DE102007024612A1

DE102007024612A1 - Falzapparat einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE102007024612A1
Application number: DE102007024612A
Authority: DE
Inventors: August Thoma
Original assignee: Manroland AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 2007-05-25
Filing date: 2007-05-25
Publication date: 2008-11-27
Also published as: ATE473862T1; EP1995063B1; EP1995063A1; DE502008000922D1

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Falzapparat einer Druckmaschine, mit einer Schneideinheit (10), um von einem bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare durch Querschneiden abzutrennen, mit einer der Schneideinheit (10) nachgeordneten Querfalzeinheit (12), um an den abgetrennten Exemplaren mindestens einen Querfalz auszubilden, und mit einer der Querfalzeinheit (12) nachgeordneten, im Wesentlichen linearen Transportstrecke (17) für die quergefalzten Exemplare, um dieselben in den Bereich einer entlang der Transportstrecke positionierten Längsfalzeinheit (18) und/oder Querfalzeinheit zu transportieren. Erfindungsgemäß umfasst die im Wesentlichen lineare Transportstrecke (17) für jedes zu transportierende Exemplar (16) eine Führungseinrichtung sowie einen mit der Führungseinrichtung zusammenwirkenden elektrischen Linearantrieb.

Description

Die Erfindung betrifft einen Falzapparat einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Falzapparate dienen der Ausbildung von Falzen an bedruckten Bedruckstoffen, wobei bei aus dem Stand der Technik bekannten Falzapparaten ein bahnförmiger Bedruckstoff üblicherweise zuerst durch eine mindestens einen Falztrichter aufweisende erste Längsfalzeinheit geführt wird, um so am vorzugsweise noch nicht durchtrennten Bedruckstoff einen Längsfalz auszubilden. Ausgehend von der ersten Längsfalzeinheit wird der bahnförmige Bedruckstoff in Richtung auf eine Schneideinheit geführt. Im Bereich der Schneideinheit werden vom bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare durch Querschneiden abgetrennt. Der Schneideinheit ist üblicherweise eine Querfalzeinheit nachgeordnet, die zumindest einen Falzmesserzylinder sowie einen Falzklappenzylinder umfasst. An der Schneideinheit abtrennte Exemplare werden am Falzmesserzylinder mit Hilfe von Punkturnadeln gehalten und mit Hilfe des Falzmesserzylinders in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt. Die vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplare, welche am Falzmesserzylinder gehalten und vom Falzmesserzylinder in Richtung auf den Falzklappenzylinder bewegt werden, werden unter Ausbildung eines ersten Querfalzes vom Falzmesserzylinder an den Falzklappenzylinder übergeben. Weitere, zweite Querfalze sind zwischen dem Falzklappenzylinder und einem Greiferzylinder ausbildbar, der mit dem Falzklappenzylinder zusammenwirkt. Die so mit einem Längsfalz sowie mit mindestens einem Querfalz versehenen Exemplare können ausgehend von der Querfalzeinheit in den Bereich einer zweiten Längsfalzeinheit, die üblicherweise mehrere als Falztische ausgebildete Längsfalzeinrichtungen umfasst, gelangen.
Im Bereich der Falztische können an den bereits vorgefalzten Exemplaren zweite Längsfalze ausgebildet werden, die parallel zu dem in der ersten Längsfalzeinheit ausgebildeten Längsfalz verlaufen. Der zweiten Längsfalzeinheit kann eine weitere Querfalzeinheit nachgeordnet sein.
An Stelle der ersten Längsfalzeinheit kann auch ein sogenannter Magazinaufbau vorhanden sein, wobei im Magazinaufbau keine Längsfaltung sondern eine Längstrennung des Bedruckstoffs erfolgt. Weiterhin sind Falzapparate bekannt, bei welchen der Falzmesserzylinder der Querfalzeinheit als Sammelzylinder ausgebildet ist, bei welchem in einer Sammelproduktion desselben vor der Ausbildung eines Querfalzes mehrere vom bahnförmigen Bedruckstoff durch Querschneiden abgetrennte Exemplare auf dem Falzmesserzylinder aufeinander abgelegt bzw. gesammelt werden.
Im Bereich der Querfalzeinheit werden die vom bahnförmigen Bedruckstoff abgetrennten Exemplare entlang des äußeren Umfangs der Zylinder der Querfalzeinheit und demnach entlang kreisbogenförmiger Transportstrecken bewegt. Stromabwärts der Querfalzeinheit schließt sich eine im Wesentlichen lineare Transportstrecke an, um die quergefalzten Exemplare ausgehend von der Querfalzeinheit in den Bereich der entlang der Transportstrecke positionierten Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit zu transportieren. Bei aus der Praxis bekannten Falzapparaten werden die quergefalzten Exemplare im Bereich der im Wesentlichen linearen Transportstrecke über Bänder, die mit einer konstanten Geschwindigkeit betrieben werden, geführt und im Bereich von Bremsbürsten abgebremst, um die Transportgeschwindigkeit der Exemplare an die im Bereich der linearen Transportstrecke positionierte Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit anzupassen. Beim Transport der Exemplare über Bänder sowie beim Abbremsen derselben über Bremsbürsten besteht die Gefahr, dass sich die Exemplare verdrehen und somit im Bereich der entlang der linearen Transportstrecke positionierten Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit auszubildende Falze mit einer falschen Orientierung in die Exemplare eingebracht werden. Dies ist von Nachteil.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen Falzapparat einer Druckmaschine zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch einen Falzapparat gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß umfasst die im Wesentlichen lineare Transportstrecke für jedes zu transportierende Exemplar eine Führungseinrichtung sowie einen mit der Führungseinrichtung zusammenwirkenden elektrischen Linearantrieb.
Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung umfasst die lineare Transportstrecke, die sich an die zumindest den Falzmesserzylinder und Falzklappenzylinder umfassende Querfalzeinheit des Falzapparats anschließt, für jedes zu transportierende Exemplar eine Führungseinrichtung sowie einen mit der Führungseinrichtung zusammenwirkenden elektrischen Linearantrieb. Über den elektrischen Linearantrieb können die Exemplare definiert abgebremst werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Exemplare beim Transport entlang der linearen Transportstrecke verdreht werden. Auf bislang erforderliche Bänder sowie Bremsbürsten wird beim erfindungsgemäßen Falzapparat verzichtet.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
1: eine stark schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Falzapparats einer Druckmaschine.
1 zeigt eine stark schematisierte Darstellung eines Falzapparats einer Druckmaschine, wobei der Falzapparat der 1 eine Schneideinheit 10 umfasst, im Bereich derer von einer Bedruckstoffbahn 11 durch Querschneiden Exemplare abgetrennt werden.
Die im Bereich der Schneideinheit 10 von der Bedruckstoffbahn 11 abgetrennten Exemplare gelangen ausgehend von der Schneideinheit 10 in den Bereich einer Querfalzeinheit 12, wobei die Querfalzeinheit 12 gemäß 1 einen Falzmesserzylinder 13, einenFalzklappenzylinder 14 und einen Greiferzylinder 15 umfasst. Im Bereich der Querfalzeinheit 12 können die vom Bedruckstoff 11 abgetrennten Exemplare 10 mit zwei Querfalzen versehen werden.
Im Bereich der Querfalzeinheit 12 quergefalzte Exemplare 16 gelangen ausgehend von der Querfalzeinheit 12 in den Bereich einer im Wesentlichen linearen Transportstrecke 17, wobei gemäß 1 entlang der linearen Transportstrecke 17 eine Längsfalzeinheit 18 angeordnet ist, um an den quergefalzten Exemplaren 16 Längsfalze auszubilden. Entlang der linearen Transportstrecke 17 kann weiterhin eine Querfalzeinheit angeordnet sein, die vorzugsweise der Längsfalzeinheit 18 nachgeordnet ist.
Um die Exemplare 16 im Bereich der linearen Transportstrecke 17 zu führen sowie definiert abzubremsen, umfasst im Sinne der hier vorliegenden Erfindung die Transportstrecke 17 für jedes zu transportierende Exemplar 16 eine nicht-dargestellte Führungseinrichtung, wobei mit jeder nicht-dargestellten Führungseinrichtung ein nicht-dargestellter elektrischer Linearantrieb zusammenwirkt.
Jede Führungseinrichtung ist vom jeweiligen Linearantrieb derart antreibbar, dass ein entlang der linearen Transportstrecke zu transportierendes Exemplar 16 von einer Führungseinrichtung mit einer Relativgeschwindigkeit von in etwa null erfassbar ist.
Weiterhin ist jede Führungseinrichtung vom jeweiligen Linearantrieb derart antreibbar, dass dieselbe zusammen mit einem von derselben erfassten Exemplar 16 definiert auf eine Geschwindigkeit abbremsbar ist, die an eine Produktionsgeschwindigkeit der entlang der Transportstrecke 17 positionierten Längsfalzeinheit 18 und/oder Querfalzeinheit angepasst ist.
Die Führungseinrichtungen können als Greifer ausgebildet sein, welche die Exemplare vorzugsweise im Bereich ihrer Vorderkante erfassen. Die Führungseinrichtungen können auch als Schiebeelemente oder sonstige Transportelemente ausgeführt sein.
Die Führungseinrichtungen werden nicht mit einer konstanten Geschwindigkeit betrieben, sondern vielmehr über die Linearantriebe dann, wenn dieselben ein Exemplar 16 erfassen, definiert abgebremst. Die Führungseinrichtungen sind insbesondere derart einstellbar, um dieselben an variable Exemplardicken anzupassen.
Der erfindungsgemäße Falzapparat kommt im Bereich der linearen Transportstrecke 17, die sich an die Querfalzeinheit 12 anschließt und dem Transport quergefalzter Exemplare 16 in Richtung auf eine Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit dient, ohne Transportbänder und Bremsbürsten aus. Die Funktion der Transportbänder übernehmen beim erfindungsgemäßen Falzapparat die Führungseinrichtungen. Die Funktion der Bremsbürsten übernehmen beim erfindungsgemäßen Falzapparat die Linearantriebe. Es besteht keine Gefahr, dass im Bereich der linearen Transportstrecke zu transportierende Exemplare verdreht und demnach in einer falschen Relativposition der entlang der Transportstrecke positionierten Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit zugeführt werden.

10: Schneideinheit
11: Bedruckstoffbahn
12: Querfalzeinheit
13: Falzmesserzylinder
14: Falzklappenzylinder
15: Greiferzylinder
16: Exemplare
17: Transportstrecke
18: Längsfalzeinheit

Claims

Falzapparat einer Druckmaschine, mit einer Schneideinheit, um von einem bahnförmigen Bedruckstoff Exemplare durch Querschneiden abzutrennen, mit einer der Schneideinheit nachgeordneten Querfalzeinheit, um an den abgetrennten Exemplaren mindestens einen Querfalz auszubilden, und mit einer der Querfalzeinheit nachgeordneten, im wesentlichen linearen Transportstrecke für die quergefalzten Exemplare, um dieselben in den Bereich einer entlang der Transportstrecke positionierten Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen lineare Transportstrecke (17) für jedes zu transportierende Exemplar (16) eine Führungseinrichtung sowie einen mit der Führungseinrichtung zusammenwirkenden elektrischen Linearantrieb umfasst.
Falzapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Führungseinrichtung vom jeweiligen Linearantrieb derart antreibbar ist, dass ein zu transportierendes Exemplar von einer Führungseinrichtung mit einer Relativgeschwindigkeit von in etwa Null erfassbar ist.
Falzapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jede Führungseinrichtung vom jeweiligen Linearantrieb derart antreibbar ist, dass dieselbe zusammen mit einem von derselben geführten, zu transportierenden Exemplar definiert auf eine Geschwindigkeit abbremsbar ist, die an eine Produktionsgeschwindigkeit der entlang der im wesentlichen linearen Transportstrecke positionierten Längsfalzeinheit und/oder Querfalzeinheit angepasst ist.