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Die
Erfindung betrifft einen Lehrkoffer für Elektrotechnik
und Elektronik nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Lehrkoffer
enthalten sämtliche zum Aufbau einer Reihe von Versuchsschaltungen
benötigten Komponenten und ermöglichen dadurch
eine praktische Ausbildung auf dem Gebiet der Elektrotechnik und
Elektronik in Räumen, welche nicht permanent für
eine solche Ausbildung eingerichtet zu sein brauchen. Die Lehrkoffer
können bei Nichtgebrauch in Schränken aufbewahrt
und bei Bedarf entnommen und an Auszubildende verteilt werden, welche
damit praktische Versuche in normalen Vortragsräumen von
Ausbildungseinrichtungen durchführen können.
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Ein
Lehrsystem auf der Basis solcher Lehrkoffer ist beispielsweise aus
der
EP 0 534 274 B1 bekannt.
Ein Lehrkoffer der dort verwendeten Art weist ein Gehäuse
mit einem Bodenteil und einem Deckel mit Griff sowie eine Innenausstattung
auf. Zu dieser gehören eine Grundplatte im Bodenteil und
eine Vorverdrahtung elektrischer Schaltungen unter der Grundplatte.
Bestimmte Punkte der vorverdrahteten Schaltungen sind über
Kontaktbuchsen zur Oberseite der Grundplatte herausgeführt.
Im Koffer sind ferner steckbare elektrische Bauteile untergebracht,
die z. B. Widerstände, Lampen, Messinstrumente und/oder
Schalter umfassen können.
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Durch
das Auflegen einer Abdeckschablone auf die Grundplatte werden die
Kontaktbuchsen teilweise abgedeckt und nur bestimmte davon freigegeben,
die für den jeweiligen Versuch benötigt werden. Die
Abdeckschablonen sind ebenfalls im Koffer untergebracht, und zwar
im Deckel oder auf der Grundplatte, und sind mit entsprechenden
Schaltungsaufdrucken versehen. Durch Einstecken von Bauteilen in
Kontaktbuchsen der Grundplatte, die von der jeweils aufgelegten
Schablone freigegeben sind, kann eine vorgesehene Versuchsschaltung
realisiert werden. Die Gehäuse der elektrischen Bauteile
sind jeweils mit den zugehörigen Normsymbolen versehen und
bilden in Verbindung mit einem Verdrahtungsplan auf der Abdeckschablone
ein komplettes optisches Abbild der jeweiligen Versuchsschaltung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen dem vorausgehend beschriebenen
Stand der Technik entsprechenden Lehrkoffer für Elektrotechnik
und Elektronik weiterzuentwickeln und seine Gebrauchtüchtigkeit
und didaktische Wirkung zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Lehrkoffer
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung sieht vor, in einem Lehrkoffer für Elektrotechnik
und Elektronik anstelle spezieller Messgeräte, die nur
für den Einsatz in einem solchen Lehrkoffer konzipiert
sind, komplette professionelle Messgeräte einzusetzen.
Dabei ist mit professionell gemeint, dass solche Messgeräte
für Messaufgaben, wie sie bei den mit dem Lehrkoffer durchführbaren Versuchen
vorkommen, von Fachleuten üblicherweise benutzt würden
und in der verwendeten Ausführung auf dem Markt erhältlich
sind. Es soll sich also bei den Messgeräten um normale
handelsübliche Geräte und nicht etwa um Sonderanfertigungen
oder Spezialausführungen handeln, die speziell auf Lehrzwecke
zugeschnitten wären. Hierdurch wird erreicht, dass ein
Auszubildender im Zuge des Experimentierens mit dem Lehrkoffer auch
den Gebrauch professioneller Messgeräte erlernt. Diese
bieten im Vergleich zu den üblicherweise in Lehrkoffern
eingesetzten Messgeräten einfacher Art eine wesentlich höhere
Messgenauigkeit, sind aber deutlich komplizierter zu bedienen, da
sie mehr Funktionen bereitstellen und zur richtigen Durchführung
einer Messung vorab geeignete Einstellungen am Messgerät vorgenommen
werden müssen.
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Letzteres
gilt bereits für den Fall, dass es sich bei dem Messgerät
um ein Digitalmultimeter handelt und erst recht dann, wenn das Messgerät
ein Oszilloskop ist. Aufgrund der Verwendung von Flachbildschirmen
als Anzeigeeinheiten sind heute auch Oszilloskope auf dem Markt
erhältlich, deren Gehäuse so kompakt sind, dass
sie ohne weiteres in einem Lehrkoffer üblicher Größe
untergebracht werden können. Auch deren richtige Bedienung
kann daher anhand von Versuchsschaltungen erlernt werden, die mittels
eines erfindungsgemäßen Lehrkoffers aufgebaut
werden. Die richtige Bedienung von Messgeräten zählt
zu den grundlegenden Fähigkeiten eines einschlägigen
Fachmannes auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Elektronik und
daher ist ein wichtiges Ausbildungsziel auf diesem Gebiet.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das oder die Messgeräte nicht
fest in den Lehrkoffer eingebaut, sondern herausnehmbar in oder
an einer geeigneten Aufnahme angeordnet ist bzw. sind. Zur Durchführung
von Messungen an Versuchsschaltungen kann ein Messgerät
in diesem Fall aus dem Koffer entnommen und ergonomisch günstiger
platziert werden, um ggf. mehreren gemeinsam an dem Koffer experimentierenden
Auszubildenden eine bequeme Handhabung und Ablesung des Messgerätes
zu ermöglichen. Ferner kann das Messgerät dann
im Falle eines Defektes leicht ausgetauscht werden. Bei Bedarf kann
es darüber hinaus auch separat von dem Koffer für
andere Zwecke eingesetzt werden.
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Auch
wenn das oder die Messgeräte nicht fest eingebaut werden,
müssen sie für den Transport des Koffers fixiert
werden. Eine besonders einfache und daher zweckmäßige
Lösung hierfür ist ein an dem Deckel des Koffers
jeweils an geeigneter Stelle angebrachtes Polster, welches beim
Schließen des Koffers automatisch für besagte
Fixierung sorgt.
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Was
die Stromversorgung des oder der Messgeräte anbelangt,
so ist es von Vorteil, wenn der Lehrkoffer mit einer entsprechenden
Anschlussmöglichkeit ausgerüstet ist, damit keine
zusätzlichen externen Leitungen benötigt werden.
Falls das oder die Messgeräte selbst über eine
netzunabhängige Stromversorgung verfügen, dann
bietet sich die Integration eines entsprechenden Ladegerätes
in den Lehrkoffer an. Besonders zweckmäßig ist
es, den Lehrkoffer seinerseits mit einer aufladbaren netzunabhängigen
Stromversorgung auszurüsten, denn hierdurch erübrigt
sich eine Verlegung von Netzkabeln zu allen Arbeitsplätzen
vor Beginn einer praktischen Ausbildungseinheit, die umständlich
und zeitraubend wäre.
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Der
Ladevorgang lässt sich vereinfachen, indem die Anschlüsse
der Stromversorgung des Lehrkoffers so auf eine Außenseite
des Gehäuses des Lehrkoffers herausgeführt sind,
dass sie allein durch eine lineare Bewegung des Lehrkoffers in elektrischen
Kontakt mit einer ortsfesten externen Elektrodenanordnung versetzbar
sind. Hierfür bietet sich insbesondere die dem Griff gegenüberliegende
Seite des Gehäuses an, denn in diesem Fall kann der Koffer
bei seiner normalen Einbringung in einen Aufbewahrungsschrank zugleich
an ein Ladegerät angeschlossen werden, ohne dass hierzu
zusätzliche Handgriffe eigens zur Herstellung einer Steckverbindung
nötig wären. In dem Aufbewahrungsschrank müssen
hierzu an entsprechender Stelle Elektroden, deren Form und Abstand
an die Anschlüsse der Lehrkoffer angepasst sind, sowie
ein Ladegerät mit einer zur gleichzeitigen Aufladung mehrerer
Koffer ausreichenden Leistung vorhanden sein.
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Eine
vorteilhafte Ergänzung für den erfindungsgemäßen
Lehrkoffer stellt eine Aufnahme für als Platinenträger
fungierende Adapter dar. Diese Platinen können professionelle
Platinen aus einer Produktion, Leerplatinen zur individuellen Bestückung,
sowie speziell für Ausbildungs- oder Prüfungszwecke
konzipierte Lehrplatinen zur Fehlersuche oder Schaltungsanalyse
sein. Durch die Möglichkeit, solche Platinen in den Lehrkoffer
einzubringen, wird das Spektrum der als Versuchsobjekte zur Verfügung
stehenden Schaltungen im Vergleich zu den Schaltungen, die allein
mit Hilfe der rückseitigen Vorverdrahtung der Grundplatte
und der normalen Bauelementeausstattung eines Koffers realisierbar
sind, enorm erweitert. Dabei erfolgt die Stromversorgung einer solchen
Platine durch die Stromversorgungseinheit des Lehrkoffers.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
beschrieben. In diesen zeigt
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1 eine
Innenausstattung eines erfindungsgemäßen Lehrkoffers
in der Draufsicht,
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2 eine
Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Lehrkoffers
im geschlossenen Zustand,
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3 eine
Ansicht wie in 1 mit aus dem Koffer herausgenommenem
Messgerät,
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4 eine
Ablage mit Ladekontakten für einen erfindungsgemäßen
Lehrkoffer in Vorder- und Seitenansicht,
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5 einen
Schrank mit einer Vielzahl von Ablagen der Art von 4 in
Vorder- und Seitenschnittansicht,
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6 einen
zum Einsetzen von Platinen in den erfindungsgemäßen
Lehrkoffer geeigneten Adapter in Vorderansicht und Draufsicht und
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7 eine
weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lehrkoffers in der Draufsicht und in zwei Querschnittsansichten.
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Wie
aus 1 zu ersehen ist, umfasst die Innenausstattung
eines erfindungsgemäßen Lehrkoffers 1 eine
Grundplatte 1A, auf die eine Abdeckschablone 3 aufgelegt
ist. Diese Schablone 3 zeigt ein Schaltbild und gibt bestimmte
Buchsen einer unter der Grundplatte 1A angeordneten, in 1 nicht sichtbaren
Verdrahtung frei, in die Bauelemente 5 und Drahtbrücken 6 eingesteckt
werden können. Ein Vorrat an Bauelementen 5 und
Drahtbrücken 6 ist auf der Grundplatte 1A an
deren Rand außerhalb des durch die Schablone 3 abgedeckten
Bereiches vorhanden. Die Gehäuse der Bauelemente 5 sind
mit den üblichen Normsymbolen gekennzeichnet, mit denen
die Bauelemente 5 in Schaltplänen vorkommen.
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Ebenfalls
an einem Rand der Grundplatte 1A ist eine Versorgungseinheit 4 angeordnet,
die im einfachsten Fall nur aus einer einfachen Gleichstromversorgung
bestehen kann, aber auch einen Funktionsgenerator umfassen kann,
mittels dessen Wechselsignale verschiedener Form (z. B. Sinus, Rechteck,
Dreieck) mit einstellbaren Parameter in eine Versuchsschaltung eingespeist
werden können.
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Auf
der rechten Seite der Grundplatte 1A befindet sich eine
Aufnahme 8, in die ein handelsübliches professionelles
Messgerät 7 eingesetzt ist, bei dem es sich insbesondere
um ein Digitalmultimeter oder um ein Oszilloskop handeln kann. Von
letzterem geht die Darstellung verschiedener Signalformen auf der
Anzeigeeinheit des Messgerätes 7 in 1 aus. Wie
die in 2 dargestellte Querschnittsansicht entlang der
in 1 gekennzeichneten Linie A-A zeigt, wird die Aufnahme 8 durch
eine Art Wanne gebildet, die von unten an der Grundplatte 1A befestigt und
durch einen Ausschnitt in derselben von oben her zugänglich
ist, so dass das Messgerät 7 dort eingebracht
werden kann. Die Abmessungen der Aufnahme 8 sind an diejenigen
des einzubringenden Messgerätes 7 angepasst, wobei
noch elastische Elemente an den Seitenwänden der Aufnahme
zur Fixierung des Messgerätes 7 in seitlicher
Richtung vorgesehen sein können.
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Das
Gehäuse des Lehrkoffers 1 umfasst ein Bodenteil 1B und
einen Deckel 1C, die auf einer Seite durch ein Scharnier 10 und
auf der anderen Seite durch einen Verschluss 11 miteinander
verbunden bzw. verbindbar sind. Dabei kann das Scharnier 10 auch
lösbar ausgeführt sein, um es zu erlauben, dass der
Deckel 1C vor der Durchführung von Versuchen ganz
von dem Bodenteil 1B entfernt wird. Auf der Innenseite
des Deckels 1C ist an diesem ein Polster 9, das
beispielsweise aus Schaumstoff bestehen kann, in einem Bereich befestigt,
der beim Schließen des Koffers 1 in eine der Aufnahme 8 gegenüberliegende Position
gelangt. Hierbei kann das Polster 9 auch andere Abmessungen
als die Aufnahme 8 haben, wie es in 2 zu sehen
ist. Die Dicke des Polsters 9 senkrecht zur inneren Oberfläche
des Deckels 1C ist so gewählt, dass es nach dem
Schließen des Koffers 1 zur Anlage auf der Oberseite
des Messgerätes 7 kommt und dieses dadurch zuverlässig
in der Aufnahme 8 fixiert hält, und zwar insbesondere
auch dann, wenn der Koffer 1 bei seiner Handhabung im geschlossenen
Zustand in eine senkrechte Lage gerät oder mit dem Deckel 1C nach
unten abgelegt wird.
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Wie 3 zeigt,
kann das Messgerät bei der Versuchsdurchführung
auch aus der Aufnahme 8 entnommen und neben dem Lehrkoffer 1 abgelegt oder
aufgestellt werden, was unter ergonomischen Gesichtspunkten von
Vorteil ist. Beispielsweise kann die Ablesbarkeit der Anzeige des
Messgerätes 7 in der Aufnahme 8 durch
die Beleuchtungsverhältnisse beeinträchtigt sein
und sich durch eine Schrägstellung zur Oberfläche
der Grundplatte 1A verbessern lassen. Eine Variation der
Position des Messgerätes 7 in Bezug auf den Lehrkoffer 1 ist
ferner von Vorteil, wenn mehrere Auszubildende einen Versuch gemeinsam
als Gruppenarbeit durchführen. Das Messgerät 7 kann
auf diese Weise abwechselnd von verschiedenen Personen bedient werden,
ohne dass diese ihre Plätze tauschen müssen. Auch
wenn das Messgerät 7 aus der Aufnahme entnommen
und außerhalb des Lehrkoffers 1 benutzt wird,
können die Eingangsanschlüsse des Messgerätes 7 durch Messleitungen 12 mit
Buchsen in der Grundplatte 1A des Koffers 1 verbunden
werden, die hierzu lediglich eine ausreichende Länge aufweisen
müssen.
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Das
Messgerät 7 ist zum Zweck seiner Stromversorgung
durch eine Stromversorgungsleitung 13 mit dem Lehrkoffer 1 verbunden.
Falls das Messgerät 7 selbst nicht über
eine netzunabhängige Stromversorgung mit einem aufladbaren
Akku verfügt, muss die Stromversorgungsleitung 13 beim
Betrieb des Messgerätes 7 ständig angeschlossen
bleiben. Andernfalls kann der Stecker 14 der Stromversorgungsleitung 13 auch
vorübergehend von dem Messgerät 7 gelöst
werden, muss aber zum Aufladen des Akkus des Messgerätes 7 wieder
angesteckt werden. Der Lehrkoffer 1 enthält dann
zweckmäßigerweise ein zum Aufladen des Akkus des
Messgerätes 7 geeignetes Ladegerät, so
dass sich der Einsatz eines separat vorzuhaltenden Ladegerätes
für das Messgerät 7 erübrigt.
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Es
versteht sich, dass die Art des verwendeten Messgerätes 7 von
der Art der zu untersuchenden Versuchsschaltung abhängt.
Während für Versuche einfacher Art mit Gleichstrom
oder sinusförmigem Wechselstrom ein Digitalmultimeter genügt,
wird als Messgerät 7 ein Oszilloskop benötigt,
wenn ein Versuch auf die Betrachtung von nichtsinusförmigen Vorgängen
oder Ausgleichsvorgängen ausgerichtet ist.
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Der
Lehrkoffer 1 ist an sich sowohl für Netzbetrieb,
als auch für netzunabhängigen Betrieb geeignet,
wobei jedoch der netzunabhängige Betrieb im Hinblick auf
die Vermeidung umständlicher Verkabelungsarbeiten vor Beginn
einer praktischen Ausbildungseinheit zu bevorzugen ist. Hierzu enthält
der Lehrkoffer 1 einen aufladbaren Akku als Energiespeicher,
aus dem während der Durchführung eines Versuches
sowohl die Versuchsschaltung, als auch bei Bedarf das Messgerät 7 über
die Stromversorgungsleitung 13 versorgt wird. Der Akku
wird aufgeladen, wenn der Lehrkoffer 1 nicht in Gebrauch
ist, wozu an die Rückseite des Gehäuses 1B, 1C,
an der sich auch das Scharnier 10 befindet, Kontakte 2 zum
Anschluss des Lehrkoffers 1 an ein Ladegerät herausgeführt
sind.
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Zur
Aufbewahrung eines Lehrkoffers 1 ist ein Ablagewinkel 17 vorgesehen,
der in 4 schematisch in zwei verschiedenen Ansichten
von vorne und von der Seite dargestellt ist. Der Ablagewinkel 17 besteht
aus einer Trägerplatte 17B, auf die der Lehrkoffer 1 mit
seinem Bodenteil 1B aufgelegt wird, und einer Rückwand 17A,
die zwei Kontaktfedern 16 enthält. Der gegenseitige
Abstand dieser Kontaktfedern 16 entspricht dem Abstand
der beiden Kontakte 2 an der Rückseite des Lehrkoffers 1 und
ihr Abstand von der Trägerplatte 17B des Ablagewinkels 17 entspricht
dem Abstand der beiden Kontakte 2 an der Rückseite
des Lehrkoffers 1 von der Außenoberfläche
des Bodenteils 1B. Hierdurch ist gewährleistet, dass
der Lehrkoffer 1 nur auf den Ablagewinkel 17 gelegt
und linear nach hinten gegen die Rückwand 17A desselben
geschoben zu werden braucht, um einen elektrischen Kontakt zwischen
den Kontakten 2 an der Rückseite des Koffers 1 und
den Kontaktfedern 16 an der Rückwand 17A des
Ablagewinkels 17 herzustellen. Es braucht nicht mit einem
Kabel hantiert und keine Steckverbindung üblicher Art zwischen
dem Koffer 1 und einem Ladegerät zusammengefügt
zu werden.
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Damit
die Kontaktfedern 16 nicht durch eine übermäßige
Kraftbeaufschlagung beschädigt werden oder auf Dauer ermüden
können, ist an dem Ablagewinkel 17 in der von
der Trägerplatte 17B und der Rückwand 17A gebildeten
Ecke ein Anschlag 15 für die Rückseite
des Koffers 1 angebracht, der den Koffer 1 in
einem vorbestimmten Mindestabstand von der Rückwand 17A des
Ablagewinkels 17 hält, bei dem die Spannung der
Kontaktfedern 16 einen optimalen Wert hat.
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Zur
Aufbewahrung einer Vielzahl von Lehrkoffern 1 ist der in 5 in
einer Vorderansicht und in einer Seitenschnittansicht dargestellte
Aufbewahrungsschrank 19 vorgesehen. Die Schnittansicht
bezieht sich auf die Linie B-B der Vorderansicht. Wie die Schnittansicht
erkennen lässt, sind in dem Schrank 19 eine Vielzahl
von Ablagewinkeln 17 übereinander angebracht,
und zwar in einer schräg nach hinten geneigten Stellung.
Diese Schrägstellung sorgt dafür, dass ein auf
einem Ablagewinkel 17 abgelegter Lehrkoffer 1 durch
die Wirkung der Schwerkraft von selbst nach hinten rutscht, bis
es zu einem elektrischen Kontakt zwischen den Kontakten 2 des
Koffers 1 und den Kontaktfedern 16 des Ablagewinkels 17 und
zu einem mechanischen Kontakt zwischen dem Gehäuse 1B, 1C und
dem Anschlag 15 kommt. Dabei versteht es sich, dass die
lichte Breite des Schrankes 19 nur geringfügig
größer sein darf als die Breite eines Koffers 1,
damit die Kontakte 2 die Kontaktfedern 16 nicht
in seitlicher Richtung verfehlen können. Aus dem Schrank 19 kann
ein Lehrkoffer 1 bequem an seinem jeweiligen Tragegriff 18 entnommen
werden.
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Am
Boden des Schrankes 19 ist ein zentrales Ladegerät 21 vorgesehen,
das die Akkus sämtlicher in dem Schrank 19 aufnehmbaren
Lehrkoffer 1 gleichzeitig aufladen kann. An der Frontseite
des Schrankes 19 befinden sich der Ein-/Ausschalter des zentralen
Ladegerätes 21 sowie eine Sicherung und eine Kontrollleuchte.
Diese Elemente sind in 5 mit der gemeinsamen Bezugszahl 20 gekennzeichnet.
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6 zeigt
ein Zubehörteil eines erfindungsgemäßen
Lehrkoffers 1 in Form eines Adapters 22 zur Halterung
einer oder mehrerer Versuchsplatinen 27. Die Platinen 27 können
professionelle Platinen aus einer Produktion, Leerplatinen zur individuellen Bestückung,
Lehrplatinen z. B. zur Fehlersuche oder Schaltungsanalyse, oder
auch Platinen für Prüfungszwecke, z. B. für
praktische Prüfungen in der elektrotechnischen Berufsausbildung
sein. Dabei können für verschiedene Berufe jeweils
spezifisch ausgelegte Lehr- und Prüfplatinen erstellt werden.
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Die
in 6 gezeigte Ausführungsform eines Adapters 22 besteht
aus einer Trägerplatte 22A mit Kontaktstiften 23,
die nach dem Einstecken in dazu passende Buchsen in der Grundplatte 1A des Lehrkoffers 1 sowohl
für eine mechanische Fixierung des Adapters 22 in
dem Koffer 1 sorgen, als auch gleichzeitig die Stromversorgung
einer von dem Adapter getragenen Versuchsplatine 27 gewährleisten. Im
dargestellten Beispiel verfügt der Adapter 22 über zwei
Kontaktstifte 23, doch es könnten auch mehr sein,
falls die Platine 27 mehrere verschiedene Versorgungsspannungen
benötigt und/oder zusätzlich Signale zwischen
anderen Einheiten des Lehrkoffers 1 und der Platine 27 übertragen
werden sollen. Die Stromversorgung und die Signalübertragung
könnten aber auch über separate Leitungen und
eine zusätzliche elektrische Steckverbindung erfolgen,
die dann beim Einbringen des Adapters 22 in den Lehrkoffer 1 eigens
zusammengefügt werden müsste. Seitliche U-Profile 24 dienen
zur leichten Handhabung des Adapters 22 beim Ein- bzw.
Ausstecken der Kontaktstifte 23.
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Auf
der Trägerplatte 22A befindet sich eine Halterung 25 für
die Versuchsplatine 27, die zweckmäßigerweise
einen Steckverbinder 26 zur Stromaufnahme von der Stromversorgungseinheit 4 des Lehrkoffers 1 und/oder
zur Signalein- und/oder -ausgabe aufweist. Dabei stammen die eingespeisten Eingangssignale
von einem in dem Lehrkoffer 1 als Bestandteil der Versorgungseinheit 4 vorhandenen Funktionsgenerator
und die abgegebenen Ausgangssignale werden an Messbuchsen geführt,
an denen Messleitungen 12 des Messgerätes 7 angeschlossen
werden können. Die Versuchsplatine 27 kann aber
selbst noch mit zusätzlichen Einspeisungspunkten und/oder
mit Messpunkten, Messstiften und Brücken zur Spannungs-,
Strom- und Signalmessung versehen sein.
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Für
Prüfungszwecke oder als mobiler Platinenmess- und Prüfplatz
kann der Lehrkoffer 1 auch nur mit einer Aufnahme für
Platinen 27 versehen sein, wenn eine Vorverdrahtung und
Steckplätze für steckbare Bauelemente 5 nicht
erforderlich sind. In diesem Fall erübrigt sich ein Adapter 22 für
Platinen 27. Der Lehrkoffer 1 enthält
dann nur eine vorzugsweise netzunabhängige Stromversorgung 4 mit
einem Energiespeicher (Akku) und einem Funktionsgenerator, eine
Platinenaufnahme und Messgeräte 8, wie z. B. Multimeter,
Oszilloskop, Logikanalysator.
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Eine
weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Lehrkoffers 1 ist in 7 dargestellt, in
der unten eine 1 entsprechende Draufsicht auf die
Grundplatte 1A des geöffneten Lehrkoffers 1 und darüber
zwei Querschnittsansichten entlang der Linien A-B (Mitte) bzw. C-D
(oben) zu sehen sind. Diese Ausführungsform unterscheidet
sich von der in den 1 bis 3 gezeigten
zunächst dadurch, dass nicht nur ein einziges professionelles
Messgerät 7, sondern zusätzlich noch
ein zweites Messgerät 28 vorgesehen ist.
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Der
Zweck der Ausstattung mit einem zweiten Messgerät 28 besteht
darin, dass Messungen ermöglicht werden sollen, für
die zwei separate Messgeräte 7 und 28 benötigt
werden, wie beispielsweise die gleichzeitige Messung der Spannung über
einem Bauelement und des Stromes durch das Bauelement, oder dass
die beiden Messgeräte verschiedenartige Funktionen haben.
So ist beispielsweise in 7 unten angedeutet, dass es
sich bei dem Messgerät 7 um ein Oszilloskop und
bei dem Messgerät 28 um ein Digitalmultimeter
handelt. Dies ermöglicht nicht nur die gleichzeitige Durchführung
verschiedener Messungen, sondern erweitert auch den Umfang der Erfahrung,
welche die Auszubildenden bei der Arbeit mit dem Lehrkoffer 1 gewinnen,
indem sie den Umgang mit zwei verschiedenen Arten von Messgeräten
erlernen.
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Ein
zweiter Unterschied zu der Ausführungsform der 1 bis 3 besteht
darin, dass die Aufnahmen für die Messgeräte 7 und 28 nicht
die Form von in der Grundplatte 1A ausgebildeten Wannen
haben, sondern dass oberhalb der Grundplatte 1A auf der
jeweiligen Unterlage der Messgeräte 7 und 28 angeordnete
Fixierungsmittel 8A als Aufnahmen zur Festlegung der Positionen
der Messgeräte 7 und 28 in seitlicher
Richtung fungieren.
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Bei
diesen Fixierungsmitteln 8A kann es sich beispielsweise
um Flachmaterial in Form von Klettbandstreifen handeln. Eine andere
Art von geeignetem Flachmaterial sind Magnetstreifen, die eine Fixierung
durch magnetische Anziehungskraft bewirken. In beiden Fällen
sind zueinander komplementäre Streifen auf der Unterseite
des Messgerätes 7 bzw. 28 und auf der
kofferseitigen Unterlage vorzusehen. Diese Variante von unter dem
Messgerät 7 bzw. 28 angeordneten Fixierungsmitteln 8A ist
in 7 dargestellt. In Betracht kommen ferner auf der
Unterlage angeordnete Leisten, Winkel oder Stifte, sowie in die
Unterlage eingeformte Erhebungen, deren Anordnung zumindest abschnittsweise
die Kontur eines Messgerätes 7 bzw. 28 in
der Draufsicht umschreibt. Durch solche Fixierungsmittel 8A wird
lediglich die Position eines Messgerätes 7 oder 28 auf
der Unterlage in seitlicher Richtung festgelegt, während
das endgültige Festhalten in der vorgesehenen Position erst
beim Schließen des Lehrkoffers 1 durch den Andruck
eines an der Innenseite des Deckels befestigten Polsters 9 erfolgt.
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Wie
aus den Querschnittsansichten in 7 ersichtlich
ist, befindet sind ein Messgerät 7 direkt auf der
Grundplatte 1A, die also in diesem Fall die Unterlage des
Messgerätes 7 bildet. Das andere, flachere Messgerät 28 liegt
auf einer Abdeckplatte 29 als Unterlage, die ihrerseits
auf den Schaltungsschablonen 3 aufliegt. Diese sind wie
auch die Abdeckplatte 29 ihrerseits gegenüber
der Grundplatte 1A in seitlicher Richtung durch Stifte 30 fixiert,
die von der Grundplatte 1A aus durch Lochungen in den Ecken
der Schablonen 3 und der Abdeckplatte 29 nach
oben ragen. Solche Stifte 30, die für eine definierte
Lage der Schablonen 3 in Bezug auf die in der Grundplatte 1A vorhandenen
Buchsen sorgen, können auch bei der ersten Ausführungsform
des Lehrkoffers 1 vorhanden sein, obwohl sie in den 1 bis 3 nicht
gezeigt sind. Die Fixierung des Messgerätes 28 gegenüber
der Grundplatte 1A in seitlicher Richtung erfolgt also
hier mittelbar über die dazwischen liegende Abdeckplatte 29.
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Wenn
der Deckel 1C des Lehrkoffers 1 geöffnet
ist, können die Messgeräte 7 und 28 für
die Durchführung eines Versuchs leicht aus dem Koffer 1 entnommen
werden. Um eine der Schablonen 3 für einen Versuch
auszuwählen, ist es notwendig, die Abdeckplatte 29 und
somit auch das Messgerät 28 aus dem Koffer 1 zu
entfernen. Dabei kann das Messgerät 28 auch von
der Abdeckplatte 29 abgenommen und bedarfsgerecht aufgestellt
werden. Der im unbenutzten Zustand des Lehrkoffers 1 zwischen den
beiden Messgeräten 7 und 28 vorhandene
Raum kann zur Aufbewahrung von Messleitungen 12 (siehe 3)
verwendet werden. Durch die mittige Lage dieses Zwischenraumes wird
die Gefahr des unbeabsichtigten Einklemmens solcher Messleitungen 12 am
Rand des Koffers 1 beim Schließen des Deckels 1C verringert.
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In
Bereichen des Deckels 1C, unter denen sich beim Schließen
des Deckels 1C Hohlräume zwischen dem Deckel 1C und
der Grundplatte 1A ergeben würden, können
Halterungen für Versuchsplatinen 27, einen Platinenadapter 22 sowie
weitere Messinstrumente angeordnet werden. Solche Halterungen können
beispielsweise durch die zuvor bereits erwähnten Klettband-
oder Magnetstreifen, oder durch Schlaufen, elastische Bänder,
Taschen und Fächer, wie sie bei der Innenausstattung von
Akten- und Werkzeugkoffern bekannt sind, realisiert sein.
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Aus
der vorausgehenden Beschreibung entnimmt ein Fachmann eine Reihe
von Variationsmöglichkeiten der Erfindung. So spielt es
selbstverständlich keine Rolle, an welcher Stelle der Grundplatte
die Aufnahmen für Messgeräte im einzelnen angeordnet sind.
Eine wannenförmige Aufnahme muss auch nicht die Form einer
geschlossenen Wanne haben, sondern sie kann sich gitterförmig
aus einer Vielzahl von Streben zusammensetzen. Ferner könnte
auch ein Messgerät in einer Wanne nach Art der 1 bis 3 und
das andere flach auf der Grundplatte nach Art von 7 angeordnet
sein. Solche und vergleichbare Abwandlungen liegen im fachmännischen
Ermessen und sollen von Schutz der Ansprüche umfasst sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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