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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für vorzugsweise hochviskose
Medien mit einem Medienspeicher, einer mit dem Medienspeicher verbindbaren
Fördereinrichtung
und einem Steigrohr, welches sich von der Fördereinrichtung in den Medienspeicher
erstreckt. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Steigrohr für eine solche
Austragvorrichtung mit einem hohlzylindrischen Rohrabschnitt.
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Gattungsgemäße Austragvorrichtungen
werden zum Austragen von kosmetischen und pharmazeutischen Medien
verwendet, beispielsweise von Lotionen, Gelen und Salben. Sie erlauben
es einem Benutzer, durch vorzugsweise manuelle Betätigung mittels
der Fördereinrichtung,
beispielsweise einer Kolbenpumpe, aus dem Medienspeicher das Medium
bis zu einer Austragöffnung
zu fördern,
an der das Medium dann für
eine nachfolgende Anwendung austritt.
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Bei
hochviskosen Medien besteht das Problem, dass eine vollständige Entleerung
des Medienspeichers aufgrund der Tatsache, dass das zäh flüssige Medium
am Rand des Medienspeichers haften bleibt, kaum möglich ist.
Das Medium im Medienspeicher neigt vielmehr dazu, im Zuge der Entnahme
von Medium aus dem Medienspeicher eine trichterförmige Form in diesem einzunehmen,
bei der das Steigrohr, welches zur Förderung des Mediums aus dem Medienspeicher
vorgesehen ist und welches zu diesem Zweck in den Medienspeicher
hineinragt, schon nach Entnahme von beispielsweise 30% bis 50% des Mediums
nicht mehr vollständig
vom Medium umgeben ist. Es kommt dann zu einem Spucken der Fördereinrichtung,
also einem gemeinsamen Austrag von Medium und Luft. Eine problemlose
Förderung des
Mediums ist dann nicht mehr gewährleistet.
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Bei
herkömmlichen
Austragvorrichtungen kann der Bediener zumeist durch Schütteln der
Austragvorrichtung erreichen, dass das Ende des Steigrohrs wieder
vom Medium umgeben ist. Dies ist dem Bediener jedoch gerade bei
edleren Produkten nicht zuzumuten.
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Eine
technische Lösung
des Problems liegt darin, einen Schleppkolben zu verwenden, der
den Medienspeicher abschließt.
Dieser Schleppkolben verändert
mit sich verringernder Medienmenge im Medienspeicher seine Lage,
so dass der Medienspeicher ein variables Volumen aufweist. Dabei
wird üblicherweise
durch eine entsprechende Abdichtung des Schleppkolbens an der Medienspeicherwandung und/oder
am Steigrohr gewährleistet,
dass keine Luft in den Medienspeicher gelangt, so dass stets gewährleistet
ist, dass das offene Ende des Steigrohrs ausschließlich vom
Medium umgeben ist. Derartige Schleppkolbensysteme sind jedoch aufwändig bei der
Herstellung und insbesondere bei der Befüllung, da bei der Befüllung gewährleistet
sein muss, dass keine Luft in den Medienspeicher gelangt.
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Aufgabe und Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Austragvorrichtung dahingehend
weiterzubilden, dass sie es ermöglicht,
auf technisch einfache Art und Weise eine bestimmungsgemäße Entleerung
des Medienspeichers auch bei hochviskosen Medien zu gewährleisten.
Aufgabe ist es weiterhin, zu diesem Zweck ein gattungsgemäßes Steigrohr weiterzubilden.
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Diese
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird hinsichtlich des Steigrohres
dadurch gelöst,
dass ein gattungsgemäßes Steigrohr
derart weitergebildet wird, dass an einem unteren Ende des Rohrabschnitts
ein Aufweitungsabschnitt vorgesehen ist, dessen Außenquerschnitt
zumindest in einem Funktionszustand größer als der Außenquerschnitt
des Rohrabschnitts ist.
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Das
Steigrohr hat vorzugsweise einen kreisrunden Querschnitt, kann jedoch
auch mit einem anderweitigen Querschnitt, beispielsweise einem polygonalen
Querschnitt, ausgebildet sein. Unter dem Funktionszustand wird dabei
der Zustand angesehen, den das Steigrohr in seiner bestimmungsgemäßen Lage
bei fertig montierter Austragvorrichtung einnimmt. Der Aufweitungsabschnitt
ist dadurch gekennzeichnet, dass er sich am Ende des Rohrabschnitts
nach außen
erstreckt und dicht mit dem Rohrabschnitt verbunden ist. Vorzugsweise
umgibt er den Rohrabschnitt allseitig, wobei insbesondere eine rotationssymmetrische
Ausgestaltung des Aufweitungsabschnitts bevorzugt wird. Durch den
Aufweitungsabschnitt wird verhindert, dass das durch den Rohrabschnitt
des Steigrohres nach außen
geförderte
Medium unmittelbar im Bereich des unteren offenen Endes des Rohrabschnitts
eingesogen wird. Dies verhindert eine unerwünschte Trichterbildung, bei
der das Medium stets aus einem in etwa zentrischen Bereich eines
Medienspeichers stammt.
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Stattdessen
wird durch den Aufweitungsabschnitt erreicht, dass das Medium weiter
von dem Rohrabschnitt beabstandet eingesogen wird. Je nach konkreter
Ausgestaltung des Steigrohres und je nach Größe und Formgebung des Medienspeichers
befindet sich der Ansaugbereich damit deutlich näher an den Wandungen des Medienspeichers,
in den das Steigrohr hineinragt. Die Einsaugzone ist vorzugsweise
ein das Steigrohr umgebender Spalt, insbesondere ein äquidistant
zum Steigrohr verlaufender Spalt. Dieser Spalt wird von dem Aufweitungsabschnitt
und einem Gegenabschnitt gebildet, wobei der Gegenabschnitt insbesondere
durch einen Boden des Medienspeichers gebildet sind kann. Der Spalt
braucht keine besonders geringe Spaltweite aufzuweisen, da der wesentliche
Zweck lediglich ist, dass von oben nachfließendes Medium nicht lediglich
im Zentrum des Medienspeichers nachfließt. Neben der Ausgestaltung
mit einem umlaufenden Spalt sind auch Ausführungsformen von der Erfindung
umfasst, bei denen der Aufweitungsabschnitt beabstandet vom Steigrohr
definierte Einsaugöffnungen
bildet.
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Eine
besonders einfache Ausgestaltung sieht vor, dass der Aufweitungsabschnitt
als ein sich zumindest im Funktionszustand im Wesentlichen radial
vom Rohrabschnitt erstreckender Kragenabschnitt ausgebildet ist.
Der Aufweitungsabschnitt bildet in diesem Fall eine Art Platte oder
Scheibe, die sich am unteren Ende des Rohrabschnitts an diesen anschließt. Gemeinsam
mit einer zweiten Platte, die beispielsweise fest in einem Medienspeicher
vorgesehen sein kann, oder gemeinsam mit einem unteren Boden des
Medienspeichers bildet der Kragenabschnitt einen umlaufenden Spalt,
durch den hindurch das Medium aus einem von dem Rohrabschnitt beabstandeten
Bereich in den Rohrabschnitt eingesogen wird.
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Alternativ
zu einem sich im Wesentlichen radial vom Rohrabschnitt erstreckenden
Kragenabschnitt kann der Aufweitungsabschnitt auch als ein sich
zumindest im Funktionszustand in eine vom Rohrabschnitt wegweisende
Richtung aufweitender Trichterabschnitt ausgebildet sein. Auch ein
solcher Trichter gewährleistet,
dass das im Zuge eines Fördervorgangs
in den Rohrabschnitt eingesogene Medium nicht ausschließlich aus
einem Bereich um den Rohrabschnitt herum stammt. Somit wird auch
durch einen Trichter in vorteilhafter Art und Weise verhindert,
dass das Medium um den Rohrabschnitt herum bereits vollständig aus
dem Medienspeicher gefördert
wurde, während
im Randbereich des Medienspeichers noch größere Mengen des Mediums vorhanden
sind.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Aufweitungsabschnitt aus
einem Vormontagezustand in einen Funktionszustand überführbar, wobei der
Aufweitungsabschnitt im Funktionszustand einen größeren Außendurchmesser
als im Vormontagezustand aufweist. Die Gestaltung mit zwei Zuständen, einem
Vormontagezustand und einem Funktionszustand, ermöglicht es,
den Aufweitungsabschnitt in seinem Vormontagezustand auch durch
vergleichsweise kleine Öffnungen
eines Medienspeichers hindurch in diesen hineinzuführen und
ihn erst dort bezüglich
seiner Größe, insbesondere
bezüglich
seines Außendurchmessers,
anzupassen. Die Zustandsveränderbarkeit
kann auf verschiedenen Arten und Weisen erreicht werden, beispielsweise über einen
Aufweitungsabschnitt, der zumindest abschnittsweise im Vormontagezustand
zusammengefaltet und im Funktionszustand entfaltet ist. Zweckmäßig und
von der Erfindung umfasst sind auch Aufweitungsabschnitte, die elastisch
oder plastisch dehnbare Abschnitte aufweisen, welche nach Einführen in
einen Medienbehälter
im Zuge der Überführung in
den Funktionszustand gedehnt werden. Bei einer besonderen Ausgestaltung
wird der Aufweitungsabschnitt durch Sicherungsmittel im Vormontagezustand
gehalten, bis im Zuge der Montage diese Sicherungsmittel gelöst werden.
Dies kann durch geeignete Entsicherungsmittel automatisch beim Einführen des
Aufweitungsabschnitts geschehen. Die Sicherungsmittel sind zu diesem
Zweck vorzugsweise zerstörbar
ausgebildet, beispielsweise als ein Papierring, der den Aufweitungsabschnitt
solange im Vormontage zustand hält, bis
er durch Kontakt mit einem Entsicherungsabschnitt in einen zerstörenden Spannungszustand
gebracht wird. Die Sicherungsmittel gestatten einen besonders problemlosen
Umgang mit dem Aufweitungsabschnitt vor der Montage.
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Eine
weitere vorteilhafte Gestaltung sieht vor, dass der Aufweitungsabschnitt
so ausgebildet ist, dass er sowohl im Vormontagezustand als auch im
Funktionszustand in einem stabilen Zustand ist, der ohne externe
Kraftbeaufschlagung erhalten bleibt. Um eine Überführung in den Funktionszustand zu
erzielen, muss der Aufweitungsabschnitt bis zu einem bestimmten
Zwischenzustand gegen einen Gegenkraft überführt werden. Nach Erreichen
dieses Zwischenzustandes gelangt er dann automatisch und ohne weitere
Krafteinwirkung in den stabilen Funktionszustand, aus dem der Ausweitungsabschnitt
dann nur noch durch eine gezielte Krafteinwirkung zurück in den
Vormontagezustand überführt werden
kann. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass keine beispielsweise
medienspeicherseitig vorgesehenen Abschnitte zum permanenten Halten
des Aufweitungsabschnitts in seinem Funktionszustand erforderlich
sind. Stattdessen reichen Abschnitte, die der Aufweitungsabschnitt
bis zum oben beschriebenen Zwischenzustand führen, von dem aus der Funktionszustand
automatisch erreicht wird.
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Zur Überführung des
Aufweitungsabschnitts in seinen Funktionszustand sind vorzugsweise
am Aufweitungsabschnitt steigrohrseitig Überführungsmittel vorgesehen, die
bei Kraftbeaufschlagung, insbesondere bei Kraftbeaufschlagung durch
einen Boden eines Medienspeichers, eine Überführung des Aufweitungsabschnitts
in seinen Funktionszustand verursachen. Als steigrohrseitige Überführungsmittel werden
Teilabschnitte am Aufweitungsabschnitt vorgesehen, die unter dem
unmittelbaren Einfluss einer Kraftbeaufschlagung ihre Relativlage
zum Rohrabschnitt verändern
und dadurch die Herstellung des Funktionszustandes herbeiführen. Die Überführungsmittel
können
beispielsweise am Rohr abschnitt schwenkbeweglich gelagerte Teilabschnitte
sein, die im Zuge des Einführens
des Steigrohrs in einen Medienspeicher mit dessen Wandung oder dessen
Boden in Kontakt geraten und durch diesen ausgelenkt werden.
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Eine
bevorzugte Gestaltung des Aufweitungsabschnitts sieht vor, dass
dieser zumindest abschnittsweise formveränderbare Flächenabschnitte aufweist, wobei
die Flächenabschnitte
vorzugsweise zumindest teilweise leporelloartig gefaltet sind. Die Verwendung
formveränderbarer
Flächenabschnitte stellt
eine besonders einfache Möglichkeit
dar, die Veränderbarkeit
der Formgebung des Aufweitungsabschnitts bei der Überführung vom
Vormontagezustand in den Funktionszustand zu ermöglichen. Die Flächenabschnitte
sind vorzugsweise Kunststofffolien oder sehr dünne Kunststoffflächen. Diese
Flächenabschnitte
befinden sich im Vormontagezustand in einem zusammengefalteten,
zusammengelegten oder anderweitig Platz sparend ausgebildeten Zustand,
in dem sie geeignet sind, durch eine enge Öffnung des Medienspeichers
in diesen eingefügt
zu werden. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Flächenabschnitte
mit anderen Teilabschnitten des Aufweitungsabschnitts einstückig verbunden,
so dass sie durch diese geführt
und/oder entfaltet werden können.
Die Verwendung formveränderbarer Flächenabschnitte
gestattet es beispielsweise, den Aufweitungsabschnitt mit einem
im Vormontagezustand in die Richtung des Rohrabschnitts erstreckenden
Folienstreifens auszugestalten, der im Zuge der Überführung in den Funktionszustand
an seinem unteren Ende trichterförmig
aufgeweitet wird.
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Die
Verwendung einer leporelloartigen Faltung ist besonders vorteilhaft.
Sie ermöglicht
die Verwendung vergleichsweise dicker Flächenabschnitte, bei denen durch
die Falze in der leporelloartigen Struktur dennoch die Formveränderbarkeit
gewährleistet
ist. Darüber
hinaus ist bei einer leporelloartigen Gestaltung der Flächenabschnitte
die Gefahr gering, dass die Flächenabschnitte
sich in unvorhersehbarer Art und Weise bei der Montage verformen
und dadurch die Funktionsweise einschränken.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der Aufweitungsabschnitt mindestens
drei obere Entfaltungsstreben aufweist, an denen die Flächenabschnitte
angeformt sind, wobei obere Enden der oberen Entfaltungsstreben
ortsfest zueinander angeordnet sind und wobei untere Enden der oberen
Entfaltungsstreben im Funktionszustand weiter voneinander beabstandet sind
als im Vormontagezustand. Ähnlich
der Funktionsweise eines Regen- oder Sonnenschirms bilden die Entfaltungsstreben
eine Art Gerüst
für die
zwischen ihnen angeordneten Flächenabschnitte.
Das obere Ende der Entfaltungsstreben ist auf der dem Rohrabschnitt
zugewandten Seite angeordnet. Die Entfaltungsstreben sind in diesem
Bereich ortsfest zueinander angeordnet, beispielsweise dadurch, dass
sie jeweils mittels eines Filmscharniers mit einem oberen Abschlussring
des Aufweitungsabschnitts oder unmittelbar mit dem Rohrabschnitt
verbunden sind. Die unteren Enden der oberen Entfaltungsstreben
sind im Vormontagezustand vorzugsweise ähnlich weit voneinander beabstandet
wie die oberen Enden, so dass die oberen Entfaltungsstreben im Vormontagezustand
etwa parallel zueinander ausgerichtet sind. Bei der Überführung aus
dem Vormontagezustand in den Funktionszustand werden die Entfaltungsstreben
voneinander weg gespreizt, so dass sich die unteren Enden der oberen
Entfaltungsstreben voneinander entfernen und dabei die Flächenabschnitte,
die zwischen Ihnen angeordnet sind, zu Wandungsabschnitten eines
Trichters werden. Diese Gestaltung des Aufweitungsabschnitts mit
mindestens drei oberen Entfaltungsstreben und dazwischenliegenden
Flächenabschnitten
ist fertigungstechnisch vorteilhaft und insbesondere bei der Verwendung
leporelloartig zusammenlegbarer Flächenabschnitte einstückig herstellbar.
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Die
Aufspreizung der unteren Enden der oberen Entfaltungsstreben kann
durch verschiedene Maßnahmen
erreicht werden, beispielsweise durch medienspeicherseitig vorgesehene
Auslenkstege, die mit dem Aufweitungsabschnitt im Zuge des Einschiebens
des Steigrohrs in den Medienspeicher in Eingriff gelangen.
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Ein
anderer Weg zur Aufspreizung der Entfaltungsstreben sieht vor, dass
die Flächenabschnitte sich
nicht bis zu den unteren Enden der oberen Entfaltungsstreben erstrecken.
Bei einer solchen Ausgestaltung können die Entfaltungsstreben
unmittelbar durch Berührkontakt
mit einem Boden des Medienspeichers aufgespreizt werden, wobei es
hierzu zweckdienlich ist, die unteren Enden der oberen Entfaltungsstreben
mit Schrägen
auszugestalten, die beim Erreichen des Berührkontakts der oberen Entfaltungsstreben
mit einem Boden des Medienspeichers die jeweilige Auslenkrichtung
vorgeben. Dadurch, dass die Flächenabschnitte
sich nicht bis zu den unteren Enden der oberen Entfaltungsstreben erstrecken,
sondern beispielsweise nur im Bereich der oberen Hälfte der
oberen Entfaltungsstreben vorgesehen sind, ist gewährleistet,
dass die Flächenabschnitte
selbst nicht in Berührkontakt
mit einem Boden des Medienspeichers gelangen können. Dies wäre nachteilig,
da dadurch eine vollständige
Abdichtung des Medienspeichers gegenüber dem Rohrabschnitt des Steigrohres
erreicht würde.
Stattdessen bleibt ein Einsaugspalt zwischen dem unteren Ende der
Flächenabschnitte
und dem Boden des Medienspeichers durch den unteren Teil der oberen
Entfaltungsstreben gewährleistet.
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Bei
einer dazu alternativen Ausgestaltung des Steigrohrs mit oberen
Entfaltungsstreben sind zusätzlich
untere Entfaltungsstreben vorgesehen, wobei obere Enden der unteren
Entfaltungsstreben mit den unteren Enden der oberen Entfaltungsstreben
verbunden sind und untere Enden der unteren Entfaltungsstreben miteinander
verbunden sind. Die unteren und die oberen Entfaltungsstreben sind
dabei mittels Scharnieranord nungen, insbesondere mittels Filmscharnieren
mittelbar oder unmittelbar miteinander verbunden. Beim Einführen des
Steigrohrs in einen Medienspeicher kommen die miteinander verbundenen
unteren Enden der unteren Entfaltungsstreben in Berührkontakt
mit dem Boden des Medienspeichers. Beim weiteren Einschieben des Steigrohrs
in den Medienspeicher wird der Abstand zwischen den oberen Enden
der oberen Entfaltungsstreben und dem am Medienspeicherboden anliegenden
unteren Enden der unteren Entfaltungsstreben verringert, was ein
Aufspreizen der Entfaltungsstreben zur Folge hat.
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Besonders
bevorzugt sind Ausgestaltungen des Steigrohrs, bei der der Aufweitungsabschnitt
und der Rohrabschnitt als einstückiges
Bauteil ausgebildet sind. Alternativ dazu sind jedoch auch Ausgestaltungen
von der Erfindung umfasst, bei der der Aufweitungsabschnitt und
der Rohrabschnitt als jeweils separate Bauteile ausgebildet sind.
Bei einer solchen Ausgestaltung mit separaten Bauteilen ist sowohl denkbar,
dass der Aufweitungsabschnitt und Rohrabschnitt vor Einführen des
Steigrohrs in den Medienspeicher miteinander verbunden werden als
auch dass der Aufweitungsabschnitt zunächst in den Medienspeicher
eingeführt
wird und anschließend
erst der Rohrabschnitt eingeschoben wird, so dass das Steigrohr
mit Rohrabschnitt und Aufweitungsabschnitt gleichsam erst innerhalb
des Medienspeichers montiert wird. Bei einer besonderen Ausgestaltung
ist weiterhin denkbar, dass der Aufweitungsabschnitt fest im Medienspeicher
vorgesehen ist, im Einzelfall sogar einstückig mit dessen Wandung ausgebildet
sein kann.
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Die
Erfindung betrifft neben dem erfindungsgemäßen Steigrohr auch eine gattungsgemäße Austragvorrichtung,
deren Steigrohr nach oben beschriebener Art ausgebildet ist.
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Dabei
ist es besonders bevorzugt, dass das Steigrohr derart an den Medienspeicher
angepasst ist, dass es im Zuge des Einführens in den Me dienspeicher
vor Erreichen einer Endlage mit medienspeicherseitigen Überführungsmitteln
in Wirkkontakt kommt, so dass der Aufweitungsabschnitt aus seinem
Vormontagezustand in einen Funktionszustand überführt wird. Die medienspeicherseitigen Überführungsmittel
können
insbesondere in einem vorzugsweise plan ausgebildeten Medienspeicherboden
vorliegen. Die Anpassung des Steigrohrs an den Medienspeicher liegt
darin, dass das Steigrohr bezüglich
seiner Länge
so ausgebildet ist, dass ein Berührkontakt
zwischen dem Aufweitungsabschnitt und dem medienspeicherseitigen Überführungsmitteln erreicht
wird, bevor das Steigrohr, insbesondere der Rohrabschnitt des Steigrohrs,
seine für
die Funktion vorgesehene Solllage erreicht.
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Der
Aufweitungsabschnitt weist vorzugsweise eine maximale Erstreckung
quer zu einer Hauptachse des Rohrabschnitts auf, die mindestens
25%, vorzugsweise mindestens 40%, des Innendurchmessers des Medienspeichers
beträgt.
Durch eine derartige Erstreckung des Aufweitungsabschnitts wird
gewährleistet,
dass das eingesogene Medium nicht aus unmittelbarer Nähe des Rohrabschnitts
stammt. Somit fällt
die Trichterbildung im Medium im Medienspeicher deutlich geringer
aus. Bei einer Erstreckung des Aufweitungsabschnitts von mindestens
40%, insbesondere von etwa 50%, wird das Medium etwa auf halber
Strecke zwischen dem Rohrabschnitt und der Wandung des Medienspeichers
eingesogen. Hierdurch wird eine besonders gute Entleerbarkeit des Medienspeichers
ermöglicht.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist im Medienspeicher ein Medium
gespeichert, welches eine Viskosität von mehr als 10.000 mPa s,
vorzugsweise mehr als 15.000 mPa s, insbesondere vorzugsweise mehr
als 25.000 mPa s, aufweist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels aus dem Stand
der Technik und von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind. Dabei zeigen:
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1 eine
Ausführungsform
gemäß dem Stand
der Technik,
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2 und 3 besonders
einfache Ausführungsformen
einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung
mit einstückigen,
starren Steigrohren,
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4a und 4b eine
dritte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung mit
einer medienspeicherseitigen Öffnungsgeometrie,
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5a und 5b eine
vierte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung mit
oberen Entfaltungsstreben und
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6a und 6b eine
fünfte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Austragvorrichtung mit
oberen und unteren Entfaltungsstreben.
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Den
Ausführungsformen
der 1 bis 6 ist gemein,
dass sie jeweils einen Medienspeicher 10 und eine auf den
Medienspeicher aufrastbare und manuell betätigbare Fördereinrichtung 20 aufweisen. Von
der Fördereinrichtung 20 verläuft jeweils
ein Steigrohr 30 in den Medienspeicher hinein, welches dem
Zweck dient, im Bereich des unteren Endes des Medienspeichers Medium
anzusaugen. Die dargestellten Austragvorrichtungen sind jeweils
für hochviskose,
also zähflüssige, Medien
vorgesehen.
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1 zeigt
eine Ausgestaltung gemäß dem Stand
der Technik. Das Steigrohr 30 ist dabei ein schlichter
hohlzylindrischer Leitungsabschnitt. Wenn durch einen Unterdruck
in der Fördereinrichtung
Medium aus dem Medienspeicher angesogen wird, so wird dieses unmittelbar
am unteren Ende des Steigrohrs 30 aus dem Medienspeicher
entnommen. Das Medium im Medienspeicher 10 sackt dabei
von oben nach.
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Bei
dieser Ausgestaltung gemäß dem Stand der
Technik kommt es ausgehend von einem anfänglichen Füllstand 16a im Zuge
der Benutzung zu einer Medienverteilung 16b. In diesem
Zustand haftet eine größere Menge
des Mediums an der Wandung des Medienspeichers 10, während das
untere Ende des Steigrohres 30 schon nicht mehr vollständig in
das Medium hineinragt. Eine Förderung
des Mediums ist in diesem Zustand nicht mehr in der gewünschten
Art möglich.
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Die 2 bis 6 zeigen verschiedene erfindungsgemäße Ausführungsformen,
bei denen durch die Formgebung des Steigrohres dieses Problem vermieden
oder vermindert wird. Die Steigrohre sind jeweils als preiswert
herstellbare Kunststoffteile vorgesehen.
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Bei
der Ausführungsform
der 2 weist das Steigrohr 130 einen hohlzylindrischen
Rohrabschnitt 140 auf, an dessen unteren Ende sich ein
Aufweitungsabschnitt 150 befindet. Der Aufweitungsabschnitt 150 ist
als Trichterabschnitt 150 ausgebildet und einstückig am
Rohrabschnitt 140 angeformt. In dem montierten Zustand
der 1 endet der Trichterabschnitt 150 etwa
4 mm bis 5 mm oberhalb eines Bodens 12 des Medienspeichers 10.
Durch diese Ausgestaltung wird bei der Betätigung der Fördereinrichtung 20 das
im Medienspeicher 10 befindliche Medium nicht in der Mitte
des Medienspeichers 10, sondern im Bereich eines Spaltes 152 zwischen
dem Trichterabschnitt 150 und dem Medienspeicherboden 12 eingesogen.
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Durch
die Gestaltung mit dem Aufweitungsabschnitt 150 ist gewährleistet,
dass nur eine geringe Menge des Mediums zu dem Zeitpunkt noch im
Medienspeicher 10 enthalten ist, zu dem im Zuge der Betätigung der
Fördereinrichtung 20 Luft
aus dem Medienspeicher 10 angesogen wird. Die Verteilung des
Mediums zu dem Zeitpunkt, zu dem ein störungsfreier Austrag nicht mehr
gewährleistet
ist, ist als Medienverteilung 16b dargestellt. Der Medienspeicher 10 kann
demnach fast vollständig
entleert werden, bevor es zu Störungen
des Austragvorgangs kommt.
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Die
Ausführungsform
der 2 entspricht weitgehend der Ausführungsform
der 2. Das Steigrohr 230 ist wiederum einstückig ausgebildet und
umfasst einen Rohrabschnitt 240 und einen Aufweitungsabschnitt 250.
Der Aufweitungsabschnitt 250 ist bei dieser zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
als sich radial erstreckende Aufweitungsscheibe 250 vorgesehen.
Die Wirkung entspricht weitgehend der Wirkung, die schon zur Ausführungsform
der 2 beschrieben wurde.
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Die
Ausführungsform
der 4a und 4b unterscheidet
sich von den Ausführungsformen
der 2 und 3 deutlich. Bei dieser dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform
weist das Steigrohr 330 wiederum einen Rohrabschnitt 340 und
einen Aufweitungsabschnitt 350 auf. Anders als bei den
vorangegangenen Ausführungsformen
ist der Aufweitungsabschnitt 350 jedoch nicht einstückig mit
dem Rohrabschnitt 340 verbunden, sondern auf diesen eine
Presspassung bildend aufgeschoben. Weiterhin bildet der Aufweitungsabschnitt 350 kein starres
Gebilde, sondern besteht aus einem Verbindungsring 352,
an dem ein leporelloartig gefalteter und umlaufend geschlossener
Flächenabschnitt 354 angeformt
ist. In einem Vormontagezustand vor Abschluss der Montage ist dieser
Flächenabschnitt 354, wie
in der 4b dargestellt ist, in einem
zusammengefalteten Zustand. Im Zuge des Einführens des Steigrohrs 330 in
den Medienspeicher gelangt der Flächenabschnitt 354 auf
eine Aufweitungsgeometrie 14, die am Boden des Medienspeichers 10 vorgesehen
ist. Diese besteht aus zwei in einem rechten Winkel zueinander stehenden
und gemeinsam eine Pyramidenform bildenden etwa dreieckigen Platten 14a, 14b.
Sobald der Flächenabschnitt 354 in
den Bereich der Aufweitungsgeometrie 14 kommt, rückt diese
Aufweitungsgeometrie 14 mittig in den umlaufend geschlossenen
Flächenabschnitt 354 ein
und weitet diesen dabei auf. Hierdurch kommt es zum aufgeweiteten
Zustand, der in der 4a dargestellt ist. Dieser aufgeweitete
Zustand sorgt in gleicher Art und Weise wie die Steigrohre der 1 und 2 für eine vorteilhafte
Entleerungscharakteristik des Medienspeichers 10, die sich
darin zeigt, dass erst beim Vorliegen einer Medienverteilung 16b Luft
angesogen wird.
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Die
Ausführungsform
der 5a und 5b ähnelt der
Ausführungsform
der 4a und 4b. Wiederum
sind der Rohrabschnitt 440 und der Aufweitungsabschnitt 450 des
Steigrohrs 430 als getrennte und ineinander gesteckte Komponenten ausgebildet.
Weiterhin sind am Aufweitungsabschnitt 450 wiederum Flächenabschnitte 454 vorgesehen, die
leporelloartig gefaltet sind. Anders als bei der Ausführungsform
der 4a und 4b weist
der Aufweitungsabschnitt 450 zusätzlich am Verbindungsring 452 schwenkbar
angelenkte obere Entfaltungsstreben 456 auf, an denen die
Flächenabschnitte 454 jeweils
befestigt sind. Die oberen Erstreckungsabschnitte 456 erstrecken
sich allerdings auf der dem Rohrabschnitt 440 abgewandten
Seite über die
Flächenabschnitte 454 hinaus
nach unten.
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Der
Vormontagezustand des Steigrohres 30 ist in der 5b dargestellt.
In diesem Zustand sind die oberen Entfaltungsstreben 456 parallel
zueinander angeordnet. Erst wenn sie in Kontakt mit dem Boden 12 des Medienspeichers 10 gelangen
werden sie nach außen
ausgelenkt, so dass es zu dem Funktionszustand kommt, der in der 5a dargestellt
ist. In diesem Funktionszustand bilden die Flächenabschnitte 454 wiederum
einen Trichter, wobei dessen unterer Rand vom Boden 12 des
Medienspeichers 10 beabstandet ist, um einen umlaufenden
Spalt zum Einsaugen des Mediums frei zu lassen.
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Ähnlich ist
auch die Funktionsweise der Ausführungsform
der 6a und 6b. Bei
dieser fünften
erfindungsgemäßen Ausführungsform
sind neben den oberen Entfaltungsstreben 556 jedoch zusätzlich untere
Entfaltungsstreben 558 vorgesehen, wobei jeder oberen Entfaltungsstrebe 556 eine
untere Entfaltungsstrebe 558 zugeordnet ist. Die einander
zugeordneten oberen und unteren Entfaltungsstreben sind über Filmscharniere 560 miteinander verbunden.
Die unteren Entfaltungsstreben 558 sind jeweils, vorzugsweise
ebenfalls mittels Filmscharnieren, an einer unteren Kontaktplatte 562 angeformt und
gegenüber
dieser schwenkbar ausgebildet. Beim Einführen des Steigrohrs in den
Medienspeicher 10 kommt diese Kontaktplatte 562 mit
dem Boden 12 des Medienspeichers 10 in Kontakt,
so dass ein weiteres Einschieben des Steigrohrs 530 in
den Medienspeicher 10 zur Folge hat, dass der Aufweitungsabschnitt 550 in
der Einschiebrichtung zusammengedrückt wird. Hierauf reagiert
der Aufweitungsabschnitt 550 durch ein Aufspreizen der
Entfaltungsstreben 556 und 558, so dass in der
Endlage, die in der 6a dargestellt ist, ein aufgeweiteter
Zustand erreicht wird, der in ähnlicher
Art und Weise wie bei den vorangegangenen Ausführungsformen eine vorteilhafte
Entleerungscharakteristik des Medienspeichers gewährleistet.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform
der 6a und 6b sind
die oberen und die unteren Entfaltungsstreben 556, 558 in
etwa gleich lang. Bei einer vorteilhaften nicht dargestellten Alternativgestaltung
sind die unteren Entfaltungsstreben 558 jedoch kürzer als
die oberen Entfaltungs streben 546 ausgebildet, so dass
der entstehende Trichter im Funktionszustand näher am Boden 12 des
Medienspeichers 10 angeordnet ist.