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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Folienverbund, umfassend eine transparente Kunststofffolie und eine mit dieser verbundene, durch die transparente Folie hindurch betrachtbare opake Folie. Ein solcher Folienverbund ist bevorzugt zur Herstellung von Verpackungen ausgebildet, besonders bevorzugt zur Herstellung von Lebensmittelverpackungen. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Folienverbunds.
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Die transparente Kunststofffolie und die ihr zugewandte Seite der opaken Folie ist der bestimmungsgemäß zur Betrachtung des Folienverbunds vorgesehene Bereich des Folienverbunds. Somit sind die transparente Kunststofffolie und die durch sie betrachtbare Seite der opaken Folie für den optischen Eindruck des Folienverbunds bei seiner Betrachtung bestimmend. Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass auch die von der transparenten Kunststofffolie wegweisende Seite der opaken Folie zu Betrachtung bestimmt ist. Deren Betrachtbarkeit tritt dann jedoch lediglich zur Betrachtbarkeit der zuvor genannten Seite des Folienverbunds hinzu.
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Es ist bekannt, einen Folienverbund mit Druckfarben zu bedrucken, um darauf Informationen bereitzustellen oder/und um besondere Aufmerksamkeit auf den jeweiligen Folienverbund zu lenken. Dies ist vor allem bei der Bildung von Verpackungen aus einem solchen Folienverbund von Bedeutung, da eine Verpackung den Verbraucher sowohl werblich ansprechen und zum Erwerb animieren soll als auch ihm Informationen über den Verpackungsinhalt vermitteln soll.
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Gewöhnliche Druckfarben vermitteln dabei den ihrer Farbe entsprechenden Farbeindruck beim Verbraucher. Im Zusammenspiel mehrerer Farben können so fotorealistische Bilder oder ansprechende grafische Ausgestaltungen erzeugt werden.
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Es ist weiterhin bekannt, Verpackungen derart zu bearbeiten, dass sie zumindest lokal besondere optische Effekte zeigen, welche über einen bloßen Farbeindruck hinausgehen. Hierzu zählt beispielsweise ein Perlmutteffekt, welcher nur über die Verwendung aufwendiger und somit teurer Sonderfarben oder/und über die Verwendung besonders behandelter und damit wiederum teurer Folien, wie etwa biaxial gereckter geschäumter Folien, erzeugbar ist. Hierzu zählt weiter ein Hologrammeffekt, welcher durch gesondert herzustellende und wiederum teure Hologrammfolien erzielbar ist, die in der Regel als zusätzliche Etikette auf einer Verpackung aufgebracht werden, etwa zum Zweck besonderer Authentifizierung einer Warenherkunft.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln einen kostengünstigen Folienverbund der eingangs genannten Art bereitzustellen, welcher einen über einen bloßen Farbeindruck hinausgehenden optischen Effekt bei seiner Betrachtung bietet.
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Erfindungsgemäß wird vorliegende Aufgabe gelöst durch einen Folienverbund der eingangs genannten Art, bei welchem die opake Folie auf ihrer der transparenten Kunststofffolie zugewandten Seite eine reliefartig geformte Oberfläche aufweist.
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Durch die reliefartig geformte Oberfläche, die durch die transparente Kunststofffolie hindurch betrachtbar und erkennbar ist, können Licht-Reflexionseffekte zusätzlich zu etwaigen herkömmlichen Farbeffekten genutzt werden, sodass der erfindungsgemäße Folienverbund bei bestimmungsgemäßer Betrachtung der transparenten Kunststofffolie und des in Betrachtungsrichtung hinter dieser gelegenen Bereichs eine über die bloße Farbwahrnehmung bzw. einen bloßen Farbeindruck hinausreichende optische Wirkung erzielt.
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Dabei kann die reliefartig geformte Oberfläche einen Abstand zwischen benachbarten Erhebungen des Reliefs mit dazwischenliegenden Vertiefungen aufweisen, welcher so gering ist, dass über eine bloße Reflexion von Licht auch irisierende Effekte erzielt werden können, also beispielsweise auf Lichtbrechung beruhende optische Effekte. So kann im Zusammenspiel mit der transparenten Kunststofffolie ein schimmernder Perlmutteffekt erzeugt werden, ohne dass hierfür aufwändige Sonderdruckfarben benötigt würden.
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Bevorzugt liegen die Abstände zwischen unmittelbar benachbarten Erhebungen des Reliefs der reliefartig geformten Oberfläche - gemessen von Scheitel zu Scheitel - in einer Größenordnung von zwischen etwa einem Hundertstel und einem Zehntel der Dicke der opaken Folie bis zu zwischen etwa dem zehnfachen bis dem hundertfachen der Dicke der opaken Folie. Dies hängt auch von dem zur Bildung der opaken Folie verwendeten Material ab. Sofern die Dicke der opaken Fläche durch die reliefartige Verformung ihrer Oberfläche lokal unterschiedlich ist, soll eine durchschnittliche Dicke der opaken Fläche herangezogen werden. Bei der Bestimmung der durchschnittlichen Dicke soll ein arithmetisches Mittels bestimmt werden.
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Eine über die Licht-Reflexionseffekte der reliefartig geformten Oberfläche der opaken Folie hinausreichende optische Wirkung kann mit dem Folienverbund in besonders großem Umfang dann erzielt werden, wenn die transparente Kunststofffolie auf die opake Folie unter Zwischenanordnung von Kaschierkleber aufkaschiert ist.
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Durch Aufkaschieren der transparenten Kunststofffolie kann diese unabhängig vom Folienverbund erzeugt werden und kann somit vor ihrer Verbindung mit der opaken Folie selbstständig bearbeitet werden. So kann die transparente Kunststofffolie auf ihrer der opaken Folie zugewandten Seite eine Druckfarben-Auftragsschicht aufweisen. Diese Druckfarben-Auftragsschicht kann im Konterdruck-Verfahren aufgetragen sein, sodass die transparente Kunststofffolie die Druckfarben-Auftragsschicht vor äußeren Einflüssen von einer Seite her schützt. Von der entgegengesetzten Seite her wird die Druckfarben-Auftragsschicht durch die opake Folie abgedeckt und geschützt. Dabei ist mit dem Begriff „Druckfarben-Auftragsschicht“ nicht nur genau eine aufgedruckte Farbschicht bezeichnet, sondern wenigstens eine solche aufgedruckte Farbschicht. Die transparente Kunststofffolie kann im Konterdruck-Verfahren im Mehrfarbendruck, beispielsweise im Vierfarbendruck, bedruckt sein und kann darüber hinaus eine helle, insbesondere weiße Farb-Grundierungsschicht aufweisen, um das durch die wenigstens eine aufgedruckte Farbschicht erzeugte Bild in seiner Farbwirkung besser zur Geltung kommen zu lassen. So kann also die Druckfarben-Auftragsschicht die Farbe schwarz oder/und eine oder mehrere Buntfarben aufweisen und sie kann die helle, insbesondere weiße Farb-Grundierungsschicht aufweisen, welche ebenfalls im Druckverfahren aufgebracht sein kann. Die schwarze Farbschicht oder/und die wenigstens eine Buntfarbschicht befindet sich dann in Dickenrichtung des Folienverbunds zwischen der transparenten Kunststofffolie und der Farb-Grund ierungssch icht.
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Die Druckfarben-Auftragsschicht kann nur lokal an vorbestimmten Stellen aufgetragen sein, während andere Flächenbereiche der transparenten Kunststofffolie frei von der Druckfarben-Auftragsschicht sein können, sodass an diesen freien Flächenbereichen die opake Folie durch die transparente Kunststoffschicht betrachtbar ist. Alternativ oder zusätzlich können zur Bildung der Druckfarben-Auftragsschicht lasierende Druckfarben verwendet werden, sodass die zur transparenten Kunststofffolie hinweisende reliefartig geformte Oberfläche der opaken Folie durch die lasierende Druckfarben-Auftragsschicht betrachtbar ist. Die Druckfarben-Auftragsschicht kann dann wenigstens abschnittsweise eine lasierende Druckfarben-Auftragsschicht sein.
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Zur besseren Verbindung miteinander kann eine der Folien: transparente Kunststofffolie und opake Folie, auf ihrer der jeweils anderen Folie zugewandten Seite als außenliegende Schicht eine haftvermittelnde Primerschicht aufweisen. Die Primerschicht ist durchscheinend, sodass sie die Betrachtung der reliefartig geformten Oberfläche durch die transparente Kunststofffolie hindurch ermöglicht. Vorzugsweise ist die Primerschicht auf der transparenten Kunststofffolie vorgesehen. Falls diese im Konterdruck-Verfahren bedruckt ist, befindet sich die Druckfarben-Auftragsschicht zwischen der transparenten Folie und der Primerschicht.
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Alternativ kann dann, wenn ein besonders dünner Folienverbund gewünscht ist, die transparente Kunststofffolie eine auf die opake Folie aufextrudierte transparente Polymerbeschichtung sein. Dann können nämlich Schichten aus Kaschierkleber und gegebenenfalls Primer entfallen.
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Die transparente Kunststofffolie kann beispielsweise aus einem Polyolefin, wie etwa OPP, gebildet sein oder kann aus einem Polyester gebildet sein, wie beispielsweise PET. Bevorzugte Schichtdicken der transparenten Kunststoffschicht liegen für OPP im Bereich von zwischen 18 und 32 µm und liegen für Polyester im Bereich von 9 bis 15 µm, besonders bevorzugt 10 bis 12 µm.
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Bevorzugt weist die transparente Kunststofffolie auf ihrer von der opaken Folie wegweisenden Oberfläche eine vom Relief der ihr zugewandten Oberfläche der opaken Folie abweichende Ausgestaltung auf. Bevorzugt ist die von der opaken Folie wegweisenden Oberfläche der transparenten Kunststofffolie schlicht glatt. Dann, wenn die transparente Kunststofffolie durch Kaschieren mit der opaken Folie verbunden ist, ist auch die zur opaken Folie hinweisende Oberfläche der transparenten Kunststofffolie bevorzugt glatt.
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Um eine reliefartige Ausformung einer Oberfläche der opaken Folie besonders einfach, dauerhaft und präzise durch Prägen erzeugen zu können, ist die opake Folie vorzugsweise eine Metallfolie. Dies hat überdies den Vorteil, dass die opake Folie in Gestalt der Metallfolie als Barriereschicht zur Verhinderung eines Durchgangs von Sauerstoff und Wasserdampf durch den Folienverbund dienen kann. Wegen der vorteilhaften Selbstpassivierung ist Aluminium bzw. eine Aluminiumlegierung als Metall der Metallfolie bevorzugt.
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Eine Metallfolie, insbesondere eine Aluminiumfolie, als die opake Folie weist bevorzugt eine Dicke im Bereich von 6 bis 12 µm auf, besonders bevorzugt im Bereich von 6 bis 9 µm. Es sind jedoch auch dickere Metall- bzw. Aluminiumfolien nicht ausgeschlossen, etwa wenn sie nicht nur Barrierewirkung oder sogar nur den oben beschriebenen optischen Effekt erzielen sollen, sondern darüber hinaus beispielsweise eine thermisch isolierende Wirkung gewünscht ist, wie es bei Verpackungen von zu erwärmenden Lebensmittel der Fall sein kann.
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Die Metallfolie kann auch auf ihrer von der transparenten Kunststofffolie abgewandten Seite eine reliefartig geformte Oberfläche aufweisen. Gerade bei den dünneren Aluminiumfolien mit einer Dicke von unter 15 µm kann eine reliefartige Ausformung beider entgegengesetzter Oberflächen der opaken Folie vorteilhaft in einem Arbeitsgang durch Prägen erzeugt werden, indem ein auf einem Prägewerkzeug vorgesehenes Prägerelief von einer Seite der opaken Folie dieser derart aufgeprägt wird, dass es auch auf der entgegengesetzten, bei der Prägebearbeitung vom Prägewerkzeug abgewandten Seite erscheint. In diesem Falle hat die reliefartig geformte Oberfläche auf der der transparenten Kunststofffolie abgewandten Seite der opaken Folie wenigstens abschnittsweise die invertierte Gestalt der reliefartig geformten Oberfläche auf der der transparenten Kunststofffolie zugewandten Seite.
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Alternativ kann die opake Folie eine opake Kunststofffolie sein. Die Opazität kann durch entsprechende opake Pigmente erzeugt werden, die dem Kunststoffmaterial der opaken Kunststofffolie als Additiv beigegeben werden. Bevorzugt weist die opake Kunststofffolie eine Opazität von wenigstens 20 % auf, gemessen entsprechend ISO 2471, und definiert als Opazität = 100% - Lichtdurchlässigkeit.
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Da die opake Kunststofffolie beim Aufkaschieren in der Regel durch Schmelzkleber als Kaschierkleber mit der transparenten Folie verbunden wird, ist es für die Formstabilität der reliefartig geformten Oberfläche der opaken Kunststofffolie vorteilhaft, wenn die opake Kunststofffolie einen Kunststoff mit einer höheren Schmelzpunkttemperatur als ein zur Verbindung der transparenten Kunststofffolie mit ihr verwendeter Kaschierkleber umfasst. Für den Fall, dass die transparente Kunststofffolie auf die reliefartig geformte Oberfläche aufextrudiert wird, ist es aus dem gleichen Grunde vorteilhaft, wenn die opake Kunststofffolie einen Kunststoff mit einer höheren Schmelzpunkttemperatur als die transparente Kunststofffolie umfasst. Vorzugsweise ist die opake Kunststofffolie aus einem solchen Kunststoff gebildet.
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Die reliefartig geformte Oberfläche der opaken Folie, unabhängig davon, aus welchem Material sie gebildet ist, auf der der transparenten Kunststofffolie zugewandten Seite ist bevorzugt durch Prägen gebildet. Durch Prägen lassen sich mit entsprechenden Prägewerkzeugen gewünschte Oberflächengestaltungen präzise erzeugen und präzise auf der Oberfläche der opaken Folie anordnen. So kann die gesamte Oberfläche der opaken Folie reliefartig geformt sein oder es kann nur lokal ein reliefartig geformter Abschnitt ausgebildet sein, während andere Abschnitte derselben Oberfläche der opaken Folie frei von reliefartiger Ausformung sind. Die lediglich lokal ausgebildeten reliefartig geformten Oberflächenabschnitte können registerhaltig zu sich selbst oder/und zu Abschnitten der oben genannten Druckfarben-Auftragsschicht oder ohne Registerhaltigkeit als Streuprägung ausgebildet sein.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass der Folienverbund eine weitere Lage aufweist, welche auf der von der transparenten Kunststofffolie abgewandten Seite der opaken Folie angeordnet ist. Bei dieser Lage kann es sich um eine Papierlage oder eine Kunststofffolie handeln, je nachdem welche Eigenschaften von dieser Lage erwartet werden. Üblicherweise ist die von der transparenten Folie abgewandte Seite der opaken Folie dann, wenn aus dem Folienverbund eine Verpackung hergestellt wurde, dem Aufnahmevolumen der Verpackung zugewandt. Soll der Folienverbund auf der von der transparenten Folie abgewandten Seite siegelfähig sein, kann die weitere Lage eine Polyolefinfolie sein. Diese kann, wobei wie eine weitere Kunststofffolie allgemein, unter Zwischenanordnung von Kaschierkleber auf die opake Folie aufkaschiert sein oder als Polymerbeschichtung auf die opake Folie aufextrudiert sein. Eine Papierlage kann dagegen vorgesehen sein, wenn eine leicht zu bedruckende Lage oder eine saugfähige Lage gewünscht ist.
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So kann der Folienverbund auch auf der von der transparenten Kunststofffolie abgewandten Seite der opaken Folie eine Printfarben-Auftragsschicht aufweisen. Für die „Printfarben-Auftragsschicht“ gilt das oben zur Druckfarben-Auftragsschicht Gesagte entsprechend. Der abweichende Begriff „Printfarben-Auftragsschicht“ ist lediglich verwendet, um eine Druckauftragsschicht am Folienverbund auf der von der transparenten Kunststofffolie abgewandten Seite der opaken Folie von der oben beschriebenen Konter-Druckauftragsschicht auf der transparenten Kunststofffolie sprachlich zu unterscheiden.
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Zwar soll nicht ausgeschlossen sein, dass der Folienverbund über die genannten Lagen hinaus weitere Lagen aufweist. Bevorzugt weist der Folienverbund jedoch nur die jeweils genannten Lagen auf, um einen funktionierenden Folienverbund mit möglichst geringer Lagenanzahl zu bilden. Der Begriff „Lage“ bezeichnet dabei sowohl etwaige vorgesehene Folien als auch die oben beschriebene optional vorgesehene Papierlage als auch etwaige Lagen aus Kaschierkleber oder/und Primer oder/und Druckauftragssch ichten.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Folienverbunds, wie er oben beschrieben ist, umfassend die folgenden Schritte:
- - Erzeugen einer reliefartig geformten Oberfläche an einer opaken Folie durch Prägen der opaken Folie, und
- - Bilden des Folienverbundes durch Anordnen einer transparenten Kunststofffolie auf der Seite der opaken Folie mit der reliefartig geformten Oberfläche.
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Oben zum Folienverbund erläuterte Weiterbildungen sind auch Weiterbildungen des vorliegenden Verfahrens. Auch für das Verfahren gilt beispielsweise, dass die opake Folie eine Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie, oder eine Kunststofffolie sein kann.
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Grundsätzlich kann die transparente Kunststofffolie durch Extrusion eines thermoplastischen transparenten Kunststoffs auf die reliefartig geformte Oberfläche der opaken Folie angebracht werden. Wie oben jedoch bereits im Zusammenhang mit dem Folienverbund erläutert wurde, bietet das Aufkaschieren einer beim Anordnen auf der Seite der opaken Folie mit der reliefartig geformten Oberfläche bereits fertiggestellten transparenten Kunststofffolie weitere vorteilhafte Möglichkeiten, wie beispielsweise die Bedruckung der Kunststofffolie im Konterdruck-Verfahren auf der zur opaken Folie hinweisenden Seite. Daher ist bevorzugt, dass der Schritt des Anordnens der transparenten Kunststofffolie auf der Seite der opaken Folie mit der reliefartig geformten Oberfläche durch Aufkaschieren der transparenten Folie auf die opake Folie erfolgt. Hierzu werden bevorzugt die transparente Kunststofffolie, die opake Folie und ein zwischen diesen angeordneter Kaschierkleber durch einen zwischen zwei Kaschierwalzen gebildeten Nip geführt. Der Kaschierkleber wird dabei bevorzugt als Schmelzkleber, also als fließfähiger thermoplastischer transparenter Kunststoff, zwischen der transparenten Kunststofffolie und der opaken Folie aufgebracht. Durch den Nip zwischen den genannten Kaschierwalzen kann gezielt ein Druck auf die zum Folienverbund zu verbindenden Folien aufgebracht werden.
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Grundsätzlich kann die opake Folie zu einem beliebigen Zeitpunkt vor ihrer Verarbeitung zu dem oben beschriebenen Folienverbund mit einer reliefartig geformten Oberfläche ausgebildet werden. Beispielsweise kann die opake Folie bereits mit einer reliefartig geformten Oberfläche, also bevorzugt geprägt, von einem Zulieferer bezogen werden.
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Einfach und effektiv kann der Schritt des Prägens in einer Kaschiereinheit inline erfolgen. Die reliefartig geformte Oberfläche wird dann in zeitlicher Nähe zum Kaschieren oder sogar gleichzeitig mit diesem erzeugt. So kann der Schritt des Prägens stromaufwärts des Nips durch wenigstens eine gesondert vorgesehene Prägewalze durchgeführt werden. Zusätzlich oder alternativ kann der Schritt des Prägens durch wenigstens eine der den Nip bildenden Kaschierwalzen durchgeführt werden. Im letztgenannten Falle wird für den Prägeschritt keine gesonderte Prägewalze benötigt. Vielmehr kann eine ohnehin vorhandene Kaschierwalze zusätzlich als Prägewerkzeug verwendet werden.
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Der Nip beim Kaschieren wird üblicherweise zwischen einer Presseur-Walze und einer Kühlwalze erzeugt. Auf eine der beiden Walzen, vorzugsweise auf die Presseur-Walze kann eine Stützwalze abrollendend einwirken, um an dem zwischen Presseur-Walze und Kühlwalze gebildeten Nip einen gewünschten Druck zu erzeugen bzw. den beim Durchgang der am Kaschiervorgang beteiligten Folien und Kaschierkleber durch den Nip auftretenden Druck betragsmäßig zu begrenzen. Bevorzugt ist eine auf der der transparenten Kunststofffolie abgewandten Seite angeordnete Kaschierwalze, insbesondere Kühlwalze, als Kaschier-Prägewalze ausgebildet. Diese Kaschierwalze wirkt nicht mit einer Stützwalze zusammen, sodass das in ihr als Prägewerkzeug realisierte Prägerelief nicht im Betrieb durch die Stützwalze verschlissen wird.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
- 1 eine grobschematische Längsschnittansicht durch eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Folienverbunds und
- 2 eine grobschematische Darstellung eines Herstellungsverfahrens zur Herstellung eines Teils des Folienverbunds von 1.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Folienverbunds in grobschematischer Längsschnittansicht dargestellt und mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Schnittebene der Längsschnittansicht verläuft parallel zur Dickenrichtung des Folienverbunds 10, und parallel zu dessen Abwickelrichtung bzw. parallel zur Maschinenrichtung während der Herstellung des Folienverbunds 10. Die Abwickelrichtung und die Dickenrichtung des Folienverbunds 10 sind in 1 orthogonal zueinander und parallel zur Zeichenebene von 1.
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Der Folienverbund 10 umfasst eine transparente Kunststofffolie 12 mit einer frei bzw. außen liegenden Oberfläche 12a. Die transparente Kunststofffolie 12 ist beispielsweise aus OPP oder aus PET gebildet.
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Der Folienverbund 10 umfasst weiterhin eine opake Folie 14, beispielsweise eine Aluminiumfolie 14.
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Die transparente Kunststofffolie 12 wurde vor ihrer Verbindung mit der opaken Folie 14 zu dem Folienverbund 10 auf ihrer der opaken Folie 14 zugewandten Oberfläche 12b im Konterdruck-Verfahren bedruckt. Sie weist daher auf ihrer Oberfläche 12b eine erste Druckfarben-Auftragsschicht 16 und eine zweite Druckfarben-Auftragsschicht 18 auf. Die erste Druckfarben-Auftragsschicht 16 umfasst eine 4-Farben-Druckauftragsschicht 16a und eine Farb-Grundierungsschicht 16b. Die 4-Farben-Druckauftragsschicht 16a ist daher wiederum aus mehreren Druckfarben, etwa Schwarz, Magenta, Cyan und Gelb, gebildet, kann jedoch abweichend vom angegebenen Beispiel aus anderen oder/und aus mehr oder weniger unterschiedlichen Farben gebildet sein.
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Die Farb-Grundierungsschicht 16b ist dagegen eine weiße Farbschicht. Sie erhöht die Farbbrillanz der 4-Farben-Druckauftragsschicht 16a bei deren Betrachtung von der Oberfläche 12a aus durch die transparente Kunststofffolie 12 hindurch. Im dargestellten Beispiel sind die Druckfarben der ersten Druckfarben-Auftragsschicht 16 deckende Druckfarben, sodass bei Betrachtung der ersten Druckfarben-Auftragsschicht 16 durch die transparente Kunststofffolie 12 hindurch hinter ihr liegende Bereiche nicht erkennbar sind.
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Die zweite Druckfarben-Auftragsschicht 18 kann aus einer oder mehreren Farbschichten gebildet sein, wobei zur Bildung der zweiten Druckfarben-Auftragsschicht 18 lasierende Druckfarben verwendet wurden. Daher ist der mit der zweiten Druckfarben-Auftragsschicht 18 bedruckte Bereich der transparenten Kunststofffolie 12 zwar entsprechend dem gewählten Druckauftrag eingefärbt. Jedoch sind in der angegebenen Blickrichtung hinter der zweiten Druckfarben-Auftragsschicht 18 gelegene Bereiche durch die zweite Druckfarben-Auftragsschicht 18 hindurch erkennbar.
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Die transparente Kunststofffolie 12 ist mittels einer Kaschierkleberlage 20 mit der ihr zugewandten Oberfläche 14a der opaken Folie 14 durch Aufkaschieren verbunden. Zur Erhöhung der Haftwirkung der Kaschierkleberlage 20 kann die transparente Kunststofffolie 12 auf ihrer der opaken Folie 14 zugewandten Seite - das ist die Seite der Oberfläche 12b - mit einer Primerschicht 22 versehen sein.
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Die der transparenten Kunststofffolie 12 zugewandte Oberfläche 14a der opaken Folie 14 ist reliefartig geformt und weist Erhebungen 24 auf, zwischen welchen Vertiefungen 26 gelegen sind.
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Die reliefartig geformte Oberfläche 14a mit ihren Erhebungen 24 und Vertiefungen 26 wurde durch Prägen der ursprünglich glatten opaken Folie 14 gebildet.
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Als metallische Aluminiumfolie reflektiert die opake Folie 14 auf sie auftreffendes Licht mit hohem Reflexionsgrad. Durch die Prägung wird auf die opake Folie 14 bzw. auf die Oberfläche 14a auftreffendes Licht abhängig von der jeweiligen Orientierung des reflektierenden Flächenabschnitts der Oberfläche 14a in unterschiedliche Richtungen reflektiert bzw. gestreut. Zum Teil liegen die Erhebungen 24 so nahe beieinander, dass ihre Scheitelpunkte einen Abstand im einstelligen Mikrometer-Bereich oder im Submikrometer-Bereich aufweisen, sodass es bei Reflexion von Licht in diesen Flächenabschnitten auch zu Lichtbrechungseffekten kommen kann. Dann wird weißes Licht, welches auf einen solchen Flächenabschnitt auftrifft, in seine spektralen Farbbestandteile zerlegt reflektiert. Es tritt dann eine irisierende Reflexion auf.
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Im Zusammenspiel mit der transparenten Folie 12 kann so allein durch die reliefartige Oberfläche 14a ohne weitere Sonderfarben ein Perlmutteffekt oder/und ein Regenbogeneffekt bei Betrachtung des Folienverbunds 10 durch die transparente Folie 12 hindurch erreicht werden. Dieser Eindruck kann durch entsprechende Farbwahl lasierender Druckfarben, etwa in der Druckfarben-Auftragsschicht 18, noch verstärkt werden.
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Dort, wo jedoch deckende Druckfarben verwendet werden, wie in der ersten Druckfarben-Auftragsschicht 16, entsteht dieser Effekt nicht, da der in der Betrachtungsrichtung hinter der ersten Druckfarben-Auftragsschicht 16 gelegene Abschnitt der opaken Folie 14 nicht sichtbar ist. Sichtbar ist die opake Folie 14 durch die transparente Kunststofffolie 12 dort, wo die lasierende Druckfarben-Auftragsschicht 18 vorgesehen ist, und dort, wo keine Druckfarben-Auftragsschicht vorgesehen ist.
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So kann ein Perlmutteffekt noch beispielsweise dadurch verstärkt werden, dass die transparente Kunststofffolie 12 auf ihrer Oberfläche 12b mit einer lasierenden weißen Farbe bedruckt ist oder dass die transparente Kunststofffolie 12 durch lasierende Farbpartikel milchig-trüb, jedoch durchscheinend eingefärbt ist.
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Verfahrensbedingt ist im vorliegenden Beispiel auch die von der transparenten Kunststofffolie 12 abgewandte Oberfläche 14b der opaken Folie 14 reliefartig geformt. Das Relief der Oberfläche 14b ist dabei das invertierte Relief der Oberfläche 14a.
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Auf die Oberfläche 14b der opaken Folie 14 kann wiederum eine Kaschierkleberlage 28 aufgebracht sein, mit welcher eine weitere Lage 30 mit der opaken Folie 14 verbunden ist. Die weitere Lage 30 kann dabei eine Papierlage oder eine Kunststofflage sein. Alternativ kann die weitere Lage als Kunststofflage auf die Oberfläche 14b aufextrudiert sein.
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Im Gegensatz zur reliefartig geformten Oberfläche 14a der opaken Folie 14 ist wenigstens die außen liegende Oberfläche 12a der transparenten Kunststofffolie 12 glatt. Vorzugsweise sind beide Oberflächen 12a und 12b der transparenten Kunststofffolie 12 glatt. Gleiches gilt für die Oberflächen der weiteren Lage 30.
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In 2 ist grobschematisch ein Herstellungsverfahren eines Teils des Folienverbunds 10 dargestellt, nämlich ein Herstellungsverfahren zur Bildung eines Folienverbunds aus der transparenten Kunststofffolie 12, einschließlich Druckfarben-Auftragsschichten 16 und 18 und Primerschicht 22, sowie aus der Kaschierkleberlage 20 und der opaken Folie 14.
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Die weitere Lage 30 und die zu ihrer Verbindung mit der opaken Folie 14 notwendige Kaschierkleberlage 28 können dann in einer weiteren Kaschiereinheit mit der opaken Folie 14 verbunden werden.
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2 zeigt eine Kaschiereinheit 32 mit einer Presseur-Walze 34 und einer Kühlwalze 36, zwischen welchen ein Nip 38 gebildet ist. Eine Stützwalze 40 drückt die Presseur-Walze 34 zur Kühlwalze 36 hin und definiert den Nip 38 sowie eine im Nip 38 herrschende Druckkraft, welche auf die durch den Nip 38 hindurchgeführten Folien: Kunststofffolie 12 und opake Folie 14, sowie auf den zwischen diesen durch eine Extrusionsdüse 42 schwerkraftgetrieben aufgetragenen Schmelz-Kaschierkleber 44 wirkt, der nach Durchgang durch den Nip 38 zur Kaschierkleberlage 20 erstarrt.
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Die Zuführrichtungen der Folien 12 und 14 sowie des Kaschierklebers 44 sind durch jeweilige Pfeile in der Nähe der Folien 12 und 14 bzw. des Kaschierklebers 44 angegeben.
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Die transparente Kunststofffolie 12 wird der Kaschiereinheit 32 bereits fertig bedruckt mit Druckfarben-Auftragsschichten 16 und 18 sowie mit der in 1 gezeigten Primerschicht 22 zugeführt.
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Die opake Folie 14 kann bereits vor Zuführung zu Kaschiereinheit 32 geprägt worden sein, sodass sie bereits mit der reliefartig geformten Oberfläche von ihrer Vorratsrolle abgewickelt wird.
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Zusätzlich oder alternativ kann die opake Folie 14 im Verlauf ihrer Zuführung zu der Kaschiereinheit 32 durch ein Prägewerkzeug 46 hindurch laufen, wo ihr durch eine Prägewalze 48 und eine mit ihr zusammenwirkende Gegenwalze 50 in an sich bekannter Weise eine reliefartige Oberfläche 14a verliehen wird. Da die Prägewalze 48 unmittelbar auf die von der transparenten Kunststofffolie 12 abgewandte Oberfläche 14b einwirkt, wird auch diese Oberfläche reliefartig ausgebildet, jedoch mit dem invertierten Relief im Verhältnis zur Oberfläche 14a. Die Gegenwalze 50 kann beispielsweise eine gummierte Oberfläche aufweisen, um ein Durchprägen des Prägebildes auf der Prägewalze 48 bis zur Oberfläche 14a zu ermöglichen.
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Alternativ oder zusätzlich zum Prägewerkzeug 46 kann die unmittelbar die opake Folie 14 kontaktierende Kaschierwalze 36 als Präge-Kaschierwalze ausgebildet sein und ihrerseits die von ihr abgewandte Oberfläche 14a der opaken Folie 14 durch die ihr zugewandte Oberfläche 14b hindurch mit einem gewünschten Prägebild versehen. Wiederum weist dann die Oberfläche 14b das im Verhältnis zur Oberfläche 14a invertierte Prägebild auf.
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Dann, wenn das Prägen der opaken Folie 14 durch die zur Prägewalze funktionsgesteigerte Kühlwalze 36 ausreicht, kann der an dem Folienverbund 10 gewünschte, über die bloße Farbwahrnehmung hinausreichende optische Effekt ohne zusätzlichen Walzen- bzw. Werkzeugaufwand erzielt werden.
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Im Falle der Verwendung einer opaken Kunststofffolie anstelle der opaken Metallfolie 14 würde der reliefbildende Angriff eines Prägewerkzeugs bevorzugt unmittelbar auf die reliefartig auszubildende Oberfläche 14a erfolgen.