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Die
Erfindung betrifft eine Messanordnung und ein Messverfahren zur
Ermittlung des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit eines Tintendrucksystems
gemäß des Oberbegriffs
der Ansprüche
1 und 12. Das Verfahren dient zum Erkennen und Ausgleich von altersabhängigen Veränderungen
des Spiels bzw. zur Beurteilung, ob eine erforderliche Genauigkeit
beim Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit in die Druckposition
noch eingehalten werden kann. Die Erfindung kommt in druckenden
Geräten
mit Relativbewegung zwischen einem Tintenstrahldruckkopf und dem
Druckgut zum Einsatz, insbesondere in Frankier- und/oder Adressiermaschinen
bzw. in anderen Postverarbeitungsgeräten.
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Aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 200 12 946 U1 sind bereits Schwenkbewegungen
eines Druckkopfes bekannt.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10062012 A1 ist bereits eine Aufnahmeeinheit
für mindestens
einen Tintendruckkopf bekannt, die drehbeweglich um eine Drehachse
angeordnet ist, die parallel zur Transportrichtung von Poststücken liegt, und
die motorangetrieben und mikroprozessorgesteuert wahlweise mindestens
in eine Druckposition und eine Serviceposition schwenkbar ist. Eine
Serviceposition an einer Dichtstation wird nach längeren Druckpausen
u. a. zum Freispritzen angefahren.
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Im
deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2006 008 952 U1 , welches den Titel
trägt: „Anordnung
zum Wechseln von Kundendaten einer Frankiereinrichtung" wurde eine Vorderansicht
der Frankiermaschine des Typs Centormail
® und
deren Elektronik bereits teilweise dargestellt.
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In
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 052 150 A1 des
Titels: „Vorrichtung
zur Reinigung eines Tintendruckkopfes" wurde für die gleiche Frankiermaschine
eine Schwenkmechanik und deren Ansteuerungseinrichtung zum Schwenken
in eine Reinigungs- und Dichtposition gezeigt.
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Aus
der Europäischen
Patentanmeldung
EP 1782955
A1 ist ein Verfahren und Vorrichtung zum Freispritzen eines
Tintendruckkopfes eines Tintendrucksystems bekannt, wobei mindestens
eine mit einem Druckkopf ausgestattete Tintenkartusche in einer
Aufnahmeeinheit angeordnet ist, die nachfolgend als Kartuschenschwenkeinheit
bezeichnet wird. Diese wird durch einen Antrieb schrittweise angetrieben und
ist mikroprozessorgesteuert wahlweise mindestens in eine Druckposition
und in eine Freispritzposition nahe der Druckposition schwenkbar.
Während es
möglich
ist, dass die Kartuschenschwenkeinheit während des Freispritzens bewegt
wird, soll zwecks Druckens die Druckposition möglichst exakt angesteuert werden.
Die Kartuschenschwenkeinheit weist eine Drehachse mit einem Drehwinkelgeber
auf, mit welchem die bei einer Drehung der Achse jeweils erreichte
Position ermittelt werden kann. Die Kartuschenschwenkeinheit kann
auch bei korrekt justiertem Drehwinkelgeber zu viel Spiel haben,
was in Summe zu einem Ausfall der Maschine führen kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Messanordnung zur Ermittlung
des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit und ein entsprechendes Messverfahren
zu schaffen, wobei eine Überprüfung des
Spiels einfach und ohne das Öffnen
der Maschine möglich
gemacht wird.
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Die
Aufgabe wird durch eine Messanordnung zur Ermittlung des Spiels
einer Kartuschenschwenkeinheit mit den Merkmalen der Anordnung nach
dem Anspruch 1 und ein zugehöriges
Messverfahren mit den Merkmalen des Verfahrens nach dem Anspruch
12 gelöst.
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Die
Messanordnung weist einen Mikrorechner auf, der mit einem Drehbewegungssensor
und mit dem ersten Motor zu dessen Ansteuerung verbunden ist, zum
Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit. Der Mikrorechner ist zur
Ermittlung und Auswertung von Messwerten vorgesehen. Ein Mikroprozessor
des Mikrorechners ist durch ein im Programmspeicher des Mikrorechners
gespeichertes Programm programmiert, die Drehrichtung des ersten Motors
und damit die Bewegungsrichtung der Kartuschenschwenkeinheit zu
einem ersten Zeitpunkt umzukehren, wobei der erste Zeitpunkt erreicht
wird, wenn das Spiel des Getriebes der Kartuschenschwenkeinheit
vollständig
herausgedrückt
worden ist. Der Mikrorechner beaufschlagt einen Zähler zum Zählen von
Impulsen mit Impulsen ab dem ersten Zeitpunkt und weist einen Arbeitsspeicher
zur Speicherung der unmittelbar aufeinander folgend ermittelten
digitalisierten Messwerte auf. Zur Auswertung von Messwerten dient
ein digitaler Vergleicher zum Vergleich der unmittelbar aufeinander
folgenden digitalisierten Messwerte, wobei der Mikroprozessor des Mikrorechners
programmiert ist, den Zähler
zu einem zweiten Zeitpunkt zu stoppen, wenn die Differenz der unmittelbar
benachbarten digitalisierten Messwerte größer ist, als ein Schwellwert
oder wenn die Differenz der unmittelbar benachbarten digitalen Messwerte
bei aufeinanderfolgenden Messungen ansteigt bzw. sich ändert. Der
Zählerstand
wird als Spiel im Arbeitsspeicher gespeichert.
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Ein
Messverfahren zur Ermittlung des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit
basiert darauf, dass eine Ermittlung von Messwerten erfolgt, wobei
die über
einen Drehbewegungssensor, insbesondere einem Drehwinkelgeber, gemessenen
und von einem Wandler erzeugten digitalen Messwerte einem Mikrorechner
zu deren Auswertung zugeführt
werden, von dessen Mikroprozessor die Drehrichtung des ersten Motors
(Schritt motors) und damit die Bewegungsrichtung der Kartuschenschwenkeinheit
zu einem ersten Zeitpunkt umgekehrt wird, wenn das Spiel des Getriebes
der Kartuschenschwenkeinheit vollständig herausgedrückt worden
ist, durch ein Rücksetzen
eines Zählwertes
eines Zählers
auf den Wert Null zum ersten Zeitpunkt und ab dem ersten Zeitpunkt
durch ein Zählen
von Impulsen, deren Anzahl der Drehbewegung der Motorwelle des ersten
Motors (Schrittmotors) entspricht, durch eine Speicherung der unmittelbar
aufeinander folgend ermittelten digitalen Messwerte im Arbeitsspeicher,
durch einen digitalen Vergleich der unmittelbar aufeinander folgenden
digitalisierten Messwerte, wobei zu einem zweiten Zeitpunkt der
Zähler
gestoppt und der Zählerstand
als Spiel P im Arbeitsspeicher gespeichert wird. Der zweite Zeitpunkt
t2 ist erreicht, wenn mindestens eine einmalige Änderung
detektiert wird, bei welcher die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
digitalen Messwerte größer ist,
als ein Schwellwert D oder wenn eine mehrmalige Änderung der Differenz Δ der unmittelbar
benachbarten digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen
detektiert wird, wobei die Differenz Δ tendenziell ansteigt.
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In
der Messanordnung werden ein bereits vorhandener Drehwinkelgeber
und eine vorhandene Mikroprozessorsteuerung zur Ermittlung des Spiels der
Kartuschenschwenkeinheit eingesetzt. Der elektrische Nutzwinkel
des Drehwinkelgebers ist größer, als
der Schwenkbereich. Beim Zusammenbau des Tintendrucksystems einer
Frankiermaschine wird der Drehwinkelgeber so justiert, dass etwa
gleiche Winkel-Reserven an beiden Enden des Schwenkbereiches liegen.
Das Spiels der Kartuschenschwenkeinheit ist die Summe aller Spiele
des Schneckengetriebes. Für
die Kartuschenschwenkeinheit existiert je ein mechanischer Anschlag
an einem Gestell des Tintendrucksystems sowohl in einer Minimalposition (Druckposition)
als auch einer Maximalposition (Wechselposition). Wenn die am Drehwinkelgeber abgreifbare
Messspannung sich nicht ändert,
obwohl der erste Motor (Schrittmotor) angesteuert wird, dann hat
die Kartuschenschwenkeinheit eine Extremposition, d. h. einen festen
Anschlag erreicht. Die Mikroprozessorsteuerung kann ausgehend von
einer dieser Extrempositionen eine Anzahl an Schritten für einen
Schrittmotor ermitteln, zum Ansteuern jeder Position der Kartuschenschwenkeinheit
im Schwenkbereich. Die Erfindung geht dennoch von einem beweglichen
Anschlag aus, der durch eine Reinigungs- und Dicht-Station (RDS)
gebildet wird.
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Zuerst
wird die Kartuschenschwenkeinheit in Richtung der Wechselposition
geschwenkt und dann die RDS in die Dichtposition verfahren, so dass
die dannach in die Dichtposition geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit
letztendlich auf der RDS aufliegt und durch die Schwerkraft an sie
gedrückt
wird. Durch weitere Schritte des Schrittmotors wird das Spiel des
Schneckengetriebes vollständig
herausgedrückt.
Wird dann schrittweise die antriebsmäßig gekoppelte Schnecke und
ein dadurch angetriebenes Schneckenrad(Segment) in entgegengesetzte
Richtung gedreht, so muss zunächst
das Spiel des Schneckengetriebes überwunden werden, bevor sich die
Kartuschenschwenkeinheit wirklich von der RDS entfernt. Das Spiel
ergibt sich aus der Anzahl der notwendigen Schritte des ersten Motors
(Schrittmotors) zum Bewegen der Kartuschenschwenkeinheit.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die Zeitdauer des Schwenkens der
Kartuschenschwenkeinheit mit dem mindestens einem Tintendruckkopf
von der Wechselposition in die Dichtposition zum Anschlagen an die
RDS und wieder zurück
in die Wechselposition kurz gegenüber einem Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit
an den festen Anschlag in Druckposition ist. Die Kartuschenschwenkeinheit wird
durch ihr Eigengewicht in der Dichtposition gehalten, während die
Antriebsrichtung des Getriebes umgekehrt wird. Bis die Kartuschenschwenkeinheit sich
bewegt und zurück
in die Wechselposition geschwenkt wird, ist deren Spiel vorteilhaft
sehr genau bestimmbar. Die Genauigkeit beim Schwenken in die Druckposition
wird durch Berücksichtigung
des Spiels soweit erhöht,
so dass ein fester Anschlag in Druckposition am Gestell des Tintendrucksystems
für das
Verhindern eines Überfahrens
der Druckposition sogar entfallen könnte.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
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1,
Darstellung der Positionen des Drehwinkels,
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2,
perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine des Typs Centormail® von
hinten,
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3,
Blockschaltbild einer Messanordnung mit Mikrorechner,
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4,
Darstellung der Funktion des Mikrorechners,
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5,
Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links hinten
oben auf eine in eine Druckposition geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit,
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6,
Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links hinten
oben auf eine in die Dichtposition geschwenkte Kartuschenschwenkeinheit,
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7,
Flussplan zum Messablauf.
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Die 1 zeigt
eine Darstellung der Positionen des Drehwinkels einer Kartuschenschwenkeinheit.
In Frankiermaschinen des Typs Centormail® kann
mindestens ein Tintendruckkopf einer Kartusche mit Hilfe der Kartuschenschwenkeinheit
in die gewünschte
Position bewegt werden. Die Kartuschenschwenkeinheit kann die in
der 1 dargestellten Positionen einnehmen und hat einen Schwenkbereich
von 85,3°.
Einer Druckposition entspricht ein Winkel von Null Grad, einer Freispritzposition
in der Nähe
der Druckposition entspricht ein Winkel von 25,3° und einer Dichtposition entspricht
ein Winkel von 80° sowie
einer Wechselposition entspricht ein Winkel von 85,3°. Die Kartuschenschwenkeinheit
wird mit nicht gezeigten Mitteln, vorzugsweise mit Hilfe eines Schrittmotors über einen
Schneckenantrieb bewegt. An den beiden Grenzen des vorgenannten
Winkelbereichs von 85,3° liegt
je ein Reservewinkelbereich. Wenn ein an sich bekannter Drehwinkelgeber
zur Ermittlung des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit eingesetzt
wird, welcher einen elektrischen Nutzwinkel von 95° umfasst,
betragen die annähernd
gleichen Winkel-Reserven
4,85° ∓ 4° an beiden
Enden des Schwenkbereiches von 85,3°.
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In
der
2 wird eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine
des Typs Centormail
® von hinten links oben,
mit geöffneter
Gehäuserückwand dargestellt.
Ein nicht sichtbares Chassis trägt ein
neues Tintendrucksystem
1 und eine bekannte mit der Frankiermaschine
Jetmail
® vergleichbare Transporteinrichtung.
Das Tintendrucksystem besteht (nicht sichtbar) aus einer im Gestell
10 unten verfahrbar
angeordneten RDS und aus der darüber schwenkbar
angeordneten Kartuschenschwenkeinheit
12, welche über ein
Schneckengetriebe von einem ersten Motor angetrieben wird. Das Verfahren der
RDS erfolgt mittels eines zweiten Motors (nicht sichtbar). Die Transporteinrichtung
wird nicht sichtbar von einem auf der Postausgangsseite
2 der
Frankiermaschine in Bodennähe
angeordneten dritten Motor angetrieben. Die Kartuschenschwenkeinheit
12 wird in
2 in
einer Dichtposition dargestellt, wobei der mindestens eine Tintendruckkopf
gegenüber
der RDS positioniert ist. Das Gestell
10 ist formschlüssig so
am Chassis befestigt, dass eine Parallelität zwischen Transportrichtung
und den auf ein Poststück zu
druckenden Druckzeilen erreicht wird. Im Gestell
10 ist
die mit mindestens einem Tintendruckkopf ausgestattete Kartuschenschwenkeinheit
12 schwenkbar
hinter einer Führungsplatte
22 angeordnet,
welche ein Druckfenster (nicht sichtbar) aufweist. Wird die Kartuschenschwenkeinheit
12 in
eine Druckposition geschwenkt, dann ist der mindestens eine Tintendruckkopf
im Druckfenster positioniert. Eine Freispritzposition ist so nahe
der Druckposition angeordnet, so dass die Zeitdauer für das Verfahren
der Kartuschenschwenkeinheit
12 mit dem mindestens einem
Tintendruckkopf in die Freispritzposition bzw. wieder zurück in die
Druckposition gegenüber
dem Verfahren in die Dichtposition viel kürzer ist. Der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 052 150 A1 ,
welche den Titel trägt „Vorrichtung
zur Reinigung eines Tintendruckkopfes" sind weitere Details entnehmbar. Als
Drehbewegungssensor kommt ein Drehwinkelgeber
125 zum Einsatz,
welcher am Abgriff eine analoge Teilspannung entsprechend dem eingestellten
Drehwinkel ausgibt. Auf der Posteingangsseite der Frankiermaschine
ist unter einer Abdeckung
31 eine Hauptleiterplatte mit
einer Mikroprozessorsteuerung angeordnet. Die Frankiermaschine ist
mit einer Plexiglasplatte
25 zum Berührungsschutz und mit einer
Führungsplatte
22 für Poststücke ausgestattet
ist, welche über
die Vertikale hinaus geneigt sind, so dass die Poststücke an der
Führungsplatte
22 anliegen.
Auf der anderen Seite der Plexiglasplatte
25 sind die Tastatur
4 und
Anzeigeeinrichtung
5 als Benutzerschnittstelle angeordnet,
welche mit der Mikroprozessorsteuerung in bekannter Weise verbunden
sind. Die Mikroprozessorsteuerung der Frankiermaschine kann nun
nach einer entsprechenden Eingabe via Benutzerschnittstelle auch
zur Unterstützung
eines Servicetechnikers oder einer anderen dazu authorisierten Person
benutzt werden, eine Überprüfung des
Spiels der Kartuschenschwenkeinheit einfach und ohne das Öffnen der
Maschine vorzunehmen. Die digitalen Messwerte, ein Schwellwert,
der Zählerstand
des Zählers
bzw. das Spiel P können über die
Benutzerschnittstelle
4,
5 bedarfsweise abgefragt
und ausgegeben werden.
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Es
ist vorgesehen, dass ein Mikroprozessor eines Mikrorechners durch
ein im Programmspeicher des Mikrorechners gespeichertes Programm
programmiert ist, zum Ansteuern des ersten Motors, um die Kartuschenschwenkeinheit
(12) mittels des ersten Motor via ein Getriebe anzutreiben,
zum Ansteuern des zweiten Motors zum Antreiben der Reinigungs- und
Dicht-Station (RDS), welche in die Dichtposition verfahren wird,
wobei die Kartuschenschwenkeinheit (12) von einer Wechselposition
in eine Dichtposition geschwenkt wird und im Ergebnis des Weiterschwenkens
an der Reinigungs- und Dicht-Station (RDS) anschlägt und angedrückt wird. Eine Überprüfung des
Spiels der Kartuschenschwenkeinheit beginnt mit deren Wegschwenken
aus der Dichtposition in die Wechselposition zu einem ersten Zeitpunkt
und endet zu einem zweiten Zeitpunkt, wenn die Änderung der für das Spiel
repräsentativen Messwerte
wieder konform mit den Impulsen erfolgt, die am Getriebe eingangsseitig
gemessen werden bzw. konform mit Schrittimpulsen erfolgt mittels
welchen der erste Motor angesteuert wird, wobei letzterer ein Schrittmotor
ist.
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In
der 3 wird ein Blockschaltbild einer Messanordnung
mit Mikrorechner zur Ermittlung des Spiels einer Kartuschenschwenkeinheit
dargestellt. Ein Drehbewegungssensor S1 ist ein Drehwinkelgeber 125.
Eine Betriebsspannung UB liegt am Drehwinkelgeber 125 an,
der einen Spannungsteiler mit dem Gesamtwiderstand von 4 kΩ ∓ 20% mit
den Teilwiderständen
R1, R2 bildet. Durch eine Drehung um die Achse 121 beim
Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 wird der Mittelabgriff des
Spannungsteilers verstellt und über
den Teilwiderstand R2 fällt
eine veränderbare
analoge Teilspannung U2 = UB·R2/(R1 +
R2) ab. Die messbare Teilspannung U2 der in Druckposition geschwenkten
Kartuschenschwenkeinheit ist minimal und die messbare Teilspannung U2
der in Wechselposition geschwenkten Kartuschenschwenkeinheit ist
maximal. Der Drehwinkelgeber 125 ist beispielsweise ein
Absolut Position Encoder des Typs PMR403 oder PMR411 der TWK-Elektronik
GmbH, welcher mit seiner gelben Anschlussleitung mit Betriebsspannung
und mit seiner grünen
Anschlussleitung mit Massepotential verbunden ist. Die analoge Teilspannung
U2 am Mittelabgriff (rot) des Spannungsteilers wird von einem Analog/Digital-Wandler 32 in
einen digitalen Datenwert X2 umgewandelt, der digital weiterverarbeitet oder
gespeichert wird. Der Analog/Digital-Wandler 32 ist dazu
ausgangsseitig mit den digitalen Eingängen eines Mikrocontrollers
(μC) 33 verbunden.
Der Analog/Digital-Wandler 32 und
der Mikrorechner (Mikrocontroller) 33 sind Bestandteil
der Mikroprozessorsteuerung, die zur Ermittlung des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit
eingesetzt wird. Der Mikrocontroller weist weiterhin einen Programm-
und Datenspeicher auf. Am Mikrocontroller (μC) 33 sind eine Vielzahl
von Sensoren und Aktoren angeschlossen.
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Am
Mikrocontroller wird ausgangsseitig ein erster Motor M1 (124)
zum Antrieb der Kartuschenschwenkeinheit, ein zweiter Motor M2 (1315)
zum Antrieb der RDS 13 und ein zur Messung nicht benötigter – dritter
Motor zum Antrieb einer Poststücktransportvorrichtung
angeschlossen (nicht gezeigt). Der erste Motor M1 (124)
ist mit seiner Motorwelle mit der Welle 1230 eines Schneckengetriebes 123 kraftschlüssig verbunden
oder mechanisch identisch. Die Welle 1230 trägt eine
Schnecke 1231 und ist beidseitig der Schnecke 1231 je
in einem Kugellager 1232 und 1233 gelagert, die
mit einem Spiel A ca. 50 bis 1000 μm behaftet sind.
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In
die Schnecke greift eine Verzahnung eines Schneckenrades oder eines
Schneckenradsegments 1234 ein, welches um eine Achse 121 drehbar
gelagert ist. Sowohl die Befestigung, als auch die Verzahnung kann
beim Eingriff in die Schnecke ein Spiel B ca. 50 bis 300 μm aufweisen.
Die auf der Achse 121 drehbar gelagerte Kartuschenschwenkeinheit
ist mit einem Schleiferhebel des Drehwinkelgebers 125 mechanisch
kraftschlüssig
verbunden. Sobald die Kartuschenschwenkeinheit um die Achse 121 gedreht wird,
gibt der Drehwinkelgeber 125 an seinem Mittelabgriff eine
in der Regel geänderte
Messspannung U2 aus. Ausnahmen, d. h. die Nichtänderungen, liegen beim Ereichen
der Extrempositionen und der Dichtposition vor. Beim Bewegen der
Kartuschenschwenkeinheit durch den ersten Motor M1 (Schrittmotor)
tritt in Abhängigkeit
von der jeweiligen Position ein gewisses Spiel P auf. Das heißt, der
Schrittmotor bewegt sich um einige Schritte, bevor sich die Teilspannung
am Drehwinkelgeber 125 und der daraus resultierende digitale
Wert ändert.
Das Spiel kann sehr groß sein,
wenn
- a) die vom Schrittmotor 124 angetriebene
Schnecke 1231 nicht korrekt montiert wurde oder
- b) die vom Schrittmotor 124 angetriebene Schnecke sich
während
des Betriebes des Tintendrucksystems der Frankiermaschine lockert.
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Es
tritt einerseits ein Spiel A der Schnecke in axialer Richtung auf.
Andererseits existiert ein Spiel B zwischen Schnecke und Schneckenrad.
Aus den folgenden Gründen
ist es erforderlich, das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu kennen:
- a) Um einen Abdruck zu erhalten, der den Anforderungen
der Postbehörden
entspricht, ist es erforderlich die Kartuschenschwenkeinheit mit
einer Genauigkeit von ± 1° in die Druckposition
zu bewegen und zu halten. Zum Erreichen einer bestimmten Position
der Kartuschenschwenkeinheit muss der Schrittmotor eine genau bestimmbare Anzahl
von Schritten zurücklegen,
vorausgesetzt es ist kein Spiel vorhanden. Da jedoch immer ein Spiel
auftritt, ist es erforderlich, dieses Spiel zu kennen, um die oben
genannte Genauigkeit zu erreichen oder zumindest beurteilen zu können, ob diese
Genauigkeit beim untersuchten Tintendrucksystem erreichbar ist.
- b) Es kann vorkommen, dass das Getriebe schwergängig ist
oder im Laufe der Zeit schwergängig
wird. In diesem Fall könnte
die Kartuschenschwenkeinheit mit einer vorbestimmten Schrittzahl
die gewünschte
Position nicht erreichen. Um beurteilen zu können, ob das Getriebe qualitativ
schlecht ist oder ob ein Spiel vorliegt, ist es notwendig, das Spiel
zu kennen.
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Vorteilhaft
entfällt
durch die Verwendung eines Schrittmotors 124 die Notwendigkeit,
die Drehung der Motorachse durch einen Encoder E eingangsseitig
am Getriebe zu erfassen. Der optionale Encoder und dessen Anschlussleitungen
sind deshalb als Strich-Punkt-Punkt-Linie gezeichnet. Der Analog/Digital-Wandler 32 kann
alternativ auch ein interner Bestandteil des Mikrorechners 33 sein
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Die
Messanordnung 30 gemäß 3 zeigt auch
eine RDS. Ein zweiter Sensor S2 (1316) für eine Referenzpunkteinstellung
der RDS ist eingangsseitig und ein zweiter Motor M2 (1315)
ist ausgangsseitig mit dem Mikrocontroller (μC) 33 verbunden. Der
zweite Motor M2 (1315) hat beispielsweise ein Spindelgetriebe,
um die RDS 13 zu verstellen, welche mit einem verfahrbaren
Schlitten 137 in den Schlitzen des Wandbleches gleitet,
um durch eine um 85,3° geschwenkte
Kartuschenschwenkeinheit 12 zunächst eine Wechselposition zu
erreichen. Durch die RDS in Ruheposition wird der zweite Sensor
S2 (1316) für
eine Referenzpunkteinstellung betätigt. Die Kartuschenschwenkeinheit
kann zur gleichen Zeit in der Wechselposition verharren. Man fährt sowohl
Kartuschenschwenkeinheit, als auch die RDS in die Dichtposition,
so dass die Kartuschenschwenkeinheit auf der RDS anschlägt und an
sie gedrückt
wird. Während
das Spiel der Schnecke, je nach Beweglichkeit der Schnecken in deren
Lagerungen, vollständig
herausgedrückt
wird, zählt
der Mikrocontroller die Schritte, welche der erste Motor M1 (Schrittmotor 124)
bei dessen Ansteuerung ausführt.
Die digitalisierten Messwerte X2 werden über den Drehwinkelgeber 125 und
den Anolog/Digital-Wandler 32 dem Mikrocontroller 33 zwecks
Speicherung zugeführt.
Dabei wird auch jede Änderung des
gemessenen digitalen Wertes X2 registriert. Ein erster Zeitpunkt
t1 (Start-Zeitpunkt) ist erreicht, wenn die
Differenz Δ der
unmittelbar benachbarten Messwerte minimal wird. Beispielsweise
wird die Differenz Δ der
unmittelbar benachbarten Messwerte X2n – X2n-1 gleich Null. Dann wird die Schnecke vom Schrittmotor
(M1) 124 schrittweise in die entgegengesetzte Richtung
gedreht, d. h. die Kartuschenschwenkeinheit 12 von der
RDS 13 wegbewegt. Bevor sich die Kartuschenschwenkeinheit
wirklich bewegt, muss zunächst
wieder das Spiel überwunden werden.
Aus der Anzahl der Schritte, die notwendig sind, bevor sich die
Kartuschen schwenkeinheit bewegt und der ADC-Wert X2n sich ändert, kann
das Spiel P = A + B der Kartuschenschwenkeinheit ermittelt werden.
Ein zweiter Zeitpunkt t2 (Stopp-Zeitpunkt) ist
erreicht, wenn das Spiel P überwunden
ist, d. h. wenn der ADC-Wert X2n sich gegenüber dem
unmittelbar benachbarten Vorgängerwert
X2n-1 wieder signifikant ändert. Der
zweite Zeitpunkt t2 ist erreicht, wenn mindestens
eine einmalige Änderung
detektiert wird, bei welcher die Differenz Δ der unmittelbar benachbarten
digitalen Messwerte größer ist,
als ein Schwellwert D oder wenn eine mehrmalige Änderung der Differenz Δ der unmittelbar
benachbarten digitalen Messwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen detektiert
wird, wobei die Differenz Δ (tendenziell)
ansteigt. Ein empirisch ermittelter Schwellwert D kann zur Feststellung
vorgegeben werden, ob das Spiel überwunden
wurde. Eine mehrmalige Änderung
der Differenz Δ umfasst
folgende Fälle:
- – Eine
erste Änderung
ist kleiner, als eine nachfolgendende zweite Änderung der Differenz Δ.
- – Eine
erste Änderung
ist gleich einer nachfolgendenden zweiten Änderung der Differenz Δ aber kleiner,
als eine nachfolgende dritte Änderung
der Differenz Δ.
- – Eine
erste Änderung
ist größer, als
eine nachfolgendende zweite Änderung
der Differenz Δ aber kleiner,
als eine nachfolgende dritte Änderung
der Differenz Δ.
- – Eine
erste Änderung
ist größer oder
gleich einer nachfolgenden zweite Änderung der Differenz Δ aber kleiner,
als irgendeine der nachfolgenden weiteren Änderungen der Differenz Δ.
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Aus
der 4 geht eine Darstellung der Funktion des Mikrorechners
beim Ermitteln des Spiels der Kartuschenschwenkeinheit hervor, während die
Kartuschenschwenkeinheit von der RDS weg in Richtung Druckposition
bewegt wird. Die übrige
Arbeitsweise des Mikrorechners vor und nach dieser Funktion wird
später
noch erläutert.
Der Mikrorechner 33 be steht mindestens aus einem Programmspeicher
(FLASH) 332, einem Arbeitsspeicher (RAM) 333 und
einer Ein-/Ausgabeschaltung 334, welche über einen
BUS 331 mit einem Mikroprozessor (μP) 335 verbunden sind.
Ein Anfangswert bzw. ein zu einem vorherigen Zeitpunkt gemessener
Digitalwert X2n-1 wird auf einem ersten
vorbestimmten Speicherplatz im Arbeitsspeicher (RAM) 333 gespeichert.
Der Mikroprozessor (μP) 335 ist
durch ein im Programm-speicher (FLASH) 332 gespeichertes Programm 300 programmiert,
im Schritt 301 einen soeben gemessenen Digitalwert X2n auf einem zweiten vorbestimmten Speicherplatz
im Arbeitsspeicher (RAM) 333 zu speichern. Das Spiel ist
herausgedrückt,
wenn sich beide Digitalwerte X2n und X2n-1 nur minimal unterscheiden bzw. bei einer
gegen Null gehenden Differenz X2n – X2n-1 = Δ → 0. Im Mikroprozessor
(μP) 335 ist
hard- und/oder softwaremäßig ein digitaler
Vergleicher V realisiert, dessen Funktion durch einen ersten Vergleichsschritt 302 und
einen ersten Abfrageschritt 303 verdeutlicht wird, wobei durch
letzteren abgefragt wird, ob durch die Differenz Δ eine wählbar vorgegebene
Vergleichsgröße D (Schwellwert)
schon erreicht oder überschritten
ist. Ist die wählbar
vorgegebene Vergleichsgröße D durch
die Differenz Δ noch
nicht überschritten,
dann wird zum zweiten Abfrageschritt 305 verzweigt und abgefragt,
ob ein nächster
Schrittimpuls für
den ersten Schrittmotor M1 schon ausgegeben worden ist. Falls das
nicht der Fall ist, dann wird zum Beginn des ersten Vergleichsschritts 302 zurückverzweigt.
Wurde aber zu einem ersten Zeitpunkt t1 die
Drehrichtung der Schnecke umgekehrt und auch ein nächster Schrittimpuls
für den
ersten Schrittmotor (M1) 124 schon ausgegeben, dann wird
ein Zähler
veranlaßt, seinen
Zählwert
Z um Eins zu inkrementieren, d. h. um einen Schritt weiter zu zählen. Der
Zähler
ist handmäßig und/oder
softwaremäßig als
Zählersoftwaremodul
realisiert und dessen Inkrementier-Funktion Z : = Z + 1 ist aus
einem Nachfolgeschritt 306 ersichtlich. Anschließend werden
Indizes geändert,
da der aktuelle Messwert bzw. Digitalwert zum neuen Vorgänger wird,
d. h. die Zuordnung zu den Speicherplätzen wird verschoben, was aus
dem Schritt 307 hervorgeht. Alternativ wird ein Schieberegister
realisiert und betrieben. Im nachfolgenden Schritt wird vom Mikroprozessor
ein Befehl an die Ausgabeeinheit ausgegeben, eine nachfolgende neue
U2n Analogwertmessung durchzuführen. Der
Mikroprozessor 335 ist nun wieder zum ersten Schritt 301 gelangt und
bereit, einen gemessenen und mittels A/D-Wandler digitalen weiteren
Messwert X2n im RAM 333 zu speichern.
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Ist
aber die wählbar
vorgegebene Vergleichsgröße C durch
die Differenz Δ überschritten, dann
wird vom ersten Abfrageschritt 302 zum Schritt 304 zwecks
Speichern des Spiels P = Z im RAM 333 verzweigt. Über die
Ein-/Ausgabeeinheit 334 kann der
Wert des Spiels P = Z bei Bedarf zwecks Anzeige ausgegeben werden.
Wenn das Kriterium im ersten Abfrageschritt 302 erfüllt wird,
bedeutet dies, dass das Spiel P überwunden
wurde und dass die Änderung
der Messwerte X2 wieder konform mit den Schrittimpulsen erfolgt.
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In 5 ist
eine Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links
hinten oben auf eine Kartuschenschwenkeinheit gezeigt, wobei die
Tintendruckköpfe
beider Kartuschen in der Druckposition positioniert sind. Ein erstes
Wandblech des Gestells 10 wurde aus Gründen der besseren Darstellung
der Details weggelassen. Das Tintendrucksystem 1 weist
eine im Gestell 10 schwenkbare Kartuschenschwenkeinheit 12 auf,
welche mindestens eine Tintenkartusche I, II mit Tintendruckkopf 11 trägt. Zur
Verstellung der Kartuschenschwenkeinheit 12 ist mindestens
ein erster Motor 124 sowie zur Rückmeldung ist ein Drehgeber 125 mit
einer Mikroprozessorsteuerung verbunden (nicht gezeigt). Zur Einstellung
der unterschiedlichen Funktionspositionen sind in bekannter Weise
zwischen dem zweiten und dritten Wandblech 102, 103 des
Gestells 10 je ein Getriebe für die Kartuschenschwenkeinheit 12 und
für die
Reinigungs- und
Dichtvorrichtung 13 vorgesehen. Im Beispiel wird ein Schnecken-Getriebe der Kartuschenschwenkeinheit 12 von
einem Schrittmotor 124 angetrieben.
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Am
zweiten Wandblech 102 des Gestells 10 ist ein
justierbarer Anschlag 127 in Form eines festschraubbaren
Bolzens dargestellt.
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An
diesem Anschlag schlägt
eine an der verdeckten Seite der Basis angeordnete Kante 128 der Kartuschenschwenkeinheit 12 an,
wenn letztere in die andere – nicht
gezeigte – Extremposition,
d. h. die Wechselposition, geschwenkt wird. Auf einem vom Drehgeber 125 entfernten
Ende einer um die Drehachse 121 drehbaren Welle der Kartuschenschwenkeinheit
ist ein Schneckenradsegment 1234 des Schneckengetriebes
(nicht sichtbar) befestigt, welches zwischen dem zweiten Wandblech 102 und dem
dritten Wandblech 103 angeordnet ist. In einer Öffnung nahe
der Mitte des zweiten Wandblechs 102 ist der erste Schrittmotor 124 zum
Antrieb des Schneckengetriebes angeordnet.
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Am
ersten Wandblech (nicht gezeigt) und am zweiten Wandblech 102 wird
mittels Drehzapfen 1321 und 1327 ein Prallblech 132 drehbar
befestigt, welches zum Einsatz kommt, wenn die Kartuschenschwenkeinheit 12 in
eine Freispritzposition um 25,3° geschwenkt
wird. An der Kartuschenschwenkeinheit 12 ist ein Rad 122 drehbar
befestigt und an einer Seitenschwinge des Prallblechs 132 ist
eine Führungskante 1323 angeformt
ist. Das Prallblech 132 ist mit dem Gestell 10 über eine
Zugfeder 1322 verbunden, welche das Prallblech 132 vorspannt,
wodurch das Rad 122 kraftschlüssig an der Führungskante 1323 anliegt.
Am Prallblech 132 ist ein Befestigungsstift 13221 montiert,
der mit einem Ende der Zugfeder 1322 verbunden ist. Das
Rad 122, die Führungskante 1323 und
die Zugfeder 1322 bilden eine Kulissenführung für das Prallblech 132.
Vorzugsweise wird die Führungskante 1323 auf
der linken Seitenschwinge des Prallblechs 132 ausgebildet.
Durch die Bewegung der Kartuschenschwenkeinheit 12 wird
der mindestens eine Tintendruckkopf in die Druckposition geschwenkt
und das Prallblech 132 abgesenkt. Das geschieht entgegen
der Wirkung der Zugfeder 1322, wobei das an der Kartuschenschwenkeinheit 12 montierte
Rad 122 mit einer Führungskante 1323 der linken
Seitenschwinge des Prallblechs 132 in Eingriff steht und
zum frei schwingenden Ende der Schwinge verfahren wird, bis der
Befestigungsstift 13221 an einen oberen Anschlag in einem
Langloch gelangt. Ein Einschub 1331 ist unterhalb der Reinigungs-
und Dichtvorrichtung (RDS) 13 für die Aufnahme eines Vlieses 13311 vorgesehen.
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In 6 ist
eine Darstellung des Tintendrucksystems mit Seitenansicht von links
hinten oben auf eine Kartuschenschwenkeinheit gezeigt, wobei die
Tintendruckköpfe
beider Kartuschen in der Dichtposition positioniert sind. Zwischen
dem ersten und zweiten Wandblech 102 des Gestells und zwischen
dem zweiten und dritten Wandblech 103 des Gestells sind
hintere Abstandsstücke 106, 104 angeordnet.
Das erste Wandblech wurde aus Gründen
der besseren Darstellung der Details ebenfalls auch hier weggelassen.
Die Kartuschenschwenkeinheit 12 ist zwischen dem ersten
und zweiten Wandblech 102 des Gestells angeordnet und um
die Drehachse 121 schwenkbar. Letztere liegt oberhalb der
hinteren Abstandsstücke 104, 106 und
nahe und oberhalb der (verdeckten) vorderen Abstandsstücke. Es
ist vorgesehen, dass die Reinigungs- und Dichtvorrichtung 13 sowie
ein entsprechend angepasstes Prallblech 132 unterhalb der
Kartuschenschwenkeinheit 12 angeordnet sind. Die Reinigungs-
und Dichtvorrichtung 13 ist im Rahmen höhenverstellbar angeordnet.
Dazu dienen insbesondere zwischen dem hinteren Endes des Tintensumpfes 133 und
den vorgenannten vorderen Abstandsstücken schräg verlaufende Längslöcher im
ersten und zweiten Wandblech 102 und ein von der Gestellrückseite
unten schräg
nach oben zur Mitte der Wandbleche des Gestells verfahrbarer Schlitten 137.
Das Prallblech 132 wird aufgrund der über den Befestigungsstifft 13221 einwirkenden
Zugfeder 1322 um die Drehzapfen 1321, 1327 gedreht und
nimmt wieder eine gleiche Position ein, wie in der Freispritzposition.
Ein Tintensumpf 133 unterhalb der Reinigungs- und Dichtvorrichtung 13 ist
als Einschub ausgebildet. Zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 von
der Wechselposition/(Druckposition) in die Dichtposition an der
Dichtstation wird gegenüber
dem Schwenken von der Druckposition in die Freispritzposition am
Prallblech eine kürzere/(längere) Zeitdauer
benötigt.
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In
der 7 ist ein Flussplan zum Messablauf gezeigt. Der
Messablauf 400 setzt voraus, dass ein entsprechendes Programm
in einem Programmspeicher des Mikrocontrollers gespeichert ist.
Nach dem Start 401 der Frankiermaschine erfolgt eine Benutzereingabe
(nicht gezeigt).
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Vom
autorisierten Bediener wird ein Servicemodus 402 eingestellt,
innerhalb dessen weitere Eingaben möglich sind. In nicht gezeigten
weiteren Schritten 403 bis 407 und im gezeigten
Schritt 408 wird abgefragt, welche Einstellung vom Benutzer
gewählt
wurde. Beispielsweise wurde von einem Servicetechniker eine Einstellung
im Servicemodus 402 gewählt,
um das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu ermitteln. Im ersten
Ab'frageschritt 408 wird letztere
Einstellung abgefragt und auf den nachfolgenden Schritt 409 wird übergegangen,
wenn gewünscht
ist, das Spiel der Kartuschenschwenkeinheit zu ermitteln. Wenn jedoch
letzteres nicht gewünscht ist,
wird auf den Servicemodus 402 zurückverzweigt. Im ersten Schritt 409 nach
der ersten Abfrage erfolgt eine Ausgabe einer ersten Anzahl von
Schrittimpulsen an den Schrittmotor (M1) zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit
in die Wechselposition. Im nachfolgenden zweiten Schritt 410 erfolgt
eine Ausgabe einer zweiten Anzahl von Schrittimpulsen an den zweiten
Schrittmotor (M2) zum Verfahren der RDS von einer Ruheposition in
die Dichtposition. Im nachfolgenden dritten Schritt 411 erfolgt
eine Bereitstellung einer dritten Anzahl von Schrittimpulsen an den
ersten Schrittmotor (M1) zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit 12 von
der Wechselposition in die Dichtposition. Im nachfolgenden vierten Schritt 412 erfolgt
eine Ausgabe eines Schrittimpulses an den ersten Schrittmotor (M1).
Im fünften Schritt 413 erfolgen
taktgesteuert U2-Messungen mittels des Drehwinkelgebers, eine A/D-Wandlung der
analogen U2-Messwerte in digitale Messwerte X2 und ein Speichern
der digitalen Messwerte X2 in einen Arbeitsspeicher. Letzterer dient
auch als Datenspeicher von Daten anderer Messungen und von Parametern
des Tintendrucksystems. Der Mikrocontroller kann mit den gespeicherten
Daten Berechnungen oder Vergleiche vornehmen, um zu ermitteln, ob eine Änderung
der Messwerte X2 konform mit den Schrittimpulsen erfolgt, was im
zweiten Abfrageschritt 414 abgefragt wird. Wenn die Änderung
der Messwerte X2 konform verläuft,
dann wird zum vierten Schritt 412 zurückverzweigt, um einen Schrittimpuls
auszugeben und anschließend
die Messung weiterzuführen.
Alternativ kann auch eine Schaltung hardmäßig im Mikrocontroller realisiert
werden, um die vorgenannten Vergleiche vorzunehmen.
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Wenn
die Schwenkeinrichtung auf der RDS aufliegt und an sie gedrückt wird,
dann wird das Spiel des Schneckengetriebes vollständig herausgedrückt. Das
führt dazu,
dass es irgendwann keine Änderung der
Messwerte X2 mehr gibt, obwohl weiter Schrittimpulse vom Mikrocontroller
ausgegeben werden. Dann erfolgt keine Änderung der Messwerte X2 konform
mit den Schrittimpulsen. Wenn das im zweiten Abfrageschritt 414 festgestellt
wird, wird zum sechsten Schritt 415 verzweigt, zwecks Vollzuges
einer Richtungsumkehr und Bereitstellung einer vierten Anzahl von
Schrittimpulsen für
den ersten Schrittmotor 124 zum Schwenken der Kartuschenschwenkeinheit
aus der Dichtposition heraus. Dabei wird dann schrittweise ein Schneckenrad(Segment)
des Schneckengetriebes in die entgegengesetzte Richtung gedreht
und somit die Kartuschenschwenkeinheit von der RDS wegbewegt. Im
sechsten Schritt 415 erfolgt außerdem ein Rücksetzen
des Zählwertes
Z : = 0 eines Zählers
C auf den Wert Null. Im siebenten Schritt 416 wird ein
Schrittimpuls an den ersten Schrittmotor 124 ausgegeben
und der Zählerwert
des Zählers
C um den Wert 'Eins' inkrementiert. Im
nachfolgenden achten Schritt 417 erfolgen weitere U2-Messungen mittels
des Drehwinkelgebers 125, eine A/D-Wandlung und Speicherung
der digitalen Messwerte. Die U2-Messungen mittels des Drehwinkelgebers 125, die
A/D-Wandlung und die Speicherung der digitalen Messwerte X2 werden
fortgesetzt, bis in einem dritten Abfrageschritt 418 festgestellt
wird, dass die Änderung
der Messwerte X2 wieder konform mit den Schrittimpulsen erfolgt,
wobei die bis zu diesem Zeitpunkt gezählte vierte Anzahl Z von Schrittimpulsen an
den ersten Schrittmotor 124 das Spiel P ergibt, welches
im nachfolgenden neunten Schritt 419 gespeichert wird.
Aber wenn im dritten Abfrageschritt 418 festgestellt wird,
dass die Änderung
der Messwerte X2 nicht konform mit den Schrittimpulsen erfolgt,
dann wird zum Beginn des siebenten Schritts 416 zwecks
Ausgabe eines weiteren Schrittimpulses und zum Inkrementieren des
Zählwerts
Z zurückverzweigt.
Nach der Speicherung und Anzeige des Spiels P im neunten Schritt 419 wird
ein Stopp-Schritt 420 für
die Routine 400 erreicht. In nicht gezeigter Weise können vor
einem Stopp aber weitere Schritte ausgeführt werden, um die Kartuschenschwenkeinheit
noch bis in die Wechselposition weiterzuverfahren.
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Die
Erfindung ist nicht auf eine vorliegende Ausführungsform mit einem Schneckengetriebe 123 beschränkt. Jedes
andere geeignete Getriebe G ist ebenfalls einsetzbar.
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Die
Erfindung ist auch nicht auf die vorliegende Ausführungsform
mit einem Schrittmotor beschränkt.
Als erster Motor M1 könnte
ebenso gut ein Gleichstrommotor eingesetzt werden, welcher mit pulsdauermodulierten
Gleichspannungsimpulsen angesteuert wird. Auf der Antriebswelle 1230 des Gleichstrommotors
wird ein Encoder E mit einer Encoderscheibe und zugehöriger Lichtschranke
befestigt, welche eine Anzahl an Impulsen bei deren Drehung abgibt,
die vom Mikrorechner gezählt
werden können,
um die Drehung der Motorantriebswelle 1230 eingangsseitig
am Getriebe G zu ermitteln. Der Drehbewegungssensor S1 kann eine
Drehbewegung ausgangsseitig am Getriebe G analog messen und einem
Wandler zuführen,
der digitale Messwerte erzeugt. Der Wandler ist aber nicht erforderlich,
wenn ein digitaler Drehbewegungssensor, zum Beispiel auch hier ein
Encoder dazu eingesetzt wird, digital zählbare Impulse zu erzeugen.
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So
können
offensichtlich weitere andere Ausführungen der Erfindung für andere
Arten an Antriebsmotoren entwickelt bzw. eingesetzt werden, die vom
gleichen Grundgedanken der Erfindung ausgehen und von den anliegenden
Ansprüchen
umfasst werden.