DE102007009007A1

DE102007009007A1 - Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung

Info

Publication number: DE102007009007A1
Application number: DE102007009007A
Authority: DE
Inventors: Frank Jobst
Original assignee: Individual
Current assignee: Gebr Kemper GmbH and Co KG
Priority date: 2007-02-23
Filing date: 2007-02-23
Publication date: 2008-08-28
Anticipated expiration: 2027-02-24
Also published as: DE102007009007B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung (2), umfassend wenigstens einen Sensor (11) zur Detektierung eines Wasserablaufs, ein Parametermodul (5) zur Einstellung von Spülgrenzwerten, ein Abgleichmodul (4) zur Ermittlung des Spülzustandes sowie ein Ausgabemodul (6) zur Anzeige des ermittelten Spülzustandes. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Wasserhahn, umfassend eine solche Vorrichtung.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung gemäß dem Patentanspruch 1. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Wasserhahn, umfassend eine Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten nach dem Patentanspruch 13.
In einem weit verzweigten Wasserrohrnetz mit vielen Zapfstellen ergeben sich häufig mikrobiologische Belastungen, welche nicht den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen. Die Ursachen hierfür sind vielfältiger Natur. So kann eine nicht angepasste Leitungsführung in Bestandsgebäuden oder eine falsche Dimensionierung eines Leitungsnetzes eine Stagnation von Trinkwasser über einen längeren Zeitraum begünstigen. Insbesondere das nicht vorhersehbare Nutzerverhalten erschwert dabei insbesondere in Gebäuden mit vielen Zapfstellen, wie beispielsweise in Krankenhäusern oder öffentlichen Gebäuden die Gewährleistung eines kontinuierlichen Wasserdurchflusses.
Zur Sicherstellung eines hinreichenden Wasserdurchflusses werden vielerorts Spülanweisungen ausgegeben. In der Praxis scheitern diese organisatorischen Maßnahmen jedoch an ihrer Umsetzung.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung zu schaffen, die eine frühzeitige Erkennung von hygienischen Risikopotentialen ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung geschaffen, die eine frühzeitige Erkennung von hygienischen Risikopotenzialen ermöglicht.
In Weiterbildung der Erfindung ist der Sensor ein Durchflusssensor. Hierbei handelt es sich um einen langlebigen und wartungsarmen Sensor, der zudem kostengünstig herstellbar ist.
Vorteilhaft ist zusätzlich ein Temperatursensor zur Bestimmung der Wassertemperatur angeordnet. Hierdurch ist die Überwachung der Temperatur als weiteres Kriterium für die erforderliche Spülaktivität einer Wasserleitung ermöglicht. Theoretisch ist auch ein Temperatursensor allein geeignet, Aussagen über die Spülaktivität einer Wasserleitung zu machen. Aufgrund der zu erwartenden Ungenauigkeit ist jedoch der zusätzliche Einsatz eines Durchflusssensors anzuraten.
In Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Ausgabemodul wenigstens zwei LEDs, die wenigstens drei unterschiedliche Zustände der Spülaktivität anzei gen. Hierdurch ist eine schnell erfassbare Anzeige ermöglicht. Durch das Vorsehen der Anzeige dreier unterschiedlicher Zustände der Spülaktivität ist auch ein drohendes hygienisches Risiko anzeigbar. Bevorzugt weisen die LEDs unterschiedliche Farben auf. Alternativ kann auch wenigstens eine mehrfarbige LED zum Einsatz kommen. Derartige LEDs wechseln je nach anliegender Spannung ihre Farbe.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind genau drei LEDs vorgesehen. Hierdurch ist eine Anzeige in Art einer Ampel ermöglicht. Bevorzugt sind die LEDs in den Farben rot, gelb und grün ausgeführt.
In Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Abgleichmodul einen Timer sowie eine Speichereinheit, in der zur Ermittlung der Spülaktivität verschiedene Messwerte des wenigstens einen Sensors über der Zeit speicherbar sind. Hierdurch ist die Spülaktivität einer Wasserleitung kontinuierlich darstellbar.
In Weiterbildung der Erfindung ist an dem Abgleichmodul eine Vorrichtung zur Rückstellung der Messwerte angeordnet. Hierdurch ist die „Nullstellung" der Vorrichtung nach Wiederherstellung eines hygienischen Zustands des Wasserleitungssystems ermöglicht. Vorteilhaft ist die Vorrichtung zur Rückstellung der Messwerte ein Reedkontakt.
In Ausgestaltung der Erfindung enthält das Parametermodul eine Speichereinheit zur Hinterlegung von Spülgrenzwerten und es ist eine Schnittstelle zur Änderung der Spülgrenzwerte vorgesehen. Hierdurch ist die Berücksichtigung unterschiedlicher Wasserleitungsnetze durch die Hinterlegung unterschiedlicher Spülgrenzwerte ermöglicht. Vorteilhaft sind als Schnittstelle Bedienelemente zur Einstellung der Spülgrenzwerte angeordnet. Diese können beispielsweise als Stellräder ausgebildet sein.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Schnittstelle in Form einer drahtgebundenen oder drahtlosen Computerschnittstelle ausgebildet. Hierdurch ist die Einstellung der Spülgrenzwerte über einen Computer ermöglicht. Einer Manipulation der Vorrichtung durch Dritte ist hierdurch entgegengewirkt.
In Weiterbildung der Erfindung weist das Anzeigemodul eine Schnittstelle zur ortsfernen Anzeige des Spülzustandes auf. Hierdurch ist die zentrale Anzeige von Spülzuständen mehrerer Zapfstellen eines Wasserrohrnetzes ermöglicht.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zu Grunde, einen Wasserhahn zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung zu schaffen, der eine frühzeitige Erkennung von hygienischen Risikopotenzialen ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 13 gelöst.
Mit der Erfindung ist ein Wasserhahn zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung geschaffen, der eine frühzeitige Erkennung von hygienischen Risikopotenzialen ermöglicht.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der Sensor ein in dem Bedienelement des Wasserhahns integrierter Neigungssensor. Hierdurch ist die mechanische Indizierung eines Wasserzuflusses unabhängig von der Wasserleitung ermöglicht.
Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
1 die schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung und
2 einen Wasserhahn zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung.
Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung besteht im Wesentlichen aus Sensoren 1, die in einer Rohrleitung 2 angeordnet sind, einem Messwertspeicher 3, einem Abgleichmodul 4, einem Parametermodul 5 sowie einem Ausgabemodul 6.
Als Sensoren kommen in dem Ausführungsbeispiel ein Durchflusssensor 11 sowie ein Temperatursensor 12 zum Einsatz. Derartige Sensoren sind in vielfältiger Ausgestaltung im Handel erhältlich. Die Sensoren 11, 12 sind mit einem Messwertspeicher 3 verbunden, der kontinuierlich Messwerte der Sensoren 11, 12 abspeichert.
Der Messwertspeicher 3 ist mit einem Abgleichmodul 4 gekoppelt, welches die Messwerte des Messwertspeichers 3 und die in dem ebenfalls an diesem angeschlossenen Parametermodul 5 hinterlegten Vorgabewerte hinsichtlich Durchflussmenge und Wassertemperatur über der Zeit miteinander abgleicht. Zur Bewertung des Spülverhaltens über der Zeit weist das Abgleichmodul einen Timer 41 auf. Das Ergebnis des Abgleichs wird vom Abgleichmodul 4 über ein Ausgabemodul 6 zur Anzeige gebracht.
Im Ausführungsbeispiel umfasst das Ausgabemodul 6 drei verschiedenfarbige LEDs in den Farben rot, gelb und grün. Entspricht der gemessene Wasserdurchfluss sowie die gemessene Wassertemperatur den in dem Parametermodul 5 hinterlegten Grenzwerten, so wird die grüne LED des Ausgabemoduls 6 aktiviert. Liegen die von dem Abgleichmodul 4 ermittelten Werte außerhalb der Grenzwerte des Parametermoduls, jedoch innerhalb einer in dem Parametermodul 5 hinterlegten Toleranzbereich, so wird die gelbe LED des Ausgabemoduls 6 aktiviert. Liegen die ermittelten Messwerte außerhalb dieses Toleranzbereiches, so wird die rote LED des Ausgabemoduls aktiviert. Die Grenzwerte sowie der Toleranzbereich des Parametermoduls 5 können über eine Benutzerschnittstelle 51 des Parametermoduls 5 eingestellt werden. Zur Rück stellung des Messwertspeichers 3 ist weiterhin an diesem ein Reedkontakt 31 zur Rückstellung der Messwerte „auf Null" ermöglicht.
Ergänzend kann in dem Abgleichmodul 4 ein zusätzlicher Timer 41 zur Überwachung des regelmäßigen Austausches des Perlators 75 vorgesehen sein. Aufgrund der steigenden Keimbelastung des Perlators 75 über der Zeit ist dessen regelmäßiger Austausch zu empfehlen. Das Wechselintervall wird in diesem Fall in dem Parametermodul 5 erfolgen, die Anzeige eines anstehenden Perlatorwechsels erfolgt beispielsweise über eine separate LED 74.
Der Messwertspeicher 3, das Abgleichmodul 4, das Parametermodul 5 sowie das Ausgabemodul 6 sind vorteilhaft in einer integrierten Schaltung auf einer Platine zusammengefasst, wodurch ein geringer Einbauraum bewirkt ist. In 2 ist ein Wasserhahn 7 abgebildet, bei dem die erfindungsgemäße Vorrichtung in dem Bedienhebel 73 integriert ist. Die drei LEDs 74 sind oben auf dem Bedienhebel 73 gut sichtbar angeordnet. Der – nicht dargestellte – Durchflusssensor 11 sowie der – nicht dargestellte – Temperatursensor 12 sind hinter dem Wasserhahnventil im Wasserablauf 72 angeordnet. Alternativ ist eine Anordnung von Durchflusssensoren im Warm- und Kaltwasserzulauf auf der Wasserzulaufseite 71 des Wasserhahns 7 möglich.

Claims

Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten einer Wasserleitung (2), umfassend wenigstens einen Sensor (11) zur Detektierung eines Wasserablaufs, ein Parametermodul (5) zur Einstellung von Spülgrenzwerten, ein Abgleichmodul (4) zur Ermittlung des Spülzustandes sowie ein Ausgabemodul (6) zur Anzeige des ermittelten Spülzustandes.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11) ein Durchflusssensor ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein Temperatursensor (12) zur Bestimmung der Wassertemperatur angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabemodul 6 wenigstens zwei LEDs (74) umfasst, die wenigstens drei unterschiedliche Zustände der Spülaktivität anzeigen.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die LEDs unterschiedliche Farben aufweisen.
Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass genau drei LEDs vorgesehen sind.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abgleichmodul (4) einen Timer (41) sowie eine Speichereinheit (3) umfasst, in der zur Ermittlung der Spülaktivität verschiedene Messwerte des wenigstens einen Sensors (11, 12) über der Zeit speicherbar sind.
Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Abgleichmodul (4) eine Vorrichtung (31) zur Rückstellung der Messwerte angeordnet ist.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Parametermodul eine Speichereinheit zur Hinterlegung von Spülgrenzwerten enthält und das eine Schnittstelle (51) zur Änderung der Spülgrenzwerte vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Schnittstelle (51) Bedienelemente zur Einstellung der Spülgrenzwerte angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle (51) in Form einer drahtgebundenen oder drahtlosen Computerschnittstelle ausgebildet ist.
Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgabemodul (6) eine Schnittstelle zur ortsfernen Anzeige des Spülzustandes aufweist.
Wasserhahn (7), umfassend eine Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche.
Wasserhahn nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein in dem Bedienelement (73) des Wasserhahns (7) integrierter Neigungssensor ist.