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Die Erfindung geht aus von der Tatsache, dass in Sanitärarmaturen Sicherungseinrichtungen eingebaut sind, die ein mögliches Zurücksaugen oder Zurückdrücken von Schmutzwasser in das Trinkwassernetz verhindern sollen. Wenn beispielsweise eine an dem Ende eines Brauseschlauchs angeordnete Brause unterhalb des Wasserspiegels in einer Badewanne liegt, könnte bei einem plötzlich auftretenden Unterdruck in der zu der Armatur führenden Leitung ein Rücksaugen erfolgen. Um dies zu verhindern, sind in der Armatur sogenannte Rückflussverhinderer angeordnet.
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Die Rückflussverhinderer müssen in regelmäßigen Abständen auf ihr korrektes Funktionieren überprüft werden. Da sie zum Teil in der Armatur oder vor der Armatur an Stellen eingebaut sind, wo sie sich nur schlecht entnehmen lassen, ist ein Überprüfen der Sicherungseinrichtungen ohne ihren Ausbau aus der Sanitärarmatur sinnvoll.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zur Prüfung von Sanitärarmaturen auf ihre Dichtigkeit gegenüber Flüssigkeiten bekannt, bei der in eine Wasserführung zwischen einem Rückflussverhinderer und dem Eingang der Sanitärarmatur ein Messgerät eingesetzt ist, das eine Undichtigkeit durch Nachlassen des Drucks in der Wasserführung messen kann (
DE 3 148 913 A1 ).
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Ebenfalls bekannt ist eine Prüfvorrichtung für Drucksensoren sowie pneumatisch arbeitende Einrichtungen, bei der ein zu überprüfendes Druckmessgerät mithilfe eines kalibrierten Druckmessgerätes über einen größeren Druckbereich überprüft wird (
DE 9 304 799 U1 ).
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Die Gebrauchsmusterschrift
DE 29 916 500 U1 offenbart ein Prüfgerät zum Prüfen von Leitungen für inkompressible Medien, insbesondere von Wasserleitungen, mit einem an die zu prüfende Leitung anschließbaren Rohr, einem am Ausgang des Rohres sitzenden Absperrventil und einem auf dem Rohr sitzenden Druckmessgerät zum Messen des im Rohrinneren herrschenden statischen Drucks bei geschlossenem und geöffnetem Absperrventil. Dadurch sollen insbesondere Ablagerungen, die den Querschnitt der geprüften Leitung verringern, erkannt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Prüfvorrichtung zu schaffen, mit der in Sanitärarmaturen eingebaute Sicherungseinrichtungen, insbesondere Rückflussverhinderer, bei installierten Armaturen nachträglich auf korrektes Arbeiten überprüft werden können, und ein entsprechendes Prüfverfahren bereitzustellen. Diese Überprüfung soll mit sehr geringem Aufwand und ohne Fachkenntnisse möglich sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Prüfvorrichtung mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen und ein Verfahren mit den im Anspruch 10 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Die Prüfvorrichtung nach der Erfindung wird mit dem Anschlusselement beispielsweise an einen Anschluss für einen Brauseschlauch einer Sanitärarmatur angeschlossen, die einen Rückflussverhinderer als Sicherungseinrichtung aufweist. Das Absperrventil wird zunächst mindestens teilweise geöffnet, und die Armatur ebenfalls. Das Wasser fließt aus dem Absperrventil heraus in die Wasserführungseinrichtung der Prüfvorrichtung und nimmt dabei in der Wasserführungseinrichtung, auch kurz als Wasserführung bezeichnet, vorhandene Luft mit. Dann wird das Absperrventil geschlossen. Dadurch stellt sich vor dem Rückflussverhinderer und hinter dem Rückflussverhinderer, nämlich in der Wasserführung der Prüfvorrichtung, der gleiche statische Druck ein. In diesem Zustand ist der Rückflussverhinderer bereits geschlossen. Durch Verringerung des Volumens der Wasserführung der Prüfvorrichtung wird der Druck stromab des Rückflussverhinderers bzw. der sonstigen Sicherheitseinrichtung erhöht. Wenn man nach Erhöhung des Drucks wartet, ob sich der Druck innerhalb bestimmter Zeiträume wieder verringert, kann man einen Rückschluss ziehen auf das korrekte Funktionieren des Rückflussverhinderers. Es braucht also kein absoluter Druck gemessen zu werden, sondern nur die Änderungen des Drucks über einen bestimmten Zeitraum. Wenn sich der erhöhte Druck nicht verringert, arbeitet also der Rückflussverhinderer korrekt.
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Um die von der Erfindung vorgeschlagene Prüfvorrichtung möglichst universell einsetzen zu können, kann vorgesehen sein, dass das Anschlusselement mit Hilfe von Adaptern an unterschiedliche Armaturenausgänge angeschlossen werden kann. Dabei kann es sich sowohl um auswechselbare Adapter als auch um umschaltbare Adapter handeln.
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Da die Stellen, an denen die Ausgänge aus den Armaturen angebracht sind, teilweise sehr unterschiedlich sein können, und auch die Einbauverhältnisse stark variieren können, kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen sein, dass das Anschlusselement am Ende einer insbesondere flexiblen Leitung angeordnet wird.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Druckmesseinrichtung und/oder die Einrichtung zur Verringerung des Volumens gegebenenfalls gemeinsam an oder in einem Gehäuse angeordnet sind. Ein solches Gehäuse lässt sich auch leichter tragen, als wenn die einzelnen Einrichtungen nur durch eine Leitung miteinander verbunden wären.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das Absperrventil an dem Gehäuse angeordnet ist. Es ist natürlich auch die umgekehrte Lösung denkbar, das Gehäuse sehr klein so auszugestalten, dass es direkt an den Anschluss einer Sanitärarmatur angebracht werden kann, und beispielsweise das Absperrventil dann mit Hilfe eines Schlauchs mit dem Gehäuse zu verbinden.
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Die Einrichtung zur Verringerung des Volumens kann beispielsweise einen Kolben aufweisen, der in das innere der Wasserführung, vorzugsweise des Gehäuses, hinein bewegbar ist. Zur Bewegung kann entweder ein Hebel oder auch eine Drehspindel dienen. Andere Arten der Bewegung des Kolbens sind selbstverständlich auch möglich. Der Kolben könnte auch axial in die Wasserführung eingebaut sein und zum Beispiel durch Verdrehen des Absperrventils betätigt werden.
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Es kann auch erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Gerät zur Verringerung des Volumens ein Quetschventil aufweist.
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Zur Betätigung der jeweiligen Einrichtung zur Verringerung des Volumens kann beispielsweise ein Gewicht und/oder eine Feder vorgesehen sein, die die entsprechenden Teile zur Verringerung des Volumens beaufschlagen.
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Natürlich ist auch eine Schraubspindel mit einem Handgriff als Möglichkeit vorgesehen, die sich insbesondere dann anbietet, wenn die Einrichtung an dem Gehäuse angebracht ist.
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Um auch die Funktion des Rückflussverhinderers in seiner normalen Strömungsrichtung abschätzen zu können, kann erfindungsgemäß die Vorrichtung auch einen Durchflussmesser aufweisen.
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Das von der Erfindung vorgeschlagene Verfahren läuft so ab, dass an einem normalen vorhandenen Auslass aus einer Sanitärarmatur eine Wasserführung angebracht wird, die sich in einen wasserdichten Zustand versetzen lässt. Dieser Raum wird zunächst entlüftet, was beispielsweise dadurch geschehen kann, dass ein Auslassventil vorhanden ist, das geöffnet und anschließend geschlossen werden kann. Bei geöffnetem Ventil der Sanitärarmatur stellt sich vor und hinter dem Rückflussverhinderer der gleiche statische Druck ein, wenn das Auslassventil geschlossen wird. Dann wird stromab des Auslasses aus der Sanitärarmatur das Volumen der Wasserführung verringert, beispielsweise durch einen in die Wasserführung hinein bewegbaren Kolben. Dadurch erhöht sich der Druck stromab des Rückflussverhinderers. Wenn dieser Druck nun einige Zeit stehen bleibt, ohne sich zu verringern, ist dies ein Anzeichen dafür, dass der Rückflussverhinderer korrekt arbeitet.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und der Zusammenfassung, deren Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt die einzige Zeichnungsfigur schematisch die Anordnung einer Prüfvorrichtung an dem Brauseschlauchanschluss einer Sanitärarmatur.
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Die Figur zeigt in ihrem oberen Abschnitt teilweise geschnitten eine Sanitärarmatur mit einem Einhebelmischventil, das in der üblichen Weise betätigt werden kann. Aus der Armatur führt ein belüfteter Auslass 1 heraus, sowie ein Anschluss 2 für einen Brauseschlauch. Zur Betätigung des Anschlusses 2 für den Brauseschlauch dient ein Umsteller 3, der von Hand betätigt wird. Dieser Umsteller ist so ausgebildet, dass er bei Schließen des Ventils mit Hilfe des Betätigungselements 4 sich automatisch zurückstellt.
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An diesem Anschluss 2 kann nun die im unteren Teil der Figur dargestellte Prüfvorrichtung 5 angeschlossen werden. Die Prüfvorrichtung 5 enthält ein Anschlusselement 6, beispielsweise einen Gewindestutzen mit einer Überwurfmutter. Dieses Anschlusselement ist so aufgebaut, dass es sich an dem Anschluss 2 anschrauben lässt. Das Anschlusselement 6 ist über einen Schlauch 7 mit einem Gehäuse 8 verbunden. Das Gehäuse 8 ist ein Rohrstück mit zwei seitlichen Anschlüssen 9, 10. An dem dem Schlauch 7 abgewandten Ende enthält das Gehäuse 8 ein Absperrventil 11, das nur schematisch dargestellt ist. Es lässt sich von Hand öffnen und schließen. Radial zur Längsrichtung des Gehäuses 8 ist ein Stutzen 12 vorhanden, der einen Innenraum aufweist, der in den axialen Durchgang 13 des Gehäuses 8 übergeht. In dem Stutzen 12 ist ein Kolben 14 verschiebbar angeordnet, der über eine Gewindespindel 15 mit einem Handrad 16 verbunden ist. Durch Verdrehen des Handrades 16 kann der Kolben 14 also in das innere der Wasserführung hinein verschoben werden.
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Aus dem axialen Durchgang 13, der einen Teil der Wasserführung bildet, führt über den bereits erwähnten Anschluss 9 ein Durchgang zu einer Druckmesseinrichtung 17. Es kann sich hierbei um ein einfaches Manometer handeln, das nicht geeicht zu sein braucht. Das Manometer 17 misst den Druck in der Wasserführung der Prüfvorrichtung.
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Der zweite erwähnte seitliche Anschluss 10 führt zu einer Durchflussmesseinrichtung mit einer Anzeige 18. Auch hier kann ein relativ einfaches Gerät verwendet werden, da eine grobe Überprüfung des Wasserdurchflusses ausreicht.
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Die unter Bezugnahme auf die Figur gerade beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt. Zunächst wird die Prüfvorrichtung mit ihrem Anschlusselement 6 an den Anschluss 2 der Sanitärarmatur angeschraubt. Innerhalb des Anschlusselements 6 sind entsprechende Dichtungen vorgesehen. Dadurch wird dafür gesorgt, dass an der Verbindungsstelle zwischen dem Anschluss 2 und dem Anschlusselement 6 kein Wasser austreten kann. Das Absperrventil 11 wird geöffnet. Jetzt wird durch Angreifen an dem Betätigungselement 4 zunächst das Ventil der Armatur geöffnet und anschließend der Brauseumsteller 3 betätigt. Jetzt fließt das Wasser über den Anschluss 2 und das Anschlusselement 6 in den Schlauch 7 und von dort in den axialen Durchgang 13 der Prüfvorrichtung. Das Wasser strömt aus dem Absperrventil 11 aus. Sobald keine Luft mehr in der Prüfvorrichtung vorhanden ist, wird das Absperrventil 11 geschlossen. Jetzt herrscht in der Wasserführung innerhalb des Schlauchs 7 und des axialen Durchgangs 13 der gleiche Wasserdruck wie vor dem Rückflussverhinderer, der als Kartusche in dem Brauseumsteller 3 angeordnet ist. Schon jetzt muss der Rückflussverhinderer geschlossen sein. Dies kann dadurch festgestellt werden, dass mit dem Handrad 16 der Kolben 14 in das innere des Stutzens 12 eingeschraubt wird, so dass sich das Volumen innerhalb der Wasserführung 13 verringert. Dies führt zu einem Ansteigen des Drucks, was an dem Manometer der Druckmesseinrichtung 17 abzulesen ist. Der Druck wird deutlich erhöht, um einen echten Unterschied vor und hinter dem Rückflussverhinderer zu erzeugen. Dann wartet der Installateur, ob sich während einer bestimmten Zeit die Anzeige des Manometers der Druckmesseinrichtung 17 erniedrigt. Falls dies der Fall ist, muss der Rückflussverhinderer ausgetauscht werden. Falls der aufgebaute Druck jedoch erhalten bleibt, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Rückflussverhinderer korrekt funktioniert. Die Überprüfung der Sicherungseinrichtungen der Sanitärarmatur ist damit abgeschlossen. Nach dem Schließen des Ventils mit Hilfe des Betätigungsgriffs 4 kann der Druck durch Öffnen des Auslassventils 11 oder Zurückschrauben des Handrades 16 abgebaut werden. Dann kann die Prüfvorrichtung entfernt werden.
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Für die Prüfung der Rückflussverhinderer ist es unerheblich, ob diese vor oder hinter dem Absperrventil der Armatur angeordnet sind. Sie könnten auch in den Anschlussleitungen der Armatur angeordnet sein. Auch in diesem Fall würde die Vorrichtung zu ihrer Überprüfung geeignet sein.
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Zum Überprüfen des korrekten Funktionierens des Rückflussverhinderers ist es daher nicht mehr erforderlich, die Armatur zu öffnen oder abzubauen. Es sind keinerlei Fachkenntnisse erforderlich, um die Prüfung durchzuführen.