DE102007024086A1 - Nukleinsäuremoleküle, die für Signalpeptide codieren - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft Nukleinsäuremoleküle, die für ein Signalpeptid codieren. Die Nukleinsäuremoleküle sind dadurch gekennzeichnet, dass sie im Bereich ihres 3'-Endes eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease aufweisen (Fig. 3).

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft Nukleinsäuremoleküle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die für Signalpeptide codieren.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Viele für medizinische oder industrielle Prozesse interessante Proteine lassen sich in rekombinanten Expressionssystemen herstellen. Beispiele für solche Expressionssysteme sind z. B. transformierte Bakterien, die das für das interessierende Protein codierende Gen auf einem Plasmid tragen. Da das Gen durch geeignete Maßnahmen unter den Einfluß eines starken Promotors gestellt wird, wird es vom Wirtorganismus in großem Maßstab synthetisiert und angereichert oder ins Medium abgegeben; es kann dann aufgereinigt und weiterverarbeitet werden.
  • Ein großer Nachteil solcher bakterieller, d. h. prokaryotischer Expressionssysteme ist der, dass mit diesen Verfahren viele eukaryontische Proteine zwar synthetisiert werden können, nicht aber ihre volle Aktivität entfalten, da etwaige erforderliche posttranslationale Modifikationen von dem prokaryontischen Wirtorganismus nicht durchgeführt werden. Hierzu zählen z. B. posttranslationale Glykosylierung und/oder Phosphorylierung, Faltung mit Hilfe von Chaperonen, die Ausbildung von Disulfitbrücken, die proteolytische Abspaltung von Inhibitoren, die Verknüpfung mit Koenzymen und prosthetischen Gruppen, die Bindung von Ionen und niedermolekularen Substanzen, die Ubiquitinylierung und/oder Prenylierung und dergleichen.
  • In diesen Fällen ist es günstiger, ein eukaryontisches Expressionssystem zu verwenden, weil dieses die Möglichkeit der posttranslationale Modifikationen bietet, insbesondere im Endoplasmatischen Reticulum.
  • Um die Ernte und Aufreinigung des herzustellenden Proteins zu erleichtern, ist es vorteilhaft, wenn dieses vom Expressionssystem unmittelbar in das umgebende Medium sezerniert wird. Auf diese Weise kann das Protein leicht aus dem umgebenden Medium isoliert werden, und die Expressionssysteme müssen nicht unbedingt lysiert werden, sondern können unter Umständen weiter verwendet werden.
  • Im anderen Fall – d. h., wenn das herzustellende Protein im Zellinneren des Expressionssystems angereichert wird – müssten die Zellen lysiert (d. h. getötet) werden, und es würde ein aufwendiger Aufreinigungsprozess folgen.
  • Um sicherzustellen, dass das herzustellende Protein in das umgebende Medium sezerniert wird, bedient man sich sogenannter Signalpeptide.
  • Ein Signalpeptid ist ein Bestandteil eines Proteins, der zusammen mit der Sequenz für das eigentliche Protein auf der cDNA, der mRNA oder einem ORF codiert ist, und der Informationen darüber enthält, wie und wohin dieses Protein innerhalb der Zelle transportiert werden soll. Proteine, die z. B. für den Transport in das Endoplasmatische Retikulum (ER) und damit u. U. für die spätere Sekretion bestimmt sind, besitzen in ihrer Aminosäuresequenz ein Signal, das sie spezifisch zur ER-Membran zielleitet. Bei sekretorischen Proteinen besteht das Signal aus einer 15 bis 40 Aminosäuren langen N-terminal lokalisierten Aminosäuresequenz. Obwohl die Primärstruktur dieser Signalpeptide nicht konserviert ist, können drei verschiedene Bereiche unterschieden werden: ein zentraler hydrophober Kern wird N-terminal von positiv geladenen Aminosäuren und C-terminal von polaren Aminosäuren flankiert. In den meisten Fällen wird das Signalpeptid nach dem Membrandurchtritt proteolytisch vom eigentlichen Protein durch das Enzym Signalpeptidase abgespalten. Die Schnittstelle wird dabei durch kleine Aminosäurereste in den Positionen –3 und –1 der C-terminalen polaren Region der Signalsequenz definiert.
  • Ein typisches eukaryontisches Signalpeptid, das den Transport des zu synthetisierenden Proteins ins ER bewerkstelligt, weist z. B. folgende Aminosäuresequenz auf:
    MMSFVSLLVGIFWATEAEQLTKCEVFQ
  • Die für das Signalpeptid codierende Sequenz wird, da sie im Bereich des 5'-Endes der Nukleinsäuresequenz angeordnet ist, bei der Translation am Ribosom als erstes synthetisiert, so dass sich, wenn das Signalpeptid weit genug aus dem Ribosom herausragt, das SRP (signal recognition particle) an die naszierende Polypeptidkette und das Ribosom anlagert und die Translation stoppt. An der Oberfläche des rauhen ER befindet sich ein SRP-Rezeptor, der das Ribosom bindet und in Position an das Translocon bringt. Das SRP dissoziiert daraufhin und kann erneut zur Markierung dienen. Die Polypeptidkette wird nun durch das Translocon in das Lumen des ER weitersynthetisiert. Anschließend entfernt das Enzym Signalpeptidase die Signalsequenz. Ist die Translation abgeschlossen, wird das Protein im ER-Lumen – ggf. mit Hilfe von Chaperonen – gefaltet. Hinzu kommen ggf. weitere Schritte, die unter dem oben bereits eingeführten Begriff der posttranslationalen Modifikation zusammengefasst werden.
  • In der Biotechnologie macht man sich solche Signalpeptide zunutze, um sicherzustellen, dass das herzustellende Protein in das die Zellen umgebende Medium sezerniert wird. Hierzu wird ein Expressionssystem verwendet, bei dem eine für das herzustellende Protein codierende cDNA in einen 3' gelegenen Bereich einer für ein Signalpeptid codierenden cDNA einkloniert wird. In der Regel geschieht das über eine downstream von der Signalsequenz gelegene Restriktionsschnittstelle. Da diese in der Regel mindestens zwei Nukleotidtripletts aufweist, erhält man auf diese Weise ein Konstrukt, bei welchem die Signalsequenz und die für das herzustellende Protein codierdende Sequenz durch mindestens zwei Nukleotidtripletts getrennt ist; das translatierte Protein weist also mindestens zwei Aminosäurereste zwischen dem Signalpeptid und dem herzustellenden Protein auf.
  • Ein solches Konstrukt ist z. B. aus Curry et al (1988), Expression and Secretion of a Cellulomonas fimi Exoglucanase in Saccharomyces cerevisiae; Appl Environ Microbiol 54(2):476–484, bekannt.
  • Da die anschließend tätig werdende Signalpeptidase das Signalpeptid sequenzspezifisch an dessen C-terminalem Ende entfernt, erhält man auf diese Weise ein Protein, das an seinem N-Terminus mindestens zwei überzählige Aminosäuren aufweist; diese können u. U. die Aktivität des hergestellten Proteins gefährden oder im Falle einer pharmazeutischen Verwendung allergen wirken.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Nukleinsäuremolekül und/oder ein Verfahren bereitzustellen, das bei Verwendung eines Signalpeptids die Expression und Sekretion von hochaktiven und funktionellen Proteinen in einem geeigneten Expressionssystem ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird mit einem Nukleinsäuremolekül bzw. einem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen an.
  • Demnach ist ein Nukleinsäuremolekül vorgesehen, das für ein Signalpeptid codiert, und das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Nukleinsäuremolekül im Bereich seines 3'-Endes eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease aufweist.
  • Bevorzugt handelt es sich bei dem Signalpeptid um ein eu- oder prokaryontisches Signalpeptid, das die translatierten Proteine einer Sekretion zuleitet. Mit Hilfe eines solchen Nukleinsäuremoleküles läßt sich auf einfache Weise die Expression und Sezernierung eines funktionellen Proteins durch ein Expressionssystem realisieren. Es kann nämlich hiermit ein Konstrukt erzeugt werden, das für ein Expressionsprodukt codiert, das unmittelbar in Anschluß an den C-Terminus der Sequenz für das Signalpeptid das zu exprimierende und sezernierende Protein aufweist.
  • Das translatierte Protein wird dann mit Hilfe des Signalpeptids in ein bestimmtes Zellkompartiment verbracht, so z. B. in das endoplasmatische Reticulum, wo das Signalpeptid durch eine Signalpeptidase sequenzspezifisch abgespalten wird. Aufgrund der Tatsache, dass – anders als im Stand der Technik – zwischen Signalpeptid und zu exprimierendem Protein keine weiteren, durch Einfügung einer geeigneten Schnittstelle in die cDNA bedingte Aminosäurereste vorhanden sind, erhält man nach der proteolytischen Abspaltung des Signalpeptids ein in seiner Sequenz dem nativen Protein entsprechendes Protein ohne einen N-terminalen Überhang, der ggf. die Aktivität oder die pharmakologische Wirkung des zu exprimierenden Proteins gefährden könnte.
  • Bevorzugt ist vorgesehen, dass es sich bei besagtem Signalpeptid um ein prokaryontisches oder ein eukaryontisches Signalpeptid handelt.
  • Häufig weisen native Nukleinsäuremoleküle, die für Signalpeptide codieren, keine geeignete Restriktionsschnittstelle auf, zumindest nicht im Bereich ihrer 3'-Enden. Es ist daher bevorzugt vorgesehen, dass die Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease durch eine stille Punktmutation in der nativen Nukleotidsequenz des Nukleinsäuremoleküls für das Signalpeptid erzeugt ist. Auf diese Weise bleibt die Funktion des Signalpeptides erhalten, und es kommen die oben genannten Vorteile zum Tragen.
  • Weiterhin ist bevorzugt ein Nukleinsäuremolekül vorgesehen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:
    • a) Nukleinsäuremolekül gemäß der obigen Beschreibung;
    • b) Nukleinsäuremoleküle, die für eine Form eines Polypeptids mit der Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID No: 2 codieren, wobei das codierte Polypeptid eine Signalpeptid-Funktion hat, und wobei die Nukleinsäuremoleküle gleichzeitig im Bereich ihres 3'-Endes eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease aufweisen;
    • c) Nukleinsäuremoleküle, die die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID No: 1 aufweisen, und die für eine Form des besagten Polypeptids codieren;
    • d) Nukleinsäuremoleküle, die für ein Fragment oder ein Derivat eines Polypeptids, das durch ein Nukleinsäuremolekül gemäß a) oder b) codiert wird, codieren, wobei in besagtem Derivat ein oder mehrere Aminosäurereste im Vergleich zu besagtem Polypeptid konservativ substituiert sind, und wobei besagtes Fragment oder Derivat eine Signalpeptid-Funktion hat;
    • e) Nukleinsäuremoleküle, deren komplementärer Strang unter stringenten Bedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß a)–c) hybridisiert, und die für ein Polypeptid mit Signalpeptid-Funktion codieren;
    • f) Nukleinsäuremoleküle, die eine mindestens 95%ige Sequenzidentität mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß a)–d) aufweisen, und die für ein Polypeptid mit Signalpeptid-Funktion codieren;
    • g) Nukleinsäuremoleküle, die eine mindestens 70%ige Sequenzidentität mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß a)–d) aufweisen, und die für ein Polypeptid mit Signalpeptid-Funktion codieren;
    • h) oder der komplementäre Strang eines Nukleinsäuremoleküls gemäß a)–f).
  • Unter dem Begriff „Fragment" soll im Folgenden ein Polypeptid verstanden werden, das mindestens eine Aminosäure weniger als das ursprünglich beanspruchte Polypeptid aufweist.
  • Unter dem Begriff „Derivat" soll im Folgenden ein Polypeptid verstanden werden, das mindestens eine Aminosäuren-Substitution im Vergleich zu dem ursprünglich beanspruchten Polypeptid aufweist.
  • Grundsätzlich sind jedoch durch die obige Definition auch solche Nukleinsäuremoleküle erfasst, die zwar eine von den beanspruchten Sequenzen SEQ ID No: 1 oder SEQ ID No: 2 abweichende Sequenz aufweisen, bei denen sich diese Sequenzunterscheide jedoch nicht in Sequenzabweichungen des codierten Polypeptids äußern, da es sich um sogenannte „stille Punktmutationen" (Punktmutationen in der dritten Stelle eines Tripletts) handelt, die aufgrund der Degenerierung des Genetischen Codes nicht zu einem Aminosäureaustausch führen (sogenannte "wobble"-Mutationen).
  • Unter dem Begriff „konservativ substituiert" soll im folgenden eine Substitution eines Nukleinsäuremoleküls, d. h. eine oder mehrere Basenaustauschmutationen, verstanden werden, die dazu führen, dass eine an einer Stelle ursprünglich vorhandene Aminosäure durch eine Aminosäure ersetzt wird, die die Eigenschaften des Polypeptids nicht oder nicht wesentlich verändert. In der Regel trifft dies für substituierende Aminosäuren mit ähnlichen chemischen Eigenschaften zu.
  • So fasst man u. A. die Aminosäuren Alanin, Glycin, Isoleucin, Leucin, Methionin und Valin zu den aliphatischen Aminosäuren zusammen. Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin werden zu den aromatischen Aminosäuren gezählt, Serin, Threonin, Asparagin, Glutamin und Tyrosin zählen zu den polaren Aminosäuren, Lysin, Arginin und Histidin zählen zu den basischen Aminosäuren, Asparaginsäure (Aspartat) und Glutaminsäure (Glutamat) zählen zu den sauren Aminosäuren und Cystein und Tyrosin zu den Aminosäuren mit ionisierbaren Resten.
  • Grundsätzlich sind jedoch durch die obige Definition auch solche Nukleinsäuremoleküle erfasst, die zwar eine von den beanspruchten Sequenzen abweichende Sequenz aufweisen, diese Sequenzunterscheide sich jedoch nicht in Sequenzabweichungen des codierten Polypeptids äußern, da es sich um sogenannte „stille Punktmutationen" (Punktmutationen in der dritten Stelle eines Tripletts) handelt, die aufgrund der Degenerierung des Genetischen Codes nicht zu einem Aminosäureaustausch führen.
  • Ein besonders bevorzugtes Signalpeptid ist das Signalpeptid Mel1 aus Schizosaccharomyces pombe. Die native cDNA-Sequenz für dieses Signalpeptid sieht aus wie folgt (SEQ ID No. 4):
    Figure 00080001
  • Das native Peptid, seine Sequenz und seine Eignung als Signalpeptid zur Sekretion von Proteinen wurde von Goddard et al. (2005), Development of a semi-quantitative plate-based agalactosidase gene reporter for Schizosaccharomyces pombe and its use to isolate a constitutively active Mam2; Yeast 2005; 22: 31–41, beschrieben.
  • Die Erfinder haben nun erstmals gezeigt, dass durch Einführung einer stillen Punktmutation in das drittletzte Triplett (siehe den unterstrichenen Bereich der obigen Sequenz) eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease erzeugt werden kann.
  • Bei besagter Schnittstelle kann es sich um die Schnittstelle für eine Typ I-Restriktionsendonuklease, eine Typ II-Restriktionsendonuklease oder eine Typ III-Restriktionsendonuklease handeln.
  • Besonders bevorzugt ist jedoch eine Schnittstelle für eine Typ II-Restriktionsendonuklease. Zu diesen zählt insbesondere die Restriktionsendonuklease NcoI, die die folgende Sequenz erkennt.
    5'-c^c a t g g-3'
    3'-g g t a c^c-5'
  • Durch besagte Punktmutation haben die Erfinder aus der oben gezeigten Sequenz für das native Signalpeptid Mel1 aus Schizosaccharomyces pombe folgende Sequenz erzeugt (SEQ ID No. 1):
    Figure 00090001
  • Es wurde also ein t gegen ein c getauscht. Da sowohl das native Triplett GTT als auch das erfindungsgemäß erzeugte Triplett GTC (siehe unterstrichener Bereich in der obigen Sequenz) für die Aminosäure Valin codieren, ändert sich die Aminosäuresequenz des Signalpeptids nicht. Dennoch wird auf diese Weise in der Signalsequenz eine Schnittstelle für NcoI erzeugt, die in folgender Darstellung derselben Sequenz unterstrichen ist:
    Figure 00100001
  • Durch die Einführung der Punktmutation, die zur Schaffung der NcoI-Schnittstelle führt, wird also die Funktionalität des codierten Signalpeptids nicht beeinträchtigt.
  • Durch Verwendung eines Signalpeptids, dessen codierende Nukleinsäuresequenz im Bereich ihres 3'-Endes eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease aufweist, oder durch Einführung einer solchen Schnittstelle mit Hilfe einer stillen Punktmutation, läßt sich ein Konstrukt aus Signalpeptid und zu exprimierendem und sezernierendem Peptid herstellen, bei dem Signal- und Peptidsequenz nicht durch u. U. störende Aminosäurereste getrennt sind. Das Signalpeptid wird folglich im Laufe der posttranslationalen Prozessierung durch die Signalpeptidase bündig abgetrennt, und es bleibt die native Sequenz des herzustellenden Proteins ohne störende Reste zurück, die u. U. weiter prozessiert und schließlich sezerniert wird. Man erhält auf diese Weise ein hochaktives, funktionales und leicht aufzureinigendes Protein.
  • In Abweichung von obigem Beispiel lässt sich die Erfindung auch mit Schnittstellen für andere Restrictionsendonucleasen verwirklichen, insbesondere mit Schnittstellen für Typ II-Restrictionsendonucleasen, wie z. B. EcoRI, BamHI, DpnI, HindIII, TaqI, NotI, HinfI, Sau3A, PovII, SmaI, HaeIII, AluI, EcoRV, KpnI, PstI, SacI, SalI, SphI, XbaI. Dieser Enzymtyp schneidet die DNA innerhalb der Erkennungssequenz, benötigt kein ATP und hat außerdem keine Methyltransferase-Aktivität. Dem Fachmann sind die Schnittstellen bzw. die Erkennungssequenzen dieser Restriktionsendonukleasen aus der Literatur bekannt, so dass er unter Ausnutzung der hier erstmals vorgestellten technischen Lehre ohne weitere Erfinderische Tätigkeit die erfindungsgemäßen Prinzipien auch mit Schnittstellen für andere Restrictionsendonucleasen verwirklichen kann.
  • Weiterhin ist ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül vorgesehen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es in einem Vektor oder einem Plasmid enthalten ist. Für dieses Plasmid ist vorgesehen, dass es sowohl die Durchführung von Vermehrungs- und Klonierungsschritten im Bakterium Escherichia coli erlaubt, d. h. in die Zellen desselben durch Transformation eingeschleust werden kann und von diesen durch extrachromosomale Replikation vermehrt werden kann. Ferner ist vorgesehen, dass besagtes Plasmid nach Insertion einer zu exprimierenden cDNA durch geeignete Massnahmen in einen Expressionsorganismus eingeschleust werden kann. Das Vorhandensein geeigneter Sequenzabschnitte auf dem Plasmid ermöglicht auch dessen Replikation im Expressionsorganismus, sowie die Transkription einer hybriden mRNA aus besagter Signalpeptidsequenz und der mRNA des zu exprimierenden Proteins.
  • Ein solcher Vektor ist z. B. in 3 dargestellt.
  • Bevorzugt handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekül, wie bereits erwähnt, um das Signalpeptid Mel1-SP aus der Spalthefe Schizosaccharomyces pombe. Hierbei handelt es sich in Schizosaccharomyces pombe um das Signalpeptid der Melibiase (α-Galactosidase). Naturgemäß eignet sich dieses Signalpeptid besonders gut zur Expression von Proteinen in diesem häufig verwendeten Expressionssystem. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sich Mel1 auch zur Verwendung als Signalpeptid in Saccharomyces cerevisiae und anderen Expressionssystemen eignet.
  • Der Fachmann ist darüber hinaus ohne weiteres Zutun erfinderischer Tätigkeit in der Lage, anhand der in der vorliegenden Beschreibung offenbarten technischen Lehre für Signalpeptide codierende Nukleinsäuremoleküle auszusuchen – entweder durch Isolation und Sequenzierung oder durch Literatur – bzw. Datenbankrecherche –, die unter das erfinderische Prinzip fallen, d. h. die entweder bereits in ihrer nativen Sequenz eine im Bereich des 3'-Endes angeordnete Restriktionsschnittstelle aufweisen, oder in welchen sich durch Einführung einer stillen Punktmutation eine solche Restriktionsschnittstelle erzeugen läßt.
  • Hier ist z. B. an andere, in S. pombe oder S. cerevisiae verwendbare Signalpeptide gedacht, aber auch an andere Kombinationen aus Signalpeptid und Expressionssystem, so z. B. sekretorische bakterielle Expressionssysteme oder auch Säuger-(inklusive humaner)Zelllinien, wie sie vor allem in der Produktion von rekombinanten Proteinpharmazeutika Verwendung finden.
  • Dabei kommt dem Fachmann zu Hilfe, dass die codierenden Sequenzen für eine Vielzahl von Signalpeptiden ebenso aus der Literatur bekannt bzw. in Datenbanken recherchierbar sind, ebenso wie die Erkennungssequenzen einer Vielzahl von Restriktionsendonukleasen.
  • Ferner ist erfindungsgemäß ein Nukleinsäuremolekül vorgesehen, aufweisend mindestens ein Nukleinsäuremolekül gemäß der obigen Beschreibung sowie eine für ein zu exprimierendes Protein codierende Sequenz.
  • Ein solches Konstrukt aus einer Signalsequenz, einer Restriktionsschnittstelle und einer für ein zu exprimierendes Protein codierende Sequenz läßt sich z. B. wie folgt herstellen:
    Die oben bereits beschriebene native Signalsequenz SEQ ID No. 4 wird durch Einführung der besagten stillen Punktmutation in die Sequenz SEQ ID NO. 1 überführt. Anschließend wird mit NcoI geschnitten, dabei wird ein „stickty end" erzeugt, das wie folgt aussieht:
    5'-c^c a t g g-3'
    3'-g g t a c^c-5'
  • Die cDNA-Sequenz des zu exprimierenden Proteins mit einer Sequenz (y)n wird mit einem Downprimer der folgenden Sequenz amplifiziert:
    5'-c c a t g g x (y)n-3'
  • Hierbei kann y jedes der vier Nukleotide sein, während x ein notwendiges, aber beliebiges Nukleotid ist, da ggx immer für G codiert.
  • Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Expressionssystem, insbesondere eine Wirtszelle, vorgesehen, das bzw. die mit einem erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekül oder mit einem erfindungsgemäßen Expressionsvektor transformiert ist.
  • Bevorzugt ist hier, wie bereits oben erwähnt, vorgesehen, dass das von dem Nukleinsäuremolekül codierte Signalpeptid und die Wirtszelle spezifisch zueinander passen. Dies ist insbesondere häufig dann der Fall, wenn Signalpeptid und Expressionssystem derselben Spezies zuzuordnen sind. Besonders bevorzugt ist hier z. B. die Verwendung von Mel1 als Signalpeptid und S. pombe als Expressionssystem. Für den Fachmann erschließen sich weitere geeignete Kombinationen aus der einschlägigen Literatur bzw. öffentlich zugänglichen Datenbanken unmittelbar und ohne zutun eigener erfinderischer Tätigkeit.
  • Ferner ist erfindungsgemäß ein Polypeptid Protein, das durch eines der erwähnten Nukleinsäuremoleküle codiert wird, vorgesehen, wobei dieses Protein eine Signalpeptid-Aktivität aufweist. Bevorzugt handelt es sich bei diesem Protein um ein eukaryontisches Protein, besonders bevorzugt um ein Protein aus einem Pilz, sehr besonders bevorzugt aus einer Hefe. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich um Mel1-SP aus Schizosaccharomyces pombe.
  • Bevorzugt weist dieses Polypeptid bzw. Protein eine Aminosäuresequenz auf, die in SEQ ID No 2 dargestellt ist.
  • Abweichend davon kann das Polypeptid bzw. Protein eine Aminosäuresequenz aufweisen, in welcher ein oder mehrere Aminosäurereste konservativ substituiert sind. In Bezug auf den begriff "konservativ substituiert" wird auf die obigen Ausführungen verwiesen.
  • Schließlich ist erfindungsgemäß Verfahren zur Expression eines Proteins vorgesehen, aufweisend die folgenden Schritte:
    • a) Bereitstellen eines Nukleinsäuremoleküls gemäß obiger Definiton, aufweisend eine codierende Sequenz für ein Signalpeptid sowie eine im Bereich des 3'-Endes der besagten codierenden Sequenz angeordnete Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease;
    • b) Schneiden des Nukleinsäuremoleküls mit einer Restriktionsendonuklease an besagter Schnittstelle;
    • c) Ligation eines für das zu exprimierende Protein codierenden Nukleinsäuremoleküls an das 3'-Ende des erzeugten Schnitts
    • d) Transformation eines für das Signalpeptid geeigneten Expressionssystems mit dem dergestalt erzeugten rekombinanten Nukleinsäuremolekül;
    • e) Inkubation des Expressionssystems;
    • f) ggf. Spezifische Induktion der Proteinexpression; und
    • g) Aufreinigung des exprimierten Proteins.
  • Die Induktion erfolgt z. B. durch geeignete Promotoren und Induktoren. Bei Verwendung des nmt1-Promotors von S. pombe, wie er z. B. in dem Expressionsvektor pMel vorgesehen ist, wird die Genexpression durch Abwesenheit von Thiamin induziert.
  • Die Aufreinigung erfolgt im Idealfall unmittelbar aus dem Medium, d. h. ohne Lyse der Zellen, da das Signalpeptid für einen Transport in das Endoplasmatischen Reticulum und damit für eine Ausschleusung aus der Zelle sorgt. Hierzu kann z. B. vorgesehen sein, dass das exprimierte Protein einen His-Tag trägt. Weitere, erfindungsgemäß einsetzbare Affinitäts-Tags sind z. B. Maltose-bindendes Protein (MBP) oder Glutathionyl-S-Transferase (GST), aber auch das S-Tag, HAT-Tag, Calmodulin-Binde-Peptid, Chitin-Binde-Peptid und einige Cellulose-Binde-Domänen.
  • Abbildungen und Beispiele
  • Die vorliegende Erfindung wird durch die im Folgenden gezeigten und diskutierten Figuren und Beispiele genauer erläutert. Dabei ist zu beachten, dass die Figuren nur beschreibenden Charakter haben und nicht dazu gedacht sind, die Erfindung in irgendeiner Form einzuschränken.
  • 1 zeigt die Analyse des Kulturmediums, in welchem mit einem Konstrukt (pMel-CDA) transformierte Schizosaccharomyces pombe-Zellen kultiviert wurden. Die Zellen wurden in einem Gesamtvolumen von 11 kultiviert. Das Kulturmedium wurde 20 h nach Animpfen der Hauptkultur untersucht. Die Aufreinigung der erfindungsgemäßen Pgt-CDA aus dem Kulturmedium erfolgte mittels NiNTA-IMAC-Affinitätschromatographie.
  • Dabei zeigt 1a) die mit Silber gefärbten PAGE-Gele der wichtigsten Aufreinigungsschritte, 1b) ein Silbergel der Haupt-Elutionsfraktionen, und 1c) einen Western-blot der Haupt-Elutionsfraktion (anti-His-tag). Die Gelbahnen sind wie folgt beschickt:
  • R:
    Rohfraktion (konz. Kulturmedium)
    FT:
    Durchflussfraktion
    W:
    Waschfraktion
    E8–E12:
    Elutionsfraktionen
  • Die Gesamtvolumina der Fraktionen betrugen:
    R: 100 ml (10fach konzentriertes Kulturmedium)
    FT: 100 ml
    W: 50 ml
    E8–12: 1 ml
  • Die Bahnen wurden jeweils mit 15 μl Probe beschickt.
  • 2 zeigt die Ergebnisse von Aktivitätstest rekombinanter Pgt-CDA gegenüber Chitosan-Substraten. Dabei zeigt 2a) ein Zymogramm (Substrat: Glykol-Chitin, Inkubation: 37°C in 50 mM BisTris, pH6 über Nacht, Negativfärbung mit Calcofluor nach Depolimerisation von Chitosan mit salpetriger Säure).
  • 2b) zeigt die Ergebnisse einer Dünnschichtchromatographie (DC). Dabei wurden Chitohexamere mit einem Acetylierungsgrad von 100% (DP6/DA100) und 42% (DP6/DA42) 27 h lang bei 37°C unter zwei verschiedenen Pufferbedingungen (50 mM BisTris, pH 6,0 und 50 mM Borat, pH 9,0) mit rekombinanter Pgt-CDA verdaut. Die Reaktionsprodukte sowie Kontrollansätze ohne Enzym wurden mittels DC aufgetrennt und anschliessend visualisiert.
  • Die Markierung „---" entspricht einem Ansatz ohne Enzym, die Markierung „CDA" entspricht einem Ansatz mit Enzym.
  • 3 zeigt die Plasmidkarte eines beispielhaft verwendeten Expressionsvektors pMel. Beachte hierbei die Signalpeptidsequenz Mel1, die im Bereich ihres 3'-Endes eine Schnittstelle für die Restriktionsendonuklease NcoI aufweist. Diese ist durch Einführung einer stillen Punktmutation in der nativen Nukleotidsequenz des Nukleinsäuremoleküls für das Signalpeptid erzeugt worden. Weiterhin weist der Expressionsvektor eine zweite Schnittstelle für die Restriktionsendonuklease SalI auf. Die Sequenz der erfindungsgemäßen Chitin-Deacetylase (CDA) wurde zwischen den beiden Restruktionsschnittstellen einkloniert.
  • Die Sequenzen bla und ura4 dienen zur Selektion transfomierter Zellen in prokaryontischen Expressionssystemen (β-Lactamase) bzw. in eukaryontischen Expressionssystemen (uracildefiziente Medien).
  • Überdies ist ein His-Tag zur Aufreinigung des exprimierten Proteins vorgesehen. Für die Expression in Schizosaccharomyces pombe enthält der Vektor den nmt1-Promotor von S. pombe, der durch die Zugabe von Thiamin in das Kulturmedium reprimiert werden kann. Die Induktion findet hingegen durch Entfernung von Thiamin aus dem Medium statt.
  • Es folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25. Dieses kann von der amtlichen Veröffentlichungsplattform des DPMA heruntergeladen werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Curry et al (1988), Expression and Secretion of a Cellulomonas fimi Exoglucanase in Saccharomyces cerevisiae; Appl Environ Microbiol 54(2):476–484 [0012]
    • - Goddard et al. (2005), Development of a semi-quantitative plate-based agalactosidase gene reporter for Schizosaccharomyces pombe and its use to isolate a constitutively active Mam2; Yeast 2005; 22: 31–41 [0029]

Claims (10)

  1. Nukleinsäuremolekül, das für ein Signalpeptid codiert, dadurch gekennzeichnet, dass das Nukleinsäuremolekül im Bereich seines 3'-Endes eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease aufweist.
  2. Nukleinsäuremolekül gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Signalpeptid um ein prokaryontisches oder ein eukaryontisches Signalpeptid handelt.
  3. Nukleinsäuremolekül gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease durch eine stille Punktmutation in der nativen Nukleotidsequenz des Nukleinsäuremoleküls für das Signalpeptid erzeugt ist.
  4. Nukleinsäuremolekül ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: a) Nukleinsäuremolekül gemäß einem der Ansprüche 1–3; b) Nukleinsäuremoleküle, die für eine Form eines Polypeptids mit der Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID No: 2 codieren, wobei das codierte Polypeptid eine Signalpeptid-Funktion hat, und wobei die Nukleinsäuremoleküle gleichzeitig im Bereich ihres 3'-Endes eine Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease aufweisen; c) Nukleinsäuremoleküle, die die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID No: 1 aufweisen, und die für eine Form des besagten Polypeptids codieren; d) Nukleinsäuremoleküle, die für ein Fragment oder ein Derivat eines Polypeptids, das durch ein Nukleinsäuremolekül gemäß a) oder b) codiert wird, codieren, wobei in besagtem Derivat ein oder mehrere Aminosäurereste im Vergleich zu besagtem Polypeptid konservativ substituiert sind, und wobei besagtes Fragment oder Derivat eine Signalpeptid-Funktion hat; e) Nukleinsäuremoleküle, deren komplementärer Strang unter stringenten Bedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß a)–c) hybridisiert, und die für ein Polypeptid mit Signalpeptid-Funktion codieren; f) Nukleinsäuremoleküle, die eine mindestens 95%ige Sequenzidentität mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß a)–d) aufweisen, und die für ein Polypeptid mit Signalpeptid-Funktion codieren; g) Nukleinsäuremoleküle, die eine mindestens 70%ige Sequenzidentität mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß a)–d) aufweisen, und die für ein Polypeptid mit Signalpeptid-Funktion codieren; h) oder der komplementäre Strang eines Nukleinsäuremoleküls gemäß a)–g).
  5. Nukleinsäuremolekül gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses in einem Vektor oder einem Plasmid enthalten ist.
  6. Nukleinsäuremolekül, aufweisend mindestens ein Nukleinsäuremolekül gemäß einem der Ansprüche 1–5 sowie eine für ein zu exprimierendes Protein codierende Sequenz.
  7. Expressionsvektor, enthaltend das Nukleinsäuremolekül gemäß einem der Ansprüche 1–6.
  8. Expressionssystem, insbesondere Wirtszelle, das bzw. die mit einem Nukleinsäuremolekül gemäß einem der Ansprüche 1–6 oder mit einem Expressionsvektor gemäß Anspruch 7 transformiert ist.
  9. Polypeptid bzw. Protein, das durch ein Nukleinsäuremolekül gemäß einem der Ansprüche 1–6 codiert wird, wobei dieses Protein eine Signalpeptid-Aktivität aufweist.
  10. Verfahren zur Expression eines Proteins, aufweisend die folgenden Schritte: a) Bereitstellen eines Nukleinsäuremoleküls gemäß einem der Ansprüche 1–5, aufweisend eine codierende Sequenz für ein Signalpeptid sowie eine im Bereich des 3'-Endes der besagten codierenden Sequenz angeordnete Schnittstelle für eine Restriktionsendonuklease; b) Schneiden des Nukleinsäuremoleküls mit einer Restriktionsendonuklease an besagter Schnittstelle; c) Ligation eines für das zu exprimierende Protein codierenden Nukleinsäuremoleküls an das 3'-Ende des erzeugten Schnitts; d) Transformation eines für das Signalpeptid geeigneten Expressionssystems mit dem dergestalt erzeugten rekombinanten Nukleinsäuremolekül; e) Inkubation des Expressionssystems; f) ggf. Spezifische Induktion der Proteinexpression; und g) Aufreinigung des exprimierten Proteins.
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Non-Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
Analyse der Restriktionsschnittstellen in NM_001020443; *
Curry et al (1988), Expression and Secretion of a Cellulomonas fimi Exoglucanase in Saccharomyces cerevisiae; Appl Environ Microbiol 54(2):476-484
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KUNKEL,T.A.: Rapid and efficient site-specific mutagenesis withoutphenotype se lection,1985. In: PNAS,S.488-492; *
Protein aus Schizosaccharamyces pombe. Acc.Nr.:NM_001020443; *
Sequenzvergleich der anmeldungsgemäßen Sequenze 1 mit NM_001020443; *
SORENSEN,H.P.,et.al.: Advanced genetic strategies for recombinant protein expression in Escherichia coli,2005.J.Biotchnol.,Vol.115,S.113-128; *

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