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Die
Erfindung betrifft ein Haarentfernungsgerät mit einer mindestens eine
Rasierklinge aufweisenden Nassrasiereinheit, bei der es sich insbesondere
um eine auswechselbare Klingenkartusche handeln kann.
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Von
Nassrasierern her sind Klingenkartuschen zur Halterung von Rasierklingen
bekannt. Eine Beschädigung
solcher Klingenkartuschen – etwa durch
ein zu Boden Fallen des Rasierers – kann dabei die Klingen freisetzen
und so zu einem hohen Verletzungsrisiko führen.
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Vor
diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
handhabungssicheres Haarentfernungsgerät mit einer solchen Nassrasiereinheit
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Haarentfernungsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das
erfindungsgemäße Haarentfernungsgerät kann insbesondere
eine elektrisch angetriebene Haarentfernungseinheit umfassen, sodass
es sich in diesem Fall bei dem Haarentfernungsgerät um ein kombiniertes
Gerät aus
einem elektrisch angetriebenen Rasierer oder Haarschneider und einer
Nassrasiereinheit handelt., Die Nassrasiereinheit kann generell
sowohl manuell als auch elektrisch (insbesondere über einen
Akkumulator/eine Batterie) betrieben sein; so kann es sich um eine
Nassrasiereinheit handeln, bei der die Klingen elektrisch in Vibration
versetzt werden.
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Das
Haarentfernungsgerät
umfasst folgende Komponenten:
- a) Einen "Grundkörper", der typischerweise
den überwiegenden
Teil des Gesamtgewichts des Haarentfernungsgeräts enthält, also über 50%, vorzugsweise über 80%
des Gesamtgewichtes. Konkret kann der Grundkörper insbesondere einen Elektromotor
und/oder einen Akkumulator bzw. eine Batterie und/oder einen Scherfolienrasierer
und/oder einen Langhaarschneider enthalten, bei denen es sich um
verhältnismäßig schwere
Teile handelt, deren Gewicht kaum unter ein bestimmtes Minimum reduziert
werden kann.
- b) Einen beweglich am Grundkörper
gelagerten Schieber, an dem eine mindestens eine Rasierklinge aufweisende
Nassrasiereinheit angebracht ist oder angebracht werden kann. Eine
solche Nassrasiereinheit kann bei einem zu Boden Fallen des Haarentfernungsgerätes durch
Aufprallkräfte
bzw. Aufprallenergien beschädigt
werden. Durch die Beweglichkeit des Schiebers wird diese Nassrasiereinheit
bei einem Aufprall des Haarentfernungsgeräts, zum Beispiel bei einem
Sturz zu Boden, vor Beschädigungen
geschützt.
Bei
der Nassrasiereinheit kann es sich insbesondere um eine auswechselbare
Klingenkartusche handeln, in welcher eine oder mehrere Rasierklingen
für eine
Nassrasur untergebracht sind. Da Klingenkartuschen für eine Rasur
einerseits exponiert angeordnet und andererseits möglichst
klein sein müssen,
sind sie gegenüber
Stößen sehr
beschädigungsgefährdet. Empirische
Studien haben gezeigt, dass bei Fallenergien von 1.5–2.2 J (was
einem Fall aus 1.5 m und einem Gewicht des Haarentfernungsgerätes von
etwa 100–150
g entspricht) vermehrt bis regelmäßig Schäden an einer solchen Klingenkartusche
auftreten. Offensichtlich können
vermindert Schäden
auch bei geringeren Fallenergien auftreten, sodass eine definierte
Grenze für
die kritische Fallenergie kaum anzugeben. Insbesondere ist eine
kritische Fallenergie natürlich
auch von der genauen Ausgestaltung der Nassrasiereinheit abhängig. Die
Erfindung kann aber auch bei leichten Haarentfernungsgeräten eingesetzt
werden (etwa reinen Nassrasierern), um etwa Schäden zu vermeiden, die durch
einen Fall des Haarentfernungsgerätes aus einer größeren Höhe oder
bei einem Werfen des Haarentfernungsgerätes (Benutzer rutscht aus und
schleudert dabei das Haarentfernungsgerät auf den Boden) auftreten
können.
Die
bewegliche Lagerung des Schiebers am Grundkörper kann insbesondere eine
verschiebebewegliche (translatorische) Lagerung umfassen bei welcher
der Schieber entlang einer im Wesentlichen geraden oder auch einer
gekrümmten Strecke
relativ zum Grundkörper
verschoben werden kann. Der Schieber mit der daran angeordneten
Nassrasiereinheit kann insbesondere so ausgestaltet sein, dass er
bei einem zu Boden Fallen des Haarentfernungsgerätes durch die auf ihn in zumindest
einer Wirkungsrichtung wirkenden Aufprallkräfte bzw. Aufprallenergien aus
einer exponierten Position in eine durch den Grundkörper verdeckte
Position zurückgefahren
wird, sodass die Aufprallenergie hauptsächlich vom Grundkörper aufgenommen
wird und die Nassrasiereinheit unbeschädigt bleibt. Um den Schieber
aus der exponierten Lage zu verschieben, muss die wirkende Kraft
eine Komponente in der Bewegungsrichtung des Schiebers von der exponierten
Stellung in die verdeckte Position haben. Dabei kann insbesondere
die aufzuwendende Kraft für
das Zurückfahren
des Schiebers bautechnisch so eingestellt werden, dass eine Haarentfernung
mit der Nassrasiereinheit bei typischen Andruckkräften, mit
denen ein Benutzer die Nassrasiereinheit in Bewegungs richtung des
Schiebers gegen das Gesicht drückt,
noch nicht zu einem Zurückfahren des
Schiebers führt.
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Das
beschriebene Haarentfernungsgerät
hat den Vorteil, eine mit ihm verbundene Nassrasiereinheit wie beispielsweise
eine Klingenkartusche vor einer Beschädigung zu schützen, da
diese an einem beweglichen Schieber angeordnet ist. Wenn zum Beispiel
bei einem zu Boden Fallen des Haarentfernungsgeräts Kräfte auf die Nassrasiereinheit
einwirken, können
diese eine Relativbewegung zwischen Schieber und Grundkörper auslösen. Diese
Relativbewegung absorbiert einen Teil der Aufprallenergie, so dass
diese nicht mehr in Zerstörungen
an der Nassrasiereinheit umgesetzt werden kann. Weiterhin verhindert
die Relativbewegung, dass kinetische Energie vom Grundkörper auf
die Nassrasiereinheit übertragen
wird und dort zu Beschädigungen
führen kann;
dieser Aspekt ist besonders wichtig, wenn der Grundkörper im
Vergleich zum Schieber und der Nassrasiereinheit ein hohes Gewicht
hat.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Haarentfernungsgeräts
verdeckt der Grundkörper
ganz oder teilweise die am Schieber angebrachte Nassrasiereinheit
in mindestens einer Position des Schiebers. Die Nassrasiereinheit
ist dann in dieser Position des Schiebers konstruktiv durch den
Grundkörper
vor Stößen aus
den abgedeckten Richtungen geschützt.
Wird in der verdeckten Position insbesondere auch die Benutzungsseite
der Nassrasiereinheit verdeckt, also die Seite, an der die Rasierklinge
für die
Nassrasur frei steht, dann kann der Benutzer das Haarentfernungsgerät benutzen,
ohne befürchten
zu müssen,
dass die Klinge in die Haut schneiden könnte.
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An
dem Schieber und dem Grundkörper
sind vorzugsweise jeweils Rastelemente vorgesehen, die in mindestens
einer Zielposition des Schiebers relativ zum Grundkörper einrasten
und den Schieber dadurch in der Zielposition arretieren. Typischerweise gibt
es mindestens zwei derart stabilisierte Zielpositionen (eine Anfangs-
und eine Endposition, wobei die Anfangsposition die Position sein
kann, in der die Nassrasiereinheit verdeckt ist, und die Endposition kann
die Position sein, in der die Nassrasiereinheit exponiert für eine Benutzung
zur Nassrasur angeordnet ist). Durch die Arretierung in den Zielpositionen wird
erreicht, dass der Schieber nicht nur im Wesentlichen frei (nur
durch Reibungskräfte
gebremst) gleitet, sondern dass er bestimmte Gebrauchspositionen stabil
annehmen kann. So kann eine am Schieber angebrachte Klingenkartusche
beispielsweise in einer exponierten Position fixiert werden, in
welcher sie für eine
Nassrasur verwendet werden kann. Des Weiteren kann der Schieber
nicht nur die Aufgabe haben, die Nassrasiereinheit beweglich am
Grundkörper
zu lagern, sondern darüber
hinaus weitere Funktionen wie insbesondere eine Schaltbetätigung von
Elektrokomponenten des Haarentfernungsgeräts übernehmen. So können die
stabili sierten Zielpositionen beispielsweise den Schaltzuständen "AUS", "LANGHAARSCHNEIDER
EIN", "BARTSCHNEIDER EIN" etc. entsprechen.
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Vorzugsweise
weist der Schieber im vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel
ein Betätigungselement
wie etwa einen Druckknopf auf, über welches
die Rastelemente von einem Benutzer gezielt ausgerastet (gelöst) werden
können,
wenn der Schieber die angenommene Zielposition verlassen soll.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung des Haarentfernungsgeräts mit Rastelementen können Letztere
ausrasten, wenn auf den Schieber in einer exponierten Stellung (bei
der also die Nassrasiereinheit in der Bewegungsrichtung des Schiebers über den
Grundkörper
herausragt) in dessen Bewegungsrichtung eine Kraft wirkt, die größer oder
gleich einer vorgegebenen Mindestkraft (Ausrastkraft) ist, wobei die
Mindestkraft größer gewählt sein
kann als die Kraft, mit der ein Benutzer die Nassrasiereinheit bei der
Benutzung gegen die Haut drückt.
Wenn somit bei einem Aufprall des Haarentfernungsgeräts auf den
Boden Kräfte
auf die Nassrasiereinheit und den Schieber wirken, deren Komponente
in Bewegungsrichtung des Schiebers von der exponierten Stellung in
eine verdeckte Stellung größer als
die Ausrastkraft ist, öffnen
sich die Rastelemente (falls sie vorher in einer Zielposition des
Schiebers eingerastet waren) und geben eine Bewegung des Schiebers
frei. Die das Ausrasten bewirkende Kraft soll dabei nicht zu einer
Zerstörung
der Nassrasiereinheit führen;
typischerweise wird sie kleiner gewählt als die für eine Beschädigung erforderliche
Mindestkraft (letztere kann insbesondere durch empirische Studien und/oder
FEM-Studien für
ein gegebenes Haarentfernungsgerät
bestimmt werden). Die Fixierung des Schiebers in einer Zielposition
ist im Ergebnis also locker genug ausgebildet, dass der Schieber
seine angestrebte Schutzwirkung für die Nassrasiereinheit noch
ausüben
kann. Die Ausrastkraft liegt dabei typischerweise in einem Größenbereich
von 2 bis 20 N, insbesondere von 5 bis 15 N und insbesondere über 10 N.
Da typische Kräfte,
die beim Gebrauch des Haarentfernungsgeräts auftreten (z. B. bei einer Nassrasur
mit einer Klingenkartusche als Nassrasiereinheit), im Bereich von
weniger als 10 N (z. B. bei 2 N) liegen, sind in diesem Falle die
Zielpositionen des Schiebers während
einer normalen Benutzung des Haarentfernungsgerät ausreichend stabilisiert.
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Für die konkrete
Ausgestaltung der Rastelemente gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfassen die Rastelemente mindestens eine Aussparung in einer Gleitfläche sowie
mindestens einen elastisch auf die Gleitfläche drückenden Rasthaken, der in die Aussparung
eingreifen kann. Die Gleitfläche
mit der Aussparung ist dabei typischerweise am Grundkörper ausgebildet,
während
der Rasthaken mit dem Schieber verbunden ist; selbstverständlich ist
jedoch auch die umgekehrte Anordnung mög lich. Bei einer Relativbewegung
zwischen Grundkörper
und Schieber fährt
der Rasthaken entlang der Gleitfläche, wobei er einen (leichten)
Druck auf diese ausübt.
Wenn der Rasthaken die Position der Aussparung in der Gleitfläche erreicht,
kann er, dem ausgeübten
Druck nachgebend, in diese Aussparung eingreifen. Das Verlassen
der Aussparung muss die elastische Druckkraft des Rasthakens überwinden
und ist daher nur mit zusätzlichem
Kraftaufwand möglich.
Auf diese Weise wird die bei der Aussparung angenommene Relativposition
zwischen Grundkörper
und Schieber stabilisiert bzw. arretiert.
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Im
Extremfall kann der vorstehend beschriebene Eingriff des Rasthakens
in die Aussparung der Gleitfläche
so erfolgen, dass bei reiner Krafteinwirkung auf den Schieber in
dessen Bewegungsrichtung der Rasthaken die Aussparung nicht mehr
zerstörungsfrei
verlassen kann (sondern beispielsweise eine gezielte Betätigung durch
einen Benutzer erfordert). Für
den angestrebten Schutz der Nassrasiereinheit ist es indes wie erläutert vorteilhaft,
wenn eine angenommene Zielposition bei Überschreiten einer gewissen
Ausrastkraft wieder entriegelt wird. Um eine derartige Wirkung zu
erreichen, ist die Aussparung vorzugsweise mit mindestens einer,
zur Gleitfläche
(und damit zur Bewegungsrichtung des Schiebers) um einen Winkel α geneigten
Auslauffläche
versehen, auf welcher der Rasthaken gleiten kann. Dabei weist der
Rasthaken vorzugsweise eine komplementär geformte bzw. geneigte Kontaktfläche auf,
die auf der Auslauffläche
gleitet. Eine in Bewegungsrichtung des Schiebers wirkende Kraft
wird dann entsprechend dem Neigungswinkel α in eine parallel zur Auslauffläche wirkende
Kraftkomponente umgewandelt; ist diese Kraftkomponente groß genug
(größer als
die Druckkraft auf den Rasthaken), so kann der Rasthaken die Aussparung
wieder verlassen und die weitere Bewegung des Schiebers freigeben.
Durch die Winkelneigung der Auslauffläche und die Druckkraft des
Rasthakens kann die Ausrastkraft gezielt eingestellt werden, die
zu einer Öffnung
der Rastelemente führt.
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Bei
der Ausführungsform
des Rastelementes als Aussparung und Rasthaken sind vorzugsweise zwei
Rasthaken an den Enden eines U-förmigen
Federelementes angeordnet, welches den Grundkörper teilweise umgreifen kann.
Auf diese Weise wird eine symmetrische Kraftwirkung erreicht, und
das Federelement kann sich quasi selbst am Grundkörper festklammern.
In diesem Zusammenhang ist weiterhin eine Ausführungsform bevorzugt, gemäß der Schieber
im Querschnitt (senkrecht zur Schieberichtung gesehen) U-förmig gewölbt und
mit endständigen Gleitführungen
versehen ist. Auch der Schieber kann sich dann am Grundkörper durch
eine symmetrische Krafteinwirkung quasi festklammern.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung der Erfindung weist das Haarentfernungsgerät eine Kupplung
zur (mittelbaren oder unmittelbaren) lösbaren Verbindung der Nassrasiereinheit mit
dem Grundkörper
auf, wobei in Bezug auf mindestens eine gegebene Wirkungsrichtung
die zum Lösen
der Kupplung benötigte
Kraft und/oder Energie größer ist
als eine gegebene Mindestkraft und/oder Mindestenergie. Mit Hilfe
der Kupplung wird ein ergänzender
Schutz der Nassrasiereinheit vor Beschädigungen erreicht, da dieses
bei Überschreiten
gewisser (noch nicht zerstörerischer)
Kräfte/Energien
einfach vom Haarentfernungsgerät
abgetrennt wird und daher nicht mehr an der Umsetzung von dessen
kinetischer Energie in Zerstörungsenergie
teilnimmt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren anhand eines
Ausführungsbeispieles
eines Haarentfernungsgerätes
näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 ein
erfindungsgemäßes Haarentfernungsgerät in
- a) einer Ruhestellung des Schiebers,
- b) einer ersten Schaltstufe des Schiebers, und
- c) einer weiteren Schaltstufe des Schiebers;
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2 eine
seitliche Ansicht auf die axial aufgeschnittene Oberschale des Grundkörpers mit
aufgesetztem Schieber;
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3 eine
Explosionsdarstellung von Oberschale, Schieber und Arretiereinrichtung
des Haarentfernungsgerätes;
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4 eine
vergrößerte perspektivische
Ansicht des auf die Oberschale aufgesetzten Federelementes;
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5 eine
Ansicht entsprechend 4 aus anderer Richtung, wobei
das Federelement im Bereich des Rasthakens geschnitten ist und der
Rasthaken in einer Aussparung an der Oberschale eingreift;
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6 eine
quer geschnittene Ansicht der Oberschale mit aufgesetztem Federelement.
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1 zeigt
in einer perspektivischen Ansicht ein exemplarisches Haarentfernungsgerät 100,
das eine Kombination aus einem Langhaarschneider und einem Nassrasierer
ist, welches die folgenden Komponenten umfasst:
- – Einen
Grundkörper 10 mit
einem kopfseitig daran angebrachten Langhaarschneider 11,
wobei der Grundkörper 10 weiterhin
einen Elektromotor und typischerweise auch einen Akkumulator oder eine
Batterie enthält
(nicht dargestellt).
- – Einen
Schieber 20 mit einem in Bewegungsrichtung S verschiebebeweglich
am Grundkörper 10 gelagerten
Schiebekörper 21 und
einer von Hand lösbaren
Entriegelungstaste 22, welche in vorgegebenen Zielpositionen
einrastet und den Schieber 20 dadurch arretiert. Der Grundkörper 10 und der
Schieber 20 bilden zusammen das "Hauptgerät" des Haarentfernungsgerätes 100.
- – Eine
Nassrasiereinheit 40 in Form einer Klingenkartusche, in
welcher ein oder mehrere parallele Klingen für eine Nassrasur fest gelagert
sind. Die Klingenkartusche 40 ist mittelbar über ein
Zwischenelement 30 mit dem Schieber 20 verbunden.
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Das
dargestellte Haarentfernungsgerät 100 kombiniert
Mittel für
eine Elektrorasur bzw. ein elektrisches Haare Schneiden mit Mitteln
für eine
Nassrasur. Ein Problem bei der Gestaltung eines solchen Gerätes besteht
darin, dass die Nassrasiereinheit 40 vor Schäden geschützt werden
muss, die sie bei einem Fall aus einer typischen Höhe von ca.
1.5 m erleiden könnte.
Besonders kritisch wären
in diesem Zusammenhang Schäden,
die nicht direkt optisch sichtbar sind, aber beim anschließenden Gebrauch der
Nassrasiereinheit 40 zu Verletzungen führen könnten, zum Beispiel durch hervorragende
Klingen.
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Bei
dem gezeigten Haarentfernungsgerät 100 würden Schäden an der
Nassrasiereinheit auftreten, da dessen Gewicht zusammen mit dem
Motor und Akkumulator ca. 100–150
g betragen kann, was bei einem Fall aus 1.5 m Höhe vermehrt bis regelmäßig zu Schäden an der
Klingenkartusche führt,
wie empirische Studien gezeigt haben. Aus diesem Grunde werden die
nachfolgend näher
erläuterten Maßnahmen
zum Schutz der Nassrasiereinheit 40 (insbesondere einer
Klingenkartusche) vor Schäden bei
einem zu Boden Fallen vorgeschlagen.
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Ein
wesentlicher erster Schutzmechanismus für die Nassrasiereinheit 40 wird
dadurch erreicht, dass diese an dem Schieber 20 angebracht
ist, welcher relativ zum Grundkörper 10 eine
untere Zielposition (1a), eine mittlere Zielposition
(1b) und eine obere (exponierte) Zielposition (1c) annehmen kann, wobei die mittlere
Position für
die Schutzfunktion keine wesentlich Bedeutung hat. In der unteren
Zielposition von 1a) ist die Nassrasiereinheit 40 dabei
eingefahren und durch den Langhaarschneider 11 des Grundkörpers 10 bei
einem Fall in Bezug auf die abgedeckten Aufprallrichtungen geschützt. Insbesondere
ist auch die Benutzungsseite, also die Seite an der die Rasierklingen
frei stehen, durch den Grundkörper
verdeckt. Ein Benutzer kann dann gefahrlos den Langhaarschneider
verwenden, ohne die Befürchtung,
dass die Nassrasiereinheit 40 zu Schnitten führen kann.
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In
der mittleren und der oberen Zielposition von 1b) und c) steht die Nassrasiereinheit 40 exponiert
vom Grundkörper 10 ab.
Dies ist notwendig, damit sie für
eine Nassrasur verwendet werden kann. Ein Schutz der Nassrasiereinheit 40 wird
in diesen Zielpositionen dadurch erreicht, dass der Schieber 20 bei
einem Aufprall ausweichen und etwa in die untere Zielposition von 1a) fahren kann (der Schieber kann auch bei einem
Aufprall von einer beliebigen exponierten Position in eine nicht
durch Rastelemente stabilisierte Zwischenposition fahren, bei der die
Nassrasiereinheit nicht mehr die Aufprallenergie aufzunehmen hat,
sondern der Grundkörper
des Haarentfernungsgerätes
die Aufprallenergie aufnimmt). Problematisch ist dabei jedoch, dass
bei der gezeigten Ausführungsform
die dargestellte obere und mittlere Zielposition gegenüber den
beim normalen Gebrauch auftretenden Kräften (typischerweise weniger
als 10 N, insbesondere etwa 1–4
N und insbesondere 2 N) arretiert sein muss, ohne dass dadurch die
angestrebte Schutzfunktion durch ein Einfahren des Schiebers bei
einem Aufprall verloren ginge. Diesbezüglich wird nachfolgend mit
Hilfe der 2 bis 6 eine konkrete
Realisierung des Schiebemechanismus genauer beschrieben. Dabei ist
zu beachten, dass die Figuren in der Regel nur eine Seite des Haarentfernungsgerätes zeigen,
das im Wesentlichen spiegelbildlich in Bezug auf eine axiale Mittelebene
ausgebildet ist.
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In 2 ist
vom Grundkörper 10 nur
eine Oberschale 12 dargestellt, welche mit einer nicht
dargestellten Unterschale verbindbar ist. Auf der Oberschale 12 ist
verschiebebeweglich in Richtung S der Schieber 20 mit dem
(geschnitten dargestellten) Schiebekörper 21 und der Entriegelungstaste 22 gelagert.
Weiterhin sind an gegenüberliegenden
Seiten der Oberschale 12 sich in Längsrichtung erstreckende, leicht
gewölbte
Führungsschienen
mit Gleitflächen 14 ausgebildet,
welche der U-förmig
gewölbte Schiebekörper 21 mit
komplementär
geformten Gleitstegen (nicht dargestellt) hintergreift. In jeder
Gleitfläche 14 sind
drei Aussparungen 13 vorgesehen, in welche ein Rasthaken 24 eingreifen
kann, um die durch die Aussparungen 13 definierten Zielpositionen
des Schiebers 20 zu stabilisieren.
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3 zeigt
die Bauteile von 2 noch einmal in einer Explosionsdarstellung.
Zu erkennen sind
- – die Oberschale 12 mit
einer ihrer Gleitflächen 14,
in der drei Aussparungen 13 ausgebildet sind;
- – der
U-förmig
gewölbte
Schiebekörper 21 mit dem
daran über
eine lösbare
Kupplung angesetzten Zwischenelement 30, das die Nassrasiereinheit 40 trägt;
- – die
Entriegelungstaste 22 mit dem darunter befindlichen, aus
einem federelastischen Metall hergestellten, U-förmigen Federelement 23,
an dessen Enden spiegelbildlich die Rasthaken 24 ausgebildet
sind (im montierten Zustand ist das Federelement 23 an
der Entriegelungstaste 22 festgeklemmt);
- – eine
Lagerungskugel 26, die im montierten Zustand von unten
gegen Federstege 25 am Federelement 23 drückt und
in Löcher 15 auf
der Oberschale 12 einrastet, wenn sich der Schieber 20 in einer
vorgegebenen Zielposition befindet.
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Die 4, 5 und 6 zeigen
in verschiedenen Darstellungen detaillierter den Eingriff des Federelementes 23 in
die Aussparungen 13 der Gleitflächen 14 an der Oberschale 12.
Demnach sind die Rasthaken 24 als einwärts gerichtete Umbiegungen
der Enden des Federelementes 23 ausgebildet, deren Oberkante 24b auf
den Gleitflächen 14 der Oberschale 12 gleitet.
Dabei wird das Federelement 23 über die Federstege 25 und
die Kugel 26 von der Oberschale 12 weggedrückt, was
eine Druckkraft der Rasthaken 24 auf die Gleitflächen 14 erzeugt.
Dieser Druckkraft folgend können
die Rasthaken 24 in die Aussparungen 13 in den
Gleitflächen 14 eintreten, wenn
der Schieber deren axiale Position erreicht. Eine weitere Bewegung
des Schiebers wird dadurch zunächst
blockiert. Die Aussparungen 13 und die Rasthaken 24 stellen
somit zusammenwirkende Rastelemente dar, welche bestimmte Zielpositionen
des Schiebers 20 arretieren.
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Das
Lösen der
beschriebenen Rastverbindung kann selektiv durch einen Benutzer
erfolgen, indem dieser Druck auf die Entriegelungstaste 22 ausübt, welcher
sich auf das Federelement 23 überträgt und die Rasthaken 24 aus
den Aussparungen 13 heraushebt.
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Darüber hinaus
kann die Rastverbindung auch bei Auftreten einer hinreichend großen Kraft
F in Bewegungsrichtung S des Schiebers 20 aufgehoben werden.
Diesbezüglich
sind in 5 Auslaufflächen 13a an den Aussparungen 13 erkennbar,
die unter einem Winkel α zu
den Gleitflächen 14 (und
damit der Bewegungsrichtung S des Schiebers) stehen und entlang
derer eine Kontaktfläche 24a der
Rasthaken 24 gleiten kann. Der Winkel α liegt dabei im (offenen) Intervall
von 0 bis 90°,
vorzugsweise zwischen 45° und
90°, abhängig von
der Ausrastkraft F, oberhalb welcher eine Entriegelung erfolgen
soll. Bei einer typischen Dimensionierung der Federkraft des Federelementes 23 und
bei einem Winkel α =
45° beträgt die Ausrastkraft
(in Schieberichtung S) ca. 15 N. Demgegenüber liegen die beim Rasieren
auf tretenden Kräfte
im Bereich von ca. 2 N, so dass bei der normalen Benutzung des Haarentfernungsgerätes kein
versehentliches Entriegeln erfolgen kann.
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Zusammenfassend
wird an dem Haarentfernungsgerät 100 somit
eine Art Rutschkupplung in translatorischer Richtung S verwirklicht,
die beim Überschreiten
einer bestimmten Ausrastkraft auslöst und eine Bewegung des Schiebers 20 freigibt.
Dabei dient eine Entriegelungstaste 22 dazu, durch Drücken den
Schieber 20 bei Bedarf manuell zu verschieben. Aufgrund
der auf das Federelement 23 wirkenden Druckkraft werden
die seitlich hieran befindlichen Rasthaken 24 automatisch
(ohne Betätigung
einer Taste) in die Aussparungen 13 am Grundkörper gedrückt. Durch
den Winkel α der
Auslaufflächen 13a der
Aussparungen 13 und der Seitenflächen 24a der Rasthaken 24 in
Kombination mit der Federkraft lässt sich
die Ausrastkraft gezielt einstellen, bei welcher der Schieber 20 auch
ohne Betätigung
der Entriegelungstaste 22 zurückgeschoben werden kann. Diese insbesondere
bei einem Aufprall auf den Schieber entstehende Kraft wird dabei
so (gering) gewählt, dass
eine Bewegung des Schiebers einsetzt, bevor die Nassrasiereinheit
beschädigt
würde.
Andererseits wird die Kraft größer als
die beim Nassrasieren auftretenden Kräfte gewählt, um sicherzustellen, dass
der Schieber 20 nicht ungewollt während der Rasur zurückgeschoben
wird.
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Optional
können
die Ränder
der Aussparungen 13 in Verbindung mit den Rasthaken 24 auch
so ausgestaltet werden, dass sich die Rasthaken 24 bei einem
(erstmaligen) Aufprall selbst eine schräge Auslauffläche in das
Material der Oberschale 12 schneiden, entlang derer sie
die Aussparungen 13 verlassen können. Dies ist z. B. dann möglich, wenn die
Oberschale 12 aus einem entsprechend weichen Kunststoff
und das Federelement 23 aus einem dünnen Blech besteht.
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Um
die Klingenkartusche 40 in der mittleren und der obersten
Zielposition von 1b) und c) vor einer Beschädigung bei
einem Aufprall zu schützen, kann
gemäß einem
zweiten Schutzmechanismus ein Zwischenelement 30 vorgesehen
sein, das zwischen der Nassrasiereinheit 40 und dem Schieber 20 bzw. dem
Schiebekörper 21 sitzt.
Die Nassrasiereinheit 40 ist dabei über einen speziellen (standardisierten)
Anschluss verhältnismäßig fest
mit dem Zwischenelement 30 verbunden. Zum Austausch der
Nassrasiereinheit 40 kann der Benutzer einen Druckknopf
betätigen,
um so einen hier nicht näher
erläuterten
Verbindungsmechanismus zu lösen.
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Wichtig
für den
angestrebten zusätzlichen Schutz
der Nassrasiereinheit 40 ist eine Kupplung, die zwischen
dem Schieber 20 und dem Zwischenelement 30 ausgebildet
und in ihrer Stärke
so ausgelegt ist, dass sie sich bei Kräften bzw. Energien öffnet, die
unterhalb der Mindestkräfte
bzw. Mindestenergien liegen, die zu einer Beschädigung der Nassrasiereinheit 40 führen würden (ausgenommen
von dieser Schutzwirkung können
eventuell bestimmte, ungünstig
liegende Fallrichtungen sein). Wenn das Haarentfernungsgerät 100 daher
auf die Nassrasiereinheit 40 fällt, löst sich das Zwischenelement 30 mit der
Nassrasiereinheit 40 vom Schieber 20 und damit auch
vom Grundkörper 10 ab,
so dass die kinetische Energie des Grundkörpers 10 nicht mehr
zu Zerstörungen
an der Klingenkartusche 40 führen kann. Die Auslösekraft
für die
Kupplung ist dabei so zu dimensionieren, dass die Belastungen für die Nassrasiereinheit 40 in
einem Rahmen bleiben, der nicht zu Beschädigungen führt, und dass sich andererseits
das Zwischenelement 30 bei einer normalen Rasur nicht ungewollt
vom Schieber 20 löst.
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Falls
es bei einem Sturz des Haarentfernungsgerätes 100 zu einem schützenden
Ablösen des
Zwischenelementes 30 mit der Nassrasiereinheit 40 gekommen
ist, kann der Benutzer das Zwischenelement 30 anschließend einfach
wieder wie einen Druckknopf auf den Schieber 20 aufdrücken.
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Die
oben am Beispiel eines exemplarischen Haarentfernungsgerätes 100 beschriebene
Erfindung kann analog auch bei anderen Haarentfernungsgeräten angewendet
werden, insbesondere bei schweren Geräten wie mechanischen Nassrasierern
mit Stahlgriffen oder Holzapplikationen, bei Nassrasierern mit Akkumulator-
bzw. Batteriebetrieb, oder bei kombinierten Geräten aus einem elektrisch angetriebenen
Rasierer oder Haarschneider und einem Nassrasierer, der ebenfalls
Batteriebetrieben sein kann.