DE102007025274A1 - Vorrichtung zur Reduzierung von Unfällen im Strassenverkehr durch Wildwechsel mittels Beschallung des Wildes durch Ausstrahlung von Gerüchen und durch Blinksignale - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die durch Kombination von Beschallung und Lichtsignalen den Wildwechsel im Straßenverkehr derart beeinflusst, dass sich das Wild vorwiegend in einem größeren Abstand von der Straße aufhält. Ein Queren der Straße durch das Wild ist nur dann ohne obige Einwirkungen möglich, wenn sich kein Fahrzeug nähert bzw. die Entfernung zur Wildwechselzone noch groß ist. Das Wild gewöhnt sich sehr schnell an normale und immer gleiche Signale und stuft sie dann als harmlos ein, wodurch die Fluchtbereitschaft stark abgeschwächt wird. Es war also Aufgabe der Erfindung, die Töne und die Lichtsignale ständig zu verändern, in Stärke, Länge und Art. An den Leitpfosten werden über fluoreszierende oder reflektierende Scheiben beim Auftreffen von Licht über die Scheinwerfer der Fahrzeuge und durch den Wind Blinksignale erzeugt, wobei Verkehrsteilnehmer bei entsprechender Aufhängung kaum geblendet werden. Leuchten über Solar- bzw. LED-Technik können ebenfalls eingesetzt werden. Außerdem entstehen Berührungsgeräusche der Scheiben mit der Aufhängung bzw. mit den Leitpfosten, die je nach Wetterlage verschieden stark sein können. Wahlweise kann durch eine besondere Formgebung der "Blinker" je nach Windstärke ein unterschiedlicher Ton erzeugt werden. Neben obigen schwachen und sich ständig verändernden Geräuschsignalen sind starke Tonimpulse auch im Ultraschallbereich mit über 100 dB vorgesehen, die bekanntlich vom Menschen nicht wahrgenommen ...
Description
- Zusammenfassung:
- 1. Technisches Gebiet
- Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen, die an Straßenabschnitten mit starkem Wildwechsel das Verhalten des Wildes beeinflusst.
- Straßenabschnitte mit starkem Wildwechsel werden durch Warnschilder markiert. Trotzdem werden jedes Jahr über 200 000 Wildunfälle mit Fahrzeugen den Versicherungen gemeldet. Der Sachschaden beträgt über 200 Millionen EUR pro Jahr. Mehr als 2500 Verletzte und viele Tote sind jedes Jahr durch Unfälle mit Wild zu beklagen. Der ADAC geht sogar davon aus, dass zusätzlich ca. 50% der jährlichen 1600 Toten bei den Baum-Kollisionen auf gerader Strecke durch Wildwechsel ausgelöst wird, weil die Autofahrer falsch reagieren.
- Es ist daher naheliegend, durch Beschallung und Lichtsignale das Queren der Strasse durch das Wild zu beeinflussen.
- Wenn sich ein Fahrzeug nähert, wird über die eingeschalteten Scheinwerfer und die Sensoren an der Vorrichtung für die Beschallung das Programm aktiviert.
- Nähert sich kein Fahrzeug oder ist die Entfernung zum Fahrzeug noch sehr groß, wird ein Queren der Strasse durch das Wild nicht gestört.
- 2. Stand der Technik
- Auf den Autobahnen werden Autofahrer überwiegend durch Drahtzäune entlang der Strasse vor Wildwechsel geschützt. Teilweise werden Wildbrücken gebaut, um das gewohnte Queren des Wildes zu ermöglichen. Um den Wildwechsel besser zu steuern, werden auch stillgelegte Ackerflächen durch wildtierfreundliche Bepflanzung ersetzt.
- Innerhalb der Wildwechselgebiete werden neuerdings Geräte an den Leitpfosten montiert, die ein Tonsignal abgeben, wenn sich ein Fahrzeug nähert.
- Neuerdings wird für Autos der Oberklasse ein Infrarot-Nachtsichtsystem angeboten. Infrarotscheinwerfer und eine eingebaute Kamera übertragen die Verkehrssituation auf ein Display. Da die Reichweite ca. 150 m beträgt, gegenüber 40 m mit konventionelle Abblendlicht, ist das Fahren bei Dunkelheit dadurch sicherer.
- 3. Mängel bisheriger Ausführungen
- Gleichmäßige Lichtsignale oder Töne, die über Vorrichtungen ausgestrahlt werden, sind nach einer gewissen Zeit nicht mehr wirksam, da sich die Tiere an die Störungen gewöhnen und sie als harmlos einstufen, wodurch die Fluchtbereitschaft abgeschwächt wird. Außerdem besteht auch die Gefahr, dass bei starkem Wind der ausgestrahlte Ton das Wild zu spät und nur abgeschwächt erreicht.
- Die Lichtsignale bzw. die Beschallung müssen sich daher ständig in Stärke, Art und Länge verändern, damit die Tiere verunsichert bleiben und in ein ruhigeres Gebiet ausweichen. Die Erfassung des Wildes über Infrarottechnik ist sehr aufwendig und daher entsprechend teuer und im Augenblick auch nur für bestimmte Fahrzeuge der Oberklasse lieferbar.
- Diese Technik ermöglicht ein früheres Erkennen von Hindernissen auf der Fahrbahn, kann aber den Wildwechsel nicht beeinflussen. Bei kurvenreichen Strecken eventuell noch mit steilen Hängen entlang der Strasse, bringt diese Technik keine Vorteile mehr, da die Sicht dann weit unter 150 m liegen kann.
- 4. Lösung der Aufgabe
- Fluoreszierende oder reflektierende Scheiben oder Wimpel, die z. B. an den Leitpfosten montiert werden, erzeugen beim Auftreffen von Licht durch die Scheinwerfern von Fahrzeugen und bei Bewegung durch den Wind Blinksignale. Wenn die Befestigung bzw. Aufhängung der Scheiben so erfolgt, dass je nach Windstärke leichte oder stärkere Berührungsgeräusche mit der Befestigung entstehen, werden die Tiere zusätzlich verunsichert, zumal sich die Berührungsgeräusche ständig verändern.
- Daneben ist vorgesehen, starke Schallimpulse, auch im Ultraschallbereich, einzusetzen. Die Übertragung der Impulse erfolgt über Metall, da die Leitfähigkeit ca. 15 × höher ist als über das Medium Luft. Schallimpulse, die etwa über Bahnschienen beim Befahren durch einen Zug entstehen, bestätigen die gute Geräuschübertragung auch über weite Strecken.
- Der Leiter für die Schallimpulse wird entlang der Straße geführt. Bei kurvenreichen Strecken oder bei steilen Hängen entlang der Strasse, bestehen keine Übertragungsprobleme. Die Verlegung der Übertragungsleitung kann direkt im Erdreich oder z. B. in Kunststoffrohren erfolgen. Die Übertragungsleitung kann an den Leitpfosten oder an speziellen Halterungen montiert werden.
- Leitpfosten in extremen Schneegebieten werden mit einer Verlängerung bestückt. An solchen Verlängerungen könnten z. B. entsprechende Klemmen für den Anschluss der Übertragungsleitung vorgesehen werden. Ebenfalls könnte hier die Montage der reflektierenden bzw. fluoreszierenden Scheiben erfolgen.
- Ist die Zone für Wildwechsel kleiner oder durch Querwege oder Strassen unterbrochen, kann die Übertragung der Schallimpulse auch teilweise über die Luft erfolgen. Hierfür könnten neben den Schallgebern an den Warnschildern zusätzlich noch Schallgeber an den Leitpfosten montiert werden
- 5. Vorteile der Erfindung
- Es entstehen bei eingeschalteten Scheinwerfern durch den Wind bzw. den Fahrwind Blinksignale und Berührungsgeräusche. Bei entsprechender Formgebung der Scheiben kann auch das Sonnenlicht oder auch eine etwa vorhandene Straßenbeleuchtung für die Erzeugung der Blinksignale mit herangezogen werden. Beide Störquellen, nämlich die Blinksignale und Berührungsgeräusche, verändern sich laufend in Stärke und Ablauf. Verkehrsteilnehmer werden bei entsprechender Aufhängung kaum geblendet.
- Zusammen mit den zusätzlich vorgesehenen starken Schallimpulsen, eventuell auch im Ultraschallbereich mit über 100 dB, wird ein Ausweichen des Wildes in ein ruhigeres Gebiet erreicht.
- Abhängig vom Verkehr, der Morgen- und Abenddämmerung, ist eine Anpassung der Anzahl von Schallimpulsen zweckmäßig. Das Programm wird außerdem durch jedes vorbeifahrende Fahrzeug neu aktiviert.
- Durch Kombination der beschriebenen Blinksignale mit den akustischen Störquellen, wird ein Queren des Wildes vorwiegend bei geringem Verkehr, wenig Wind und bei Tageslicht erfolgen, wodurch das Unfallrisiko reduziert wird.
- Außerdem erinnern die Blinksignale den Verkehrsteilnehmer daran, dass er sich in einer Wildwechselzone befindet. Er wird daher seinen Fahrstil entsprechend anpassen.
- Beschreibung:
- 1. Out-door Gehäuse zum Einbau sämtlicher für die Ultraschallerzeugung nötigen Geräte wie nachstehend aufgeführt:
- Akku
-
- Ultraschallimpulsgeber für ca. 100 dB mit Lautsprecher
- Anschlussvorrichtung für Übertragungskabel am Gehäuse
- Sensor für die Aktivierung des Programms
- Gerät für Einstellung der Impulsfolge
- Für die Erzeugung von Geräuschen im Hörbereich sind anstatt der Ultraschallimpulsgeber mechanische Geräuscherzeuger nötig.
- Z. B. könnte über einen magnetisch betätigten Stößel, der auf eine Metallfläche schlägt, entsprechende Geräusche erzeugt und über die Leitung übertragen werden.
- Die Montage des Gehäuses kann über einen Rohrstutzen im Befestigungsrohr des Warnschildes oder über eine besondere Halterung erfolgen. Im Normalfall ist für eine Wildwechselzone ein Gerät für jede Straßenseite für die Erzeugung der Schallimpulse erforderlich. Bei größeren Strecken könnten im Bedarfsfall noch weitere Gerate z. B. auch an den Leitpfosten montiert werden.
- 2. Leiter zur Übertragung der Schallimpulse innerhalb der Wildwechselzone.
- Für die Übertragung der Schallimpulse ist ein einadriges Erdkabel erforderlich, welches die Impulse aus dem Gehäuse an die Abstrahlpunkte, etwa die Leitpfosten innerhalb der Wildwechselzone transportiert. Die Isolierung wird beim Anklemmen entfernt, damit die Schallimpulse hier gut abstrahlen können. Je nach Entfernung zum Erzeuger der Schallimpulse, kann die blanke Metallfläche an den Abstrahlpunkten so verändert werden, dass auf der gesamten Länge der Wildwechselzone ähnliche Lautstärken entstehen.
- Bei Verlegung in Kunststoffrohren kann als Übertragungsleiter ein blanker Metalldraht verwendet werden.
- 3. Fluoreszierende und/oder reflektierende Scheiben.
- Die Scheiben, Windräder oder Wimpel werden so montiert, dass sie beweglich sind und bei Wind bzw. Fahrwind und beim Auftreffen von Scheinwerferlicht Blinksignale abgeben ohne stark zu blenden.
- Gleichzeitig muss die Konstruktion derart gestaltet sein, dass zusätzlich eine Berührung mit der Aufhängung erfolgt, wodurch ein weiteres Geräusch entsteht, welches in Lautstärke und Häufigkeit von der jeweiligen Windstärke und dem Fahrwind abhängt.
- Die Konstruktion des Reflektors kann auch so ausgeführt werden, dass das Sonnenlicht oder auch eventuell vorhandene Straßenbeleuchtungen für den Blinkvorgang herangezogen werden.
Claims (7)
- Vorrichtung zur Reduzierung von Unfällen im Straßenverkehr durch Wildwechsel mittels Beschallung des Wildes, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschallung in Stärke, Länge, Tonhöhe sowie auch in der Pausenlänge sich laufend verändert.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Geräte für die Erzeugung der Impulse in einem Gehäuse untergebracht sind, welches auf dem Befestigungsrohr oberhalb des Warnschildes oder an den Leitpfosten montiert ist.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösung der Beschallung vorwiegend über das Licht der Scheinwerfer oder aber durch das Fahrgeräusch, die Fahrbewegung bzw. den Fahrwind über einen Sensor am Gehäuse ausgelöst wird.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass Schallimpulse auch im Ultraschallbereich erzeugt werden, wobei die Impulse über einen Leiter aus Metall entlang der Strasse geführt werden.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass in bestimmten Abständen der Leiter an Halterungen oder an den Leitpfosten befestigt wird und hier über blanke Metallstellen die Impulse abstrahlt.
- Fluoreszierende oder reflektierende Flächen werden an den Leitpfosten oder Halterungen so aufgehängt, dass sie durch Wind oder Fahrwind und die eingeschaltete Fahrzeugbeleuchtung Blinksignale abgeben.
- Flächen nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich Geräusche durch Berührung der Flächen mit der Halterung entstehen Bei entsprechender Ausgestaltung können auch z. B. Pfeiftöne erzeugt werden, die sich je nach Windstärke und Bewegung dauernd verändern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102007025274A DE102007025274A1 (de) | 2007-05-31 | 2007-05-31 | Vorrichtung zur Reduzierung von Unfällen im Strassenverkehr durch Wildwechsel mittels Beschallung des Wildes durch Ausstrahlung von Gerüchen und durch Blinksignale |
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Publications (1)
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DE102007025274A1 true DE102007025274A1 (de) | 2008-12-04 |
Family
ID=39917313
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE102007025274A Withdrawn DE102007025274A1 (de) | 2007-05-31 | 2007-05-31 | Vorrichtung zur Reduzierung von Unfällen im Strassenverkehr durch Wildwechsel mittels Beschallung des Wildes durch Ausstrahlung von Gerüchen und durch Blinksignale |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE102007025274A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202014008521U1 (de) | 2014-05-17 | 2015-01-09 | Motzener Kunststoff- Und Gummiverarbeitung Gmbh | Wildwarneinrichtung |
AT515764A1 (de) * | 2014-04-29 | 2015-11-15 | Franz Josef Diethart | Vorrichtung zum Abstrahlen von Licht, vorzugsweise zum Abschrecken von Tieren |
-
2007
- 2007-05-31 DE DE102007025274A patent/DE102007025274A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT515764A1 (de) * | 2014-04-29 | 2015-11-15 | Franz Josef Diethart | Vorrichtung zum Abstrahlen von Licht, vorzugsweise zum Abschrecken von Tieren |
DE202014008521U1 (de) | 2014-05-17 | 2015-01-09 | Motzener Kunststoff- Und Gummiverarbeitung Gmbh | Wildwarneinrichtung |
EP2944192A1 (de) | 2014-05-17 | 2015-11-18 | Motzener Kunststoff- und Gummiverarbeitung GmbH | Wildtierwarneinrichtung |
DE102014007299A1 (de) | 2014-05-17 | 2015-11-19 | Motzener Kunststoff- Und Gummiverarbeitung Gmbh | Wildtierwarneinrichtung |
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