DE102007028192A1

DE102007028192A1 - Verfahren zum Positionieren und Vulkanisieren von gestanzten Folien auf Reifenseitenwänden

Info

Publication number: DE102007028192A1
Application number: DE200710028192
Authority: DE
Inventors: Peter Bogenschütz; Ulrich Behr; Stefan Rittweger; Joachim Gerhardt
Original assignee: Continental AG
Current assignee: Continental Reifen Deutschland GmbH
Priority date: 2007-06-20
Filing date: 2007-06-20
Publication date: 2008-12-24
Anticipated expiration: 2027-06-21
Also published as: WO2008155155A1; DE102007028192B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Positionieren und Vulkanisieren von gestanzten Folien (A) auf Reifenseitenwänden unter Verwendung einer Form-Seitenschale (1), wobei die Folie eine Informationsseite sowie eine der Reifenseitenwand zugewandte Haftseite aufweist, wobei nun erfindungsgemäß - die Form-Seitenschale (1) wenigstens mit einer Aufnahme (2), umfassend einen Aufnahmeboden (3) sowie eine seitliche Aufnahmebegrenzung (4), versehen ist, in die die Folie (A) fixierend eingelegt wird, und zwar derart, dass die Informationsseite der Folie dem Aufnahmeboden zugewandt ist; und dass schließlich - der Reifenrohling auf die Form-Seitenschale (1) aufgebracht wird, wobei die Haftseite der Folie (A) im Zuge der Vulkanisation einen Haftverbund mit der Reifenseitenwand bildet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Positionieren und Vulkanisieren von gestanzten Folien (Vulkanetten) auf Reifenseitenwänden unter Verwendung einer Form-Seitenschale, wobei die Folie eine Informationsseite sowie eine der Reifenseitenwand zugewandte Haftseite aufweist.
Hinsichtlich der Kennzeichnung von gummielastischen Gegenständen, insbesondere von Reifenseitenwänden, wird auf folgende Patentliteratur verwiesen:

Die Kennzeichnung umfasst dabei Firmennamen, Firmenlogos, Farbkennzeichnungen, Informationsdaten, Identifikationscodes etc., wobei den gestanzten Folien eine herausragende Bedeutung zukommt.
Im folgenden wird die Druckschrift (6), die den nächst liegenden Stand der Technik beschreibt, näher vorgestellt.
Die Reifenseitenwand ist mit Vulkanetten versehen, die durch eine etwa 1 mm dicke, auf die Seitenwand des Reifens vulkanisierte Gummifolie gebildet sind. Der Folienstärkebereich bewegt sich zumeist zwischen 0,1 und 1,5 mm. Die Vulkanetten werden durch Einwirkung von Druck und Wärme auf den zu kennzeichnenden Reifen gepresst und härten oder vulkanisieren an bzw auf dem Reifen aus. Die Vulkanetten tragen in der Regel farbige, aufgedruckte Schriften, Zeichen, Logos, technische Informationen, Markennamen oder dergleichen (Druckverfahren: z. B. Siebdruck, Tampon-Druck).
Bislang werden die Vulkanetten mittels Klebeschicht auf dem Reifenrohling positioniert und dann in einer Heizform gemeinsam mit dem Rohling vulkanisiert. Der Nachteil ist, dass eine genaue vorgegebene Position der Vulkanette bezüglich der Reifenseitenwandgravur nicht einzuhalten war.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren bereit zu stellen, das im Rahmen der Vulkanisation eine lagegenaue Positionierung von Vulkanetten in Bezug auf alle Seitenwandelemente (z. B. Beschriftung) ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass

– die Form-Seitenschale wenigstens mit einer Aufnahme, umfassend einen Aufnahmeboden sowie eine seitliche Aufnahmebegrenzung, versehen ist, in die die Folie fixierend eingelegt wird, und zwar derart, dass die Informationsseite der Folie dem Aufnahmeboden zugewandt ist; und dass schließlich
– der Reifenrohling auf die Form-Seitenschale aufgebracht wird, wobei die Haftseite der Folie im Zuge der Vulkanisation einen Haftverbund mit der Reifenseitenwand bildet.

Hinsichtlich vorteilhafter verfahrenstechnischer Gestaltungsvarianten wird auf die abhängigen Patentansprüche 2 bis 13 verwiesen.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
1 eine Form-Seitenschale mit einer Aufnahme für die Folie, wobei die Aufnahme als Aussparung ausgebildet ist;
2 eine Form-Seitenschale mit einer Aufnahme für die Folie, wobei die seitliche Aufnahmebegrenzung als Erhebung herausragt und der Aufnahmeboden höhengleich mit der Oberfläche der Form-Seitenschale verläuft;
3 eine Form-Seitenschale mit einer Aufnahme für die Folie, wobei die seitliche Aufnahmebegrenzung als Erhebung herausragt und der Aufnahmeboden in Bezug auf die Oberfläche der Form-Seitenschale erhöht ist;
4 eine Form-Seitenschale mit einer Aufnahme für die Folie, wobei die Aufnahme als Aussparung ausgebildet ist, wobei ferner ein zusätzliches Fixierelement in Form eines flanschartigen Überstandes vorhanden ist;
5 eine Form-Seitenschale mit einer Aufnahme für die Folie, wobei die Aufnahme als Aussparung ausgebildet ist, wobei ferner ein zusätzliches Fixierelement mit Konusverlauf vorhanden ist.
1 zeigt eine Form-Seitenschale 1 mit einer Aufnahme 2, umfassend einen Aufnahmeboden 3 sowie eine seitliche Aufnahmebegrenzung 4. Die Aufnahme ist hier als Aussparung ausgebildet, indem der Aufnahmeboden in Bezug auf die Oberfläche 5 der Form-Seitenschale tiefer liegend ist. In diese Aufnahme wird nun unter Schwerkraft eine gestanzte Folie A eingebracht, und zwar derart, dass die Informationsseite der Folie dem Aufnahmeboden 3 zugewandt ist. Auch ein Ansaugen der Folie mittels Vakuum ist möglich.
2 zeigt eine Form-Seitenschale 6 mit einer Aufnahme 7 für die Folie B. Die seitliche Aufnahmebegrenzung 9 ragt als Erhebung heraus. Der Aufnahmeboden 8 verläuft dabei höhengleich (fluchtend) mit der Oberfläche 10 der Form-Seitenschale. Das Einlegen der Folie B in die Aufnahme erfolgt auch hier unter Schwerkraft oder mittels Vakuum.
3 zeigt eine Form-Seitenschale 11 mit einer Aufnahme 12 für die Folie C, wobei das Einlegen unter Schwerkraft oder mittels Vakuum erfolgt. Die seitliche Aufnahmebegrenzung 14 ragt wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 als Erhebung heraus. Jedoch ist hier der Aufnahmeboden 13 in Bezug auf die Oberfläche 15 der Form-Seitenschale erhöht.
4 zeigt eine Form-Seitenschale 16 mit einer Aufnahme 17 für die Folie D. Die Aufnahme mit Aufnahmeboden 18 und seitlicher Aufnahmebegrenzung 19 ist wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 als Aussparung ausgebildet. Allerdings weist hier die Aufnahmebegrenzung ein zusätzliches Fixierelement 20 in Form eines flanschartigen Überstandes auf. Dadurch wird die Folie zusätzlich fixiert.
5 zeigt schließlich eine weitere Form-Seitenschale 21 mit einer Aufnahme 22 für die Folie E. Die Aufnahme mit Aufnahmeboden 23 und seitlicher Aufnahmebegrenzung 24 ist wie bei den Ausführungsbeispielen gemäß 1 und 4 als Aussparung ausgebildet. Das zusätzliche Fixierelement 25 für die Folie wird hier durch einen konischen Verlauf der Aufnahmebegrenzung unter Verbreiterung der Aufnahme zum Aufnahmeboden hin gebildet. Auch auf diese Weise wird eine wirkungsvolle zusätzliche Fixierung der Folie erreicht.
Die Tiefe der Aufnahme beträgt wenigstens der Folienstärke. Vorteilhafterweise ist die Tiefe der Aufnahme größer als die Folienstärke (0,1 bis 1,5 mm).
Als Folienwerkstoffe kommen Elastomere, thermoplastische Elastomere, Thermoplaste, Metalle oder Kunststoffe mit metallähnlichen Eigenschaften in Frage.
Nachdem die Folie mittels einer Aufnahme fixiert wurde, wird der Reifenrohling auf die Form-Seitenschale aufgebracht, wobei die Haftseite der Folie im Zuge der Vulkanisation unter üblichen Bedingungen einen Haftverbund mit der Reifenseitenwand bildet, und zwar bei genauer Positionierung der Folie.
Eine Form-Seitenschale kann mehrere Aufnahmen aufweisen, in die jeweils eine gestanzte Folie eingelegt wird. Die Folien können dabei die gleichen oder verschiedene Informationen aufweisen.

1: Form-Seitenschale
2: Aufnahme (Aussparung) für die Folie A
3: Aufnahmeboden
4: seitliche Aufnahmebegrenzung
5: Oberfläche der Form-Seitenschale
6: Form-Seitenschale
7: Aufnahme für die Folie B
8: Aufnahmeboden
9: seitliche Aufnahmebegrenzung (Erhebung)
10: Oberfläche der Form-Seitenschale
11: Form-Seitenschale
12: Aufnahme für die Folie C
13: Aufnahmeboden
14: seitliche Aufnahmebegrenzung (Erhebung)
15: Oberfläche der Aufnahme
16: Form-Seitenschale
17: Aufnahme (Aussparung) für die Folie D
18: Aufnahmeboden
19: seitliche Aufnahmebegrenzung
20: zusätzliches Fixierelement
21: Form-Seitenschale
22: Aufnahme (Aussparung) für die Folie E
23: Aufnahmeboden
24: seitliche Aufnahmebegrenzung
25: zusätzliches Fixierelement

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- DE 3046664 C2 [0002]
- DE 19524014 C2 [0002]
- DE 19526695 C2 [0002]
- DE 19640834 C2 [0002]
- DE 19822326 C2 [0002]
- EP 0959446 B1 [0002]
- EP 1647421 A1 [0002]

Claims

Verfahren zum Positionieren und Vulkanisieren von gestanzten Folien (A, B, C, D, E) auf Reifenseitenwänden unter Verwendung einer Form-Seitenschale (1, 6, 11, 16, 21), wobei die Folie eine Informationsseite sowie eine der Reifenseitenwand zugewandte Haftseite aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass – die Form-Seitenschale (1, 6, 11, 16, 21) wenigstens mit einer Aufnahme (2, 7, 12, 17, 22), umfassend einen Aufnahmeboden (3, 8, 13, 18, 23) sowie eine seitliche Aufnahmebegrenzung (4, 9, 14, 19, 24), versehen ist, in die die Folie (A, B, C, D, E) fixierend eingelegt wird, und zwar derart, dass die Informationsseite der Folie dem Aufnahmeboden zugewandt ist; und dass schließlich – der Reifenrohling auf die Form-Seitenschale (1, 6, 11, 16, 21) aufgebracht wird, wobei die Haftseite der Folie (A, B, C, D, E) im Zuge der Vulkanisation einen Haftverbund mit der Reifenseitenwand bildet.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (2, 17, 22) aus einer Aussparung gebildet wird, indem der Aufnahmeboden (3, 18, 23) in Bezug auf die Oberfläche (5) der Form-Seitenschale (1, 16, 21) tiefer liegend ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Aufnahmebegrenzung (9, 14) in Bezug auf die Oberfläche (10, 15) der Form-Seitenschale (6, 11) als Erhebung herausragt.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeboden (8) höhengleich mit der Oberfläche (10) der Form-Seitenschale (6) verläuft.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeboden (13) in Bezug auf die Oberfläche (15) der Form-Seitenschale (11) erhöht ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Aufnahmebegrenzung (19, 24) ein zusätzliches Fixierelement (20, 25) für die Folie (D, E) aufweist.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (20) ein flanschartiger Überstand ist.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement (25) durch einen konischen Verlauf der seitlichen Aufnahmebegrenzung (24) unter Verbreiterung der Aufnahme (22) zum Aufnahmeboden (23) hin gebildet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Aufnahme (2, 7, 12, 17, 22) wenigstens der Folienstärke entspricht, insbesondere größer als die Folienstärke ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folie (A, B, C, D, E) aus elastomerem Werkstoff eingesetzt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folie (A, B, C, D, E) aus einem thermoplastischen Elastomer eingesetzt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folie (A, B, C, D, E) aus einem thermoplastischen Werkstoff eingesetzt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Folie (A, B, C, D, E) aus Metall oder einem Kunststoff mit metallähnlichen Eigenschaften eingesetzt wird.