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Die Erfindung betrifft eine Warnanlage für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Für Kraftfahrzeuge sind Abstandswarnanlagen mit kurzer Reichweite bekannt, die insbesondere als Einparkhilfe dienen. Diese bekannten Warnanlagen besitzen im vorderen und hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs angeordnete Sensoren, die als Sende- und Empfangseinheiten den Abstand zu möglichen Hindernissen messen. Wird ein Mindestabstand unterschritten, ertönt ein Warnsignal, damit der Fahrer rechtzeitig das Fahrzeug vor dem Hindernis zum Stillstand bringen kann. Die Sende- und Empfangseinheiten können beispielsweise als Nahbereichsradarsensoren, Ultraschallsensoren und/oder als Laserradarsensoren ausgebildet sein.
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Die bekannten Abstandswarnanlagen erfassen nur einen sehr kurzen Bereich vor und hinter dem jeweiligen Kraftfahrzeug. Personen oder Hindernisse, die sich beispielsweise in einem Abstand von 2 Meter oder mehr vor oder hinter dem Kraftfahrzeug befinden, werden von diesen Warnanlagen nicht erfasst.
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Bei Lastkraftwagen und insbesondere bei Bussen besteht aber gerade oftmals das Problem, dass vom Fahrer und auch von sonstigen Verkehrsteilnehmern verdeckt vor oder hinter einem Fahrzeug vorbei gehende Personen nicht oder zu spät erkannt werden. Diese Problematik tritt insbesondere bei in einer Haltebucht haltenden Bussen auf, die Fahrgäste ein- und aussteigen lassen. Zwar gebietet eine eingeschaltete Warnblinkanlage an einem haltenden Bus für die Fahrzeuge auf den Fahrspuren einer vorbeiführenden Strasse Schritttempo, jedoch wird dieses häufig nicht eingehalten. Selbst wenn der vorbeifahrende Verkehr Schritttempo einhält, besteht für Fahrgäste von Bussen immer die Gefahr, dass der fließende Verkehr die Fahrgäste, die die angrenzende Fahrbahn überqueren wollen, zu spät erkennt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Warnanlage für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Busse, zu schaffen, die die Sicherheit für vor und/oder hinter einem Kraftfahrzeug vorbeigehende Personen erhöht.
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Die Lösung dieser Aufgabe erhält man mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 sind die Sensoren der Warnanlage Teil einer Personenerkennungseinrichtung, die bei einer sich im Sensorbereich bewegenden Person ein Warnsignal auslöst. Bei dem abgegebenen Warnsignal handelt es sich vorzugsweise um ein optisches Warnsignal, welches an der Außenseite des Kraftfahrzeugs so abgestrahlt wird, dass andere Verkehrsteilnehmer, die sich auf einer an dem Kraftfahrzeug vorbeiführenden Fahrbahn befinden, davor gewarnt werden können, dass möglicherweise eine Person auf die Fahrbahn treten wird.
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Zur Abgabe eines optischen Warnsignals kann sehr vorteilhaft eine außen am Kraftfahrzeug angebrachte Lichtsignaleinrichtung vorgesehen sein, die zumindest den fließenden Verkehr, der unmittelbar am stehenden Kraftfahrzeug vorbeifährt, warnt. Diese Lichtsignaleinrichtung kann sehr vorteilhaft auf der Fahrerseite am Außenspiegel oder integriert in den Außenspiegel angeordnet sein.
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Außerdem kann es vorteilhaft sein, eine zusätzliche Abgabe eines Warnsignal in der Weise vorzusehen, dass an einer Anzeigefläche, die bei Bussen beispielsweise den nächsten Haltepunkt anzeigt, ein Warnhinweis gegeben wird. Als Warnhinweis kann beispielsweise der Text „Achtung Fußgänger queren!” an einer solchen Anzeigefläche dargestellt werden. Selbstverständlich sind auch andere Warnmeldungen denkbar, die auch blinkend wiedergegeben werden können.
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Als Warnsignal kann alternativ oder zusätzlich zum vorstehend Beschriebenen auch ein Warnton dienen, der durch eine besondere Tonhöhe oder Tonfolge gekennzeichnet sein kann. Durch Verwendung eines speziellen Warntons kann dieser besonders leicht von den übrigen Verkehrsteilnehmern als Warnsignal erkannt werden.
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Um auch dem Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Gefahrenmeldung zu übermitteln, kann weiterhin vorgesehen sein, dass auch an den Fahrer ein spezielles optisches und/oder akustisches Warnsignal übermittelt wird.
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Der von der Warnanlage überwachte Raum vor und/oder hinter dem Kraftfahrzeug muss ausreichend groß gewählt sein, damit auch in einem etwas größeren Abstand vom Fahrzeug vorbeigehende Personen noch sicher erkannt werden und ein Warnsignal ausgelöst werden kann. Um diese sicherzustellen, sollte der Sensorbereich wenigstens einen Abstandsbereich von 2 Meter vor und/oder hinter dem Kraftfahrzeug abdecken. Vorzugsweise sind natürlich Sensorbereiche sowohl vor und hinter dem Kraftfahrzeug angeordnet, die einen Abstandsbereich von 3 Meter oder mehr abdecken.
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Die Aktivierung der Warnanlage kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung dadurch erfolgen, dass diese für die Dauer einer eingeschalteten Warnblinkanlage aktiviert ist. Bei Bussen ist das Einschalten der Warnblinkanlage dafür vorgesehen, dass der am haltenden Bus vorbeifahrende Verkehr auf möglicherweise ein- und aussteigende Fahrgäste hingewiesen wird und deshalb die Fahrgeschwindigkeit auf Schritttempo zu reduzieren hat. Durch das Einschalten der Warnblinkanlage ist somit bereits eine Vorwarnung an die übrigen Verkehrsteilnehmer gegeben, so dass diese dann bei einem zusätzlich von der Warnanlage abgegebenen Warnsignal eine bestehende Gefahrensituation besonders schnell erfassen können.
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Zur Erkennung von in den Sensorbereich tretenden oder diesen durchschreitenden Personen kann eine Personenerkennungseinrichtung dienen, die personentypische Sensorsignale bzw. Signalmuster oder personenspezifische Bildinformationen abgespeichert hat. Durch einen Vergleich der jeweils aktuell erfassten Sensorsignale mit abgespeicherten personentypischen Signalen kann eine Personenerkennung durchgeführt werden. Im einfachsten Fall können aber die verwendeten Sensoren als Bewegungsmelder ausgebildet sein, die lediglich vorhandene Bewegungen im überwachten Sensorbereich erfassen. Wird durch einen solchen Bewegungsmelder eine Bewegung im vorderen oder hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs erkannt, die eine Bewegungsrichtung in Richtung angrenzender Fahrbahn hat, kann daraus die Abgabe eines Warnsignals an die übrigen Verkehrsteilnehmer abgeleitet werden.
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Werden im Sensorbereich sämtliche möglichen Bewegungen erfasst, beispielsweise mittels als Bewegungsmelder verwendeten Sensoren, so können auch sich im Sensorbereich bewegende Fahrzeuge oder Tiere oder dergleichen eine Auslösung eines Warnsignals bewirken.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen in einer neben einer Fahrbahn befindlichen Haltebucht stehenden Bus und
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2 das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Warnanlage.
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In der Draufsicht von 1 ist ein in einer Haltebucht 1 stehendes Kraftfahrzeug 2 ersichtlich, bei dem es sich um einen Bus handeln soll. Die Haltebucht 1 grenzt an eine Fahrbahn 3, auf deren Fahrstreifen 4, 5 sich der fließende Verkehr entsprechend den Pfeilrichtungen 6, 7 bewegt.
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Im dargestellten Beispiel wurde als Krattfahrzeug 2 ein Bus dargestellt, da die erfindungsgemäße Warnanlage insbesondere für Busse vorgesehen ist. An dem dargestellten Kraftfahrzeug 2 ist vorne ein Sensorbereich 8 und hinten ein weiterer Sensorbereich 9 hinsichtlich. Die beiden Sensorbereiche 8, 9 sind hier mit unterbrochenen Linien angedeutet.
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Sobald eine Person, beispielsweise ein aus dem Bus ausgestiegener Fahrgast, den Sensorbereich 8 durchschreitet, löst die Warnanlage ein optisches Warnsignal 10 aus, welches vom fahrerseitigen Außenspiegel 11 entsprechend den gepunkteten Linien abgestrahlt wird. Die auf dem Fahrstreifen 5 in Pfeilrichtung 7 fahrenden Verkehrsteilnehmer werden dadurch davor gewarnt, dass eine Person im vorderen Bereich des Busses auf die Fahrbahn 3 treten könnte.
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Zusätzlich zu dem optischen Warnsignal 10 kann auch ein akustisches Warnsignal ertönen. Damit das optische Warnsignal besonders leicht von den übrigen Verkehrsteilnehmern erfasst werden kann, kann dieses als Blitzfolge bzw. als Stroboskopblitzsignal abgestrahlt werden. Außerdem kann eine Warnmeldung an einer vorderen Anzeigefläche 12 des Kraftfahrzeugs 2 dargestellt werden, beispielsweise in Form des Hinweises: „Achtung Fußgänger queren!”
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Die Darstellung von 1 veranschaulicht nur ein mögliches Ausführungsbeispiel, insbesondere können weitere optische Warnsignalgeber an dem Kraftfahrzeug 2 angeordnet sein, um auch den entgegenkommenden Verkehr, der sich gemäß Pfeilrichtung 6 bewegt, vor Personen zu warnen, die hinter dem Kraftfahrzeug 2 den Sensorbereich 9 durchqueren und auf die Fahrbahn 3 zukommen.
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Anhand des in 2 dargestellten Blockschaltbilds wird nun die Funktion der Warnanlage, wie sie bei dem Kraftfahrzeug 2 von 1 ausgebildet sein kann, näher erläutert. Die Warnanlage umfasst im vorderen Bereich des Kraftfahrzeugs 2 angeordnete Sensoren 13 und im hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs 2 angeordnete Sensoren 14, die über eine Signalleitung 15 mit einer Personenerkennungseinrichtung 16 in Verbindung stehen. Mit der Personenerkennungseinrichtung 16 ist eine Steuerung 17 verbunden, die unterschiedliche Warnsignalgeber 18, 19, 20 steuert.
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Die Steuerung 17 kann auch weitere, hier nicht dargestellte Steuerungsfunktionen haben, beispielsweise kann die Steuerung 17 auch die Warnblinkanlage des Kraftfahrzeugs steuern. Zu diesem Zweck ist die Steuerung 17 mit einem Betätigungselement 21 elektrisch verbunden, welches zur Betätigung der Warnblinkanlage dient.
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Bei dem Warnsignalgeber 18 handelt es sich um die anhand von 1 beschriebene Anzeigefläche 12, die sich beispielsweise oberhalb der Windschutzscheibe vorne an dem dargestellten Bus befinden kann.
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Der in 1 dargestellte Außenspiegel 11 beinhaltet als Warnsignalgeber 19 eine Lichtsignaleinrichtung, mit der eine Lichtblitzfolge oder ein anderes optisches Warnsignal 10 bevorzugt rundum, wie eingezeichnet, abgestrahlt werden kann.
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Zur Abstrahlung eines akustischen Warnsignals ist der Warnsignalgeber 20 in Form eines Lautsprechers vorgesehen. Derartige akustische Warnsignalgeber können sowohl im Innenraum des Fahrzeugs als auch außerhalb des Innenraums vorgesehen sein.
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Die Sensoren 13, 14 können sehr einfach als Bewegungssensoren ausgebildet sein, mit denen ein entsprechend großer Sensorbereich problemlos realisierbar ist. Die in 1 angedeuteten Sensorbereiche 8, 9 sollten vorzugsweise Bewegungen bis zu einem Abstand von wenigstens 3 Metern vom Kraftfahrzeug 2 nach vorne und/oder hinten abdecken. Als geeignete Sensoren 13, 14 können auch Radarsensoren, Ultraschallsensoren oder Kamerasysteme verwendet werden, wobei insbesondere durch die Verwendung von bildgebenden Systemen eine Erkennung von Personen möglich ist. Zu diesem Zweck kann in der Personenerkennungseinrichtung 16 eine Auswertung der empfangenen Sensorsignale dahingehend durchgeführt werden, dass diese Signale daraufhin überprüft werden, ob die Sensorsignale von einer sich im Sensorbereich 8, 9 befindenden Person resultieren.
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Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel stellt eine mögliche Ausführungsform dar. Insbesondere können hier je nach Anwendungsfall auch weitere Sensoren und weitere Warnsignalgeber zweckmäßig sein.