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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Hardtop-Fahrzeugdach mit mindestens
einem starren, zwischen einer Schließposition und einer Ablageposition
zu verstellenden Dachteil nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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In
der Druckschrift
DE
101 33 957 A1 wird ein mehrteiliges Hardtop-Fahrzeugdach
beschrieben, das drei starre Dachteile umfasst, welche bei geschlossenem
Fahrzeugdach hintereinander liegend angeordnet sind und eine gemeinsame
Dachaußenhaut
bilden. Das vordere Dachteil ist über eine Relativkinematik mit
dem mittleren Dachteil gekoppelt, welches über eine Stellkinematik schwenkbar an
der Fahrzeugkarosserie angelenkt ist. In Ablageposition sind das
vordere und das mittlere Dachteil in einem heckseitigen Verdeckkasten
abzulegen. Das hintere Dachteil liegt bei geschlossenem Dach über dem
Verdeckkasten und kann zur Ablage von vorderem und mittlerem Dachteil
um eine heckseitige Schwenkachse auf geschwenkt werden, wodurch
der Durchtritt in den Verdeckkasten hinein freigegeben wird. Anschließend wird
das hintere Dachteil wieder in seine Ausgangsposition zurückversetzt,
in welcher sich das hintere Dachteil über die Karosserielinie erhebt
und eine schräg
aufgestellte Position einnimmt. Diese Dachkonfiguration entspricht
einer Targastellung; eine Cabrioletposition ist bei diesem Dach
nicht realisierbar.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, mit einfachen Maßnahmen
ein Hardtop-Fahrzeugdach zu schaffen, bei dem auf einen den Verdeckkasten
verschließenden
Verdeckkastendeckel verzichtet werden kann. Die abgelegten Dachteile
sollen bei geöffnetem
Dach sicher verstaut werden können,
zugleich soll ein ansprechendes Erscheinungsbild des Fahrzeuges
gegeben sein.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die Unteransprüche
geben zweckmäßige Weiterbildungen
an.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Hardtop-Fahrzeugdach übernimmt
das starre Dachteil, welches bei geschlossenem Dach Bestandteil
der Dachaußenhaut
ist, in Ablageposition die Funktion des Verdeckkastendeckels. Das
Dachteil verschließt
in Ablageposition den Verdeckkasten und nimmt hierbei eine zumindest
annähernd
horizontale Lage ein. Dieses Dachteil wird beim Öffnen des Daches aus seiner den
Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition
in die heckseitige, den Verdeckkasten überdeckende Ablageposition
verstellt. Der Verdeckkasten nimmt bei geöffneter Dachposition weitere
Dachelemente bzw. Kinematikelemente des Daches auf.
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Diese
Ausführung
bietet den Vorteil, dass auf einen separaten Verdeckkastendeckel
verzichtet werden kann. Hierdurch ergibt sich zum einen eine konstruktive
Vereinfachung, da ein bewegbares Bauteil wegfällt, welches ansonsten, wie
in Ausführungen aus
dem Stand der Technik bekannt, als gelenkig angeschlagener Deckel
mit eigener Stellkinematik ausgeführt ist. Es ist daher auch
keine Koordination der Verdeckkastendeckelbewegung mit der Dachbewegung
erforderlich.
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Die
Ausführung
eignet sich insbesondere zur Anwendung in Sschrägheckfahrzeugen bzw. Coupes,
bei denen das geschlossene Fahrzeugdach bis zur Heckkante des Fahrzeuges
reicht. Bei geschlossenem Dach liegt das hintere Dachteil über dem
Verdeckkasten. Bei geöffnetem
Dach wird das hintere Dachteil zweckmäßig in den Verdeckkasten abgesenkt
und anschließend
der Verdeckkasten von einem vorderen Dachteil verschlossen. In dieser
bevorzugten Ausführung
handelt es sich um ein zweiteiliges Hardtop-Fahrzeugdach, bei dem
das vordere Dachteil in Ablageposition die Funktion des Verdeckkastendeckels übernimmt.
Gegebenenfalls kommt aber auch eine Ausführung in Betracht, bei der
das vordere Dachteil in den Verdeckkasten versenkt wird und das
hintere Dachteil aus seiner angehobenen Schließposition in die horizontale
Ablageposition versetzt wird, in welcher der Verdeckkasten überdeckt ist.
Außerdem
kommen auch Anwendungen mit mehr als zwei Dachteilen in Betracht,
insbesondere bei dreiteiligen Hardtops, bei denen zwei Dachteile
in den Verdeckkasten versenkt werden und das dritte Dachteil als
Verdeckkastendeckel den Verdeckkasten überdeckt. Bei dem den Verdeckkasten überdeckenden
Dachteil kann es sich sowohl um das vordere als auch um das mittlere
oder das hintere Dachteil handeln.
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In
der bevorzugten Ausführung
mit zwei Dachteilen, von denen zweckmäßig das vordere Dachteil in
Ablageposition die Funktion des Verdeckkastendeckels übernimmt,
hängt das
vordere Dachteil über
einen Koppellenker mit dem hinteren Dachteil zusammen, welches zweckmäßig über ein
heckseitiges Gelenk schwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie gekoppelt
ist. Das hintere Dachteil wird vorteilhaft von einem Stellglied
beaufschlagt, welchem dem hinteren Dachteil bei der Überführung zwischen Schließ- und Ablageposition
eine Schwenkbewegung um die heckseitige Schwenkachse aufprägt. Beim
Ablegen des Fahrzeugdaches wird das hintere Dachteil um seine hintere
Schwenkachse in den Verdeckkasten hinein verschwenkt, zugleich wird
das vordere Dachteil in eine den Verdeckkasten überdeckende Position verstellt.
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Um
sicherzustellen, dass mit nur einem Stellglied das gesamte Dach
verstell werden kann und hierbei das vordere Dachteil eine kinematisch
eindeutig festgelegte Bewegung ausführt, hängt das vordere Dachteil über einen
Hauptlenker, welcher zusätzlich
zum Koppellenker vorgesehen ist, schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie.
Zweckmäßig ist
zwischen Hauptlenker und dem vorderen Dachteil ein Verbindungslenker
angeordnet, der jeweils schwenkbar mit dem Hauptlenker und dem vorderen
Dachteil gekoppelt ist. Dieser Verbindungslenker ist über ein Drehgelenk
zusätzlich
mit dem hinteren Dachteil schwenkbar verbunden, wodurch überzählige Bewegungsfreiheitsgrade
gebunden werden und die kinematisch eindeutige Bewegung des vorderen
Dachteils bei einer Beaufschlagung des hinteren Dachteils über das
Stellglied gewährleistet
ist. Bei einer Absenkbewegung des hinteren Dachteils, verursacht durch
eine Betätigung
des Stellgliedes, wird das vordere Dachteil aus seiner den Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition
nach hinten in eine Lage oberhalb des hinteren Dachteiles versetzt
und zugleich abgesenkt, bis die Ablageposition erreicht ist, in
der das vordere Dachteil als Verdeckkastendeckel den Verdeckkasten
verschließt.
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Weitere
Vorteile und zweckmäßige Ausführungen
sind den weiterer Ansprüchen,
der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 ein
coupéartiges
Fahrzeug mit öffnungsfähigem, zweiteiligem
Hardtop-Fahrzeugdach, dargestellt in Schließposition, in welcher sich
das hintere Dachteil bis zum Heck des Fahrzeugs erstreckt,
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2 das
Hardtop-Fahrzeugdach in einer Zwischenposition bei der Überführung von
Schließ- in
Ablagestellung,
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3 das
Hardtop-Fahrzeugdach kurz vor Erreichen der Ablageposition, in welcher
das vordere Dachteil einen die Dachelemente aufnehmenden Verdeckkasten überdeckt,
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4 eine
Seitenansicht auf das Fahrzeug mit geöffnetem, abgelegtem Fahrzeugdach,
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5 eine
Draufsicht auf das geöffnete Fahrzeug,
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6 das
Fahrzeug mit geöffnetem
Fahrzeugdach und einer aufgeschwenkten Heckklappe,
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7 eine 6 entsprechende
Darstellung, jedoch mit einer Heckklappe in einer alternativen Ausführung.
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei
dem in 1 dargestellten Fahrzeug 1 handelt es
sich um ein coupéartiges
Cabriolet, das mit einem Hardtop-Fahrzeugdach 2 ausgestattet
ist, welches aus der in 1 dargestellten, einen Fahrzeuginnenraum überdeckenden
Schließposition
in eine geöffnete,
heckseitige Ablageposition zu verstellen ist. Das Hardtop-Fahrzeugdach 2 besteht
aus zwei starren Dachteilen 3 und 4, wobei in
Schließposition
das vordere Dachteil 3 an einen vorderen Windschutzscheibenrahmen 7 grenzt
und das hintere Dachteil 4 sich bis etwa zur Heckkante 8 des
Fahrzeuges erstreckt, wodurch die coupéähnliche Silhouette erreicht
wird. Das hintere Dachteil 4 umfasst eine Heckscheibe 6,
die zwischen seitlichen C-Säulen 5 eingefasst
ist. Das hintere Dachteil 4 besitzt ein Drehgelenk 9,
welches unmittelbar benachbart zur Heckkante 8 angeordnet
ist und über
die das Dachteil 4 schwenkbar an die Fahrzeugkarosserie
gekoppelt ist. Des Weiteren ist dem hinteren Dachteil 4 ein
Stellglied 10 zugeordnet, welches im Ausführungsbeispiel als
hydraulischer Stellzylinder ausgeführt und bei dessen Betätigung das
hintere Dachteil 4 um sein Drehgelenk 9 zu verschwenken
ist. Zur Ablage des hinteren Dachteiles 4 wird der Hydraulikzylinder
des Stellgliedes 10 eingefahren, sodass das hintere Dachteil
nach unten in einen heckseitigen Verdeckkasten 12 hinein
verschwenkt wird.
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Das
vordere Dachteil 3 ist über
eine Stellkinematik 11 sowohl an das hintere Dachteil 4 als
auch an die Fahrzeugkarosserie gekoppelt. Die Stellkinematik 11 umfasst
einen Hauptlenker 13, welcher über ein Drehgelenk 14 schwenkbar
an die Fahrzeugkarosserie gekoppelt ist und der anderenends über ein weiteres
Drehgelenk 15 drehbar mit einem Verbindungslenker 16 gekoppelt
ist, der über
ein Drehgelenk 17 drehbar mit dem vorderen Dachteil 3 verbunden
ist. Zur Bindung überzähliger Freiheitsgrade
besitzt der Verbindungslenker 16 ein weiteres Drehgelenk 18,
welches mit Abstand zu beiden Stirnseiten des Verbindungslenkers
angeordnet ist und diesen drehbar mit einer Verlängerung 20 koppelt,
die einteilig mit dem hinteren Dachteil 4 ausgebildet ist
und sich am hinteren Dachteil nach vorne erstreckt. Des Weiteren
umfasst die Stellkinematik 11 einen Koppellenker 19,
welcher zwischen der Verlängerung 20 und
dem vorderen Dachteil 3 angeordnet ist und über Drehgelenke 21 und 22 mit
der Verlängerung 20 bzw. dem
vorderen Dachteil gekoppelt ist.
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Im
Folgenden wird auf die 2 und 3 Bezug
genommen, welche Übergangsstellungen
des Fahrzeugdaches bei der Überführung von
der in 1 dargestellten Schließposition zu der in 4 gezeigten Öffnungs-
bzw. Ablageposition darstellen. Zum Öffnen des Fahrzeugdaches wird
das Stellglied 10 betätigt
und der Stellzylinder des Stellglieds eingezogen, wodurch das hintere Dachteil 4 um
sein Drehgelenk 9 nach unten verschwenkt und in den Verdeckkasten 12 hinein
abgesenkt wird. Aufgrund der kinematischen Kopplung zwischen vorderem
und hinterem Dachteil 3 bzw. 4 wird bei einer
Schwenkbewegung des hinteren Dachteiles 4 auch das vordere Dachteil 3 bewegt,
das aus seiner dem hinteren Dachteil 4 vorgelagerten Position
in eine Lage oberhalb des hinteren Dachteiles 4 verschwenkt
und anschließend
nach unten abgesenkt wird.
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In 3 hat
das Fahrzeugdach 2 beinahe seine Ablageposition erreicht,
in der das vordere Dachteil 3 unmittelbar über dem
Verdeckkasten 12 liegt und dadurch die Funktion eines Verdeckkastendeckels übernimmt.
Die Vorderkante 3a des vorderen Dachteiles 3 schließt in Ablagestellung
bündig
mit einer vorderen Begrenzungskante 12a ab, die Hinterkante 3b des
vorderen Dachteiles schließt
in entsprechender Weise bündig
mit einer hinteren Begrenzungskante 12b des Verdeckkastens
ab. Auf diese Weise wird zum einen entlang der bündigen Auflage ein wasserdichter
Abschluss des Verdeckkastens erreicht, zum anderen wird ein ansprechendes
optisches Erscheinungsbild erzielt.
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Die
Ablageposition des Daches ist in 4 dargestellt.
Unterhalb des den Verdeckkastendeckel bildenden vorderen Dachteiles 3 befindet
sich das hintere Dachteil 4 sowie die gesamte Stellkinematik des
Fahrzeugdaches im Verdeckkasten 12.
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Wie 5 zu
entnehmen, ist in dem sich in Querrichtung erstreckenden Windlauf
des Windschutzscheibenrahmens 7 jeweils im linken und rechten
Bereich eine Verriegelungseinrichtung 23 bzw. 24 angeordnet, über die
das Fahrzeugdach in geschlossenem Zustand am Windschutzscheibenrahmen
zu verriegeln ist, indem korrespondierende Verriegelungselemente
am vorderen Dachteil mit den Verriegelungseinrichtungen arretiert
sind. In der vorderen Begrenzungskante 12a des Verdeckkastens
befinden sich i dentische Verriegelungseinrichtungen 23 und 24,
welche für
eine Verriegelung des vorderen Dachteiles 3 in der Ablageposition
genutzt werden können.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass in der Ablageposition das
vordere Dachteil 3 fest und unbeweglich in seiner den Verdeckkasten überdeckenden
Stellung gehalten ist. Zum Schließen des Daches müssen zunächst die
Verriegelungseinrichtung 23 und 24 gelöst werden,
anschließend
kann das Stellglied zum Anheben der Dachteile betätigt werden.
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In
den 6 und 7 ist das Fahrzeugdach in Ablageposition
dargestellt. Außerdem
ist eine Heckklappe 25 in einer aufgeschwenkten Position gezeigt,
wodurch ein von der Heckseite aus zugänglicher Kofferraum bzw. Stauraum
geöffnet
wird. Die Heckklappe 25 ist über ein Drehgelenk (6)
bzw. eine Viergelenkkinematik (7) karosserieseitig angeschlagen
und kann aus einer vertikalen Schließposition, in der die Heckklappe 25 das
Fahrzeugheck abschließt,
in die in den 6 und 7 gezeigte Öffnungsposition
aufgeschwenkt werden.