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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur
Errichtung einer Brücke, wobei
eine Pfahlgründung
zur Abtragung der Last eines Überbaus
in einen Untergrund mittels eines Manipulationsgeräts für Pfähle vorgenommen
wird. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Pfahlführung zur
Einbringung mindestens eines Pfahls in einen Untergrund.
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Verfahren
und Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus der Praxis
bekannt und existieren in unterschiedlichen Ausführungsformen. Bei der Pfahlgründung werden
Pfähle
in den Baugrund gebohrt, gerammt oder vibriert, bis eine ausreichend tragfähige Boden-
oder Gesteinsschicht erreicht ist. Die Lasten eines Überbaus
werden dann zum einen durch die Reibung des Pfahls mit dem Baugrund
und zum anderen über
den Spitzendruck der Pfähle
abgetragen. Beim Einbringen von Pfählen werden häufig Pfahlführungen
verwendet, die das Einbringen eines Pfahls in einen Untergrund erleichtern.
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Je
nach Untergrund und Zugänglichkeit
der Gründungslokalitäten ist
das Einbringen der Pfähle häufig sehr
schwierig und manchmal nahezu unmöglich. Dies ist insbesondere
bei Brückenbauten über Wasser
oder in unzugänglichem
Gelände
wie bspw. in Naturschutzgebieten, Mooren usw. der Fall.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Errichtung einer Brücke anzugeben, wonach eine
sichere Pfahlgründung
auch bei schwer zugänglichem
Gelände
mit konstruktiv einfachen Mitteln auf einfache Weise realisierbar
ist.
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Erfindungsgemäß wird die
voranstehende Aufgabe zunächst
durch ein Verfahren zur Errichtung einer Brücke mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Danach ist das Verfahren der eingangs genannten Art derart ausgestaltet
und weitergebildet, dass zunächst
eine Hilfskonstruktion in Längsrichtung
der zu errichtenden Brücke
in eine für das
Einbringen eines Pfahls geeignete Position verschoben wird und dass
anschließend
die Einbringung mindestens eines Pfahls in den Untergrund an einem
vorgebbaren Pfahlgründungsort
mittels des auf der Hilfskonstruktion positionierten Manipulationsgeräts erfolgt.
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In
erfindungsgemäßer Weise
ist erkannt worden, dass es zur Errichtung einer Pfahlgründung nicht
zwingend erforderlich ist, einen Zugang zu geplanten Pfahlgründungsorten
vom Gelände
aus zu realisieren. Vielmehr kann die Pfahlgründung in erfindungsgemäßer Weise über eine
Hilfskonstruktion erfolgen, die in Längsrichtung der zu errichtenden
Brücke
in eine für
das Einbringen eines Pfahls geeignete Position verschoben wird.
Auf dieser Hilfskonstruktion wird dann das Manipulationsgerät derart
positioniert, dass die Einbringung mindestens eines Pfahls in den
Untergrund an dem vorgebbaren Pfahlsgründungsort erfolgt. Ein separater
Zugang zu dem Pfahlgründungsort
vom Gelände
aus ist damit nicht erforderlich. Als Manipulationsgerät kann in
einfacher Weise ein Kran eingesetzt werden, der die einzubringenden
Pfähle
in die Einbringposition bringt und mittels eines Rammhammers oder
Vibrators in den Untergrund treibt. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Hilfskonstruktion könnte
auch als „Underbridge" bezeichnet werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist eine sichere Pfahlgründung
auch bei schwer zugänglichem
Gelände
mit konstruktiv einfachen Mitteln auf einfache Weise realisierbar.
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In
besonders flexibler Weise könnte
das Manipulationsgerät
vor der Einbringung des mindestens einen Pfahls bis zu dem vorgebbaren
Pfahlgründungsort
auf der Hilfskonstruktion verfahren werden. Das Manipulationsgerät könnte grundsätzlich in Längsrichtung
der zu errichtenden Brücke
und in Längsrichtung
der Hilfskonstruktion bspw. auf Schienen verfahrbar sein.
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Hinsichtlich
einer besonders einfachen Verschiebbarkeit der Hilfskonstruktion
könnte
die Hilfskonstruktion zu deren geeigneten Positionierung auf mindestens
einer bereits erzeugten Pfahlgründung verschoben
werden. Hierdurch ist eine besonders einfache und sichere Verschiebbarkeit
der Hilfskonstruktion gewährleistet,
wobei die Hilfskonstruktion eine sichere Abstützung über die Pfahlgründung erfährt.
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Zur
Einbringung eines weiteren Pfahls oder weiterer Pfähle an einem
nachfolgenden Pfahlgründungsort
könnte
die Hilfskonstruktion auf mindestens einer bereits erzeugten Pfahlgründung um
eine geeignete Distanz vorgeschoben werden. Mit anderen Worten könnte das
erfindungsgemäße Verfahren eine
sukzessive Errichtung von mehreren Pfahlgründungen an vorgebbaren Pfahlgründungsorten
ermögli chen.
Die Distanz, um die die Hilfskonstruktion dabei vorgeschoben wird,
könnte
einer Spannweite zwischen zwei Pfahlgründungen entsprechen. Letztendlich
könnte
das vordere Ende der Hilfskonstruktion durch das Vorschieben der
Hilfskonstruktion in den Bereich des geplanten Pfahlgründungsorts
hineinreichen.
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Hinsichtlich
einer besonders sicheren Pfahlgründung
könnte
vor der Einbringung mindestens eines Pfahls in den Untergrund mindestens
ein Hilfspfahl zur Abstützung
des in Baurichtung freien vorderen Endes der Hilfskonstruktion in
den Untergrund eingebracht oder auf den Untergrund aufgesetzt werden.
Der Hilfspfahl könnte
dabei in geeigneter Entfernung vom geplanten Pfahlgründungsort
positioniert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Hilfspfahl
die Pfahlgründung
nicht behindert, aber dennoch eine ausreichende Abstützung der
Hilfskonstruktion an ihrem freien vorderen Ende ermöglicht.
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Zur
Gewährleistung
eines reibungslosen Fortgangs der Errichtung einer Brücke könnte der mindestens
eine Hilfspfahl nach der Einbringung des mindestens einen Pfahls
in den Untergrund oder nach der Fertigstellung der Pfahlgründung wieder aus
dem Untergrund herausgezogen oder angehoben werden. Dabei könnte der
Hilfspfahl relativ zur Hilfskonstruktion verschiebbar an der Hilfskonstruktion
gelagert werden.
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In
besonders vielseitiger Weise könnte
die Hilfskonstruktion zum Materialtransport für die Pfahlgründung verwendet
werden. Mit anderen Worten könnten über die
Hilfskonstruktion die für
die Pfahlgründung
benötigten
Pfähle,
Beton und Bewehrungsstahl antransportiert werden.
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Des
Weiteren oder alternativ hierzu könnte die Hilfskonstruktion
an ihrem hinteren Ende zur Abstützung
und/oder zum Verfahren eines Verlegegeräts – für vorzugsweise Brücken-Fertigteile – verwendet
werden. Hierdurch ist ein besonders universeller Einsatz der Hilfskonstruktion
ermöglicht.
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Die
Einbringung mindestens eines Pfahls in den Untergrund könnte über eine
Pfahlführung
erfolgen. Mittels einer derartigen Pfahlführung könnte der Einbringwinkel des
Pfahls oder der Pfähle
vorgegeben werden. Hierdurch ist bspw. ein zur Vertikalen schräges Einbringen
ermöglicht.
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Bei
einer konkreten Ausführung
des Verfahrens könnte
der einzubringende Pfahl vor dem Einbringen in den Untergrund in
die Pfahlführung
eingelegt werden. Die Pfahlführung
könnte
einen unteren Führungsbereich
und einen oberen Führungsbereich aufweisen,
so dass die Einbringrichtung oder der Einbringwinkel des Pfahls
im in die Führungsbereiche eingelegten
Zustand bereits vorgegeben ist.
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Im
Hinblick auf ein besonders sicheres Einbringen eines Pfahls könnte die
Pfahlführung
eine verschließbare
Fixiereinrichtung für
einen Pfahl aufweisen. Eine derartige Fixiereinrichtung könnte eine Verschiebung
des Pfahls in der Einbringrichtung ermöglichen und ein Verkippen des
Pfahls aus der Einbringrichtung verhindern. Hierzu könnte die
Fixiereinrichtung im Konkreten eine Aufnahme und eine verschwenkbare
Klammer zum vorzugsweise vollständigen
Umschließen
eines Bereichs eines Pfahls aufweisen.
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Zur
besonders sicheren Führung
des Pfahls könnten
oder könnte
der obere Führungsbereich und/oder
der untere Führungsbereich
jeweils eine oder eine Fixiereinrichtung aufweisen. Am sichersten ist
eine Ausgestaltung beider Führungsbereiche
mit jeweils einer Fixiereinrichtung, so dass der Pfahl sicher in
Einbringrichtung in den Untergrund eingebracht werden kann.
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Bei
einem konkreten Verfahrensablauf könnte vor dem Einbringen eines
ersten Pfahls an dem jeweiligen Pfahlgründungsort zunächst der
untere Führungsbereich
an der Hilfskonstruktion angeordert werden. Anschließend könnte der
Pfahl in den unteren Führungsbereich
eingelegt werden. Dabei könnte auch
vorzugsweise ein Tragrahmen für
eine Pfahlkopffertigteilplatte oder eine Ortbetonschalung an der Hilfskonstruktion
angeordnet werden.
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Nach
dem Einbringen sämtlicher
an dem jeweiligen Pfahlgründungsort
einzubringender Pfähle könnte der
untere Führungsbereich
entfernt werden und vorzugsweise ein Trogfertigteil als Schalung
für die
spätere
Pfahlkopfplatte oder eine Ortbetonschalung eingehoben werden.
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Anschließend könnte ein
Anheben oder Herausziehen eines Hilfspfahls und/oder ein Vorschieben
der Hilfskonstruktion für
das Einbringen weiterer Pfähle
an einem weiteren Pfahlgründungsort
erfolgen.
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Die
oben stehende Aufgabe wird des Weiteren durch eine Vorrichtung zur
Errichtung einer Brücke
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 19 gelöst. Danach ist die Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart ausgestaltet und weitergebildet, dass
die Vorrichtung eine in Längsrichtung
der zu errichtenden Brücke
in eine für
das Einbringen eines Pfahls geeignete Position verschiebbare Hilfskonstruktion
aufweist und dass das Manipulationsgerät zur Einbringung mindestens
eines Pfahls in den Untergrund an einem vorgebbaren Pfahlgründungsort
auf der Hilfskonstruktion positionierbar ist.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Kombination einer Hilfskonstruktion und eines Manipulationsgeräts, bspw.
eines Krans, angegeben, wobei das Manipulationsgerät auf der
Hilfskonstruktion an einen geeigneten Ort positionierbar ist. Hinsichtlich
der Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung der
Vorteile des entsprechenden Verfahrens gemäß Patentanspruch 1 verwiesen.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine sichere Pfahlgründung
auch bei schwer zugänglichem
Gelände
mit konstruktiv einfachen Mitteln auf einfache Weise realisierbar.
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Im
Konkreten könnte
das Manipulationsgerät auf
der Hilfskonstruktion verfahrbar sein.
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Des
Weiteren könnte
die Hilfskonstruktion zu deren geeigneten Positionierung auf mindestens
einer bereits erzeugten Pfahlgründung
verschiebbar sein.
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Im
Hinblick auf eine sichere Abstützung
der Hilfskonstruktion während
des Einbringens einer Pfahlgründung
könnte
die Hilfskonstruktion einen Hilfspfahl zur Abstützung des in Baurichtung freien vorderen
Endes der Hilfskonstruktion aufweisen.
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In
weiter vorteilhafter Weise könnte
der Hilfskonstruktion zur Einbringung mindestens eines Pfahls in
den Untergrund eine Pfahlführung
zugeordnet sein.
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Im
Konkreten könnte
die Pfahlführung
Mittel zur Vorgabe des Einbringwinkels des Pfahls oder der Pfähle aufweisen.
Hierdurch ist auch eine schräge Einbringung
eines Pfahls auf einfache Weise ermöglicht.
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Die
Mittel könnten
in besonders einfacher Weise einen unteren Führungsbereich und einen oberen
Führungsbereich
aufweisen, in den ein Pfahl vor dem Einbringen in den Untergrund
eingelegt werden könnte.
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Zur
sicheren Vermeidung eines Verkippens des Pfahls aus einer vorgegebenen
Einbringrichtung könnten
die Mittel eine verschließbare
Fixiereinrichtung für
einen Pfahl aufweisen, die ein Verkippen des Pfahls vermeidet aber
ein Verschieben des Pfahls in Einbringrichtung zulässt.
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Im
Konkreten könnte
die Fixiereinrichtung eine Aufnahme und eine verschwenkbare Klammer zum
vorzugsweise vollständigen
Umschließen
eines Bereichs eines Pfahls aufweisen. Hierdurch ist eine einfache
und sichere Konstruktion gewährleistet,
wobei die Aufnahme und die Klammer in besonders einfacher Weise
im Sinne zweier Halbschalen ausgebildet sein könnten.
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Bei
einer konkreten Ausgestaltung könnte der
obere Führungsbereich
oder der untere Führungsbereich
eine Fixiereinrichtung aufweisen. In besonders sicherer Weise könnten sowohl
der obere als auch der untere Führungsbereich
jeweils eine Fixiereinrichtung aufweisen. Hierdurch ist eine besonders
sichere Führung
des Pfahls beim Einbringen gewährleistet.
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In
weiter vorteilhafter Weise könnte
der obere Führungsbereich
mehrere – und
vorzugsweise zwei – vorzugsweise
verschwenkbare Fixiereinrichtungen aufweisen. Damit ist grundsätzlich eine
beliebige Anzahl von Pfählen
an unterschiedlichen Stellen in den Untergrund einbringbar. Durch
die vorzugsweise Verschwenkbarkeit der Fixiereinrichtungen ist zusätzlich der
Einbringwinkel des jeweiligen Pfahls individuell wählbar.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung könnte der untere Führungsbereich
mehrere – und
vorzugsweise vier – vorzugsweise
verschwenkbare Fixiereinrichtungen für eine beliebige Anzahl von
Pfählen
aufweisen. Insoweit wäre
der untere Führungsbereich
zum Einbringen von Pfählen
an unterschiedlichen Positionen am Pfahlgründungsort ausgebildet. Dabei
können
die Fixiereinrichtungen den jeweiligen Einbringwinkel des Pfahls
fest vorgeben oder derart verschwenkbar ausgebildet sein, dass verschiedene
Einbringwinkel mit derselben Fixiereinrichtung wahlweise vorgebbar
sind.
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Mit
der beanspruchten Pfahlführung
zur Einbringung mindestens eines Pfahls in einen Untergrund mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 32 ist eine besonders sichere
Pfahlgründung
mit konstruktiv einfachen Mitteln auf einfache Weise realisierbar. In
erfindungsgemäßer Weise
weist die Pfahlführung Mittel
zur Vorgabe des Einbringwinkels des Pfahls oder der Pfähle auf.
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Im
Konkreten könnten
die Mittel einen unteren Führungsbereich
und einen oberen Führungsbereich
aufweisen. Hierdurch ist eine besonders sichere Führung eines
Pfahls beim Einbringen ermöglicht.
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Im
Konkreten könnten
die Mittel eine verschließbare
Fixiereinrichtung für
einen Pfahl aufweisen, wobei die Fixiereinrichtung des Weiteren
eine Aufnahme und eine verschwenkbare Klammer zum vorzugsweise vollständigen Umschließen eines
Bereichs eines Pfahls aufweisen könnte. Die Aufnahme und die
Klammer könnten
im Sinne zweier Halbschalen ausgebildet sein.
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Der
obere Führungsbereich
und/oder der untere Führungsbereich
könnten
oder könnte
jeweils eine oder eine Fixiereinrichtung aufweisen. Bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung könnte
der obere Führungsbereich
zwei vorzugsweise verschwenkbare Fixiereinrichtungen aufweisen.
Der untere Führungsbereich
könnte
in vorteilhafter Weise vier vorzugsweise verschwenkbare Fixiereinrichtungen
aufweisen. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung könnten sowohl
der obere als auch der untere Führungsbereich
beliebig viele verschwenkbare Fixiereinrichtungen aufweisen.
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Hinsichtlich
der Vorteile der zuletzt genannten Ausgestaltung der Pfahlführung mit
Fixiereinrichtungen und Führungsbereichen
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechende Beschreibung
zu den Ausgestaltungen des beanspruchten Verfahrens und der beanspruchten
Vorrichtung zur Errichtung einer Brücke verwiesen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist ein Brückenbau
einschließlich
der Pfahlgründung
unabhängig von
der Zugänglichkeit
der Gründungslokalitäten ermöglicht.
Die Hilfskonstruktion dient als über
Pfeilerköpfe
verschiebbare Plattform, von der sowohl die Pfahlgründung als
auch der Materialtransport für
die Gründung
stattfinden können.
Des Weiteren kann der hintere Teil der Hilfskonstruktion zum Vorfahren
eines Brückenverlegegerätes dienen.
Hierdurch ist ein Brückenbau
ohne Zugang vom Gelände
ermöglicht.
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Es
gibt nun verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Patentansprüche, andererseits
auf die nachfolgende Erläuterung
eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowie der erfindungsgemäßen Pfahlführung anhand
der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
der bevorzugten Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
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1 bis 16 in
schematischen Seitenansichten ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs
zur Errichtung einer Brücke,
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17 in
einer schematischen und vergrößerten Seitenansicht
das vordere Ende einer Hilfskonstruktion,
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18 in
einer Draufsicht die Ebene des oberen Führungsbereichs einer Pfahlführung und
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19 in
einer Draufsicht die Ebene des unteren Führungsbereichs einer Pfahlführung.
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Die 1 bis 16 zeigen
in schematischen Seitenansichten ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs
zur Errichtung einer Brücke 1,
wobei eine Pfahlgründung 2 zur
Abtragung der Last eines Überbaus 3 in
einen Untergrund mittels eines Manipulationsgeräts 4 für Pfähle 5 vorgenommen
wird. Dabei wird eine Brücke über Wasser
errichtet. Eine entsprechende Wasser- und Bodenlinie ist eingezeichnet.
Dabei sind insgesamt 16 Verfahrensschritte gezeigt, um
eine sichere Pfahlgründung 2 auch
bei schwer zugänglichem
Gelände
mit konstruktiv einfachen Mitteln auf einfache Weise zu realisieren.
Im Konkreten wird zunächst eine
Hilfskonstruktion 6 in Längsrichtung der zu errichtenden
Brücke 1 in
eine für
das Einbringen eines Pfahls 5 geeignete Position verschoben
und erfolgt anschließend
die Einbringung mindestens eines Pfahls 5 in den Untergrund
an einem vorgebbaren Pfahlgründungsort
mittels des auf der Hilfskonstruktion 6 positionierten
Manipulationsgeräts 4.
Das Manipulationsgerät 4 ist
als Kran ausgebildet, der auf der Hilfskonstruktion 6 verfahrbar
ist.
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Die
Hilfskonstruktion 6 kann zu deren geeigneten Positionierung
auf den Pfahlgründungen 2 verschoben
werden. Zur Einbringung eines weiteren Pfahls 5 oder weiterer
Pfähle 5 an
einem nachfolgenden Pfahlgründungsort
wird die Hilfskonstruktion 6 auf den Pfahlgründungen 2 um
eine geeignete Distanz verschoben, die der Spannweite zwischen zwei Pfahlgründungen 2 entspricht.
Vor der Einbringung eines Pfahls 5 in den Untergrund wird
mindestens ein Hilfspfahl 7 zur Abstützung des in Baurichtung freien vorderen
Endes 8 der Hilfskonstruktion 6 in den Untergrund
eingebracht. An ihrem hinteren Ende 9 wird die Hilfskonstruktion 6 zur
Abstützung
und zum Verfahren eines Verlegegeräts 10 für Brücken-Fertigteile 11 verwendet.
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Die 1 zeigt,
wie das Verlegegerät 10 in das
nächste
Feld zwischen zwei Pfahlgründungen 2 vorgefahren
wird.
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2 zeigt,
wie anschließend
die Hilfskonstruktion 6 in das nächste Feld vorgefahren wird.
Der Hilfspfahl 7 oder die Hilfspfähle 7 sind dabei in
einer angehobenen Position, so dass ein freies Verfahren der Hilfskonstruktion 6 ermöglicht ist.
Das Vorfahren der Hilfskonstruktion 6 kann dabei auch auf
dem nicht ausbetonierten Trogfertigteil 20 erfolgen. Die
beim Vorfahren erzeugten Lagerlasten werden hierbei von einem an
den Pfählen 5 befestigten
Tragrahmen 16 aufgenommen.
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3 zeigt
einen bereits in den Untergrund eingerüttelten Hilfspfahl 7.
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4 zeigt,
wie das mit einem Transporter 12 angefahrene Brücken-Fertigteil 11 an
das Verlegegerät 10 übergeben
wird.
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5 zeigt
das vollständig
in das Verlegegerät 10 eingefahrene
Brücken-Fertigteil 11,
während es
abgesenkt wird.
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6 zeigt
das Brücken-Fertigteil 11 in
seiner Endposition.
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7 zeigt
das in seine Arbeitsstellung für Rammarbeiten
gefahrene Manipulationsgerät 4.
Des Weiteren werden Pfähle 5 über die
Hilfskonstruktion 6 antransportiert. Schließlich ist
am vorderen Ende 8 der Hilfskonstruktion 6 eine
Pfahlführung 13 zum
Einbringen der Pfähle 5 angeordnet.
Im Konkreten weist die Pfahlführung 13 einen
unteren Führungsbereich 14 und
einen oberen Führungsbereich 15 auf,
in den die Pfähle 5 vor
ihrem Einbringen eingelegt werden können, um einen Einbringwinkel
der Pfähle 5 vorzugeben.
Des Weiteren ist an der Hilfskonstruktion 6 noch ein Tragrahmen 16 für die spätere Pfahlkopfplatte
angeordnet.
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8 zeigt
das Einlegen eines Pfahls 5 in den oberen Führungsbereich 15 und
den unteren Führungsbereich 14,
die quasi als Rammschablone wirken. Das Einlegen des Pfahls 5 erfolgt
mittels des Manipulationsgeräts 4.
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9 zeigt
einen auf den Pfahl 5 aufgesetzten Vibrator 17 oder
einen Rammbären
zum Einvibrieren oder Einrammen eines ersten Pfahlabschnitts 18 des
Pfahls 5.
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10 zeigt
den vollständig
einvibrierten oder eingerammten ersten Pfahlabschnitt 18.
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In 11 ist
zu sehen, wie ein zweiter Pfahlabschnitt 19 des Pfahls 5 mit
dem Manipulationsgerät 4 in
den oberen Führungsbereich 15 eingelegt
wird. Nach dem Einlegen des zweiten Pfahlabschnitts 19 wird
der Pfahlstoß zwischen
den Pfahlab schnitten 18 und 19 verschweißt und der
Vibrator 17 oder der Rammbär auf den zweiten Pfahlabschnitt 19 aufgesetzt.
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12 zeigt
den vollständig
einvibrierten oder eingerammten zweiten Pfahlabschnitt 19.
Die in den 8 bis 12 gezeigten
Verfahrensschritte sind zu wiederholen, bis sämtliche Pfähle 5 einvibriert oder
eingerammt sind.
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In 13 ist
der untere Führungsbereich 14 demontiert
und wird ein Trogfertigteil 20 als Schalung für die spätere Pfahlkopfplatte
mit dem Manipulationsgerät 4 eingehoben
und auf den Tragrahmen 16 abgesetzt.
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14 zeigt
das Einheben eines Bewehrungskorbs 21 für die Pfahlkopfplatte.
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15 zeigt
das Manipulationsgerät 4 in
einer Verschiebestellung auf der Hilfskonstruktion 6.
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16 zeigt
einen bereits wieder angehobenen Hilfspfahl 7, so dass
die Hilfskonstruktion 6 bis zum nächsten Pfahlgründungsort
vorgefahren werden kann.
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Das
Vorfahren der Hilfskonstruktion 6 erfolgt bei der zuletzt
eingebrachten Pfahlgründung 2 über deren
nicht ausbetonierte Pfahlkopfplatte. Sämtliche durch den Verschub
auftretenden Kräfte
werden durch den unteren Tragrahmen aufgenommen. Der Verguss der
Pfahlkopfplatte erfolgt während
der Herstellung der nächsten
Pfahlgründung 2.
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17 zeigt
in einer Seitenansicht das vordere Ende 8 der Hilfskonstruktion 6 mit
der Pfahlführung 13.
Die Pfahlführung 13 weist
einen unteren Führungsbereich 14 und
einen oberen Führungsbereich 15 auf.
Des Weiteren ist den Führungsbereichen 14 und 15 eine
verschließbare
Fixiereinrichtung 22 für
einen Pfahl 5 zugeordnet. Der Tragrahmen 16 für die spätere Pfahlkopfplatte
ist am vorderen Ende der Hilfskonstruktion 6 angehängt.
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Die 18 und 19 zeigen
in einer Draufsicht die Ebene des oberen Führungsbereichs 15 bzw.
des unteren Führungsbereichs 14.
Der obere Führungsbereich 15 weist
zwei Fixiereinrichtungen 22 auf, die jeweils eine Aufnahme 23 und
eine verschwenkbare Klammer 24 zum vollständigen Umschließen eines
Bereichs eines Pfahls 5 aufweisen. Durch die Orientierung
der Aufnahme 23 und der Klammer 24 lässt sich
der Einbringwinkel des Pfahls 5 vorgeben.
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Der
untere Führungsbereich 14 weist
vier Fixiereinrichtungen 22 mit jeweils einer Aufnahme 23 und
einer verschwenkbaren Klammer 24 zum vollständigen Umschließen eines
Bereichs eines Pfahls 5 auf. Bei in den oberen Führungsbereich 15 und
den unteren Führungsbereich 14 eingesetztem
Pfahl 5 ist der Einbringwinkel des Pfahls 5 vorgegeben.
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Die
Fixiereinrichtungen 22 des oberen Führungsbereichs 15 sind
verschwenkbar ausgebildet, so dass sie zum Einbringen von Pfählen 5 mit
unterschiedlichen Einbringwinkeln genutzt werden können.
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Hinsichtlich
weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Lehre
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil
der Beschreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
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Schließlich sei
ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Lehre
lediglich zur Erörterung
der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele
einschränken.
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- 1
- Brücke
- 2
- Pfahlgründung
- 3
- Überbau
- 4
- Manipulationsgerät
- 5
- Pfahl
- 6
- Hilfskonstruktion
- 7
- Hilfspfahl
- 8
- vorderes
Ende
- 9
- hinteres
Ende
- 10
- Verlegegerät
- 11
- Fertigteil
- 12
- Transporter
- 13
- Pfahlführung
- 14
- unterer
Führungsbereich
- 15
- oberer
Führungsbereich
- 16
- Tragrahmen
- 17
- Vibrator
- 18
- erster
Pfahlabschnitt
- 19
- zweiter
Pfahlabschnitt
- 20
- Trogfertigteil
- 21
- Bewehrungskorb
- 22
- Fixiereinrichtung
- 23
- Aufnahme
- 24
- Klammer