DE102007044956A1 - Laparoskopischer Morcellator mit Rohrmesser und Schutzrohr - Google Patents
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Abstract
Ein Morcellator (1) mit einem von einem proximal angeordneten Motor (4) um die Rohrachse drehantreibbaren Rohrmesser (2) mit distaler Schneide (3), und mit einem das Rohrmesser umgebenden Schutzrohr (5) mit einem distalen Rand (10), der an unterschiedlichen Umfangsstellen unterschiedlich weit distal liegt, wobei das Schutzrohr (5) gegenüber dem Rohrmesser (2) längsverschiebbar angeordnet ist und von einer Arretiereinrichtung (7, 8) gegenüber dem Rohrmesser (2) in einer die Schneide verdeckenden (Fig. 3) und in einer die Schneide freigebenden (Fig. 1) axialen Stellung arretierbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung (7,eilweise freigebenden Stellung (Fig. 2) arretierbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen laparoskopischen Morcellator der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
- Die
DE 19908721 A1 und dieDE 10358279 A1 zeigen gattungsgemäße Morcellatoren. - Gattungsgemäße Morcellatoren dienen dem Zerlegen und der Entnahme von Gewebe aus dem Bauchraum durch einen engen Ausgang. Es soll z. B. ein Myom oder ein Uterus durch einen Kanal von ca. 15 mm Durchmesser entfernt werden. Für solche Arbeiten setzen sich zunehmend die gattungsgemäßen Morcellatoren durch. Mit der Schneide des Rohrmessers kann dieses wie ein Hohlbohrer eine Bohrung durch das zu entfernende Gewebe setzen. Der im Rohrmesser anfallende Bohrkern wird durch das offene proximale Ende des Rohrmessers mit einer Zange erfaßt und herausgezogen.
- Die Schneide des Rohrmessers ist äußerst scharf geschliffen und gegebenenfalls zusätzlich noch gewellt oder gezahnt, um die Schneidwirkung zu verbessern. Wenn der Motor läuft, kann durch unbedachte Handhabung sehr viel Schaden angerichtet werden. Gattungsgemäße Morcellatoren sind daher mit einem Schutzrohr versehen, das in einer vorgeschobenen Stellung die Schneide abdeckt. In dieser Stellung kann das Messer ohne Gefährdung drehen, also ohne die Notwendigkeit zu besonders vorsichtiger Handhabung. Ist das Schutzrohr zurückgezogen, so liegt die Schneide frei und kann schneidend eingesetzt werden. Dabei kann die Schneide völlig frei liegen oder teilweise von dem schrägen Rand des Schutzrohres abgedeckt sein, wie dies die
DE 10358279 A1 zeigt. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Einsatzmöglichkeiten des gattungsgemäßen Morcellators zu erweitern.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruches 1 gelöst.
- Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der Bedienung eines Morcellators nicht nur Abdeckstellungen mit völliger Freigabe der Schneide oder völliger Abdeckung der Schneide interessant sind, sondern auch eine mittlere Stellung, bei der der unterschiedlich weit distal liegende Rand des Schutzrohres, der z. B. schräg ausgebildet sein kann, die Schneide teilweise abdeckt. Die erfindungsgemäße Konstruktion kann diese drei gewünschten Stellungen bereitstellen. Ein erfindungsgemäßer Morcellator kann also mit völligem Schutz der Schneide, mit völliger Freigabe der Schneide oder mit teilweiser Freigabe der Schneide eingesetzt werden, wobei mit letzterer Stellung besondere Schnitte vorgenommen werden können. Das Schutzrohr ist zu diesem Zweck gegenüber dem Rohrmesser längsverschiebbar ausgebildet und kann mit der Arretiereinrichtung in den gewünschten Stellungen gesichert werden.
- Der distale Rand des Schutzrohres muß im Rahmen der vorliegenden Erfindung stellenweise weiter distal liegen als an anderen Stellen. Das hat den Sinn, daß bei entsprechender Axialstellung des Schutzrohres in einem Bereich des Randes die Schneide freigegeben und in einem anderen Bereich die Schneide abgedeckt sein kann. Auf einfache Weise kann dies z. B. durch einen schräg verlaufenden distalen Rand des Schutzrohres erreicht werden sowie dies die
DE 10358279 A1 zeigt. Vorteilhaft verläuft der Rand jedoch gemäß Anspruch 2 abgestuft, wodurch zwei klar unterteilte Bereiche des Randes des Schutzrohres geschaffen werden, von denen der eine Bereich das Messer völlig freigibt und der andere das Messer völlig bedeckt. - Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Auf diese Weise lässt sich die teilweise freigegebene Stellung in ihrer genauen Position feinjustieren, so dass feineingestellt werden kann, wie weitgehend das Messer abgedeckt oder freigegeben wird.
- In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
-
1 –3 einen erfindungsgemäßen Morcellator in Seitenansicht in drei unterschiedlichen Arbeitsstellungen und -
4 das am Morcellator gemäß1 vorgesehene Schutzrohr in anderer Ausführungsform. -
1 zeigt einen laparoskopischen Morcellator1 , der in seiner Grundkonstruktion z. B. dem derDE 10358279 A1 entspricht. Er weist ein Rohrmesser2 auf, das beispielsweise als dünnwandiges Metallrohr aus geeignet festem Stahl ausgebildet ist. Das Rohrmesser2 weist an seinem distalen Rand eine Schneide3 auf und ist an seinem proximalen Ende mit einem Motor4 verbunden, der das Messer2 antreibt. Der Motor4 kann beispielsweise als Elektromotor oder Druckluftmotor ausgebildet sein. Das Rohrmesser2 hat z. B. einen Durchmesser zwischen 12 und 20 mm und durchragt den Motor4 , so daß es vom proximalen Ende des Motors4 her frei zugänglich ist. - Das Rohrmesser
2 ist von einem Schutzrohr5 abgedeckt, das z. B. am Motor4 gelagert ist und beispielsweise auch auf dem Rohrmesser2 gleiten kann. Das Schutzrohr5 weist an seinem proximalen Ende im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Haltering6 auf, der fest mit dem Rohr verbunden ist. - Am Haltering
6 ist eine Nase7 befestigt und am Gehäuse des Motors4 eine Raststange8 mit drei beabstandeten Rastvertiefungen9 , in die die Nase7 einrasten kann. Um das Einrasten zu ermöglichen, ist entweder die Nase7 oder die Raststange8 abgefedert gelagert. - In den
2 und3 ist die Anordnung der1 identisch wiedergegeben, allerdings in unterschiedlichen axialen Verstellpositionen des Rohrmessers2 gegenüber dem Schutzrohr5 . Wie die1 bis3 zeigen, werden diese axialen Stellpositionen durch Eingriff der Nase7 in unterschiedlichen der Rastvertiefungen9 gehalten. - Die Abstände der Rastvertiefungen
9 sind derart abgestimmt, daß sich die in den1 bis3 gezeigten Stellungen der Schneide3 gegenüber dem abgeschrägten distalen Rand10 des Schutzrohres5 ergeben. - In der Stellung gemäß
1 liegt die Schneide3 völlig frei. In der mittleren Stellung gemäß2 ist die Schneide3 vom Rand10 halb abgedeckt. In der Stellung gemäß3 ist die Schneide3 vom Schutzrohr5 vollständig abgedeckt und somit vollständig geschützt. -
4 zeigt ein Schutzrohr5' anderer Ausführungsform, das anstelle des Schutzrohres5 verwendet werden kann. Es unterscheidet sich durch die andere Ausbildung des distalen Randes10' , der in diesem Falle nicht schräg, sondern gestuft verläuft, und zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel mit verrundeter Stufung. Würde das Schutzrohr5' der4 verwendet, und zwar in der Stellung der2 , so läge ein Teil der Schneide3 völlig frei, während der Rest völlig geschützt wäre, wogegen sich mit dem Schutzrohr5 ein allmählicherer Übergang zwischen geschütztem und ungeschütztem Bereich ergibt. - Die Verwendung der Stellung gemäß
1 und der Stellung gemäß3 ergibt sich von selbst. Zu der mittleren Stellung gemäß2 soll noch ein Anwendungsbeispiel gebracht werden, um die Wichtigkeit dieser Position hervorzuheben. - Will man mit einem Hohlbohrer wie dem Rohrmesser
2 der vorliegenden Erfindung am Rand eines Organs entlanglaufend eine Nut schneiden, so ist dies äußerst schwierig, da die Ringschneide stets dazu neigt, den Bohrer, also das Rohrmesser, in das Organ hineinzuziehen. Mit der mittleren Abdeckstellung gemäß2 gelingt ein solcher Schnitt aber sofort. Der nicht abgedeckte Bereich der Schneide will den Bohrer in das Organ hineinziehen, während der abgedeckte Teil, der nicht schneiden kann, dies verhindert. Mit dieser Instrumentenkonfiguration läßt sich völlig selbstjustierend eine Nut schneiden. - Die in den Figuren dargestellte Arretiereinrichtung
7 ,8 bildet eine Halteeinrichtung, die das gegenüber dem Rohrmesser2 längsverschiebbare Schutzrohr5 in drei Stellungen durch Eingriff der Nase7 in eine der Rastvertiefungen9 halten und arretieren kann. Die mittlere Rastvertiefung, die der Stellung gemäß2 entspricht, kann in nicht dargestellter Weise verstellbar ausgebildet sein, wobei z. B. durch einen geeigneten, nicht dargestellten Mechanismus die mittlere Rastvertiefung gegenüber den beiden anderen Rastvertiefungen verstellbar ist. Damit ließe sich in der Stellung gemäß2 das Schutzrohr5 gegenüber dem Rohrmesser2 in Achsrichtung fein justieren und es ließe sich dadurch wiederum fein einstellen, wieweit die Schneide3 des Rohrmessers2 vom Schutzrohr5 abgedeckt und wieweit freigegeben wird. - Anstelle der dargestellten Arretiereinrichtung
7 ,8 kann die Axialstellung des Schutzrohres5 gegenüber dem Rohrmesser2 bzw. dem Motor4 auf beliebige andere Weise in den gewünschten drei Positionen gesichert werden z. B. mittels einer Gewindeverstellung, die z. B. zur Positionssicherung selbsthemmend ausgebildet ist oder auf andere geeignete Weise in den drei gewünschten Stellungen arretierbar ist. Es können in nicht dargestellter Weise auch zu den drei gewünschten Stellungen, in denen die Schneide3 vollkommen freigegeben, teilweise abgedeckt oder vollkommen abgedeckt ist, zusätzliche Arretierpositionen vorgesehen sein, die z. B. Sonderzwecken dienen. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19908721 A1 [0002]
- - DE 10358279 A1 [0002, 0004, 0008, 0013]
Claims (3)
- Morcellator (
1 ) mit einem von einem proximal angeordneten Motor (4 ) um die Rohrachse drehantreibbaren Rohrmesser (2 ) mit distaler Schneide (3 ), und mit einem das Rohrmesser (2 ) umgebenden Schutzrohr (5 ) mit einem distalen Rand (10 ), der an unterschiedlichen Umfangsstellen unterschiedlich weit distal liegt, wobei das Schutzrohr (5 ) gegenüber dem Rohrmesser (2 ) längsverschiebbar angeordnet ist und von einer Arretiereinrichtung (7 ,8 ) gegenüber dem Rohrmesser (2 ) in einer die Schneide verdeckenden (3 ) und in einer die Schneide freigebenden (1 ) axialen Stellung arretierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung (7 ,8 ) derart ausgebildet ist, daß das Schutzrohr (5 ) zusätzlich in einer mittleren, die Schneide (3 ) teilweise freigebenden Stellung (2 ) arretierbar ist. - Morcellator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der distale Rand (
10' ) des Schutzrohres (5' ) abgestuft verläuft. - Morcellator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung (
7 ,8 ) zur Feineinstellung der teilweise freigebenden Stellung ausgebildet ist.
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