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Die Erfindung betrifft eine Alarmeinrichtung zur Anzeige und zur Analyse von Lawinenab- gängen.
Lawinenabgänge sofort beim Beginn (im Anrissgebiet) zu erfassen, ist von grosser Wichtigkeit.
Sei es, dass man Messgeräte, Filmkameras, Videorecorder u. dgl. für Forschungszwecke einschalten will, sei es, um Personen zu alarmieren und/oder die Sperre von Strassen zu veranlassen, wobei eine genügende Laufzeit der Lawinen vorausgesetzt wird.
Zur Erfassung eines Lawinenabganges ist es bekanntgeworden, z. B. über Holzblöcke gespannte
Drähte zu verwenden, die im Abgangsfalle zerrissen werden. Man hat auch um ein Scharnier beweg- liche elastische Stangen mit Kontakten vorgeschlagen. Der ersten Einrichtung haftet der Nachteil an, dass nach dem Lawinenabgang neuerlich ein Draht gezogen werden muss. Die zweite Einrichtung ist durch Kriechschnee gefährdet und muss eventuell beheizt werden, um ein Einfrieren zu vermei- den. Ausserdem können mit der zweiten Einrichtung keine grösseren Flächen wirtschaftlich über- wacht werden. Hiefür kommt nur die Messung der dielektrischen Eigenschaften des Schnees in Frage.
Auch wenn die Schneedecke scheinbar als Ganzes rutscht, sind Änderungen, die angezeigt werden können, zu erwarten. Dabei ist zwischen schnellen Änderungen, die beim Lawinenabgang auftreten und wechselnde Messwerte liefern, und langsamen Änderungen, verursacht durch Ablagerungen bei
Schneefall oder Wind, Gefügeumwandlung, Schmelzen oder Frieren des Schnees zu unterscheiden.
Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt, die Nachteile der bekannten Einrichtungen zu ver- meiden und eine verlässliche, mit geringem Aufwand herstellbare Anordnung zu schaffen, deren einfachstes Ausführungsbeispiel zwei oder mehrere Elektrodensysteme verwendet, um eine Verände- rung der Dielektrizitätskonstanten in ihrer Umgebung zu erfassen, wobei die Elektrodensysteme auch am Boden verlegte Zweidrahtleitungen, sogenannte Lecherleitungen, mit regelbarer Abstimmung sein können.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass an lawinengefährdeten Hängen am Boden unter der Schneedecke entweder zwei isolierte Elektroden in einem bestimmten Abstand von- einander oder zwei isolierte, in einem geringen Abstand parallel zueinander angeordnete Drähte in Form einer Lecherleitung angeordnet sind, wobei die bei einem Lawinenabgang infolge der dabei auftretenden Änderungen des dielektrischen Verhaltens der Schneedecke auftretenden Änderungen der Kapazität bzw. der Resonanzfrequenz der beiden Elektroden bzw. der beiden Drähte zur Anzeige bzw. Signalisierung dienen.
Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem die Elektroden als Kondensator wirken, ist es besonders zweckmässig, den Kapazitätswert mit Hilfe einer Auswerteschaltung, vorzugsweise einer Messbrücke, zu messen, die langsam nachgestimmt wird. Ein starker Ausschlag des Messgerätes über der Brückendiagonale bedeutet dann eine schnelle Veränderung und damit Lawinenabgang. Bei einem andern Ausführungsbeispiel wird für die Anzeige die Verwendung der oben beschriebenen Kapazität als frequenzbestimmender Teil eines Oszillators vorgeschlagen, an dem eine Frequenzmesseinrichtung lose angekoppelt ist, die schnelle Frequenzänderungen anzeigt.
Durch die Bewegung von Material im elektromagnetischen Feld entsteht auch bei Erregung mit einer festen Frequenz eine abweichende Frequenz, wie sie im Fernfeld beim Dopplerradar ausgenutzt wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung können der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnungen entnommen werden, in der die Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel mit zwei Elektroden (Flachband) am Lawinenhang zeigt, Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit zwei isolierten Leitern (Lecherleitung) am Lawinenhang schematisch darstellt und Fig. 3 schematisch eine Ansicht des in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels, senkrecht auf den Hang gesehen, ist.
In Fig. 1 ist mit-l-ein Berghang bezeichnet, der mit der Schneeschichte-2-bedeckt ist. Am Hangboden sind zwei Elektroden 3'-angeordnet, die vorzugsweise mit einer isolierenden und schützenden Hülle -4, 41- versehen sind. Jede Elektrode-3, 3'-ist mit einer Auswerteschaltung --5-- verbunden, von der das Signal 6 abgeht. Dieses kann per Funk oder über Drahtleitungen zur Empfangsstelle (nicht dargestellt) übertragen werden. Die in der Schneeschichte verlaufenden Feldlinien 7 werden zur Signalerzeugung herangezogen, die bei diesem Ausführungsbeispiel auf einer Kapazitätsänderung zwischen den Elektroden --3, 3'-- beruht, welche Änderung beispielsweise von einem Kapazitätsmessgerät erfasst wird.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist am Boden des Berghanges-l-ein
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Lecherleitungssystem, bestehend aus den beiden Leitungen --8, 8'-- vorgesehen, die von einem Isolierstoff 9'-ummantelt werden. Die den Hang bedeckende Schneeschichte ist wieder mit - bezeichnet. Die Lecherleitung-8, 8'-ist an die Auswerteschaltung-5-- angeschlossen, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist. Zum Unterschied gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel wird hier die auftretende Kapazitätsänderung zur Frequenzbeeinflussung eines Oszillators ausgenutzt.
PATENTANSPRCHE :
1. Alarmeinrichtung zur Anzeige und Analyse von Lawinenabgängen, dadurch gekennzeichnet, dass an lawinengefährdeten Hängen am Boden unter der Schneedecke entweder zwei isolierte Elektroden (3, 3') in einem bestimmten Abstand voneinander oder zwei isolierte, in einem geringen Abstand parallel zueinander angeordnete Drähte (8, 8') in Form einer Lecherleitung angeordnet sind, wobei die bei einem Lawinenabgang infolge der dabei auftretenden Änderungen des dielektrischen Verhaltens der Schneedecke auftretenden Änderungen der Kapazität bzw. der Resonanzfrequenz der beiden Elektroden bzw. der beiden Drähte zur Anzeige bzw. Signalisierung dienen.