DE19524014C2 - Verfahren zur Herstellung einer Kennzeichnung auf einem gummielastischen Gegenstand - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Kennzeichnung auf einem gummielastischen GegenstandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kennzeichnung auf
einem gummielastischen Gegenstand, insbesondere einem Gummischlauch.
Gummielastische Gegenstände, beispielsweise Profile oder Schläuche, wer
den häufig aus optischen, verkaufsfördernden oder technischen Gründen mit
durchgehenden, farbigen Kennzeichnungen, insbesondere in Streifenform,
markiert. Es ist bekannt, derartige Streifenkennzeichnungen durch soge
nannte Beistellextruder direkt beim Herstellungsvorgang auf das gummielas
tische Produkt aufzubringen. Sofern es sich um eine geradlinige Kennzeich
nung handelt und/oder eine einheitliche Farbgebung vorliegt, ist dies auf
wirtschaftliche Weise möglich. Dieses Verfahren setzt allerdings auch eine
relativ große Produktserie voraus, da beispielsweise Farbwechsel aufwendig
sind. Außerdem ist dieses bekannte Verfahren überwiegend nur bei einer
kontinuierlichen Fertigung sinnvoll, da jede Geschwindigkeitsveränderung in
der Produktion des Hauptprodukts eine entsprechende schnelle und genau
abgestimmte Reaktion der Streifenproduktion erforderlich macht, da es sonst
zu unregelmäßigen Kennzeichnungen kommt. Problematisch ist jedoch die
ses bekannte Verfahren unter Verwendung eines Beistellextruders, wenn
eine kurvenförmige Kennzeichnung gewünscht wird. Um hier die gewünschte
Präzision für die Kennzeichnung zu erreichen, ist ebenfalls eine genaue Ab
stimmung erforderlich.
Ein Verfahren sowie eine Verbundfolie der eingangs genannten Art sind aus
der DE 10 78 907 C bekannt. Hier wird zur Herstellung einer Kennzeichnung
auf einem gummielastischen Gegenstand eine Verbundfolie vorgeschlagen,
die aus zwei mittels einer Klebeschicht verbundenen Einzelfolien besteht.
Auf der Verbundfolie ist ein Aufdruck aus übertragungsfähigen Farben auf
gebracht. Die erste bedruckte Einzelfolie ist mit einer breiteren Folie dubliert,
die mit einer Klebeschicht versehen ist. Mit Hilfe der breiteren Klebeschicht
wird die Verbundfolie auf den gummielastischen Gegenstand aufgebracht.
Der Gegenstand sowie die Verbundfolie werden gemeinsam vulkanisiert.
Nach dem Vulkanisieren wird die breitere Folie abgezogen. Eine Verände
rung der Kennzeichnung nach der Herstellung der Verbundfolie ist nicht
mehr möglich. Die Dicke der Kennzeichnung ist auf drucktechnisch herstell
bare Dicken beschränkt. Weiter führt die überstehende Klebeschicht zumin
dest zu einer optischen Veränderung des zu vulkanisierenden Gegenstands.
Die DE 30 46 664 C2 beschreibt ein Verfahren zur Kennzeichnung von Rei
fenseitenwänden, bei dem zunächst ein Abdeckstreifen mit blockartigen
Kennzeichen geprägt wird. Dieser Abdeckstreifen wird anschließend auf der
Seitenwand des Reifenrohlings angebracht.
In der DE 38 20 111 A1 wird eine Verbundfolie, bestehend aus einer Träger
folie mit einer augedruckten vulkanisierbaren Schicht und einer prägbaren
Folie, beschrieben. Die Verbundfolie wird mit Ausprägungen versehen und
zusammen mit einem zu kennzeichnenden Gegenstand vulkanisiert, der zu
den Ausprägungen korrespondierende Vorsprünge aufweist. Danach werden
beide Folien abgezogen. Auf Grund des Aufdruckens der Kennzeichnung
sind nur geringe Schichtdicken erzeugbar.
Weiterhin wird in der DE 38 33 711 C2 ein Verfahren zur dauerhaften Kenn
zeichnung von Gummiartikeln an einer zumindest teilweise gekrümmten Flä
che beschrieben. Das bekannte Verfahren sieht vor, eine Kennzeichnung
spiegelverkehrt auf ein Substrat aufzubringen und unter Einwirkung von
Wärme und Druck auf die Oberfläche eines Gummirohlings zu übertragen.
Die Kennzeichnung wird unter Zwischenlage einer wärmelöslichen oder
schmelzenden Trägerschicht auf das Substrat aufgebracht, wobei der Gum
mirohling anschließend mit der Kennzeichnung zu einem bomierten Gummi
artikel vulkanisiert wird.
Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit denen auf einfache
Weise eine Kennzeichnung beliebiger Kontur und mit relativ großer Schicht
dicke auf einem gummielastischen Gegenstand aufzubringen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren zur Herstellung einer Kenn
zeichnung auf einem gummielastischen Gegenstand, insbesondere einem
Gummischlauch, vorgeschlagen, das
die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass
hiermit auf einfache Weise eine verbundstabile Kennzeichnung großer
Schichtdicke auf einem gummielastischen Gegenstand aufbringbar ist. Auch
lassen sich Form- und Farbänderungen der Kennzeichnung in einfacher
Weise bewerkstelligen. Da die Trägerschicht nach der Vulkanisation abge
zogen wird, liegt die Kennzeichnungsschicht um die Stärke der Trägerschicht
vertieft in dem gummielastischen Gegenstand ein. Hierdurch ist die Kenn
zeichnungsschicht vor Abrieb geschützt. Bei der Herstellung der Kennzeich
nung treten keine Ablagerungen auf, da durch die zum Einsatz kommende
Kleberschicht die Kennzeichnungsschicht innig mit der Trägerschicht ver
bunden ist.
Durch den fertigungsbedingten Aufrollvorgang beider Folien beim Kalandrie
ren und den dabei zwangsläufig entstehenden Druck in der Rolle wird bei
geeigneter Kleberauswahl ein in sich stabiler Verbund erzeugt. Mit einer der
artigen Verbundfolie sind auch Kennzeichnungen sehr geringer Breite und
beliebiger Formgebungen möglich.
Mit der Verbundfolie sind auf einfache Weise Kennzeichnungen beliebiger
Abmessungen und Formgebungen auf einem gummielastischen Gegenstand
herstellbar. Auch treten durch den innigen Verbund zwischen Trägerschicht
und Kennzeichnungsschicht, der durch die zwischenliegende Kleberschicht
und den Kalandriervorgang erreicht wird, bei der Herstellung keine Probleme
durch Ablösung der Kennzeichnungsschicht auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Trägerschicht vor
dem Aufbringen der Kleberschicht einer Koronabehandlung unterworfen
wird. Hierdurch wird eine bessere Haftung des Klebers an der Trägerschicht
gewährleistet.
Vorteilhaft besteht die Kleberschicht aus einem Kautschukkleber. Zweckmä
ßig weist die Kleberschicht einen Klebstoff auf, der bei der Vulkanisation ei
ne Verbindung mit der Kennzeichnungsschicht derart eingeht, dass nach der
Vulkanisation im wesentlichen keine Klebrigkeit mehr vorliegt. Alternativ
kann auch vorgesehen sein, dass die Kleberschicht aus einem Klebstoff be
steht, der bei der Vulkanisation eine Verbindung mit der Trägerschicht ein
geht.
In weiterer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Trägerschicht aus
Polypropylen besteht. Prinzipiell können jedoch auch andere Kunststoffe
zum Einsatz kommen.
Vorteilhaft besteht die Kennzeichnungsschicht aus einem Elastomer, das
eine Affinität zu dem Material des gummielastischen Gegenstands aufweist.
Zweckmäßig besteht die Kennzeichnungsschicht aus dem gleichen Material
wie der gummielastischen Gegenstand und weist nur eine andere Einfärbung
auf. Hierdurch wird ein besonders inniger Verbund zwischen der elastome
ren Kennzeichnungsschicht und dem gummielastischen Gegenstand erzielt.
In weiterer Ausgestaltung weist die Trägerschicht eine Stärke von 100 bis
200 µm und die Kennzeichnungsschicht eine Stärke von 300 bis 400 µm
auf.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläu
tert, das in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellt ist. Dabei
zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Verbundfolie,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen Gummischlauch mit aufge
legter Verbundfolie vor dem Vulkanisationsvorgang und
Fig. 3 der Gummischlauch gemäß Fig. 2 nach dem Vulkanisati
onsvorgang.
Fig. 1 zeigt einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Verbundfolie
10 zur Herstellung einer Kennzeichnung auf einem Gummischlauch 14.
Die Verbundfolie 10 weist eine folienförmige Trägerschicht aus Polypropy
len auf, die eine Stärke von etwa 150 bis 200 µm besitzt. Mittels einer
Kleberschicht 12 aus Kautschuk ist eine Kennzeichnungsschicht 13 aus
einem Elastomer aufgebracht. Die Kennzeichnungsschicht besitzt eine
Stärke von etwa 300 bis 400 µm. Die Kennzeichnungsschicht besitzt eine
Farbgebung, die sich von der Farbgebung des Gummischlauchs 14 ab
hebt.
Um einen besonders innigen Verbund zwischen der Trägerschicht 11 und
der Kleberschicht 12 zu erhalten, wird die Trägerschicht 11 zunächst einer
Koronabehandlung unterworfen. Nach dem Aufbringen der Kleberschicht
12 auf die Trägerschicht 11 wird in einem Kalandriervorgang die Kenn
zeichnungsschicht 13 aufgebracht. Bei dem fertigungsbedingten Aufroll
vorgang beider Folien und dem hierbei zwangsläufig entstehenden Druck
in der Rolle wird ein sehr stabiler
Verbund erzeugt, der bei den weiteren Verarbeitungsschritten ein Ab
lösen der Kennzeichnungsschicht 13 verhindert.
Die Kleberschicht 12 besteht aus einem Kautschukkleber, der bei der
Vulkanisation der Verbundfolie 10 mit dem Gummischlauch 14 eine
innige Verbindung eingeht, wobei nach der Vulkanisation die Klebrig
keit nicht mehr vorliegt.
Die Kennzeichnungsschicht 13 besteht aus einem Elastomer, das eine
Affinität zu dem Material des Gummischlauchs 14 aufweist.
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 2 und 3 das Her
stellungsverfahren für die Schlauchkennzeichnung näher beschrieben.
Nach der Herstellung der Verbundfolie 10 wird zunächst die ge
wünschte Kennzeichnungsform aus der Verbundfolie 10 ausgestanzt.
Beispielsweise wird eine Schlangenkennzeichnung aus der Verbundfo
lie 10 ausgestanzt. Hierbei gewährleistet der innige Verbund der Ver
bundfolie 10, daß beim Stanzvorgang keine Ablösung der Kennzeich
nungsschicht 13 von der Verbundfolie 10 erfolgt.
Nachfolgend wird die ausgestanzte Verbundfolie 10 auf den Gummi
schlauch 14 aufgelegt. Dieser Verfahrensschritt ist in Fig. 2 darge
stellt. Das Auflegen der Verbundfolie 10 erfolgt derart, dass die Kenn
zeichnungsschicht 13 an der Außenseite des Gummischlauchs 14 auf
liegt, so daß die Trägerschicht 11 außenliegend angeordnet ist. Da
nach wird die ausgestanzte Verbundfolie 10 gemeinsam mit dem
Gummischlauch 14 in eine Vulkanisationsform eingelegt. Beim Vulka
nisationsvorgang wird die ausgestanzte Verbundfolie 10 in den Mantel
des Gummischlauchs 14 eingedrückt. Nachfolgend wird die Trägerschicht
11 von der Kennzeichnungsschicht 13 abgezogen, so dass eine
Vertiefung 15 mit der Stärke der Trägerschicht 11 entsteht.
Durch die Affinität der elastomeren Kennzeichnungsschicht mit dem
Material des Gummischlauchs 14 wird ein inniger Verbund zwischen
der Kennzeichnungsschicht 13 und dem Gummischlauch 14 herge
stellt. Da der Kautschukkleber der Kleberschicht 12 nach dem Vulka
nisationsvorgang seine Klebeeigenschaften verloren hat, kann die Trä
gerschicht 11 unproblematisch abgezogen werden.
Die im Bereich der eingebrachten Kennzeichnungsschicht 13 vorlie
gende Vertiefung 15 bildet einen Schutz vor Abrieb der Kennzeich
nungsschicht 13.
Mit einem derartigen Verfahren ist die Herstellung von stabilen Kenn
zeichnungen unterschiedlicher Breite und Formgebung auf einfache
Weise möglich. Darüber hinaus können auch farblich abgeänderte
Kennzeichnungen in einfacher Weise aufgebracht werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kennzeichnung auf einem gummi
elastischen Gegenstand (14), insbesondere einem Gummi
schlauch, mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) eine aus Kunststoff bestehende Trägerschicht (11) wird mit einer aus einem Haftkleber bestehenden Kleberschicht (12) verse hen;
- b) auf die mit der Kleberschicht (12) versehene Trägerschicht (11) wird eine aus einem Elastomer bestehende Kennzeichnungs schicht (13) durch Kalandrieren aufgebracht;
- c) aus dieser auf diese Weise hergestellten Verbundfolie (10) wird eine gewünschte Kennzeichnungsform ausgestanzt;
- d) die ausgestanzte Verbundfolie (10) wird auf den gummielas tischen Gegenstand (14) aufgelegt, wobei die Trägerschicht (11) auf der dem gummielastischen Gegenstand (14) abgewandten Sei te angeordnet ist;
- e) die ausgestanzte Verbundfolie (10) wird gemeinsam mit dem gummielastischen Gegenstand (14) vulkanisiert und dabei in den gummielastischen Gegenstand (14) eingedrückt;
- f) nach der Vulkanisation wird die Trägerschicht (11) abgezo gen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Trägerschicht (11) vor dem Aufbringen der Kleberschicht (12) einer
Koronabehandlung unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Kleberschicht (12) aus einem Kautschukkleber verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass als Kleberschicht (12) ein Klebstoff verwendet wird, der
bei der Vulkanisation eine Verbindung mit der Kennzeichnungs
schicht (13) derart eingeht, dass nach der Vulkanisation im wesentli
chen keine Klebrigkeit mehr vorliegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass als Kleberschicht (12) ein Klebstoff verwendet wird,
der bei der Vulkanisation eine Verbindung mit der Trägerschicht
(11) eingeht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Trägerschicht (11) aus Polypropylen verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Kennzeichnungsschicht (13) aus einem Elastomer verwendet wird, das
eine Affinität zu dem Material, aus dem der gummielastische Ge
genstand (14) besteht, aufweist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass als Trägerschicht (11) eine Schicht mit einer Stärke von 100 µm bis
200 µm und als Kennzeichnungsschicht (13) eine Schicht mit einer Stärke von 300 µm
bis 400 µm verwendet wird.
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