-
Die Erfindung betrifft ein Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs, welches von einem einen Fahrgastraum überdeckenden, geschlossenen Zustand in einen den Fahrgastraum freigebenden, offenen Zustand überführbar ist, nach der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
-
Aus der
DE 102 09 274 A1 ist eine Abdeckvorrichtung für einen Verdeckkasten eines Fahrzeugs mit versenkbarer Dachkonstruktion bekannt. Die Dachkonstruktion ist dabei in den heckseitigen Verdeckkasten versenkbar, welcher mit einem ersten und einem zweiten Abdeckteil verschließbar ist. Das erste Abdeckteil ist an dem Fahrzeug angelenkt und aus seiner den Verdeckkasten teilweise abdeckenden Schließstellung in eine nach vorne hochgeklappte Öffnungsstellung überführbar. Das zweite Abdeckteil ist im Bereich eines vorderen Randes des ersten Abdeckteils angelenkt und zum Verschließen des Verdeckkastens aus seiner unterhalb des ersten Abdeckteils verborgenen Öffnungsstellung in eine nach vorne geklappte Schließstellung überführbar.
-
Nachteilhafterweise ist dabei ein separates Bauteil zur Abdeckung des in Fahrzeuglängsrichtung zwischen dem ersten Abdeckteil und Fahrzeugsitzen vorliegenden Bereiches in Form des zweiten Abdeckteils erforderlich. Das zweite Abdeckteil verringert durch seine Verstauung bei geschlossenem Zustand des Verdecks in einem heckseitigen Stauraum dessen Volumen, wodurch das zur Beladung zur Verfügung stehende Volumen nachteilhafterweise verkleinert ist.
-
Weiterhin ist aus der
DE 44 45 941 C1 ein Hardtop-Fahrzeug mit einer ein Dachteil und ein Rückfensterteil aufweisenden Dachkonstruktion bekannt, wobei die Dachkonstruktion im Heckbereich des Fahrzeugs in einem Verdeckkasten ablegbar ist, der mit einem aus einer Öffnungsstellung in die Schließstellung schwenkenden Verdeckkastendeckel verschließbar ist, wobei der Verdeckkastendeckel von einer Zusatzklappe gebildet ist, die an dem zum Fondbereich des Fahrzeugs gerichteten Randbereich einer schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie abgestützten Heckklappe beweglich angebracht ist.
-
Zur Abdeckung des in Fahrzeuglängsrichtung zwischen der Heckklappe und dem Fahrzeugfondbereich verlaufenden Bereichs des Verdeckkastens ist auch hier nachteilhafterweise ein separat hierfür vorgesehenes Bauteil - in Form der Zusatzklappe - vorgesehen, welches in geschlossenem Zustand des Verdecks einen dem Nutzer zur Verfügung gestellten heckseitigen Stauraum nachteilhafterweise reduziert.
-
Aus der
DE 10 2005 006 511 A1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Verdeck bekannt, wobei ein Teil des Verdecks in offener Verdeckposition einen Teil eines heckseitigen Stauraums abdeckt.
-
Ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem Hardtop-Fahrzeugdach ist aus der
DE 10 2004 046 482 A1 bekannt, wobei ein vorderes starres Dachteil in offener Dachposition einen Deckel eines Verdeckkastens bildet.
-
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs zu schaffen, bei dem ein Teil des Verdecks in offener Verdeckposition einen Teil eines Verdeckablageraums abdeckt, wobei das Verdeck hinsichtlich seiner Formgebung flexibel ausführbar ist.
-
Diese Aufgabe wird mit einem Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
-
Die Erfindung sieht somit ein als Soft-Top oder Hard-Top ausgebildetes Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs vor, welches von einem einen Fahrgastraum überdeckenden, geschlossenen Zustand in einen den Fahrgastraum freigebenden, offenen Zustand überführbar ist, und welches in offenem Zustand in einem fahrzeugheckseitig hinter Fahrzeugsitzen angeordneten, durch einen Deckel gegenüber einer Fahrzeugumgebung verschließbaren Verdeckablageraum ablegbar ist, umfassend wenigstens zwei Dachsegmente, wobei ein vorderes Dachsegment in geschlossenem Zustand des Verdecks an einem Windschutzscheibenrahmen festlegbar ist, wobei ein wenigstens einen vorderen mittigen Bereich des vorderen Dachsegments umfassendes Teil des vorderen Dachsegments in offenem Zustand des Verdecks ein erstes Element des Deckels des Verdeckablageraums bildet.
-
Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass das vordere Dachsegment einen zweiten, einen Grundkörper des vorderen Dachsegments bildenden Teil aufweist, wobei der das erste Element des Deckels bildende Teil des vorderen Dachsegments relativ gegenüber dem zweiten Teil des vorderen Dachsegments derart bewegbar ist, dass der erste Teil in offenem Zustand des Verdecks fluchtend mit dem zweiten Element des Deckels angeordnet ist.
-
Hierdurch ist ein unter strömungstechnischen Gesichtspunkten besonders vorteilhafter Zustand bei geöffnetem Verdeck und eine unter gestalterischen Gesichtspunkten besonders ansprechende Verstauung des Verdecks in dem Verdeckablageraum möglich.
-
Mit einem erfindungsgemäßen Verdeck erübrigt sich vorteilhafterweise der Einsatz eines separaten Bauteils zur Abdeckung eines in Fahrzeugfrontrichtung vorderen Bereiches des Verdeckablageraums, da das erste Teil des vorderen Dachsegments diesen Bereich in geschlossenem Zustand des Verdecks als erstes Element des Verdeckkastendeckels abdeckt. Vorteilhafterweise bildet das erste Teil des vorderen Dachsegments somit auch in offenem Zustand des Verdecks ein Funktionsteil und verringert durch seine Mehrfachfunktionalität den zur Ablage des Verdecks benötigten Raum.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verdecks, welches zweiteilig, dreiteilig oder auch mehrteilig ausgebildet sein kann, ist es vorgesehen, dass das erste Element des Deckels in offenem Zustand des Verdecks zwischen den Fahrzeugsitzen und einem heckwärts an das erste Element des Deckels grenzenden, an einen fahrzeugheckseitigen Bereich angelenkten zweiten Element des Deckels angeordnet ist.
-
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die heckwärtige Form des ersten Elements des Deckels wenigstens annähernd der fahrzeugfrontseitigen Form des zweiten Elements des Deckels angepasst ist und die frontwärtige Form des ersten Elements des Deckels wenigstens annähernd der Form der in offenem Zustand des Verdecks fahrzeugfrontseitig an das erste Element des Deckels angrenzenden Fahrzeugsitze angepasst ist. Hierdurch kann eine wenigstens annähernd durchgängige, gestalterisch ansprechende und dichte Abdeckung des heckseitigen Verdeckablageraums erreicht werden.
-
Eine Bewegung des das erste Element des Deckels bildenden Teils des vorderen Dachsegments gegenüber weiteren Bereichen des vorderen Dachsegments kann dabei durch eine translatorische oder eine rotatorische Bewegung oder eine Kombination aus einer translatorischen und einer rotatorischen Bewegung realisiert werden, wobei der das erste Element des Deckels bildende Teil des vorderen Dachsegments in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung auch in geschlossenem Zustand des Verdecks relativ gegenüber weitern Bereichen des vorderen Dachsegments bewegbar sein kann. Wenn das erste Teil des vorderen Dachsegments gegenüber den weiteren Bereichen des vorderen Dachsegments ausstellbar und/oder verschiebbar ist, kann z. B. eine Schiebedachfunktion in geschlossenem Zustand des Verdecks realisiert werden.
-
Der erste Teil des vorderen Dachsegments kann in einer vorteilhaften Ausbildung eines erfindungsgemäßen Verdecks mit Glas, Blech oder Kunststoff ausgebildet sein. Durch die vielfältige Materialwahlmöglichkeit kann vorteilhafterweise eine dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechende Ausführung gewählt werden, wobei eine Ausbildung des ersten Teils des vorderen Dachsegments mit Glas insbesondere in geschlossenem Zustand des Verdecks eine Panoramadach-Funktionalität ermöglicht.
-
Zur Abdeckung von seitlich neben dem ersten Element des Deckels vorhandenen Bereichen können in einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung seitliche Abdeckelemente vorgesehen sein, welche an einem fahrzeugheckseitigen Bereich angelenkt werden können, wobei jeder Seite des ersten Elements des Deckels ein Abdeckelement oder mehrteilig ausgebildete Abdeckelemente zugeordnet sein können.
-
Zweckmäßigerweise sind die seitlichen Abdeckelemente zur Abdeckung eines Gestänges des Verdecks in offenem Zustand des Verdecks vorgesehen.
-
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungen eines Verdecks eines Cabriolet-Fahrzeugs nach der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Zeichnung und der Beschreibung.
-
Nachfolgend ist ein erfindungsgemäßes Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
-
Es zeigt:
- 1 eine vereinfachte dreidimensionale Ansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs mit einem in geschlossenem Zustand dargestellten erfindungsgemäßen Verdeck;
- 2 eine dreidimensionale Ansicht des Cabriolet-Fahrzeugs der 1 mit dem in offenem Zustand dargestellten Verdeck;
- 3 eine stark vereinfachte bereichsweise Schnittdarstellung des in einem Verdeckablageraum abgelegten Verdecks der 1 und 2; und
- 4 eine stark vereinfachte dreidimensionale Ansicht eines Heckbereichs des Cabriolet-Fahrzeugs der 1 und 2 in einem offenen Zustand des Verdecks.
-
Bezug nehmend auf 1 ist ein Cabriolet-Fahrzeug 1 mit einem in einer Schließstellung dargestellten, vorliegend zweiteilig ausgebildeten Hard-Top-Verdeck 3 abgebildet, welches einen Fahrgastraum 7 von einem einen heckseitigen Raum 13 begrenzenden Heckdeckel 15 bis zu einem Windschutzscheibenrahmen 11 überspannt.
-
Das zweiteilig ausgebildete Verdeck 3 weist ein vorderes Dachsegment 17 und ein hinteres Dachsegment 19 auf, wobei die Dachsegmente 17 und 19 über ein nicht näher dargestelltes Verdeckgestänge auf an sich bekannte Art mechanisch miteinander gekoppelt sind, so dass das Verdeck 3 von der in 1 dargestellten Schließposition in eine in der 2 dargestellte Öffnungsposition überführbar ist.
-
Das vordere Dachsegment 17 des Verdecks 3 ist vorliegend zweiteilig ausgebildet, wobei in einem vorderen mittigen Bereich des vorderen Dachsegments 17 ein hier im Wesentlichen als Glasplatte ausgebildetes erstes Teil 21 vorgesehen ist, welches an ein einen Grundkörper des vorderen Dachsegments 17 bildendes zweites Teil 23 des vorderen Dachsegments 17 angebunden ist.
-
Das erste Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 ist gegenüber dem die weiteren Bereiche des ersten Dachsegments 17 bildenden zweiten Teil 23 des vorderen Dachsegments 17 derart bewegbar, dass das erste Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 in einer rotatorischen, in einer translatorischen bzw. in einer aus rotatorischen und translatorischen Bewegungskomponenten kombinierten Bewegung in geschlossenem Zustand des Verdecks 3 wie ein herkömmlich bekanntes Schiebedach einsetzbar ist und dabei gegenüber dem zweiten Teil 23 des vorderen Dachsegments 17 ausgestellt und verschoben werden kann.
-
In 2 ist das Verdeck 3 in einem den Fahrgastraum 7 freigebenden offenen Zustand dargestellt. Das Verdeck 3 ist dabei in einem einen Teilbereich des heckseitigen Raums 13 einnehmenden, in 3 dargestellten Verdeckablageraum 25 abgelegt.
-
Der Verdeckablageraum 25 wird, wie in 3 ersichtlich ist, von einem einen Verdeckkastendeckel 27 bildenden Deckel gegenüber einer Fahrzeugumgebung abgegrenzt, wobei das erste Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 ein erstes Element des Deckels 27 und der an einem fahrzeugheckseitigen Bereich angelenkte Heckdeckel 15 ein zweites Element des Verdeckkastendeckels 27 bildet.
-
In 4 ist die Anordnung der Dachsegmente in offenem Zustand des Verdecks 3 dargestellt. Das zweite Teil 23 des vorderen Dachsegments 17, welches in der 4 strichliert dargestellt ist, ist in offenem Zustand des Verdecks 3 unterhalb des ersten Teils 21 des vorderen Dachsegments 17 und das hintere Dachsegment 19 wiederum unterhalb des zweiten Teils 23 des vorderen Dachsegments 17 angeordnet.
-
Das erste Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 ist in einem vorderen Bereich schwenkbar an dem zweiten Teil 23 des vorderen Dachsegments 17 angelenkt, so dass das erste Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 während einer Überführung des Verdecks 3 von einem geschlossenen Zustand in einen offenen Zustand in Fahrzeughöhenrichtung derart gegenüber dem zweiten Teil 23 des vorderen Dachsegments 17 entlang der in der 4 gezeigten, in einem in geschlossenem Zustand des Verdecks 3 in einem vorderen Bereich des vorderen Dachsegments 17 angeordneten Schwenkachse 28 verschwenkbar ist, dass es in offenem Zustand des Verdecks 3 wenigstens annähernd fluchtend zu dem Heckdeckel 15 angeordnet ist.
-
In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass das erste Teil des vorderen Dachsegments erst im bereits offenen Zustand des Verdecks derart gegenüber dem zweiten Teil des vorderen Dachsegments bewegt wird, dass das erste Teil des vorderen Dachsegments wenigstens annähernd fluchtend mit dem Heckdeckel zusammenwirkt.
-
Hinsichtlich seiner Form ist das erste Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 derart ausgebildet, dass ein in offenem Zustand des Verdecks 3 an den Heckdeckel 15 angrenzender Rand 29 des ersten Teils 21 des vorderen Dachsegments 17 einem Konturverlauf eines in Fahrzeugfrontrichtung weisenden Randes 31 des Heckdeckels 15 angepasst ist. Weiterhin folgt ein in Fahrzeugfrontrichtung weisender in geschlossenem Zustand des Verdecks 3 an dem Windschutzscheibenrahmen 11 angeordneter vorderer Rand 33 des ersten Teils 21 des vorderen Dachsegments 17 in offenem Zustand des Verdecks 3 wenigstens annähernd einer heckwärtigen Kontur von Fahrzeugsitzen 5, welche an den Verdeckablageraum 25 grenzen.
-
In offenem Zustand des Verdecks 3 sind in seitlichen Bereichen neben dem ersten Teil 21 des vorderen Dachsegments 17 seitliche Abdeckelemente 35, 37 vorgesehen, welche in einem fahrzeugheckseitigen Bereich angelenkt sind. Die seitlichen Abdeckelemente 35, 37, von denen jeweils ein Abdeckelement einer Fahrzeugseite zugeordnet ist, sind vorliegend zur Abdeckung eines Gestänges des Verdecks 3 in offenem Zustand des Verdecks 3 vorgesehen.
-
Zur Überbrückung eines in einer alternativen Ausführung des Verdecks gegebenenfalls in einem offenen Zustand des Verdecks entstehenden Spaltes zwischen Fahrzeugsitzen, welche an den Verdeckablageraum grenzen, und dem fahrzeugfrontseitigen Rand des ersten Teils des vorderen Dachsegments kann eine in einem fahrzeugheckseitigen Bereich hinter den Fahrzeugsitzen angeordnete Klappe vorgesehen sein, welche beispielsweise von dem fahrzeugfrontseitigen Rand des ersten Teils des vorderen Dachsegments bei der Überführung des Verdecks von seinem geschlossenen Zustand in einen offenen Zustand derart mitgenommen und in eine horizontale Position verschwenkt werden kann, dass der Spalt zwischen den Fahrzeugsitzen und dem ersten Teil des vorderen Dachsegments überbrückt und abgedeckt wird.
-
Hierfür sind selbstverständlich auch andere bekannte Lösungen einsetzbar. Es versteht sich, dass zur Überbrückung eines solchen oder eines anderen Spalts je nach Anwendungsfall auch eine beliebige andere bekannte Klappenlösung zur Anwendung gelangen kann.