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Die
Erfindung betrifft ein Klappverdeck für einen offenen Personenkraftwagen
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Insbesondere
wenn derartige, üblicherweise als Softtop ausgestattete
Klappverdecke zwei seitlich einer Heckscheibe angeordnete Finnen
umfassen, ergibt sich die Problematik, in welcher Weise die Heckscheibe
zum Überführen des Klappverdecks aus der Schließstellung
in die Offenstellung abgesenkt wird.
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Eine
Variante ist es, unterhalb der Heckscheibe einen Aufnahmeraum vorzusehen,
in welchen die Heckscheibe abgesenkt wird, bevor das Klappverdeck
ohne Heckscheibe aus der Schließstellung in die Verstaustellung überführt
werden kann. Bei der entsprechend umgekehrten Verlagerung des Klappverdecks
muss dieses zunächst in seine Schließstellung überführt
werden, bevor anschließend die innerhalb des Aufnahmeraums
aufgenommene Heckscheibe nach oben verfahren werden kann, um das
Klappverdeck vollständig zu schließen. Es ist
klar, dass somit ein entsprechend raumgreifender Aufnahmeraum für
die Heckscheibe erforderlich ist, um diese vor bzw. nach dem Überführen
zwischen der Schließstellung und der Offenstellung abzusenken
bzw. anheben zu können.
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Aus
diesem Grund ist es aus der
EP
1 228 913 A2 bereits als bekannt zu entnehmen, die Heckscheibe
um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Scheibenachse verschwenkbar
zu lagern. Dabei wird ein in der Schließstellung oberer
Endbereich der Heckscheibe an einem vorderen oberen Endbereich eines
korrespondierenden hinteren Dachteils des Klappverdecks schwenkgelagert.
Soll nun das Klappverdeck aus der Schließstellung in die
Offenstellung überführt werden, so wird ein – in
der Schließstellung – unterer Endbereich entsprechend
mittels einer Gestängeanordnung nach vorne in Richtung
des Innenraums des Kraftwagens verschwenkt, während der die Scheibenachse
umfassende obere Endbereich nach hinten verschwenkt wird. Der untere
Endbereich der Heckscheibe verbleibt dabei während des ganzen
Schwenkvorgangs unterhalb einer Bordkante des Kraftwagens, auf deren
Höhe sich ein Stauraumdeckel des Verdeckstauraums erstreckt.
Insgesamt gehört der obere und untere Endbereich der Heckscheibe
so verschwenkt, dass diese flachliegend und in einem erheblichen
Höhenabstand unterhalb der Bordkante des Kraftwagens in
ihrer Verstaustellung zu liegen kommt.
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Als
problematisch bei einer derartigen Verschwenkung bzw. Verlagerung
der Heckscheibe ist jedoch der Umstand anzusehen, dass diese entsprechend
klein gestaltet werden muss, um nicht zu sehr in den Innenraum des
Kraftwagens hineinzuragen bzw. um einen relativ geringen Schwenkraum
zu benötigen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Klappverdeck der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welchen auch Heckscheiben mit großen
Abmessungen sehr einfach und ohne Einschränkungen für
den Innenraum des Kraftwagens zu verschwenken sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Klappverdeck
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen
Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um
ein Klappverdeck zu schaffen, dessen Heckscheibe bzw. dessen Heckscheibenträger
sehr einfach und ohne Einschränkung beispielsweise für den
Innenraum des Kraftwagens zu verschwenken ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass ein in der Schließstellung unterer Endbereich der
Heckscheibe beim Öffnen bzw. Schließen des Klappverdecks
nach hinten hin bewegbar ist. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
die Heckscheibe beim Öffnen bzw. Schließen des
Klappverdecks um die am oberen Endbereich der Heckscheibe verlaufende
Scheibenachse zu verschwenken, wobei hierzu der untere Endbereich
der Heckscheibe beim Öffnen des Klappverdecks entsprechend
nach hinten oben bewegt wird.
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Dies
hat insbesondere den Vorteil, dass die Heckscheibe im Unterschied
zum bislang bekannten Stand der Technik beispielsweise gemäß der
EP 1 228 913 A2 nicht
in Richtung des Innenraums des Kraftwagens bewegt wird, sondern
vielmehr in einen freiliegenden äußeren Bereich.
Somit muss insbesondere im Innenraum des Kraftwagens kein entsprechender
Schwenkraum bereitgestellt werden. Darüber hinaus ist es
mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Schwenklagerung
der Heckscheibe auf einfache Weise möglich, auch eine mit
ihrem unteren Endbereich nach hinten ausstehende bzw. leicht geneigte
Heckscheibe auf einfache Weise zu verschwenken, indem der untere
Endbereich bei der Verlagerung entsprechend angehoben wird. Somit
ist erkennbar, dass mit der erfindungsgemäßen Schwenklagerung
die gestalterische Freiheit beispielsweise bei der Wahl der Neigung
der Heckscheibe deutlich steigt.
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Ein
weiterer Vorteil ist es, dass eine derartige schwenkgelagerte Heckscheibe
auch auf äußerst einfache Weise an eine Schwenkbewegung
eines hinteren Dachteils angepasst werden kann, insbesondere wenn
dieses hintere Dachteil entsprechende seitliche Finnen umfasst,
welche beim Öffnen eines Stauraumdeckels eines Verdeckstauraums
demnächst angehoben werden müssen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich darüber
hinaus als vorteilhaft gezeigt, wenn der untere Endbereich der Heckscheibe
bzw. des Heckscheibenträgers beim Öffnen des Klappverdecks
nach oben hin anhebbar ist. Mit anderen Worten soll vorteilhafterweise
die Heckscheibe so orientiert bzw. schwenkgelagert werden, dass
unmittelbar mit Beginn der Schwenkbewegung ein Anheben des unteren
Endbereichs nach oben hin startet. Hierdurch kann insbesondere erreicht
werden, dass sich ein besonders leichter Anschluss der Heckscheibe nach
unten hin – beispielsweise an einen angrenzenden Stauraumdeckel
eines Verdeckstauraums – realisieren lässt.
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Als
weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Klappverdeck
seitlich der Heckscheiben angeordnete Finnen umfasst, an denen die
Heckscheibe schwenkbar gelagert ist. Somit kann die Heckscheibe
auf einfache Weise seitlich durch die beiden Finnen eingefasst sein,
wobei die jeweilige gelenkige Verbindung der Heckscheibe mit dem
hinteren Dachteil des Klappverdecks ebenfalls durch die Finnen kaschiert
werden kann.
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Eine
besonders einfache Schwenklagerung der Heckscheibe kann darüber
hinaus geschaffen werden, wenn diese an einem Eckbereich – beispielsweise
an einem Eckspriegel – des Klappverdecks angelenkt ist.
Somit kommt dem Eckbereich bzw. dem Eckspriegel eine Doppelfunktion
zu, nämlich nicht nur das als Softtop ausgebildete Klappverdeck
in einem Eckbereich entsprechend abzustützen, sondern darüber
hinaus die Klappachse für die Heckscheibe zu bilden.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Heckscheibe von einem
Heckscheibenträger gehalten, welcher in der Schließstellung
der Heckscheibe ein Querelement und zwei sich ausgehend von diesem
nach unten erstreckende Seitenelemente umfasst. Mit anderen Worten
ist somit eine im Wesentlichen U-förmige Grundgestaltung
des Heckscheibenträgers besonders vorteilhaft, welche leicht zu
drehen ist.
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Die
Seitenelemente des Heckscheibenträgers können
darüber hinaus als Führungen dienen bzw. entsprechende
Führungsschienen umfassen, an denen die Heckscheibe gehalten
ist. Somit ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise
möglich, unterhalb der geschlossenen Heckscheibe einen
Aufnahmeraum vorzusehen, in welchen die Heckscheibe beispielsweise
bei geschlossenem Klappverdeck abgesenkt werden kann. Somit ist
beispielsweise eine zusätzliche Belüftungsmöglichkeit bei
geschlossenem Klappverdeck des Kraftwagens geschaffen. Darüber
hinaus ist es denkbar, dass die Heckscheibe aus dem Aufnahmeraum
herausgefahren werden kann, wenn das Klappverdeck abgesenkt ist
und innerhalb des Verdeckstauraums einlegt. Somit kann die Heckscheibe
gegebenenfalls als Windschott für den offenen Personenkraftwagen
dienen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine
schematische und ausschnittsweise Perspektivansicht von schräg
hinten auf ein geschnitten dargestelltes, als Softtop ausgebildetes Klappverdeck
mit einem hinteren Dachteil, welcher jeweils eine seitlich einer
hinteren Heckscheibe angeordnete Finne umfasst, wobei die Heckscheibe
um eine in einem oberen Endbereich verlaufende Scheibenachse beim Öffnen
des Klappverdecks verschwenkbar gelagert ist;
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2 eine
schematische Perspektivansicht auf das Verdeckgestänge
des Klappverdecks gemäß 1, an welchem
die Heckscheibe mit ih rem oberen Endbereich schwenkgelagert ist,
wobei die Heckscheibe mit einem entsprechenden Kopplungsgestänge
beim Anheben der Finnen in eine zumindest annähernd horizontale
Stellung bewegt worden ist; und in
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3 eine
schematische Perspektivansicht auf das Klappverdeck gemäß 2 in
einer leicht modifizierten Ausführungsform, wobei insbesondere unterhalb
der Heckscheibe ein Aufnahmeraum erkennbar ist, in welchem die Heckscheibe
absenkbar ist.
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In 1 ist
in einer ausschnittsweisen und schematischen Perspektivansicht ein
als so genanntes Softtop ausgebildetes Klappverdeck für
einen offenen Personenkraftwagen erkennbar. Dabei umfasst das Klappverdeck
einen oberen Dachteil 10 und einen hinteren Dachteil 12,
welcher zwei seitliche, nach hinten verlängerte Finnen 14 umfasst.
Von den beiden Finnen 14 ist demzufolge vorliegend lediglich die – in
Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet – linke Finne 14 erkennbar.
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Von
dem Klappverdeck ist darüber hinaus eine Heckscheibe 16 erkennbar,
welche in einem – in der Schließstellung der Heckscheibe 16 betrachtet – oberen
Endbereich 18 um eine in Fahrzeugquerrichtung und etwa
horizontal verlaufende Scheibenachse S zum Öffnen des Klappverdecks
verschwenkbar ist. Beim Öffnen des Klappverdecks wird demzufolge
die Heckscheibe 16 in die mit dem Pfeil 20 angedeutete Drehrichtung
auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise verschwenkt.
Ein unterer Endbereich 22 der Heckscheibe 16 wird
hierdurch beim Öffnen des Klappverdecks nach oben hin angehoben.
Aus 1 ist darüber hinaus erkennbar, dass
die Heckscheibe 16 in einem Heckscheibenträger 24 gehalten
ist, welcher in der vorliegenden Schließstellung der Heckscheibe 16 ein
Querelement 26 umfasst, in welchem sich zwei in Fahrzeughochrichtung
verlaufende Seitenelemente 28 nach unten hin erstrecken.
Es ist klar, dass sowohl das Querelement 26 wie auch die
Seitenelemente 28 über entsprechende Dichtungsmittel verfügen
können, um die Dichtigkeit sowohl zur Heckscheibe 16 wie
auch zum hinteren Dachteil 12 hin gewährleisten.
Diese Dichtungsmittel sind jedoch im Wesentlichen nicht erkennbar.
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Schließlich
wird aus 1 ersichtlich, dass die Heckscheibe 16 im
vorliegenden Fall mit ihrem unteren Endbereich 22 leicht
nach hinten hin geneigt ist. Es ist klar, dass die Heckscheibe 16 auch
vertikal stehen könnte. Nach unten hin grenzt die Heckscheibe 16 an
einen Stauraumdeckel 32 eines Verdeckstauraums 34 an,
innerhalb welchem das Klappverdeck nach dem Öffnen abgelegt
werden kann. Es ist klar, dass zwischen der Heckscheibe 16 und
dem Stauraumdeckel 32 oder einer andersartigen Abdeckung
ebenfalls entsprechende Dichtmittel vorgesehen sind, welche jedoch
in 1 nicht dargestellt sind.
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In
Zusammenschau mit 2 wird erkennbar, in welcher
Weise die Heckscheibe 16 zum Öffnen des Klappverdecks
verlagert wird. Der Übersichtlichkeit halber ist in 2 der
Verdeckstoff des Klappverdecks weggelassen worden, so dass ein Verdeckgestänge 36 erkennbar
wird. Insbesondere ist dabei erkennbar, dass ein Gestänge
bzw. eine Traganordnung 38 der jeweiligen Finne 14 angehoben
werden muss, damit der darunter liegende Stauraumdeckel 32 des
Verdeckstauraums 34 geöffnet werden kann. Mit
der Öffnungsbewegung der Traganordnung 38 bzw.
der jeweiligen Finne 14 wird die Heckscheibe 16 um
ihre Scheibenachse S verschwenkt. Dabei kommt der in der Schließstellung der
Heckscheibe 16 untere Endbereich 22 in eine obere
Position, in welcher die Heckscheibe 16 zumindest annähernd
horizontal angeordnet ist. Es ist erkennbar, dass sich während
der Verschwenkung des Heckscheibenträgers 24 die
Heckscheibe 16 in ihrer an diesen gehaltenen Position befindet.
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Die
Heckscheibe 16 bzw. deren Heckscheibenträger 24 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel im hinteren Eckbereich 40 des
Verdeckgestänges 36 – beispielsweise
an einem Eckspriegel – schwenkgelagert. Natürlich
wäre es auch denkbar, die Heckscheibe 16 bzw.
deren Heckscheibenträger 24 an anderer Stelle
schwenkzulagern.
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Es
ist klar, dass mit der Absenkbewegung der Traganordnung 38 nach
erfolgter Öffnung bzw. Schließung des Klappverdecks
auf die Heckscheibe 16 wieder in ihre Schließstellung
zurückbewegt wird. Dies erfolgt mit einer entsprechenden
Zwangskopplung bzw. einem entsprechenden Kopplungsgestänge 42,
welche die Bewegung der Heckscheibe 16 mit derjenigen der
Traganordnung 38 der jeweiligen Finne 14 verbindet.
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Schließlich
ist in 3 in einer schematischen und ausschnittsweisen
Perspektivansicht gemäß 2 das in
Fahrzeuglängsrichtung und vertikal geschnittene Klappverdeck
in einer zu 2 modifizierten Ausführungsform
dargestellt. Dabei ist die Heckscheibe 16 in einen Aufnahmeraum 44 ab senkbar
bzw. verfahrbar. Dieser Aufnahmeraum 44 befindet sich in
der Schließstellung der Heckscheibe 16 bzw. des
Heckscheibenträgers 24 unterhalb der Heckscheibe 16.
Demzufolge kann die Heckscheibe 16 vorliegend vor dem Öffnen
des Klappverdecks und dem entsprechenden Verschwenken der Heckscheibe 16 zugeordneten
Heckscheibenträgers 24 in den Aufnahmeraum 44 abgesenkt
werden. Hierzu umfassen die Seitenelemente 28 des Heckscheibenträgers 24 entsprechende
Führungen, welche beispielsweise in Verlängerung
von nicht erkennbaren Führungen innerhalb des Aufnahmeraums 44 verlaufen
können. Nach dem Absenken der Heckscheibe 16 kann
dann der Heckscheibenträger 24 samt des Klappverdecks
in den Verdeckstauraum 34 überführt werden.
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Bei
abgesenktem Klappverdeck kann die Heckscheibe 16 damit
beispielsweise als Windschott dienen, welche dann entsprechend aus
dem Aufnahmeraum 44 nach oben verfahren wird. Gleichzeitig
ist es bei geschlossenem Klappverdeck möglich, die Heckscheibe 16 aus
dem Bereich des Heckscheibenträgers 24 in den
Bereich des Aufnahmeraums 44 zu überführen,
damit der Innenraum des Kraftwagens belüftet wird. Dabei
kann die Heckscheibe 16 selbstverständlich auch
in Zwischenpositionen angehalten werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1228913
A2 [0004, 0009]