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Die
Erfindung betrifft eine Schaukelmechanik für ein Sitzmöbel mit mindestens einer, im
unbelasteten Zustand vorwiegend geraden, federelastischen Kufe.
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Schaukelstühle haben
meist entweder starre gebogene Kufen, welche am Stuhlkörper befestigt sind
und auf dem Boden oder einer starren, ebenen Unterkonstruktion aufliegen
oder eine Schwenkmechanik mit zwei Pendelstreben, deren Achsen von der
Seite betrachtet auf den Ecken eines Trapezes oder Rechtecks liegen,
wobei die Pendelstreben mit einer Sockelkonstruktion gelenkig, hängend verbunden
sind und der Stuhlkörper
an den unteren Enden der Pendelstreben gelenkig befestigt ist.
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Aus
der
GB 1 341 388 A ist
eine Schaukelmechanik für
ein Sitzmöbel
bekannt, bei dem die Sitzfläche
von der Seite betrachtet zwischen beidseitig V-förmig angeordneten Streben gespannt
ist und, Streben unten miteinander und an den elastischen Kufen
jeweils mittig gelenkig verbunden sind. Die hinteren Streben ragen über die
Sitzfläche
hinaus und gehen oben in die Rückenlehne über. Zwischen
der Vorderkante der Sitzfläche
und den vorderen Enden der Kufen und der Hinterkante der Sitzfläche und
den hinteren Enden der Kufen sind seitlich jeweils Schnüre gespannt.
Durch das Gewicht der sich setzenden Person wird die Sitzfläche gewölbt, hierdurch
verringert sich der Winkel zwischen den V-förmig angeordneten Streben und
die Kufen werden mittels der zur Sitzfläche gespannten Seile gewölbt. Der
Nachteil bei dieser Konstruktion ist, daß eine starke Wölbung der
Sitzfläche
nötig ist,
um eine für
das Schaukeln effiziente Wölbung
der Kufen zu erzielen. Dies wirkt sich sehr ungünstig auf die Ergonomie des
Stuhles aus.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für ein Sitzmöbel mit
einer starren Sitzfläche
eine möglichst
einfache Schaukelmechanik zu konstruieren, die im unbelasteten Zustand nicht
schaukelt, für
das Schaukeln kein Arretierung gelöst werden muß und zusätzlich zu
der Schaukelfunktion unter Last durch das Körpergewicht der sitzenden Person
der Sitz nach unten federnd nachgibt.
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Dieses
Problem wird mit den in Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit
der Erfindung wird durch eine einfache technische Konstruktion eine
sehr wirkungsvolle Verbindung von Schaukeln und Federn des Stuhles
erreicht, welche erst eintritt, wenn der Stuhl durch das Körpergewicht
der auf dem Stuhl Platz nehmenden Person belastet wird. Dies wird
im wesentlichen dadurch erzielt, daß an mindestens einer elastischen Kufe
die an dieser befestigten Beine durch das Belasten des Stuhles mit
dem Körpergewicht
zueinander gekippt werden und so die Kufe wölben. Durch das Kippen der
Beine, dem die Federkraft der Kufe entgegenwirkt, wird das Federn
des Stuhles erreicht.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2–9 angegeben.
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Die
Weiterbildung nach Patentanspruch 2 erhöht den Sitzkomfort des Sitzmöbels. Die
Weiterbildung nach Patentanspruch 3 gewährleistet, daß die Bewegung
des oberen Endes, des nicht mit Sitzfläche oder Rückenlehne verbundenen Beines
oder Beinpaares kontrollierter geführt ist. Die Weiterbildung
nach Patentanspruch 4 gewährleistet,
daß ein ungewolltes
Zusammenklappen des Schaukelstuhles im lastfreien Zustand unterbunden
wird. Die Weiterbildung nach Patentanspruch 5 gewährleistet,
daß das
Entlanggleiten des oberen Ende, des nicht mit Sitzfläche oder
Rückenlehne
verbundenen Beines oder Beinpaares erleichtert wird. Die Weiterbildung nach
Patentanspruch 6 gewährleistet,
daß Schaukel- und
Federfunktion in ihrem Zusammenspiel optimiert werden. Durch die
Weiterbildung nach Patentanspruch 7 und 8 wird der Sitzkomfort des
Stuhles erhöht.
Durch eine Weiterbildung nach Patentanspruch 9 wird das Entlangleiten
der oberen Enden der Beine an der Sitzfläche besser synchronisiert
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher
erläutert
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Es
zeigen
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1 Seitenansicht,
Schaukelstuhl mit gekreuzt angeordneten Beinen unbelastet.
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2 Seitenansicht,
Schaukelstuhl mit gekreutzt angeordneten Beinen belastet.
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3 Seitenansicht,
Schaukelstuhl mit nicht gekreuzt angeordneten Beinen, unbelastet.
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4 Seitenansicht,
Schaukelstuhl mit nicht gekreuzt angeordneten Beinen, belastet.
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5 Schnitt,
in Ansicht von Unten, Schaukelstuhl mit gekreutzt angeordneten Beinen,
unbelastet.
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Nach
einem ersten Ausführungsbeispiel (1, 2, 5)
ist auf einer geraden elastischen Grundplatte, welche als Kufe 1 dient,
an der Vorderkante 2 und an der Hinterkante 3 jeweils
ein Beinpaar 4, 5 gelenkig befestigt, welche Vorderbeine 4 und
Hinterbeine 5 des Stuhles darstellen. Die Beinpaare 4, 5 kreuzen
sich unterhalb der Sitzfläche 10. An
den unteren Enden des jeweiligen Beines 4, 5 schlägt die nach
innen zeigende Kante 8, 9 an der Oberseite der
elastischen Grundplatte an und begrenzt so das Kippen der Beine 4, 5 in
Richtung der elastischen Grundplatte. Das vordere Beinpaar 4 ist an
den oberen Enden mit der Unterkante einer Rückenlehne 12 verbunden,
welche mit der Sitzfläche 10 an
deren Hinterkante gelenkig verbunden ist. An den oberen Enden 11 der
Hinterbeine 5 sind Rollen 18 angebracht, welche
in Führungen 14,
die seitlich an der Unterseite der Sitzfläche 10 befestigt sind, entlanggleiten
können.
Die Führungen 14 haben
die Form eines U-Profils, wobei die offenen Seiten des Profils zueinander
zeigen. Die an der Hinterkante befindlichen Enden 16 der
Profile sind offen, die anderen Enden 15 sind geschlossen,
um das Gleiten der oberen Enden 11 der Hinterbeine 5 an
der Unterseite der Sitzfläche 10 in
Richtung zur Vorderkante des Stuhles zu begrenzen. An den offenen
Enden der Führungen 16 ist
jeweils eine in die Führung 14 gewölbte Blattfeder 17 befestigt,
welche das Herausgleiten, der am hinteren Beinpaar 5 angebrachten Rollen 18,
aus den Führungen 14 erschwert.
Die Hinterbeine 5 sind an ihren oberen Enden 11 durch
eine runde Querstrebe verbunden. An der Unterseite der Sitzfläche 10,
nahe der Vorderkante, ist eine Gasdruckfeder 19 mit einem
Ende befestigt, am anderen Ende ist eine U-förmige Gabel angebracht, in
welcher die Querstrebe, welche an den oberen Enden der Hinterbeine 5 befestigt
ist, liegt. An der Sitzfläche 10 sind
Armlehnen 20 und an der Rückenlehne 12 eine Kopfstütze 21 angebracht.
Sitzfläche 10,
Rückenlehne 12,
Kopfstütze 21 und
Armlehnen 20 sind gepolstert. Wird der Stuhl durch das
Gewicht der sitzenden Person belastet, neigen sich die Beine 4, 5 in
Richtung zur Kufe 1 und die oberen Enden 11 der
Hinterbeine 5 gleiten mittels der in den Führungen 14 laufenden
Rollen 18 nach vorn, was dazu führt, daß die Kufe 1 sich
wölbt und
das Schaukeln des Stuhles ermöglicht.
Durch das Kippen der Beine 4, 5, welches mittels
der Federkraft der Kufe 1 kontrolliert wird, federn Sitzfläche 10 und
Rückenlehne 12 nach
unten. Der Stuhl wird zusammengeklappt, indem die oberen Enden 11 der
Hinterbeine 5 aus den offenen Enden der Führungen 16 herausgezogen
werden und über die
Hinterseite des Stuhles zur Kufe 1 geschwenkt werden. Die
Sitzfläche 10 kippt
hierbei in Richtung zu den Vorderbeinen 4. Die Kufe 1 wird
anschließend über die
Vorderseite des Stuhles an die Rückenlehne 12 geschwenkt.
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Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel (4, 5)
sind an den vorderen Ecken einer gepolsterten Sitzschale mit Sitzfläche 10,
Rückenlehne 12 Armlehnen 20 und
Kopfstütze 21 zwei
Vorderbeine 4 befestigt. An den unteren Enden der Vorderbeine 4 ist
jeweils eine gerade Kufe 1 aus Federstahl befestigt, an
den hinteren Enden der Kufen 1 ist jeweils ein Hinterbein 5 befestigt.
Die oberen Enden 11 der Hinterbeine 5, die im
unbelasteten Zustand des Stuhles an der Unterseite der Sitzfläche 10,
nahe deren Hinterkante anliegen, sind durch eine Querstrebe miteinander
verbunden. Wird der Stuhl durch das Gewicht der sich setzenden Person
belastet, gleiten die oberen Enden 11 der Hinterbeine 5 an
der Unterseite der Sitzfläche 10 nach
vorn, die Beinpaare 4, 5 werden an ihren oberen
Enden aufeinander zu gekippt, wodurch die Sitzschale nach unten
federt, sich die Kufen 1 wölben und so ein Schaukeln ermöglichen.
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Bei
einer weiteren Ausführung
des zweiten Ausführungsbeispiels
ist die Schaukelmechanik in einen Stuhl integriert, der aus glasfaserverstärktem Kunststoff
in einem Stück
gefertigt ist. Mittig unter der Vorderkante einer gepolsterten Sitzschale
mit Sitzfläche 10,
Rückenlehne 12,
Armlehnen 20 und Kopfstütze 21 befindet
sich ein Vorderbein 4 an dessen unterem Ende die federelastische,
gerade Kufe 1 und an deren hinterem Ende das Hinterbein 5 befestigt ist,
das mit seinem oberen Ende 11 mittig an der Unterseite
der Sitzschale, nahe deren Hinterkante anliegt. Wird der Stuhl durch
das Gewicht der sich setzenden Person belastet, gleitet das obere
Ende 11 des Hinterbeins 5 an der Unterseite der
Sitzfläche 10 nach
vorn, die Beinpaare 4, 5 werden an ihren oberen
Enden aufeinander zu gekippt, wodurch die Sitzschale nach unten
federt, sich die Kufen 1 wölben und so ein Schaukeln ermöglichen.
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Über die
gegebenen Beispiele hinaus, kann bei der Schaukelmechanik auch bei
gekreuzten Beinen das Hinterbein vorne mit dem Sitz verbunden sein
und das Vorderbein gleitet an der Sitzfläche entlang, oder bei ungekreuzten
Beinen das Hinterbein hinten mit dem Sitz verbunden sein und das
Vorderbein gleitet an der Sitzfläche
entlang. Ob die Verbindung des mit der Sitzfläche verbundenen Beines gelenkig,
federnd, oder starr ist, hat Einfluß auf den Neigungswinkel der
Sitzfläche
im belasteten Zustand. Ist das Bein anstatt mit der Sitzfläche, mit
der Rückenlehne
verbunden, sollte diese Verbindung vorwiegend starr und nur dann
federnd sein, wenn das, mit seinem oberen Ende an der Sitzfläche anliegende Bein
durch eine Führung
an der Sitzfläche
geführt
ist. Die federelastische Verbindung der Rückenlehne mit der Sitzfläche führt in diesem
Fall dazu, daß sich
unter Belastung durch eine sich setzende Person der Winkel zwischen
Rückenlehne
und Sitzfläche
vergrößert.
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- 1
- Federelastische
Kufe
- 2
- Vorderkante
der federelastischen Kufe
- 3
- Hinterkante
der federelastischen Kufe
- 4
- Vorderbein
- 5
- Hinterbein
- 6
- Gelenk
zwischen Vorderbein und federelastischer Kufe
- 7
- Gelenk
zwischen Hinterbein und federelastischer Kufe
- 8
- Anschlag
am unteren Ende des Vorderbeines
- 9
- Anschlag
am unteren Ende des Hinterbeines
- 10
- Sitzfläche
- 11
- oberes
Ende des Hinterbeines
- 12
- Rückenlehne
- 13
- gelenkige
Verbindung der Sitzfläche
mit der Rückenlehne
- 14
- Führung
- 15
- geschlossenes
Ende der Führung
- 16
- offenes
Ende der Führung
- 17
- gewölbte Blattfeder
am offenen Ende der Führung
- 18
- Rolle
- 19
- Gasdruckfeder
- 20
- Armlehne
- 21
- Kopfstütze
- 22
- Querstrebe