann einen Plan zur Umsetzung zumindest einer beispielhaften Ausführungsform zur Verfügung, wobei zahlreiche Änderungen in der Funktion und der Anordnung von in einer beispielhaften Ausführungsform beschriebenen Elementen gemacht werden können, ohne den Schutzbereich der angefügten Ansprüche und ihrer rechtlichen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 22
- Vorrichtung
- 2
- Scheinwerfersteuersystem
- 3, 26
- optischer Sensor
- 4, 29
- Scheinwerfer
- 5
- Steuergerät
- 6
- fahrbahnseitiger Umgebungsbereich
- 7
- Kraftfahrzeug
- 8
- Abblendautomatik
- 9
- Empfangsschnittstelle
- 10
- Auswerteeinheit
- 11
- Ausgabeschnittstelle
- 12
- Kamera
- 20
- überholendes Fahrzeug
- 21
- zu überholendes Fahrzeug
- 23
- Lichtkegel
- 24
- Bereich
- 25
- Frontbereich
- 27
- Vorderrad
- 28
- Hinterrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007058637 A1 [0003]