DE3631153A1 - Pruefvorrichtung fuer bauteile - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung für Bauteile
mit komplizierter Gestalt wie Schaufeln von Strömungs
maschinen, die in der Vorrichtung aufheizbar sind, wobei
mittels Meßaufnehmern ihr Zeitstandsverhalten unter Prüf
bedingungen erfaßbar ist. In aller Regel werden solche
Bauteile, insbesondere Maschinenbau und Apparatebau, be
stimmten Prüfungen unterworfen, um eine Vorhersage für
die Zuverlässigkeit im Betrieb treffen zu können. Es han
delt sich dabei insbesondere um Lebensdauervorhersage
oder um die Planung von Wartungs- und Testintervallen
zwischen denen mit Sicherheit Schäden ausgeschlossen wer
den können. Von besonderem Interesse ist dies für Bautei
le, die einer hohen Beanspruchung ausgesetzt sind, insbe
sondere kombinierten Beanspruchungen im instationären
Betrieb, aber auch im stationären Betrieb, wie bei Strö
mungsmaschinen. Solche Prüfungen sollen eine möglichst
gezielte statistische Prognose gestatten, entweder für
eine bestimmte Zeitdauer oder für die Lebensdauer, d. h.
bis zur Zerstörung durch Bruch oder ähnliches, und
im allgemeinen werden hierfür sogenannte Zeitstandsprüfun
gen durchgeführt, dies sind im allgemeinen Zugversuche
mit geheizten Proben in sogenannten Universalprüfmaschinen,
wobei die Kriechfestigkeit festgestellt werden kann (DIN
50118). Hier sollen jedoch auch ähnliche oder weitere
Prüfungen in sogenannten Universalprüfmaschinen durch
geführt werden.
Übliche Prüfvorrichtungen weisen in einem Sockel eine
motorisch betriebene Spindel auf, die mit einer Zugein
richtung aus Stahl verbunden ist. Dabei ist das zu unter
suchende Teil in einem Ofen angeordnet und dieser seiner
seits mit einem Gestell derart, daß die Halterung oder
Aufhängung für das untersuchende Teil belastet werden
kann (mit einem Gegengewicht). Um während des Versuchs
eine Wärmedehnung des zu untersuchenden Teils zu erzielen,
wird der Ofen in üblicher Weise beheizt, meist mit einem
in die Ofenwandung eingelassenen elektrischen Rohrheiz
körper, der seine Wärmestrahlung an das zu untersuchende
Teil abgibt. Übliche Öfen haben eine Atmosphäre, entweder
aus Luft, Schutzgas oder Vakuum. Die Wärmefortleitung
von der Heizquelle erfolgt im Durchgang durch die be
schriebene Atmosphäre. Untersucht wird in den bekannten
Prüfvorrichtungen eine Materialprobe.
Soll die beschriebene Zeitstandsprüfung auch für Bauteile,
insbesondere Fertigbauteile von komplizierter Gestalt gelten,
die bei ihrer Herstellung eine Abkühlung und/oder Erstar
rung hinter sich haben, so sind die bisherigen bekannten
Vorrichtungen und vorgenommenen Prüfungen nicht ausreichend
repräsentativ, um die gewünschte Prognose zu erstellen.
Bei Bauteilen insbesondere gegossenen Bauteilen, die eine
hohe Festigkeit, insbesondere Kriechfestigkeit aufweisen
sollen, ist das Werkstoffgefüge entscheidend. Dieses ent
steht durch die Art der Erstarrung der metallischen Werk
stoffe. Einflußgrößen auf die Kriechfestigkeit sind z. B.
Korngrößen, Kornstruktur und Korngrenzen, ferner die
Wärmeabfuhr bei der Erstarrung und dem Erstarrungs
zyklus (Temperaturzeitprogramm) sowie die Materialien,
die das gegossene Bauteil umgeben wie z. B. Form
materialien (Gußschalen).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Prüfvorrichtung zu
schaffen, die trotz der geschilderten schwierigen Vor
aussetzungen eine Zeitstandsuntersuchung im Zeit
temperaturprogramm für eine repräsentative Prognose,
für eine bestimmte Zeitdauer oder als statistische
Lebensdauerprognose gestattet. Dabei soll das Bauteil
möglichst gleichmäßig erwärmt werden, mindestens je
doch in einem solchen Bereich, in dem die höchsten
thermischen Beanspruchungen auf das Bauteil im Be
trieb einwirken. Außerdem sollte eine reproduzierbare
Zugbelastung des Bauteils zugleich mit thermischer Be
lastung aufgebracht werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß
das zu prüfende Bauteil in einem seiner Form angepaßten
Suszeptor aufgenommen ist, der seinerseits von einer
Induktionsspule umgeben ist, die bei Stromdurchfluß
heizt und die für die Dauer der Prüfung eine vorge
wählte Temperatur hält.
Hierdurch gelingt es, die zeitliche und thermische Ab
kopplung des Heizelementes dem zu untersuchenden Bau
teil in gewünschter Weise anzupassen, d. h. mit hoher
Temperaturkonstanz, in dem gewünschten Bauteil oder
mindestens im gewünschten Bereich desselben. Zugleich
ist die Anordnung des Heizelementes gemäß der Erfindung
so getroffen, daß eine mechanisch stabile und jederzeit
einwandfrei nachvollziehbare Zugkrafteinleitung erfolgen
kann.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den
Ansprüchen, der Beschreibung und Zeichnung eines Aus
führungsbeispiels zu entnehmen. Die Erfindung ist
selbstverständlich nicht auf dieses Ausführungsbei
spiel beschränkt, sondern der Fachmann weiß, daß
diese abgewandelt werden kann ohne hierdurch den Raum
der Erfindung zu verlassen.
Hierzu gehören auch alle Kombinationen und Unterkombi
nationen der beschriebenen, dargestellten und bean
spruchten Merkmale.
Die Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen rein
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Prüfvorrichtung,
Fig. 2 die Meß-, Steuer- und Auswerteeinrichtung,
Fig. 3 den Suszeptor mit darin enthaltenem Bauteil im
Querschnitt,
Fig. 4 den neuen Ofen mit induktiver Erwärmungsein
richtung,
Fig. 5 ein zu prüfendes Bauteil in Vorderansicht,
Fig. 6 das Bauteil nach Fig. 5 in perspektivischer
Darstellung und
Fig. 6a Querschnitt in einer bestimmten Länge
der Schaufellängsachse A-A in Fig. 5 bei der
Linie a-a in Fig. 6,
Fig. 6b einen Schnitt entlang der Linie b-b in Fig. 6.
Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung für Bau
teile mit komplizierter Gestalt wie Turbinenschaufeln,
die in der Vorrichtung aufheizbar sind, wobei mittels
Meßaufnehmern ihr Thermozeitstandsverhalten wie Kriech
festigkeit, unter Prüfbedingungen erfaßt ist, d. h.
daß das zu prüfende Bauteil in einem seiner Form ange
paßten Suszeptor aufgenommen ist, der seinerseits von
einer Induktionsspule umgeben ist, die ihn für die
Dauer der Prüfung auf vorgenannter Temperatur hält.
Wie Fig. 1 zeigt, weist die Prüfvorrichtung einen
Maschinensockel 1 mit dem Antrieb z. B. einer Spindel
2 oder ähnliche Bewegungseinrichtung, eine Dehnungs
ausgleichsvorrichtung (Hysterese-Schalt- und Dämpfungs
vorrichtung) 3 auf. Die Meßvorrichtung mit Meßauf
nehmer ist mit 4 bezeichnet und der Ofen, der die Probe
umgibt, mit 5. Alle diese Teile sind zwischen zwei
Säulen 6 des Gestells 7 mit wenigstens einer Traverse
8 angeordnet und zwar so, daß die Spindel gekuppelt
werden kann mit dem Zylinder der Dehnungsausgleichsvor
richtung und der Probenhalter mit einem zweiseitigen
Hebel 9 an dem eine Belastungsmasse (Gewicht) 10 aufge
hängt ist. Der zweiseitige Hebel weist ein Übersetzungs
verhältnis von 20:1 auf. Er ist in Fig. 1 nicht maß
stäblich dargestellt, jedoch in die Zeichenebene (um
90° versetzt) geschwenkt.
Mit 14 ist die Kupplung für den Probenhalter 19 a bezif
fert und mit 13 der Endschalter, der in dieser Position
geschlossen ist.
Beim Aufheizen kann sich der Versuchsaufbau insbesondere
die Probe 17 um das Maß A dehnen und der Probenhalter
19 a ist über Gestänge 15 am oberen Ende bei 8 mit dem
zweiseitigen Hebel 9 verbunden und am unteren Ende über
Zwischengestänge 18 und 19 mit dem Kolben 16 in einem
Zylinder 11, der mit Hydrauliköl gefüllt ist. Hinter
diesem befindet sich die Spindel 2, die zum Antriebs
motor im Maschinenbett bzw. Sockel 1 führt. Das Hysterese-
Schaltgestänge 12 für 13 und 3 ist ebenfalls deutlich
sichtbar.
Nach Beendigung des Versuchs ist die Dehnungsausgleichs
einrichtung um das Maß A kontrahiert, d. h. A ist unge
fähr zu Null geworden. Dabei ist der Kolben mit seiner
Stange 18 in den Zylinder hineinbewegt worden, der durch
sein Hydrauliköl die Bewegung dämpft bzw. sanft ab
federt. Dadurch wird ein Bruch der Halter und des Quarz
stabs 19 vermieden, der den Kontakt zwischen Probe 17
und Aufnehmer 4 herstellt. In der unteren Hälfte ist
in der Hysterese-Schalt- und Dämpfungsvorrichtung die
Dämpfungsflüssigkeit im Zylinder 11 für plötzliche Ab
wärtsbewegung (bei Bruch oder Riß der Probe) enthalten.
Am unteren Ende ist eine kreisrunde Öffnung 14 sichtbar,
wo der Bolzen der Kupplung von 15 zur Befestigung an
der Motorspindel 2 einrastet. Der Endschalter 13 ist mit
dem Zylinder 11 fest verschraubt. Das Hysterese-Schalt
gestänge 12 ist oberhalb des Zylinders 11 gelegen.
Mittels des Bolzen 17 ist der Kolben 16 mit der oberen
Kupplung 14 und 15 verbunden. Das Oberteil kann sich um
den Dehnungs- bzw. Kontraktionsweg A zum Unterteil be
wegen. Die Kolbenstange 18 ist hohl und der ver
bleibende Innenraum dient zur Aufnahme des überschüssigen
Hydrauliköls, wenn der Kolben in den Zylinder eintaucht.
Mit dem Oberteil fest verbunden ist auch die Schalter
betätigungsstange 12, die zwei zueinander beabstandete
Stifte aufweist, so daß die Schalterbetätigung einen,
dem Abstand A entsprechenden Hystereseweg aufweist.
Am Oberteil ist die Kupplungseinrichtung 15 identisch
mit der des Unterteils vorgesehen und dient dazu, bei
14 die Abkopplung an den Aufnehmer und den Probenhalter
vorzunehmen.
Bei Bruch der Probe bewegt sich der Probenhalter, das
Aufnehmerjoch und der Meßaufbau mit dem empfindlichen
Dehnungsaufnehmer und den Quarzglasstäben in Richtung
auf das Unterteil, wobei die Bewegung durch den Kolben
16 im Zylinder 11 infolge des darin enthaltenen Öls
stark gedämpft wird. Dabei wird der Endschalter 13 be
tätigt, der über eine numerische Steuerung die Spindel
2 des Antriebsmotors und den Ofen ausschaltet. Bei
zeit- bzw. dehnungsgesteuerten Versuchen fährt bei Be
endigung des Versuchs, gesteuert von der numerischen
Steuerung, die Antriebsspindel 2 mit dem Unterteil in
Richtung Oberteil, wobei nach Überwindung der Hyster
esestrecke ebenfalls der Endschalter 13, die Ofen
heizung und die Antriebsspindel abgeschaltet wird.
Da jedoch in diesem Betriebszustand noch eine feste
Verbindung des Oberteils mit dem Belastungsgewicht 10
über dem Hebel 9 vorliegt - vorausgesetzt die Probe
ist noch intakt - kontrahiert der gesamte Versuchsauf
bau, der sich im Ofenbereich befindet, infolge dessen
abnehmender Temperatur. Jedoch steht jetzt der Hysterese
weg A der Vorrichtung zur Verfügung, so daß die Kontrak
tion ohne Schaden des Versuchsaufbaus und der Probe
erfolgen kann, d. h. während des Kontraktionsvorganges
bleibt der gesamte Versuchsaufbau spannungslos.
Bevorzugt wird bei der erfindungsgemäßen Prüfvor
richtung ein Arbeiten mit einem Dehnungsaufnehmer (DME)
nach dem Prinzip des inkrementalen Linearmeßsystems,
d. h. der von der Probe übertragene Meßweg wirkt auf
ein Quarzmeßelement, auf welchem nach dem Photo
resistverfahren eine Miniaturskale eingeätzt ist, die
photooptisch abgetastet wird und ohne Umwandlung ein
codiertes BCD-Signal ausgibt, welches direkt vom
Prozeßrechner verarbeitet werden kann. Die beschriebene
Materialprüfvorrichtung kann je nach Anwendungsfall
entweder in einer vorgegebenen Zeit oder nach einer
voreingestellten Dehnung vollautomatisch abschalten.
Die gewünschten Prozeßparameter werden mittels Programm
in den Prozeßrechner eingegeben.
Fig. 2 zeigt das Blockschaltbild der Meß-, Steuer- und
Auswerteeinrichtung.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, werden im linken Teil I aus
der Prüfvorrichtung die Istwerte 4, 22, 23 für den Com
puter C im Mittelteil gewonnen. Im rechten Teil O erfolgt
die Ausgabe und ggf. Speicherung der Daten. Meßwerte
sind die Zeit (v), die Temperatur (t), die Dehnung (ε)
und die Zugkraft (p). Mit 24 ist die Meßwertaufbereitung
z. B. Verstärkung und/oder A/D Umwandlung bezeichnet, mit
25 der Prozeßrechner z. B. ein HP 85 zur Meßwertver
arbeitung. Er ist mit dem Sollwertgeber 28 (z. B. ent
sprechend der Art der Istwerte) und dem Steuerteil 26
sowie den Leistungsteller 27 verbunden. Letzterer
steuert die Heizung 21 für den Ofen 5 und den Antriebs
motor 20 für die Spindel 2 (Fig. 1) zur Zugkraftein
leitung. Die ausgegebenen Daten werden registriert z. B.
in einem Plotter/Drucker 29 und gespeichert z. B. in
einer Floppy-disc 30.
Das Temperatur-Zeit-Programm für die induktive Heizung
des Ofens 5 ist vorher ausgewählt und im Computer C ge
speichert, so daß es für einen gewünschten Versuchsab
lauf (Prüfung oder Test) beliebig abrufbar ist. Die
Auswahl richtet sich vor allem - einschließlich Program
mierung der einzuleitenden Zugkraft (p) - nach dem zu
prüfenden Bauteil, d. h. dessen u. a. durch seine Ge
stalt bestimmte mechanische und thermische Belastbar
keit. Diese kann - je nach Querschnitt - über die Länge
des Bauteils verschieden sein (vgl. Fig. 5, 6, 6a, 6b).
Schwächungen im Material des Querschnitts sind ebenfalls
zu berücksichtigen.
Die Fig. 3 zeigt den Suszeptor, der in seiner Form dem
zu prüfenden Bauteil angepaßt ist und dieses hier zwischen
einer oberen und unteren Formhälfte aufnimmt. Eine Hälfte
kann abnehmbar sein in der Art wie bei Gießformen. Der
Werkstoff der Suszeptorhälften ist metallisch, insbe
sondere ein Block aus hochwarmfestem Werkstoff z. B. einer
Legierung aus IN 100, Ren´ 80, die innere Oberfläche der
Formhälfte, welche den Hohlraum für eine Turbinenschaufel 33
bietet, ist durch ein geeignetes Formgebungsverfahren
insbesondere ein spanendes Formungsverfahren, möglichst
genau der Oberfläche der Turbinenschaufel, bzw. deren
Querschnitt angepaßt worden. Die Blöcke werden bevorzugt
aus dem Vollen hergestellt. Die Außenkontur des Sus
zeptors ist beliebig.
Fig. 4 zeigt die Anordnung der induktiven Heizspule. Da
bei ist der metallische Suszeptor 31, 32 von einem Mantel
35 aus einem Wärmeisolationsmaterial, insbesondere keramischen
Material, wie Al2O3 umgeben. Die Induktionsspule 36 ist mit
einer Stromquelle bei 37 verbunden und heizt somit bei Strom
durchgang das Bauteil, hier Turbinenschaufel 33, im ge
wünschten Bereich gleichmäßig (isotherm) auf. Der Isolations
mantel 35 kann noch durch einen oberen Deckel und einen
unteren Boden, gleicher Ausführung wie Deckel 38, jedoch
als spiegelbildlicher Boden 39 ergänzt sein. Mit 14, 15
ist die Kupplung für die Zugkrafteinleitung zum Bauteil be
zeichnet. Diese ist mit Vorteil so ausgeführt, daß der
Fuß 40 der Schaufel 33 das Widerlager für die spannzangen
artige Kupplung 14, 15 bildet. Ersichtlich ist dabei die
mechanische Krafteinleitung in der Hauptachse A-A von der
thermischen Beeinflussung des Bauteils, hier im Schaufel
blattbereich, räumlich völlig getrennt, d. h. sie können
sich gegenseitig nicht stören. Auf diese Weise ist es möglich,
sämtliche Forderungen, die sich die Erfindung gestellt hat,
zu erfüllen. Insbesondere ist die Einspannung der Schaufel
33 so erfolgt, daß die Zugkrafteinleitung einwandfrei
reproduzierbar ist. Die Einspannelemente - hier Stahlspann
elemente 14, 15 - bleiben bei der Durchführung des Prüf
programmes im Vergleich zum zu prüfenden Bauteil auf so
niedriger Temperatur, daß sie aus wesentlich preiswerterem
Material gefertigt werden können. Im Falle einer Super
legierung für Turbinenschaufeln könnte dann das Einspann
element 14 aus Edelstahl gewählt werden. Die Zugkraft kann
unterhalb der Teile der Vorrichtung gemessen werden, die
in Fig. 4 dargestellt sind. Es ist eine übliche Kraftmeß
dose anwendbar. Die Temperatur kann z. B. durch Thermo
elemente gemessen werden, die an der
Schaufeloberfläche angebracht werden. Es empfiehlt sich
eine konstante Prüftemperatur von 900-1100°C bei
den Turbinenschaufeln über dem geforderten Bereich
(10-80% der Schaufelblattlänge "l", vgl. Fig. 5 und 6)
sowie quer zur Längsachse der Schaufel von der Vorder
zur Hinterkante mit einer Temperaturkonstanz von Delta T
±2°C. Diese Temperaturkonstanz sollte auch für die ge
samte Dauer der Prüfung aufrechterhalten werden können.
Die Prüfzeit kann etwa 101 - etwa 104 Stunden betragen.
Die Dehnungsmeßelemente werden mit Vorteil ebenso wie
die Temperaturmeßelemente auf der Oberfläche der
Turbinenschaufel 33 angebracht und zwar im Zwischenraum
zwischen dem Hohlraum des metallischen Suszeptors und
der Bauteiloberfläche. Die Dehnungsmeßelemente sind an
sich bekannter Art, ebenso ihre Anbringung und Signal-,
Meß-, Verstärkungs- und Auswerteeinrichtung.
Die Bauteilquerschnitte zeigen Kühlluftbohrungen 34 in
Fig. 6a und Fig. 6b.
In Fig. 4 nicht ersichtlich ist ferner eine Turbinen
schaufel für ein anders geformtes Bauteil mit einer oberen
Halterung wie Deckplatte oder -band 41, die oder das ein
Gegenstück zum Fuß 40 bildet (siehe Fig. 5 und Fig. 6).
Damit wird das Gegenlager zur Zugkrafteinleitung für die
Kupplung 14, 15 gebildet. Bei üblichen Schaufeln ohne
Deckband kann eine der Halterung dienende Platte aufge
schweißt oder ähnlich befestigt werden.
Wie ersichtlich, ist die erfindungsgemäße Prüfvorrichtung
für eine große Anzahl von Bauteilen geeignet und läßt sich
mit sehr geringer elektrischer Leitung über eine lange
Zeitdauer betreiben. Die gewünschten Untersuchungen können
deshalb ausreichend genau erfolgen und entsprechende Meßer
gebnisse erreicht werden, inbesondere repräsentative
statistische Prognosen für einen bestimmten Zeitabschnitt
des Betriebes oder die gesamte Lebensdauer eines Bauteils
insbesondere von hochbeanspruchten Bauteilen. So gestattet
es die Erfindung, Schaufeln von Strömungsmaschinen oder
ähnliche, insbesondere gegossene Bauteile kostengünstig
auf ihre Kriechfestigkeit nach einem gewünschten Programm
zu prüfen. Auf Prüfstände, in denen die Bauteile mit heißen
Verbrennungsgasen angeblasen werden müssen kann mit der Er
findung verzichtet werden. Die Prüfvorrichtung kann allge
mein für Bauteile des Maschinenbaus, des Apparatebaus, der
Elektrotechnik, des Fahrzeugbaus und deren Antriebe (Flug
zeuge, Schiffe, Landfahrzeuge) und deren Prüfung in oben
beschriebener Art angewandt werden, auch für Zug-, Druck-,
Biege- und kombinierte Beanspruchungen.
Die Erfindung kann Teil einer automatischen Kontrolle am
Ende einer Fertigung oder Fertigungsstraße sein, in der
alle Bauteile vor Auslieferung überprüft werden, so daß
die Ergebnisse der Qualitätskontrolle jedem Bauteil, als
Prüfprotokoll ausgedruckt beigegeben werden können.
Claims (8)
1. Prüfvorrichtung für Bauteile mit komplizierter Gestalt
wie Schaufeln von Strömungsmaschinen, die in der Vor
richtung aufheizbar sind, wobei mittels Meßaufnehmern
ihr Zeitstandverhalten unter Prüfbedingungen erfaßbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das zu prüfende Bau
teil in einem seiner Form angepaßten Suszeptor auf
genommen ist, der seinerseits von einer Induktions
spule umgeben ist, die bei Stromdurchfluß heizt und
ihn für die Dauer der Prüfung auf vorgewählter Tempe
ratur hält.
2. Prüfvorrichtung für Bauteile nach Anspruch 1 zur Erfas
sung des thermischen Zeitstandverhaltens wie Kriechfe
stigkeit bei Aufheizen und gegebenenfalls Abkühlen.
3. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bauteil aus dem Suszeptor heraus
ragend in einem Zugelement der Vorrichtung einspannbar
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Suszeptor aus einem
hochwarmfesten Werkstoff wie IN 100, Ren´ 80 besteht.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Suszeptor von Wärme
isolationsmaterial umgeben ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Suszeptor wie eine
Gießform ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zu prüfenden
Bauteil und der Form des Suszeptors ein, wenn auch
kleiner Zwischenraum vorhanden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Bauteil und Suszeptor insbesondere auf
der Oberfläche des Bauteils Meßaufnehmer insbesondere
Dehnungsmeßaufnehmer angeordnet sind.
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