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Die Erfindung betrifft ein elektrisches Steckverbinderteil mit einem Gehäusekörper, der mindestens eine Aufnahmekammer für elektrische Steckkontaktelemente aufweist, wobei die in die Aufnahmekammern eingeschobenen Steckkontaktelemente durch Rastelemente in der Aufnahmekammer gehalten werden, mit einer am Gehäusekörper angeformten oder befestigten Klappe, die erste Anformungen aufweist, die in einer Stellung der Klappe erste Ausnehmungen des Gehäusekörpers durchgreifen und die Steckkontaktelemente in ihrer verrasteten Position verriegeln, wobei die Klappe zweite Anformungen aufweist, die nur bei korrekt innerhalb der Aufnahmekammern positionierten Steckkontaktelementen durch zweite Ausnehmungen des Gehäusekörpers einführbar sind und im eingeführten Zustand die Steckkontaktelemente zusätzlich abstützen.
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Ein derartiges elektrisches Steckverbinderteil ist aus der Europäischen Patentanmeldung
EP 1 176 670 A1 bekannt. Dieses Dokument beschreibt speziell einen elektrischen Steckverbinder mit einem Gehäuse mit zumindest einer Kammer zur Aufnahme eines elektrischen Kontaktes, wobei der elektrische Kontakt in Längsrichtung gegeneinander versetzt eine erste und eine zweite Verriegelungsschulter aufweist, mit einem Verriegelungsarm, der elastisch verformbar ist und an seinem freien Ende einen Rasthaken aufweist, der in die Kammer im unbelasteten Zustand hineinragt und mit der ersten Verriegelungsschulter des Kontaktes zusammenwirkt, mit einer scharnierenden Verriegelungsklappe, die in ihrer Endraststellung den Verriegelungsarm in seinem unbelasteten Verriegelungszustand festlegt, wobei die Verriegelungsklappe Verriegelungsnasen aufweist und in ihrer Endraststellung mit der zweiten Verriegelungsschulter des Kontaktes zusammenwirkt, und wobei die Verriegelungsklappe zwischen den Verriegelungsnasen und dem Scharnier zum Verriegelungsarm hin weisend zumindest eine Festlegungsrippe aufweist, die mit dem Verriegelungsarm zusammenwirkt. Am Kontakt befindet sich die erste Verriegelungsschulter im Übergangsbereich zwischen dem Kontaktierungsbereich und dem Crimpbereich während die zweite Verriegelungsschulter durch eine Öffnung im Kontaktierungsbereich gebildet wird.
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Ein weiteres Steckverbinderteil ist aus der Deutschen Patentschrift
DE 196 13 051 C1 bekannt. Das vorbekannte Steckverbinderteil weist ein Isolierstoffgehäuse auf, dessen Kammern zur rastenden Aufnahme von Steckkontaktelementen vorgesehen sind und an dessen Steckbereich ein aufgeschobenes Riegelteil befestigt ist. An das Riegelteil ist je Kammer eine federnd nach außen schwenkbare Klappe angeformt. Ist das Steckkontaktteil vollständig in die Kammer eingeführt, so taucht ein an die Klappe angeformter Riegelzapfen in eine Öffnung des Isolierstoffgehäuses ein und kommt an einem schulterartigen Bereich des in der Kammer angeordneten Steckkontaktelements zur Anlage und verriegelt so das Steckkontaktelement in der Kammer.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand darin, ein solches elektrisches Steckverbinderteil derart zu verbessern, dass es einen besonders einfachen Aufbau und eine besonders sichere Verriegelung der Steckkontaktelemente ermöglicht. Auch soll der korrekte Sitz aller Steckkontaktelemente in den Aufnahmekammern unmittelbar erkennbar und auch abfragbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Steckkontaktelemente jeweils mit einer Anschlussleitung vercrimpt sind und dass Formgebung und/oder Abstand der zweiten Anformungen passend zum Crimpbereich der Steckkontaktelemente ausgebildet ist/sind.
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Das Steckverbinderteil weist an der Klappe neben den ersten Anformungen zum Verriegeln der Steckkontaktelemente zusätzlich zweite Anformungen auf, die nicht durch zweite Ausnehmungen des Gehäusekörpers geführt werden können, wenn mindestens ein Steckkontaktelement fehlerhaft in der Kammer positioniert ist. Die Klappe kann in diesem Fall nicht in ihre Schließposition überführt werden, d. h. an dem Gehäusekörper zur Anlage gebracht werden, wodurch die fehlerhafte Positionierung des Steckkontaktelements sofort erkennbar ist.
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Dies wird erfindungsgemäß auf besonders vorteilhafte Weise dadurch erreicht, dass die zweiten Anformungen nur an bestimmten Abschnitten der Steckkontaktelemente, und zwar an besonders schmalen Abschnitten vorbeigeführt werden können und von anderen Abschnitten der Steckkontaktelemente blockiert werden. Diese besonders schmalen Abschnitte sind hier die Crimpabschnitte der Steckkontaktelemente.
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Die zweiten Anformungen sind vorteilhafterweise derart ausgestaltet, dass sie, wenn sie in die zweiten Ausnehmungen des Gehäusekörpers eingefügt sind, jeweils einen Abschnitt eines Steckkontaktelements abstützen und so das Steckkontaktelement innerhalb der Aufnahmekammer zusätzlich sichern.
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Vorteilhaft ist, wenn die zweiten Anformungen auch in zweiten Ausnehmungen des Gehäusekörpers eingesetzt werden können, wenn sich kein Steckkontaktelement in einer Aufnahmekammer befindet. Hierdurch wird es möglich, beispielsweise für verschiedene mit Steckverbindern ausgestattete Gerätevarianten, unterschiedlich mit Steckkontaktelementen bestückte Steckverbinderteile vorzusehen.
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Die durch die zweiten Anformungen bewirkte Überprüfung erkennt somit speziell falsch positionierte Steckkontaktelemente, unterscheidet jedoch nicht zwischen korrekt positionierten und nicht vorhandenen Steckkontaktelementen. Letzteres ist allerdings unproblematisch, da fehlende Steckkontaktelemente, im Gegensatz zu falsch positionierten Steckkontaktelementen unmittelbar erkennbar sind.
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Besonders vorteilhaft ist, dass alle ersten und zweiten Anformungen an einer einzigen Klappe angeformt sind. Damit kann die Verriegelung und Positionsüberprüfung aller Steckkontaktelemente gleichzeitig in einem Arbeitsschritt erfolgen. Falls sich mindestens eines der Steckkontaktelemente nicht in der korrekten Raststellung innerhalb des Gehäusekörpers befindet, kann die Klappe nicht an den Gehäusekörper angeklappt werden, so dass bereits ein fehlerhaft positioniertes Steckkontaktelement erkennbar ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Steckverbinderteils ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist.
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Figurenliste
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- 1 ein Steckverbinderteil mit offener Klappe,
- 2 eine Schnittansicht der 1,
- 3 das Steckverbinderteil mit geschlossener Klappe,
- 4 eine Schnittansicht der 3,
- 5 eine Detailansicht.
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Die 1 zeigt ein elektrisches Steckverbinderteil, dessen Gehäusekörper (1) in seiner Längsrichtung mehrere parallel zueinander angeordnete Aufnahmekammern (2) ausbildet, in die Steckkontaktelemente einfügbar sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist nur eine einzige der Aufnahmekammern (2) mit einem Steckkontaktelement bestückt, wobei in der 1 auch nur eine von dem Steckkontaktelement abgehende Anschlußleitung (13) erkennbar ist. Dies dient selbstverständlich nur der vereinfachten Darstellung. In realen Ausführungen sind üblicherweise alle oder zumindest ein Teil der Aufnahmekammern (2) mit Steckkontaktelementen versehen.
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Mit dem Gehäusekörper (1) ist eine schwenkbar angeordnete Klappe (5) verbunden. Die 2 zeigt, dass die Anbindung der Klappe (5) über ein einstückig an den Gehäusekörper (1) angeformtes Filmscharnier (11) erfolgt. Auf der dem Gehäusekörper (1) zugewandten Seite der Klappe (5) sind zwei Reihen von Anformungen (6, 7a, 7b) erkennbar. Bei einer ersten, dem Filmscharnier (11) näher liegende Reihe von Anformungen (6), bilden die Anformungen (6) jeweils relativ flache Nasen aus.
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Die zweite Reihe von Anformungen (7a, 7b) ist ebenfalls auf der Klappe (5) in deren Längsrichtung angeordnet. Diese zweiten Anformungen (7a, 7b) bilden jeweils zwei, von einem gemeinsamen Sockel (15) ausgehende und von der Klappenoberfläche senkrecht abstehende parallele Stege (12a, 12b) aus. Die Stege (12a, 12b) dieser zweiten Anformungen (7a, 7b) stehen dabei weiter von der Klappenoberfläche ab, als die nasenförmigen ersten Anformungen (6).
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In eine Längsseite des Gehäusekörpers (1) sind in jeweils einer Reihe erste Ausnehmungen (8) und zweite Ausnehmungen (9) eingebracht, in die bei an den Gehäusekörper (1) angelegter Klappe (5), die ersten und die zweiten Anformungen (6, 7a, 7b) eingreifen und sich ein Stück weit in die Aufnahmekammern (2) für die Steckkontaktelemente (3) erstrecken.
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Die 2 zeigt eine Querschnittsansicht durch die 1 entlang der mit einem Steckkontaktelement (3) bestückten Aufnahmekammer (2). Das Steckkontaktelement (3) weist einen Crimpbereich (14) auf, mit dem eine Anschlußleitung (13) mechanisch und elektrisch verbunden ist.
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Das Steckkontaktelement (3) ist über Rastelemente (4a, 4b) innerhalb der Aufnahmekammer (2) am Gehäusekörper (1) befestigt. Das Rastelement (4a) am Gehäusekörper (1) ist als ein einstückig an eine Gehäusewand angeformter elastischer Verriegelungsarm (4a) ausgebildet. Ein ausgestelltes Rastsegment (4b) am Steckkontaktelement (3) verschiebt beim Einfügen des Steckkontaktelements (3) in die Aufnahmeöffnung (2) den Verriegelungsarm (4a) und rastet hinter dem Verriegelungsarm (4a) ein. Damit ist das Steckkontaktelement (3) durch die Rastelemente (4a, 4b) in der Aufnahmekammer befestigt. Diese Verbindung bildet die sogenannte primäre Sicherung.
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Um ein Auftrennen dieser Rastverbindung zu verhindern, ist eine weitere, sogenannte sekundäre Sicherung vorgesehen, die eine formschlüssige Verriegelung des Steckkontaktelements (3) bewirkt. Hierzu befindet sich an der Klappe (5) für jedes Steckkontaktelement (3) eine Anformung (6), die bei geschlossener Klappe (5), dargestellt in den 3 und 4, ein zweites, vom Steckkontaktelement (3) abstehendes Rastsegment (16) hintergreift und das Steckkontaktelement (3) damit formschlüssig sichert.
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Die 3 zeigt die an dem Gehäusekörper (1) anliegende, geschlossene Klappe (5). Die Klappe (5) wird über eine Rastvorrichtung (10a, 10b) in ihrer geschlossenen Position gehalten. Da beim Schließen der Klappe (5) sämtliche in Aufnahmekammern (2) eingesetzte Steckkontaktelemente (3) gleichzeitig durch die ersten Anformungen (6) gesichert werden, muss gewährleistet sein, dass hierbei sämtliche vorhandenen Steckkontaktelemente (3) korrekt in die Aufnahmekammern (2) eingesetzt sind.
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Dies wir durch die zweiten Anformungen (7a, 7b) an der Klappe (5) erreicht. Wie besonders deutlich in der 1 erkennbar ist, bestehen diese zweiten Anformungen (7a, 7b) aus jeweils zwei parallelen Stegen (12a, 12b) die senkrecht von der Platte abstehen. Bezüglich seitlicher Auslenkungen weisen diese Stege (12a, 12b) federelastische Eigenschaften auf. Die zweiten Anformungen (7a, 7b) durchgreifen bei geschlossener Klappe (5) zweite Ausnehmungen (9) des Gehäusekörpers (1) und greifen dabei weit in die Aufnahmekammern (2) ein.
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Befinden sich alle Steckkontaktelemente (3) innerhalb der Aufnahmekammern (2) in korrekter Position, so kommen die Stege der zweiten Anformungen (7a, 7b) neben den Crimpbereichen (14) der Steckkontaktelemente (3) zur Anlage. Wie die 5 verdeutlicht wird der Crimpbereich (14) jedes Steckkontaktelements (3) dadurch von Stegen (12a, 12b) von zwei Anformungen (7a, 7b) umschlossen und von diesen federelastisch abgestützt.
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Wie aus der 5 weiter hervorgeht, ist der Crimpbereich (14) der schmalste Abschnitt des Steckkontaktelements (3). Ist ein Steckkontaktelement (3) nicht korrekt in der Aufnahmekammer (2) positioniert, also zu weit oder nicht weit genug in die Aufnahmekammer (2) eingeschoben, so treffen Stege (12a, 12b) der zweiten Anformungen (7a, 7b)) auf Teile des Steckkontaktelements (3), wodurch ein vollständiges Anklappen der Klappe (5) an den Gehäusekörper (1) verhindert wird.
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Durch das Schließen der Klappe (5) wird somit der korrekte Sitz der Steckkontaktelement (3) überprüft und im positiven Fall zugleich die sekundäre Verriegelung der Steckkontaktelemente (3) hergestellt. Die bei geschlossener Klappe (5) an den Steckkontaktelementen (3) anliegenden Stegen (12a, 12b) der zweiten Anformungen (7a, 7b) bilden überdies eine zusätzliche Arretierung und damit eine tertiäre Sicherung der Steckkontaktelemente (3) aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäusekörper
- 2
- Aufnahmekammern
- 3
- Steckkontaktelemente
- 4a, 4b
- Rastelemente
- 4a
- Verriegelungsarm
- 4b
- Rastsegment
- 5
- Klappe
- 6
- erste Anformungen
- 7a, 7b
- zweite Anformungen
- 8
- erste Ausnehmungen
- 9
- zweite Ausnehmungen
- 10a, b
- Rastvorrichtung
- 10 c
- Rastnase
- 11
- Filmscharnier
- 12a, 12b
- Stege
- 13
- Anschlußleitung
- 14
- Crimpbereich
- 15
- Sockel
- 16
- Rastsegment