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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundbauteils,
das mit einer Handhabe zur Bewegung eines beweglichen Teils eines Kraftfahrzeuges,
insbesondere einer Tür oder Heckklappe oder dergleichen,
koppelbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verbundbauteil,
das mit einer Handhabe zur Bewegung eines beweglichen Teils eines
Kraftfahrzeugs verbunden ist.
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In
der
DE 102 17 488
B4 ist eine Vorrichtung zum Betätigen eines Verschlusses
von Türen eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Hierbei weist
die Vorrichtung einen von der Türinnenseite her im Bereich der
Türaußenverkleidung befestigbaren Träger
auf. Eine Achse ist fest am Träger befestigt. Ferner ist
ein Schwingenelement an der Achse drehbar gelagert. Hierbei bildet
die Schwinge mit dem Träger eine vormontierte Baueinheit,
die von der Türinnenseite her an der Tür befestigt
ist. Es hat sich gezeigt, dass der Montageaufwand zur Schaffung
dieser genannten vormontierbaren Baueinheit (im Folgenden als Verbundbauteil
bezeichnet) weiter reduziert werden kann.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Verbundbauteils zu schaffen, bei der das Verbundbauteil auf
einfache und kostengünstige Weise bereitgestellt werden kann.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Ansprüchen
sind bevorzugte Weitergestaltungen des Verfahrens beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass das Verfahren zur Herstellung des Verbundbauteils,
das einen Träger, der an der Innenseite des beweglichen Teils
befestigbar ist, ein relativ zum Träger schwenkbares Schwingenelement
und eine Achse aufweist, die das Schwingenelement mit dem Träger
verbindet, folgende Schritte umfasst:
- (a) Bereitstellen
der Achse in einer Spritzgussform,
- (b) Spritzgießen des Trägers und des Schwingenelementes
in der Spritzgussform,
- (c) Entnehmen des gelenkartig fertig gestellten Verbundbauteils
aus der Spritzgussform.
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Besonders
vorteilhaft ist, dass der Träger und das Schwingenelement
in einer und dergleichen Spritzgussform eines Formwerkzeuges hergestellt werden
können. Der Montageaufwand zur Erzielung eines Verbundbauteils
kann erheblich reduziert werden, wodurch die Kosten für
die Gesamtkonstruktion der Handhabe zur Bewegung eines beweglichen Teils
eines Kraftfahrzeuges stark gesenkt werden können. Träger
und Schwingenelement werden in einem Spritzgussprozess hergestellt,
wobei Träger und Schwingenelement gleichzeitig oder sequenziell spritzgegossen
werden. Das ergebende Verbundbauteil aus Schwingenelement, Achse
und Träger kann derart ausgeführt sein, dass der
Träger und das Schwingenelement aus einem einheitlichen
Material bestehen. Ferner ist es denkbar, dass der Träger
und das Schwingenelement in einem 2-Komponenten Spritzgussprozess
hergestellt werden, das bedeutet, dass der Träger und das
Schwingenelement aus unterschiedlichen Materialien bestehen können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird gemäß dem
Schritt (a) die Achse zunächst in die Spritzgussform eingelegt.
Damit die Achse zuverlässig während des Spritzgießens
des Trägers und des Schwingenelementes in ihrer Position
verbleibt, sind in der Spritzgussform Halteelemente zur Fixierung
der Achse vorgesehen. In einer möglichen Ausgestaltung
der Erfindung besteht die Achse aus einem metallischen Material.
Der Träger und das Schwingenelement werden hingegen aus
einem Kunststoffmaterial spritzgegossen. Selbstverständlich
ist es denkbar, dass die Achse, die in die Spritzgussform eingelegt
wird, ebenfalls aus einem Kunststoffmaterial besteht. Beispielsweise
können der Träger und/oder das Schwingenelement
aus einem Thermoplast-Kunststoff bestehen und die Achse aus einem
Duroplast-Kunststoff. In einer weiteren Alternative der Erfindung
kann gemäß dem Schritt (a) die Achse ebenfalls
in der gleichen Spritzgussform zunächst spritzgegossen
werden, bevor die Schritte (b) und (c) erfolgen.
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In
der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden das
Schwingenelement und der Träger an die Achse angespritzt.
Vorteilhafterweise weist die Achse zwei voneinander beabstandete Endbereiche
auf, an denen der Träger angespritzt wird, wobei die Achse
zwischen den Endbereichen mit einem Zwischenbereich ausgebildet
ist, an dem das Schwingenelement angespritzt wird. Damit das Schwingenelement
drehbar um die Achse verschwenkt werden kann, besteht zwischen der
Achse und dem Schwingenelement ein Lagerspiel. Damit während
des Spritzgießens des Schwingenelementes die Spritzgussmasse
sich nicht mit der Oberfläche der Achse verbindet, wodurch
eine leichtgängige Schwenkbarkeit des Schwingenelementes
um die Achse ausgeschlossen wäre, wird die Achse während
des Schrittes (b) vorgewärmt. Ein weiterer Vorteil einer
Vorwärmung der Achse ist, dass während des Abkühlvorganges
des Verbundbauteils ein Schwinden des Materials der Achse eintritt,
welches ein Entstehen eines Spieles zwischen der Achse und dem Schwingenelement
begünstigt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Mantelfläche der Achse zumindest
an einem Abschnitt des Zwischenbereiches vollständig vom
Schwingenelement umspritzt wird, sodass sich ein freies, ringartiges
Ende des Schwingenelementes bildet, das die Achse umschließt.
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Alternativ
dazu kann vorgesehen sein, dass die Mantelfläche der Achse
zumindest an einem Abschnitt des Zwischenbereiches vom Schwingenelement
umspritzt wird, sodass sich ein freies, C-artiges Ende des Schwingenelementes
bildet, das die Achse teilweise umschließt. Ein derartiges
Profil des freien Endes des Schwingenelementes begünstigt
ein Entstehen eines Spieles zwischen dem Schwingenelement und der
Achse während des erfindungsgemäßen Spritzgussverfahrens.
Um eine Drehbeweglichkeit des Schwingenelementes relativ zum feststehenden
Träger, insbesondere eine Schwenkbarkeit des Schwingenelementes
um die Achse zu erreichen, kann es vorteilhaft sein, wenn nach dem
Schritt (b) insbesondere kurz vor dem Aushärten des Schwingenelementes
und/oder der Achse nach dem Spritzgussvorgang, eine Kraft auf das
Schwingenelement und/oder auf die Achse kurzzeitig ausgeübt
wird, sodass sich das Schwingenelement und die Achse voneinander
lösen.
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Vorteilhafterweise
kann der Zwischenbereich der Achse zumindest bereichsweise konisch
ausgeführt sein, wobei nach dem Schritt (b) eine kleine
Verschiebung des Schwingenelementes relativ zur Achse durchgeführt
wird. In diesem Ausführungsbeispiel wird zunächst
gemäß dem Schritt (b) das Schwingenelement an
die Achse spritzgegossen. Anschließend wird das Schwingenelement
ein wenig entlang der Achse verschoben, wobei die Achse durch Mittel
in ihrer Position gehalten wird. Alternativ kann die Achse in der
Spritzgussform entlang ihrer Achse verschoben werden, wobei gleichzeitig
das Schwingenelement in seiner Position gehalten wird. Durch die Ausgestaltung
der Achse mit konischen Bereichen kann durch einfache Weise in Form
der beschriebenen Verschiebung ebenfalls ein gewünschtes
Spiel zusätzlich oder alternativ erreicht werden.
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In
einer besonderen Ausführungsalternative werden die Achse
und das Schwingenelement aus einem Werkstoff jeweils von unterschiedlichem Schwindungsgrad
hergestellt, wobei insbesondere der Schwindungsgrad des Materials
der Achse größer ist als der Schwindungsgrad des
Materials des Schwingenelementes. Aufgrund des etwas größeren Schwindungsgrads
der Achse kann sich hierdurch ein Lagerspiel zwischen dem Schwingenelement
und der Achse zusätzlich oder alternativ ergeben. Um eine
zufriedenstellende Drehbeweglichkeit des Schwingenelementes um die
Achse zu erreichen, kann es von Vorteil sein, dass die Oberfläche
der Achse, an der das Schwingenelement spritzgegossen wird, hochpoliert
ist.
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Die
Spritzgussform kann in einer weiteren möglichen Ausführung
der Erfindung derart konstruiert sein, dass nach dem Schritt (b)
oder nach dem Schritt (c) mindestens eine Sollbruchstelle die Achse und
das Schwingenelement verbindet, wobei durch die kurzzeitig einwirkende
Kraft die Sollbruchstelle gelöst wird. Hierbei reicht bereits
eine geringe Kraft aus, um die Sollbruchstelle von der Achse und/oder vom
Schwingenelement zu lösen.
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Zweckmäßigerweise
kann die Achse jeweils am Endbereich mit einem Kragenelement ausgeführt sein,
um während des Schrittes (b) eine Kontaktierung der Spritzgussmasse
des Schwingenelementes mit der Spritzgussmasse des Trägers
zu verhindern. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung kann das Kragenelement
als Abstandselement für das Schwingenelement und den Träger
dienen, wobei insbesondere der Abstand zwischen dem Schwingenelement und
dem Träger geringer ist als 20 mm, bevorzugt geringer ist
als 10 mm und besonders bevorzugt geringer ist als 5 mm.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Achse als Lagereinheit mit
einem Innenelement und einem Außenelement ausgeführt
ist, wobei das Außenelement am Innenelement drehbar gelagert ist.
Die genannte Lagereinheit kann beispielsweise als Gleitlager oder
als Wälzlager ausgeführt sein. Bei dieser Ausführungsform
ist das an der Lagereinheit angespritzte Schwingenelement fest mit
dem Außenelement verbunden. Wird das Schwingenelement verschwenkt,
bewegt sich gleichzeitig das Außenelement mit dem Schwingenelement
mit, wobei das Innenelement unbeweglich mit dem Träger
verbunden ist.
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Eine
die Erfindung verbessernde Maßnahme kann vorsehen, dass
die Achse leicht exzentrisch in der Spritzgussform gelagert ist,
und nachdem das Schwingenelement an der Achse spritzgegossen ist, erfolgt über
einen Antrieb eine Drehung der Achse, bevor der Träger
an die Achse spritzgegossen wird und der Schritt (c) erfolgt. Der
Antrieb der Achse erfolgt vorzugsweise kurz vor dem Aushärten
nach dem Spritzvorgang des Schwingenelementes, vorzugsweise wenn
wenigstens ein Teil des Schwingenelementes noch im plastischen Zustand
ist. Aufgrund der sehr leichten Exzentrizität kann ein
Spiel zwischen der Achse und dem Schwingenelement erzielt werden.
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In
einer weiteren Alternative der Erfindung können, nachdem
das Schwingenelement an der Achse spritzgegossen ist, die Achse
und das Schwingenelement relativ zueinander hin- und herbewegt werden.
Anschließend erfolgt Schritt (c). Die genannte Hin- und
Herbewegung ist vorzugsweise vor dem Aushärten des Schwingenelementes
durchzuführen. Über diese Hin- und Herbewegung
kann ebenfalls ein Spiel zwischen dem Schwingenelement und der Achse
erzeugt werden, sodass das Schwingenelement um die Achse im ausgehärteten
Zustand verschwenkt werden kann. Um ein möglichst gleichmäßiges
Spiel zu erreichen, werden Hin- und Herbewegungen mit einer hohen
Frequenz eingebracht, zum Beispiel mehr als 100 Hin- und Herbewegungen
in der Minute.
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Um
ohne großen Aufwand ein Spiel zwischen dem Schwingenelement
und der Achse entstehen zu lassen, kann der Zwischenbereich der Achse
umfangseitig mit einer dünnen Schicht versehen sein, welche
sich während des Schrittes (b) auflöst. Vorteilhafterweise
liegt der Schmelzpunkt der Schicht unterhalb des Schmelzpunktes
der Spritzgussmasse des Schwingenelementes.
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Des
Weiteren wird die Aufgabe durch den Anspruch 26 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen
27 bis 30 aufgeführt.
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Erfindungsgemäß ist
das Verbundbauteil, das mit einer Handhabe zur Bewegung eines beweglichen
Teils eines Kraftfahrzeuges, insbesondere einer Tür oder
Heckklappe oder dergleichen koppelbar ist, mit einem Träger,
der an der Innenseite des beweglichen Teils befestigbar ist, einem
relativ schwenkbaren Schwingenelement und einer Achse ausgeführt,
die das Schwingenelement mit dem Träger verbindet. Der
Träger und das Schwingenelement sind in einer gemeinsamen
Spritzgussform innerhalb des gleichen Spritzgussverfahrens hergestellt,
wobei die Achse fest mit dem Träger verbunden ist und das
Schwingenelement drehbar an der Achse gelagert ist.
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In
einer möglichen Ausführungsform des Verbundbauteils
ist es vorgesehen, dass die Handhabe ein erstes und ein zweites
Ende aufweist, wobei das zweite Ende an dem Schwingenelement angeordnet
ist, wodurch die Handhabe gemeinsam mit dem Schwingenelement schwenkbeweglich
ist. Das erste Ende der Handhabe kann beispielsweise an der Achse
oder ebenfalls an dem Schwingenelement angeordnet sein.
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Weitere
Vorteile, Merkmale oder Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen
beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen
und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln
für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein. Es zeigen:
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1 eine
vereinfachte Darstellung eines erfindungsgemäßen
Verbundbauteils einer Handhabe eines Kraftfahrzeugs,
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2 das
erfindungsgemäße Verbundbauteil gemäß der
Schnittlinie II-II aus 1,
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3a eine
vergrößerte Darstellung des Verbundbauteils im
Bereich seiner Achse,
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3b eine
erste Alternative zur Herstellung des Verbundbauteils,
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3c eine
zweite Möglichkeit zur Herstellung des Verbundbauteils,
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3d eine
weitere Alternative zur Herstellung des Verbundbauteils,
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4a eine
schematische Darstellung zur Erzielung eines Spiels zwischen dem
Schwingenelement und der Achse des Verbundbauteils,
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4b eine
weitere Alternative zur Erreichung eines Spiels zwischen dem Schwingenelement
und der Achse des Verbundbauteils,
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5 eine
weitere Möglichkeit ein Spiel zwischen dem Schwingenelement
und der Achse zu erzielen,
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6 eine
mögliche Ausführungsform der Achse, an der das
Schwingenelement spritzgegossen ist,
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7 eine
weitere Ausführungsalternative zur Erreichung eines Spiels
zwischen dem Schwingenelement und der Achse,
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8 eine
weitere Alternative zur Erreichung eines Spiels zwischen dem Schwingenelement
und der Achse und
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9 eine
mögliche Spritzgussform zur Herstellung des Verbundbauteils
gemäß 1.
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In 1 und 2 ist
ein erfindungsgemäßes Verbundbauteil 10 dargestellt,
das mit einer Handhabe 40 zur Bewegung eines beweglichen
Teils 43 eines Kraftfahrzeugs gekoppelt ist. Bei dem beweglichen
Teil 43 handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel
um eine Tür 43. Das Verbundbauteil 10 setzt
sich aus einem Träger 10a, der an der Innenseite
der Tür 43 befestigt ist, einem relativ zum Träger 10a schwenkbaren
Schwingenelement 10b und aus einer Achse 10c zusammen,
die das Schwingenelement 10b mit dem Träger 10a verbindet.
Das Schwingenelement 10b ist hierbei schwenkbar um die
Achse 10c gelagert. Die Handhabe 40, die im Folgenden
als Griffelement 40 bezeichnet wird, weist ein erstes und
ein zweites Griffende 41, 42 auf, wobei das zweite
Griffende 42 am freien, rechten Ende 23 des Schwingenelementes 10b befestigt
ist.
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Das
erste Griffende 41 ist an der Achse 10c schwenkbar
gelagert. Gemäß allen Ausführungsbeispielen
sind der Träger 10a und das Schwingenelement 10b in
einem einzigen Spritzgussverfahren hergestellt, wobei die Achse 10c fest
mit dem Träger 10a verbunden und das Schwingenelement 10b drehbar an
der Achse 10c gelagert ist.
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3a zeigt
in vergrößerter Darstellung eine Teilansicht des
Verbundbauteils 10 im Bereich der Achse 10c. Hierbei
wird das Verbundbauteil 10 in einem Spritzgussverfahren
hergestellt, wobei zunächst die Achse 10c in einer
Spritzgussform 20 (siehe 9) bereitgestellt
wird. Im Anschluss folgt das Spritzgießen des Trägers 10a und
des Schwingenelementes 10b in der Spritzgussform 20.
Im Anschluss kann das gelenkartig fertig gestellte Verbundbauteil 10 aus
der Spritzgussform 20 entnommen werden. Hierbei kann das
Spritzgießen des Trägers 10a und des
Schwingenelementes 10b gleichzeitig erfolgen, welches in 3b dargestellt
ist. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung bestehen
der Träger 10a und das Schwingenelement 10b aus
dem gleichen Kunststoffmaterial.
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Gemäß dem
Ausführungsbeispiel nach 3c wird
zunächst der Träger 10a spritzgegossen und
anschließend das Schwingenelement 10b. In 3d erfolgt
zuerst das Spritzgießen des Schwingenelementes 10b in
der Spritzgussform 20 und anschließend in der
gleichen Spritzgussform 20 das Spritzgießen des
Trägers 10a.
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In 9 ist
die entsprechende Spritzgussform 20 mit ihrer unteren Formhälfte 22b dargestellt. Die
Formhälfte 22b weist eine erste Kavität 20a auf, in
die über den ersten Einlasskanal 24a die Spritzgussmasse
für den Träger 10a eingeführt
wird. Des Weiteren ist die untere Formhälfte 22b der
Spritzgussform 20 mit einer zweiten Kavität 20b ausgeführt,
in die über den zweiten Einlasskanal 24b die Spritzgussmasse
für das Schwingenelement 10b eingebracht wird.
Wie in 9 gut zu erkennen ist, ist in der unteren Formhälfte 22b bereits
die Achse 10c in einer dritten Kavität 20c der
Spritzgussform 20 eingelegt. Für den Spritzgussvorgang
wird die obere Formhälfte 22a auf die untere Formhälfte 22b gelegt und
anschließend erfolgen die möglichen Spritzgussvorgänge,
die bereits gemäß 3b, 3c und 3d beschrieben
wurden.
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Bei
den in den 3b bis 3d dargestellten
Ausführungsalternativen wird die Achse 10c zunächst
in die Spritzgussform 20 eingelegt, bevor das Spritzgießen
des Trägers 10a und des Schwingenelementes 10b des
Verbundbauteils 10 erfolgt. In einer weiteren, nicht dargestellten
Ausführungsalternative ist es ebenfalls denkbar, zunächst
die Achse 10c in der Spritzgussform 20 spritzzugießen,
wobei im Anschluss das Spritzgießen des Trägers 10a und
des Schwingenelementes 10b in der gleichen Spritzgussform 20 erfolgt.
Damit das Schwingenelement 10b um die Achse 10c schwenkbar
ist, ist nach dem Spritzgießen des Schwingenelementes 10b an
die Achse 10c, insbesondere kurz vor dem Aushärten des
Schwingenelementes 10b gemäß der 4a und 5 eine
Kraft notwendig, die auf das Schwingenelement 10b oder
auf die Achse 10c kurzzeitig ausgeübt wird. Hierdurch
lösen sich das Schwingenelement 10b und die Achse 10c voneinander,
sodass im ausgehärteten Zustand des Schwingenelementes 10b eine
Drehbewegung des zuletzt genannten um die Achse 10c möglich
ist. Gemäß 3a weist
die Achse 10c zwei voneinander beabstandete Endbereiche 11 auf.
An den Endbereichen 11 ist der Träger 10a angespritzt.
Ferner ist die Achse 10c zwischen den Endbereichen 11 mit
einem Zwischenbereich 12 ausgebildet, an dem das Schwingenelement 10b angespritzt
wird. Gemäß 4a wird
die Achse 10c zumindest an einem Abschnitt des Zwischenbereiches 12 vollständig
um die Mantelfläche vom Schwingenelement 10b umspritzt,
sodass sich ein freies, ringartiges Ende 13 des Schwingenelementes 10b bildet, das
die Achse 10c umschließt. Durch Aufbringen einer
gewissen Losbrechkraft werden die Achse 10c und das Schwingenelement 10b relativ
zueinander hin- und herbewegt, welches durch die dargestellten Pfeile
schematisch angedeutet ist. Hierbei kann beispielsweise das Schwingenelement 10b innerhalb der
Spritzgussform 20 hin- und herbewegt werden, wobei gleichzeitig über
nicht dargestellte Mittel die Achse 10c in ihrer Position
fixiert wird. Analog dazu ist eine Hin- und Herbewegung der Achse 10c bei
einer gleichzeitigen Fixierung des Schwingenelementes 10b ebenfalls
denkbar. Die Hin- und Herbewegung gemäß 4a kann
in Form einer leichten rotatorischen Bewegung ebenfalls realisiert
werden (siehe Pfeildarstellungen in 4a).
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In 5 ist
der Zwischenbereich 12 der Achse 10c bereichsweise
konisch ausgeführt. An diesen konischen Bereichen wird
zunächst das Schwingenelement 10b spritzgegossen.
Anschließend erfolgt eine kleine Verschiebung des Schwingenelementes 10b relativ
zur Achse 10c. Das bedeutet, dass entweder die Achse 10c gemäß 5 nach
unten verschoben wird oder das Schwingenelement 10b nach
oben verschoben wird. Diese Verschiebung wird vorzugsweise vor dem
Aushärten des Schwingenelementes 10b durchgeführt.
Nach der Verschiebung besteht zwischen der Achse 10c und
dem Schwingenelement 10b ein Lagerspiel, wodurch eine Drehbeweglichkeit
des Schwingenelementes 10b um die Achse 10c erreicht
werden kann. Nach der genannten Verschiebung erfolgt das Spritzgießen
des Trägers 10a an die Achse 10c. Im
Anschluss kann das gelenkartig fertig gestellte Verbundbauteil 10 aus
der Spritzgussform 20 entnommen werden.
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Gemäß 3a ist
die Achse 10c jeweils am Endbereich 11 mit einem
Kragenelement 14 ausgeführt, um während
des Spritzgießens eine Kontaktierung der Spritzgussmasse
des Schwingenelementes 10b mit der Spritzgussmasse des
Trägers 10a wirksam zu verhindern. Das Kragenelement 14 dient
somit als eine Art Abstandselement. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
beträgt der Abstand zwischen dem Schwingenelement 10b und
dem Träger 10a 1 mm bis 5 mm.
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Gemäß 4b wird
die Achse 10c zumindest an einem Abschnitt des Zwischenbereiches 12 um
die Mantelfläche vom Schwingenelement 10b umspritzt,
sodass sich ein freies, C-artiges Ende 13 des Schwingenelementes 10b bildet,
das die Achse 10c nur teilweise umschließt. Bei
dieser Ausführungsform der Erfindung erfolgt der Schwindungsprozess
des Schwingenelementes 10b gemäß der
dargestellten Pfeilrichtung.
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In 6 ist
eine weitere Ausführungsalternative dargestellt, bei der
die Achse 10c als Lagereinheit mit einem Innenelement 15 und
einem Außenelement 16 ausgeführt ist,
wobei das Außenelement 16 am Innenelement 15 drehbar
gelagert ist. Entsprechend dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird zunächst die Achse 10c als Lagereinheit
in die Spritzgussform 20 eingelegt und anschließend
wird das Schwingenelement 10b an das Außenelement 16 angegossen.
Der Träger 10a wird an den nicht dargestellten
Endbereichen der Achse 10c angespritzt, wobei lediglich
das Innenelement 15 in Kontakt mit der Spritzgussmasse
des Trägers 10a kommt. Das Außenelement 16 ist
hingegen zum Träger 10a beabstandet. Nachdem das
Verbundbauteil 10 aus der Spritzgussform 20 entnommen
ist, ist ein Schwenkvorgang des Schwingenelements 10b um
das feststehende Innenelement 15 möglich, wobei
gleichzeitig das Außenelement 16 mit dem Schwingenelement 10b mit
verschwenkt wird.
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Gemäß 7 wird
eine weitere Alternative gezeigt, um ein Spiel zwischen dem Schwingenelement 10b und
der Achse 10c zu erreichen. Die Achse 10c ist
leicht exzentrisch in der Spritzgussform 20 gelagert. Nachdem
das Schwingenelement 10b an der Achse 10c spritzgegossen
ist, erfolgt über einen nicht dargestellten Antrieb eine
Drehung der Achse 10c bevor der Träger 10a an
die Achse 10c spritzgegossen wird. Anschließend
erfolgt das Entnehmen des Verbundbauteils 10.
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In 8 ist
umfangseitig der Achse 10c eine Schicht 17 aufgetragen.
Nachdem die Achse 10c in die Spritzgussform 20 eingelegt
worden ist, erfolgt das Spritzgießen des Schwingenelementes 10b.
Bei diesem Vorgang löst sich die Schicht 17 auf.
Aufgrund der hohen Temperatur der Spritzgussmasse des Schwingenelementes 10b verdampft
die Schicht 17, wodurch ein Spiel zwischen dem Schwingenelement 10b und
dem Träger 10a entsteht. Bei der Schicht 17 kann
es sich um ein Material handeln, dessen Schmelzpunkt unter dem Schmelzpunkt
der Spritzgussmasse des Schwingenelementes 10b liegt. Bei
diesem Material kann es sich z. B. um Teflon oder um einen Wachs
handeln.
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Gemäß 2 ist
das erste Griffende 41 des Griffelementes 40 einseitig
offen als Langloch ausgebildet, wobei das erste Griffende 41 mit
seinem Langloch die Achse 10c zumindest bereichsweise umfasst.
Des Weiteren ist in 1 und 2 ein zu
einem nicht dargestellten Verschluss der Kraftfahrzeugtür 43 führender
Abgang 18 dargestellt. Der Abgang 18 ist an einem
Koppelelement 30 vorgesehen, das an einer zweiten Achse 19 drehbar
gelagert ist, wobei das Koppelelement 30 in Wirkverbindung
mit dem Schwingenelement 10b steht. In einer weiteren, nicht
dargestellten Ausführungsalternative kann der zum Verschluss
führende Abgang 18 an dem Schwingenelement 10b oder
am Griffelement 40 oder sogar am feststehenden Träger 10a vorgesehen sein.
Wie in 2 zu erkennen ist, weist das Schwingenelement 10b eine
Stirnfläche 21 auf, die dem Griffelement 40 zugewandt
ist. Ferner ist das um die zweite Achse 19 verschwenkbare
Koppelelement 30 mit einem Kontaktbereich 31 ausgebildet,
auf dem die Stirnfläche 21 während der
Bewegung des Schwingenelementes 10b wirkt.
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Das
Schwingenelement 10b ist mit dem Griffelement 40 aus
seiner in 2 dargestellten Position aus
der Tür 43 verschwenkbar. Während dieser Bewegung
des Griffelementes 40 wird der Abgang 18 betätigt,
wodurch der Verschluss des Kraftfahrzeuges geöffnet werden
kann, wenn eine Entriegelungsposition im Verschluss bereits vorliegt.
Hierdurch öffnet sich die Fahrzeugtür 43.
Der Abgang 18 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Bowdenzug, der sich bis zum Verschluss erstreckt. Der Abgang 18 ist
an einer Aufnahme 33 gehalten, die materialeinheitlich
mit dem Koppelelement 30 ein gemeinsames Bauteil bildet,
welches um die zweite Drehachse 19 bewegbar ist. Die rollenartige
Aufnahme 33 ist mit einer Nut 33a ausgeführt,
in der der Abgang 18, insbesondere der Bowdenzug geführt
und gehalten ist. Bei einer Rückbetätigung des
Griffelementes 40 wird das Schwingenelement 10b um
die Achse 10c verschwenkt. Gleichzeitig drückt
die Stirnfläche 21 auf den Kontaktbereich 31 des
Koppelelementes 30, wodurch sich das Koppelelement 30 um
die zweite Drehachse 19 dreht. Während der Bewegung
des Schwingenelementes 10b rollt der Kontaktbereich 31 des
Koppelelementes 30 auf der Stirnfläche 21 ab. Hierdurch
entsteht eine Zugkraft am Abgang 18, die unmittelbar auf
den Verschluss wirkt.
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Des
Weiteren ist ein Federelement 32 gemäß 1 vorgesehen,
das in Wirkverbindung mit dem Koppelelement 30 und dem
Schwingenelement 10b steht. Das Federelement 32 übt
in der herausgezogenen, nicht dargestellten Position des Griffelementes 40 eine
derartige Rückstellkraft aus, dass das Schwingenelement 10b sich
selbstständig in die Ausgangsposition gemäß 2 bewegt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist das Koppelelement 30 einen
nicht gezeigten Zapfen auf, auf den das Federelement 32 aufgesteckt
ist. Das Koppelelement 30 ist ferner mit zwei Massenausgleichsgewichten 34 ausgebildet,
die während der Bewegung des Schwingenelementes 10b um
die zweite Achse 19 mitbewegt werden. Diese Massenausgleichsgewichte 34 dienen
dazu, dass bei einem etwaigen Seitenaufprall durch die auftretenden
Fliehkräfte das Schwingenelement 10b nicht ungewollt
aus der Tür 43 gedrückt wird, wodurch
ein ungewünschter Öffnungsvorgang der Tür 43 ausgelöst
werden würde. In diesem Fall wirken die Massenausgleichsgewichte 34 den
wirkenden Fliehkräften entgegen, sodass eine Bewegung des
Schwingenelementes 10b ausgeschlossen ist.
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Der
Träger 10a ist des Weiteren mit einem Durchbruch 36 ausgeführt,
in dem ein Schließzylinder (nicht dargestellt) in den Träger 10a eingeführt und
dort befestigt wird (siehe 1). Auch
der Schließzylinder kann einen Abgang aufweisen, der bei
Betätigung des Schließzylinders auf den Verschluss
einwirkt und diesen verriegelt bzw. entriegelt.
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- 10
- Verbundbauteil
- 10a
- Träger
- 10b
- Schwingenelement
- 10c
- Achse
- 11
- Endbereich
(Achse 10c)
- 12
- Zwischenbereich
(Achse 10c)
- 13
- freies
Ende (Schwingenelement 10b)
- 14
- Kragenelement
- 15
- Innenelement
- 16
- Außenelement
- 17
- Schicht
- 18
- Abgang
- 19
- zweite
Achse
- 20
- Spritzgussform
- 20a
- erste
Kavität
- 20b
- zweite
Kavität
- 20c
- dritte
Kavität
- 21
- Stirnfläche
- 22a
- Formhälfte
- 22b
- Formhälfte
- 23
- freies
Ende (Schwingenelement 10b)
- 24a
- erster
Einlasskanal
- 24b
- zweiter
Einlasskanal
- 30
- Koppelelement
- 31
- Kontaktbereich
- 32
- Federelement
- 33
- Aufnahme
- 33a
- Nut
- 34
- Massenausgleichsgewicht
- 36
- Durchbruch
- 40
- Handhabe,
Griffelement
- 41
- Erstes
Ende (Griffelement 40)
- 42
- Zweites
Ende (Griffelement 40)
- 43
- Bewegliches
Teil, Tür
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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