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Stand der Technik:
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Straßenabschnitte
mit häufigem
Wildwechsel werden durch Warnschilder markiert. Trotzdem werden
jedes Jahr über
200 000 Wildunfälle
mit Fahrzeugen den Versicherungen gemeldet. Der Sachschaden beträgt im Schnitt
ca. 1 000 EUR pro Unfall, was einen Gesamtschaden von ca. 200 Millionen EUR
im Jahr ergibt. Mehr als 2500 Verletzte und viele Tote sind jedes
Jahr durch Unfälle
mit Wild zu beklagen. Der ADAC geht sogar davon aus, dass zusätzlich ca.
50% der jährlichen
1600 Toten bei den Baum-Kollisionen auf gerader Strecke durch Wildwechsel
ausgelöst
werden, weil die Autofahrer falsch reagieren.
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Um
den Wildwechsel besser zu steuern, werden neuerdings auch stillgelegte
Ackerflächen
an den Autobahnen durch wildtierfreundliche Bepflanzung ersetzt.
Auf den Autobahnen werden Autofahrer überwiegend durch Drahtzäune entlang
der Strasse vor Wildwechsel geschützt. Um das gewohnte Queren
des Wildes auf größeren Abschnitten
der Autobahn zu ermöglichen,
werden teilweise Wildbrücken gebaut.
Solche Maßnahmen
auf Bundes- und Landstrassen zu übertragen,
wäre zu
aufwendig.
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Daher
sollte man durch entsprechenden Fahrstil Unfälle mit Wild verhindern. Vom
ADAC wird Autofahrern dringend empfohlen auf gefährlichen Strecken, insbesondere
in der morgendlichen und abendlichen Dämmerung, die Geschwindigkeit
zu reduzieren, bremsbereit zu sein, die Straßenränder zu beobachten und viel
Abstand zum Vordermann zu halten. Wird ein Wild auf der Strasse
sichtbar, dann gilt: stark abbremsen, abblenden und hupen.
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Trotz
dieser Empfehlungen, bleiben aber die Unfälle durch Wildwechsel auch
weiterhin sehr hoch.
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Aufgabe der Erfindung:
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Die
Rehe haben eine erstaunliche Gehörleistung
und nehmen Geräusche
aus weiten Entfernungen auch im Ultraschallbereich wahr, dies insbesondere
bei ruhigem Wetter, während
an stürmischen Tagen
die Tiere unsicher werden, da verdächtige Geräusche vom Wind verschluckt
werden. Die Tiere können
ebenfalls über
mehrere 100 m die Witterung aufnehmen und zusammen mit den Geräuschen die Richtung
der Störung
erkennen. Sehr gut können
sie auch Bewegungen wahrnehmen, dagegen weniger gut unbewegte Objekte.
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Es
liegt der Gedanke zu Grunde, diese Eigenschaften bei der Ausgestaltung
der Erfindung zu berücksichtigen
bzw. entsprechend einzusetzen.
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Nachdem
sich das Rotwild meist ein Leben lang in seinem Streifgebiet aufhält, welches
auch durch eine Strasse getrennt sein kann, kennt es neben den Geräuschen des
Waldes die Geräusche
der unmittelbaren Umgebung und die Geräusche der vorbeifahrenden Fahrzeuge.
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Es
muss daher neben den normalen Fahrgeräuschen zusätzlich eine Beschallung aus
gleicher Richtung ausgelöst
werden. Die Beschallung sollte etwa Hundegebell zusammen mit menschlichen Stimmen
enthalten. Hierdurch ergibt sich eine höhere Einstufung der Gefahr,
da das Wild die Wahrnehmungen miteinander verknüpft und in Verbindung mit einer
Bejagung bringen wird.
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Auch
bei stärkerem
Wind müssen
die Geräusche
und die Witterung das Wild erreichen und nicht verschluckt werden.
Durch den Einsatz eines entsprechenden Gebläses, könnte z. B. die Witterung eines
Hundes gezielt und schneller zum Wild transportiert werden.
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Damit
das Wild zusätzlich
irritiert wird, sollten noch Lichtsignale eingesetzt werden, wodurch
Autofahrer auf die besondere Gefahr von Wildwechsel in diesem durch
Blinksignale am Anfang und Ende gekennzeichneten Abschnitt aufmerksam
gemacht werden.
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Es
ist wichtig, dass die Beschallung nicht immer den gleichen Ablauf
in Stärke,
Art und Länge
hat, damit sich das Wild nicht an die Störung gewöhnt und sie als harmlos einstuft.
Die Fluchtbereitschaft der Tiere könnte sonst im Laufe der Zeit
abschwächen und
nur noch ein kurzes Sichern auslösen.
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Wenn
dagegen die Summe der Sinneswahrnehmungen vom Wild als gefährlich eingestuft
wird, werden die Tiere noch vorsichtiger und ziehen sich im Schutz
der Dunkelheit zurück.
Bei jeder Wiederholung wird die Einstufung der Gefahr fester eingeprägt und bei
den Leittieren ein Sichern und ein Ausweichen in ein weiter von
der Strasse gelegenes Gebiet auslösen.
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Das
geänderte
Verhalten der Tiere wird von benachbarten Rehen beobachtet und kopiert
und kann sogar an die nächste
Rehgeneration weitergegeben und zur Tradition werden.
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Lösung
der Aufgabe:
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An
den Warnschildern für
Wildwechsel werden die Gehäuse
aufgebaut, welche sämtliche
Gerate für
die Beschallung, für
die optischen Signale und für
die Erzeugung einer Witterung enthalten. Bei längeren und kurvenreicher Strasse
sind zusätzlich
weitere Anlagen nötig.
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Die
Erfassung der vorbeifahrenden Fahrzeuge für die Auslösung obiger Maßnahmen
erfolgt über einen
Sensor am Gehäuse
und kann durch die vom Fahrzeug erzeugte Luftbewegung, die Bewegung selber,
das Fahrgeräusch
oder über
das Licht der Scheinwerfer ausgelöst werden. Nachdem ein Wildwechsel
vorwiegend in der Dämmerung
erfolgt, ist eine Auslösung über das
Licht der Scheinwerfer die anzustrebende Lösung.
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Für die Beschallung
sind Hundegebell, Hornsignale usw. zusammen mit menschlichen Stimmen vorgesehen,
da diese vom Wild bereits als gefährlich eingestuft werden. Um
Menschen nicht übermäßig zu belasten,
sind auch intensive Töne
im Ultraschallbereich vorgesehen. Die im Inneren des Gehäuses erzeugten
Geräusche
werden über
ein gut leitendes oder perforiertes Blech in der Außenwände von
der vorbeiströmende
Luft des Gebläses
aufgenommen und ins Freie ausgestrahlt.
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Nachdem
die Witterung der Tiere über
mehrere hundert Meter geht, ist vorgesehen, z. B. Gerüche von
Hunden, erlegtem Rehwild usw. einzusetzen, die über eine Vielzahl von Öffnungen
in der Wand des Gehäuse
vom Gebläse
aufgenommen und in Richtung des Wildes befördert werden. Diese Bohrungen
werden weit oben angeordnet, damit die Öffnungen für die Beschallung nicht verstopft
werden.
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Die
Austrittsrichtung der Luft kann durch Verdrehen des Gebläses eingestellt
werden. Die Luft wird durch eine aufgesetzte Düse so gebündelt, dass nur ein breiterer
Streifen vor der Strasse und die Strasse selber beschallt werden.
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Die
Lichtsignale werden durch das Anstrahlen beweglicher reflektierender
Scheiben erzeugt. Die Scheiben sind in einem Aufbau auf den Leitpfählen entlang
der Strasse oder an den Gehäusen
selber montiert. Der Wind sorgt für die Bewegung der Reflektoren,
wodurch beim Auftreffen eines Scheinwerferlichtes Blinksignale erzeugt
werden.
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Wenn
Lichtsignale und Witterung mit veränderbaren Beschallungsmustern
kombiniert werden und gleichzeitig aus der gleichen Richtung, wie
das vorbeifahrende Fahrzeug kommen, werden diese Vorgänge vom
Wild miteinander verknüpft.
Das Wild wird eine neue Einstufung der Gefahr vornehmen und fliehen
oder in ruhigeres Gebiete ausweichen.
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Eine
weitere Möglichkeit
Unfälle
zu vermeiden besteht darin, dass über Tastendruck vom Fahrzeug
aus, der Standort des Leittieres angezeigt wird. Die Erfassung des
Leittieres kann, wie bei Tierzählungen, über eine
Ohrmarkierung oder ein Plastikhalsband mit Sender erfolgen, oder über neuere Techniken,
die keine solche aufwendige Markierung erfordern. Obwohl auch hier
sämtliche
Maßnahmen beim
Vorbeifahren durch das Scheinwerferlicht eingeleitet werden, kann
der Fahrer aber besser einschätzen,
ob er seine Geschwindigkeit reduzieren muss. Bei dieser Lösung könnte man
sogar auf eine Beschallung verzichten, wenn alle Tiere erfasst werden.
Ein Fliehen oder Ausweichen des Wildes wird nicht erreicht.
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Beschreibung:
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Das
komplette Gehäuse
ist für
outdoor-Betrieb konzipiert und zur Aufnahme sämtlicher Geräte bestimmt.
Parallel zu den Außenwänden, sind
in einem bestimmten Abstand Bleche zur Führung der Luft montiert. Auf
dem Gehäuse
ist eine Haube befestigt, auf welcher ein Gebläse mit einem Dach aufgesetzt
ist.
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Über einen
Rohrstutzen erfolgt der Anbau des kompletten Gehäuses am Befestigungsrohr des Warnschildes.
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Ein
Sensor in der Seitenwand des Gehäuses ist
auf den ankommenden Verkehr ausgerichtet und gibt den Einschaltimpuls
für den
Ablauf des Programms.
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Ein
Wiedergabegerät
für die
Beschallung mit Verstärker,
Lautsprecher und mit Zeitglied, sowie ein Akku sind im Gehäuse untergebracht.
Die Geräusche
werden über
eine gut leitende oder perforierte Wand innerhalb der Außenwand
durch den Lautsprecher in den Luftkanal ausgestrahlt.
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Ein
getrenntes Fach im Gehäuse
ist für
die Aufnahme der Geruchspender bestimmt. Die Gerüche können über Öffnungen in der Gehäusewand
in den Luftkanal dringen, wobei diese so angeordnet sind, dass die
perforierte Wand für
die Geräusche nicht
verstopft wird.
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Das
Gebläse
saugt Luft über
den Kanal zwischen Gehäuseaußenwand
und der Innenwand der Verkleidung über einstellbare Eintrittsöffnungen
an der Unterkante des Gehäuses
an und blast sie nach außen. Über die
Eintrittsöffnungen
kann der Volumenstromes nach Bedarf auf die einzelnen Wände aufgeteilt
werden. Zusätzlich
kann die Befestigung der Haube so verstellt werden, dass eine weitere Öffnung für die Luft
entsteht. Der günstigste
Arbeitspunkt des Gebläses
lässt sich
hierdurch leichter einstellen. Durch Verdrehen des Gebläses auf
der Haube, kann die gewünschte
Austrittsrichtung für
die Luft eingestellt werden.
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Das
Gehäuse
mit der aufgesetzten Haube und der Verkleidung unterbindet auch
ein Eindringen von Wasser und das Zufrieren der Austrittsöffnungen.
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Am
Dach des Gebläses
kann ein frei beweglicher Reflektor, ein Windrad oder ein Wimpel
mit aufgesetzten Reflektoren in die Aufnahmehülse gesteckt werden. Bei Bewegung
durch den Wind und den Fahrwind werden beim Auftreffen eines Scheinwerferlichtes
Blinksignale erzeugt.
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Wenn
eine Versorgung aus dem Stromnetz nicht möglich ist, muss ein Akku eingebaut
werden, der leicht zugänglich
am Boden des Gehäuses
angeordnet ist. Es ist in diesem Fall auch möglich eine entsprechende Solaranlage
vorzusehen, damit die Stromversorgung langfristig gesichert ist.
Diese Technik sieht man bereits vielerorts etwa an abgelegenen Telefonanlagen
usw.
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die durch kombinieren
von Beschallung, Gerüchen
und Lichtsignalen den Wildwechsel im Straßenverkehr derart beeinflusst,
dass sich das Wild vorwiegend in einem größeren Abstand von der Strasse aushält. Ein
Queren der Strasse ist nur dann ohne obige Einwirkungen möglich, wenn
sich kein Fahrzeug nähert
oder die Entfernung zum Fahrzeug noch sehr grob ist.
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Die
Vorrichtung besteht aus einem doppelwandigem Gehäuse (1), auf welches
die Haube (2) über
Abstandsbolzen (5) befestigt ist. Gebläse (3) mit Dach (4)
sind über
Befestigungsbolzen (18) mit der Haube verbunden. Das Gebläses (3)
wird durch Drehung seiner Austrittsöffnung in die gewünschte Richtung
für Beschallung
und die Gerüche
gebracht. Ist der Luftwiderstand der Anlage gering, so bietet sich anstatt
eines Radialgebläses
ein Axialgebläse
an, welches einen größeren Volumenstrom
bei gleicher Leistung erzeugt. Die Austrittsöffnung müssten hier allerdings abgewinkelt
sein. Über
den Rohrstutzen (6) wird die Vorrichtung am Befestigungsrohr
des Warnschildes befestigt. Die abnehmbaren Bodenplatte (16)
erlaubt einen leichten Zugang zu den Kammern (7) und (11).
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Die
Geräte
für die
Beschallung sind in der Kammer (7) untergebracht. Damit
die Geräte
wie Verstärker,
Wiedergabegerät,
Lautsprecher und Auslösegerät für den außen montierten
Sensor (8) usw. nicht zu stark der Witterung ausgesetzt
sind, hat die Kammer keine Öffnungen
zu den Luftkanälen
(10). Die Übertragung
der Geräusche
erfolgt über
ein gut leitendes oder eventuell perforiertes Blech (9),
auf welchem der Lautsprecher montiert ist. Über die Luftkanäle (10)
werden die Geräusche
dann durch das Gebläses
(3) über
eine Düse
(17) gebündelt
in die gewünschte
Richtung befördert.
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Eine
weiteren Kammer (11) ist zur Aufnahme der Geruchspender,
die zur Erzeugung der Witterung nötig sind, vorgesehen. Diese
Gerüche
werden über die Öffnungen
(12) direkt vom Gebläse
(3) über
die Luftkanäle
(10) angesaugt und nach außen befördert.
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Die
Luftzufuhr in die Kanäle
(10) erfolgt über einstellbare Öffnungen
(13), wodurch der Volumenstrom nach Bedarf auf die Wände aufgeteilt
werden kann. Liegt eine endgültige
Konstruktion fest, kann auf einstellbare Öffnungen verzichtet werden.
Die Befestigung der Haube (2) ist verstellbar, um eine weitere
Eintrittsöffnung
für die
Luft zu errichten, wodurch der optimale Arbeitspunkt des Gebläses eingestellt
werden kann. Auch hier kann eine Verstellung entfallen, wenn immer
das gleiche Gebläse
zum Einsatz kommt.
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Länge und
Straßenverlauf
entscheiden darüber,
in welchem Abstand die Vorrichtungen für eine durchgehende Beschallung
der Strasse aufgestellt werden müssen.
Nachdem eine genaue Beurteilung der Situation nur wirklich vor Ort
möglich
ist, können auch
die anderen eventuell noch erforderlichen Einstellungen hier vorgenommen
werden.
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Ein
Reflektor (14) für
die optischen Signale kann in die Hülse (15) auf der Haube
(2) montiert werden. Gleichzeitig werden hierdurch Anfang
und Ende der Gefahrenzone angezeigt. Kleinere Reflektoren können auch
an den Leitpfählen
entlang der Strasse montiert werden.
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Zeichnungen:
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1 Draufsicht
auf das Gehäuse
in rechteckiger Bauform
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2 Seitenansicht
des gleichen Gehäuses (bei
starken Windbelastungen ist wegen des geringeren Luftwiderstandes
ein zylindrischer Aufbau günstiger)
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- 1
- doppelwandiges
Gehäuse
- 2
- aufgesetzte
Haube
- 3
- Gebläse
- 4
- Gebläsedach
- 5
- Befestigungs-
und Abstandsbolzen der Haube
- 6
- Rohrstutzen
zur Montage des Gehäuse
auf dem Warnschild
- 7
- Kammer
für Geräte für die Beschallung
- 8
- Sensor
für die
Auslösung
des Programms
- 9
- Perforiertes
Blech mit Lautsprecher
- 10
- Luftkanäle
- 11
- Kammer
für Stoffe
zur Erzeugung der Witterung
- 12
- Öffnungen
für Austritt
der Gerüche
- 13
- Verstellbare Öffnungen
für die
Luftzufuhr in die Kanäle
- 14
- Reflektor
für Blinksignale
- 15
- Hülse in der
Haube zur Aufnahme des Reflektors
- 16
- abnehmbare
Bodenplatte des Gehäuses
- 17
- aufgesetzte
Düse
- 18
- Befestigung
von Gebläse
mit Dach an der Haube