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Die
Erfindung betrifft eine Schutzverkleidung für ein Fahrzeug, welche lösbar an
einer Fahrzeugwand anbringbar ist.
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Aus
der
DE 100 20 250
A1 ist eine zusammenklappbare Schutzverkleidung für Fahrzeuginnenräume bekannt.
Die Schutzverkleidung weist somit zwei im Wesentlichen in sich starre
Komponenten auf, welche über
eine scharnierartige Verbindung verbunden sind und relativ zueinander
verschwenkt werden können.
Die Schutzverkleidung ist mittels Flauschbändern oder einem Klettband
mit einer Kabinenwandung verbindbar.
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Des
Weiteren ist aus der
DE 28 39
370 eine geschoss- und splittersichere Schutzvorrichtung
für ein
Fahrzeug bekannt. Die Schutzvorrichtung ist als nachrüstbares
Teil ausgebildet und kann lösbar
an einer Fläche
des Fahrzeugs befestigt werden. Die Schutzverkleidung weist eine
an der abzudeckenden Fläche
nachgiebig anliegende, die Bewegungsenergie eines Geschosses oder
Splitters gleichmäßig verteilende
und absorbierende Matte aus einem widerstandsfähigen, trägerelastischen Werkstoff auf.
Der Einsatzbereich dieser bekannten Schutzverkleidungen ist jedoch
eingeschränkt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schutzverkleidung zu
schaffen, welche flexibler verwendbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Schutzverkleidung, welche die Merkmale nach
Anspruch 1 aufweist, gelöst.
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Eine
erfindungsgemäße Schutzverkleidung für ein Fahrzeug
ist lösbar
an einer Fahrzeugwand anbringbar. Dies bedeutet, dass die Anbringung
und Entfernung zerstörungsfrei
und reversibel möglich ist.
Die Schutzverkleidung weist einen durchsichtigen Teilbereich auf,
welcher geschoss- und/oder splittersicher ausgebildet ist. Durch
diese Ausgestaltung kann die Schutzverkleidung auch an Stellen eines Fahrzeugs
problemlos nachgerüstet
oder entfernt werden, an welchen Fahrzeuginsassen auch aus dem Fahrzeug
blicken können
müssen.
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Vorzugsweise
ist die gesamte Schutzverkleidung geschoss- und/oder splittersicher ausgebildet.
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Unter
einer geschoss- und/oder splittersicheren Schutzverkleidung oder
einem Teilbereich davon wird verstanden, dass auf die Schutzverkleidung
einschlagende Geschosse oder Splitter im Allgemeinen nicht durch
die Schutzverkleidung hindurchdringen können. Die Schutzverkleidung
oder ein Teilbereich davon sind somit quasi undurchlässig für derartige anprallende
Teile.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Schutzverkleidung bewegbar an der Fahrzeugwand anbringbar
ist. Insbesondere ist sie so an einer Fahrzeugwand anbringbar, dass
bei einem Objekteinschlag, beispielsweise bei einer Kugel oder einem Splitter,
eine Bewegung möglich
ist, um zusätzlich
kinetische Energie des einschlagenden Projektils aufnehmen und vernichten
zu können.
Beispielsweise kann dazu eine Anbringung der Schutzverkleidung mit
einem gewissen Spiel oder einer gewissen Bewegungstoleranz vorgesehen
sein, so dass die Schutzverkleidung relativ zur Fahrzeugwand bei
einem Projektileinschlag verschiebbar, schwenkbar, verbiegbar oder
dergleichen ist.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der durchsichtige Teilbereich der Schutzverkleidung
lösbar
in der Schutzverkleidung angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung
kann eine hochflexible und situationsabhängig ausrüstbare Schutzverkleidung gewährleistet
werden. Sowohl die Dimensionierung des durchsichtigen Teilbereichs,
insbesondere in der Dicke, als auch die Materialausgestaltung im
Hinblick auf die Lichttransmission kann dadurch bedarfsabhängig und
situationsabhängig
verändert
werden. Durch diesen modularen Aufbau der Schutzverkleidung kann
auch eine schnelle und aufwandsarme Montage eines defekten oder
beschädigten
durchsichtigen Teilbereichs ermöglicht
werden. Es muss nicht mehr die gesamte Schutzverkleidung im Beschädigungs-
oder Zerstörungsfalle
des durchsichtigen Teilbereichs entsorgt werden, sondern lediglich dieser
durchsichtige Teilbereich kann dann ausgetauscht werden. Dadurch
können
auch erhebliche Kosten eingespart werden.
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Die
zerstörungsfreie
lösbare
reversible Anbringung des durchsichtigen Teilbereichs kann beispielsweise
durch ein Einstecken in eine entsprechende Tasche der Schutzverkleidung
oder durch ein Einklipsen oder einem form- und kraftschlüssigen Einspannen
in einen Rahmen in der Schutzverkleidung erfolgen. Diese Befestigungsmöglichkeiten
im Hinblick auf eine lösbare
Anbringung sind jedoch lediglich beispielhaft und können auch
in vielfältiger
anderer Weise ausgestaltet sein.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Schutzverkleidung derart flexibel ausgebildet
ist, dass auch unterschiedlich dimensionierte durchsichtige Teilbereiche
und somit durchsichtige Teilbereiche mit unterschiedlichen Flächenausgestaltungen
in der Schutzverkleidung lösbar
anbringbar sind. Bedarfsabhängig
kann dadurch der Sichtbereich vergrößert oder verkleinert werden.
Insbesondere im militärischen
Einsatz kann dadurch ein relativ keines Sichtfenster geschaffen
werden, welches einerseits ausreichende Sicht nach außen gewährleistet
und andererseits ermöglicht,
dass beispielsweise bei Dunkelheit relativ wenig Licht nach außen dringt, wenn
der Innenraum des Fahrzeugs beleuchtet ist.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass der durchsichtige Teilbereich unlösbar in
der Schutzverkleidung integriert ist.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass der durchsichtige Teilbereich aus Panzerglas
ausgebildet ist. Auch ein durchsichtiger Kunststoff kann vorgesehen
sein. Dadurch kann das Gewicht der Schutzverkleidung reduziert werden.
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Vorzugsweise
ist der durchsichtige Teilbereich kleiner ausgebildet als die flächenmäßige Ausgestaltung
einer Schutzverkleidung.
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Die
Schutzverkleidung ist bevorzugterweise plattenartig oder mattenartig
ausgebildet und weist somit bevorzugterweise eine flächige Ausgestaltung auf.
Die Flächengestaltung
kann beliebig sein und neben einer eckigen Geometrie beispielsweise
auch eine scheibenförmige,
eine ovale oder eine in sonstiger Weise ausgebildete Formgebung
aufweisen.
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Auch
die Formgebung des durchsichtigen Teilbereichs kann sowohl als eckige
Geometrie oder als eckenfreie Geometrie ausgebildet sein. Auch der durchsichtige
Teilbereich ist vorzugsweise plattenartig gestaltet.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass die Schutzverkleidung flexibel ausgebildet
ist und dadurch beispielsweise zumindest bereichsweise aufgerollt
oder zusammengefaltet werden kann. Dadurch kann ein kompaktes Teil
geschaffen werden, welches im nicht benötigten Falle bauraumminimiert verstaut
werden kann. Darüber
hinaus kann durch diese zumindest teilweise flexible Ausgestaltung
eine Anbringung an unterschiedlichste Formgebungen einer Fahrzeugwand
gewährleistet
werden. Eine Krümmung
oder eine Faltung oder dergleichen kann somit einfach erfolgen und
die Anbringung an unterschiedlichst geformte Fahrzeugwände aufwandsarm erreicht
werden. Durch diese individuelle Anpassung der Form der Schutzverkleidung
an eine Form einer Fahrzeugwand kann die Sicherheit nochmals erhöht werden,
da keine Spalte oder dergleichen beim Anbringen der Schutzverkleidung
auftreten können.
Dadurch kann das Eindringen von Geschossen oder Splittern an Spalten
oder Freiräumen
zwischen der Schutzverkleidung und der Fahrzeugwand verhindert werden.
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Vorzugsweise
ist die Schutzverkleidung im Hinblick auf flexible Verformung ähnlich einer
kugelsicheren tragbaren Weste für
Personen ausgebildet. Insbesondere ist diese flexible Ausgestaltung
in denjenigen Teilbereichen der Schutzverkleidung vorgesehen, welche
nicht den durchsichtigen Teilbereich betreffen.
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Die
lösbare
Befestigung der Schutzverkleidung an einer Fahrzeugwand kann beispielsweise mittels
Druckknöpfen,
Haltelaschen, Schlaufen oder dergleichen vorgesehen sein.
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Auch
Haken oder ein Klettverschluss (Haken-Öse-System) kann vorgesehen
sein. Auch diese beispielhaft genannten Verbindungsvorrichtungen zur
Ausgestaltung einer lösbaren
Anbringung der Schutzverkleidung an einer Fahrzeugwand sind lediglich
beispielhaft und können
in vielfältiger
Weise ergänzt
werden.
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Eine
Schutzverkleidung kann auch mit unterschiedlichen Ausmaßen ausgebildet
werden. Neben der Ausgestaltung mit einem flexiblen Material, welches
ebenfalls geschoss- und/oder
splittersicher sein kann, kann auch eine Schuppenpanzerung oder
dergleichen vorgesehen sein.
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Neben
der Befestigung mit Druckknöpfen können auch
Drehknöpfe
oder dergleichen vorgesehen sein.
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Bevorzugt
ist das Fahrzeug an entsprechenden Stellen mit komplementären Befestigungsmöglichkeiten
bereits vorgerüstet.
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Die
Position einer Schutzverkleidung ist vorzugsweise so gewählt, dass
im Sprengfalle auch abfliegende Komponenten des Fahrzeugs abgewehrt werden
können.
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Durch
die Schutzverkleidung kann bei Fahrzeugen wie Personenkraftwagen,
Lastkraftwagen oder sonstigen Transportfahrzeugen und dergleichen ein
wesentlicher Schutz gegenüber
Projektilteilen erreicht werden. Insbesondere dann, wenn sich Fahrzeuge
in gefährdeten
Gebieten bewegen, kann ein wesentlicher Schutz gegen Beschuss oder
Sprengungen ermöglicht
werden. Die Schutzverkleidung kann sowohl im Innenraum eines Fahrzeugs
als auch am Außenbereich
angebracht werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Die
einzige Figur zeigt in einer einfachen schematischen Darstellung
ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Schutzverkleidung.
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Die
Schutzverkleidung 1 ist im Ausführungsbeispiel mit einer rechteckigen
Plattenform ausgestaltet. Mittig in der Schutzverkleidung 1 ist
ein durchsichtiger Teilbereich 2 angeordnet, welcher im
Ausführungsbeispiel
aus Panzerglas ausgebildet ist. In der gezeigten Ausführung ist
dieser durchsichtige Teilbereich 2 somit ein in sich starres
Teil. Wie zu erkennen ist, ist der durchsichtige Teilbereich 2 umfangseitig
von einem weiteren Teilbereich 3 der Schutzverkleidung 1 umgeben.
Der durchsichtige Teilbereich 2 ist in der gezeigten Ausführung ebenfalls
viereckig ausgebildet und weist in der x-y-Ebene kleinere, insbesondere
wesentlich kleinere Ausmaße als
die gesamte Schutzverkleidung 1 auf.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass der Teilbereich 3, welcher den durchsichtigen
Teilbereich 2 rahmenartig umgibt, flexibel ausgebildet
ist. Sowohl der durchsichtige Teilbereich 2 als auch der
weitere Teilbereich 3 sind im Ausführungsbeispiel geschoss- und/oder
splittersicher ausgebildet. Die Anbringung des durchsichtigen Teilbereichs 2 in
die Schutzverkleidung 1 ist so vorgegeben, dass der durchsichtige Teilbereich 2 quasi
formschlüssig
in den Teilbereich 3 eingebracht ist. Auch am Übergangsbereich
zwischen dem durchsichtigen Teilbereich 2 und dem weiteren
Teilbereich 3 ist somit ausreichende Sicherheit vor einem
Eindringen eines Projektils oder eines Splitters gewährleistet.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der durchsichtige Teilbereich 2 lösbar in
der Schutzverkleidung 1 angeordnet ist und somit reversibel
ausgetauscht und wieder eingesetzt werden kann.
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Die
Schutzverkleidung 1 kann somit zumindest im weiteren Teilbereich 3 gefaltet,
zusammengerollt oder dergleichen werden. Darüber hinaus ist vorgesehen,
dass die Schutzverkleidung 1 an einer nicht gezeigten Fahrzeugwand
bewegbar angeordnet ist. Dies bedeutet, dass die Anbringung so gewählt ist, dass
beim Auftreffen oder Einschlagen eines beispielsweise Projektils
oder eines Splitters auf die Schutzverkleidung 1 diese
sich zumindest verschieben, verbiegen oder ähnlich einem Vorhang bewegen
oder verformen kann, um zusätzlich
kinetische Energie des Projektils oder des Splitters aufnehmen zu
können.
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Zum
lösbaren
Anbringen der Schutzverkleidung 1 an einer Fahrzeugwand
kann beispielsweise ein Druckknopf 4 vorgesehen sein. In
der gezeigten Figur sind lediglich beispielhaft zwei Druckknöpfe 4 gezeigt,
wobei umlaufend eine Mehrzahl derartiger Druckknöpfe 4 angebracht sein
kann. Ebenso können
auch Laschen, Haken oder dergleichen vorgesehen sein.
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Sowohl
Formgebung als auch Ausgestaltung der Schutzverkleidung 1,
insbesondere des durchsichtigen Teilbereichs 2, ist lediglich
beispielhaft.