DE102007012554A1 - Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge - Google Patents

Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge Download PDF

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Abstract

Es wird eine Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeit und Stoffgemenge beschrieben. Dabei zerfließt die Flüssigkeit (2) nach Entfernen einer Form (9) auf einer elektrisch nicht leitfähigen Platte (1). Unter dieser Platte (1) liegt eine weitere elektrisch leitfähige Platte (3), wodurch die Flüssigkeit (2) und die elektrisch leitfähige Platte (3) mit der elektrisch nicht leitfähigen Platte (1) als Dielektrikum einen Kondensator bilden, dessen Kapazität sich proportional mit der Flächenänderung des Materials beim Zerfließen ändert. Diese Flächenänderung wird in einer Registriereinrichtung (5) aufgezeichnet. Zusätzlich ist ein Beschleunigungssensor (4) mit der Vorrichtung verbunden, der die tatsächlich auf das Material auftretende Beschleunigung misst und diese gleichzeitig mit der Flächenänderung in der Registriereinrichtung (5) aufzeichnet.

Description

  • Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge. Insbesondere wird das Ausbreiten der Flüssigkeit auf einer Platte oder in einer Rinne gemessen.
  • Stand der Technik
  • Zur Messung der Fließeigenschaften von Fluiden, insbesondere von Gemengen aus einer flüssigen und festen Phase werden in verschiedenen technischen Bereichen seit Jahrzehnten sogenannte Ausbreitversuche auf Platten oder in Rinnen durchgeführt. Für Frischbeton ist dieser Versuch in DIN EN 12350-5, 1999 beschrieben. Hierbei wird das Prüfgut in eine topfähnliche Form mit definiertem Durchmesser gefüllt, die auf einer Platte steht. Anschließend wird die Form abgezogen. Der Frischbeton kann sich dann ausbreiten, wobei zusätzlich die Platte 15 mal auf einer Seite angehoben und fallen gelassen wird. Dabei wird auf den Frischbetonkuchen eine Beschleunigung ausgeübt. Als Maß für die Konsistenz des Frischbetons wird der Durchmesser des sich ergebenden Frischbetonhaufens an zwei Stellen auf 10 mm genau mit einem Maßstab gemessen. Die Fallhöhe des Ausbreittisches ist zwar definiert, die tatsächlich auftretende Kraft auf den Frischbeton wird nicht erfasst und ist stark vom Laboranten abhängig. Dieser kann die Platte zum Beispiel ruckartig oder langsam loslassen. Ein ähnliches Verfahren findet bei Mörtel für Mauerwerk Anwendung (DIN EN 1015-3, 2004). Auch hier wird das Prüfgut in eine Form mit definiertem Volumen und Durchmesser eingefüllt. Dann wir die Form abgezogen. Der Ausbreittisch wird mittig mittels einer Hubvorrichtung mehrmals angehoben und wieder fallen gelassen. Auch hier wird anschließend der Durchmesser des Mörtelhaufens mit einem Messschieber an zwei Stellen gemessen. Der Messwert ist auf 1 mm genau anzugeben. Bei dieser Prüfvorrichtung ist der Einfluss des Laboranten auf die Beschleunigung des Prüfmaterials zwar geringer, allerdings kann hier mangelhafte Wartung die Fallgeschwindigkeit und somit die Beschleunigung des Ausbreittisches beeinflussen.
  • Für hydraulisch erhärtende Bodenspachtelmassen ist ebenfalls ein ähnlicher Versuch in der DIN EN 12706, 1999 beschrieben. Hier wird das Material in ein Rohr mit definiertem Durchmesser eingefüllt, das auf einer Glasplatte steht. Das Rohr wird hochgezogen. Nach einer festen Zeit wird der Durchmesser des ausgelaufenen Materials als Maß für die Fließfähigkeit bestimmt.
  • Das Auslaufen von Material aus einem Vorratsbehälter in eine leere Rinne wird ebenfalls zur Beurteilung von Fließeigenschaften herangezogen ( JP 2004069363 ).
  • Für sehr fließfähige Materialien, wie selbst verdichtender Beton, werden Ausbreitversuche vorgegeben, bei denen die Zeit bis zum Erreichen eins vorgegebenen Durchmessers bestimmt werden muss (Richtlinie SVB des Deutsche Ausschusses für Stahlbeton). Hier muss der Laborant mit der Stoppuhr eine Zeit registrieren, die häufig unterhalb von 5 Sekunden liegt. Der Messfehler ist hier entsprechend groß.
  • Da das Ablesen des Ergebnisses mittels Messschieber oder Maßstab fehlerbehaftet ist und der Zeitverlauf des Ausbreitens nicht genau erfasst werden kann, wurden mehrere Verfahren vorgeschlagen, das Fließen des Prüfgutes automatisch zu erfassen.
  • In JP7280716 wird mit einem Lichtgitter die horizontale und vertikale Formänderung des Materials über die Zeit erfasst. Ein Lichtgitter besteht aus mehreren, nebeneinander oder übereinander angeordneten Lichtschranken. Da die Anzahl der Lichtschranken, die nebeneinander angeordnet sind, nicht beliebig erhöht werden kann, ohne dass sich diese gegenseitig beeinflussen, ist die Auflösung hier auf diskrete Punkte beschränkt. Außerdem kann die Optik der Lichtschranken leicht verschmutzen.
  • In JP9218196 sind in den Ausbreittisch mehrere diskrete Vertiefungen eingebracht. Es wird registriert, wann das Material in die jeweilige Vertiefungen einläuft. Auch hier ist die örtliche Auflösung der Messung auf einzelne Linien beschränkt. Die Vertiefungen beeinflussen das Fließverhalten des Materials und sind außerdem schwer zu reinigen.
  • Ebenfalls beschrieben sind technisch aufwändige Verfahren, bei denen die Formänderung des sich ausbreitenden Materials über eine Videokamera aufgezeichnet wird. Durch Methoden der Bildverarbeitung wird die Fläche des Materials über die Zeit als Kurve ausgewertet (Tsong-Yen; Kuan-Hung-Chen; Chao-Shun-Chang; Tung-Dju-Lin, Developing a digital photography system for measuring transient flow of fresh concrete – 6th Internat. Symp. an Utilization of High Strength/High Performance Concrete, Proc. *(2002) Seite 1555-1565).
  • Auch in JP10267921 wird die Größe des Ausbreitkuchens mit einer Videokamera bewertet. Wird eine Messeinrichtung mit Kamera an einem sich bewegenden Ausbreittisch verwendet, muss zusätzlich die Bewegung des Tisches erfasst werden und diese aus der aufgezeichneten Bewegung des Prüfmaterials herausgerechnet werden. Wird die Kamera und die Beleuchtungseinrichtung starr mit dem Messtisch verbunden, entfällt dieses Problem, die Kameratechnik muss dann aber mechanisch robust und somit aufwändig ausgeführt werden.
  • Es ist bekannt, dass viele Fluide elektrisch leitfähig sind. Zum Beispiele ist ist Frischbeton, Zementmörtel oder Zementleim vor dem Erstarren elektrisch leitfähig, da hier Ionen vorhanden sind, beziehungsweise während der Hydratation der Klinkerphase freigesetzt werden ( JP59102148 ).
  • In DE10007612 wird unter anderem die elektrische Leitfähigkeit des Materials ausgenutzt, indem das Material in den Ausbreittisch eingebrachte einzelne Kontakte überbrückt und dadurch einen oder mehrere Stromkreise schließt. Dadurch kann die Abmessungen des Materialkuchens zwar in verschiedenen Richtungen, aber nur an einzelnen diskreten Punkten gemessen werden. Eine Fläche mit elektrischen Kontakten ist nach dem Versuch schwer zu reinigen.
  • Außerdem ist bekannt, dass die Fließgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Beschleunigung über die Zeit, bei gegebener Masse des Material zusätzliche Aussagen über die rheologischen Materialeigenschaften eines Materials liefern kann (Ferraris, C. F., de Larrard F. – "Modified Slump Test to Measure the Rheological Parameters of Fresh Concrete" – Cement, Concrete and Aggregates, CCAGDP, Vol. 20, No. 2, Dec. 1998, pp 241–247). Dies wird aber bei den aufgeführten Verfahren nicht berücksichtigt.
  • Problem
  • Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, das Fließen des Materials bei Ausbreit- oder Auslaufversuchen so zu messen, dass die Formänderung des Materials nicht nur durch diskrete Messpunkte sondern das Fließen des Materials kontinuierlich erfasst wird, und der Einfluss der Beschleunigung des Ausbreittisches mitgemessen wird, um den Einfluss des Laboranten oder der Hubvorrichtung und deren Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit des Materials zu erfassen.
  • Lösung
  • Dieses Problem wird gelöst, indem das elektrisch leitfähige Prüfmaterial, wie zum Beispiel Frischbeton oder Mörtel, mit einer elektrisch nicht leitfähigen Platte und einer darunter liegenden elektrisch leitfähigen Platte einen Plattenkondensator bilden. Diese beiden Platten bilden den Ausbreittisch. Das Prüfmaterial ist durch eine Elektrode mit einer Kapazitätsmesseinrichtung verbunden, ebenso die leitfähige Platte. Fließt das Prüfmaterial auseinander, so vergrößert sich die Fläche der einen Kondensatorplatte, die das Prüfmaterial bildet. Da die isolierende Platte eine bekannte Dicke und relative Dielektrizitätskonstante hat, ist die Kapazität dieses Kondensators somit ein Maß für Materialfläche auf dem Ausbreittisch, und wird kontinuierlich durch eine geeignete Kapazitätsmesseinrichtung aufgezeichnet. Zusätzlich ist ein Beschleunigungsaufnehmer am Ausbreittisch angebracht, der gleichzeitig mit der Fläche des Prüfmaterials die auf das Prüfmaterial wirkende Beschleunigung misst.
  • Vorteilhafte Wirkung der Erfindung
  • Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Fläche des Prüfgutes auf dem Ausbreittisch über alle Punkte und nicht nur an einzelnen Stellen aufge zeichnet wird. Vorteilhaft kann eine vollständig glatte Platte verwendet werden. Diese beeinflusst das Fließverhalten nicht und ist leicht zu reinigen. Die Oberflächenrauigkeit und ander Eigenschaften können völlig frei gewählt werden, solange die Platte elektrisch nicht leitfähig ist. Die Platte kann auch leicht gewechselt werden, da durch eine einfach Abgleichprozedur die absolute Dicke und die Dielektrizitätskonstante der Platte aus dem Messergebnis herausgerechnet werden können. Das Messen einer Kapazitätsänderung ist Stand der Technik und einfach und preiswert zu realisieren.
  • Wird der Eingangswiderstand der Kapazitätsmesseinrichtung sehr hoch gewählt, so darf der spezifische Leitwert des Prüfmaterials weniger als 0,01 mS/cm betragen. Bei Mörtel liegt dieser Wert zum Beispiel bei 1 bis 10 mS/cm
  • Die Messeinrichtung kann so klein ausgeführt werden, dass sie leicht in den Ausbreittisch eingebaut werden kann. Aufwändige Rechentechnik wie bei einer Lösung mit Videokamera ist nicht notwendig. Der Laborant kann unbehindert von einem Kamerastativ oder einer Beleuchtungseinrichtung arbeiten. Der zusätzlich verwendete Beschleunigungssensor erlaubt es, die auf das Material ausgeübte Beschleunigung objektiv zu erfassen. Der Einfluss des Laboranten oder der Einrichtung wird also vorteilhaft mit aufgezeichnet. Zusätzlich kann die Fließgeschwindigkeit in Abhängigkeit von den Beschleunigungskräften auf das Material aufgezeichnet werden. Daraus können zusätzliche Materialkenngrößen abgeleitet werden.
  • Die Erfindung ist so einfach gestaltet, dass vorhandene Ausbreittische leicht nachgerüstet werden können. Es reicht aus, eine leitfähige Platte (z. B. Metall) und darauf eine nicht leitfähige Platte (zum Beispiel Glas, Kunststoff oder Keramik) auf die vorhandene Vorrichtungen aufzulegen, und die leitfähige Platte mit der Auswerteelektronik zu verbinden. Ist der Ausbreittisch bereits leitfähig, dann reicht es sogar aus, nur eine nicht leitfähige Platte aufzulegen. Die Elektrode, die das Prüfmaterial mit der Auswerteelektronik verbindet, und damit die zweite Platte des Plattenkondensators bildet, kann aus einem einfachen am Ende abisolierten Kabel bestehen.
  • In der technischen Praxis werden Kapazitäten häufig so gemessen, dass der Wert des zu messenden Kondensators und die Kapazität eines bekannten Vergleichskondensators verglichen werden. Haben diese beiden Kondensatoren eine gemeinsame Platte, und bilden diese Kondensatoren eine mechanische räumliche Einheit, so spricht man von einem Differenzialkondensator. Vorteil einer solchen engen räumlichen Anordnung ist, dass Störungen auf beide Kondensatoren gleich einwirken. Da aber nur die Differenz der beiden Kapazitätsmessungen erfasst wird, werden solche Gleichtaktstörungen unterdrückt.
  • In der Erfindung kann der Vergleichskondensator in gleicher Baugröße als ein weiteres Paar aus leitfähiger Platte und Dielektrikum direkt unter dem Messkondensator angebracht werden und mit diesem eine räumliche Einheit bilden. Wird eine kleine Baugröße angestrebt, kann dieser Referenzkondensator aber auch als handelsübliches Bauelement in die Kapazitätsmesseinrichtung eingebaut werden. Ebenso ist es möglich, bekannte direkt messende Kapazitätsmessverfahren zu verwenden, die keinen Referenzkondensator benötigen.
  • Ebenso kann ein Beschleunigungsaufnehmer leicht nachgerüstet werden. Der Beschleunigungssensor kann bei Ausbreittischen, die bewegt werden, vorteilhaft als Bewegungssensor die Aufzeichnung der Messdaten automatisch starten, die Anzahl der Hübe mitzählen, und die Messung nach dem letzten vorgegeben Hub auch automatisch beenden. Ein Bewegungssensor, der waagrecht zur Erdoberfläche liegt und vom Erdmittelpunkt weg misst, zeigt einen Wert von 1 g entsprechend der mittleren Erdbeschleunigung an. Ist der Ausbreittisch nicht korrekt waagrecht ausgerichtet, wie in den meisten Prüfnormen vorgeschrieben, so weicht der Wert des Beschleunigunssensors von 1 g ab. Der Beschleunigungssensor kann also vorteilhaft auch zum Ausrichten des Ausbreittisches verwendet werden.
  • Darstellung der Erfindung und ihrer möglichen Varianten:
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden als elektronisches Ausbreitmaß beschrieben. Es zeigen 1 das elektronische Ausbreitmaß als Schnitt in Seitenansicht, 2 als Draufsicht.
  • Das elektronische Ausbreitmaß besteht, wie ein bekanntes Ausbreitmaß, aus einer Platte (1) Auf dieser Platte (1) wird das Prüfmaterial (2) in eine Form (9) gefüllt. Die Form (9) wird dann entfernt und das Prüfmaterial (2) breitet sich auf der Platte (1) aus. Gleichzeitig kann der Ausbreittisch mit einer geigneten Vorrichtung (10) hochgehoben und fallengelassen werden. Dies ist Stand der Technik. Beim elektronischen Ausbreitmaß ist die Platte (1) nun aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material ausgeführt. Unter der Platte (1) sitzt eine weitere Platte (3), die aus einem elektrisch leitfähigen Material ausgeführt ist. Eine Elektrode (8) taucht von oben oder von der Seite in das elektrisch leitfähige Prüfmaterial (2) ein, wobei die Spitze der Elektrode elektrisch leitfähig mit dem Prüfmaterial verbunden ist, der Rest dieses Kabels ist außen isoliert. Die Platte (3) und das elektrisch leitfähige Prüfmaterial (2) bilden mit dem Dielektrikum (1) einen Plattenkondensator, hier Messkondensator genannt. Die beiden Platten dieses Kondensators sind mit einem Kabel (11) und der Elektrode (8) mit einer Kapazitätsmess- und Registriereinrichtung (5) verbunden. Platte (7) und Platte (3) sind elektrisch leitfähig. Zusammen mit der elektrisch nicht leitfähigen Platte (6) bilden sie eine zweiten Plattenkondensator, hier Referenzkondensator genannt. Dieser ist mit Kabel (11) und (12) ebenfalls mit der Kapazitätsmesseinrichtung (5) verbunden. Der Messkondensator, bestehend aus (2), (1) und (3) und der Referenzkondensator, bestehend aus (3), (6) und (7), bilden zusammen einen Differenzialkondensator. Am Ausbreittisch, zum Beispiel an Platte (7), ist zusätzlich ein Beschleunigungsaufnehmer angebracht, der in Richtung der durch die Vorrichtung (10) gegebenen Bewegung arbeitet.
  • Dieser ist über ein Kabel (15) mit der Registriereinrichtung (5) verbunden, und die Beschleunigungssignale werden dort aufgezeichnet. Diese Mess- und Registriereinrichtung ist nach Stand der Technik mit einer Anzeigeeinrichtung (13) einer mobilen Datenspeichereinrichtung, einer Computer- oder Netzwerkschnittstelle (14), sowie einer drahtlosen Schnittstelle ausgestattet.
  • Die Platte (1) ist so ausgestaltet, dass sie sich zum Reinigen leicht von Platte (3) lösen lässt. Auch die Elektrode (8) ist flexibel ausgestaltet und kann so leicht gereinigt werden.
  • Der Ablauf einer Messung mit dem erfindungsgemäßen elektronischen Ausbreitmaß erfolgt auf nachstehende Weise:
    Das zu vermessende Prüfgut (2), das elektrisch leitfähig ist, wird in eine Form (9) eingefüllt, die auf der nicht leitfähigen Platte (1) steht. Zusätzlich wird das Prüfgut mit der Elektrode (8) verbunden. Die Kapazitäts-, Mess- und Registriereinrichtung (5) wird gestartet und zeichnet nun die Kapazität des Messkondensators gebildet aus Prüfgut (9), Dielektrikum (1) und Platte (3), auf.
  • Da die Dicke der Platte (1) und deren Dielektrizitätskonstante konstant ist, ist die gemessene Kapazität ein Maß für die Fläche, die das Prüfgut auf der Platte (1) einnimmt. Da die Grundfläche der Form (9) und damit die Ausgangsfläche bekannt ist, kann der Ausgangskapazität ein Flächenmaß zugeordnet werden.
  • Die Form (9) wird nun entfernt, wobei die Elektrode (8) mit dem Prüfmaterial verbunden bleibt. Das fließfähige Material (2) breitet sich nun auf der Platte (1) aus. Hierdurch vergrößert sich die Kontaktfläche des Prüfmaterials (2) zur Platte (1) und damit die Kapazität des Messkondensators aus (2), (1) und (3). Verdoppelt sich die Kapazität im Verhältnis zur Ausgangskapazität, so hat sich auch die Fläche des Prüfmaterials (2) auf Platte (1) im Verhältnis zur Ausgangsfläche verdoppelt. Dabei wird der sich verändernde Kapazitätswert des Messkondensators mit dem konstantem Wert des Referenzkondensators, gebildet aus den Platten (3) und (7) und dem Dielektrikum (6), verglichen. Dadurch werden Störungen zum Beispiel auf den Zuleitungen (8), (11) und (12) kompensiert.
  • Das Fließen des Materials (2) kann durch Hub- oder Kippbewegungen durch Vorrichtung (10) beeinflusst werden. Dabei wird die tatsächlich auftretende Beschleunigung durch den Beschleunigungsaufnehmer (4) gemessen, und gleichzeitig zur Kapazitätsänderung in der Registriereinrichtung (5) gespeichert. Diese berechnet aus der vorher einzugebenden Ausgangsfläche und der gemessenen Ausgangskapazität und aus dem aktuellen Kapazitätswert den aktuellen Flächenwert. Unter der Annahme, dass sich das Prüfgut kreisförmig ausbreitet, wird der Durchmesser des Ausbreitkuchens errechnet. Fläche, Durchmesser, sowie Beschleunigung werden auf der Anzeigeeinheit (13) der Registriereinrichtung (5) numerisch und grafisch dargestellt. Die Daten werden auf einer Speichereinheit abgelegt. Zur Weiterverarbeitung kann man die Daten über die vorhandenen Schnittstellen (14) auslesen.
  • Ist die Messung beendet, kann die Platte (1) entfernt und somit leicht gereinigt werden. Dies gilt ebenfalls für die Elektrode (8) und die Form (9).
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - JP 2004069363 [0004]
    • - JP 7280716 [0007]
    • - JP 9218196 [0008]
    • - JP 10267921 [0010]
    • - JP 59102148 [0011]
    • - DE 10007612 [0012]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Tsong-Yen; Kuan-Hung-Chen; Chao-Shun-Chang; Tung-Dju-Lin, Developing a digital photography system for measuring transient flow of fresh concrete – 6th Internat. Symp. an Utilization of High Strength/High Performance Concrete, Proc. *(2002) Seite 1555-1565 [0009]
    • - Ferraris, C. F., de Larrard F. – "Modified Slump Test to Measure the Rheological Parameters of Fresh Concrete" – Cement, Concrete and Aggregates, CCAGDP, Vol. 20, No. 2, Dec. 1998, pp 241–247 [0013]

Claims (10)

  1. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge augeführt mit einer elektrisch nicht leitfähigen Platte (1), auf welcher die Flüssigkeit (2) nach Entfernen einer Form (9) zerfließt und einer unter dieser Platte (1) liegenden elektrisch leitfähigen Platte (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit (2) und die elektrisch leitfähige Platte (3) mit der elektrisch nicht leitfähigen Platte (1) als Dielektrikum einen Kondensator bildet, dessen Kapazität sich proportional mit der Flächenänderung des Materials (2) beim Zerfließen ändert und diese Kapazitätsänderung aufgezeichnet wird.
  2. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Elektrode (8) in das Prüfmaterial eingetaucht wird, die eine elektrisch leitfähige Verbindung vom Prüfmaterial (2) zur Kapazitätsmesseinrichtung (5) herstellt
  3. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Registrier- und Recheneinrichtung (5) die bekannte Bodenquerschnittsfläche der Form (9) durch die Kapazität, die gemessen wird solange die Form (9) noch nicht entfernt wurde, geteilt wird, und nach Entfernen der Form (9) der gemessene Kapazitätswert mit dem zuvor errechneten Quotienten multipliziert wird, um aus der Kapazität zu jedem Zeitpunkt die Fläche, die das Material (2) einnimmt, zu errechnen.
  4. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Beschleunigungssensor (4) mit der Vorrichtung verbunden ist, der die tatsächlich auf das Material auftretende Beschleunigung misst und diese gleichzeitig mit der Kapazitätsänderung in der Registriereinrichtung (5) aufgezeichnet wird.
  5. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Anspruch 4 verwendete Beschleunigungssensor (4) auch anzeigt ob die Prüfplatte (1) waagrecht ausgerichtet ist.
  6. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der in Anspruch 4 verwendete Beschleunigungssensor (4) nach einer ersten Bewegung der Platte die Messung startet oder nach einer vorwählbaren Belastung die Messung automatisch stoppt.
  7. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Platte (1), auf der sich das Prüfgut (2) ausbreitet, vom Rest der Vorrichtung leicht entfernen lässt.
  8. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des nach Anspruch 1 gebildeten Messkondensators aus Platte (1) und (3) eine weitere, nicht elektrisch leitende Platte (6) als Dielektrikum und eine weitere, elektrisch leitfähige Platte (7) angebracht werden, so dass die untere Platte (3) des Messkondensators zusammen mit diesen weiteren Platten (7) einen Differenzialkondensator bilden, der eine wirksame Störungsunterdrückung bei der Messung erlaubt.
  9. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass statt elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten oder Stoffgemenge (2) elektrisch leitende Schüttgüter verwendet werden.
  10. Vorrichtung zur Messung des Fließverhaltens elektrisch leitfähiger Flüssigkeiten und Stoffgemenge nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass statt einer Platte (1) eine Rinne oder sonst gekrümmte Flache verwendet wird.
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