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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bahnspannungseinstellung
bei einer Bearbeitungsmaschine, ein entsprechendes Computerprogramm
sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
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Obwohl
nachfolgend hauptsächlich auf Druckmaschinen Bezug genommen
wird, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, sondern
vielmehr auf alle Arten von Bearbeitungsmaschinen gerichtet, bei
denen eine Warenbahn bzw. Materialbahn bearbeitet wird. Die Erfindung
ist aber insbesondere bei Druckmaschinen wie z. B. Zeitungsdruckmaschinen, Akzidenzdruckmaschinen,
Tiefdruckmaschinen, Verpackungsdruckmaschinen oder Wertpapierdruckmaschinen
sowie bei Verarbeitungsmaschinen wie z. B. Beutelmaschinen, Briefumschlagsmaschinen
oder Verpackungsmaschinen einsetzbar. Die Warenbahn kann aus Papier,
Stoff, Pappe, Kunststoff, Metall, Gummi, in Folienform usw. ausgebildet
sein.
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Stand der Technik
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Bei
Bearbeitungsmaschinen, insbesondere Druckmaschinen, wird eine Warenbahn
entlang von angetriebenen Achsen (Bahntransportachsen) wie z. B.
Zugwalzen oder Vorschubwalzen und nicht angetriebenen Achsen wie
z. B. Umlenk-, Leit-, Trocknungs- oder Kühlwalzen bewegt.
Die Warenbahn wird gleichzeitig mittels meist ebenfalls angetriebener
Bearbeitungsachsen bearbeitet, bspw. bedruckt, gestanzt, geschnitten,
gefalzt usw.
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Die
Bahnspannung der Warenbahn wird über sog. Klemmstellen
beeinflusst, die die Warenbahn reib-, form- oder kraftschlüssig
einklemmen. Es handelt sich dabei regelmäßig um
angetriebene Transport- oder Bearbeitungswerke. Bei einer Tiefdruckmaschine
wird eine Klemmstelle üblicherweise durch ein Druckwerk,
bei dem eine reibschlüssige Einheit zwischen dem angetriebenen
Druckzylinder, dem Presseur und der Materialbahn besteht, gebildet.
Die Warenbahn ist in Bahnspannungsabschnitte unterteilbar, wobei
ein Bahnspannungsabschnitt von zwei Klemmstellen begrenzt wird.
Innerhalb eines Bahnspannungsabschnitts können weitere
angetriebene und/oder nicht angetriebene Achsen angeordnet sein.
Oftmals ist die gesamte Warenbahn in mehrere Bahnspannungsabschnitte,
mitunter auch mit unterschiedlichen Bahnspannungssollwerten, unterteilbar.
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Nach
Beginn der Bearbeitung ändert sich die Bahnspannung in
den einzelnen Bahnspannungsabschnitten, bis sich nach einer gewissen
Laufzeit ein statisches Bahnspannungsverhalten in der Maschine einstellt,
d. h. die Bahnspannung in den einzelnen Bahnspannungsabschnitten
hat einen statischen Wert erreicht. Dieser Einstellungs- bzw. Einpendelvorgang
nimmt jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch, während der
die Bearbeitungsmaschine vorwiegend Makulatur produziert. Erst nach
dem Erreichen eines statischen Zustandes ist die Bearbeitungsmaschine in
der Lage, Produkte von ausreichender Qualität zu produzieren.
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In
der
DE 10 2006
004 307 A1 wird ein Verfahren offenbart, das die Zeitdauer
des Einschwungvorganges verkürzen kann. Als Maßnahme
wird angegeben, die einzelnen Bahnspannungsabschnitte mit Bahnspannungsmesseinrichtungen
zu versehen und die Bahnspannung während des Maschinenlaufs einzustellen.
Nachteilig an dem Verfahren ist, dass weiterhin eine gewisse Menge
an Makulatur erzeugt wird und die Bahnspannungseinstellung während
der Bearbeitung aufwendig zu bewerkstelligen ist, da insbesondere
die Winkellage der Druckwerke berücksichtigt werden muss,
um eine Registerhaltigkeit zu gewährleisten.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zum Einstellen der Bahnspannung anzugeben, mit dem ein stationärer
Maschinenzustand schneller erreicht werden kann und Makulatur vermindert
wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bahnspannungseinstellung,
ein Computerprogramm sowie ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen
der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie
der nachfolgenden Beschreibung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bahnspannungseinstellung
bei einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere bei einer wellenlosen Druckmaschine,
wobei die Warenbahn in wenigstens zwei Bahnspannungsabschnitte unterteilbar
ist und wobei ein Bahnspannungsabschnitt von zwei Klemmstellen begrenzt
wird, wird die Bahnspannung in den wenigstens zwei Bahnspannungsabschnitten bei
Stillstand der Warenbahn eingestellt.
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Vorteile der Erfindung
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Mit
der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich,
die sich stationär einstellenden Bahnspannungswerte bereits
vor dem Start des Maschinenlaufs möglichst dem später
zu erreichenden Endzustand entsprechend einzustellen. Dadurch kann
die Zeitspanne bis zum Erreichen eines stationären Maschinenzustands
wesentlich verkürzt werden, was unmittelbar zu einer wesentlichen
Verringerung der Makulatur führt. Die bei Maschinenstillstand
einzustellenden Werte können beispielsweise mittels Rezepturen
aus vorherigen Produktionen, mittels Messung der Zylinderdurchmesser
und Eingabe der Durchmesser bzw. Eingabe der Soll-Bahnspannungen
und/oder mittels Messfahrten mit Extra- oder Interpolationen der
sich ergebenden Bahnspannungen bestimmt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Bahnspannung in den Bahnspannungsabschnitten
mittels Messgliedern, vorzugsweise Kraftmessdosen, mittels des Antriebsmomentes
einer diesen Bahnspannungsabschnitt begrenzenden Klemmstelle und/oder
mittels Beobachtern (Regelungstechnik) ermittelt.
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Vorteilhafterweise
wird die Bahnspannung in einem Bahnspannungsabschnitt mittels Beaufschlagung
oder Verstellung wenigstens einer diesen Bahnspannungsabschnitt
begrenzenden Klemmstelle eingestellt.
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Zweckmäßigerweise
wird die Bahnspannung in einem Bahnspannungsabschnitt mittels Winkelverstellung,
Geschwindigkeitsaufschaltung und/oder Begrenzen des Antriebsmoments
wenigstens einer diesen Bahnspannungsabschnitt begrenzenden Klemmstelle
eingestellt.
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Vorteilhafterweise
wird die Beaufschlagung oder Verstellung der wenigstens einen zur
Bahnspannungseinstellung verwendeten Klemmstelle an weitere Klemmstellen
kaskadiert. Es ist besonders vorteilhaft, die Beaufschlagung als
Vorsteuerung bzw. die zugehörigen Vorsteuerwerte an benachbarte
Klemmstellen zu kaskadieren, um die benachbarten Bahnspannungsabschnitte
von dem betreffenden Bahnspannungsabschnitt zu entkoppeln. Die Kaskadierung
kann mit unterschiedlichen Faktoren, beispielsweise invers, proportional,
anteilig usw. erfolgen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird die Bahnspannung in den
wenigstens zwei Bahnspannungsabschnitten nacheinander dem Verlauf
der Warenbahn folgend eingestellt. Die Einstellung kann dem Verlauf
der Warenbahn folgen beginnend bei einem Einzugswerk und endend
bei einem Auszugswerk, wobei der Reihe nach die Bahnspannung in
den aufeinanderfolgenden Bahnspannungsabschnitten eingestellt wird.
Ebenso kann die Einstellung beginnend bei dem Auszugswerk und endend bei
dem Einzugswerk erfolgen. Mit dieser Methode kann die Bahnspannung
in der gesamten Maschine schnell und einfach eingestellt werden.
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Obwohl
nachfolgend eine bevorzugte Ausgestaltung beschrieben wird, bei
der die Einstellung dem Verlauf der Warenbahn folgend vom Einzugswerk
zum Auszugswerk erfolgt, versteht sich, dass das beschriebene Verfahren
ebenso anwendbar ist, um die Bahnspannung entgegen dem Verlauf der Warenbahn
vom Auszugswerk zum Einzugswerk einzustellen.
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Zweckmäßigerweise
wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zunächst die Warenbahn mit einer ersten und
einer zweiten Klemmstelle eingeklemmt. Dabei kann es sich insbesondere
um ein Einzugswerk und um ein Auszugswerk der Bearbeitungsmaschine
handeln. Anschließend wird die Bahnspannung in dem Bahnspannungsabschnitt
zwischen der ersten und der zweiten Klemmstelle eingestellt. Die
Einstellung kann vorzugsweise durch Verdrehung des Einzugswerks und/oder
Auszugswerks erfolgen. Der einzustellende Wert der Bahnspannung
entspricht zweckmäßigerweise im wesentlichen dem
sich stationär einstellenden Wert der Bahnspannung zwischen
dem Einzugswerk und dem ersten nachfolgenden Druckwerk oder allgemein
zwischen der ersten Klemmstelle und der im Warenbahnverlauf nachfolgenden
Klemmstelle, welche hier als dritte Klemmstelle bezeichnet wird. Die
Warenbahn wird anschließend mit der dritten Klemmstelle
eingeklemmt, wobei die dritte Klemmstelle im Warenbahnverlauf zwischen
der ersten und der zweiten Klemmstelle liegt. Anschließend
kann die zweite Klemmstelle verwendet werden, um die Bahnspannung
in dem Bahnspannungsverlauf zwischen der dritten Klemmstelle und
der zweiten Klemmstelle einzustellen. Mit dieser Methode kann die
Bahnspannung in zumindest zwei Bahnspannungsabschnitten einfach
und schnell eingestellt werden.
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Es
bietet sich an, wenn bereits bei dem Einstellen der Bahnspannung
in dem Bahnspannungsabschnitt zwischen der ersten und der zweiten Klemmstelle
eine Bahnspannungsänderung berücksichtigt wird,
die sich durch das spätere Einklemmen der Warenbahn mit
der dritten Klemmstelle ergibt. Durch das Einklemmen der Warenbahn
mit einer Klemmstelle kommt es üblicherweise zu einer Umschlingung
von Walzen mit der Warenbahn, d. h. zu einer Veränderung, üblicherweise
Verlängerung, der von der Materialbahn überspannten
Strecke. Dies führt zu einer Erhöhung der Bahnspannung.
Wenn diese Bahnspannungsänderung bereits vorab der Einstellung
der Bahnspannungswerte berücksichtigt wird, kann durch
das spätere Einklemmen und die dadurch hervorgerufene Bahnspannungsänderung der
beabsichtigte Bahnspannungswert in dem betreffenden Bahnspannungsabschnitt
erreicht werden.
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Die
soeben beschriebene Einstellungsmethode kann zweckmäßigerweise
dadurch erweitert werden, dass die Bahnspannung in dem Bahnspannungsabschnitt
zwischen der ersten und der dritten Klemmstelle eingestellt wird.
Anschließend wird die Warenbahn mit einer vierten Klemmstelle
eingeklemmt, wobei die vierte Klemmstelle im Warenbahnverlauf zwischen
der ersten und der dritten Klemmstelle liegt. Es versteht sich,
dass auch bei dieser soeben beschriebenen Weiterbildung jeweils
bei der Einstellung die durch die nachfolgende Einklemmung herbeigeführte
Bahnspannungsänderung berücksichtigt werden sollte.
Mit dieser Methode kann die Bahnspannung in zumindest einem weiteren
Bahnspannungsabschnitt einfach und schnell eingestellt werden.
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Die
soeben beschriebene Einstellungsmethode kann zweckmäßigerweise
dadurch erweitert werden, dass anschließend die Warenbahn
aus der dritten Klemmstelle gelöst und danach in einer
fünften Klemmstelle eingeklemmt wird, wobei die fünfte Klemmstelle
im Warenbahnverlauf zwischen der dritten und der zweiten Klemmstelle
liegt. Anschließend wird die Bahnspannung in dem Bahnspannungsabschnitt
zwischen der vierten und der fünften Klemmstelle eingestellt.
Schließlich wird die Warenbahn mit der dritten Klemmstelle
erneut eingeklemmt.
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Schließlich
ist es zweckmäßig, die Bahnspannung in dem Bahnspannungsabschnitt
zwischen der fünften und der zweiten Klemmstelle einzustellen.
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Zusammen
mit den in den vorhergehenden Absätzen beschriebenen Verfahrensschritten
kann, je nach Ausgestaltung der Bearbeitungsmaschine, eine Einstellung
von unterschiedlichen Bahnspannungswerten in zumindest vier Bahnspannungsabschnitten
erzielt werden, ohne dass eine Bewegung der Warenbahn, welche zu
Makulatur führen würde, notwendig wäre.
Es versteht sich, dass die soeben beschriebenen Verfahrensschritte
beliebig kombinierbar und wiederholbar sind, so dass die Anzahl der
einzustellenden Bahnspannungsabschnitte bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht beschränkt ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft
bei einer als Druckmaschine ausgebildeten Bearbeitungsmaschine einzusetzen,
wobei die Klemmstellen aus Einzugs Auszugs-, und/oder Druckwerke
ausgebildet sind.
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Zweckmäßigerweise
wird die Bahnspannung in einem Bahnspannungsabschnitt mittels Winkelverstellung
einer diesen Bahnspannungsabschnitt begrenzenden Klemmstelle eingestellt,
die durch die Winkelverstellung hervorgerufene Bahnspannungsänderung
in diesem Bahnspannungsabschnitt ermittelt und daraus eine physikalische
Eigenschaft der Warenbahn (101), insbesondere der Elastizitätsmodul,
ermittelt. Damit können auf besonders einfache Weise zusätzlich
physikalische Eigenschaften ermittelt werden, die für den
Betrieb einer Druckmaschine hilfreich sind.
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Eine
erfindungsgemäße Bearbeitungsmaschine weist insbesondere
alle Mittel zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens auf.
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Die
Erfindung betrifft zudem ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln,
um eine Bearbeitungsmaschine erfindungsgemäß anzusteuern, wenn
das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden
Recheneinheit, insbesondere in einer erfindungsgemäßen
Bearbeitungsmaschine, ausgeführt wird.
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Das
erfindungsgemäß vorgesehene Computerprogrammprodukt
mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger
gespeichert sind, ist zum erfindungsgemäßen Ansteuern
einer Bearbeitungsmaschine ausgebildet, wenn das Computerprogramm
auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere
in einer Bearbeitungsmaschine, ausgeführt wird. Geeignete
Datenträger sind insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher,
EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u. a. m. Auch ein Download eines Programms über
Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der
Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder
in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der
Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer als Druckmaschine ausgebildeten
Bearbeitungsmaschine, anhand derer eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben wird.
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In 1 ist
eine als Druckmaschine ausgestaltete Bearbeitungsmaschine insgesamt
mit 100 bezeichnet. Ein Bedruckmaterial, beispielsweise
Papier 101, wird der Maschine über ein Einzugswerk (Infeed) 110 zugeführt.
Das Papier 101 wird durch als Druckwerke 111, 112, 113, 114 ausgebildete
Klemmstellen geführt und bedruckt und durch ein Auszugswerk
(Outfeed) 115 wieder ausgegeben. Die Ein-, Auszugs- und
Druckwerke 110 bis 115 sind positionierbar, insbesondere
zylinder- bzw. winkelkorrigierbar, angeordnet. Die Druckwerke 111 bis 114 liegen in
einem bahnspannungsgeregelten Bereich zwischen dem Einzugswerk 110 und
dem Auszugswerk 115.
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Die
Druckwerke 111 bis 114 weisen jeweils einen Druckzylinder 111' bis 114' auf,
gegen den jeweils ein Presseur 111'' bis 114'' mit
starkem Druck anstellbar ist. Die Druckzylinder 111' bis 114' sind einzeln
und unabhängig antreibbar. Die zugehörigen Antriebe 111''' bis 114''' sind
schematisch dargestellt. Die Presseure 111'' bis 114'' sind
frei drehbar ausgebildet. Das Einzugs- und Auszugswerk 110 bzw. 115 weist
jeweils zwei gegenläufige Zylinder auf, die das Papier 101 führen.
Auch das Einzugs- und das Auszugswerk 110 bzw. 115 sind
einzeln durch einen Antrieb 110''' bzw. 115''' antreibbar.
Das Einzugs- und Auszugswerk 110, 115 und die
Druckwerke 111 bis 114 bilden jeweils zusammen
mit dem durchlaufenden Papier 101 eine reibschlüssig
verbundene Einheit. Das Einzugswerk 110, das Auszugswerk 115 sowie
die Druckwerke 111 bis 114 stellen somit jeweils eine
Klemmstelle dar.
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In
den Bahnabschnitten (Bahnspannungsabschnitten) zwischen den einzelnen
Druckwerken 111 bis 114 wird das Papier 101 über
nicht näher erläuterte Rollen geführt,
die mit 102 bezeichnet sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind nicht alle Rollen mit Bezugszeichen 102 versehen.
Es kann sich insbesondere um Umlenkrollen, Trocknungs-, Kühl-,
Beschneideeinrichtungen usw. handeln. In den Bahnspannungsabschnitten
sind weiterhin Erfassungseinrichtungen zur Bestimmen der Bahnspannung
vorgesehen. Zur Steuerung der Druckmaschine und zur Bahnspannungseinstellung
ist eine Recheneinheit 200 vorgesehen.
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Nachfolgend
wird beschrieben, wie bei der dargestellten Ausführungsform
der Druckmaschine die Bahnspannungseinstellung gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bei Stillstand der Warenbahn
beginnend vom Einzugswerk 110 und endend beim Auszugswerk 115 durchgeführt
wird.
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In
den einzelnen Bahnspannungsabschnitten zwischen den Klemmstellen 110 bis 115 sind Sensoren
(nicht gezeigt) angeordnet, die die Bahnspannung der Warenbahn 101 bestimmen
und dazu bspw. als Kraftmessdosen ausgebildet sind. Die einzustellenden
Bahnspannungswerte können zuvor mittels einer Messfahrt
bestimmt werden.
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Ausgehend
von dem dargestellten Zustand werden zunächst bei stillstehender
Warenbahn 101 die Presseure 111'' bis 114'' abgestellt,
d. h. die Warenbahn 101 wird aus den als Druckwerke ausgebildeten
Klemmstellen 111 bis 114 gelöst. Anschließend wird
die Bahnspannung in der gesamten Maschine auf einen ersten Basiswert
durch das Einzugswerk 110 und/oder das Auszugswerk 115 eingestellt.
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Anschließend
wird der Presseur 112'' angestellt, d. h. die Warenbahn
wird mit dem Druckwerk 112 eingeklemmt. Mittels des Druckwerks 112 wird die
Bahnspannung in dem Bahnspannungsbereich zwischen dem Einzugswerk 110 und
dem Druckwerk 112 eingestellt, so dass sie einer erwünschten
Bahnspannung in dem Bahnspannungsbereich zwischen dem Einzugswerk 110 und
dem ersten Druckwerk 111 entspricht. Bei der Einstellung
wird die sich später durch das Einklemmen mit dem Druckwerk 111 ergebende
Bahnspannungserhöhung bereits berücksichtigt.
Die Überprüfung der eingestellten Bahnspannung
erfolgt über die Bahnspannungssensoren. Ebenso kann die Überprüfung
durch Auswertung des Antriebsmomentes des Druckwerks 112 oder
mittels in der Regelungstechnik üblichen Beobachtern erfolgen.
Anschließend wird der Presseur 111'' des Druckwerks 111 angestellt,
wodurch der Einstellvorgang der Bahnspannung in dem Bahnspannungsbereich
zwischen dem Einzugswerk 110 und dem ersten Druckwerk 111 abgeschlossen
ist.
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Anschließend
wird der Presseur 112'' des Druckwerks 112 wieder
abgestellt, um die Warenbahn 101 aus dem Druckwerk 112 zu
lösen. Danach wird der Presseur 113'' des Druckwerks 113 angestellt,
um die Warenbahn mit dem Druckwerk 113 einzuklemmen. Mit
dem Druckwerk 113 wird anschließend die Bahnspannung,
die später in dem Bahnspannungsabschnitt zwischen dem Druckwerk 111 und
dem Druckwerk 112 vorliegen soll, in dem Bahnspannungsabschnitt
zwischen dem Druckwerk 111 und dem Druckwerk 113 eingestellt,
wobei die sich durch das spätere Anstellen des Presseurs 112'' ergebende
Bahnspannungsänderung wiederum berücksichtigt
wird. Anschließend wird der Presseur 112'' angestellt,
womit der Einstellvorgang für den Bahnspannungsabschnitt
zwischen dem Druckwerk 111 und dem Druckwerk 112 beendet
ist.
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Die
Einstellung der Bahnspannungen in den Bahnspannungsabschnitten zwischen
den Druckwerken 112 und 113 bzw. 113 und 114 erfolgt
auf dieselbe Weise, wobei die erwünschte Bahnspannung in dem
Bahnspannungsabschnitt zwischen dem Druckwerk 113 und dem
Druckwerk 114 durch eine Verstellung des Auszugswerks 115 erreicht
wird. Nach der Anstellung des Presseurs 114'', d. h. nach
dem Einklemmen der Warenbahn 101 mit dem Druckwerk 114,
wird die Bahnspannung in dem letzten Bahnspannungsabschnitt zwischen
dem Druckwerk 114 und dem Auszugswerk 115 wiederum
durch Einstellung des Auszugswerk 115 eingestellt.
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Es
versteht sich, dass in den dargestellten Figuren nur eine besonders
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt ist.
Daneben ist jede andere Ausführungsform denkbar, ohne den Rahmen
dieser Erfindung zu verlassen.
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- 100
- Druckmaschine
- 101
- Papier/Warenbahn
- 110
- Einzugswerk
- 110'''
- Antrieb
- 111,
112, 113, 114
- Druckwerk
- 111',
112', 113', 114'
- Druckzylinder
- 111'',
112'', 113'', 114''
- Presseur
- 111''',
112''', 113''', 114'''
- Antrieb
- 115
- Auszugswerk
- 115'''
- Antrieb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006004307
A1 [0006]