DE19714870C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Betonverdichtung unter Ausnutzung seiner elektrischen Eigenschaften - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Betonverdichtung unter Ausnutzung seiner elektrischen EigenschaftenInfo
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- E04G—SCAFFOLDING; FORMS; SHUTTERING; BUILDING IMPLEMENTS OR AIDS, OR THEIR USE; HANDLING BUILDING MATERIALS ON THE SITE; REPAIRING, BREAKING-UP OR OTHER WORK ON EXISTING BUILDINGS
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- G—PHYSICS
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- G01N27/00—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
- G01N27/02—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance
- G01N27/22—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating capacitance
- G01N27/221—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating capacitance by investigating the dielectric properties
Description
Im Bauwesen tritt beim Füllen einer Schalung mit Beton oft das Problem der
Dichtemessung am flüssigen Beton auf. Beim Verdichten desselben wird die
in ihm befindliche leichte Luft herausgedrängt und seine Dichte steigt an.
Bislang ist es allerdings nicht möglich "in vivo" (im Bauteil selbst) die Dichte
zu messen. Es müssen Erfahrungswerte herangezogen werden. Dennoch
tritt immer wieder das Problem einer zu geringen Verdichtung auf mit daraus
folgender mangelhafter Festigkeit des erhärteten Betons. Störend ist auch
der schlechte optische Eindruck an der Oberfläche und die höhere Korrosi
onsanfälligkeit von Bewehrungen in schlecht verdichtetem Beton. Nicht im
mer ist auch eine optische Kontrolle wenigstens der Oberfläche möglich. Vor
allem im Tunnelbau tritt dieses Problem verstärkt auf.
Daher besteht weiterhin der Bedarf nach zuverlässigen und bautauglichen
Verfahren für die Messung der Betonverdichtung.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die Betonverdichtung unter
Ausnutzung der Dichteabhängigkeit der Permittivitätszahl εR des Betons zu
bestimmen.
In der DE 197 12 577 A1 wird ein Verfahren beschrieben, welches es erlaubt,
die Verfüllung einer Schalung (selbstverständlich auch eines beliebigen an
deren Hohlraumes) durch Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Betons
oder der dielektrischen Eigenschaften des Betons in den kritischen Bereichen
der Schalung (bzw. des Hohlraumes) festzustellen. Dort wird die elektrisch
isolierende Luft, die ein Dielektrikum mit der Permittivitätszahl (auch als rela
tive Permittivität oder Dielektrizitätszahl bekannt) εR ≈ 1 darstellt, durch den
aufgrund seiner Alkalinität elektrisch leitfähigen flüssigen Beton (εR größen
ordnungsmäßig 5 bis 20, je nach Wassergehalt und Zuschlagstoffen) ersetzt.
(Das Verfahren ist dabei aber nicht auf Beton als Bindemittel beschränkt, da
auch andere nichtalkalische Bindemittel gegenüber der Luft stark erhöhte
Leitfähigkeit oder veränderte dielektrische Eigenschaften aufweisen).
Bei Unterwasserbetonierungen wird entsprechend Wasser (je nach Salzge
halt sehr schlecht oder gut leitend; εR ≈ 80) durch Beton anderer Leitfähigkeit
und Permittivität ersetzt.
In der beschriebenen Form ist das Verfahren nach DE 197 12 577 A1 aller
dings nur für Messungen tauglich, die eine Ja/Nein-Antwort liefern sollen, ob
oder ob nicht Beton in Kontakt mit den Elektroden steht. Über die Dichte des
Betons und damit seine Qualität erhält man keine quantitative Antwort. Es ist
für dieses Verfahren auch nicht unbedingt ein Meßgerät erforderlich, welches
genaue Werte angeben kann.
In der sowjetischen Offenlegung SU 1324849 A1 wird ein Verfahren zur
Messung der Betonverdichtung angegeben, welches auf der zeitabhängigen
Messung der elektrischen Leitfähigkeit des Betons beruht. Es wird dort so
lange gemessen, bis sich der Leitfähigkeitswert während des Verdichtungs
vorganges stabilisiert.
Diese Methode ist allerdings, vor allem bei schnell abbindenden Betonen,
ungenau, denn durch den fortwährend stattfindenden Erhärtungsvorgang
steigt die Viskosität des Betons ständig an (vom Beginn bis zur vollendeten
Erhärtung um viele dekadische Größenordnungen!). Da die Leitfähigkeit
aber sehr stark von der Viskosität abhängt (die Ionen müssen sich schließlich
durch das Medium hindurchbewegen!), kann kein konstanter Wert erreicht
werden, zumal die Viskosität auch stark von der eingebrachten Rüttelenergie
abhängt.
Es bestand daher weiterhin der Bedarf nach einem Verfahren, welches es
zuverlässig erlaubt, die Betonverdichtung festzustellen.
Erfindungsgemäß wird daher die Permittivitätszahl als Meßgröße herangezo
gen. Die Permittivitätszahl εR ist z. B. in den Gleichungen für die Kapazität von
Kondensatoren enthalten, so daß Kapazitätsmessungen Aufschluß über ihre
Größe geben.
(Kapazität C eines einfachen Plattenkondensators mit Platten des Abstandes
d und der Fläche A:
ε0 elektrische Feldkonstante).
Die Permittivitätszahl weist eine geringere Temperaturabhängigkeit und fast
gar keine Viskositätsabhängigkeit in ihrer Größe auf. Es können z. B. mit Hilfe
genormter Elektroden "in vivo" gemessene Werte mit "in vitro" (z. B. im Labor)
gemessenen Referenzwerten verglichen und daraus die Dichte vor Ort be
rechnet.
Eine bevorzugte Ausführung der Erfindung schlägt allerdings ein etwas ver
ändertes Meßverfahren vor, bei dem nicht der Absolutwert der elektrischen
Kenngröße (Kapazität) gemessen wird, sondern deren relative Veränderung
mit der Zeit. Dabei wird die Tatsache ausgenützt, daß das erstrebte Endziel
beim Bau der völlig verdichtete Beton ist. Ist dieses Ziel erreicht, finden aber
auch keine Veränderungen in der Umgebung der Meßsonden mehr statt.
Damit bleiben dann auch die gemessenen elektrischen Kenngrößen kon
stant. Das Verfahren sieht somit vor, so lange Schwingungsenergie in den
Beton einzubringen, bis die Meßgeräte keine oder nur noch geringfügige
Veränderungen der gemessenen Größen anzeigen. Bei hinreichend geringen
Änderungen kann ein optisches und/oder akkustisches Signal erfolgen, ähn
lich, wie es bei modernen digitalen Fieberthermometern der Fall ist, die an
fangen zu piepsen, wenn keine meßbare Temperaturänderung mehr stattfin
det.
Gerade für Fälle, in denen es nicht auf höchste Qualität des Betons an
kommt, ist aber auch noch eine gewisse, empirisch zu bestimmende, Verän
derung der gemessenen Größen bei Abbruch des Eintragens von Schwin
gungsenergie tragbar.
Inhomogenitäten im Beton (z. B. Kieselsteine) erzeugen bei ihrem Durchgang
zwischen den Elektroden Meßwertschwankungen.
Es gibt zwei prinzipielle Methoden, über die Inhomogenitäten des Betons
(Grob- und Feinanteile) zu mitteln: räumliche Mittelung und zeitliche Mitte
lung. Beide Methoden können auch kombiniert werden zu einer
"raumzeitlichen" Mittelung.
Bei der räumlichen Mittelung werden die Abmessungen der Elektroden groß
gegenüber denen der Inhomogenitäten gewählt, bei der zeitlichen Mittelung
wird über einen Zeitraum gemittelt, der groß ist gegenüber dem Zeitraum,
den eine Inhomogenität benötigt, die Meßsonde zu passieren.
Fig. 1 zeigt (am Beispiel der Permittivität) schematisch die Meßkurve der
elektrischen Kenngröße bei räumlicher Mittelung (große Elektroden),
Fig. 2 (ebenfalls am Beispiel der Permittivität) die Meßkurve vor einer zeitli
chen Mittelung (grau), und nach einer solchen Mittelung (Glättung der Kurve;
schwarz). Die zeitliche Mittelung kann elektronisch oder durch ein träge rea
gierendes Meßgerät erfolgen.
Fig. 3 zeigt von der Seite den speziellen Fall eines Plattenkondensators, zwi
schen dessen Platten die Betonverdichtung vor sich geht. Der Abstand der
Platten eines solchen Kondensators ist vorteilhafterweise ungefähr so groß
(oder größer), wie der Durchmesser der größten typischen festen Inhomo
genitäten im Beton. Dadurch wird ein Verstopfen des Durchganges zwischen
den Platten vermieden. Ein Abstand von größenordnungsmäßig 2 Zentime
tern ist sinnvoll und wird durch isolierte oder isolierende Abstandshalter ge
währleistet. Die Metallplatten oder -folien sind durch eine dünne Isolations
schicht (z. B. Kunststoff) gegen den Beton isoliert, um Spannungsverluste
durch die Leitfähigkeit des Betons zu verhindern. In einer einfachen Ausfüh
rung reicht hierfür schon ein dichter Kunststoffbeutel, z. B. ein Gefrierbeutel,
aus.
Die Meßsonden sind an der Bewehrung, an der Schalung, oder an speziel
len Trägem ortsfest angebracht.
Es können mehrere Meßsonden unabhängig voneinander an verschiedenen
Stellen der Schalung die Betonverdichtung messen. Dabei können die ein
zelnen Meßsonden über eigene Meßgeräte verfügen oder an einem gemein
samen Meßgerät angeschlossen sein, das über Wechselschalter Verbindung
zur jeweiligen Meßsonde aufnimmt.
Mit der Vorrichtung läßt sich nicht nur die Betonverdichtung messen, sondern
auch die Verfüllung des Hohlraumes, wenn nämlich die Meßsonden an Stel
len der Schalung plaziert sind, die als letzte von Beton erreicht werden. Eine
drastische Änderung der elektrischen Meßgröße Kapazität zeigt dabei an,
daß der Beton die Meßsonde erreicht hat und umspült, eine langsame Ände
rung und Erreichen eines Grenzwertes ist Zeichen für die anschließend statt
findende Verdichtung.
1
flüssiger Beton
2
Kondensatorplatte
3
Isolationsschicht
4
isolierender, stabförmiger Abstandshalter
5
isoliertes Kabel
6
Kapazitätsmeßgerät
Claims (12)
1. Verfahren zur Feststellung der Verdichtung von Beton,
dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Ort im Beton eine
Meßsonde plaziert ist, die
- 1. a.) entweder in Größe, Form, Fläche, Abstand genormt ist, die Permittivi tätszahl des Betons in ihrer näheren Umgebung mißt und diese mit einem Referenzsollwert vergleicht, oder
- 2. b.) ungenormt sein kann und dafür die Änderung der Permittivitätszahl mit der Zeit verfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensator, bevorzugt ein Plattenkon
densator, bei dem der zu messende Beton das Dielektrikum darstellt, zur
Messung der Betonverdichtung herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die permittivitätsabhängige Kapazität des
Kondensators zur Bestimmung der Betonverdichtung herangezogen wird,
indem wiederum von dieser abhängige Größen, z. B. die Frequenz eines
Schwingkreises aus der zu bestimmenden Kapazität und einer vorgege
benen Induktivität, gemessen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Meßsonden unabhängig an meh
reren Orten die Betonverdichtung überwachen.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß bei hinreichender Annäherung an den Refe
renzsollwert oder bei hinreichender Abnahme der Änderung der gemesse
nen Größen ein akkustisches oder optisches Signal gegeben wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens aus folgenden Bestandtei
len besteht:
- 1. a.) Meßgerät für die Permittivität, welches in der Lage ist, die elektrischen Kenngrößen oder davon abhängige Meßgrößen auf mindestens 20% ge nau, bevorzugt 5% genau oder besser, zu messen und anzuzeigen.
- 2. b.) mindestens einem Elektrodenpaar
- 3. c.) isolierten Zuleitungskabeln zu den Elektroden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden gegen ihre Umgebung elek
trisch isoliert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Isolation aus einer dünnen Kunststoff
schicht besteht.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenpaare durch isolierende Ab
standshalter gehaltert einen Abstand voneinander haben, der ungefähr
dem Durchmesser der größten üblichen im Beton vorhandenen Inhomo
genitäten entspricht oder größer als diese ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand ungefähr 0,5 bis 5 Zentimeter
beträgt.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden eine Fläche aufweisen, die
ungefähr mindestens 5 mal so groß ist wie die senkrecht projizierte Fläche
der größten üblichen Inhomogenität.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Elektrode eine seitliche Ausdehnung
von ungefähr 1 bis 30 Zentimetern aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997114870 DE19714870C2 (de) | 1997-04-10 | 1997-04-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Betonverdichtung unter Ausnutzung seiner elektrischen Eigenschaften |
EP98105391A EP0867695A3 (de) | 1997-03-26 | 1998-03-25 | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der Verfüllung von Schalungen mit Beton sowie von dessen Verdichtung unter Ausnutzung seiner elektrischen Eigenschaften |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997114870 DE19714870C2 (de) | 1997-04-10 | 1997-04-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Betonverdichtung unter Ausnutzung seiner elektrischen Eigenschaften |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19714870A1 DE19714870A1 (de) | 1997-09-18 |
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ID=7826053
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DE1997114870 Expired - Fee Related DE19714870C2 (de) | 1997-03-26 | 1997-04-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Betonverdichtung unter Ausnutzung seiner elektrischen Eigenschaften |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19714870C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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DE19752400A1 (de) * | 1997-11-26 | 1999-05-27 | Kuenkel Wagner Prozesstechnolo | Bestimmung von Form- oder Formstoffqualität |
DE102006038679A1 (de) * | 2006-08-17 | 2008-02-21 | Bayerische Motoren Werke Ag | Messsystem zur Permeabilitätsbestimmung innerhalb einer Kavität |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SU1329849A1 (ru) * | 1985-08-13 | 1987-08-15 | Нижнеднепровский Трубопрокатный Завод Им.Карла Либкнехта | Способ продольной прокатки труб |
DE19712577A1 (de) * | 1997-03-26 | 1997-07-24 | Zueblin Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung der Verfüllung von Schalungen mit Beton unter Ausnutzung seiner elektrischen Eigenschaften |
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1997
- 1997-04-10 DE DE1997114870 patent/DE19714870C2/de not_active Expired - Fee Related
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