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Die Erfindung bezieht sich auf ein geräuscherzeugendes Gerät zur Verwendung beim Abrichten eines Hundes.
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Von einem Hund sollte verlangt werden, dass er bei Fuß läuft, d. h. der Hund soll unmittelbar neben dem Hundeführer laufen, wobei sich sein Kopf stets neben der Hüfte des Hundeführers befindet, der Hund soll also weder vorlaufen noch gegenüber dem Hundeführer zurückfallen. Gleichzeitig soll sein Kopf schräg nach oben zum Hundeführer gerichtet sein, um ggf. Befehle von ihm entgegennehmen zu können. Dieses Verhalten wird auch in diversen Hundeprüfungen überprüft und ist Voraussetzung, um diese zu bestehen.
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Im Allgemeinen ist es bekannt, Tiere mit Geräuschen zu trainieren, so kann z. B. bei einem bestimmten unerwünschten Verhalten des Hundes ein abschreckendes Geräusch mit einer Schütteldose erzeugt werden. Das Tier möchte dieses Geräusch vermeiden und wird daher eben dieses Verhalten einstellen. Es ist auch schon bekannt, Geräusche zur Förderung bestimmter gewünschter Verhaltensweisen, also zur positiven Beeinflussung zu nutzen.
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Die
DE 20 2005 019 237 U1 zeigt einen am Gürtel zu tragenden Hundefutterbeutel, der an seiner Innenseite mit einem Squeeker zur Erzeugung von Tönen bei Druckeinwirkung versehen ist. Damit soll der Hundefutterbeutel als Spielzeug für den Hund interessant gemacht werden.
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Die
US 6,722,317 B2 zeigt ebenfalls einen am Gürtel zu tragenden Hundefutterbeutel, an den ein Glöckchen angehängt ist, mit dem der Hund herbeigerufen werden kann.
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Beide Hundefutterbeutel sind nicht geeignet, den Hund in der oben beschriebenen Weise abzurichten.
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Die Erfindung beruht somit auf der Aufgabe, ein geräuscherzeugendes Gerät bereitzustellen, das für das oben beschriebene Training genutzt werden kann.
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Ein solches Gerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät ein Gehäuse mit einem geräuscherzeugenden Element und einer Taste zum Betätigen des Elementes aufweist, wobei an der Rückseite des Gehäuses sich Mittel zum Befestigen des Gehäuses am Körper des Hundeführers befinden und sich an der Vorderseite des Gehäuses eine Auslösefläche für die Taste befindet, deren Flächennormale beim Tragen am Körper des Hundeführers schräg nach unten und seitlich vom Körper des Hundeführers weg gerichtet ist.
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Durch diese Ausrichtung der Auslösefläche in Richtung auf den Hund wird es diesem erleichtert, die Auslösefläche mit der Schnauze zu treffen und damit das Geräusch (den Summton) auszulösen.
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Das Gerät wird seitlich am Körper eines Hundeführers – z. B. bei großen Hunden im Bereich seiner Hüfte oder bei kleinen Hunden am Oberschenkel – getragen. Da es eine von der Schnauze des Hundes auszulösende Taste aufweist, wird durch eine Betätigung der Taste mit der Hundeschnauze ein Geräusch erzeugt, woraufhin der Hund eine Belohnung vom Hundeführer erhält.
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Bei einer solchen Tragweise des Gerätes wird der Hund bemüht sein, mit seiner Schnauze immer wieder diese Taste zu betätigen, um die Belohnung zu erhalten. Um mit der Schnauze in der Nähe der Taste zu bleiben, muss er die oben beschriebene gewünschte Laufhaltung einnehmen.
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Da es sich um ein Geräusch handeln soll, das ein bestimmtes Verhalten fördert, ist weiterhin vorgesehen, dass es sich dabei um einen für den Hund nicht unangenehmen Summton handelt.
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Bei der Belohnung handelt es sich z. B. um eine Fressbelohnung in Form eines ”Leckerlis”. Es kann sich aber auch um ein Spielzeug, z. B. einen Ball oder eine Beißwurst handeln.
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Die Tragweise des Gerätes ist natürlich auch von der Größe des Hundes abhängig. D. h. das Gerät wird in einer Höhe am Körper getragen, bei der der jeweilige zu trainierende Hund es mit seitlich nach oben gestrecktem Kopf mit der Schnauze erreichen kann.
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Da der Hund seinen Kopf schräg nach oben halten soll und die Bewegung der Schnauze daher in diese Richtung erfolgen wird, lässt sich die Taste vom Hund am leichtesten betätigen, wenn die Flächennormale in Richtung der Bewegung der Schnauze liegt.
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Damit die Auslösefläche auch dann vom Hund erreicht werden kann, wenn dieser leicht gegenüber dem Hundeführer zurückfällt bzw. leicht vorläuft, ist sie in einer horizontalen Schnittebene (horizontal in Bezug auf die Lage des Geräts beim Tragen am Körper) leicht gebogen ausgeführt. D. h. dass die Flächennormalen in den gebogen verlaufenden Bereichen der Auslösefläche zwar weiterhin nach unten gerichtet sind, aber bezogen auf den Körper des Hundeführers leicht nach vorne oder nach hinten weisen.
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Die Auslösefläche bildet dabei in etwa ein Kegelstumpfsegment mit einer horizontal verlaufenden Achse.
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Die Taste kann in zweierlei Weise ausgeführt werden. Zum einen kann das Gehäuse auf einem Grundkörper und einer daran mit einem Scharnier befestigten Klappe bestehen, wobei an der Rückseite des Grundkörpers die Mittel zum Befestigen am Körper des Hundeführers und an der Vorderseite der Klappe die Auslösefläche angeordnet ist. Stößt der Hund mit der Schnauze gegen die Auslösefläche, wird die Klappe gegen die Kraft einer Feder zum Grundkörper bewegt, wodurch, weil sich sowohl am Grundkörper als auch an der Klappe jeweils ein elektrischer Kontakt befindet, ein Stromkreis geschlossen wird, der zur Auslösung eines Geräusches führt.
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Das Geräusch kann auch dadurch erzeugt werden, dass zwei Kontaktflächen, die an den einander zugewandten Flächen von Grundkörper und Klappe ausgebildet sind, aufeinanderschlagen. Diese bilden somit ein geräuscherzeugendes Element. Bei den Kontaktflächen kann es sich um die beiden Kontakte handeln, die einen Stromkreis – wie oben beschrieben – schließen. Das Schlaggeräusch kann ebenfalls als Signal für den Hundeführer genutzt werden, eine Belohnung an den Hund auszugeben. Allein das Schlaggeräusch und nicht einen elektronisch ausgelösten Summton zu nutzen, bietet sich an, wenn der Hund an das Gerät gewöhnt ist und ein schwaches Schlaggeräusch ausreicht, ihn zu ermuntern, die Taste zu betätigen.
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Das geräuscherzeugende Element ist vorzugsweise im Grundkörper angeordnet. Um den Ton zu verstärken, befindet sich in der Rückseite der Klappe, die dem Grundkörper zugewandt ist, ein Resonanzraum oberhalb des Elementes, wobei es in den Resonanzraum hineinragen kann.
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Grundsätzlich kann aber auch ein einheitliches Gehäuse genutzt werden, wobei die Taste als Näherungssensor ausgeführt wird, der sich hinter der Auslösefläche befindet. Der Hund muss daher seine Schnauze lediglich an die Auslösefläche heranführen, damit der Näherungssensor anspricht.
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Um den Hund an die geforderte Bewegung zu gewöhnen, kann vorgesehen werden, dass anfänglich auf der Auslösefläche eine fressbare Paste aufgebracht wird. Damit diese daran hält, sind in der Auslösefläche Vertiefungen, z. B. in Form von nebeneinander liegenden zylindrischen Sacklöchern, und/oder Erhebungen, z. B. in Form von nebeneinander liegenden Stegen, vorgesehen.
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Im Folgenden wird an Hand zweier Ausführungsbeispiele die Erfindung näher erläutert. Dafür zeigen die
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1a und 1b: perspektivische Darstellungen des Gerätes in einer ersten Ausführungsform, die
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2a, b, c: diverse Ansichten des Geräts nach 1, die
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3a, b: Querschnitte durch dieses Gerät entlang der Linien A-A bzw. B-B in 2a, und die
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4a, b, c: perspektivische Ansichten eines Geräts in einer zweiten Ausführungsform.
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Wie den perspektivischen Darstellungen der 1a und 1b entnommen werden kann, besteht ein Gerät aus einem Grundkörper 1 und einer Klappe 2, die über ein Gelenk an dem Grundkörper 1 angeschlagen ist. An der Rückseite des Grundkörpers 1 befinden sich zwei Bügel 3, durch die ein Gürtel gezogen werden kann, so dass der Hundeführer in der Lage ist, das Gerät an seiner Hüfte zu tragen. Um das Gerät am Oberschenkel tragen zu können, wird durch die Bügel 3 ein elastischer Gurt gezogen, der um den Oberschenkel gespannt wird. Die Bügel 3 bilden somit die Mittel, um das Gerät am Körper des Hundeführers zu befestigen.
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Die Vorderseite der Klappe 2 besitzt eine schräg verlaufende Auslösefläche 4, die in etwa einem 180°-Segment eines Kegelstumpfes entspricht.
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Die 2b zeigt eine Seitenansicht des Geräts in vertikaler Ausrichtung, wie es am Körper des Hundeführers getragen wird. Dabei zeigt die Auslösefläche 4 im Wesentlichen nach unten, die Grundfläche des Grundkörpers 1, an der die Bügel 3 befestigt sind, zeigt zum Körper des Hundeführers. Die Auslösefläche 4 befindet sich im unteren Bereich der Klappe 2, wobei im mittleren Bereich der Auslösefläche 4 die Flächennormale 5 in einer vertikalen Ebene liegt, die senkrecht auf dem Grundkörper 1 steht und in der Darstellung der 2b die Zeichnungsebene bildet. In den Randbereichen der Auslösefläche 4 sind die hier nicht gezeigten Flächennormalen wegen der kegelstumpfförmigen Form der Auslösefläche 4 leicht nach vorne oder leicht nach hinten gerichtet, d. h. sie ragen in die Zeichnungsebene hinein bzw. ragen aus dieser hervor.
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An der von der Auslösefläche 4 entfernten Oberkante von Grundkörper 1 und Klappe 2 ist ein Scharnier 6 zwischen dem Grundkörper 1 und der Klappe 2 angebracht, so dass die Klappe 2 gegenüber dem Grundkörper 1 verschwenkt werden kann.
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2a zeigt eine Draufsicht auf die Vorderseite der Klappe 2 und 2c eine Vorderansicht auf die Auslösefläche 4. In der 2a erkennt man insbesondere, dass die Grundflächen von Grundkörper 1 und Klappe 2 übereinstimmen, so dass zwischen diesen ein fließender Übergang vorliegt. Die 2a dient weiterhin der Darstellung von zwei Schnittebenen A-A und B-B. Schnitte entlang dieser Schnittebenen sind in den 3a und 3b gezeigt.
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Die 2c vermittelt, dass Grundkörper 1 und Klappe 2 die gleiche Höhe aufweisen.
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In allen drei 2a, 2b, 2c erkennt man einen Schalter 7, mit dem das Gerät ein- und ausgeschaltet wird.
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Der innere Aufbau des Geräts ergibt sich aus den beiden Schnittdarstellungen der 3a und 3b: In dem Grundkörper 1 befindet sich unterhalb der Auslösefläche 4 ein von der Oberseite des Grundkörpers zugängliches Batteriefach 8, das von einem metallischen Deckel verschlossen ist, das einen ersten elektrischen Kontakt 9 bildet. An der Unterseite der Klappe 2 befindet sich oberhalb des Batteriefaches 8 ein zweiter elektrischer Kontakt 10. Im mittleren Bereich des Geräts, zwischen Scharnier 6 und Auslösefläche 4, ist zwischen dem Grundkörper 1 und der Klappe 2 eine Feder 11 angeordnet, die von einer Einstellschraube 12 gehalten wird. Dazu durchdringt die Einstellschraube 12 die als Schraubenfeder ausgebildete Feder 11 der Länge nach, wobei sie durch ein Loch in der Klappe 2 hindurchgeführt und in den Grundkörper 1 eingeschraubt ist. Ihr Kopf liegt dabei an der Oberseite der Klappe 2 an. Die Feder 11 drängt Grundkörper 1 und Klappe 2 leicht auseinander, so dass in der Grundstellung die beiden elektrischen Kontakte 9, 10 voneinander entfernt sind, wobei ihr Abstand durch die Lage der Einstellschraube 12 bestimmt wird. Durch ein Herein- bzw. Herausschrauben der Einstellschraube 12 lässt sich somit der Abstand der Kontakte und damit die Ansprechempfindlichkeit der Taste verändern. Die Vorspannung der Feder 11 bestimmt die Kraft, mit der die Klappe 2 nach unten gedrückt werden muss, damit die beiden elektrischen Kontakte 9, 10 in Kontakt gelangen und einen Stromkreis schließen. Zum Wechseln der Batterien kann die Einstellschraube 12 vollständig entfernt werden, so dass die Klappe 2 zurückgeklappt werden kann.
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Die beiden Kontakte 9, 10 erzeugen beim Aufeinanderschlagen ein Schlaggeräusch, das ebenfalls als Signal für den Hundeführer genutzt werden kann, eine Belohnung an den Hund auszugeben. Somit kann das Gerät genutzt werden, ohne es zuvor mittels des Schalters 7 eingeschaltet zu haben. Allein das Schlaggeräusch zu nutzen, bietet sich an, wenn der Hund an das Gerät gewöhnt ist und ein schwaches Schlaggeräusch ausreicht, ihn zu ermuntern, die Taste zu betätigen.
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An der Unterseite der Klappe 2 befindet sich ein Resonanzraum 13, in den ein am Grundkörper befestigter Summer 14 hineinragt. In dem Grundkörper 1 befinden sich auch alle elektrischen Bauteile, die hier nicht näher dargestellt sind und die notwendig sind, um den Summer zu betreiben. Schaltungen hierfür sind dem Elektronikfachmann bekannt und brauchen daher hier nicht näher dargestellt zu werden.
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Auf der Klappe 2 befindet sich weiterhin eine Metallplatte 15. Diese wird für den Fall genutzt, dass das Gerät unter einem Kleidungsstück getragen werden soll. Um dem Hund eine Auslösefläche zur Verfügung zu stellen, wird außen an der Kleidung ein Betätigungsknopf mit einem Magneten in Höhe der Metallplatte angesetzt, so dass der Betätigungsknopf magnetisch an dieser gehalten wird.
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4a, 4b und 4c zeigen eine Ausführung des Geräts, bei dem Grundkörper und Klappe als einheitliches Gehäuse 16 ausgeführt sind und sich in diesem Gehäuse 16 ein strichpunktiert dargestellter Näherungssensor 17 unterhalb der Auslösefläche 4 befindet, der die Funktionen der beiden elektrischen Kontakte gemäß der ersten Ausführungsform übernimmt. Nähert sich die Schnauze des Hundes der Auslösefläche 4, so spricht der Näherungssensor 17 an und ein Stromkreis für den Summer 14 wird geschlossen. Die Ansprechempfindlichkeit wird in diesem Fall elektronisch eingestellt.
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Die Schaltung zum Betreiben des Summers 14 kann in beiden Ausführungen so ausgeführt sein, dass der Summton anhält, solange die Kontakte geschlossen sind bzw. sich die Schnauze des Hundes an der Auslösefläche 4 befindet. Es kann aber auch eine Zeitschaltung vorgesehen sein, die den Summton nach einer gewissen kurzen Zeit unterbricht, unabhängig davon, ob die Schnauze sich noch an der Auslösefläche 4 befindet.
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Um den Hund an das Gerät zu gewöhnen bzw. ihn zu animieren es zu benutzen, kann die Auslösefläche 4 mit einer fressbaren Paste belegt werden. Dazu ist sie mit Rillen 18 (siehe auch 2a) oder Stegen 19 oder anderweitigen Vertiefungen und/oder Erhöhungen versehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Grundkörper
- 2
- Klappe
- 3
- Bügel
- 4
- Auslösefläche
- 5
- Flächennormale
- 6
- Scharnier
- 7
- Ein/Aus-Schalter
- 8
- Batteriefach
- 9
- erster elektrischer Kontakt
- 10
- zweiter elektrischer Kontakt
- 11
- Feder
- 12
- Einstellschraube
- 13
- Resonanzraum
- 14
- Summer
- 15
- Metallplatte
- 16
- Gehäuse
- 17
- Näherungssensor
- 18
- Rillen
- 19
- Stege