-
Die
Erfindung betrifft einen Wildwasserkanal, der aus einem künstlichen,
z. B. aus Betonteilen gefertigten oder gegossenen, Kanal und eingebauten künstlichen
Hindernissen als Strömungswiderstände zur Erzeugung
von unterschiedlichen Wassertiefen und -geschwindigkeiten, von variablen
Durchfahrtsbreiten, von Wellen, Walzen und Kehrwassern sowie von
unerwarteten Änderungen der Strömungsrichtung
besteht.
-
Zur
Ausübung von Wildwassersportarten wie Kanu, Kajak und Rafting
werden verschiedene Ausführungen von Wildwasserstrecken
verwendet, die sich durch die örtlichen Gegebenheiten und
durch die spezifischen Anforderungen des Wildwassersports unterscheiden.
-
Hinsichtlich
der örtlichen Gegebenheiten sind natürliche Wildwasserstrecken
vorbekannt, bei denen die Energie zur Überwindung der Strömungswiderstände
direkt aus einem Fluss oder einem Wasserspeicher entnommen wird.
Die Wassertiefe, Breite aller Durchfahrten, Wassergeschwindigkeit,
Wellen, Walzen und Kehrwasser sowie unerwartete Änderungen
der Strömungsrichtung ergeben sich aus den natürlichen
Gegebenheiten des Flusses ohne wesentliche künstliche Einbauten
und damit ohne großen Kostenaufwand.
-
Bei
den künstlichen Wildwasserstrecken hingegen wird die Energie
zur Überwindung der Strömungswiderstände
ganz oder teilweise von Pumpen zugeführt. Die Wasserführung
erfolgt dabei üblicherweise in einem Betonkanal. Die Wassertiefe,
Breite aller Durchfahrten, Wassergeschwindigkeit, Wellen, Walzen
und Kehrwasser sowie unerwartete Änderungen der Strömungsrichtung
werden durch künstliche Einbauten erzeugt. Künstliche Wildwasserstrecken können
weitgehend an solchen Orten platziert werden, wo eine optimale Nutzung
gegeben ist. Außerdem können sie für
die Anforderungen der Nutzer konzipiert werden.
-
Jedoch
unterliegt die Konzeption und die Realisierung von Wildwasser-Wettkampfstrecken
nicht nur landesbaulichen Restriktionen, sondern vielmehr auch sportartspezifischen
Statuten. Die wesentlichen hydraulischen Anforderungen an Wildwasser-Wettkampfstrecken
werden durch die Internationale Canoe Federation ICF Slalom Racing
(Requirements for Candidate Cities Games of the Olympiad) vorgegeben.
Das sind im Wesentlichen:
- • eine geodätische
Höhendifferenz zwischen Start und Ziel (derzeit 5 bis 8
m),
- • eine Länge der Strecke zwischen Start und
Ziel (derzeit 250 bis 400 m),
- • ein maximaler Wasservolumenstrom (derzeit 18 m3/s)
- • eine ausreichende Wassertiefe und ausreichende Breite
aller Durchfahrten (derzeit minimal 8 m).
-
Darüber
hinaus gibt es weitere, nachstehende Anforderungen, die ebenso bei
der Konzeption und Realisierung von Wildwasser-Wettkampfstrecken
Berücksichtigung finden sollten, wie beispielsweise:
- • große Wassergeschwindigkeit,
- • spektakuläre Wellen und Walzen,
- • unerwartete Änderungen der Strömungsrichtung,
- • große Kehrwasser,
- • gleiche Bedingungen für Rechts- und Linkshänder,
- • beruhigte Wasserströmung stromab vom Ziel,
- • Sicherheitsaspekte und
- • weitere Anforderungen wie gute Übersicht
auf die Strecke für Besucher, Trainer und TV-Teams und
ein möglichst naturnahes Aussehen der Strecke.
-
Für
die Rafting-, Kinder- und Trainingsstrecken gelten die gleichen
Anforderungen mit etwas modifizierter Wichtung, wobei alle Bahnen
für Wildwassernutzung geeignet sein sollen.
-
Aus
der
DE 692 16 076
T2 ist eine Wildwasserstrecke vorbekannt, bei der in Betonsockel
gleichmäßig verteilte Löcher eingebracht
sind und diese Betonsockel vorzugsweise auf dem Grund des Flussbettes
gesetzt werden. In die Löcher der Betonsockel sind künstliche
Volumina einzeln oder gruppenweise eingebracht. Dem Vorteil der
sehr leichten Veränderung der Wildwasserstrecke mit den
Volumina stehen die Nachteile großer Strömungsverluste
der Betonsockel und ein sehr unnatürliches Aussehen gegenüber.
Ein weiterer Schwachpunkt besteht in der Bruchgefahr der eingesteckten
Volumina, die durch die Kerbwirkung an der im Querschnitt verringerten
Einsteckstelle im Zusammenwirken mit der schroffen Kraftflussänderung
der Wildwasserströmung ausgelöst wird.
-
Eine
entscheidende Aufgabe bei der Entwicklung von auch für
Wettkämpfe geeigneten Wildwasserstrecken bei Erfüllung
der vorgenannten Anforderungen besteht darin, dass die für
die von der ICF geforderten Parameter notwendige Pumpenleistung
von etwa 1125 kW bis 1800 kW bei einer geodätischen Höhendifferenz
von 5 bis 8 m im Wesentlichen für die Erzeugung großer
Wassergeschwindigkeiten, unerwarteter Änderungen der Strömungsrichtung,
spektakulärer Wellen, Walzen und Kehrwasser genutzt wird.
Während die Strömungsverluste durch Reibung an
den Betonwänden nur etwa 5% der geodätischen Höhendifferenz
erfordern, sind die Verluste infolge der Betonsockel und ähnlicher
Einbauten groß und führen dazu, dass ein wesentlicher
Teil der Fallhöhe nicht zur Beschleunigung und Richtungsänderung
des Wassers in der Strecke und zur Erzeugung spektakulärer
Wellen und Walzen und Kehrwasser zur Verfügung steht.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, einen Wildwasserkanal
vorzuschlagen, der einerseits die zur Verfügung stehende
Fallhöhe maximal für die Erzeugung großer
Wassergeschwindigkeiten, unerwarteter Änderungen der Strömungsrichtung,
spektakulärer Wellen, Walzen und Kehrwasser nutzt und eine
Reduzierung der geodätischen Höhendifferenz und
damit der Pumpenleistung ermöglicht und andererseits sehr
variabel ist.
-
Eine
erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe
ist im Anspruch 1 angegeben. Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
-
Nach
der Konzeption der Erfindung besteht der Wildwasserkanal aus einem
künstlichen, z. B. aus Betonteilen gefertigten oder gegossenen,
Kanal und eingebauten künstlichen Hindernissen als Strömungswiderstände
zur Erzeugung von unterschiedlichen Wassertiefen und -geschwindigkeiten,
von variablen Durchfahrtsbreiten, von Wellen, Walzen und Kehrwassern
sowie von unerwarteten Änderungen der Strömungsrichtung.
Erfindungsgemäß weist der Querschnitt des Kanals
in seiner Ausgangsform oder Grundform eine v-förmige Kanalsole
auf, deren v-Schenkel um den Betrag von 2° bis 5° zur
Mittellinie hin geneigt sind, wobei der Kanal abschnittsweise mit einem
stark verbreiterten Querschnitt (Becken, Kessel und dgl.) ausgebildet
ist. In diesem Querschnitt oder einem anderen Querschnitt des Kanals
sind verstellbare Hindernisse oder Widerstände und/oder nicht
verstellbare Hindernisse oder Widerstände und/oder Bodenschwellen
angeordnet. Die verstellbaren Hindernisse oder Widerstände
weisen dabei einen um mindestens eine Drehachse quer zur Längserstreckung
des Kanals verlaufenden verschwenkbaren Verstellkörper
auf.
-
Bei
einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die
Verstellkörper nur eine Drehachse auf und sind mit Kreissektor-
oder Halbkreisquerschnitt ausgebildet.
-
Es
hat sich in der Praxis als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn
die Verstellkörper mit einer Drehachse im inaktiven, d.
h. nicht in die Wasserströmung verschwenkten, Zustand zusammen
mit der zugehörigen Aufhängung und eines Verstellantriebs abschließend
mit der Oberkante oder unterhalb der Oberkante der Kanalsole angeordnet
sind. Die Platzierung der Verstellkörper erfolgt dazu vorzugsweise innerhalb
von entsprechend in der Kanalsole abgesenkten hohlen Betonkörpern.
-
Bei
einer zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Verstellkörper
aus einer Vorderwand und einer Rückwand aufgebaut, die
an ihrer einen Stirnseite über eine erste Drehachse miteinander
gekoppelt sind und auf der jeweils anderen Stirnseite die Vorderwand
mit einer zweiten Drehachse und die Rückwand mit mindestens
einem sich auf der Kanalsole abstützenden Rollrad verbunden
sind. Zum Antrieb einer derartigen Rollwand greift hierbei der Verstellantrieb
an der Vorderwand an.
-
Die
verstellbaren Hindernisse oder Widerstände sind sowohl
außerhalb als auch während des Kanalbetriebs betätigbar
ausgebildet.
-
Zur
Vermeidung von Ab- und Anlagerungen unterschiedlicher Art an den
verstellbaren Hindernissen oder Widerständen sind durchströmbare
Kanäle vorgesehen, die sich durch die Hindernisse oder
Widerstände hindurch erstrecken.
-
Mittels
der verstellbaren Einbauten kann in relativ kurzer Umrüstzeit
das Strömungsprofil verändert und damit den unterschiedlichen
Wettkampfspezifika angepasst werden. Die verstellbaren Einbauten werden
zur Verstellung des Wasserstandes stromaufwärts und zur
Erzeugung von Wellen und Walzen stromabwärts eingesetzt.
Dadurch kann eine optimale Strecke für wechselnde Nutzungen,
beispielsweise Wettkampf und Training für Kanu und Rafting,
eingestellt werden.
-
Bei
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die
Hindernisse oder Widerstände zumindest teilweise transportabel
und damit beliebig im Kanal positionierbar ausgebildet. Mittels der
verstellbaren Einbauten oder Widerstände konnten erstmals
die Bedingungen für Handikap-Fahrten geschaffen werden.
-
Die
nicht verstellbaren und auf der Kanalsole des Kanals befestigten
Hindernisse oder Widerstände sind als Bodenschwellen, vorzugsweise
in Form von zylindrischen Widerständen ausgebildet. Diese werden
zur Erzeugung von großen Wellen und Walzen eingesetzt.
Ihre Wirkung auf die Strömung hinsichtlich der Erzeugung
von großen Wellen und Walzen wird bei entsprechender Anordnung
ergänzt durch die Erzeugung von Scherströmungen. Üblicherweise
finden dazu Rohre oder künstliche Stämme Verwendung.
Die Anordnung der Bodenschwellen auf der Kanalsole des Kanals kann
grundsätzlich beliebig erfolgen. Um jedoch erhöhte
Wellen zu erzeugen, sind diese Bodenschwellen senkrecht oder schräg
zur Mittellinie der Kanalsole angeordnet, wobei der Spalt zwischen
der Bodenschwelle und dem Kanalboden verschließbar ist.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil dieser zylindrischen Widerstände
auf der Kanalsole besteht darin, dass ihre Position im Kanal auch
nach dessen Fertigstellung noch verändert werden kann.
-
Die
nicht versetzbaren und versetzbaren Einbauten, beispielsweise Steine,
dienen der naturnahen Gestaltung der Strecke. Dabei kommen Einengungen
von der Seite, in der Mitte und auf der Sole zum Einsatz. Die optimale
Größe und Anordnung der Einbauten müssen
in Modellversuchen bestimmt werden, da die verschiedenen Einbauten
in starker Wechselwirkung stehen. Unterschieden wird zwischen Einbauten,
die wegen ihrer Größe nicht versetzbar sind und
leichteren, versetzbaren Einbauten. Unter Wasser angeordnete Steine
werden beispielsweise genutzt, um Scherströmungen d. h.
mit der Wassertiefe sich ändernde Strömungsrichtungen
und Strömungsgeschwindigkeiten zu erzeugen.
-
Spektakuläre
Wellen und Walzen entstehen herkömmlich durch eine Kombination
von vergrößertem Gefälle zur Beschleunigung
der Strömung und Rückstau, Absätzen in
der Kanalsole und Rückstau sowie vor etwa in Kanalmitte
angeordneten Widerständen mit Staulinie. Die Dimensionierung
ist auch hier durch Modellversuche zu kontrollieren.
-
Die
signifikanten Vorteile und Merkmale der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik sind im Wesentlichen:
- • durch
die v-förmige Ausbildung des Querschnitt des Kanals entsteht,
vergleichbar mit natürlichen Gewässern, in der
Mitte eine Fahrrinne, der die Wassermassen bei Richtungsänderungen
leicht folgen können,
- • durch die verstellbaren und den Wehren von natürlichen
Flussläufen nachempfundenen Einbauten und Widerstände
kann eine Zuströmung in gleicher oder entgegen gesetzter
Richtung ausgebildet werden,
- • die verstellbaren Einbauten und Widerstände
sichern einen schnellen Umbau der Kanaleigenschaften und damit des
Strömungsprofils,
- • die verstellbaren Einbauten und Widerstände versperren
grundsätzlich nicht die gesamte Breite des Strömungsquerschnitts,
- • die verstellbaren Einbauten und Widerstände weisen
durchströmbare Kanäle auf, die Ab- und Anlagerungen
unterschiedlicher Art verhindern,
- • die verstellbaren Einbauten und Widerstände sind
zumindest teilweise transportabel ausgebildet und damit beliebig
im Kanal positionierbar und
- • mittels der auf der Kanalsole befestigten zylindrische
Widerstände können große Wellen und Walzen
erzeugt werden.
-
Die
Ziele und Vorteile dieser Erfindung sind nach sorgfältigem
Studium der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung der
hier bevorzugten, nicht einschränkenden Beispielausgestaltung
der Erfindung mit den zugehörigen Zeichnungen besser zu verstehen
und zu bewerten, von denen zeigen:
-
1:
Querschnittsprofil des normalen Kanalverlaufs,
-
2:
Draufsicht auf einen verbreiterten Kanalabschnitt mit stark vergrößertem
Querschnitt und eingebauten Hindernissen,
-
3:
verstellbares Hindernis mit verschwenkbarem Verstellkörper
in der Ausführung mit Kreissektorquerschnitt,
-
4:
verstellbares Hindernis mit verschwenkbarem Verstellkörper
in der Ausführung mit Halbkreisquerschnitt und
-
5:
ein als Rollwand ausgebildeter Verstellkörper.
-
Die 1 illustriert
das Querschnittsprofil eines normalen Kanalverlaufs. Der Kanal weist
im Querschnitt in seiner Ausgangsform oder Grundform eine v-förmige
Kanalsole 2 auf, deren v-Schenkel um den Betrag von 2° bis
5° zur Mittellinie 1 hin geneigt sind. Die Mittellinie 1 entspricht
in der Darstellung gemäß 1 der tiefsten
Stelle des Kanalquerschnitts. Die v-Schenkel der Kanalsohle 2 sind
an ihrem von der Mittellinie 1 abgewandten Ende abgewinkelt
und laufen in der Kanalböschung 3 aus. Die Kanalsohle 2 weist
eine im Wesentlichen glatte Oberfläche auf, was zu geringen
Wandreibungsverlusten und damit zu geringen Strömungsgeschwindigkeitsverlusten, insbesondere
im Kanalrandbereich, führt. Der Wasserspiegel 4 befindet
sich etwa auf dem Höhenniveau der Kanalböschung 3.
-
Die 2 zeigt
eine Draufsicht auf einen verbreiterten Kanalabschnitt mit stark
vergrößertem Querschnitt 10 und eingebauten
Hindernissen 7, 8. Erfindungsgemäß ist
der Kanal abschnittsweise mit einem stark verbreiterten Querschnitt 10,
ausgeführt. Damit die Kehrwasser ausreichend große
Abmessungen haben und möglichst große Strömungsgeschwindigkeiten
entstehen können, ist es vorteilhaft, die Breite des normalen
Kanals in Form von im Querschnitt kreisförmigen Becken 10 zu
erweitern. Auch können dazu nichtdargestellte Abzweigungen
und Einmündungen von Teilstrecken genutzt werden. Der normale
Kanal und der Kanalabschnitt mit dem verbreiterten Querschnitt 10 weisen
jeweils eine Mittellinie 1 auf. Das heißt konkret,
die Längsachse des normalen Kanals und des Beckens 10 entsprechen
einander, so dass die Strömungsrichtung 11 des
Wassers im Wesentlichen unverändert bleibt. Sowohl der normale
Kanal als auch der Kanalabschnitt mit dem verbreiterten Querschnitt 10 sind
an ihren Randbereichen durch eine in der 1 dargestellte
Kanalböschung 3 eingefasst, wobei Sich der Wasserspiegel 4 im
Bereich des Übergangs 5 von der Kanalsole 2 zur Kanalböschung 3 befindet.
Die Oberkante 6 der Kanalböschung 3 bildet
den äußeren Rand des erfindungsgemäßen
Wildwasserkanals. Sowohl zulaufseitig als auch ablaufseitig sind
am Kanalabschnitt mit dem stark verbreiterten Querschnitt 10 nicht
veränderliche Hindernisse 8 vorgesehen, die sich
jeweils von der Kanalböschung 3 bis zumindest
in den Randbereich der Wasserströmung erstrecken. Außerdem ist
vor dem als Becken 10 ausgebildeten Kanalabschnitt eine
im Querschnitt runde Bodenwelle 9 in Form eines Stammes
platziert. Diese Bodenwelle 9 ist transportabel und damit
beliebig im Kanal positionierbar. Am ablaufseitigen Ende des Kanals
mit dem stark verbreiterten Querschnitt 10, respektive
das Becken 10, ist zwischen dem nicht veränderlichen Hindernis 8 ein
verstellbares Hindernis 7 angeordnet, welches im Wasserstrom
mit der höchsten Fließgeschwindigkeit positioniert
ist.
-
Die 3 zeigt
ein verstellbares Hindernis mit verschwenkbarem Verstellkörper 12.1 in
der Ausführung mit Kreissektorquerschnitt. Der Verstellkörper 12.1 weist
an einem Ende eine Drehachse 17 auf und ist über
diese mit einem Verstellantrieb 14 gekoppelt. Eine Verschwenkung
des Verstellkörpers 12.1 – also in Verstellrichtung 13 – erfolgt
aus der horizontalen Position, in welcher der Verstellkörper 12.1 und
die Kanalsole bündig abschließen, in eine geneigte
Position, so dass der Verstellkörper 12.1 vom Wasser
angeströmt wird. Mittels des Verstellantriebs 14 wird
zum einen die Neigung des Verstellkörpers 12.1 und
zum anderen die Höhenlage des Verstellkörpers 12.1 verändert.
Im inaktiven, d. h. nicht in die Wasserströmung verschwenkten,
Zustand ist der Verstellkörper 12.1 zusammen mit
der zugehörigen Aufhängung und einem Verstellantrieb 14 abschließend
mit der Oberkante oder unterhalb der Oberkante der Kanalsole 2 positioniert.
Im Bereich der Drehachse 17 des Verstellkörpers 12.1 ist
zwischen dem Verstellkörper 12.1 und dem Beckenrand
des Betonkörpers 15 eine Abdeckplatte 18 angeordnet.
Ebenso befindet sich im Bereich des von der Drehachse 17 des
Verstellkörpers 12.1 gegenüberliegenden
Endes des Beckenrandes des Betonkörpers 15 eine
weitere Abdeckplatte 18, die im unverschwenkten Zustand des
Verstellkörpers 12.1 die Distanz zwischen dem Verstellkörper 12.1 und
dem den Verstellkörper 12.1 aufnehmenden Betonkörper 15,
der unterhalb der Kanalsole platziert ist, überbrückt.
-
Im
aktiven Betrieb ergibt sich eine Wasserspiegeldifferenz zwischen
der Zu- und Abströmseite der verstellbaren Hindernisse
oder Widerstände, sodass der Reinigungskanal 16 in
Richtung 11 durchströmt wird und evtl. Ab- oder
Anlagerungen aus der Kanalvertiefung 15 ausgespült
werden.
-
In 4 ist
ein verstellbares Hindernis 7 mit einem verschwenkbarem
Verstellkörper 12.2 in der Ausführung
mit Halbkreisquerschnitt gezeigt. Der Verstellkörper 12.2 ist
auch hier in einem hohlen Betonkörper 15 angeordnet,
der sich unterhalb der Kanalsohle 2 des Wildwasserkanals
befindet. Im inaktiven, d. h. nicht in die Wasserströmung
verschwenkten, Zustand ist der Verstellkörper 12.2 zusammen mit
der zugehörigen Aufhängung und einem Verstellantrieb 14 abschließend
mit der Oberkante oder unterhalb der Oberkante der Kanalsole 2 positioniert. Der
Verstellkörper 12.2 und der den Verstellkörper aufnehmende
Betonkörper 15 sind im Querschnitt jeweils als
Halbkreise ausgebildet, die passfähig zueinander sind.
Zur Sicherstellung einer reibungsfreien Verschwenkbarkeit des Verstellkörpers 12.2 ist
zwischen diesem und dem Betonkörper 15 ein Spalt ausgebildet,
der als Reinigungskanal 16 genutzt wird. Der Verstellkörper 12.2 ist
mittels seiner zentral positionierten Drehachse 17 verschwenkbar
ausgebildet. Die Drehachse 17 ist mit einem Verstellantrieb 14 gekoppelt, über
den die gezielte Neigung des Verstellkörpers 12.2 erfolgt.
Auch bei dieser Ausgestaltung ist eine Abdeckplatte 18 vorgesehen,
die sich von der Oberkante des Betonkörpers 15 bis
in den Bereich der Drehachse 17 des Verstellkörpers 12.2 erstreckt.
-
Die
verstellbaren Hindernisse oder Widerstände können
in ggf. modifizierter Form auch mit umgekehrter Strömungsrichtung 11 betrieben
werden.
-
Die 5 zeigt
einen als Rollwand ausgebildeten Verstellkörper 12.3.
Der hier dargestellte und auf der Kanalsole 2 aufsitzende
Verstellkörper 12.3 besteht aus einer Vorderwand 12.3a und
einer Rückwand 12.3b. Die Vorderwand 12.3a und
die Rückwand 12.3b sind an ihrer einen Stirnseite über
eine erste Drehachse 19 miteinander gekoppelt. Auf der jeweils
anderen Stirnseite sind die Vorderwand 12.3a mit einer
zweiten Drehachse 17 und die Rückwand 12.3b mit
mindestens einem sich auf der Kanalsole 2 abstützenden
Rollrad 20 verbunden, wobei zum Antrieb der Rollwand ein
Verstellantrieb 14 an der Vorderwand 12.3a angreift.
Das Rollrad der Rückwand 12.3b wird dabei in einer
Schiene 21 geführt, die sich längs zur
Strömungsrichtung des Wassers auf dem Betonkörper 15 (Kanalsole 2)
erstreckt. Durch die Verschwenkbarkeit der Vorderwand 12.3a gegenüber
der Rückwand 12.3b kann ein in der Höhe
verstellbarer Verstellkörper 12.3 im Wasserstrom
genutzt werden, um Wellen zu erzeugen. Die Verstellrichtung 13 des
Verstellelements 12.3 ist in der Darstellung gemäß 5 mit
einem Doppelpfeil gekennzeichnet.
-
- 1
- tiefste
Stelle des Kanalquerschnitts, Mittellinie
- 2
- geneigte
Kanalsole
- 3
- Kanalböschung
- 4
- Wasserspiegel
- 5
- Übergang
von der Kanalsole zur Kanalböschung
- 6
- Oberkante
Kanalböschung
- 7
- verstellbare
Hindernisse
- 8
- nicht
veränderliche Hindernisse
- 9
- runde
Bodenwelle
- 10
- stark
vergrößerter Querschnitt (Becken oder Kessel oder...)
- 11
- Strömungsrichtung
- 12.1
- Verstellkörper
- 12.2
- Verstellkörper
(Halbkreisquerschnitt)
- 12.3a
- Verstellkörper
(Vorderwand)
- 12.3b
- Verstellkörper
(Rückwand)
- 13
- Verstellrichtung
- 14
- Verstellantrieb
- 15
- Betonkörper
- 16
- Reinigungskanal
- 17
- Drehachse
- 18
- Abdeckplatte
- 19
- Scharniergelenk
- 20
- Rollrad
- 21
- Schiene
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-