DE102007035447A1 - Vorrichtung für die Verwendung eines kreisförmigen Messers zum Schneiden eines ebenso geformten Kanals in die Hornhaut des Auges - Google Patents
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- A61F9/013—Instruments for compensation of ocular refraction ; Instruments for use in cornea removal, for reshaping or performing incisions in the cornea
Abstract
Description
- Liegt die Fehlsichtigkeit des Auges in der Fehlausbildung der Hornhaut begründet, so lässt sich diese durch das Implantieren von Stützringen in die Hornhaut korrigieren. Um eine solche Implantation vornehmen zu können, müssen als Aufnahme für diese Ringe, meist sind es zwei Ringhälften, Kanäle in die Hornhaut geschnitten werden. Dieses geschieht z. B. mit Hilfe von Femtosekundenlasern, eine sehr exakt arbeitende Methode, oder rein manuell mechanisch, z. B. mit Hilfe einer als Halbkreisring geformten Messerschneide. Hierzu wird als erstes ein bis zu einer bestimmten Tiefe gehender radial verlaufender Schnitt in die Hornhaut gesetzt. Anschließend wird die Spitze des Messers in eine Senkrechtschnittfläche eingeführt.
- Ein solches Ring-Messer ist z. B. unter Keravision
U.S. 5.403.335 bekannt. - Das sich über ca. 180° erstreckende und horizontal verlaufende kreisringförmige Messer ist mit einem hierzu senkrecht angeordneten als Hohlzylinder ausgebildeten Griff verbunden, über den die Messereinheit manuell zu bedienen ist.
- Bereits das Ansetzen des verkanteten Messers, das Rückstellen in die Sollposition, das Niederdrücken und horizontale Führen bei gleichzeitigem Drehschwenken des Messers um eine virtuelle Zentralachse sind Anforderungen, die Ungenauigkeiten in der Ausführung und vor allem das hohe Risiko des Durchstechens der Hornhaut in sich bergen.
- Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zu schaffen, die unter Beibehaltung bekannter Messereinheiten die oben genannten Nachteile und Risiken eliminiert.
- Der Aufbau, der als ein Ausführungsbeispiel der in den Seiten 1/2 und 2/2 dargestellten Vorrichtung, gliedert sich vorrangig in zwei in der Draufsicht halbkreisflächige Hälften (Halbteller).
- Die Verbindung zwischen Hornhaut und Vorrichtung, die im Kontaktbereich vorteilhafterweise z. B. als 35 dpt gewölbte Kalotte ausgebildet ist, erfolgt durch Evakuieren.
- Die Kalotte kann auf ihrer Oberfläche zwei Besonderheiten besitzen, die jeweils auf einem bestimmten Radius ausgebildet sind. Zum einen kann es sich um eine als gerundete Nut in die Kalotte eingebrachte und evakuierbare Vertiefung und zum anderen, um einen als Verdränger oder Niederhalter ebenfalls im Halbkreis verlaufenden dünnwandigen Trog handeln.
- Das Vorhandensein beider Besonderheiten ist ein Kann, jedoch kein unbedingtes Muss. Es kann z. B. auch nur die eine Hälfte mit der Nut bestückt sein und der Trog fehlen oder der Trog vorhanden und die Nut nicht vorhanden sein. Letzte Variante stellt sicher, dass das Messer völlig frei von Querkräften in die Hornhaut eingeführt und hierin weitergeführt werden kann.
- Die Vorrichtung erlaubt die Aufnahme von nur gering modifizierten und zum Stand der Technik gehörenden Messereinheiten für das Schneiden kreisringförmig verlaufender Kanäle in die Hornhaut. Die Messereinheit ist in der Vorrichtung zentriert dreh- und höhenjustierbar gelagert.
- Bedingt durch die notwendigen zwei Radialschnitte in der Hornhaut ist es zweckmäßig, den Kanal ausgehend von dem einen Radialschnitt nicht bis zum zweiten zu führen, sondern wegen der Fixierung des einzusetzenden Stützringes nur bis kurz davor zu schneiden.
- Anschließend wird das Messer durch eine entgegengesetzte Drehbewegung am Griff zurückgeschwenkt und der Kanal gespült.
- Ist auch in die übrige Hornhauthälfte ein Ringkanal zu schneiden, so muss die Vorrichtung um 180° versetzt werden, was dazu führt, dass die bereits mit dem Kanal bestückte Hornhauthälfte niedergedrückt und die andere ggf. angehoben wird.
- Wurde auch hier der Kanal eingebracht, das Schneidemesser entfernt und der Kanal gespült so kann anschließend der Stützring in diese Hälfte eingesetzt werden. Dieser Vorgang ist, auch wenn nur ein Stützring zu implantieren ist, denkbar, bevor die Vorrichtung von der Hornhaut entfernt wird.
- Bedingt durch das Vorhandensein zweier Radialeinschnitte in die Hornhaut erübrigt sich die Nutzung von zwei entgegengesetzt ausgebildeten Messern wie bei einem Radialschnitt notwendig, und zwar eines für den Schnitt im Uhrzeigersinn und ein zweites für den Schnitt gegen den Uhrzeigersinn.
- Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen bzw. der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf die beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt. Es zeigt:
-
1 eine schematische Ansicht eines ersten Teils einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
2 eine schematische Draufsicht auf den Teil aus1 ; -
3 einen schematischen Teilschnitt durch den Teil aus2 entlang der Linie III-III; -
4 eine schematische Draufsicht auf einen zweiten Teil der Vorrichtung aus1 ; -
5 einen schematischen Teilschnitt durch den zweiten Teil aus4 entlang der Linie V-V; -
6 einen schematischen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung aus1 und4 entlang der Linie VI-VI im montierten Zustand; -
7 eine schematische Ansicht eines ersten Teils einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. - Als Ausführungsbeispiel wird die Variante, bei der die eine Hälfte
101 der Vorrichtung100 als einfache Kalotte, d. h. ohne Nut, und die zweite Hälfte102 mit Trog ausgeführt ist, gewählt. Beide Teile101 und102 haben je eine halbkreisförmige Auflage101.1 ,102.1 . Der Teil101 ist mit einer Zentralachse101.2 bestückt, auf der der Hohlzylinder103.1 der Messereinheit103 drehbar bzw. schwenkbar und höheneinstellbar gelagert ist. - Für die Höheneinstellbarkeit und -justierung der Messereinheit
103 ist sockelseitig auf den Teil101 außermittig eine Höheneinstelleinheit104 formschlüssig geschoben oder geschwenkt, die eine feststellbare Mikrometerschraube104.1 umfasst. Auf der Mikrometerschraube104.1 sitzt eine Rändelmutter104.2 , die einen höhenverstellbaren Bereich bildet. Auf der Rändelmutter104.2 sitzt drehbar eine Gabel104.3 , die in die an dem Hohlzylinder103.1 befindliche Ringnut103.2 passgenau greift und somit die Messereinheit103 in die Sollhöhenposition bringt und hält. - Der Teil
101 wird ohne Messereinheit103 und Höheneinstelleinheit104 auf der Hornhaut105 ausgerichtet und positioniert und durch Vakuumziehen (über geeignete Kanäle101.3 ) auf dieser befestigt. Anschließend werden mit einem schnitttiefenjustierbaren Messer (nicht dargestellt), das an der Trennkante101.4 des Teils101 geführt wird, zwei Einschnitte, abgestimmt auf den Kanal- bzw. Stützringdurchmesser, in die Hornhaut105 eingebracht. - Im nächsten Schritt wird z. B. über vertikale Längsführungen
101.5 ,102.2 der Teil102 mit dem Teil101 verbunden und der Trog102.3 – bündig an den Radialschnitten – soweit in die Hornhaut105 gedrückt, bis die beiden Kalottenhälften101.1 ,102.1 des Teils101 und des Teils102 auf gleicher Höhe sind. Anschließend wird die Kalotte102.1 des Teils102 ebenfalls durch Evakuieren (über geeignete Kanäle102.4 ) fest mit der Hornhaut105 verbunden. - Jetzt wird die mit Wälz- und/oder Gleitlagern bestückte Messereinheit
103 auf die Zentralachse101.2 des Teils101 geschoben. Hierbei ist die Messereinheit103 so zu positionieren, dass das kreisförmige Messer103.3 passend in den Kreisbogen des Troges102.3 gelangt. - Die Höhenjustierung des Messers
103.3 erfolgt mit der oben beschriebenen Höheneinstelleinheit104 . Im Anschluss daran wird die Messerspitze103.4 in die durch das Niederdrücken der trogseitigen Hälfte der Hornhaut105 freiliegende Stirnwand105.1 mittels Dreh- oder Schwenkbewegung, ausgelöst am Griff103.5 der Messereinheit103 per Hand, eingeführt und auf ca. 180° Umfang der Kanal geschnitten. Das Messer103.3 wird durch Schwenkrichtungsumkehr zurückgedreht, die Höhenverstelleinrichtung104 wird von dem Teil101 und der Messereinheit103 abgezogen und die Messereinheit103 von der Zentralachse101.2 entfernt. Der Teil102 wird belüftet und von der Hornhaut105 und dem Teil101 abgehoben. Der Teil101 wird belüftet und ebenfalls von der Hornhaut105 entfernt bzw. um 180° gedreht auf die mit dem (zuvor geschnittenen) Kanal bestückte Hälfte der Hornhaut105 radialschnittgenau gesetzt und der Aufbau sowie (nach dem Schneiden des zweiten Kanals) der Abbau in bekannter Weise vorgenommen. - Nachdem die beiden geschnittenen Kanäle gespült wurden, können die vorgesehenen Stützringe implantiert werden.
- Die
7 zeigt (in einer hälftigen Ansicht entsprechend der Ansicht aus1 ) eine Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung200 , bei welcher ein gegenüber dem ersten Teil101 leicht modifizierter erster Teil201 verwendet wird. - Der Unterschied zur vorstehend beschriebenen Variante besteht darin, dass die Hornhaut
105 nach dem Setzen der radialen Schnitte nicht auf der aktuell nicht mit dem Kanal zu versehenden Seite durch den Trog102.3 niedergedrückt wird, um die Stirnwand105.1 der Hornhaut105 zum Ansetzen des Messers103.3 freizulegen. Vielmehr wird über eine der Krümmung des Messers103 angepasste Nut201.6 und damit verbundene Saugkanäle201.7 die Seite der Hornhaut105 in die Nut201.6 hinein (also in7 nach oben) gesaugt, um die Stirnwand105.1 der Hornhaut105 zum Ansetzen des Messers103.3 freizulegen. - Anschließend wird das Messer
103.3 dann ähnlich wie bei der ersten Variante über die Höhenverstelleinrichtung104 (auf Höhe der Nut201.6 ) positioniert und an der Stirnwand105.1 angesetzt (die dann in der Nut201.6 liegt) und der Kanal wie oben beschrieben geschnitten. - Dabei kann vorgesehen sein, die offenen Enden der Nut mit einer Abdeckung (z. B. einer Folie oder dergleichen) abzudecken, um ein ausreichendes Einsaugen der Hornhaut
105 in die Nut zu gewährleisten. Die Abdeckung wird dann beim Schneiden des Kanals durchstochen. - Es versteht sich, dass bei dieser Variante der zweite Teil
102 nicht zwingend benötigt wird. Insbesondere muss kein Trog vorgesehen sein. Allerdings kann ein ringförmiger zweiter Teil zur Abstützung der Vorrichtung gegen ein Verkippen der (zur Führung der Messereinheit103 dienenden) Zentralachse201.2 hilfreich sein - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5403335 [0002]
Claims (1)
- Vorrichtung zum Schneiden eines gekrümmten Kanals in die Hornhaut (
105 ) des Auges mit einer in Radialrichtung der Hornhaut (105 ) auf der Hornhaut (105 ) aufsetzbaren Halteeinrichtung (101 ,102 ;201 ), die eine Führungseinrichtung (101.2 ;201.2 ) aufweist, welche ein gekrümmtes Messer (103.3 ) einer Messereinrichtung (103 ) zum Schneiden des Kanals in einer quer zur Radialrichtung der Hornhaut (105 ) verlaufenden Ebene führt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Höheneinstelleinheit (104 ) vorgesehen ist, über welche die Position des Messers (103.3 ) bezüglich der Hornhaut (105 ) entlang der Radialrichtung der Hornhaut (105 ) einstellbar ist.
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