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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Zusammensetzung
eines Kraftstoffgemischs aus einem ersten und zumindest einem zweiten
Kraftstoff zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem
Brennraum, wobei Kraftstoffgemische verschiedener Zusammensetzung
bei unterschiedlichen optimalen Zündwinkeln mit optimalem Wirkungsgrad
verbrennen.
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Brennkraftmaschinen
auf der Basis von Otto-Motoren werden allgemein mit Kraftstoff aus
Kohlenwasserstoffen aus fossilen Brennstoffen auf Basis von raffiniertem
Erdöl betrieben. Zu diesem Kraftstoff wird vermehrt aus
nachwachsenden Rohstoffen (Pflanzen) erzeugtes Äthanol
oder ein anderer Alkohol in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen
beigemengt. In den USA und Europa wird oft eine Mischung aus 70–85% Äthanol
und 15–30% Benzin unter dem Markennamen E85 eingesetzt.
Die Brennkraftmaschinen sind so ausgelegt, dass sie sowohl mit reinem
Benzin als auch mit Mischungen bis hin zu E85 betrieben werden können;
dies wird mit „Flex-Fuel-Betrieb" bezeichnet. Für
einen sparsamen Betrieb mit einem geringen Schadstoffausstoß bei gleichzeitig
hoher Motorleistung und gutem Startverhalten müssen die
Betriebsparameter im Flex-Fuel-Betrieb an die jeweilig vorliegende
Kraftstoff-Mischung angepasst werden. Beispielhaft liegt ein stöchiometrisches
Kraftstoff-Luft-Verhältnis bei 14,7 Gewichtsanteilen Luft
pro Anteil Benzin vor, bei Verwendung von reinem Äthanol
muss jedoch ein Luftanteil von 9 Gewichtsanteilen eingestellt werden.
Des weiteren ist für eine optimale Verbrennung der Zündwinkel
der Brennkraftmaschine an das Mischungsverhältnis anzupassen.
Aufgrund der unterschiedlichen Verdampfungseigenschaften von Äthanol
und Benzin müssen beim Start der Brennkraftmaschine in
Abhängigkeit von dem Mischungsverhältnis unterschiedliche
Anreicherungsfaktoren vorgegeben werden. Die Kenntnis des vorliegenden
Kraftstoff-Mischungsverhältnisses ist daher von grundlegender Bedeutung
für den Betrieb der Brennkraftmaschine.
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Aus
der
DE 30 36 107 C3 ist
eine Regeleinrichtung bekannt für ein Kraftstoffzumesssystem
bei einer Brennkraftmaschine bestehend aus einer Kraftstoffversorgungseinrichtung
(Kraftstoffeinspritzventil), einer Lambdasonde, Mitteln (Zeitglied)
zum Bilden eines Grundzumesssignals, das betriebskenngrößenabhängig
korrigiert letztlich das Ansteuersignal (ti) der Kraftstoffversorgungsvorrichtung
bestimmt, einem Lambda-Regler, der ausgehend von einem von der Lambda-Sonde
gemessenen Signal (λ) einen Korrekturfaktor ermittelt,
der multiplikativ das Grundzumesssignal (tp) mit dem Korrekturfaktor beeinflusst.
Dabei ist vorgesehen, dass die Lambda-Korrektur außer vom
Korrekturfaktor (KR λ) abhängig ist von einer
additiven (KA λ) und/oder einer multiplikativen (KL λ)
Korrekturgröße, die korrekturfaktor- und betriebskenngrößenabhängig
bestimmt wird.
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Die
Regeleinrichtung ermöglicht es, systematische Abweichungen
der durch das Grundzumesssignal vorgegebenen Kraftstoffzumessungen, also
der so genannten Vorsteuerung, von dem durch die Lambda-Regelung
ermittelten Wert durch einen Adaptionseingriff mit einer entsprechenden
Langzeitkorrektur auszugleichen. Systematische Abweichungen können
beispielsweise durch Alterungseinflüsse oder durch Fertigungseinflüsse,
insbesondere bei der Füllungserfassung und im Kraftstoffversorgungssystem,
bedingt sein. Im Mittel entspricht die durch die korrigierte Vorsteuerung
definierte Menge an Kraftstoff der tatsächlich benötigten
Menge. Kurzfristige Abweichungen können mit dem Lambda-Regler ausgeglichen
werden, dem jetzt wieder der gesamte Regelbereich zur Verfügung
steht. Das zugrunde liegende Verfahren ist auch unter der Bezeichnung
Gemischadaption bekannt.
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Aus
der
DE 41 17 440 C2 ist
ein Verfahren zum adaptiven Einstellen eines Kraftstoff/Luftgemisches
zum Berücksichtigen von Kraftstoffeigenschaften im Betrieb
einer Brennkraftmaschine bekannt, die einen Lambdaregler aufweist,
der einen Regelfaktor RF ausgibt, und die einen Adaptionsintegrator
aufweist, der einen Adaptionsfaktor AF mit variabler Adaptionsgeschwindigkeit
ausgibt, der neben dem Regelfaktor FR die Einstellung des Kraftstoff/Luftgemischs
beeinflusst. Dabei ist vorgesehen, dass überprüft
wird, ob die Lambda-Regelungsabweichungsamplitude einen ersten Schwellenwert übersteigt, und,
wenn dies der Fall ist, die Adaptionsgeschwindigkeit so lange auf
einen erhöhten Wert gesetzt wird, bis eine vorgegebene
Bedingungen erfüllt ist, wonach auf eine niedrige Adaptionsgeschwindigkeit zurückgeschaltet
wird. Das zugrunde liegende Verfahren ist als Kraftstoffadaption
bekannt.
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Die
Kraftstoffadaption ermöglicht es, Brennkraftmaschinen,
welche mit unterschiedlichen Kraftstoffen betrieben werden können,
störungsfrei zu betreiben. So muss beispielsweise die Einspritzzeit
bei einen Wechsel von einem Kraftstoff Benzin auf ein Kraftstoffgemisch
aus 85% Äthanol und 15% Benzin um mehr als 40% verlängert
werden, um die gleichen Lambdawerte im Abgas zu erhalten. Dies ist
begründet in dem unterschiedlichen Luftbedarf für
eine stöchiometrische Verbrennung. Nach dem in der Schrift
DE 41 17 440 C2 beschriebenen
Verfahren wird dazu ein entsprechender Adaptionseingriff vorgenommen. Da
bei einem Kraftstoffwechsel eine im Vergleich zum Ausgleich von
Alterungseinflüssen oder Fertigungseinflüssen
sehr starke Korrektur der Einspritzzeiten und somit des Adaptionseingriffes
vorgenommen werden muss, wird bei dem vorgeschlagenen Verfahren
die Adaptionsgeschwindigkeit bei einem erkannten Kraftstoffwechsel
deutlich erhöht.
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Aus
dem Adaptionseingriff und der daraus resultierenden Einspritzzeit
beziehungsweise der der Brennkraftmaschine zugeführten
Kraftstoffmenge kann auf das Mischungsverhältnis des zugeführten Kraftstoffs
geschlossen werden, worauf hin die weiteren Betriebsparameter der
Brennkraftmaschine auf das vorliegende Kraftstoff-Gemisch eingestellt
werden können.
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Nachteilig
bei dem beschriebenen Verfahren ist, dass bei einem notwendigen
Adaptionseingriff in die Lambda-Regelung nicht immer mit Sicherheit festzustellen
ist, ob der Eingriff auf Grund von Alterungsdriften und Toleranzen
oder wegen einer Änderung des Kraftstoff-Mischungsverhältnisses
notwendig ist, ob der Adaptionseingriff also über die Gemisch-
oder die Kraftstoffadaption auszuführen ist. Anhand von
Unterscheidungskriterien, wie beispielsweise der Geschwindigkeit
der Veränderung oder einer Betankungserkennung oder einer
Klopfneigung, kann mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine entsprechende
Zuordnung getroffen werden, es verbleibt jedoch eine Restunsicherheit.
Hat sich das System einmal verlernt, wurde also eine Änderung des
Kraftstoff-Mischungsverhältnisses fälschlicher Weise
als Toleranz oder als Alterungsdrift interpretiert und entsprechend
von der Gemischadaption ausgeglichen, so ist dieser Fehler nachträglich
nur schwer zu erkennen und rückgängig zu machen.
Bezüglich der Kraftstoffzuführung ist es gleich,
ob die Adaption von der Gemischadaption oder der Kraftstoffadaption
durchgeführt wird. Bei einer Änderung des Kraftstoff-Mischungsverhältnisses
sind neben der Anpassung der der Brennkraftmaschine zugeführten
Kraftstoffmenge jedoch weitere Maßnahmen, beispielsweise
eine Anpassung des Zündwinkels oder eine Startanreicherung,
notwendig. Diese Maßnahmen werden bei der beschriebenen
Fehlinterpretation nicht durchgeführt.
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Aus
der Patentliteratur sind weitere Verfahren bekannt, die einen Rückschluss
auf unterschiedliche Eigenschaften des verwendeten Kraftstoffes, unter
anderem auf Grund unterschiedlicher Mischungsverhältnisse
aus fossilen Brennstoffen und Alkoholen, und eine entsprechende
Anpassung der Betriebsparameter der Brennkraftmaschine ermöglichen.
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So
ist in der
DE 29 52
073 A1 ein Verfahren zur Optimierung des Arbeitszyklus
einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine bekannt, bei dem
Antriebsdaten der Brennkraftmaschine, und zwar u. a. die momentane
relative Winkellage der Kurbelwelle (Kurbelwinkel), gemessen, einer
elektronischen Steuereinheit zugeführt und dementsprechend
auf den Zündzeitpunkt und/oder auf die zugeführte
Kraftstoffmenge eingewirkt wird. Dabei ist es vorgesehen, dass um
einen Näherungs-Sollwert des Zündzeitpunktes und/oder
der zugeführten Kraftstoffmenge herum wenigstens eine dieser
Regelgrößen von Arbeitszyklus zu Arbeitszyklus
variiert wird, dass außer dem Kurbelwinkel noch laufend
der momentane indizierte Druck oder eine sich mit ihm analog ändernde Größe
gemessen, daraus und aus der über den Kurbelwinkel ermittelten
Kolbenstellung für jeden Arbeitshub jeweils der mittlere
indizierte Druck bzw. eine analoge Größe errechnet
und die Folge der errechneten Werte des mittleren indizierten Druckes selbsttätig
registrierte und aufeinander folgende Werte miteinander verglichen
werden, wobei für jeden Betriebszustand der Brennkraftmaschine
die Variation der Regelgröße abgebrochen und der
vorliegende Wert der Regelgröße festgehalten wird,
sobald der mittlere indizierte Druck einen Maximalwert erreicht. Das
Verfahren ermöglicht es unter anderem auch, Abweichungen
von Steuerparametern in der Steuerung der Brennkraftmaschine, welche
durch die Verwendung unterschiedlicher Kraftstoffe, wie beispielsweise
Methanol, Äthanol und Benzin, entstehen, auszugleichen.
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Aus
der
DE 38 33 123 A1 ist
eine Vorrichtung zur Erfassung der Kraftstoffeigenschaften für
eine Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung bekannt, wobei die
angesaugte Luftmenge und das Luft/Kraftstoff-Verhältnis
im Abgas gemessen werden, eine grundlegende Kraftstoffeinspritzmenge
auf der Grundlage der angesaugten Luftmenge berechnet und die Menge
einzuspritzenden Kraftstoffs entsprechend dem Luft/Kraftstoff-Verhältnis
geregelt wird. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch Druckerfassungsmittel
zum Erfassen des Zylinderinnendrucks, Kurbelwinkelerfassungsmittel
zum Erfassen des Kurbelwinkels der Brennkraftmaschine und eine Überwachungseinrichtung,
welche Signale von den Druckerfassungsmitteln und den Kurbelwinkelerfassungsmitteln
empfängt und einen effektiven Heizwert Q des Kraftstoffs
in einem Zündzyklus auf der Grundlage des Zylinderinnendrucks
P (θ) bei einem Kurbelwinkel in den Kompressions- und Expansionshüben eines
Zündzyklus, des Kurbelwinkels θ und der Zylinderkapazität
V (θ) berechnet und einen effektiven Verbrennungswert K
oder einen unteren Heizwert Hu des Kraftstoffs ermittelt, wobei
die Eigenschaften des Kraftstoffs unter Verwendung wenigstens des
effektiven Verbrennungswer- tes K oder des unteren Heizwertes Hu
oder des Verhältnisses (Ti/Hu) der Dauer Ti eines Kraftstoffeinspritzimpulses
zu dem unteren Heizwert Hu erfasst wird.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, welches
die Bestimmung des Kraftstoff-Mischungsverhältnisses bei
Brennkraftmaschinen, welche mit unterschiedlichen Kraftstoffen oder Kraftstoffmischungen
betrieben werden können, ermöglicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Die
Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass der Zündwinkel
ZW der Brennkraftmaschine verändert wird, dass der Wirkungsgrad η der Brennkraftmaschine
oder eine davon abhängige Kenngröße in
Abhängigkeit von dem Zündwinkel ZW bestimmt wird
und dass aus der Änderung des Wirkungsgrades Δη oder
der davon abhängigen Kenngröße bei Veränderung
des Zündwinkels ZW und/oder aus dem Zündwinkel
ZW in Abhängigkeit von dem Wirkungsgrad η oder
der von dem Wirkungsgrad η abhängigen Kenngröße
die Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs bestimmt wird.
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Der
Wirkungsgrad η einer Brennkraftmaschine ist abhängig
von dem Zündwinkel ZW. Ausgehend von einem optimalen Zündwinkel
ZWmax mit maximalem Wirkungsgrad ηmax fällt der Wirkungsgrad η bei einer Änderung
des Zündwinkels ZW hin zu einem früheren oder
einem späteren Zündzeitpunkt monoton. Bei einem
aktuellen Zündwinkel ZWakt ändert sich
bei einer gegebenen Änderung des Zündwinkels ΔZW
der Wirkungsgrand η abhängig von dem Abstand des
Zündwinkels ZW zu dem optimalen Zündwinkel ZWmax. Dabei wird die Abhängigkeit
des Wirkungsgrades η vom Zündwinkel ZW mit steigendem Abstand
des Zündwinkels ZW vom optimalen Zündwinkel ZWmax größer.
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Der
Kurvenverlauf der Abhängigkeit des relativen Wirkungsgrades ηrel, also des momentanen Wirkungsgrades η bezogen
auf den unter den jeweiligen Betriebsbedingungen maximalen Wirkungsgrad ηmax, von dem Zündwinkel ZW ist für
verschiedene Kraftstoffe und Mischungen aus diesen Kraftstoffen, beispielsweise
aus Benzin und Äthanol, weitestgehend gleich. Die Kurven
sind lediglich um die Differenz der für den jeweiligen
Kraftstoff beziehungsweise das jeweilige Kraftstoffgemisch optimalen
Zündwinkel ZWmax parallel, also
hin zu früheren oder späteren Zündzeitpunkten,
verschoben. Ausgehend von einem aktuellen Zündwinkel ZWakt ändert sich daher bei einer
gegebenen Änderung des Zündwinkels ΔZW
der relative Wirkungsgrad ηrel für
verschiedene Kraftstoffe beziehungsweise Kraftstoffgemische unterschiedlich
stark, da der aktuelle Zündwinkel ZWakt für
verschiedene Kraftstoffe und Kraftstoffgemische unterschiedlich
weit von deren optimalem Zündwinkel ZWmax entfernt
ist. Aus der Änderung des relativen Wirkungsgrades Δηrel bei gegebener Änderung des Zündwinkels ΔZW,
ausgehend von einem aktuellen Zündwinkel ZWakt,
kann daher auf den vorliegenden Kraftstoff beziehungsweise auf das
Mischungsverhältnis des vorliegenden Kraftstoffgemischs
geschlossen werden. Der momentane relative Wirkungsgrad ηrel wird aus dem momentanen absoluten Wirkungsgrad η bestimmt.
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Das
Verfahren ermöglicht es, aus aktuellen Betriebskenngrößen
der Brennkraftmaschine die Zusammensetzung eines verwendeten Kraftstoffgemischs
zu bestimmen. Fehlinterpretationen aus vorangegangen Bestimmungen
der Kraftstoff-Zusammensetzung beeinflussen das aktuelle Ergebnis nicht,
so dass kein dauerhaftes Verlernen des Systems auftritt.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass aus der Höhe der Änderung des Wirkungsgrades Δη oder
einer davon abhängigen Kenngröße bei
einer vorgegebenen Änderung des Zündwinkels ΔZW
ein Zündwinkel ZWmax bestimmt wird,
bei dem der höchste Wirkungsgrad ηmax erreicht
wird und dass aus diesem Zündwinkel ZWmax die
Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs bestimmt wird.
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Da
der Kurvenverlauf der Abhängigkeit des relativen Wirkungsgrades ηrel von dem Zündwinkel ZW für
verschiedene Kraftstoffe und Mischungen aus diesen Kraftstoffen
weitestgehend gleich und lediglich parallel zum Zündzeitpunkt
verschoben ist, kann aus der Änderung des Wirkungsgrades Δη und
damit des relativen Wirkungsgrades Δηrel bei
gegebener Änderung des Zündwinkels ΔZW
auf die Lage des aktuellen Zündwinkel ZWakt relativ
zur Lage des optimalen Zündwinkels ZWmax bei
maximalem Wirkungsgrad ηmax und
somit auf die Lage des optimalen Zündwinkel ZWmax geschlossen
werden. Dieser optimale Zündwinkel ZWmax kann
eindeutig einem Kraftstoff oder einem Kraftstoff-Mischungsverhältnis
zugeordnet werden.
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Entsprechend
einer alternativen Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann es
vorgesehen sein, dass durch Veränderung des Zündwinkels
ZW ein Zündwinkel ZWmax bestimmt
wird, bei dem der höchste Wirkungsgrad ηmax erreicht wird oder eine von dem Wirkungsgrad η abhängige
Kenngröße optimiert wird und dass aus diesem Zündwinkel
ZWmax die Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs
bestimmt wird.
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Der
Zündwinkel wird dabei beispielsweise kontinuierlich oder
in vorgegebenen Stufen in die Richtung verändert, in der
eine Zunahmen des Wirkungsgrades η oder eine Optimierung
der von dem Wirkungsgrad η abhängigen Kenngröße
stattfindet. Führt sowohl eine Änderung hin zu
einem früheren als auch zu einem späteren Zündzeitpunkt
zu einem schlechteren Wirkungsgrad η, so ist der Zündwinkel ZWmax gefunden, bei dem der höchste
Wirkungsgrad ηmax vorliegt. Dieser
Zündwinkel ZWmax kann eindeutig
einem Kraftstoff oder einem Kraftstoffgemisch entsprechender Zusammensetzung
zugeordnet werden.
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Der
Wirkungsgrad η einer Brennkraftmaschine steht in einem
eindeutigen Zusammenhang mit dem von der Brennkraftmaschine unter
den gegebenen Betriebsbedingungen erzeugten Drehmoment. Daher kann
es vorgesehen sein, dass als von dem Wirkungsgrad η abhängige
Kenngröße das Drehmoment der Brennkraftmaschine
verwendet wird. Vorteilhaft ist hierbei, dass das Drehmoment der
Brennkraftmaschine mit verschiedenen Methoden einfach und genau
bestimmt werden kann.
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Bei
stehendem Kraftfahrzeug und geöffneter Kupplung muss die
Brennkraftmaschine im Leerlauf ein inneres Drehmoment erzeugen,
welches das so genannte Schleppmoment der Brennkraftmaschine gerade
kompensiert. Dies wird von der Motorsteuerung mit Hilfe von Vorsteuer-
und Regelalgorithmen gewährleistet. Ändert sich
der Wirkungsgrad η und somit das Drehmoment der Brennkraftmaschine
aufgrund einer abweichenden Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs,
so wird dies durch einen Stelleingriff des Leerlaufreglers ausgeglichen.
Der Eingriff des Leerlaufreglers und der durch den Eingriff des Leerlaufreglers
beeinflusste Luftdurchsatz der Brennkraftmaschine sind somit von
dem Wirkungsgrad η der Brennkraftmaschine abhängige
Kenngrößen. Daher kann es vorgesehen sein, dass
die Bestimmung der Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs im Leerlauf
der Brennkraftmaschine erfolgt und dass als Kenngröße
für den Wirkungsgrad η eine Stellgröße
einer Leerlaufregelung und/oder der von der Leerlaufregelung beeinflusste
Luftdurchsatz der Brennkraftmaschine verwendet wird. Vorteilhaft
hierbei ist, dass die Bestimmung der Kraftstoff-Zusammensetzung
mit bei modernen Brennkraftmaschinen vorhandenen Bauteilen anhand
von der Motorsteuerung bereits vorliegenden Daten erfolgt, so dass
die Bestimmung der Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs mit einer
entsprechenden Software-Erweiterung der Motorsteuerung durchgeführt
werden kann.
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Das
von der Brennkraftmaschine erzeugte Drehmoment hängt direkt
mit dem Druck verlauf in dem Brennraum zusammen. Daher kann es vorgesehen
sein, dass das Drehmoment der Brennkraftmaschine mit zumindest einem
Brennraumdrucksensor ermittelt wird. Diese Ausführungsvariante
ist insbesondere bei Brennkraftmaschinen, bei denen bereits ein
Brennraumdrucksensor, beispielsweise zur Beurteilung des Verbrennungsverlaufs,
vorgesehen ist, vorteilhaft, da diesem ohne we sentliche Zusatzkosten
lediglich eine weitere Funktion im Rahmen einer Software-Erweiterung
in der Motorsteuerung zugeordnet wird.
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Bei
Brennkraftmaschinen, welche in Kraftfahrzeugen mit Automatikgetrieben
eingesetzt werden, kann es vorgesehen sein, dass das Drehmoment
der Brennkraftmaschine aus dem Wandlerschlupf des Automatikgetriebes
ermittelt wird. Beim Betrieb eines Automatikgetriebes mit offener
Wandlerüberbrückungskupplung ist der sich einstellende Wandlerschlupf
eine eindeutige Funktion der Turbinendrehzahl und des eingespeisten
Drehmoments der Brennkraftmaschine. Durch Invertierung dieses Zusammenhangs
kann bei bekannter Drehzahl der Brennkraftmaschine und Turbinendrehzahl
das Drehmoment der Brennkraftmaschine bestimmt werden. Auch bei
dieser Ausführungsvariante der Erfindung ist es vorteilhaft,
dass keine zusätzlichen Bauteile zur Bestimmung des Drehmoments
der Brennkraftmaschine benötigt werden.
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Entsprechend
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsvariante der Erfindung
kann es vorgesehen sein, dass das Drehmoment der Brennkraftmaschine
aus dem Schlupf einer Kupplung in einem Antriebsstrang der Brennkraftmaschine
und/oder aus dem zeitlichen Verlauf des Schlupfs der Kupplung ermittelt
wird. Bei einer gegebenen Reibcharakteristik einer Kupplung ist
das von einer schlupfenden Kupplung übertragene Moment
näherungsweise proportional zum Druck, mit dem die Kupplung
beaufschlagt wird. Wird die Kupplung auf konstanten Schlupf geregelt,
so kann aus dem hierfür benötigten Anpressdruck
auf das Drehmoment der Brennkraftmaschine und somit auf den Wirkungsgrad η geschlossen
werden.
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Das
Drehmoment einer Brennkraftmaschine verläuft über
die Arbeitstakte der Brennkraftmaschine nicht kontinuierlich, sondern
entsprechend der Arbeitstakte periodisch. Dadurch oszilliert auch
die Winkelgeschwindigkeit der Brennkraftmaschine bei im Mittel konstanter
Drehzahl mit einer gewissen Amplitude um eine zur Drehzahl proportionale
mittlere Winkelgeschwindigkeit. Die Höhe der Amplitude
dieser Drehungleichförmigkeit ist bei kleinem Drehmoment
der Brennkraftmaschine geringer als bei großem Drehmoment
der Brennkraftmaschine. Aus der Höhe der Amplitude kann
daher auf das Drehmoment der Brennkraftmaschine geschlossen werden.
Bevorzugt kann es daher vorgesehen sein, dass das Drehmoment der
Brennkraftmaschine aus der Amplitude der Drehungleichförmigkeit
der Brennkraftmaschine ermittelt wird. Auch bei dieser Ausführungsvariante der
Erfindung ist es vorteilhaft, dass bei modernen Brennkraftmaschinen
im Allgemeinen bereits Mittel zur Bestimmung der Winkelgeschwindigkeit
vorhanden sind, so dass keine zusätzlichen Bauteile zur
Bestimmung des Drehmoments der Brennkraftmaschine benötigt
werden.
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Die
Bestimmung des Kraftstoff-Mischungsverhältnisses erfolgt
auf der Kenntnis der Abhängigkeit des Wirkungsgrades η von
dem Zündwinkel ZW für verschiedene Kraftstoffgemische.
Der Wirkungsgrad ist ebenfalls abhängig von dem der Brennkraftmaschine
zugeführten Kraftstoff-/Luft-Verhältnis. Eine
reproduzierbare Zuordnung einer Änderung des Wirkungsgrades η,
bedingt durch eine Änderung des Zündwinkels ΔZW,
zu einem Kraftstoff-Mischungsverhältnis lässt
sich dadurch erreichen, dass die Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs
bei einem stöchiometrischen Kraftstoff-/Luft-Verhältnis
bestimmt wird.
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Entsprechend
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann es
vorgesehen sein, dass das Drehmoment der Brennkraftmaschine bei Veränderung
des Zündwinkels konstant gehalten wird. Dazu können
der Luftmassendurchsatz und die Kraftstoffzuführung so
geregelt sein, dass bei einer Änderung des Zündwinkels ΔZW
das Drehmoment η der Brennkraftmaschine zumindest annähernd
konstant gehalten wird. Die dazu notwendige Änderung des
Luftmassendurchsatzes ist ein Maß für die Änderung
des Drehmomentes und damit der Änderung des Wirkungsgrades Δη der
Brennkraftmaschine. Die Regelung auf ein konstantes Drehmoment bietet
den Vorteil, dass nach außen für den Betreiber
der Brennkraftmaschine, beispielsweise bei Anwendung in einem Kraftfahrzeug,
keine Änderung der Leistung durch die Variation des Zündzeitpunktes
auffällig ist. Wird der optimale Zündwinkel ZWmax durch kontinuierliche oder schrittweise
Veränderung des Zündwinkels ZW bestimmt, so ist
der optimale Zündwinkel ZWm ax dann erreicht, wenn der Luftmassendurchsatz bei
gleich bleibendem Drehmoment den niedrigsten Wert angenommen hat.
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Ist
es vorgesehen, dass das ermittelte Kraftstoff-Mischungsverhältnis
mit einem von einem Kraftstoffartensensor und/oder in einer Kraftstoffadaption bestimmten
Kraftstoff-Mischungsverhältnis verglichen wird und dass
auf eine Fehlfunktion geschlossen wird, wenn die Differenz zwischen
den bestimmten Kraftstoff-Mischungsverhältnissen einen
vorgegebenen Schwellwert überschreitet, so kann im Rahmen
einer Plausibilitätsbetrachtung das mit Hilfe des Kraftstoffartensensors
oder der Kraftstoffadaption ermittelte Kraftstoff-Mischungsverhältnis überwacht werden.
So kann beispielsweise eine fehlerhafte Adaption eines Gemischfehlers
durch die Kraftstoffadaption rückgängig gemacht
werden.
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Das
Verfahren lässt sich bevorzugt zur Bestimmung der Zusammensetzung
eines Benzin/Ähanol-Kraftstoffgemischs und/oder eines Benzin/Methanol-Kraftstoffgemischs
und/oder eines Benzin/Äthanol/Methanol-Kraftstoffgemischs
einsetzen. Alle diese Kraftstoffe und Kraftstoffgemische zeigen einen
maximalen Wirkungsgrad ηmax bei
verschiedenen optimalen Zündwinkeln ZWmax,
so dass eine eindeutige Zuordnung des Kraftstoffes beziehungsweise
des Kraftstoffgemischs über das beschriebene Verfahren
möglich ist.
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Das
Verfahren lässt sich weiterhin zur Bestimmung der Zusammensetzung
eines Benzin/Gas-Kraftstoffgemischs verwenden. Bei Brennkraftmaschinen,
welche beispielsweise alternativ mit Benzin und mit Erdgas betrieben
werden können, liegen zwei Kraftstoffversorgungssysteme
vor. Über ein entsprechend angepasstes Einspritzventil
kann ein kontinuierliches Überblenden zwischen den beiden Kraftstoffarten
stattfinden. Das Einspritzventil hat hier zwei getrennte Einlasskanäle
für die Kraftstoffarten, aber nur einen Auslass in das
Saugrohr beziehungsweise den Brennraum der Brennkraftmaschine. Über das
Einspritzventil findet die Zumessung der Kraftstoffarten basierend
auf den Steuerparametern der Motorsteuerung statt. Im Fehlerfall,
beispielsweise bei einem defekten Dichtring innerhalb des Einspritzventils,
kann die Kraftstoffzumessung eine Abweichung gegenüber
den von den Steuerparametern vorgegebenen Werten aufweisen. So kann
bei Benzinbetrieb eine unbeabsichtigte konstante Beimischung von
Erdgas stattfinden. Dies führt zu einer Verschiebung des
Verlaufs des Wirkungsgrades η in Abhängigkeit
von dem Zündwinkel ZW, so dass der Fehler mit Hilfe des
beschriebenen Verfahrens nachgewiesen werden kann.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
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1 in
grafischer Darstellung die Abhängigkeit des relativen Wirkungsgrades ηrel von dem Zündwinkel ZW für
verschiedene Kraftstoffe,
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2 in grafischer Darstellung die Drehungleichförmigkeit
einer Brennkraftmaschine.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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1 zeigt
in grafischer Darstellung die Abhängigkeit des relativen
Wirkungsgrades ηrel einer Brennkraftmaschine
von dem Zündwinkel ZW für verschiedene Kraftstoffe.
Dazu ist der relative Wirkungsgrad ηrel auf
einer ersten Ordinate 10 gegenüber dem auf einer
ersten Abszisse 20 dargestellten Zündwinkel ZW
aufgetragen.
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In
einem Wirkungsgradverlauf Äthanol 12 ist die Abhängigkeit
des relativen Wirkungsgrades ηrel von
dem Zündwinkel ZW bei Betrieb der Brennkraftmaschine mit Äthanol
gezeigt, während ein Wirkungsgradverlauf Benzin 14 die
gleiche Abhängigkeit für einen Kraftstoff Benzin
darstellt. Eine auf der ersten Ordinate 10 aufgetragene
100% Markierung 11 zeigt den maximalen relativen Wirkungsrad ηrel von 100%.
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Bei
einem optimalen Zündwinkel ZWmax Äthanol 27 erreicht
der Wirkungsgradverlauf Äthanol 12 den maximalen
relativen Wirkungsgrad ηmax Äthanol 13 von
100%, während bei einem optimalen Zündwinkel ZWmax Benzin 28 der Wirkungsgradverlauf
Benzin 14 den maximalen relativen Wirkungsgrad ηmax Benzin 15 erreicht.
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Ausgehend
von einem oberen Totpunkt OT 21 der Brennkraftmaschine
ist mit einem ersten Pfeil 22 die Richtung einer Frühverstellung
des Zündwinkels ZW gezeigt, während ein zweiter
Pfeil 23 in Richtung Spätverstellung zeigt.
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Zur
Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist ein aktueller Zündwinkel ZWakt 24 vorgegeben.
Bei diesem aktuellen Zündwinkel ZWakt 24 ergibt
sich bei Äthanolbetrieb ein aktueller relativer Wirkungsgrad ηrel Äthanol 18 der Brennkraftmaschine,
bei Benzinbetrieb ein aktueller relativer Wirkungsgrad ηrel Benzin 19. Eine Änderung
des Zündwinkels ΔZW 25, dargestellt durch
einen Pfeil, führt zu einem neuen Zündwinkel ZWneu 26. Bei diesem neuen Zündwinkel
ZWneu 26 ändert sich der
relativen Wirkungsgrad ηrel bei
Betrieb mit Äthanol von dem aktuellen relativen Wirkungsgrad ηakt Äthanol 18 um Δη Äthanol 16 auf
einen neuen relativen Wirkungsgrad ηneu Äthanol 18a.
Der relative Wirkungsgrad bei Betrieb mit Benzin ändert
sich von dem aktuellen relativen Wirkungsgrad ηakt Benzin 19 um Δη Benzin 17 auf
einen neuen relativen Wirkungsgrad ηneu Benzin 19a.
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Der
Wirkungsgradverlauf Äthanol 12 entspricht in seiner
Kurvenform im Wesentlichen dem Wirkungsgradverlauf Benzin 14,
wobei die Kurven um den Betrag des Zündwinkel-Abstandes
zwischen dem optimalen Zündwinkel ZWmax Benzin 28 und dem
optimalen Zündwinkel ZWmax Äthanol 27 gegeneinander
verschoben sind.
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Der
aktuelle Zündwinkel ZWakt 24 liegt
näher an dem optimalen Zündwinkel ZWmax Benzin 28 als an
dem optimalen Zündwinkel ZWmax Äthanol 27.
Der aktuelle relative Wirkungsgrad ηrel Äthanol 18 befindet
sich daher in einem steileren Bereich des zugehörigen Wirkungsgradverlaufs Äthanol 12 als
der aktuelle relative Wirkungsgrad ηrel Benzin 19.
Eine Änderung des Zündwinkels ΔZW 25, ausgehend
von dem aktuellen Zündwinkel ZWakt 24,
führt bei Betrieb mit Äthanol zu einer größeren Änderung
des relativen Wirkungsgrades Δη Äthanol 16 als
bei Betrieb mit Benzin mit einer Änderung des relativen
Wirkungsgrades Δη Benzin 17.
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Da
der Verlauf des relativen Wirkungsgrades ηrel 12, 14 in
Abhängigkeit von dem Zündwinkel ZW bekannt und
in der Kurvenform für verschiedene Kraftstoffe gleich ist,
kann aus der Änderung des relativen Wirkungsgrades Δηrel 16, 17 auf Grund einer vorgegebenen Änderung
des Zündwinkels ΔZW 25, ausgehend von
einem aktuellen Zündwinkel ZWakt 24,
der Abstand des aktuellen Zündwinkels ZWakt 24 von
dem optimalen Zündwinkel ZWmax 27, 28 und
somit der optimale Zündwinkel ZWmax 27, 28 berechnet werden.
Dieser optimale Zündwinkel ZWmax 27, 28 kann
eindeutig einem Kraftstoff, im vorliegenden Ausführungsbeispiel Äthanol
oder Benzin, zugeordnet werden.
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Kraftstoffgemische
aus Äthanol und Benzin zeigen optimale Zündwinkel
ZWmax, die zwischen dem optimalen Zündwinkel
ZWmax Äthanol und dem optimalen
Zündwinkel ZWmax Benzin liegen,
wobei ein zunehmender Anteil eines Kraftstoffes an dem Gemisch den
Zündwinkel in Richtung des jeweils reinen Kraftstoffs verschiebt.
Dabei bleibt die Kurvenform des Wirkungsgradverlaufs erhalten. Ist
der optimale Zündwinkel ZWmax entsprechend
dem beschriebenen Verfahren bestimmt, kann anhand dieses optimalen
Zündwinkels ZWmax das Mischungsverhältnis zwischen
den beiden Kraftstoffen bestimmt werden.
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Entsprechend
einer Ausgestaltungsvariante der Erfindung kann der optimale Zündwinkel
ZWmax auch dadurch ermittelt werden, dass
der Zündwinkel ZW kontinuierlich oder in Stufen in Richtung
steigender Wirkungsgrade η verstellt wird. Ist der optimale Zündwinkel
ZWmax erreicht, führt sowohl eine
Früh- wie eine Spätverschiebung des Zündzeitpunktes
zu einer Verringerung des Wirkungsgrades.
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Neben
der direkten Bestimmung und Auswertung des Wirkungsgrades η der
Brennkraftmaschine können auch von dem Wirkungsgrad η abhängige
Kenngrößen ausgewertet werden. So ist das Drehmoment
der Brennkraftmaschine direkt von dem Wirkungsgrad η der
Brennkraftmaschine abhängig und kann zur Bestimmung des
optimalen Zündwinkels ZWmax verwendet
werden. Die Aufgabe der Bestimmung der Kraftstoffzusammensetzung
ist so auf die Auswertung einer Drehmomentänderung bei Zündwinkeleingriffen
reduziert.
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Eine
einfache Auswertung ist im Leerlauf der Brennkraftmaschine möglich.
Wird im Leerlauf ein Zündwinkeleingriff vorgenommen, so
verändert sich das Drehmoment der Brennkraftmaschine. Da im Leerlauf
ein geschlossener Regelkreis aktiv ist, sorgt die Leerlaufregelung
dafür, dass die Reduktion des Drehmomentes durch die Zündwinkelverstellung durch
eine Erhöhung der der Brennkraftmaschine zugeführten
Luftmenge kompensiert wird. Tatsächlich bleibt daher im
eingeschwungenen Zustand das Drehmoment gleich, aber die zugeführte
Luftmenge ändert sich. Die prozentuale Änderung
der zugeführten Luftmenge ist somit umgekehrt proportional
zur prozentualen Veränderung des Wirkungsgrades η. Da
die Luftmenge in der Steuerelektronik der Brennkraftmaschine bekannt
ist, kann aus der Änderung der zugeführten Luftmenge
auf den optimalen Zündwinkel ZWmax 27, 28 geschlossen
werden.
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2 zeigt in grafischer Darstellung die
Drehungleichförmigkeit einer Brennkraftmaschine, die diese
bei ansonsten konstanter mittlerer Drehzahl aufweist.
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Auf
einer zweiten Ordinate 30 ist die Winkelgeschwindigkeit
der Brennkraftmaschine gegenüber einer Zeitachse 31 aufgetragen.
Eine erste Kurve 32 zeigt den zeitlichen Verlauf der Winkelgeschwindigkeit
der Brennkraftmaschine bei einem hohen Drehmoment, während
eine zweite Kurve 33 die Winkelgeschwindigkeit bei einem
niedrigen Drehmoment angibt. Beide Kurven 32, 33 schwingen
mit unterschiedlicher Amplitude um eine mittlere Winkelgeschwindigkeit 34 proportional
der mittleren Drehzahl der Brennkraftmaschine.
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Bei
Brennkraftmaschinen wird das Drehmoment nicht kontinuierlich, sondern
entsprechend der Arbeitstakte der Zylinder periodisch erzeugt. Daher dreht
sich eine Brennkraftmaschine auch bei im Mittel konstanter Drehzahl
nicht mit absolut konstanter Winkelgeschwindigkeit. Die Winkelgeschwindigkeit oszilliert
mit einer gewissen Amplitude um die mittlere Winkelgeschwindigkeit 34.
Die Amplitude ist bei kleinen Drehmomenten der Brennkraftmaschine
geringer als bei großen Drehmomenten.
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Der
optimale Zündwinkel ZWmax mit maximalem
Wirkungsgrad ηmax kann dadurch
gefunden werden, dass der Zündwinkel ZW kontinuierlich
oder in Stufen so lange in Richtung ansteigender Amplitude der Drehungleichförmigkeit
verstellt wird, bis diese einen maximalen Wert einnimmt. Aus dem
so ermittelten optimalen Zündwinkel ZWmax kann
dann auf die Zusammensetzung des Kraftstoffgemischs geschlossen
werden.
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In
einer Abwandlung der Durchführung des beschriebenen Verfahrens
kann der optimale Zündwinkel ZWmax ohne
merkliche Änderung des Drehmomentes der Brennkraftmaschine
bestimmt werden. Dazu wird gleichzeitig zu einer Veränderung
des Zündwinkels ZW die der Brennkraftma schine zugeführte
Luftmenge derart variiert, dass die Amplitude der Drehungleichförmigkeit
zumindest näherungsweise gleich bleibt. Dies kann durch
einen Regelkreis, welche auf eine konstante Amplitude der Drehungleichförmigkeit
regelt, erreicht werden. Eine gleiche Amplitude der Drehungleichförmigkeit
bedeutet ein gleiches Drehmoment. Der optimale Zündwinkel ZWmax mit maximalem Wirkungsgrad ηmax ist dann erreicht, wenn die benötigte
Luftmenge zur Beibehaltung der Amplitude der Drehungleichförmigkeit
und somit des Drehmomentes in Abhängigkeit von dem Zündwinkel
ZW ihren kleinsten Wert annimmt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3036107
C3 [0003]
- - DE 4117440 C2 [0005, 0006]
- - DE 2952073 A1 [0010]
- - DE 3833123 A [0011]