DE19712066C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der eindimensionalen Wärmeausdehnung bzw. -schrumpfung einer Probe unter Druckbelastung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der eindimensionalen Wärmeausdehnung bzw. -schrumpfung einer Probe unter DruckbelastungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung der
eindimensionalen Wärmeausdehnung bzw. -schrumpfung einer Probe un
ter Druckbelastung sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens mit einer Anschlagsfläche und einem mit einem Kraftge
ber verbundenen, in Richung auf die Anschlagsflächen wirkenden
Kraftstempel, wobei zwischen Anschlagsfläche und Kraftstempel eine
Probe positionierbar ist, einem Meßfühler und einer die Bewegung
des Meßfühlers aufnehmenden Meßapparatur.
Es sind ein derartiges Verfahren sowie eine dazugehörige
Vorrichtung bekannt (L. B. Getsov; Investigation into high
temperatur creep in cyclic tension and compression; Ind. Labor,
1968, H. 11, Seiten 1656 bis 1657), womit ein Kriechen von
Probematerialien bei hohen Temperaturen und einer zyklischen
Druck-Spannungs-Belastung untersucht werden kann.
Des weiteren ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt
(F. Gugenberger et al; Uniaxial pressure dependence of Tc . . . .;
Physical Review B; May 1994, Vol. 49, Nummer 18, Seiten 13137 bis
13142), mit dem die lineare thermische Ausdehnung oder Schrumpfung
eines Hochtemperatursupraleiters unter Druckbelastung bei Tem
peraturen unter Raumtemperatur gemessen werden kann. Für die
Messung des thermischen Verhaltens der Probe wird die Probe in ei
ner CuBe-Feder eingespannt, die mit einer Kondensatorplatte verse
hen ist, deren Bewegung aufgrund der Ausdehnung oder Schrumpfung
der Probe kapazitiv gemessen wird.
Aus der DD 293 202 A5 ist ein elektronisch/elektrohydraulisch ge
regeltes Hochdruckdilatometer zur Aufnahme von P-v-T-Diagrammen,
insbesondere für Polymere, bekannt. Hier wird der Probenkörper in
einen Autoklaven eingebracht und über einen Doppelkolben mit Druck
beaufschlagt. Die Temperaturausdehnung/-schrumpfung des Probenkör
pers wird über ein Taststück ermittelt, das mit dem Doppelkolben
verbunden ist. Der Doppelkolben selbst wir hydraulisch mit Druck
beaufschlagt. Hiermit ist ein technisch kompliziertes Verfahren
zur Messung der Ausdehnung bzw. Schrumpfung des Probenkörpers ge
geben, da der Taster mit dem Doppelkolben gekoppelt werden muß,
was im Falle einer hydraulischen Drucksteuerung mit Dichtungspro
blemen einhergehen kann.
Die vorbekannten Verfahren und Vorrichtungen sind jeweils für
recht spezielle Proben bzw. Anwendungsgebiete ausgelegt. Aufgrund
dessen sind die bekannten Verfahren und Vorrichtungen für dilato
metrische Messungen an anderen Probenmaterialen oder in anderen
Anwendungsgebieten, insbesondere für Messungen an Fügematerialien,
weniger geeignet. Unter einem Fügematerial ist ein Material zu
verstehen, das zum Zusammenfügen einzelner Bauteile zu einem Ge
samtbauteil genutzt wird, wobei die Fügungen in der Regel dauer
haft und mechanisch stabil sein sollen. Ggf. muß die Fügung auch
gasdicht, elektrisch isolierend oder leitend sein. Häufig werden
die endgültigen geometrischen Abmessungen des fertigen Gesamtbau
teils durch die Schichtdicke(n) des Fügematerials beeinflußt.
Kommt es auf diese Abmessungen mit hoher Genauigkeit an, so ist es
vorteilhaft, den Einfluß der Fügematerialien auf die endgültige
Geometrie des Gesamtbauteils im voraus zu kennen.
Beispielsweise ist es in einer Festoxidbrennstoffzelle er
forderlich, die elektrische Spannung produzierenden Elemen
tarzellen durch einen oder mehrere abgestimmte Fügeprozesse zu ei
nem einzigen Funktionsbauteil, einem Brennstoffzellenstack, zu fü
gen. In diesem Fertigungsstadium müssen sowohl elektrisch leitende
großflächige Verbindung als auch Fügun
gen hergestellt werden, die Isolation, gasdichtende Funktion und
die Gewährleistung mechanischer Integrität übernehmen. Bei den in
Frage kommenden Fügungen handelt es sich in erster Linie um
stoffschlüssige Verbindungen, für die das zwischen den zu
verbindenden Bauteilen sitzende Fügematerial einem
Hochtemperaturprozeß ausgesetzt wird.
Im Falle der Brennstoffzellen kommen als elektrisch leitende Füge
materialien z. B. Feststoffelektrolyte auf Chromit- und Kobaltit-
Basis in Frage. Als isolierende und dichtende Fügematerialien kön
nen silikatische Gläser sowie Keramiken eingesetzt werden. Die
Rohstoffe liegen ausschließlich in Pulverform vor und müssen, um
als Fügematerial aufgetragen werden zu können, vorab zu Schlicker
oder Paste verarbeitet werden. Nach dem Auftragen des Fügemateri
als auf die Fügefläche werden die zu verfügenden Bauteile mit ei
ner bestimmten Fügekraft gegeneinander gepreßt und einem
Hochtemperaturprozeß ausgesetzt. Im Hochtemperaturfügeprozeß er
fahren die Fügematerialien Gefügeveränderungen verbunden mit star
ken Volumeneffekten, die hauptsächlich durch den Temperaturverlauf
und die Fügekraft bestimmt werden. Es kommt durch Sinter- und Um
ordnungsvorgänge zu Schwindmaßen bis zu 50%. Unter bestimmten Be
dingungen sind aber auch Kristallisationserscheinungen mit einher
gehender Volumenzunahme möglich. Insbesondere bei Brennstoffzel
lenstacks addieren sich die Effekte wegen der Stapelung der Ele
mentarzellen und bewirken eine erhebliche Veränderung der Stackab
messungen während des Fügeprozesses. Für die Auslegung der Bautei
labmessungen, insbesondere die der gasversorgenden Peripherie, ist
die genaue Kenntnis dieser Effekte wichtig.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen,
mit dem bzw. mit der auf effiziente und gleichzeitig einfache
Weise die eindimensionale Wärmeausdehnung/-schrumpfung eine Probe,
insbesondere von Proben aus Fügematerialien, gemessen werden kann.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
- a) die Probe zwischen einem Verschiebeelement und einer An schlagsfläche positioniert wird,
- b) auf das Verschiebeelement eine vorgegebene Kraft in Richtung auf die Anschlagsfläche gegeben wird,
- c) die Probe einer Wärmebehandlung mit einem vorgegebenen Tempera turverlauf ausgesetzt wird,
- d) während der Wärmebehandlung die Verschiebung des Ver schiebeelements gegenüber einem Referenzpunkt laufend gemessen wird, wobei ein zur Messung der Verschiebung dienender Meßfühler durch die Probe hindurch das Verschiebeelement abtastet und
- e) die mit Probe gemessene Verschiebung mit der bei einer Eichmes sung unter gleichen Bedingungen ohne Probe gemessenen Grundver schiebung verrechnet wird.
Durch die auf das Verschiebeelement wirkende Kraft ist es möglich,
Druckbelastungen, denen das zu untersuchende Material bei bestimm
ten Anwendungen ausgesetzt ist, während der Messung der Wärmeaus
dehnung bzw. -schrumpfung nachzubilden. Falls notwendig, kann die
Krafteinwirkung auch während der Temperaturbehandlung variiert
werden. Somit wird es ermöglicht, das Ausdehnungs- bzw. Schrump
fungsverhalten von Materialien bei bekannter Temperaturbehandlung
und bekannter eindimensionaler Druckbelastung vorherzusagen. Da
der Meßfühler durch die Probe hindurch das Verschiebeelement abta
stet, müssen die Anschlagsfläche und die Probe einen Durchgang für
den Meßfühler aufweisen. Hierdurch kann die Druckbeaufschlagung
der Probe von der einen Seite des Verschiebeelements aus, z. B.
mittels eines Kraftstempels, bewirkt werden, während von der an
dere Seite der Meßfühler auf das Verschiebeelement gebracht wird.
Nur auf diese Weise können sowohl der Kraftstempel als auch der
Meßfühler zentriert auf das Verschiebeelement und somit in eine
Linie gebracht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß
die Probe haftend auf das Verschiebeelement aufgebracht wird.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren so ausgeführt wer
den, daß auf der der Anschlagsfläche zugewandten Seite an der
Probe haftend ein Anschlagselement angebracht wird.
Hierdurch wird verhindert, daß die Probe direkten Kontakt zur An
schlagsfläche hat. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
die Probe aufgrund ihrer Eigenschaften die Anschlagsfläche be
schmutzen oder beschädigen könnte. Besteht die zu untersuchende
Probe beispielsweise aus einem Fügema
terial, wie es in der Beschreibungseinleitung dargestellt ist, ist
es vorteilhaft, das Verschiebeelement und das Anschlagselement aus
den Materialien herzustellen, aus denen auch die zu verfügenden
Bauteile bestehen, denn oftmals wird das Ausdehnungs- bzw.
Schrumpfungsverhalten der Fügematerialien durch das Material der
zu fügenden Bauteile beeinflußt. Somit ist es sinnvoll, im Falle
von Fügematerialien die Probe genau so auf das Verschiebeelement
und auf die Anschlagsfläche aufzubringen, wie dies zum Fügen der
Bauteile durchgeführt wird. Es entsteht dabei ein sandwichartiger
Aufbau, bei der die Probe eine Grünschicht des Fügewerkstoffes
zwischen Verschiebeelement und Anschlagselement ist.
Die vorgenannte Aufgabe wird hinsichtlich einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß zwischen Probe und
Kraftstempel derart ein Verschiebeelement angeordnet ist, daß der
Kraftstempel auf das Verschiebeelement wirkt, und der Meßfühler
während der Messung durch die Anschlagsfläche hindurchgeführt ist
und das Verschiebeelement ständig kontakiert.
Die Meßapparatur kann entsprechend der Wegaufnahme eines handels
üblichen Dilatometers ausgebildet sein. Zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahren wird der die Probe aufnehmende Bereich
der erfindungsgemäßen Vorrichtung von einem handelsüblichen Ofen,
z. B. einem Rohrofen, beheizt. Da der Meßfühler durch die An
schlagsfläche hindurch geführt ist, ergibt sich der Vorteil, daß
der Kraftstempel und der Meßfühler von verschiedenen Seiten auf
das Verschiebeelement geführt werden können. Hierfür muß in der
Probe ein Durchgang für den Meßfühler geschaffen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein,
daß das Verschiebeelement austauschbar ist. Dies ist dann notwen
dig, wenn das Verschiebeelement durch die Art der untersuchten
Probe für weitere Messungen unbrauchbar wird. Dies ist z. B. bei
der Untersuchung der vorgenannten Fügematerialien der Fall, bei
denen das Verschiebeelement nach dem Meßprozeß dauerhaft mit der
Probe verbunden ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein,
daß ein zwischen Anschlagsfläche und Probe befindliches, aus
tauschbares Anschlagselement vorgesehen ist, das eine Durchführung
für den Meßfühler aufweist.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgebildet
sein, daß der Durchmesser des Kraftstempels an seinem vorderen
Ende klein ist gegenüber dem Durchmesser Verschiebeelements. Hier
durch wird es erleichtert, Druckstempel und Meßfühler in eine
fluchtende Linie zu bringen. Der Kraftstempel ist justierbar zu
lagern und geradlinig und reibungsarm zu führen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so ausgebildet
sein, daß zwischen Kraftstempel und Verschiebeelement eine
hochtemperaturfeste lose Zwischenscheibe eingesetzt ist.
Diese als Druckplatte dienende Zwischenscheibe ist dann not
wendig, wenn das Verschiebeelement aus einem Material be
steht, das sich aufgrund der punktuellen Druckbelastung
durch den Kraftstempel verformen würde.
Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch so
ausgebildet sein, daß
- a) der Kraftgeber ein variierbares, die auf den Kraftstempel zu übertragende Kraft bestimmendes Gewicht aufweist,
- b) das Gewicht auf einen Hebelarm eines senkrecht zu seiner Achse und senkrecht zur Richtung der Erdanziehungskraft drehbar gelagerten Haltestabs wirkt und
- c) am Haltestab ein auf das hintere Ende des Kraftstempels wirkender, in seiner Längsausdehnung im wesentlichen senk recht verlaufender Kraftumlenkungshebel fixiert ist.
Hierdurch ist ein einfacher und effektiver Kraftgeber reali
siert. Der Haltestab braucht nur um einen geringen Winkel
drehbar gelagert zu sein, da der Druckstempel nur relativ
geringe Wege während der Messung zurücklegt.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft
so ausgebildet sein, daß das variierbare Gewicht ein mit
Einzelgewichten auffüllbarer Gewichtsbehälter ist.
Schließlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausge
bildet sein, daß der Haltestab derart gelagert ist, daß er
sich bei dem geringstmöglichen Gewichtsbetrag des variierba
ren Gewichts im Gleichgewicht befindet und der Kraftumlen
kungshebel dann keine Kraft auf den Kraftstempel ausübt.
Hierdurch wird bewirkt, daß die Massekraft der in den Ge
wichtsbehälter gelegten Gewichtskörper in eine beitragsiden
tische auf den Druckstempel wirkende Horizontalkraft umge
lenkt wird.
Im folgenden werden anhand von Figuren eine bevorzugte Aus
führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie eine be
vorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
im folgenden Absenkdilatometer genannt, dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1: schematisch einen seitlichen Querschnitt eines
Ausschnitts eines Absenkdilatometers im Bereich
der Probe,
Fig. 2 eine detaillierte Darstellung der Probenaufnahme
und
Fig. 3 einen Kraftgeber.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Teil
eines Absenkdilatometers. Der eigentliche Probenbereich 1
ist in Fig. 2 vergrößert dargestellt. Bei der Probe 2 han
delt es sich vorliegend um ein Fügematerial, das z. B. zum
Fügen zweier Bauteile im Bereich der Brennstoffzellentechnik
verwendet wird. Ein solches Fügematerial kann je nach den
gewünschten Eigenschaften der Fügung ein keramischer Elek
trodenwerkstoff oder auch ein silikatisches Glas sein. Um
die Ausdehnung bzw. die Schrumpfung des Fügematerials beim
tatsächlichen Fügevorgang, bei dem die zusammenzufügenden
Bauteile unter Temperatureinwirkung zusammengepreßt werden,
vorhersagen zu können, wird mit dem Absenkdilatometer die
Ausdehnung bzw. die Schrumpfung des Fügematerials unter ent
sprechenden Temperaturbedingungen und entsprechender Kraft
einwirkung gemessen.
Hierfür wird das Fügematerial auf einem Verschiebeelement 3
sowie einem Anschlagselement 4 aufgebracht. Das Verschiebe
element 3 und das Anschlagselement 4 werden nun zusammenge
bracht, so daß das zwischen Verschiebeelement 3 und An
schlagselement 4 befindliche Fügematerial die Probe 2 bil
det. Verschiebeelement 3 und Anschlagselement 4 bestehen
vorzugsweise aus den gleichen Materialien, wie die zu verfü
genden, hier nicht dargestellten Bauteile.
Das Anschlagselement 4 weist mittig eine Durchführung für
einen Meßfühler 5 auf. Die Probe 2 wird ebenfalls so gestal
tet, daß eine Durchführung für den Meßfühler 5 vorhanden
ist, so daß der Meßfühler 5 das Verschiebeelement 3 errei
chen kann. Der durch Verschiebeelement 3, Probe 2 und An
schlagselement 4 gebildete Block wird nun derart in das Ab
senkdilatometer eingebaut, daß das Anschlagselement 4 an ei
ner Anschlagsfläche 6 an liegt und von der anderen Seite ein
Kraftstempel 7 mittelbar auf das Verschiebeelement 3 wirkt.
Zwischen dem Verschiebeelement 3 und dem Kraftstempel 7 be
findet sich eine Zwischenscheibe 8, durch den die über den
Kraftstempel 7 übertragene Kraft gleichmäßig auf das Ver
schiebeelement 3 verteilt wird und somit die Probe 2 mit ei
nem bestimmten Druck beaufschlagt wird. Die Zwischenscheibe
8 ist dann notwendig, wenn das Verschiebeelement 3 aus einem
Material besteht, das sich bei der Wärmebehandlung aufgrund
der punktuellen Krafteinwirkung durch den Kraftstempel 7
verformen würde.
Die Anschlagsfläche 6 weist eine Durchführung 9 für den
Meßfühler 5 auf. Der Meßfühler tritt somit durch die An
schlagsfläche 6, das Anschlagselement 4 und durch die Probe
2 auf das Verschiebeelement 3.
Die Anschlagsfläche 6 stützt sich an einem Gegenhalterohr 10
ab, in dem sich der Meßfühler 5 sowie ein Thermoelement 11
befinden. Der Probenbereich sowie das Gegenhalterohr 10 sind
nochmals von einem Schutzrohr 12 umfaßt, das an seinem vor
deren Ende einen Durchtritt für den Kraftstempel 7 aufweist.
Zur bequemen Entnahme und zum Einfügen der Probe 2 kann ein
oberer Teil des Schutzrohres 12 abgenommen werden.
Das Schutzrohr 12 und der Kraftstempel 7 befinden sich mit
den in Fig. 1 dargestellten Teilbereichen in einem hier
nicht dargestellten Rohrofen. Das Schutzrohr 12 sorgt im Be
reich der Probe 2 für eine gleichmäßige Temperaturvertei
lung.
Dem Kraftstempel 7 wird über einen später näher beschriebe
nen Kraftgeber 13 mit einer vorgegebenen Kraft beaufschlagt
und bewirkt über die Zwischenplatte 8 in der Probe den ge
wünschten Fügedruck. Mittels des nicht dargestellten Rohr
ofens wird die Probe 2 nun einer Wärmebehandlung mit vorge
gebenem Temperaturverlauf ausgesetzt. Aufgrund der Wärmeaus
dehnung oder -schrumpfung der Probe 2 sowie der sonstigen
Komponenten bewegt sich das Verschiebeelement 3 relativ zu
einem hier nicht dargestellten Fixpunkt in der ebenfalls
hier nicht dargestellten Meßapparatur für den Meßfühler 5.
Die Bewegung des Verschiebeelements 3 wird in der Meßappara
tur laufend registriert und in einer hier nicht dargestell
ten Datenverarbeitungsanlage abgespeichert. Wird die gleiche
Messung ohne Probe 2 durchgeführt, ergibt sich aus dem Ver
gleich beider Messungen das Wärmeverhalten der Probe 2. An
Hand der gewonnenen Daten können nunmehr mit hoher Genauig
keit die durch das Fügematerial verursachten geometrischen
Änderungen bei Fügeprozessen vorhergesagt werden.
Fig. 3 zeigt schematisch den Kraftgeber 13 sowie den hinte
ren Teil des Kraftstempels 7. Der Kraftstempel besteht in
seinem vorderen Teil 7a aus einer hitzebeständigen und aus
dehnungsarmen Keramik, während sein hinterer Teil 7b metal
lisch ist und in Linearkugellagern 14 geführt ist. Die Line
arkugellager 14 befinden sich auf einer justierbaren Grund
platte 15, so daß der Kraftstempel 7 exakt mittig zur Probe
justiert werden kann.
Der Kraftgeber 13 weist einen Haltestab 16 auf, der an sei
nem einen Ende einen Gewichtsbehälter 17 hält. Der Haltestab
16 ist auf einer Schneidenlagerung 18 gelagert. Ist der Ge
wichtsbehälter 17 leer, befindet sich der Haltestab 16 in
einer Gleichgewichtslage. Diese kann mit Hilfe von Ge
gengewichten 19 korrigiert werden. Im Bereich der Schneiden
lagerung 18 ist an dem Haltestab 16 ein Kraftumlenkungshebel
20 fixiert. Wird nun der Gewichtsbehälter 17 mit Gewichten
21 befüllt, wirkt der Kraftumlenkungshebel 20 unmittelbar
auf den Kraftstempel 7, wobei die wirkende Kraft im Betrag
gleich ist der Gewichtskraft der Gewichte 21.
1
Probenbereich
2
Probe
3
Verschiebeelement
4
Anschlagselement
5
Meßfühler
6
Anschlagsfläche
7
Kraftstempel
7
a vorderer Teil des Kraftstempels
7
b hinterer Teil des Kraftstempels
8
Zwischenscheibe
9
Durchführung
10
Gegenhalterohr
11
Thermoelement
12
Schutzrohr
13
Kraftgeber
14
Linearkugellager
15. justierbare Grundplatte
16. Haltestab
17. Gewichtsbehälter
18. Schneidenlagerung
19. Gegengewicht
20. Kraftumlenkungshebel
21. Gewicht
15. justierbare Grundplatte
16. Haltestab
17. Gewichtsbehälter
18. Schneidenlagerung
19. Gegengewicht
20. Kraftumlenkungshebel
21. Gewicht
Claims (11)
1. Verfahren zur Messung der eindimensionalen Wärmeausdehnung bzw.
-schrumpfung einer Probe (2) unter Druckbelastung, bei dem
- a) die Probe (2) zwischen einem Verschiebeelement (3) und einer Anschlagsfläche (6) positioniert wird,
- b) auf das Verschiebeelement (3) eine vorgegebene Kraft in Richtung auf die Anschlagsfläche (6) gegeben wird,
- c) die Probe (2) einer Wärmebehandlung mit einem vorgegebenen Temperaturverlauf ausgesetzt wird,
- d) während der Wärmebehandlung die Verschiebung des Verschiebeelements (3) gegenüber einem Referenzpunkt laufend gemessen wird, wobei ein zur Messung der Verschiebung dienender Meßfühler (5) durch die Anschlagsfläche (6) und die Probe (2) hindurch das Verschiebeelement (3) abtastet und
- e) die mit Probe (2) gemessene Verschiebung mit der bei einer Eichmessung unter gleichen Bedingungen ohne Probe (2) gemessenen Grundverschiebung verrechnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Probe (2) haftend auf das
Verschiebeelement (3) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Anschlagsfläche (6)
zugewandten Seite an der Probe (2) haftend ein
Anschlagselement (4) angebracht wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
- a) einer Anschlagsfläche (6) und
- b) einem mit einem Kraftgeber (13) verbundenen, in Richtung auf die Anschlagsfläche (6) wirkenden Kraftstempel (7), wobei zwischen Anschlagsfläche (6) und Kraftstempel (7) eine Probe (2) positionierbar ist,
- c) einem Meßfühler (5) und
- d) einer die Bewegung des Meßfühlers (5) aufnehmenden Meßapparatur, wobei
- e) zwischen Probe (2) und Kraftstempel (7) derart ein Verschiebeelement (3) angeordnet ist, daß der Kraftstempel (7) auf das Verschiebeelement (3) wirkt, und
- f) der Meßfühler (5) während der Messung durch die Anschlagsfläche (6) und die Probe (2) hindurchgeführt ist und das Verschiebeelement (3) ständig kontaktiert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschiebeelement (3) austauschbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein austauschbares, während der
Messung zwischen Anschlagsfläche (6) und Probe (2)
befindliches Anschlagselement (4) vorgesehen ist, das eine
Durchführung für den Meßfühler (5) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des
Kraftstempels (7) an seinem vorderen Ende klein ist
gegenüber dem Durchmesser des Verschiebeelements (3).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kraftstempel (7)
und Verschiebeelement (3) eine hochtemperaturfeste lose
Zwischenscheibe (8) eingesetzt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) der Kraftgeber (13) ein variierbares, die auf den Kraft stempel (7) zu übertragende Kraft bestimmendes Gewicht auf weist,
- b) das Gewicht auf einen Hebelarm eines senkrecht zu seiner Achse und senkrecht zur Richtung der Erdanziehungskraft drehbar gelagerten Haltestabs (16) wirkt und
- c) am Haltestab (16) ein auf das hintere Ende des Kraftstem pels (7) wirkender, in seiner Längsausdehnung im wesentli chen senkrecht verlaufender Kraftumlenkungshebel (20) fi xiert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das variierbare Gewicht ein mit
Einzelgewichten (21) auffüllbarer Gewichtsbehälter (17) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltestab (16) derart
gelagert ist, daß er sich bei dem geringstmöglichen
Gewichtsbetrag des variierbaren Gewichts im Gleichgewicht
befindet und der Kraftumlenkungshebel (20) dann keine Kraft
auf den Kraftstempel (7) ausübt.
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DE1997112066 Expired - Fee Related DE19712066C2 (de) | 1997-03-24 | 1997-03-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der eindimensionalen Wärmeausdehnung bzw. -schrumpfung einer Probe unter Druckbelastung |
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