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Die
Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit zumindest einem zu
seiner Öffnung
insgesamt beweglichen Dach, das einen gegenüber einem umgebenden Dachbereich
in einer ansonsten geschlossenen Dachstellung beweglichen Schiebedachteil umfasst,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es
sind Cabriolet-Fahrzeuge bekannt, bei denen das insgesamt öffnungsfähige Dach
in seinem vorderen Bereich einen gegenüber umgebenden Dachbereichen
heckwärts
verlagerbaren Schiebedachteil aufweist. Dieser ist bei ansonsten
geschlossenem Dach gegenüber
umgebenden Dachbereichen relativbeweglich; nach Erreichen seiner
vollständigen Öffnungsstellung
ist dann eine weitergehende Öffnung
des Daches insgesamt in eine Cabriolet-Öffnungsstellung möglich. Damit
ist die Dachöffnung
aus einer solchen Schließstellung
heraus, bei der der Schiebedachteil geschlossen ist, sehr zeitaufwendig.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, hier eine Verbesserung zu
erreichen.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind in den weiteren Ansprüchen
2 bis 10 angegeben.
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Durch
die Erfindung ist es möglich,
bei einem gattungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeug
das Dach zu öffnen,
ohne vorher den Schiebedachteil öffnen
zu müssen.
Die Dachöffnung
ist damit aus einer Schließstellung
mit geschlossenem Schiebedachteil erheblich beschleunigt. Dabei
bedeutet die unmittelbare Einleitung der Dachöffnung, dass das Dach bereits
von seiner mittelbaren oder unmittelbaren Verriegelung am Wind schutzscheibenrahmen
abheben kann, wenn das Schiebedachteil noch geschlossen ist.
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Insbesondere
ist besonders vorteilhaft die Dachöffnung ebenso aus jeder Position
des Schiebedachteils heraus, also aus einer vollständig geöffneten,
einer vollständig
geschlossenen oder jeder Zwischenposition heraus möglich. Zur
Betätigung
der Dachöffnung
muss dann kein Gedanke auf die momentane Stellung des Schiebedachteils
verwendet werden. Auch muss vor dem Abheben des Daches dann in jedem
Fall keine zeitaufwendige Schiebedachbewegung durchgeführt werden.
Die vollständige
Dachöffnung
kann besonders günstig
aus jeder Schiebedachteilstellung heraus gleich schnell verlaufen.
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Besonders
günstig
kann der Schiebedachteil während
der Dachöffnung
automatisch in eine vollständige Öffnungsstellung
verlagerbar sein oder – sofern
er sich bereits dort befindet – in
dieser halterbar sein.
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Besonders
günstig
wird hierfür
während
der Dachöffnung
zwangsweise eine automatische Abfrage der Momentanposition des Schiebedachteils
und ggf. eine Überführung in
seine vollständig
geöffnete Stellung – ebenfalls
automatisiert – durchgeführt werden.
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Hierfür ist ein
eigener Antrieb zur Verlagerung des Schiebedachteils unabhängig von
einem Antrieb zur Dachbewegung vorgesehen.
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Der
Schiebedachteil kann im bezüglich
der Fahrtrichtung mittleren Bereich das vorderste Ende des beweglichen
Daches ausbilden und somit einen großen transparenten Bereich oberhalb
der vorderen Insassen ermöglichen.
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Mit
der Erfindung kann besonders günstig der
Schiebedachteil in seiner vollständig
geöffneten Stellung
während
der Dachöffnung über Kopfstützen einer
hintersten Sitzreihe hinweg führbar
sein, so dass das Dach in dieser Phase der Bewegung schon weit abgesenkt
werden kann. Die den Schiebedachteil nach quer außen einfassenden
umgebenden Dachbereiche können
dann seitlich der Kopfstützen an
diesen vorbeigeführt
werden.
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Insbesondere
kann in der Endphase der Dachöffnung
der Schiebedachteil vor dem Erreichen der vollständigen Offenstellung des Daches
automatisch in eine Zwischenstellung rücküberführbar sein, um damit, sofern
der Schiebedachteil auch bei abgelegtem Dach seine Originalorientierung
beibehält, diesen
als Abdeckung für
darunter liegende Dachbereiche nutzen und diese Abdeckung möglichst
weit nach vorne an eine Rückwand
des Insassenraums heran führen
zu können.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der
Zeichnung schematisch dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
des Gegenstandes der Erfindung.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs
von schräg
vorne in nach vorne abgebrochener Darstellung bei insgesamt geschlossenem
Dach und geschlossenem Schiebedachteil,
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2 eine ähnliche
Ansicht wie 1 bei (teilweise) geöffnetem
Schiebedachteil und ansonsten geschlossenem Dach,
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3 eine ähnliche
Ansicht wie 1 bei beginnender Öffnung des
Daches aus seiner Schließposition
gemäß 1 mit
geschlossenem Schiebedachteil,
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4 eine ähnliche
Ansicht wie 3 bei beginnender Öffnung des
Daches, jedoch hier aus seiner Schließposition gemäß 2 mit
geöffnetem Schiebedachteil,
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5 eine überwiegend
seitliche, leicht von schräg
hinten gesehene perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs
bei wie in 1 insgesamt geschlossenem Dach
und geschlossenem Schiebedachteil,
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6 eine ähnliche
Ansicht wie 5 bei (teilweise) geöffnetem
Schiebedachteil und ansonsten geschlossenem Dach,
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7 eine ähnliche
Ansicht wie 5 während der Dachöffnung aus
der Schließposition
mit geschlossenem Schiebedachteil, wobei während der Öffnung automatisch der Schiebedachteil
im Öffnungssinn
verfahren wird,
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8 eine ähnliche
Ansicht wie 7 bei weiter fortschreitender
Dachöffnung,
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9 eine ähnliche
Ansicht wie 8 bei weiter fortschreitender
Dachöffnung
kurz vor Erreichen der abgelegten Dachstellung,
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10 eine ähnliche
Ansicht wie 9 in abgelegter Dachstellung,
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11 eine
Ausschnittsvergrößerung des hinteren
Fahrzeugbereichs in Seitenansicht während der Dachöffnung,
etwa entsprechend der Dachöffnungsstellung
nach 9,
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12 eine ähnliche
Ansicht wie 9 in abgelegter Dachstellung
nach 10,
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13 eine ähnliche
Ansicht wie 12 bei in abgelegter Dachstellung
teilweise nach vorne in eine Zwischenstellung rücküberführtem Schiebedachteil,
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14 eine
Draufsicht auf das Fahrzeugheck in Dachstellung nach 11,
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15 eine ähnliche
Ansicht wie 14 in abgelegter Dachstellung
nach 12,
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16 eine ähnliche
Ansicht wie 15 in abgelegter Dachstellung
mit rücküberführtem Schiebedachteil
nach 13.
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Das
erfindungsgemäße Cabriolet-Fahrzeug 1 kann – wie in
der Zeichnung angedeutet – ein
mit zumindest einer Rückbank
versehenes vier- oder mehrsitziges Fahrzeug sein. Auch ein Zweisitzer
ist möglich.
Dabei kann wie etwa bei Geländewagen, Kompaktwagen,
Kombis oder Vans ein Steilheck vorgesehen sein. Alternativ ist auch
ein Stufen- oder Schrägheck
möglich.
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Das
hier insgesamt bewegliche und in geschlossener Stellung mittelbar
oder unmittelbar an einen Windschutzscheibenrahmen 3 anschließende Dach 2 kann
als Retractable Hardtop (RHT) mehrere an ihrer Außenfläche voneinander
getrennte und mehr oder minder plattenförmig ausgebildete Baueinhei ten
umfassen oder als sog. Softtop mit einem gemeinsamen flexiblen Bezug überspannt
sein. Hier ist ein als Softtop ausgebildetes Dach 2 angedeutet, wobei
der Bezug in den Zeichnungsfiguren nicht mit dargestellt ist.
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Das
insgesamt bewegliche Dach 2 ist bei seiner Öffnung abwärts verlagerbar.
Zur Aufnahme des geöffneten
Daches 2 kann ein Aufnahmeraum vorgesehen sein, der zumindest
teilweise von einem beweglichen oder für die Dachaufnahme unbewegten Heckdeckel
H abdeckbar sein kann, der in Doppelfunktion zur zumindest teilweisen
Abdeckung des Aufnahmeraums für
das Dach 2 und eines Gepäckraums wirkt, der bei geschlossenem
Dach 2 den Aufnahmeraum mit umfassen kann.
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Des
weiteren umfasst das Dach 2 in seinem vorderen Bereich
einen Schiebedachteil 4, der gegenüber einem umgebenden Dachbereich 5 in
einer ansonsten geschlossenen Dachstellung beweglich ist. Eine solche Öffnung nur
des Schiebedachteils 4 ist im Übergang von 1 zu 2 erkennbar.
Der umgebende Dachbereich 5 ist in Draufsicht U-förmig; der
Schiebedachteil 4 bildet mit seiner vorderen Kante in Schließstellung
gleichzeitig die vordere Kante des Daches 2 aus und schließt in dessen
Schließstellung
direkt an den Windschutzscheibenrahmen 3 an. Dies ist nicht
zwingend. Auch beispielsweise ein Windabweiser oder eine ähnliche
Baueinheit kann dazwischen angeordnet sein.
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Bei
der U-förmigen
Ausprägung
der umgebenden Dachbereiche 5 können, wie z. B. in den 1 und 2 angedeutet,
in Schließstellung
des Daches 2 den Schiebedachteil 4 seitlich einfassende Schenkel 6 der
Dachbereiche 5 an vorderen seitlichen Säulen 7, sog. A-Säulen, oder
deren Verlängerungen
gehalten sein. Der Schiebedachteil 4 kann dann besonders
breit ausgebildet sein. Ein vor diesem liegender Querträger des
Daches 2 mit Verriegelungselementen zur Halterung des Daches 2 am Windschutzscheibenrahmen 3 ist
entbehrlich, so dass der Schiebedachteil 4 auch eine für ein gutes Freiluft-
und Lichtgefühl
vorteilhafte große
Tiefe einnehmen und im bezüglich
der Fahrtrichtung mittleren Bereich das vorderste Ende des beweglichen
Daches 2 ausbilden kann.
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Zur Öffnung des
Daches 2 insgesamt in die Cabriolet-Stellung (sh. beispielsweise 12)
ist es zur Vermeidung von Kollisionen erforderlich, dass während zumindest
eines Teils der Bewegung der Schiebedachteil 4 gegenüber den
ihn umgebenden Dachbereichen 5 geöffnet ist. Beispielsweise ist
der Schiebedachteil 4 in seiner vollständig geöffneten Stellung während der
Dachöffnung über Kopfstützen 8 einer
hintersten Sitzreihe hinweg führbar
(9). Die Schenkel 6 können seitlich an diesen Kopfstützen 9 (oder
auch Köpfen
von Insassen) vorbeilaufen; im bezüglich der Fahrzeugquerrichtung
mittleren Bereich ist jedoch die relativ zu den umgebenden Dachbereichen 5 heckwärts verlagerte
Stellung des Schiebedachteils 4 erforderlich, um die Kollision
in dieser Bewegungsphase zu vermeiden. Je nach räumlichen Verhältnissen
muss die Verlagerung nicht bis in die hintere Extremstellung des
Schiebedachteils 4 reichen, sondern kann auch eine etwas
weiter zugefahrene Stellung sein. Insbesondere kann der Schiebedachteil 4 zu
seiner Öffnung
insgesamt um zumindest 20 Zentimeter gegenüber seiner Schließstellung heckwärts verlagerbar
sein, so dass bei seiner Öffnung
einerseits ein gutes Freiluftgefühl
sichergestellt und andererseits auch ein kollisionsverhinderndes Ausweichen
weit nach hinten möglich
ist.
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In
jedem Fall ist eine Öffnung
des Daches 2 aus seiner den Insassenraum übergreifenden Schließstellung
heraus sowohl aus einer ersten Schließstellung mit geschlossenem
Schiebedachteil 4 (1) als auch
aus einer Schließstellung
mit geöffnetem
Schiebedachteil 4 (2) direkt
möglich, ohne dass
aus der Stellung nach 1 noch bei geschlossenem Dach 2 zuerst
der Schiebedachteil 4 aufgefahren werden müsste. Das
Auffahren des Schiebedachteils 4 in die kollisionsvermeidende
Stellung nach 9 erfolgt dann während der
Dachöffnung
automatisch, wie zum Beispiel in den 7 bis 9 erkennbar
ist. Dabei kann das Dach dann bereits frühzeitig von der Verriegelung
am Windschutzscheibenrahmen 3 abheben oder vor Beginn der Schiebedachverlagerung
abgehoben haben.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel
ist ebenfalls eine Dachöffnung
aus einer Schließstellung
des Daches 2 mit beliebiger Zwischenstellung des Schiebedaches 4 möglich. Der
Benutzer braucht sich daher um den momentanen Zustand des Schiebedachteils 4 bei
ansonsten geschlossenem Dach 2 nicht zu kümmern. Dieses
ist während
der Dachöffnung
automatisch in die kollisionsvermeidende Öffnungsstellung verlagerbar
oder, sofern es dort schon bei ansonsten geschlossenem Dach 2 stand,
in dieser Stellung halterbar. Die ggf. erforderliche Verlagerung
des Schiebedachteils 4 erfolgt integral mit der Dachbewegung.
Vorteilhaft ist dabei auch die Öffnungszeit des
Daches 2 unabhängig
vom jeweiligen Anfangszustand des Schiebedachteils 4 stets
gleich.
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Um
diese je nach Anfangssituation unterschiedliche erforderliche Bewegung
des Schiebedachteils 4 zu steuern, wird zu Beginn der Dachöffnung – noch bei
festgehaltenen Schenkeln 6 oder bei der beginnenden Bewegung
des Dachbereichs 5 – eine
automatische Abfrage der Momentanposition des Schiebedachteils 4 zum
Beispiel über
(berührungslose)
Sensoren, Potentiometer oder Endlagenschalter durchgeführt. Eine
elektronische Steuerung bewirkt mit diesen Eingangsdaten dann während der Dachöffnung automatisch
die beschriebene Überführung des
Schiebedachteils 4 in seine kollisionsvermeidende Öffnungsstellung
relativ zu den umgebenden Dachbe reichen 5 oder ein Halten
des Schiebedachteils 4 in dieser Stellung.
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Der
Schiebedachteil 4 kann daher während der Dachbewegung in unterschiedlicher
Weise kraftbeaufschlagt werden oder auch relativ zu den umgebenden
Dachbereichen 5 unbewegt bleiben. Ein Antrieb zur Verlagerung
des Schiebedachteils 4 ist dafür unabhängig von einem Antrieb zur
Dachbewegung anzusteuern.
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Da
die Halterung des Schiebedachteils 4 in seiner kollisionsverhindernden,
nach hinten verlagerten Stellung bei abgelegtem Dach (12 und 15)
nicht mehr erforderlich ist, kann der Schiebedachteil 4 vor
dem Erreichen der vollständigen
Offenstellung des Daches 2 automatisch in eine Zwischenstellung
(13 und 16) rücküberführbar sein. Das
bedeutet aus der kollisionsverhindernden Stellung eine Schiebedachbewegung
in Fahrtrichtung F, wie dies im Übergang
von 12 zu 13 erkennbar
ist. Dadurch kann in der Endstellung nach 13 der
Schiebedachteil 4 zum Beispiel direkt an hintere Kopfstützen und/oder
einen Überrollschutz 8 anschließen und
den dahinter liegenden Bereich nach Art eines Deckels gegen einen
Eingriff von außen
sichern.
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In
der Zeichnung ist der Schiebedachteil 4 über einen
dahinter liegenden Dachbereich 5 verfahrbar. Alternativ
wäre bei
entsprechenden Raumverhältnissen
und hinreichender Kopffreiheit auch möglich, dass er in eine Aufnahmetasche
dieses Dachbereichs einfahrbar ist. Weiter ist es möglich, dass
der Schiebedachteil 4 nicht einstückig ist, sondern beispielsweise
nach Art eines Rolldaches flexibel oder nach Art eines Lamellendaches
mit mehreren Querelementen hintereinander aufgebaut ist. Ebenso
ist ein Aufstellen des Schiebedaches möglich, dieses muss nicht nur
nach hinten verfahrbar sein, sondern kann auch schräg oder gar
vertikal hochstellbar sein. Dabei ist auch möglich, dass der Schiebedachteil 4 zur
Dachöffnung
nur hochstellbar ist und in dieser Stellung bei geöffnetem
Dach 2 als Windschott in Fahrtrichtung F vor – oder nach
Heckwärtsverfahren
hinter – den
hinteren Kopfstützen 8 aufrecht
halterbar ist. Auch eine solche Verlagerung kann erfindungsgemäß unabhängig von
der jeweiligen Schiebedachstellung in Schließstellung des Daches 2 erfolgen.
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In
jedem Fall ist mit der Erfindung die Öffnung des Schiebedachteils 4 in
seine kollisionsverhindernde Stellung integral mit der Dachöffnung durchführbar, ohne
vor dem Abheben des Daches 2 vom Windschutzscheibenrahmen 3 eine
vollständige Schiebedachbewegung
in die heckwärts
verfahrene, kollisionsverhindernde Stellung durchführen zu
müssen.