-
Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen
Entladungen sowie ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Schaltungsanordnung.
-
Bei
elektrostatischen Entladungen, englisch electrostatic discharge,
ESD, treten hohe Spannungen beispielsweise zwischen Anschlüssen einer elektrischen
Schaltung auf. Dies kann zu hohen Strömen durch die Schaltung führen. Insbesondere
bei integrierten Schaltungen ist es möglich, dass dadurch eine Zerstörung der
Schaltung erreicht wird.
-
Zum
Schutz einer Schaltung vor elektrostatischen Entladungen können Schutzschaltungen
vorgesehen werden, die im Fall einer elektrostatischen Entladung,
also beim Auftreten einer hohen Spannung, einen Strom ableiten und
so die elektrische Schaltung vor Zerstörung bewahren können.
-
In
derartigen Schutzschaltungen können
verschiedene Typen von Ableitelementen eingesetzt werden, die jeweils
zwischen Anschlüssen
der zu schützenden
Schaltung beziehungsweise eines zu schützenden Bauteils geschaltet
sind. Die verschiedenen Typen unterscheiden sich unter anderem durch
den jeweiligen Verlauf ihrer Spannungs-Stromkennlinie und können demnach
unterschiedliches Schutzverhalten aufweisen.
-
14 zeigt
ein beispielhaftes Spannungs-Stromdiagramm mit Spannungs-Stromkennlinien
verschiedener Ableitelemente, welche hier als sogenannte Transmission
Line Pulsing(TLP)-Kurven dargestellt
sind. Beispielsweise weist ein erster Typ eines Ableitelements die
Kennlinie SFA auf, welche die Form einer Diodenkennlinie mit einer
Durchbruchspannung VB besitzt. Die Kennlinie SFA weist dabei keinen
Spannungsrücksprung,
englisch snapback auf. Im Gegensatz dazu ist ein zweites beispielhaftes
Ableitelement durch die Kennlinie SA bestimmt, welche einen Spannungsrücksprung
von der Durchbruchspannung VB auf eine Rücksprungspannung VR aufweist.
-
Ein
Schutz der Schaltung beziehungsweise des Bauteils kann zudem in
verschiedenen Betriebszuständen
erforderlich sein. Beispielsweise soll ein Bauteil in einem nicht
in eine Schaltung eingebauten Zustand geschützt werden, zum Beispiel gegen
eine Entladung aufgrund einer elektrostatischen Ladung, die durch
Berührung
und/oder Reibungselektrizität auf
das Bauteil übertragen
wird. Ein derartiger Schutz, in dem ein Bauteil in einem nicht eingebauten Zustand
geschützt
wird, kann auch als Chiplevelschutz oder Chippegelschutz bezeichnet
werden. Des Weiteren kann es erforderlich sein, ein Bauteil vor Überspannungen
zu schützen,
die an Anschlüssen
des Bauteils auftreten, wenn dieses in eine Schaltung eingebaut
ist und/oder mit einer Schaltung gemeinsam betrieben wird. Derartige Überspannungen
können
beispielsweise aufgrund unerwünschter transienter
Vorgänge
etwa auf Versorgungsleitungen oder auch aufgrund elektrostatischer
Entladungen auftreten. Ein Schutz eines Bauelements im eingebauten
Zustand oder im Betrieb des Bauteils kann auch als Systemlevelschutz
oder Systempegelschutz bezeichnet werden.
-
Schutzelemente
beziehungsweise Schutzstrukturen zum Schutz vor elektrostatischen
Entladungen können
dementsprechend grundsätzlich besser
geeignet für
eine von mehreren möglichen Schutzanwendungen
sein. Mit Verweis auf das Diagramm in 14 kann
es beispielsweise mit einem Schutzelement mit einer der Kennlinie
SA entsprechenden Kennlinie dazu kommen, dass das Schutzelement
bei einem Betrieb mit einer Versorgungsspannung oder Batteriespannung
VBAT im Falle einer abzuleitenden Überspannung zerstört wird. Wenn
beispielsweise eine Spannung zwischen den zu schützenden Anschlüssen höher als
die Durchbruchspannung VB ist, wird das Schutzelement ausgelöst, was
zunächst
einen Spannungsrücksprung auf
die Rücksprungspannung
VR bewirkt. Wenn die Batteriespannung VBAT wie in diesem Ausführungsbeispiel
höher als
die Rücksprungspannung
VR ist, gelangt das Schutzelement jedoch nicht mehr in einen nicht
leitenden Zustand, sondern es kommt zu einem Stromanstieg bis zu
einem Stromwert, welcher mit dem Wert der Batteriespannung VBAT
korrespondiert. Dieser Strom ist in der Regel höher als ein zulässiger Dauerstrom
des Schutzelements, was letztendlich zu einer Zerstörung des
Schutzelements führen
kann.
-
Bei
einer derartigen Zerstörung
kann es zu einer dauerhaft leitenden Verbindung zwischen den zu
schützenden
Anschlüssen über das
zerstörte Schutzelement
führen,
wodurch das zu schützende Bauteil
beziehungsweise die zu schützende
Schaltung unter Umständen
nicht mehr verwendet werden kann.
-
Bei
einem Einsatz von Schutzelementen mit einer spannungsrücksprungfreien
Kennlinie, entsprechend der Kennlinie SFA in 14 wird
in der Regel eine wesentlich größere Fläche auf
einem Halbleiterchip benötigt
als bei einem Schutzelement mit einer Kennlinie entsprechend der
Kennlinie SA. Dies führt zu
einem höheren
Aufwand und/oder zu einer größeren Schaltung
bei der Herstellung eines Bauteils mit einem entsprechenden Schutzelement.
Dies ist in der Regel auch mit höheren
Kosten verbunden.
-
Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung zum Schutz
vor elektrostatischen Entladungen aufzuzeigen, mit der eine zu schützende Schaltung
in verschiedenen Betriebszuständen
sicher mit geringem Aufwand betrieben werden kann. Es ist auch eine
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer solchen
Schaltungsanordnung anzugeben, welches sich aufwandsarm realisieren
lässt.
-
Diese
Aufgaben werden mit den Gegenständen
der unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Ausgestaltungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
weist eine Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen
Entladungen eine erste Ableitstruktur auf. Die erste Ableitstruktur
umfasst ein erstes Ableitelement, das eingerichtet ist, eine elektrostatische
Entladung zwischen einem ersten und einem zweiten Anschluss abzuleiten,
und ein erstes schaltbares Element, das einen ersten und einen zweiten
Schaltzustand einnehmen kann. Eine Funktion des ersten Ableitelements
ist dabei in Abhängigkeit
des Schaltzustandes des ersten schaltbaren Elements aktivierbar.
-
Somit
kann eine Funktion, insbesondere eine Ableitfunktion des Ableitelements
für den
Fall aktiviert werden, dass das Ableitelement für einen jeweiligen Betriebszustand
der zu schützenden
Schaltung geeignet ist. Dementsprechend kann die Funktion des Ableitelements
auch bewusst deaktiviert werden. Beispielsweise kann so verhindert
werden, dass ein Auslösen
des Ableitelements zu einer Zerstörung des Ableitelements und
zu einer Funktionsbeeinträchtigung
der zu schützenden
Schaltung führt.
Somit können
sowohl der Schutz als auch die Funktionsfähigkeit einer zu schützenden
Schaltung für
verschiede ne Betriebszustände
gewährleistet
werden, zum Beispiel ein Chiplevelschutz und/oder ein Systemlevelschutz.
Eine Aktivierung oder Deaktivierung des Ableitelements erfolgt hierbei
in Abhängigkeit
eines veränderten
Schaltzustands des schaltbaren Elements. Der Aufwand für das Vorsehen
der Schaltungsanordnung sowie für
das Betreiben der Schaltungsanordnung sind infolgedessen gering.
-
Beispielsweise
kann das Ableitelement als ein Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie ausgeführt sein,
die einen Spannungsrücksprung aufweist.
Um eine Zerstörung
des Ableitelements für den
Fall zu verhindern, dass die Schaltungsanordnung mit einer Spannung
betrieben wird, die höher als
die Rücksprungspannung
des Ableitelements ist, kann das Ableitelement beispielsweise in
einer Serienschaltung mit dem schaltbaren Element den ersten und
zweiten Anschluss miteinander koppeln, wobei das schaltbare Element
bei Anlegen einer Betriebsspannung in einem nicht leitenden Zustand
ist. Somit ist auch die Funktion des Ableitelements nicht aktiv.
-
Das
schaltbare Element kann in diesem Fall als Schalter oder mehrmals
schaltbares Element ausgeführt
sein oder alternativ als einmalig schaltbares beziehungsweise irreversibel
schaltbares Element. In einem Ausführungsbeispiel ist als schaltbares
Element eine Schmelzsicherung vorgesehen, welche im Fall eines zu
hohen Stroms über
das Ableitelement und die Schmelzsicherung zerstört wird und damit einen weiteren
Stromfluss über
das Ableitelement verhindert, welcher zu einer Zerstörung des Ableitelements
führen
kann.
-
Optional
kann auch eine zweite Ableitstruktur mit einem zweiten Ableitelement
vorgesehen werden, welche wiederum den ersten und zweiten Anschluss
miteinander koppelt. Beispielsweise ist das zweite Ableitelement
dazu eingerichtet, eine elektrostatische Entladung zwischen dem
ersten und dem zweiten Anschluss abzuleiten, insbesondere für einen
Betriebszustand, in dem eine Funktion des ersten Ableitelements
deaktiviert ist. Das zweite Ableitelement ist dazu beispielsweise
als ein Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie ausgeführt, die
keinen Spannungsrücksprung
aufweist. In diesem Fall sind beispielsweise das erste Ableitelement
für einen Chiplevelschutz
und das zweite Ableitelement für
einen Systemlevelschutz geeignet.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
sind ein erstes und ein zweites Ableitelement jeweils in einer Serienschaltung
mit einem schaltbaren Element zwischen den ersten und den zweiten
Anschluss geschaltet. Das erste und zweite Ableitelement sind dabei
vorzugsweise für
das Ableiten elektrostatischer Entladungen in jeweils verschiedenen
Betriebszuständen
eingerichtet, beispielsweise das erste Ableitelement für einen
Chiplevelschutz und das zweite Ableitelement für einen Systemlevelschutz.
Ferner ist eine Steuerschaltung vorgesehen, die durch eine Ansteuerung
der schaltbaren Elemente jeweils eines der Ableitelemente aus der
Menge des ersten und zweiten Ableitelements aktiviert und das jeweils
andere Ableitelement aus der genannten Menge deaktiviert. Das Aktivieren
beziehungsweise Deaktivieren erfolgt dabei beispielsweise in Abhängigkeit
eines durch die Steuerschaltung festgestellten Betriebszustands.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
sind in der Schaltungsanordnung ein erstes und ein zweites Triggerelement
vorgesehen, welche Triggersignale abgeben, die geeignet sind, ein
Ableitelement anzusteuern. Das erste und zweite Triggerelement sind
dabei vorzugsweise für
unterschiedliche Betriebszu stände
ausgelegt, beispielsweise wiederum für einen Chiplevelschutz und
für einen
Systemlevelschutz. Über
eine Steuerschaltung und entsprechend angeordnete schaltbare Elemente
kann jeweils eine Funktion des ersten und zweiten Triggerelements
aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden. Somit kann in Abhängigkeit
eines festgestellten Betriebszustands eine jeweils geeignete Triggerung
des Ableitelements erfolgen, so dass ein unerwünschtes oder unnötiges Triggern
des Ableitelements verhindert werden kann.
-
Das
einmalig schaltbare Element beziehungsweise die Schmelzsicherung
kann beispielsweise beim Auftreten eines Ableitvorgangs durch einen
entsprechenden Stromfluss zerstört
werden. Alternativ kann in Abhängigkeit
eines Steuersignals ein Stromfluss durch das einmalig schaltbare
Element bewirkt werden, welcher zur Zerstörung des schaltbaren Elements,
also zum Auftrennen der leitenden Verbindung durch das schaltbare
Element, führt.
-
In
einem Ausführungsbeispiel
eines Verfahrens zum Betreiben einer Schaltungsanordnung zum Schutz
vor elektrostatischen Entladungen wird die Schaltungsanordnung mit
einem ersten Ableitelement bereitgestellt, das eingerichtet ist,
eine elektrostatische Entladung zwischen einem ersten und einem
zweiten Anschluss abzuleiten. Es erfolgt eine Bestimmung eines Betriebszustands
der Schaltungsanordnung, wobei eine Ableitfunktion des ersten Ableitelements
in Abhängigkeit
des bestimmten Betriebszustands aktiviert und/oder deaktiviert wird.
-
Beispielsweise
erfolgt das Aktivieren und/oder das Deaktivieren über ein
schaltbares Element, das in einer Serienschaltung mit dem ersten Ableitelement,
den ersten Anschluss mit dem zweiten Anschluss koppelt. Ein Deaktivieren
einer Ableitfunktion des ersten Ableitelements kann hierbei irreversibel
erfolgen.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Verfahrens wird ein zweites Ableitelement bereitgestellt, das
eingerichtet ist, eine elektrostatische Entladung zwischen dem ersten
und zweiten Anschluss abzuleiten. Dabei ist eine Ableitfunktion
des zweiten Ableitelements dauerhaft aktiviert oder wird in Abhängigkeit
eines Aktivierungszustands der Ableitfunktion des ersten Ableitelements
aktiviert oder deaktiviert.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Verfahrens wird ein erstes Triggersignal in Abhängigkeit
eines vorbestimmten Spannungsanstiegs zwischen dem ersten und zweiten
Anschluss erzeugt. Ferner wird ein zweites Triggersignal in Abhängigkeit einer
vorbestimmten Schwellenspannung zwischen dem ersten und zweiten
Anschluss erzeugt. Das Aktivieren und/oder Deaktivieren einer Ableitfunktion des
Ableitelements umfasst dabei, dass ein Weiterleiten des ersten Triggersignals
aktiviert wird, wenn beim Bestimmen des Betriebszustands ein erster
Betriebszustand bestimmt wird und ein Weiterleiten des zweiten Triggersignals
aktiviert wird, wenn beim Bestimmen des Betriebszustands ein zweiter
Betriebszustand bestimmt wird. Das erste Ableitelement wird dem
entsprechend mit dem weiter geleiteten Triggersignal angesteuert.
-
In
den jeweiligen Ausführungsbeispielen
des Verfahrens kann beim Bestimmen des Betriebszustandes ein durchschnittlicher
Potentialunterschied zwischen dem ersten und zweiten Anschluss ausgewertet
werden.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen im Detail erläutert. Funktions- beziehungsweise
wirkungsgleiche Elemente tragen dabei gleiche Bezugszeichen.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
2 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
3 ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
4 ein
beispielhaftes Spannungs-Stromdiagramm,
-
5 ein
Ausführungsbeispiel
einer Schmelzsicherung,
-
6A ein
viertes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
6B ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
7 ein
sechstes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
8 ein
siebtes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
9 ein
achtes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
10 ein
neuntes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
11 ein
zehntes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
12 ein
elftes Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
-
13 ein
Ausführungsbeispiel
von Triggerelementen und
-
14 ein
beispielhaftes Spannungs-Stromdiagramm von verschiedenen Ableitelementen.
-
1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen
mit einer Ableitstruktur ESD1, die zwischen einen ersten und einen
zweiten Anschluss K1, K2 geschaltet ist. Die Ableitstruktur ESD1
umfasst ein erstes Ableitelement DE1, das in 1 symbolisch
mit einem Transistor dargestellt ist. Die Ableitstruktur ESD1 umfasst
ferner ein schaltbares Element SW1, das einen ersten und einen zweiten Schaltzustand
einnehmen kann. Das Ableitelement DE1 ist dazu eingerichtet, eine
elektrostatische Entladung zwischen dem ersten und dem zweiten Anschluss
K1, K2 abzuleiten. Dabei ist eine Funktion, insbesondere eine Ableitfunktion
des Ableitelements DE1 von einem Schaltzustand des schaltbaren Elements
SW1 abhängig.
Das Ableitelement DE1 kann neben einem Halbleiterelement, welches
elektrostatische Entladungen ableiten kann, auch eine oder mehrere
Triggervorrichtungen aufweisen, welche einen Ableitvorgang über das
Ableitelement DE1 steuern.
-
Das
schaltbare Element SW1 kann in verschiedenen Ausführungsbeispielen
direkt in einem möglichen
Strompfad zur Ableitung einer elektrostatischen Ladung zwischen
dem ersten und zweiten Anschluss K1, K2 vorgesehen sein, so dass
in einem geöffneten,
nicht leitenden Zustand des schaltbaren Elements SW1 eine Ableitfunktion
deaktiviert ist. In anderen Ausführungsbeispielen
kann durch das schaltbare Element SW1 auch die Funktion eines oder
mehrerer Triggerelemente gesteuert, insbesondere aktiviert beziehungsweise
deaktiviert werden.
-
2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
bei dem das Ableitelement DE1 in einer Serienschaltung mit dem schaltbaren Element
SW1 den ersten Anschluss K1 mit dem zweiten Anschluss K2 koppelt.
Das schaltbare Element SW1 ist in diesem Ausführungsbeispiel als einmalig
schaltbares beziehungsweise irreversibel schaltbares Element ausgebildet.
Beispielsweise umfasst das einmalig schaltbare Element eine Schmelzsicherung.
-
Das
Ableitelement DE1 umfasst beispielsweise einen NPN-Transistor oder einen
n-Kanal-Feldeffekttransistor. Alternativ kann das Ableitelement
auch einen Thyristor oder einen Silicon controlled rectifier, SCR
umfassen. In einer weiteren Ausführungsform
kann das Ableitelement DE1 auch ein Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie
umfassen, die einen Spannungsrücksprung
aufweist. Dies ist symbolisch durch die Kennlinie des Ableitelements
DE1 in 2 dargestellt. Das Ableitelement DE1 weist beispielsweise
eine Kennlinie auf, die der Kennlinie SA in dem Diagramm in 14 entspricht.
-
Wenn
die Schaltungsanordnung mit einer an den Anschlüssen K1, K2 angeschlossenen
Schaltung betrieben wird, der eine Versorgungsspannung zugeführt wird,
die größer als
eine Rücksprungsspannung
VR des Ableitelements DE1 ist, kann es im Falle einer Auslösung des
Ableitelements DE1 zu einem Stromfluss kommen, der zu einer Zerstörung des
Ableitelements DE1 führt
oder führen
würde.
Ein derartiger Stromfluss, der nicht nur aus der ESD-Belastung sondern
auch aus der Spannungsdifferenz zwischen der Versorgungsspannung
und der Haltespannung des Ableitelements DE1 resultiert, bewirkt aber
auch ein Durchbrennen des einmalig schaltbaren Elements SW1, durch
das der Stromfluss unterbrochen wird. Das Ableitelement DE1 selbst
kann in diesem Fall unbeschädigt
bleiben. Insbesondere kommt es nicht zu einer Zerstörung des
Ableitelements DE1, weil der erste und zweite Anschluss K1, K2 nicht
dauerhaft elektrisch miteinander verbunden sind. Eine Funktionsfähigkeit
der an den Anschlüssen
K1, K2 angeschlossenen Schaltung bleibt somit erhalten. Eine dauerhafte
elektrische Verbindung des ersten und zweiten Anschlusses K1, K2
wird wegen des nicht leitenden schaltbaren Elements SW1 jedoch auch
bei einer Zerstörung
des Ableitelements DE1 wirksam verhindert.
-
Ableitelemente
mit einer Stromspannungskennlinie mit Spannungsrücksprung eignen sich insbesondere
für den
Schutz einer Schaltung gegen elektrostatische Entladungen, die durch
Berührung und
Reibungselektrizität
bewirkt wird. Ein derartiger Schutz ist insbesondere für Bauteile
sinnvoll, welche noch nicht in eine Schaltung eingebaut sind beziehungsweise
nicht mit einer derartigen Schaltung betrieben werden, und kann
auch als Chiplevelschutz bezeichnet werden. Beim Durchbrennen oder Öffnen des
einmalig schaltbaren Elements SW1 kann die zu schützende Schaltung
den Schutz vor elektrostatischen Entladungen im nicht eingebauten
Zustand verlieren. Da der Verlust des Schutzes aber im eingebauten
Zustand erfolgt, kann dieser unerheblich sein.
-
Um
jedoch auch elektrostatische Entladungen im Betrieb einer Schaltung
ableiten zu können, entsprechend
einem Systemlevelschutz, ist in einem weiteren Ausführungsbeispiel,
das in 3 dargestellt ist, eine zweite Ableitstruktur
ESD2 mit einem zweiten Ableitelement DE2 vorgesehen, wobei das zweite
Ableitelement DE2 den ersten Anschluss K1 mit dem zweiten Anschluss
K2 koppelt. Das zweite Ableitelement DE1 umfasst beispielsweise
einen PNP-Transistor oder einen P-Kanal-Feldeffekttransistor oder eine Zenerdiode.
Anders ausgedrückt kann
das zweite Ableitelement DE2 ein Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie
umfassen, die keinen Spannungsrücksprung
aufweist. Ein derartiges Element ist insbesondere für einen
Systemlevelschutz vor elektrostatischen Entladungen im Betrieb einer
angeschlossenen, zu schützenden
Schaltung geeignet.
-
Wie
zuvor für
das Ausführungsbeispiel
in 2 beschrieben, kann es bei einem Auslösen des ersten
Ableitelements DE1 zu einer Zerstörung des als Sicherung ausgebildeten
ersten schaltbaren Elements SW1 kommen, wenn eine Betriebsspannung an
den Anschlüssen
K1, K2 höher
als die Rücksprungspannung
VR des ersten Ableitelements DE1 ist. Durch die zweite Ableitstruktur
ESD2 ist jedoch weiterhin der Schutz vor elektrostatischen Entladungen
gewährleistet.
Anders ausgedrückt,
bleibt nach einer Zerstörung
der Sicherung SW1 ein ESD-Schutz einer zu schützenden Schaltung auch dann
vorhanden, wenn eine Ableitfunktion des ersten Ableitelements DE1
deaktiviert ist.
-
4 zeigt
ein beispielhaftes Spannungs-Stromdiagramm mit einem Verlauf beim
Auftreten einer elektrostatischen Entladung, zu deren Beginn sowohl
das erste als auch das zweite Ableitelement DE1, DE2 gemäß dem Ausführungsbeispiel in 3 aktiviert
sind. Dabei kommt es zunächst
zu einem Spannungsrücksprung über das
erste Ableitelement DE1 und einem darauf folgenden Anstieg von Spannung
und Strom durch das erste Ableitelement DE1. In dem mit FU bezeichneten
Bereich kommt es zu einer Zerstörung
der Sicherung SW1, wobei auch das erste Ableitelement DE1 zerstört werden
kann. Dementsprechend kann ein weiteres Ableiten der elektrostatischen
Entladung über
das zweite Ableitelement DE2 erfolgen, dessen Kennlinie gestrichelt dargestellt
ist. Nach diesem Vorgang, der in der Regel irreversibel ist, erfolgt
ein weiteres Ableiten von elektrostatischen Entladungen lediglich über das zweite
Ableitelement DE2.
-
5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Schmelzsicherung, die als schaltbares Element SW1 in einem
der dargestellten Ausführungsbeispiele
verwendet werden kann. Eine derartige Schmelzsicherung kann beispielsweise
im Layout einer Halbleiterschaltung realisiert werden. Bei einer
entsprechenden Strombelastung der Schmelzsicherung werden die verjüngten Stellen
im schraffierten Bereich der Schmelzsicherung infolge des hohen
Stroms aufgetrennt, so dass danach keine elektrische Verbindung zwischen
den beiden dargestellten Metallbereichen vorhanden ist.
-
In
den in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispielen
kann das schaltbare Element beziehungsweise die Sicherung SW1 durch
das Auftreten einer elektrostatischen Entladung zerstört beziehungsweise
geöffnet
werden. In dem in 6A dargestellten Ausführungsbeispiel
ist eine als Transistor ausgeführte Überbrückungsschaltung
BR vorgesehen, die parallel zu dem ersten Ableitelement DE1 geschaltet
ist. Der Transistor BR weist dabei einen Steueranschluss BL auf, über den
ein Steuersignal zugeführt
werden kann.
-
In
Abhängigkeit
des Steuersignals kann somit die gesteuerte Strecke des Transistors
BR in einen leitenden Zustand versetzt werden, wodurch der erste
und zweite Anschluss K1, K2 über
das erste schaltbare Element SW1 gekoppelt wird. Beim Vorliegen
einer entsprechenden Spannung zwischen den Anschlüssen K1,
K2 kommt es dementsprechend zu einem Stromfluss über die Sicherung SW1, welcher
die Sicherung SW1 zerstört
und somit das erste Ableitelement DE1 in seiner Ableitfunktion deaktiviert.
Das erste Ableitelement DE1 wird hierbei nicht zerstört. Das
Steuersignal am Steuereingang DL kann mit Hilfe geeigneter Detektionsvorrichtungen
wie zum Beispiel einer Power-on-Reset, POR, einer Überspannungsdetektionsschaltung,
einer EPROM-Schaltung erzeugt werden oder direkt aus einem Digitalkern
einer zu schützenden
integrierten Schaltung abgegeben werden.
-
6B zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen, bei
der im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel
in 6A eine Verschaltung des ersten Ableitelements
DE1 und der Sicherung SW1 vertauscht ist. Zudem ist, ähnlich wie
in dem Ausführungsbeispiel
in 3, ein zweites Ableitelement DE2 zwischen dem
ersten und zweiten Anschluss K1, K2 vorgesehen. Somit ist wiederum
eine Schutzfunktion vor elektrostatischen Entladungen gewährleistet,
auch wenn das erste Ableitelement DE1 durch Zerstörung der
Sicherung SW1 abgetrennt beziehungsweise in seiner Funktion deaktiviert ist.
Das zweite Ableitelement DE2 ist sowohl in diesem Ausführungsbeispiel
als auch in dem Ausführungsbeispiel
in 3 dauerhaft aktiviert bezüglich seiner Ableitfunktion.
-
7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
bei der das erste Ableitelement DE1 einen Steuereingang T1 zur Zuführung eines
Steuersignals aufweist, in dessen Abhängigkeit das erste Ableitelement
DE1 leitend steuerbar ist. Der Steuereingang T1 ist dabei mit dem
Steueranschluss BL zur Zuführung
des Steuersignals gekoppelt.
-
Durch
das Steuersignal wird das Ableitelement DE1 aktiv während des
Betriebs getriggert. Bei entsprechenden Spannungen an den Anschlüssen K1,
K2 fließt
ein so großer
Strom durch die in Serie geschaltete Sicherung SW1, dass diese durchbrennt. Beispielsweise
können
als aktiv triggerbare Ableitelemente Thyristoren, insbesondere sogenannte
Siliconcontrolled-rectifier, SCR, turn-on Bigfet-Ableitelemente
oder andere aktive Turn-on-Ableitelemente mit und ohne Spannungsrücksprung
verwendet werden.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann zu der in 7 dargestellten Anordnung wiederum ein
zweites Ableitelement DE2, beispielsweise wie in dem Ausführungsbeispiel
in 3 parallel geschaltet werden.
-
Wie
zuvor erläutert,
können
für verschiedene Betriebszustände einer
zu schützenden
Schaltung verschiedene Ableitelemente mit unterschiedlichen Schutzcharakteristika
eingesetzt werden, die jeweils für
einen der vorgesehenen Betriebszustände angepasst sind. 8 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen,
bei der zwischen dem ersten und zweiten Anschluss K1, K2 eine erste
und eine zweite Ableitstruktur ESD1, ESD2 geschaltet sind. Die erste
Ableitstruktur ESD1 weist dabei eine Serienschaltung eines ersten
schaltbaren Elements SW1 und eines ersten Ableitelements DE1 auf,
welches vorzugsweise ein Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie
umfasst, die einen Spannungsrücksprung
aufweist. Die zweite Ableitstruktur ESD2 umfasst dementsprechend
eine Serienschaltung eines zweiten Ableitelements DE2 und eines zweiten
schaltbaren Elements SW2, wobei das zweite Ableitelement DE2 vorzugsweise
ein Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie umfasst, die keinen Spannungsrücksprung
aufweist. Der erste und zweite Anschluss K1, K2 sind jeweils über die
Serienschaltung der schaltbaren Elemente SW1, SW2 und der Ableitelemente
DE1, DE2 gekoppelt. Die Schaltungsanordnung weist ferner eine Steuerschaltung CTRL
auf, die mit dem ersten und zweiten Anschluss gekoppelt ist und
einen Steuerausgang aufweist, der zur Steuerung mit dem ersten und
zweiten schaltbaren Element SW1, SW2 gekoppelt ist.
-
Die
Steuerschaltung CTRL ist eingerichtet, über eine Ansteuerung des ersten
und zweiten schaltbaren Elements SW1, SW2 mit entsprechenden Aktivierungssignalen
EN, EN jeweils ein Ableitelement aus der Menge des ersten und zweiten
Ableitele ments DE1, DE2 zu aktivieren und das jeweils andere Ableitelement
aus der genannten Menge zu deaktivieren.
-
Die
Steuerschaltung umfasst beispielsweise eine Detektionsschaltung
um einen Betriebszustand der Schaltungsanordnung beziehungsweise
der zu schützenden
Schaltung zu bestimmen. Eine derartige Detektionsschaltung umfasst
beispielsweise eine Power-on-Reset, POR-Schaltung, eine Poly-fuse,
einen EPROM oder andere vergleichbare Schaltungen. Beispielsweise
wird durch die Steuerschaltung CTRL ein durchschnittlicher Potentialunterschied zwischen
dem ersten und dem zweiten Anschluss K1, K2 ausgewertet.
-
Die
schaltbaren Elemente SW1, SW2 können
als einmalig schaltbare Elemente ausgeführt sein, wobei in diesem Fall
das erste schaltbare Element SW1 einmalig von einem leitenden in
einen nicht leitenden Zustand schaltbar ist und das zweite schaltbare
Element SW2 einmalig von einem nicht leitenden in einen leitenden
Zustand versetzt werden kann. Anders ausgedrückt, kann das erste Ableitelement
DE1 einmalig deaktiviert und das zweite Ableitelement DE2 einmalig
aktiviert werden. Dies kann zum Beispiel für den Fall sinnvoll sein, dass
das erste Ableitelement DE1 für
einen Schutz eines Bauelements im nicht eingebauten Zustand, Chiplevel-Zustand,
und das zweite Ableitelement DE2 für einen Schutz des Bauelements
im eingebauten Zustand, Systemlevel-Zustand, vorgesehen sind.
-
Das
erste und das zweite umschaltbare Element SW1, SW2 können jedoch
auch als mehrfach schaltbare Elemente ausgeführt sein und zum Beispiel ein
Transmissiongate oder einen p-Kanal-Feldeffekttransistor beziehungsweise
Bipolartransistoren umfassen. Somit ist es möglich, auch den Schutz eines
Bauteils zu gewährleisten,
welches mehrmals ein- und ausgebaut beziehungsweise in Betrieb und außer Betrieb
genommen wird.
-
Es
gibt mehrere Möglichkeiten,
ESD-Ableitelemente aktiv zu triggern. Dazu können verschiedene Triggerelemente
eingesetzt werden. Die Triggereigenschaften von einigen dieser Triggerelemente
sind besser für
einen Chiplevel-ESD-Schutz geeignet, bei dem ein zu schützendes
Bauteil beispielsweise gegen elektrostatische Entladungen aufgrund
von Berührung
geschützt
werden soll. Die Triggereigenschaften von anderen Triggerelementen
können
dagegen besser für
einen Systemlevel-ESD-Schutz geeignet sein, welcher ein zu schützendes
Bauelement im eingebauten Zustand und/oder im Betrieb des Bauelements
schützen
soll.
-
Beispielsweise
können
Triggerelemente dazu eingerichtet sein, einen schnellen Spannungsanstieg
zwischen zu schützenden
Anschlüssen
zu detektieren, um in dessen Abhängigkeit
eine Triggerung auszulösen,
wobei das Auslösen
von einer bestimmten Anstiegszeit, englisch rise time, des überwachten
Signals an den zu schützenden
Anschlüssen
abhängt.
Eine derartige Triggerung kann beispielsweise mit einem Triggerelement
durchgeführt werden,
das zur Detektion ein RC-Glied aufweist. Ein Triggerelement mit
einem RC-Glied kann dem gemäß auch als
RC-Rise time-Trigger bezeichnet werden. Jedoch können im Normalbetrieb oder
Systemlevelbetrieb auftretende transiente Störungen an den zu schützenden
Anschlüssen
eine unerwünschte Triggerung
auslösen.
-
Ein
Triggerelement, das für
den Systemlevelschutz geeignet ist, ist beispielsweise dazu eingerichtet,
ein Überschreiten
einer vorbestimmten Schwellenspannung zwischen den zu überwachenden
Anschlüssen
zu detektieren und beim Überschreiten
der Schwellenspannung eine Triggerung auszulösen. Ein derartiges Triggerelement
spricht dabei üblicherweise
nicht bei kurzen Spannungsspitzen an und ist aus diesem Grund weniger
für einen Chiplevelschutz
geeignet.
-
In 9 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Schaltungsanordnung zum Schutz vor elektrostatischen Entladungen
dargestellt, welche eine Ableitstruktur ESD1 mit zwei Steuereingängen zur
Zuführung
eines ersten und eines zweiten Steuersignals TEN1, TEN2 aufweist.
Die Steuersignale TEN1, TEN2 werden von einer Steuerschaltung CTRL
abgegeben.
-
Die
Ableitstruktur ESD1 weist beispielsweise ein Ableitelement, ein
erstes Triggerelement, das für einen
Chiplevelschutz geeignet ist, und ein zweites Triggerelement, das
für einen
Systemlevelschutz geeignet ist, auf, die aus Übersichtsgründen hier nicht dargestellt
sind. Beispielsweise kann das erste Triggerelement durch das erste
Steuersignal TEN1 aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden.
Dementsprechend lässt
sich auch das zweite Triggerelement durch das zweite Steuersignal
TEN2 aktivieren beziehungsweise deaktivieren. Die Steuerschaltung CTRL
kann somit in Abhängigkeit
eines benötigten Schutzes,
nämlich
eines Chiplevelschutzes oder eines Systemlevelschutzes, das entsprechende
Triggerelement aktivieren und das andere Triggerelement deaktivieren.
Im Falle einer Triggerung des aktivierten Triggerelements wird das
entsprechende Triggersignal zur Ansteuerung des Ableitelements verwendet
beziehungsweise weiter geleitet. Anders ausgedrückt kann das Ableitelement
in Abhängigkeit des
Triggersignals den ersten und den zweiten Anschluss K1, K2 elektrisch
koppeln, um die elektrostatische Entladung abzuleiten.
-
Das
erste Triggerelement ist beispielsweise dazu eingerichtet, in Abhängigkeit
eines vorbestimmten Spannungsanstiegs zwischen erstem und zweitem
Anschluss K1, K2 ein erstes Triggersignal abzugeben, während das
zweite Triggerelement eingerichtet ist, in Abhängigkeit einer vorbestimmten Schwellenspannung
zwischen dem ersten und zweiten Anschluss ein zweites Triggersignal
abzugeben. Das erste und zweite Triggerelement können jeweils durch ein erstes
und ein zweites schaltbares Element aktiviert beziehungsweise deaktiviert
werden, wobei die schaltbaren Elemente durch die Steuersignale TEN1,
TEN2 gesteuert werden.
-
Für eine Schaltungsanordnung
gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
kann es sinnvoll sein, als Ableitelement einen PNP-Transistor, einen
p-Kanal-Feldeffekttransistor, eine Zenerdiode oder allgemein ein
Element mit einer Spannungs-Stromkennlinie einzusetzen, die keinen
Spannungsrücksprung aufweist.
Eine Bestimmung eines Betriebszustands der zu schützenden
Schaltung kann beispielsweise durch Auswertung eines durchschnittlichen
Potentialunterschieds zwischen dem ersten und dem zweiten Anschluss
K1, K2 erfolgen. Somit kann anhand des durchschnittlichen Potentialunterschieds
bestimmt werden, ob ein Chiplevelschutz oder ein Systemlevelschutz
benötigt
wird.
-
10 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer derartigen Schaltungsanordnung, das auf dem Ausführungsbeispiel
in 9 basiert. Dabei umfasst die Schaltungsanordnung
ein erstes Triggerelement TR1 und ein zweites Triggerelement TR2,
die jeweils elektrisch mit dem ersten und dem zweiten Anschluss
K1, K2 zur Überwachung
der Potentialverhältnisse
elektrisch verbunden sind. Ferner sind ein erstes und ein zweites
schaltbares Element SW1, SW2 vorgesehen, die in diesem Ausführungsbeispiel als
UND-Glieder ausgeführt
sind. Ein jeweils erster Eingang der UND-Glieder SW1, SW2 ist zur
Zuführung
eines entsprechenden Steuersignals TEN1, TEN2 von der Steuerschaltung
CTRL eingerichtet, während
ein jeweiliger zweiter Eingang mit entsprechenden Triggerausgängen TA1,
TA2 des ersten und zweiten Triggerelements TR1, TR2 gekoppelt ist. Ausgänge der
UND-Glieder SW1, SW2 sind mit einem ODER-Glied OR gekoppelt, dessen Ausgang mit
einem Triggereingang des Ableitelements DE1 gekoppelt ist. Ein Widerstand
RPU koppelt den Triggereingang des Ableitelements
DE1 mit dem zweiten Anschluss K2.
-
In
einem Systemlevelbetriebszustand wird das erste Steuersignal TEN1
auf einen logischen LOW-Zustand gesetzt, wodurch am Ausgang des ersten
UND-Glieds SW1 dauerhaft ebenfalls ein LOW-Signal abgegeben wird,
unabhängig
von einem ersten Triggersignal, das am ersten Triggerausgang TA1
abgegeben wird. Dem entsprechend wird das zweite Steuersignal TEN2
auf einen HIGH-Zustand gesetzt, so dass am Ausgang des zweiten UND-Glieds SW2 ein mögliches
zweites Triggersignal am zweiten Triggerausgang TA2 ausgangsseitig weitergeleitet
wird. Durch das ODER-Glied OR kann ein weitergeleitetes Triggersignal
an den Triggereingang T des Ableitelements DE1 geführt werden,
um eine leitende Verbindung der Anschlüsse K1, K2 zu bewirken.
-
Wenn
jedoch von der Steuerschaltung CTRL ein Chiplevel-Betriebszustand detektiert
wird, wird das erste Steuersignal TEN1 auf einen HIGH-Zustand und
das zweite Steuersignal TEN2 auf einen LOW-Zustand gesetzt, so dass
ein erstes Triggersignal des ersten Triggerelements TR1 weitergeleitet werden
kann, während
ein zweites Triggersignal des zweiten Triggerelements TR2 vom zweiten UND-Glied
SW2 blockiert wird.
-
11 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung, die auf dem in 9 dargestellten
Ausführungsbeispiel
basiert. Das erste und zweite schaltbare Element SW1, SW2 sind in
diesem Ausführungsbeispiel
als Inverter ausgeführt,
denen entsprechend eingangsseitig das erste und zweite Steuersignal
TEN1, TEN2 zugeführt
wird. Die Inverter SW1, SW2 sind jeweils an einem Anschluss mit
dem ersten Anschluss K1 und an einem weiteren Anschluss mit einem
jeweiligen Transistor N1, N2 gekoppelt, deren Steuereingang an einen
der Triggerausgänge
TA1, TA2 angeschlossen ist. Ausgänge
der Inverters SW1, SW2 sind mit dem Triggereingang T des Ableitelements
DE1 gekoppelt.
-
Die
Transistoren N1, N2 können
durch entsprechende Triggersignale des ersten und zweiten Triggerelements
TR1, TR2 aufgesteuert werden. Im Falle eines Systemlevelbetriebszustands
ist das erste Steuersignal TEN1 wiederum auf einen LOW-Zustand gesetzt,
wodurch der Ausgang des ersten Schaltelements SW1 auf das Potential
am ersten Anschluss K1 gezogen wird. Damit können keine Triggersignale über den
ersten Transistor N1 an das Ableitelement DE1 weitergeleitet werden.
Die erste Triggereinrichtung TR1 ist entsprechend deaktiviert. Gleichzeitig
wird in diesem Fall das zweite Steuersignal TEN2 wiederum auf einen
logischen HIGH-Zustand gesetzt, wodurch der zweite Inverter SW2
zwar nach unten, in Richtung des Potentials am zweiten Anschluss
K2 gezogen wird, das Ausgangspotential des Inverters SW2 aber wegen
des Widerstands RP auf dem Potential des
ersten Anschlusses K1 bleibt. Sobald der zweite Transistor N2 durch
ein Triggersignal am Triggerausgang TA2 des zweiten Triggerelements
TR2 aktiviert beziehungsweise durchgesteuert wird, wird das Potential
am Ausgang des zweiten Inverters SW2 auf das Potential des zweiten
An schlusses K2 gezogen, wodurch es zu einer Triggerung des Ableitelements
DE1 kommt.
-
Somit
sind das erste Triggerelement TR1 deaktiviert und das zweite Triggerelement
TR2 aktiviert. Bei einem entsprechenden Vertauschen der logischen
Zustände
der Steuersignale TEN1, TEN2 kann somit das erste Triggerelement
TR1 aktiviert und das zweite Triggerelement TR2 deaktiviert werden,
entsprechend einem Schutz für
einen Chiplevelbetriebszustand.
-
12 zeigt
ein alternatives Ausführungsbeispiel
einer Schaltungsanordnung, welches wiederum auf dem Ausführungsbeispiel
in 9 basiert. Hierbei sind an den entsprechenden
Triggerausgängen
TA1, TA2 als Transistoren ausgeführte
schaltbare Elemente SW1, SW2 vorgesehen, welche die Triggerausgänge TA1,
TA2 mit dem zweiten Anschluss K2 koppeln. Das erste und zweite schaltbare
Element SW1, SW2 werden über
die Steuersignale TEN1, TEN2 angesteuert. In Abhängigkeit des Schaltzustands
der schaltbaren Elemente SW1, SW2 kann ein jeweiliges Triggersignal
des ersten und zweiten Triggerelements TR1, TR2 zur Steuerung von
n-Kanal-Feldeffekttransistoren N1, N2 verwendet werden, deren Ausgänge mit
dem Triggereingang T des Ableitelements DE1 gekoppelt sind. Wenn
eines der schaltbaren Elemente SW1, SW2 in einem leitenden Zustand
ist, liegt somit das Potential am Steuereingang des entsprechenden
Transistors N1, N2 auf dem Potential des zweiten Anschlusses K2,
so dass eine Aufsteuerung des jeweiligen Transistors N1, N2 nicht
möglich
ist. Eine Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung des ersten und
zweiten Triggerelements TR1, TR2 erfolgt somit in Abhängigkeit
eines Schaltzustands der schaltbaren Elemente SW1, SW2. Die Transistoren
der schaltbaren Elemente SW1, SW2 können in diesem Fall für eine kleine Strom belastung
ausgelegt werden und weisen deshalb einen geringen Platzbedarf in
einer integrierten Schaltung auf.
-
13 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
von Triggerelementen TR1, TR2, welche basierend auf dem Prinzip
des in 9 dargestellten Ausführungsbeispiels durch Steuersignale
TEN1, TEN2 aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden können. Das erste
Triggerelement TR1 umfasst eine Serienschaltung eines Kondensators
C1 und eines Widerstands R1 sowie ein Verstärkerelement A1, das eingangsseitig
mit dem Verbindungsknoten des Widerstands R1 und des Kondensators
C1 verbunden ist. Ein Ausgang des Verstärkerelements A1 bildet den
ersten Triggerausgang TA1 beziehungsweise ist mit dem ersten Triggerausgang
TA1 gekoppelt. Das zweite Triggerelement TR2 umfasst eine Serienschaltung einer
Zenerdiode Z2 und eines Widerstands R2, die zwischen den ersten
und zweiten Anschluss K1, K2 geschaltet sind. An einen Verbindungsknoten
der Zenerdiode Z2 und des Widerstands R2 ist ähnlich wie im ersten Triggerelement
TR1 ein zweites Verstärkerelement
A2 angeschlossen, dessen Ausgang den zweiten Triggerausgang TA2
bildet beziehungsweise mit diesem gekoppelt ist.
-
Das
erste Triggerelement TR1 ist durch die RC-Serienschaltung der Elemente
R1, C1 geeignet, einen vorbestimmten Spannungsanstieg zwischen dem
ersten und zweiten Anschluss K1, K2 zu detektieren und ein entsprechendes
Triggersignal abzugeben. Das erste Triggerelement TR1 eignet sich
aus diesem Grund insbesondere für
einen Chiplevelbetriebszustand. Eine Zeitdauer eines zu detektierenden
Spannungsanstiegs kann beispielsweise durch entsprechende Dimensionierung
des Kondensators C1 und/oder des Widerstands R1 erfolgen.
-
Das
zweite Triggerelement TR2 ist durch die Serienschaltung der Zenerdiode
Z2 und des Widerstands R2 geeignet, in Abhängigkeit einer vorbestimmten
Schwellenspannung zwischen dem ersten und zweiten Anschluss ein
zweites Triggersignal abzugeben. Die Schwellenspannung wird dabei
insbesondere durch die Durchbruchspannung der Zenerdiode Z2 bestimmt.
Das zweite Triggerelement TR2 eignet sich daher insbesondere für einen
Systemlevelbetriebszustand, bei dem die Schaltungsanordnung eingebaut
beziehungsweise in Betrieb genommen ist.
-
Jeweils
parallel zu den Widerständen
R1, R2 des ersten und zweiten Triggerelements TR1, TR2 ist ein als
Transistor ausgeführtes
schaltbares Element SW1, SW2 vorgesehen, das in Abhängigkeit
des ersten beziehungsweise zweiten Steuersignals TEN1, TEN2 steuerbar
ist. Die Triggerausgänge
TA1, TA2 sind beispielsweise mit einem Triggereingang eines hier
nicht dargestellten Ableitelements DE1 gekoppelt. Die Steuersignale
TEN1, TEN2 können,
mit Verweis auf 9, von einer entsprechenden
Steuerschaltung CTRL bereitgestellt werden.
-
Bei
einem HIGH-Zustand eines der Steuersignale TEN1, TEN2 wird das entsprechende
schaltbare Element SW1, SW2 durchgesteuert, so dass der jeweilige
Widerstand R1, R2 überbrückt ist.
In diesem Fall ist ein dynamisches Aufsteuern des jeweiligen Triggerelements
TR1, TR2 nicht mehr möglich.
Somit kann wiederum durch entsprechende Ansteuerung der schaltbaren
Elemente SW1, SW2 eine Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung
des ersten und zweiten Triggerelements TR1, TR2 erfolgen.
-
- K1,
K2
- Anschluss
- SW1,
SW2
- schaltbares
Element
- ESD1,
ESD2
- Ableitstruktur
- DE1,
DE2
- Ableitelement
- VB
- Durchbruchspannung
- VR
- Rücksprungspannung
- VBAT
- Versorgungsspannung
- BR
- Überbrückungselement
- BL
- Steuereingang
- CTRL
- Steuerschaltung
- EN
- Steuersignal
- TEN1,
TEN2
- Steuersignal
- R1,
R2, RPU
- Widerstand
- C1
- Kondensator
- Z2
- Zenerdiode
- A1,
A2
- Verstärkerelement
- TA1,
TA2
- Triggerausgang
- TR1,
TR2
- Triggerelement
- N1,
N2
- Transistor
- T,
T1
- Triggereingang
- SA,
SFA
- Kennlinie